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Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Leitfaden zum methodischen Unterricht in der Geographie - S. 17

1836 - Eisleben : Reichardt
17 Vorbegrtffe. Ebenen und Flächen des Landes. §. 29. Das Land besteht eben so wenig wie dev Grund des Meeres, aus einer Ebene, sondern erhebt sich an einigen Orten sehr wenig über das Meer und steigt dagegen an andern hoch auf, so daß Ebenen, Er, Höhungen und Vertiefungen mit einander abwechseln. Zu den Ebenen gehören auch die Steppen und die Wüsten, oder unfruchtbare und deswegen unangebaute ausgedehnte Flächen mit Mangel an süßem Wasser und mit einem sandigen, oft salzreichen Boden. Bekannt ist besonders die große Wüste oder Sahara in Nord» afrika, worin sich jedoch hier und da einzelne größere oder kleinere wasserhaltige fruchtbare Plätze finden, die man Oasen nennt. Die ungeheuren unangebauten Ebe- nen in Südamerika werden Llanos oder auch Pam- pas genannt, so wie in Nordamerika Savannen, die vorzüglich zu Viehweiden dienen. Erhöhungen des Landes. §. 30. Eine Erhabenheit über die Landoberfläche wird Anhöhe, Höhe genannt, ist sie gering, so heißt sie ein Hügel, ist sie beträchtlicher, so heißt sie ein Berg. Die Hügel und Berge liegen selten einzeln, sondern gewöhnlich in näherer oder entfernterer Verbin, düng mit einander, wodurch Hügel- und Bergreihen entstehen. Mehrere Dergreihen, die sich unter verschie- denen Richtungen an einander schließen und immer hö- her und höher werden, heißen eine Bergkette, ein Gebirge. Bei den einzelnen Bergen unterscheidet man den Fuß oder den untersten Theil, den Abhang und den Gipfel, oder den höchsten und obersten Theil der- selben. Zuweilen ragen aus dem Gipfel hohe Klippen oder Felsmassen hervor. Auf der Höhe eines Gebirges läuft nach der ganzen Erstreckung desselben ein zusam- menhängender, nur unmerklich unterbrochener und durch- schnittener Gebirgsrücken, der gewöhnlich die höch- sten Punkte des Gebirges enthält. Da wo sich das Gebirge von dem Rücken nach den Ebenen herabsenkt, sind die Abfälle des Gebirges, welche hie Breite des- selben bestimmen, während der Gebirgsrücken die Länge des Gebirges bezeichnet, die gewöhnlich weit beträchtu- 2

2. Donaugebiet und Rheinpfalz - S. 49

1898 - Schwabach : Schreyer
Iv, Das böhmisch^bsgerilche Waldgebirge. A. Darbietung. 1. Durchs Megeuttjat zum Aröer.^) Wir wollen heute in die H eimat d es Regen wandern! Wir gehen von Regensburg aus das Thal des Regen entlang nach Norden. Die schönen und freundlichen Ufer zeigen uns üppige Wiefeu und fruchtreiche Saatfelder, welche den Bewohnern Wohlstand bringen. Plötzlich wendet sich das Thal nach Osten. Wahrend die oberpsäl- zische Hochebene zu unserer Linken einen weiten Ausblick gestattet, erheben sich zu unserer Rechten hohe Berge, welche uns lange auf unserer Wanderung begleiten werden. Wir kennen sie schon! Es ist der bayerische Wald. — Nach einiger Zeit werden auch zu unserer Linken große Berge sichtbar. Welchem Gebirge gehören diese an? Böhmerwald. — Nun strömt der Regen zwischen zwei mächtigen Bergreihen, dem bayerischen Wald und dem Böhmerwald, hindurch. Wir folgert dem engen nach Südosten gerichteten Thale. Wir erblicken viele Kirchen und Burgruinen. Zu unserer Verwunderung sehen wir die Ge- bände der Ortschaften nicht mit Ziegeln, wie bei uns, sondern mit Schindeln (d. s. kleine, dünne Brettchen) gedeckt. Bald wird unser Weg steiler; wir müssen ein hohes Gebirge, den Böhmerwald, erklimmen. Um uns herrscht feierliche, sast unheimliche Stille; wir begegnen keinem Menschen. Nach dreistündigem Ansteigen durch schöne, dichte Fichten- und Buchenwaldungen betreten wir eine kleine Lichtung. Hier liegt ein See, der kleine A r b e r s e e, aus welchem der Regen heraus- kommt. Wir steigen noch höher. Bald hört die Buche, der es hier oben zu kalt wird, auf, und nur noch Fichten umsäumen nnsern Psad. Aber auch diese verschwinden, und an ihre Stelle tritt die Zwergkiefer oder Latsche, bis wir endlich einen völlig kahlen Gipfel betreten. Nur weiches Moos überzieht noch die umhergestreuten Granitblöcke. Wir sind auf dem Arber, „dem Waldkönig, dem Altvater", auf dem höchsten Berge des Böhmerwaldes, angekommen. (1500 m). Auf der Spitze erblicken wir eine Kapelle und ein eisernes Kreuz. Unterhalb derselben gibt uns eine hölzerne Hütte Gelegenheit zum Übernachten. Aus der *) Auch hier schicken wir als Hausaufgabe voraus: Was erzählt uns die Karte von der Heimat des Regen? Geographie von Bayern. 4

