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1. Leitfaden zum methodischen Unterricht in der Geographie - S. 17

1836 - Eisleben : Reichardt
17 Vorbegrtffe. Ebenen und Flächen des Landes. §. 29. Das Land besteht eben so wenig wie dev Grund des Meeres, aus einer Ebene, sondern erhebt sich an einigen Orten sehr wenig über das Meer und steigt dagegen an andern hoch auf, so daß Ebenen, Er, Höhungen und Vertiefungen mit einander abwechseln. Zu den Ebenen gehören auch die Steppen und die Wüsten, oder unfruchtbare und deswegen unangebaute ausgedehnte Flächen mit Mangel an süßem Wasser und mit einem sandigen, oft salzreichen Boden. Bekannt ist besonders die große Wüste oder Sahara in Nord» afrika, worin sich jedoch hier und da einzelne größere oder kleinere wasserhaltige fruchtbare Plätze finden, die man Oasen nennt. Die ungeheuren unangebauten Ebe- nen in Südamerika werden Llanos oder auch Pam- pas genannt, so wie in Nordamerika Savannen, die vorzüglich zu Viehweiden dienen. Erhöhungen des Landes. §. 30. Eine Erhabenheit über die Landoberfläche wird Anhöhe, Höhe genannt, ist sie gering, so heißt sie ein Hügel, ist sie beträchtlicher, so heißt sie ein Berg. Die Hügel und Berge liegen selten einzeln, sondern gewöhnlich in näherer oder entfernterer Verbin, düng mit einander, wodurch Hügel- und Bergreihen entstehen. Mehrere Dergreihen, die sich unter verschie- denen Richtungen an einander schließen und immer hö- her und höher werden, heißen eine Bergkette, ein Gebirge. Bei den einzelnen Bergen unterscheidet man den Fuß oder den untersten Theil, den Abhang und den Gipfel, oder den höchsten und obersten Theil der- selben. Zuweilen ragen aus dem Gipfel hohe Klippen oder Felsmassen hervor. Auf der Höhe eines Gebirges läuft nach der ganzen Erstreckung desselben ein zusam- menhängender, nur unmerklich unterbrochener und durch- schnittener Gebirgsrücken, der gewöhnlich die höch- sten Punkte des Gebirges enthält. Da wo sich das Gebirge von dem Rücken nach den Ebenen herabsenkt, sind die Abfälle des Gebirges, welche hie Breite des- selben bestimmen, während der Gebirgsrücken die Länge des Gebirges bezeichnet, die gewöhnlich weit beträchtu- 2

2. Leitfaden zum methodischen Unterricht in der Geographie - S. 19

1836 - Eisleben : Reichardt
19 Vorbegriffe. geblrgen, die auf eine beträchtliche Weite ins Meer vorspringen — oder sehen auch oft noch auf den nahen Inseln fort, indem das Meer zwischen dem festen Lan- de und den Inseln nur eine durchbrochene Stelle über- fließt. — Vulkane oder feuerspeiende Berge heißen solche, welche von Zeit zu Zeit glühende Steine, geschmolzene Massen (Lava), Feuer, Rauch, Asche rc. mit Gewalt ausstoßen. Die Oeffnungen, aus welchen diese Ausbrüche kommen, heißen Krater. Gegenden, in deren Nähe Vulkane sind, werden öfters von Erd- beben heimgesucht, worunter man gewaltsame Erschüt, terungen und Bewegungen einer kleinern oder größer» Strecke Landes versteht, wodurch zuweilen ganze Städte zu Grunde gehen. Thäler. Schluchten. Pässe. §. 84. Die langgestreckten Vertiefungen, durch wel- che nicht nur die einzelnen Berge, sondern auch ganze Bergketten und Gebirge von einander abgesondert wer- den, heißen Thäler, und enthalten gewöhnlich das Berte der Ströme, Flüsse und Bäche. Man unter- scheidet Haupt - und Nebenthäler. Jene laufen vom hohen Gebirgsrücken bis zum Fuße des Gebirges hinab; diese fangen meistens nicht an dem Hauptgebirgs- rücken, sondern an niedrigern Theilen des Gebirges an, und öffnen sich in die Hauptthäler. Sehr enge Thäler nennt man Schluchten und wenn sie steil und tief sind, Klüfte. Im Allgemeinen erweitert sich ein That immer mehr, je tiefer es im Gebirge herunter steigt, und je mehr Nebenthäler sich mit vereinigen. Jedoch ist oft auch der Ausgang eines Thales schmäler und enger als die Mitte, und bildet dann einen Paß oder ein Thor. Erdrücken. Vergebenen. §. 35. Die niedrigsten Theile des Landes sind die Küsten oder Meeresufer, von wo es nach und nach im- mer höher wird, so daß die Berge und Gegenden sich meistens im Innern des Landes befinden, wiewohl es auch hiervon Ausnahmen giebt. Die höchste Gegend des Landes ist nicht immer ein wirkliches Gebirge, son- dern auch zuweilen eine weniger merkliche Erhabenheit,

