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1. Lehrbuch der Geographie - S. 12

1895 - Leipzig [u.a.] : Klinkhardt
— 12 — bei Neuburg, Kelheim und Passau) bedeutend eiugeeugt. Die am Ostab- hange des Schwarzwaldes aus zwei Quellbächen, Brege und Brigach, her- vorgehende Donau wird bei Ulm schiffbar und bildet an zwei Stellen (bei Ulm und Ingolstadt) große versumpfte Becken, sogenannte Riede oder Moser. Bei Passau verläßt sie das deutsche Reich. 6) Die beiden Hochebenen der Landschaft senken sich zur Douau. Die schwäbisch-bayrische Hochebene trägt unmittelbar am Fuße der Kalk- alpeu eine Zone vereinzelter Erhebungen und Senken, die Spuren einer ehe- mals von den Alpen ausgehenden Bedeckung des Landes mit Gletschereis. Die Einsenknngen tragen entweder Seen, wie den Bodensee, den Chiemsee (bayrisches Meer), den Tegernsee n. a., oder Hochmoore. Der Bodensee*), das durch seine Größe und Tiefe (über 250 m) ausgezeichnete „schwäbische Meer", besteht ans einem Hanptbecken, dem Obersee, der nach W. zwei Aus- läufer, den Überliuger See und den Unterfee, aussendet. — Nördlich von dieser sogenannten Moränenlandschaft dehnt sich bis zum Douauthal die eigentliche Hochebene aus, ein Hügelland, das durch zahlreiche Thäler in eine Anzahl wellenförmiger Platten zerschnitten ist. Die in diesen Thälern fließenden Donannebenflüffe Jller, Lech, Isar, Inn mit Salzach, wälzen in stürmischem Laufe den Schutt und Schlamm fort, den ihnen die Alpenwild- bäche zuführen. Sommerliche, durch Gewitterregen verursachte Hochfluten lassen ihre Waffermaffe gewaltig, bis zum Vierzigfacheu des winterlichen Niederwaffers, anschwellen. Sie können deshalb nur mit Flößen befahren werden. Gleich der Donau bilden sie stellenweise versumpfte Becken. — Die vielfach fandige oberpfälzische Hochebene, die nördliche Fortsetzung der schwäbisch-bayrischen Hochebene, wird von der Nab durchflössen. Krwerbscsuellen. § 9. Die Bewohner des Alpenvorlandes sind auf die Landwirtschaft als Haupterwerb angewiesen. Die Almen, Matten und Wiesen der Kalkalpen und des Böhmer Waldes sind von Herden prächtiger Rinder und kühner Ziegen belebt, die hauptsächlich zur Milch-, Butter- und Käseerzeugung ge- halten werden (Alpenwirtschaft). Je weiter die Hochebene sich vom Ge- birge entfernt, desto mehr werden die Wiesenflächen durch Feld- und Garten- land verdrängt, das besonders mit Korn (Gerste) und Hopfen bebaut ist. Eiueu großen Teil des Bodens nimmt die Waldwirtschaft in Anspruch, welche das Land weit und breit mit dem Holze der düsteren Fichtenwälder versorgt. — Natürliche Bodenschätze fehlen dem Alpenvorlands mit Aus- nahme des Salzes in den Salzburger Alpen, des Graphits bei Pasfan *) Gedicht: Der Reiter und der Bodensee, von Schwab.