3. Donaugebiet und Rheinpfalz - S. 155

1898 - Schwabach : Schreyer
— 155 — innern uns bei einer Wanderung durch die Stadt, daß sie eine Festung ist, wie Ingolstadt au der Douau. Nördlich der Stadt schlängelt sich aus der psälzischeu Ebene ein Flüßleiu dem Rheine zu. Wie heißt das- selbe? Queich. — Was erzählt uus die Karte von der Queich? Sie entspringt auf dem Hardtgebirge, fließt an Landau vorbei, durch die Ebene dem Rheine zu. — Auch bei der Festung Germersheim sührt eine große Eisenbahnbrücke über den Rhein. Zusammenfassung: Germers hei m, Germersheim ist eine Festung am Rhein. Bei Germersheim mündet die Queich iu den Rhein. Die Queich kommt vom Hardt- gebirge. Kauptzusammenfafsung: Von der Medeutung der Pfälzer Rheinstädte: a. Speyer, eine Regierungsstadt. b. Ludwigshafen, eine Fabrik- und Handelsstadt. c. Germersheim, eine Festung am Rhein. 2. Die Dorderpfatz, „ein weiter Gottesgarten". Ich erzähle Euch heute von der sonnigen Vorder- Pfalz. Welchen Teil der Pfalz wird man Vor der Pfalz nennen? Zwischen Rhein und Hardtgebirge. — Zeigen! — Was sagt Euch die Karte darüber? Ebene. — Ein Dichter nennt die Vorderpfalz „einen weiten Gottesgarten, vom Himmel reich bedacht". Was will er wohl damit sagen? Aussprache der Schüler. a. Die pfälzische Rheinebene zieht sich zwischen dem Rhein und dem Hardtgebirge von Süden nach Norden hin. Sie liegt nur wenig höher als der Spiegel des Stromes und muß deshalb an ver- fchiedenen Stellen durch Dämme vor Überschwemmungen geschützt wer- den. Ziemlich rasch eilt der Rhein dahin; ein breiter Streifen seines sandigen Userlandes trägt üppigen Laub- und Nadelwald und dichtes Gebüsch, den „Auenwald". Die zahlreichen Inseln des „Auen- lau des" sind meist von schwerem Schlammboden bedeckt. Auf diesem fruchtbaren Boden wuchern undurchdringliches Schi lfdickicht, Buschwerk und prächtige Wäldchen. Zahlreiche Singvögel haben hier sichere Brutstätten, und allerhand Sumpf- und Schwimmvögel fuchen hier im Herbst und Winter eine Zufluchtsstätte. Eiu Lieblings- ausenthalt sind die Rheinauen deu Nachtigallen, unseren besten Sängern.