3. Donaugebiet und Rheinpfalz - S. 49

1898 - Schwabach : Schreyer
Iv, Das böhmisch^bsgerilche Waldgebirge. A. Darbietung. 1. Durchs Megeuttjat zum Aröer.^) Wir wollen heute in die H eimat d es Regen wandern! Wir gehen von Regensburg aus das Thal des Regen entlang nach Norden. Die schönen und freundlichen Ufer zeigen uns üppige Wiefeu und fruchtreiche Saatfelder, welche den Bewohnern Wohlstand bringen. Plötzlich wendet sich das Thal nach Osten. Wahrend die oberpsäl- zische Hochebene zu unserer Linken einen weiten Ausblick gestattet, erheben sich zu unserer Rechten hohe Berge, welche uns lange auf unserer Wanderung begleiten werden. Wir kennen sie schon! Es ist der bayerische Wald. — Nach einiger Zeit werden auch zu unserer Linken große Berge sichtbar. Welchem Gebirge gehören diese an? Böhmerwald. — Nun strömt der Regen zwischen zwei mächtigen Bergreihen, dem bayerischen Wald und dem Böhmerwald, hindurch. Wir folgert dem engen nach Südosten gerichteten Thale. Wir erblicken viele Kirchen und Burgruinen. Zu unserer Verwunderung sehen wir die Ge- bände der Ortschaften nicht mit Ziegeln, wie bei uns, sondern mit Schindeln (d. s. kleine, dünne Brettchen) gedeckt. Bald wird unser Weg steiler; wir müssen ein hohes Gebirge, den Böhmerwald, erklimmen. Um uns herrscht feierliche, sast unheimliche Stille; wir begegnen keinem Menschen. Nach dreistündigem Ansteigen durch schöne, dichte Fichten- und Buchenwaldungen betreten wir eine kleine Lichtung. Hier liegt ein See, der kleine A r b e r s e e, aus welchem der Regen heraus- kommt. Wir steigen noch höher. Bald hört die Buche, der es hier oben zu kalt wird, auf, und nur noch Fichten umsäumen nnsern Psad. Aber auch diese verschwinden, und an ihre Stelle tritt die Zwergkiefer oder Latsche, bis wir endlich einen völlig kahlen Gipfel betreten. Nur weiches Moos überzieht noch die umhergestreuten Granitblöcke. Wir sind auf dem Arber, „dem Waldkönig, dem Altvater", auf dem höchsten Berge des Böhmerwaldes, angekommen. (1500 m). Auf der Spitze erblicken wir eine Kapelle und ein eisernes Kreuz. Unterhalb derselben gibt uns eine hölzerne Hütte Gelegenheit zum Übernachten. Aus der *) Auch hier schicken wir als Hausaufgabe voraus: Was erzählt uns die Karte von der Heimat des Regen? Geographie von Bayern. 4