2. Lehrbuch der Geographie - S. 285

1895 - Leipzig [u.a.] : Klinkhardt
— 285 — Schlupfwinkel gewährt." Zahlreiche Gebirgsbäche und Flüsse stürzen in statt- lichen Fällen oder Kaskaden in die verzweigten Thalgebiete hinab. Die meisten von ihnen, n. a. der Savauuah, der Potömac, der Susquehauua (ßaßqumunä, d. h. krummer Fluß) und der Delaware (döla-när), ergießen sich in den atlantischen Oeean.*) Östlich von den Alleghanies bildet eine Anzahl niedrigerer Bergketten, die sog. Fußhügelregion, den Übergang zu der 50—300 km breiten atlantischen Küstenniederung, die sich langsam zum Meere abdacht. Sie ist durch die Ablageruugsthätigkeit der Flüsse entstanden und daher aus Gebirgsschutt der Alleghanies, Mergel und Sand ausgebaut. Dünen begleiten die teilweise sumpfige, buchten- und hafenreiche Meeresküste. d) Die Nor dost-Apalachen, gleich den Alleghanies aus Gneis, Grauit und Schieferarten zusammengesetzt, werden durch mehrere von Flüssen durch- zogeue Längs- und Querbrüche in eine Anzahl Gebirgsketten zerlegt, die sich jenseit des St. Lorenzgolfes auf Neufundland fortsetzen. Die bedeutendsten Glieder dieser Apalachengruppe, der gewaltige Granitstock der Adirondacks und der lange Rücken der Green Mountains, liegen zu beiden Seiten des großen Champlaiu-Thals, welches sich nach 8. zum Hudsou-Thal, nach N. zum St. Lorenzstrom-Thal öffnet. Charakteristisch für die ganze Landschaft sind die mächtigen Ablagerungen von Moränenschutt, die zahlreichen erra- tischen Blocke, die vielen Seen und Teiche, sämtlich Zeugen einer früheren Be- decknng des Landes mit nordischem Gletschereis. Die Hanptflüsse sind der Hudson, welcher mit seinem Nebenfluß, dem Mohawk, die Trennungslinie zwischen den beiden Apalachengebieten bildet, und der Connecticut (konnektikat, d. h. langer Fluß), beide reich an malerischen Ufern, Wasserfällen und Strom- schnellen. Erwerbsquellen. § 24:0. Die Landwirtschaft erzeugt in den südl. Teilen der atlantischen Küstenniederung vor allem Baumwolle, in der Mitte der Landschaft Tabak, Mais und Weizen, während im N. vorwiegend Hafer gebaut wird. Bedeutend ist auch der Hopfenbau im Staate New Jork. Im N. der Landschaft ist der Fischfang (Kabeljau, Heringe, Hummern — Nenfnndlandbänke) eine Haupt- nahrungsquelle. Im Bergbau wetteifert das Apalacheugebiet mit den Cor- dilleren, die zwar reicher an Edelmetallen sind, an nutzbaren Mineralien aber weit hinter dem Osten zurückbleiben. Kohlen, darunter vorzüglicher Anthracit, und Eisen sind in Fülle vorhanden, außerdem unerschöpfliche Petroleumquellen *) Die Flüsse der Küstenebene, von der Länge der Ems bis zur Länge der Oder, im Unterlaufe oft für die größten Seeschiffe zugänglich, sind durch ihre weiten Mündungs-- buchten für die erste Besiedelung des Landes und jetzt für den Handel desselben von größter Wichtigkeit geworden; in die Chesapeake-Bai (tschesäpik) münden Snsquehauna, Potomac und James River (dschems riw'r).