4. Donaugebiet und Rheinpfalz - S. 174

1898 - Schwabach : Schreyer
— 174 — e. Der Donnersberg. Der König unter den Bergen der Nordpfalz, die höchste Er- Hebung der gauzeu Rheinpfalz, ist der Donnersberg. Zeigen! — Von seinem Fuß, der einen gewaltigen Umfang besitzt, bis zum Gipfel ist er größtenteils mit herrlichen Waldungen bestanden. In ihrem Schatten steigen alljährlich viele hundert Fremde hinauf zur Höhe des Berges, die wie beim Hesselberge eine kleine Hochebene dar- stellt. Ein mächtiger steinerner Ringwall, in uralter Zeit von Menschen aufgeführt, schließt die Höhe des Berges ein. Da dieselbe stellenweise von mächtigen Eichen, Buchen und Fichten bewachsen ist, darf man sich die Mühe nicht verdrießen lassen, den Aussichtsturm des Berges oder den Königsstnhl zu besteigen. Der Königsstuhl ist ein hoher Fels, der über die Gipfelfläche des Donnersberges hoch emporragt. Frankenkönige sollen hier oben einst Gericht gehalten haben. Vom Königsstuhl und vom Ludwigsturm — so heißt der Aussichtsturm — genießt man eine bezaubernd schöne Aussicht auf das herrliche Pfälzer Land, die nicht zu beschreiben ist. Auf dem nordöstlichen Abhange des Berges befindet sich eine geräumige Villa (Erklären!), in der während der schönen Jahres- zeiten viele kränkliche Personen für längere Zeit Wohnung nehmen, um durch die frische, würzige Luft der Donnersbergwaldungen zu gefuudeu. Der Douuersberg gilt als ein vorzüglicher Luftkurort, wie Berneck im Fichtelgebirge u. a. — Am nördlichen Abhange des Berges dehnen sich stattliche Kastanienpflanzungen aus, wie man sie in Deutsch- land nicht wieder findet. Auf die edlen, eßbaren Kastanien hält der Pfälzer, besonders im Weinlande, gar viel. Wie bei den Westrichern die „Grumbereu", so werden bei den Borderpsälzern die Kastanien (Kästen) aus die verschiedenste Weise schmackhaft zubereitet; gedämpft und gekocht, geröstet und gebraten kommen sie aus den Tisch, und zum Wein sollen sie besonders gut munden. Am Fuße des Donnersberges gräbt man in großen Steinbrüchen sehr harte, schwarzgrüne Steine heraus. Auch nach Eisen- und Kupfer- erzen fucht der fleißige Bergmann mit Erfolg. Das Land rings um den hohen Donnersberg zeigt eine große Fruchtbarkeit. Sehr ergiebig ist der Getreidebau. Wie die Glanthaler treiben auch die Leute des Donnersberglandes bedeutende Viehzucht; Donnersberger Vieh wird gerne gekaust. Eine wohlhabende Bevölkerung wohnt in den vielen großen Dörfern des fruchtbaren Donnersberglandes. Zusammenfassung: Der Donnersberg. Die höchste Erhebung der Rheinpfalz ist der Donnersberg. Er ist stark bewaldet. Sein Rücken bildet eine Hochebene. Aus derselben ragt ein hoher Fels, der Königsstuhl, empor. Auf dem Donnersberg genießt man eine prächtige Aussicht. Am Fuße des Berges sind große Kastanienpflanzungen. Aus seinem Innern gräbt man Steine und Erze. Das Donnersbergland ist ein reiches Getreideland. Zeichnung. __