4. Donaugebiet und Rheinpfalz - S. 155

1898 - Schwabach : Schreyer
— 155 — innern uns bei einer Wanderung durch die Stadt, daß sie eine Festung ist, wie Ingolstadt au der Douau. Nördlich der Stadt schlängelt sich aus der psälzischeu Ebene ein Flüßleiu dem Rheine zu. Wie heißt das- selbe? Queich. — Was erzählt uus die Karte von der Queich? Sie entspringt auf dem Hardtgebirge, fließt an Landau vorbei, durch die Ebene dem Rheine zu. — Auch bei der Festung Germersheim sührt eine große Eisenbahnbrücke über den Rhein. Zusammenfassung: Germers hei m, Germersheim ist eine Festung am Rhein. Bei Germersheim mündet die Queich iu den Rhein. Die Queich kommt vom Hardt- gebirge. Kauptzusammenfafsung: Von der Medeutung der Pfälzer Rheinstädte: a. Speyer, eine Regierungsstadt. b. Ludwigshafen, eine Fabrik- und Handelsstadt. c. Germersheim, eine Festung am Rhein. 2. Die Dorderpfatz, „ein weiter Gottesgarten". Ich erzähle Euch heute von der sonnigen Vorder- Pfalz. Welchen Teil der Pfalz wird man Vor der Pfalz nennen? Zwischen Rhein und Hardtgebirge. — Zeigen! — Was sagt Euch die Karte darüber? Ebene. — Ein Dichter nennt die Vorderpfalz „einen weiten Gottesgarten, vom Himmel reich bedacht". Was will er wohl damit sagen? Aussprache der Schüler. a. Die pfälzische Rheinebene zieht sich zwischen dem Rhein und dem Hardtgebirge von Süden nach Norden hin. Sie liegt nur wenig höher als der Spiegel des Stromes und muß deshalb an ver- fchiedenen Stellen durch Dämme vor Überschwemmungen geschützt wer- den. Ziemlich rasch eilt der Rhein dahin; ein breiter Streifen seines sandigen Userlandes trägt üppigen Laub- und Nadelwald und dichtes Gebüsch, den „Auenwald". Die zahlreichen Inseln des „Auen- lau des" sind meist von schwerem Schlammboden bedeckt. Auf diesem fruchtbaren Boden wuchern undurchdringliches Schi lfdickicht, Buschwerk und prächtige Wäldchen. Zahlreiche Singvögel haben hier sichere Brutstätten, und allerhand Sumpf- und Schwimmvögel fuchen hier im Herbst und Winter eine Zufluchtsstätte. Eiu Lieblings- ausenthalt sind die Rheinauen deu Nachtigallen, unseren besten Sängern.