3. Lehrbuch der Geographie - S. 35

1895 - Leipzig [u.a.] : Klinkhardt
— 35 — Berggewölbe ohne eigentliche Gipfelerhöhuugeu darstellend, ist an seinen beiden Enden durch zwei Querriegel, im W. die Elbwiese und im 0. die weiße Wiese, mit dem Hauptkamm verbunden. Zahlreiche tiefe Thäler und steile Felsschluchten, iu denen rasche Berg- bäche und Wildwasser mit kleinen Kaskaden (Zackenfall) schäumend dahin- ranscheu, zieheu vom Rieseugebirge abwärts. Alle nach der schleichen Seite herabfließenden Gebirgswässer sammeln sich im Bober und gehöreu somit dem Gebiete der Oder an. In den sieben Gründen vereinigen sich die beiden Quellbäche der Elbe: der Elbseissen (auf der Elbwiese entspringend) und das Weißwasser (vou der weißen Wiese). Nach Ausnahme zahlreicher Seiten- bäche durchbricht der Strom iu einem kurzen Qnerthale, dem sog. Mädelsteg, den böhmischen Kamm. Bis zu einer Höhe von 1200 m (im Harz nur bis 1000 m) reicht der Hochwald, meist Fichten- und Tannenbestand, eine prächtige Wildnis voll von Gesträuch, Farrenkräutern und dickem Moosrasen, der die Trümmerfelder von Granit und die tückischen Moore polsterartig überzieht. Jenseit dieser Grenze beginnt die Knieholzregion. Dichte Gebüsche der Zwergkiefer (in den Alpen Legföhre genannt), von Zottelbärten und Bartflechten überwuchert, bilden oft weite, geschlossene Waldungen. Eine liebliche, an Seltenheiten reiche Gebirgs- flora bekleidet die Felsknppen und Schroffen und bietet dem Pflanzenfrennde eine reiche Fülle von Alpenpflanzen. Charakteristisch für die höchsten waldsreien Teile des Riesengebirges sind die ständig bewohnten Banden, sennhüttenähnliche Holzhäuser, welche fast alle auf die Bewirtung der Gebirgstonristen eingerichtet sind. Die Banden- bewohner nähren sich hauptsächlich von der Viehzucht: im Winter beschäftigen sie sich mit Holzschnitzerei. 2. Der mittlere Sudetenabschnitt stellt eine Gruppe vou stark zerklüfteten Gebirgsrücken dar, welche in Gestalt eines Rechtecks den tief ge- legenen Kessel von Glatz (Karte8, rechts oben) umschließeu. Die Randgebirge des Kessels sind: im Nw. das Waldenburger Bergland, im No. der langgedehnte Rücken des Eulengebirges und der Reichensteiner Kamm, im So. das Glatzer Schneegebirge mit dem Schneeberge (1400 m), der höchsten Erhebung des mittleren Sudetenzuges, im Sw. das Habelschwerdter Gebirge, dem sich im 8. das Adler- gebirge vorlagert, und das Plateau der Heuscheuer, an das sich die wild zerrissenen Saudsteingebilde von Adersbach und Weckelsdorf anschließen. Das Waldenburger Bergland, ein schroff aufsteigender Wall mit vielen bewaldeten Berggruppen und Kegelbergen von Porphyr, kann als Ver- 3* ✓