5. Deutsches Lese- und Sprachbuch für die Oberstufen der Volks- und Bürgerschulen - S. 105

1854 - Leipzig : Brandstetter
105 Berge selbst Mandeln und süße Kastanien gedeihen — bringt der Boden des Gebirges kaum Hafer, Kartoffeln und Wicken zur Reife. Sogar die Kirschen zeitigen erst im September. Das Gebirge ist nicht stark bewohnt. Hier lebt noch der kräftige, thätige, gutmüthige, fromme Schwabe als Hirt, Holzhauer, Flößer, Ackerbauer. Wie er noch seine alten Sitten und Kühnheit erhalten hat, so auch seine Tracht. Mit dem breitkrempigen Hute, der rothen Weste und den weißen Hemdärmeln sieht man diese kräftigen Gebirgssöhne aus ihren Flossen die Gebirgsbäche hinab zum Rheine fahren, um in den Niederlanden für ihre riesigen hohen Tannen Brotkorn einzukaufen, das ihnen ihr Boden auf den Bergeshöhen versagt. Ihre Holzschnitzereien, Uhren, Strohhüte sind in ganz Deutschland bekannt. Ihre Wohnungen mit den weit hervorspringenden Schindeldächern liegen in den wildschönen Thälern zerstreut. Die Stuben zur ebenen Erde sind schwarz getäfelt. Zu den Schlafkammern führen Gänge von außen hinauf. Keine Hütte ist ohne plätschernden Brunnen und nicht selten steht eine kleine Kapelle daneben mit einem Glöcklein zu den Morgen- und Abendandachten. Wangemann. 63. Das Riesengebirge. Die Kuppen des Riesengebirges sind ganz kahl, und die Gehänge und niederen Joche tragen meistens Nadelholz. Ueber der Höhe von 3600 Fuß wächst nur noch eine kleine Strecke hinaus die Zwergkiefer, das niedere Knieholz, aus welchem man in Schlesien allerlei nied- liche Sachen verfertigt. Nur vereinzelt zeigt sich hier und da noch der Vogelbeerbaum (Eberesche). Auf den höchsten Punkten finden sich nur noch lange Flechten (Teuselsbart), isländisches Moos und wohlriechendes Veilchenmoos. Dörfer giebt es im eigentlichen Riesengebirge nicht, aber viele zerstreute Wohnungen, Bauden genannt, gleich den Sennhütten auf den Alpen, nur daß man einige derselben auch im Winter bewohnt (Winterbauden). Man zählt deren wohl an 3000, deren Bewohner Rindvieh - und Ziegenzucht treiben und gegen 20,000 Kühe und 12,000 Ziegen halten. Diese Bauden sind von Holz, auf einer steinernen Grundlage erbaut, welche eine Klafter hoch über den Boden hervorragt. Der Eingang ist durch das überhängende Dach vor dem Wetter ge- schützt; die Wohnstube, mit einem großen Kachelofen, einigen Tischen und Bänken ausgestattet, ist geräumig, daneben eine Kammer, und f gegenüber, durch Hausflur und Küche getrennt, befindet sich der Stall. Das Dach ist mit Schindeln bedeckt und reicht bei den an Bergabhängen stehenden Bauden an der Hinterseite bis auf den Boden hinab; unter demjelben ist der Futtervorrath und zuweilen die Schlafstelle für einen Theil der Familie oder der Gäste. Der Reisende, findet darin eine gute Herberge. Im Frühjahre ist das Viehauslreiben, im Sommer die Wande- rung auf die Waldweide die Freude und Belustigung der Bewohner