5. Donaugebiet und Rheinpfalz - S. 174

1898 - Schwabach : Schreyer
— 174 — e. Der Donnersberg. Der König unter den Bergen der Nordpfalz, die höchste Er- Hebung der gauzeu Rheinpfalz, ist der Donnersberg. Zeigen! — Von seinem Fuß, der einen gewaltigen Umfang besitzt, bis zum Gipfel ist er größtenteils mit herrlichen Waldungen bestanden. In ihrem Schatten steigen alljährlich viele hundert Fremde hinauf zur Höhe des Berges, die wie beim Hesselberge eine kleine Hochebene dar- stellt. Ein mächtiger steinerner Ringwall, in uralter Zeit von Menschen aufgeführt, schließt die Höhe des Berges ein. Da dieselbe stellenweise von mächtigen Eichen, Buchen und Fichten bewachsen ist, darf man sich die Mühe nicht verdrießen lassen, den Aussichtsturm des Berges oder den Königsstnhl zu besteigen. Der Königsstuhl ist ein hoher Fels, der über die Gipfelfläche des Donnersberges hoch emporragt. Frankenkönige sollen hier oben einst Gericht gehalten haben. Vom Königsstuhl und vom Ludwigsturm — so heißt der Aussichtsturm — genießt man eine bezaubernd schöne Aussicht auf das herrliche Pfälzer Land, die nicht zu beschreiben ist. Auf dem nordöstlichen Abhange des Berges befindet sich eine geräumige Villa (Erklären!), in der während der schönen Jahres- zeiten viele kränkliche Personen für längere Zeit Wohnung nehmen, um durch die frische, würzige Luft der Donnersbergwaldungen zu gefuudeu. Der Douuersberg gilt als ein vorzüglicher Luftkurort, wie Berneck im Fichtelgebirge u. a. — Am nördlichen Abhange des Berges dehnen sich stattliche Kastanienpflanzungen aus, wie man sie in Deutsch- land nicht wieder findet. Auf die edlen, eßbaren Kastanien hält der Pfälzer, besonders im Weinlande, gar viel. Wie bei den Westrichern die „Grumbereu", so werden bei den Borderpsälzern die Kastanien (Kästen) aus die verschiedenste Weise schmackhaft zubereitet; gedämpft und gekocht, geröstet und gebraten kommen sie aus den Tisch, und zum Wein sollen sie besonders gut munden. Am Fuße des Donnersberges gräbt man in großen Steinbrüchen sehr harte, schwarzgrüne Steine heraus. Auch nach Eisen- und Kupfer- erzen fucht der fleißige Bergmann mit Erfolg. Das Land rings um den hohen Donnersberg zeigt eine große Fruchtbarkeit. Sehr ergiebig ist der Getreidebau. Wie die Glanthaler treiben auch die Leute des Donnersberglandes bedeutende Viehzucht; Donnersberger Vieh wird gerne gekaust. Eine wohlhabende Bevölkerung wohnt in den vielen großen Dörfern des fruchtbaren Donnersberglandes. Zusammenfassung: Der Donnersberg. Die höchste Erhebung der Rheinpfalz ist der Donnersberg. Er ist stark bewaldet. Sein Rücken bildet eine Hochebene. Aus derselben ragt ein hoher Fels, der Königsstuhl, empor. Auf dem Donnersberg genießt man eine prächtige Aussicht. Am Fuße des Berges sind große Kastanienpflanzungen. Aus seinem Innern gräbt man Steine und Erze. Das Donnersbergland ist ein reiches Getreideland. Zeichnung. __