6. Deutsches Lese- und Sprachbuch für die Oberstufen der Volks- und Bürgerschulen - S. 143

1854 - Leipzig : Brandstetter
143 Hölle hinuntergestossen“. Die Wälder und Weingärten sind von den Hügeln verschwunden 5 Palmen-, Feigen- und Olivenbäume stehen nur noch vereinzelt umher; die Balsamstaude, welche vormals die feinsandigen, kiesreichen Ufer des Sees umgrünte, findet sich nirgends mehr, und statt jener Hunderte von Fahrzeugen ziehet jetzt ein ein- ziges Boot mit weissem Segel von Zeit zu Zeit seine Furche durch den Spiegel des stillen Gewässers, um von dem östlichen Gestade Holz nach Tiberias herüberzuholen. An der Stelle der Fischer treibt nur noch der Pelikan sein einsames Geschäft, jener Wasservogel, den man in altchristlichen Bilderwerken häufig dargestellt findet, wie er seine Brust aufreisst, um die Jungen mit seinem Herzblute zu tränken. F. Bässler. 89. Der Gipfel des Sinai. Vom Sinai-Kloster aus führt ein Pfad in einer Schlucht zwischen steilen Felsenwänden auf die Höhe des Horeb. Ueber viele Stein- trümmer und zum Theil auf uralten, unbehauenen Stufen gelangt man auf die oberste Ebene des Bergrückens. Diese bildet zwischen den unfruchtbaren, wild zerbrochenen Granitklippen eine freundliche Oase. In der Mitte dieser Gebirgsplatte liegt ein ausgemauerter (j)uell, neben welchem eine schöne Cypresse ihren einsamen Wipfel erhebt. Nahe dabei steht die Kapelle des Elias: denn hier, sagt man, habe der Prophet seine einsiedlerische Herberge genommen, als er vor der Rache der Isebel in die Wüste geflohen war; hier habe ihm Jehovah in den zerstörenden Schrecken des Sturmes, des Erd- bebens und Feuers sein Kommen verkündiget und im sanften Sausen seine Gegenwart offenbart. Diese kleine Ebene liegt 6126 Fuss über dem Meere und gegen 1400 Fuss über dem Thale des Klosters. Gegen Nordwest setzt sie sich fast eine Stunde weit über den ganzen Bergrücken des Horeb fort bis zu der Stelle, wo derselbe plötzlich in einer schroffen Felsen wand nach der Ebene Rahah abstürzt. Süd- wärts dagegen, dicht hinter der Eliaskapelle, erhebt sich der Berg- rücken noch um 900 Fuss und bildet gleichsam das zweite Stock- werk oder den Hochscheitel des Horeb. Dies ist der Mosisberg oder der eigentliche Si.nai. Von der Eliaskapelle aus bedarf man noch einer halben Stunde, um diesen Gipfel zu ersteigen, und auch hierzu sind steinerne Stufen, w elche die Kaiserin Helena legen liess, dem Pilger behülf'lich. Seine oberste Fläche hat etwa sechszig Fuss im Umfang; daselbst steht eine Moschee und eine christliche Kapelle. Der Blick von diesem 7000 Fuss über dem Meeresspiegel erhabenen Felsen in die rings umher gelagerte Gebirgswüste ist von erschüt- ternder Grösse und Majestät. „Wie ein Königsstuhl, den Gott sich auf Erden gebaut, unwandelbar seit dem Tage der Schöpfung“; wie eine heilige Veste stehet er inmitten der Wüste bis in die Wolken emporgelhürml. Nirgends, wohin man das Auge wendet, eine grünende Alpenwiese, nirgends ein Wald, kein rauschender

7. Das Maingebiet - S. 105

1908 - Schwabach : Schreyer
— 105 — kommt? Vom Jura. — Nicht weit von der R o t m a i n q n e ll e sehen wir den Ursprung eines nns bekannten Flusses! Pegnitz. — Wohin fließt diese? Zusammenfassung: Die Quelle des Roten Mains. Der Rote Main von seinem Ursprung bis zur Vereinigung mit dem Weißen Main. 4. Durchs Goldmüßl'tat zum Kichtelgetnrge. Wir wandern h e n t e in die Heimat des Weißen M ains. a) Wohin ging nnsre letzte Reise? Bayreuth — Hummelgau — Rotmaiuquelle. — Wo begauueu wir damals uusre Waudrnng? Kulmbach. — Nach welcher Richtung leukteu wir uusre Schritte? Südosten. — Der Weiße Main führt uns nach Osten. Kulmbach verlassend, gelaugeu wir in ein enges Tal. Zu beideu Seneu des Flusses gewahren wir stattliche Anhöhen, bedeckt mit buschigen Laub- wäldern. Nach und nach wird das Tal breiter und bald zeigt sich nnsren Blicken das reizend gelegene, in ein Seitental des Mains ge- zwängte Bern eck, ein vielbesuchter Luftkurort Wir sind schon anderswo Luftkurorten begegnet? Nürnberger und Fränkische Schweiz: Rupprechtstegen, Streitberg, Müggendorf. — Hier fällt die perle n- führende Öl schnitz in den Weißen Main. (Erklärung: Perlen — Perlenfischerei — Perlmutter und ihre Verarbeitung ) — Wir wandern mainanfwärts durchs schöne Goldmühltal. Dieser Name, sowie die andern: G o l d berg, Gold mühle, Gold kronach geben Euch ein leichtes Rätsel anf. Wer macht den Rätsellöser? Da muß es viel Gold geben. — Jetzt sucht man hier nicht mehr nach Gold, aber früher war diese Gegeud wegen ihres Reichtums an diesem edleu Metall weit und breit berühmt. Noch heute hört mau dort das Sprichwort: „Der Bauer wirft deu Stein nach der Kuh und der Stein ist mehr wert als die Kuh." — Wir kommen vorüber an Leinwand-Bleichereien und Glasschleifereien. .An Stelle der Laubwälder treten nun immergrüne Nadelwälder mit düsteren Fichten und schlanken Tannen. Durch die herrliche Wald- laudschaft steigen wir aufwärts und erreichen das Dorf Bischofs- grün, wo bunte Glasperlen hergestellt werden. Von allen Seiten winken uns Berge mit Nadelbäumen zu: Wir siud im Fichtel- gebirge. Uns zur Rechten erhebt sich der gewaltige Ochsen köpf. Dort oben steht die Wiege des Weißen Mains. Znsammenfassung: Von Kulmbach nach Bischofsgrün. Richtung, Wälder, Luftkurort Berueck, Ölschnitz (Perlen); Goldmühltal, Goldberg, Golömuhle, Goldkronach, Sprichwort; Bleichereien, Schleifereien, Nadelwälder, Bischofsarün.

8. Das Maingebiet - S. 127

1908 - Schwabach : Schreyer
— 127 — „O Spessart, edler Forst, du bist Der Wälder Preis zu jeder Frist! . . . Mit Deinen Buchen, Deinen Eichen Läßt sich kein andrer Wald vergleichen. Wie Säuleu schlank im Tempelraum Stehn Deine Stämme, Baum au Baum, Und Deiue Wipfel wölben sich Zum weiten Dom andächtiglich." (Zedlitz.) Geheimnisvoll umrauscht uns der Wald; setzen wir uns ins weiche Moos um ein wenig seiner wundersamen Sprache zu lauscheu. » Ein paar uralte Eicheu planderu vou Kaiser Karl und Friedrich Rot- bart, die oft in diesem Forste jagten; steinerne Heiligeubilder erzählen von der Zeit, da fromme Pilger bei ihnen beteten; zerfallene Hoch- öfeit und Hammerwerke sind Zeugen früherer Industrie; das ver- witterte Kreuz hier am Weg berichtet vou eiller Mordtat der Räuber, die einst den Spessart unsicher machten; die Trümmer dieser Burg, die Kapelle dort, die murmelnde Quelle: was könnten sie uns alles berichten ? Zusammenfassung: Schönheit und Sageureichtum des Spessarts. c) Eiue Geschichte wollen wir lins gellaller erzählen lassen: Der Schloßherr von Mespelbrnnn stieg zu Pferde um zur Jagd zu reiten. In zerrissenen Kleidern nahte sich ihm eiil Bettler und bat demütig: „Herr, gebt mir ein Stück Brot; ich habe seit gestern nichts gegessen." Doch mit harten Worten wies ihn der Unbarm- herzige zurück und sprengte mit seinen Weidgesellen und der bellende» Hnndemente in den Wald. Lange dauerte die Jagd; hungrig und durstig wollte mau sich eudlich auf den Heimweg machen. Plötzlich stürmt noch ein stattlicher Hirsch vorüber. Der Schloßherr jagt ihm nach, lauge Zeit, über Höhen und durch Schluchteu, immer weiter und weiter. Auf einmal ist der Hirsch verschwunden. Riemen und Sattelzeug des Pferdes sind zerrissen; das Tier, zum Tode erschöpft, bleibt steheu; der Ritter selbst weiß uicht, wo er sich befindet. Hunger und Durst peinigen ihn sehr. Da erscheint der Bettler vom Morgen. Stillschweigend nimmt er seine Halsbinde ab, zerreißt sie in Streifen, siellt Riemen und Sattelzeng wieder her und reicht dem Ritter dell Bügel, der, indem er sich aufschwingt, stannend fragt: „Wer bist Du?" Doch der Bettler bleibt die Antwort schuldig. Ju demütigem Ton spricht er nur: „Wißt Ihr uuu, Herr, wie der Hunger tut ? Ihr werdet keinen hungrigen Bettler mehr von Eurem Hofe jagen." Darauf wies er ihn ans den rechten Weg und war plötzlich verschwunden. Scham- röte im Antlitz, ritt der Burgherr heim. (Nach Trinius.) Zusammenfassung: Der Schloßherr von Mespelbruuu.