6. Donaugebiet und Rheinpfalz - S. 7

1898 - Schwabach : Schreyer
— 7 — eine Stunde lang dahinzieht. Wir verlassen das freundliche Wörnitzthal und steigen aus blumigen Rainen zwischen wohlbestellten Feldern am Fuß des Berges auswärts. Fetter, glänzender Ackerboden lohnt die fleißige Arbeit des Hesselbergbauern mit reichlichem Ertrag; goldener Weizen füllt seine Scheunen. — Allmählich verschwindet ein Fruchtseld nach dem andern. Wir schreiten jetzt einen steilen, kahlen Hang empor. Wilde Wasserbäche, die bei Regengüssen den Berg herabrauschen, haben tiefe Risse und Rinnen in den Abhang gerissen. Deutlich sehen wir an diesen Wasserrinnen, wie über allerlei rostgelbem Gestein eine hohe, schwere Lehmschicht lagert; kurzes halb verdorrtes Gras überzieht den schweren L e 11 e n b o d e n. Einst suchte man aus Hesselberggestein Eisen zu gewinnen, und wenn wir einer uralten Sage Glauben schenken woll- ten, so sänden wir im Hesselberg reiche Schätze von glänzendem Silber. — Je höher wir steigen, desto steiler und kahler wird der Berg. Halb vergilbte Grasspitzen gucken schüchtern zwischen weißschimmernden Steinplatten hervor. Dieselben liegen teils zerstreut umher, teils sind sie zu hohen Haufen aufgetürmt; ein flüchtiger Berghase, der über solche Steinhaufen setzt, bringt die glatten Steine schon ins Rutschen. Betrachtet man diese Steine genauer, so entdeckt man in denselben eine Unmenge von versteinerten Tierchen, wie Schnecken, Fische u. dgl. Wo haben wir solche Versteinerungen schon gesehen? Staffelberg, Banz*). — Was uns wohl diese Versteinerungen alles erzählen könnten! — End- lich erreichen wir des Berges Rücken. Wir sind eine gute Stunde gestiegen; der Hesselberg ist 700 in hoch. Z u s a m m e u s a s s u n g: Zur Höhe des Hesselberges. Ju seinem untersten Teil ist der Hesselberg sehr srnchtbar. An den steilen Hängen dagegen wächst wenig. Im Berg sollen Silberschätze ver- borgen sein. Aus dem Hesselberg gibt es viele Versteinerungen. c. Aus der Höhe des Berges umweht uns frische, fast kalte Lust. Der Rücken ist fast ganz kahl. Deutlich sehen wir jetzt, daß der Hesselberg aus zwei Teilen besteht, die durch eine tiefe Einfenknng (Sattel) von einander getrennt sind. Ohne diese Einsenknng wäre der Berg- rücken eine hochgelegene Ebene. — Die Aussicht von der Höhe unseres Berges ist großartig. Nach allen Himmelsrichtungen können wir unsere Blicke schweifen lassen; denn der Hesselberg hängt mit keinem Ge- birge, keinem Berg zusammen. Ganz srei, allein erhebt er sich über ein welliges Land. Gegen Nordwesten begrenzen die Berge der Frankenhöhe unseren Blick. Das Altmühlthal entlang gleiten unsere Augen herab an Wäldern, Mühlen, Dörfern und Städten bis gen Günzenhausen, wo es zwischen den Jurabergen verschwindet. Droben im Nordosten bemerken wir die Kaiferburg zu Nürnberg und die Nürnberger Schweiz. Weit im Westen winken gewaltige Berg- *) I. Teil, S. 79.

7. Das Maingebiet - S. 105

1908 - Schwabach : Schreyer
— 105 — kommt? Vom Jura. — Nicht weit von der R o t m a i n q n e ll e sehen wir den Ursprung eines nns bekannten Flusses! Pegnitz. — Wohin fließt diese? Zusammenfassung: Die Quelle des Roten Mains. Der Rote Main von seinem Ursprung bis zur Vereinigung mit dem Weißen Main. 4. Durchs Goldmüßl'tat zum Kichtelgetnrge. Wir wandern h e n t e in die Heimat des Weißen M ains. a) Wohin ging nnsre letzte Reise? Bayreuth — Hummelgau — Rotmaiuquelle. — Wo begauueu wir damals uusre Waudrnng? Kulmbach. — Nach welcher Richtung leukteu wir uusre Schritte? Südosten. — Der Weiße Main führt uns nach Osten. Kulmbach verlassend, gelaugeu wir in ein enges Tal. Zu beideu Seneu des Flusses gewahren wir stattliche Anhöhen, bedeckt mit buschigen Laub- wäldern. Nach und nach wird das Tal breiter und bald zeigt sich nnsren Blicken das reizend gelegene, in ein Seitental des Mains ge- zwängte Bern eck, ein vielbesuchter Luftkurort Wir sind schon anderswo Luftkurorten begegnet? Nürnberger und Fränkische Schweiz: Rupprechtstegen, Streitberg, Müggendorf. — Hier fällt die perle n- führende Öl schnitz in den Weißen Main. (Erklärung: Perlen — Perlenfischerei — Perlmutter und ihre Verarbeitung ) — Wir wandern mainanfwärts durchs schöne Goldmühltal. Dieser Name, sowie die andern: G o l d berg, Gold mühle, Gold kronach geben Euch ein leichtes Rätsel anf. Wer macht den Rätsellöser? Da muß es viel Gold geben. — Jetzt sucht man hier nicht mehr nach Gold, aber früher war diese Gegeud wegen ihres Reichtums an diesem edleu Metall weit und breit berühmt. Noch heute hört mau dort das Sprichwort: „Der Bauer wirft deu Stein nach der Kuh und der Stein ist mehr wert als die Kuh." — Wir kommen vorüber an Leinwand-Bleichereien und Glasschleifereien. .An Stelle der Laubwälder treten nun immergrüne Nadelwälder mit düsteren Fichten und schlanken Tannen. Durch die herrliche Wald- laudschaft steigen wir aufwärts und erreichen das Dorf Bischofs- grün, wo bunte Glasperlen hergestellt werden. Von allen Seiten winken uns Berge mit Nadelbäumen zu: Wir siud im Fichtel- gebirge. Uns zur Rechten erhebt sich der gewaltige Ochsen köpf. Dort oben steht die Wiege des Weißen Mains. Znsammenfassung: Von Kulmbach nach Bischofsgrün. Richtung, Wälder, Luftkurort Berueck, Ölschnitz (Perlen); Goldmühltal, Goldberg, Golömuhle, Goldkronach, Sprichwort; Bleichereien, Schleifereien, Nadelwälder, Bischofsarün.