9. Geschichte des Alterthums - S. 173

1861 - Leipzig : Brandstetter
173 7. Macedoniens Herrschaft. §. 1. Das maccdonische Reich. König Philipp. Im Norden Thessaliens liegt, von gewaltigen Bergen umschlossen, das Hochland Macedonien. Die milde Luft des griechischen Himmels dringt nicht bis in dieses nördliche „Barbarenland", dessen waldige Höhen rauh und kalt sind und dessen Seen und Flüsse der Winter mit einer dicken Eisdecke überzieht. Doch giebt es schöne fruchtbare Thäler mit korntragenden Ebenen und rebenbedeckten Hügeln und das wasserreiche Ge- birgsland bietet der Naturschönheiten viele und eigenthümliche dar, wie sie aus der Mischung lieblicher und wild-großartiger Gegenden sich bilden können; auch fehlte es nicht an blühenden Städten, in welchen sich ein reges Gewerb- und Kulturleben entfaltete. E d e s s a oder A e g ä, die alte Hauptstadt Macedoniens, der Heerd des Königthums, war schon um seiner Lage willen (in der Gegend des heutigen Vodena) ein vielgepriesener Ort. „Zwischen den Turla-und Nitschebergen," heißt es in einer bekannten Schilderung*), „die in weiten Bogen aus- einander treten, hat die Natur einen Felsendamm gelegt, der auf der einen Seite in die Thalsohle des Vodabaches übergeht, auf der andern aber 300 Fuß hoch aus dem untern Thale steil emporsteigt. Auf diesem Klippenrand liegt Vodena. Die zahlreichen Verzweigungen der Voda durch- strömen mit ihrem klaren Wasser die ganze Stadt und stürzen sich dann in großartigen Wasserfällen in die Tiefebene hinab, als klare Silberstreifen weithin in der Ebene sichtbar. Dabei die Fülle einer üppigen Vegetation: Granat-, Maulbeer- und Lorbeerbäume, verschlungen mit Lianen, Wein- reben und Epheu, geben der Landschaft ihren immergrünen Schmuck und bedecken die Felswand und ihre kühlen Tussteingrotten. Hinter der Stadt bildet das obere Vodathal das herrlichste Amphitheater, eingeschlossen von dem Kranz gewaltiger Alpengebirge, mit ewigem Schnee. Blickt man von dem senkrechten Klippenrand über die tosenden Wasserfälle nach Mor- gen, so tritt die wunderbare Schönheit der Natur dem Auge noch über- wältigender entgegen in dem Blick auf die grünen Gärten und Maulbeer- wälder, zwischen denen der Fluß noch schaumbedeckt durchblickt und in zahl- losen Wirbeln das Thal hiuabrauscht. Hier war die Wiege der macedo- nischen Macht; in der reinen Bergluft erstarkte das junge Volk. Auf dem Felsen von Aegä horsteten die Adler, die mit ihren Schwingen einst die halbe Welt überschatten sollten." Die Urgeschichte Macedoniens liegt in tiefem Dunkel begraben. Es mochten sich hier verschiedene Völkerschaften zusammengefunden und ver- mischt haben, unter welchen, nach den Berichten der Alten, pelasgische und ') O. Abel.

10. Deutschland - S. 5

1884 - Leipzig : Brandstetter
5 Hochflächen, nur die Zwergkiefer und das Knieholz breiten sich gleich- sam in mächtigen Rasen aus. Zahlreiche Wassertümpel, von dunkler Farbe und undurchsichtig, am Rande mit trügerischem Moose um- wachsen, in welche der Fuß des Wanderers tief einsinkt, machen einen unheimlichen Eindruck. Die Hochmoore tragen den Charakter der Ein- förmigkeit und Ode. Selbst das Tierleben ist hier nur dürftig ver- treten: Frösche, Wasserkäfer, Schmetterlinge kommen nur vereinzelt vor, selbst Wasservögel sind selten. Die Bedeutung der Hochmoore liegt darin, daß sie die atmosphärischen Niederschläge und die zur Zeit der Schneeschmelze sich bildenden Wasser schwammartig einsaugen, die- selben nur allmählich an die Quellen benachbarter Flüsse abgeben und diese so das ganze Jahr hindurch fast gleichmäßig mit Wasser ver- sorgen, das Land aber vor plötzlichen Überschwemmungen behüten. Die dortige Bevölkerung nennt ein solches Hochmoor im südlichen Teile des Gebirges, wo es, von fern betrachtet, oft den Anblick einer weiten Wiesenflur gewährt, „Aue", im Zentrum, also in den rauheren Gegenden hochgelegener Plateaux, „Filz", und in dem nordwestlichen Teile „Lohe". Die Zahl der Ansiedlungen im böhmisch-bayerischen Waldgebirge ist gering; denn es fehlt an nutzbaren Metallen, welche sonst die Bevölkerung der Ebenen ins Gebirge locken. Hier waren es die Holzschätze, welche die Besiedelung veranlaßten. Die noch in den ersten Anfängen stehende Holzindustrie und der Glashüttenbetrieb sind außer Viehzucht und dürftigem Ackerbau die Erwerbsquellen für die wenig zahlreiche Bevölkerung. An das böhmisch-bayerische Waldgebirge schließt sich das nach seinen Fichtenwäldern benannte Fichtelgebirge an, welches in seiner Gliederung die Form eines nach Osten offenen Hufeisens hat. Es ist der Mittelpunkt der deutschen Gebirge. Seine Höhe (Schneeberg 1063 m) fällt wegen der hohen Grundlage von etwa 600 m nicht besonders auf, und sein geringer Umfang erlaubt leicht eine Umgehung. Selbst durch das Gebirge sind Straßen mit Leichtigkeit geführt worden. Das Fichtelgebirge ist stark bevölkert. Seine Bewohner treiben meist Ackerbau und Viehzucht. Die Redensart: „Auf dem Fichtelberg wirft der Bauer nach einer Kuh, und der Stein ist mehr wert als die Kuh", bezieht sich auf die alte Sage, daß das Fichtelgebirge in seinem Felsgesteine edles Metall bärge. Und in der That ist in alten Zeiten dort Bergbau auf Gold getrieben worden. Orte, wie Goldkronach und Goldmühl, verdanken diesem Umstände ihren Namen. Das von den genannten Gebirgen und gebirgigen Erdanschwellungen umschlossene Böhmerland selbst ist in seinem Innern ein vorherrschend unebenes, von Südwest nach Nordost abfallendes Stufen- oder Ter- rasfenland. Die südliche und höchste Terrasse lehnt sich an den süd- östlichen Teil des böhmisch-bayerischen Waldgebirges und an den Greiner Wald, die nördliche und niedrigste an das Erzgebirge und die Sudeten an. In der Mitte dieser letzten Stufe erhebt sich vollkommen isoliert das basaltische böhmische Mittelgebirge, dessen Kegelberge nirgends zu einer Bergkette zusammentreten. Am höchsten steigt der Donners- berg oder Milleschauer (835 m) empor; er bietet eine unvergleich- liche Aussicht über einen großen Teil Böhmens.
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