8. Das Maingebiet - S. 127

1908 - Schwabach : Schreyer
— 127 — „O Spessart, edler Forst, du bist Der Wälder Preis zu jeder Frist! . . . Mit Deinen Buchen, Deinen Eichen Läßt sich kein andrer Wald vergleichen. Wie Säuleu schlank im Tempelraum Stehn Deine Stämme, Baum au Baum, Und Deiue Wipfel wölben sich Zum weiten Dom andächtiglich." (Zedlitz.) Geheimnisvoll umrauscht uns der Wald; setzen wir uns ins weiche Moos um ein wenig seiner wundersamen Sprache zu lauscheu. » Ein paar uralte Eicheu planderu vou Kaiser Karl und Friedrich Rot- bart, die oft in diesem Forste jagten; steinerne Heiligeubilder erzählen von der Zeit, da fromme Pilger bei ihnen beteten; zerfallene Hoch- öfeit und Hammerwerke sind Zeugen früherer Industrie; das ver- witterte Kreuz hier am Weg berichtet vou eiller Mordtat der Räuber, die einst den Spessart unsicher machten; die Trümmer dieser Burg, die Kapelle dort, die murmelnde Quelle: was könnten sie uns alles berichten ? Zusammenfassung: Schönheit und Sageureichtum des Spessarts. c) Eiue Geschichte wollen wir lins gellaller erzählen lassen: Der Schloßherr von Mespelbrnnn stieg zu Pferde um zur Jagd zu reiten. In zerrissenen Kleidern nahte sich ihm eiil Bettler und bat demütig: „Herr, gebt mir ein Stück Brot; ich habe seit gestern nichts gegessen." Doch mit harten Worten wies ihn der Unbarm- herzige zurück und sprengte mit seinen Weidgesellen und der bellende» Hnndemente in den Wald. Lange dauerte die Jagd; hungrig und durstig wollte mau sich eudlich auf den Heimweg machen. Plötzlich stürmt noch ein stattlicher Hirsch vorüber. Der Schloßherr jagt ihm nach, lauge Zeit, über Höhen und durch Schluchteu, immer weiter und weiter. Auf einmal ist der Hirsch verschwunden. Riemen und Sattelzeug des Pferdes sind zerrissen; das Tier, zum Tode erschöpft, bleibt steheu; der Ritter selbst weiß uicht, wo er sich befindet. Hunger und Durst peinigen ihn sehr. Da erscheint der Bettler vom Morgen. Stillschweigend nimmt er seine Halsbinde ab, zerreißt sie in Streifen, siellt Riemen und Sattelzeng wieder her und reicht dem Ritter dell Bügel, der, indem er sich aufschwingt, stannend fragt: „Wer bist Du?" Doch der Bettler bleibt die Antwort schuldig. Ju demütigem Ton spricht er nur: „Wißt Ihr uuu, Herr, wie der Hunger tut ? Ihr werdet keinen hungrigen Bettler mehr von Eurem Hofe jagen." Darauf wies er ihn ans den rechten Weg und war plötzlich verschwunden. Scham- röte im Antlitz, ritt der Burgherr heim. (Nach Trinius.) Zusammenfassung: Der Schloßherr von Mespelbruuu.

9. Das Maingebiet - S. 140

1908 - Schwabach : Schreyer
— 140 — wollen wir das Land der armen Lente besuchen? Vom Kreuzberg ans. — Wo wird also das Land liegen? In der Nähe des Kreuzbergs. — Ihr erratet vielleicht selber, oaß man das Nhöngebirg so nennt. Auf uusrer Waudrung werdet Ihr sehen, ob es mit Recht diesen Namen führt. a) Wir wandern über seltsames Gestein; es ist Basalt (Hin- weis ans die Basaltsteine nnsrer Straßen). Man sieht diesem grünen oder grauschwarzen Gestein gar nicht an, was es alles erlebt hat. Hört seine Geschichte! In manchen Ländern gibt es Berge, welche Rauch, Feuer, Asche und Steine ausspeien. Manchmal quillt auch, eiue geschmolzene Masse aus ihueu, die dauu den Berg herunterfließt und mitunter schon ganze Städte verschüttet hat, wie wir neulich hörten. Bei welcher Gelegenheit war das? Pompejannm. — Die anfangs flüssige Masse wird nach und uach hart und fest und bildet deu Basalt und ähnliche Gesteiue. Die Basaltselseu der Rhön erzählen uns, daß es früher auch dort feuerfpeieude Berge gegebeu hat. Die Berge der Rhön haben eigentümliche Formen; sie sehen wie Kegel, Glocken, Särge oder Znckerhüte aus. Der Basalt ist sehr hart und fest; er verwittert schwer, so daß sich w e u i g fruchtbare Ackererde bilden kann. (Gegensatz: Jura.) Die fast immer über dem Gebirge lagernden Nebel und Wolken erzeugen viel Feuchtig- keit. Diese kann nicht in den Boden eindringen (warum?); daher sehen wir auf uusrer Waudruug an vielen Orten sumpfige Stelleu oder Moore. (Von solchen Mooren und dem Torf, der da gewonnen wird, werdeu wir später uoch mehr erfahren.) Alte Sagen erzählen, daß in diesen Sümpfen verfnnkeue Städte liegen, deren Glocken man noch manchmal läuten höre. In der Nähe folcher Moore müssen wir sehr vorsichtig sein; denn grünes Wassermoos überzieht sie mit einer dichten Decke, die aber einbricht, wenn wir darauf treten. Znsammensassuug: Beschaffenheit des Bodens. b) Wir treffen auf uusrer Waudrung wenig Wald; die meisten Berge sind kahl. (Im Fichtelgebirge war es anders.) Ein- zelne Teile der Rhön sind aber auch mit schöueu Laubwäldern bedeckt. Viele Bewohner der Rhön beschäftigen sich mit Holzschnitzerei. Andere hausieren mit den Holzwaren in den wohlhabenden Gaudörfern. „Kauft höhere War, Kocheläffl, Blaserahr!" Mit diesem Sprüchlein rufen sie ihre Ware aus. Wir sehen keine Obstgärten und selten Getreidefelder: nur Kartoffeln und Flachs gedeihen. Diese ge ringe Fruchtbarkeit hat ihre Ursache nicht allein in dem schlechten^ Boden, sondern auch in dem kalten Kl im a der Rhön. — Nachdem wir lange dnrch öde, unfruchtbare Gegenden gewandert, erfreut schöues, saftiges Grün unser Auge. Wir treffen auf den Bergen große Wieseuj^Laen (Bergwiesen). Diese gebeu uicht nur den zahl- reichen Herden, besonders Schafherden, gute Weide, sondern auch reichen Ertrag der Heuerute. Wie im Maintal die Weinlese, so ist

10. Bd. 3 - S. 272

1838 - Eisleben : Reichardt
272 Amerika. Hemden und baumwollene Hosen; gehen sie aber zur Stadt, so tragen sie Tuchhosen und Jacken. Das Tuch auf dem Kopfe vermißt man bei keinem Stande; und mögen auch übrigens ihre Kleider seyn, wie sie wollen, so sind sie doch im Allgemeinen stets sehr reinlich. — Auch verwendet die Negierung alle Sorgfalt auf die Beförderung des Unterrichts, und es giebt nicht allein Elementar- sondern auch höhere Schulen, worin Wissenschaften gelehrt werden. Es fehlt daher nicht unter den Haytiern an Männern, welche ausgebreitete Kenntnisse be- sitzen und in ihrer Unterhaltung ein gesundes Urtheil und die schönen Früchte einer guten Erziehung an den Tag legen. Hayti giebt einen Beweis, daß Farbige und Schwarze, wenn sie von der Sklaverei be- freit sind, nach und nach zu einer Europäischen Civilisation gelangen können. Die dritte unter den großen Antillen ist Jamaica, eine Insel ohngefahr von der Größe des Königreichs Sachsen, aber mit einer weit geringern Bevölkerung, die sich jetzt auf 415,000 Seelen belauft. Das Innere derselben ist ein Gebirgsland, welches aus ungeheuern Gebirgsmassen von verschiedenen Höhen, Richtungen und Formen be- steht, die von reichlich bewässerten Thalern und von finstern, tiefen Schluchten, Cockpits genannt, durchschnitten werden. Undurchdring- liche Waldungen bedecken diese Gebirge, deren Hauptrichtung von O. nach W. geht. Sie bilden gleichsam eine Scheidewand, welche die Nord- seite der Insel von der Südseite trennt, und mit Ausnahme zweier hindurch führenden Wegen, alle Kommunikation zwischen diesen beiden Seiten der Insel abschneiden. Bon dem Mittelpunkte dieser Gebirge, die beson- ders nach der Südseite stark zerrissen sind und mit ihren jähen Ab- gründen und unersteiglichen Klippen ein verworrenes Chaos bilden, ziehen sich nach der Nord- und Südseite Anhöhen und Hügel hinab, die mit majestätischen Waldungen prangen, und davon die untersten Hügel mit Kaffeebaumen geschmückt sind. Gegen die Küsten verlieren sich die Höhen in Ebenen, welche sich an der Südseite der Insel 3 bis 4 Stunden weit von dem Fuße der Gebirge bis an das Meer er- strecken, wahrend sie an der Nordseite eine geringere Breite haben» Auf diesen Ebenen verbreiten sich unübersehbar die reichsten Zucker- pflanzungen, und hier liegen auch, so wie an dem Fuße der Gebirge, die Städte und Dörfer. Das vornehmste Gebirge, das sich auf der Ostseite der Insel be- findet, führt den Namen der Blauen Berge. Der untere Theil ist mit Waldungen bedeckt; weiter hinauf werden die Baume kleiner und arten zuletzt in Gesträuche und Büsche aus, indem sich dieses Gebirge mit seinem höchsten Punkte bis zu 8000 F. erhebt, und auf seinem Gipfel selten frei von Nebeldünsten ist. An die Blauen Berge schließen sich die Ligany-Berge an, die sich nördlich von Kingston gleichfalls zu einer beträchtlichen Höhe mit senkrechten Klippen erheben, und an ihrem Fuße mit Zuckerplantagen bedeckt sind, die mit den
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