4. Lehrbuch der Geographie - S. 125

1895 - Leipzig [u.a.] : Klinkhardt
— 125 — Bächen in den Schluchten, mit seinen wohlbestellten üppigen Maisfeldern, terrassierten Hängen und Obsthainen, seinen hier und da unter Baumgruppen verstreuten Höfen und Häusern, alles sauber gehalten, gleicht das Baskenland vielfach einer Parklandschaft." Zu diefeu Vorzügen gesellen sich reiche Boden- schätze und wertvolle Mineralquellen, so daß die baskischen Provinzen fast doppelt so viel Volksdichte besitzen wie das übrige Spanien. Das östliche Randgebirge (iberisches Scheidegebirge) besteht aus einer Anzahl einzelner Gebirgsstöcke (Sierras), die sich im 8. des Ebro von den Pyre- näen bis zum Gols von Valencia erstrecken. Sie werden durch den Jncar vom südlichen Küstengebirge getrennt und scheiden die Zuflüsse des Ebro von den Quellen des Duero, Tajo und Jncar. Das südliche Randgebirge, die Sierra Morena (= dunkles Gebirge, von den vorherrschenden schwärzlichen Thonschiefern), bietet auch nur voin 8., vom Tieflande aus, den Anblick eines Gebirges. Sein Nordrand ist metallreich. — Nach W. und So. entbehrt das iberische Tafelland der ausgeprägten Randgebirge. c) Das Becken des Ebro (aragonisches Tiefland) wird vom Meere durch das catalonische Küstengebirge geschieden, das der Ebro durchbricht. Es ist ein terrassenförmig ansteigendes, größtenteils von Steppen erfülltes Plateau, das von tiefen Flnßthälern durchzogen wird; den Ebro begleitet der Kaiser- kanal. — Auch die andalnsische Tiesebene (mit Ausnahme der Westecke südlich vom Guadalqnivir gelegen) steigt vom Meere aus allmählich an und ist vielfach mit Steppen, am Meere auch mit Sümpfen bedeckt. d) Die Pyrenäen*) fallen mit ihrem zu Spanien gehörenden Südabhang in mehreren Vorketten zum aragonischen Tieflande ab. Sie sind durchweg öde und unwegsam, heben sich vom niedrigen W. bis zur Mitte (Hochpyrenäen) und senken sich von hier aus uach 0. In den Hochpyrenäen erheben sich die drei höchsten Gipfel, der Pic b'aneto, 3400 m, der Moni Perdn und der Maladetta (der verlorene und der verfluchte Berg, 3—400 m höher als die Zugspitz); der auf dem steileren französischen Nordabhange liegende Pic du Midi (= Mittags- oder Südspitze) ist bedeutend niedriger**) — Das südliche *) In den Westpyrenäen der Paß Roneesvalles, durch welchen die Alanen, Vandalen und Westgoten in Spanien einfielen. Hier auch Niederlage Karls des Großen und Tod des Helden Roland (778). Gedicht: Der sterbende Roland, v. Stöber. "') Gegensatz zwischen dem französischen und dem spanischen Abhänge: „Drüben dicht be- völkerte Thäler, zahlreiche Punkte höchster Gesittung, ja übertriebener Luxus, Sommerfrischen und Badeöiter; hier Mangel an Menschen und Anbau, Mangel an Wegen, an Unterkunft, armselige Dörfer mit armen, verwilderten, mißtrauischen Bewohnern! Und weiter ab vom Gebirge die gleichen Gegensätze: hier die aragonische Steppe, dort die üppigen Gefilde von Toulouse!" Gedicht: Das Thal des Espingo, von P. Hehfe.

5. Lehrbuch der Geographie - S. 152

1895 - Leipzig [u.a.] : Klinkhardt
— 152 — die Gestalt eines von hohen Randgebirgen begrenzten Trapezes. Seine wich- tigsten Randgebirge sind: im 8. der Himalaja, im 0. die chinesischen Grenzgebirge, im X. die sibirischen Randgebirge und im W. die Pamir. 1. Die südliche Umrandung des centralasiatischen Hochlandes, der Himalaja (= Ort des Schnees), besteht aus einer Centralzone und zwei Vorketten, einer südlichen und eiuer nördlichen, welche dnrch zahlreiche Längs- thäler von einander getrennt sind. In der Centralzone, die ein ungeheures Gneisgebiet darstellt, erhebt sich der 8840 m hohe Gaurisaukar oder „Gau- risaukar-^verest" (s. Abb. 36), der höchste Gipfel der Erde. Das ganze Gebirgssystem ist mit riesigen Schneefeldern und Gletschern bedeckt und von tiefen Schluchten zerrissen; es enthält über 50 Gipsel von mehr als 6000 m Höhe und keinen Paß, der niedriger als der Montblanc wäre. Im 8. stürzt es steil zur Tief- ebene von Hindostan ab, während es nach N. allmählich zu dem benachbarten 4000 m hohen tibetanischen Hochlande übergeht. Der regenreiche Südabhang ist bis zu einer Höhe von 3000 m mit prächtigem Hochgebirgswald (vor- wiegend Eichenbestand) umgürtet; dagegen ist der trockene Nordabhang wüst und kahl. — Im Nw. trennt der Oberlauf des Indus den Himalaja von dem parallel laufenden, gleichfalls aus drei Ketten bestehenden Karakorümgebirge (— schwarzes Gebirge), welches die zweithöchste Gipselerhebuug der Erde, den 8600 m hohen Dapsang, trägt. 2. Die chinesischen Grenzgebirge bestehen im L. aus einer Reihe nordwärts streichender Hochketten, welche Tibet von dem eigentlichen China scheiden, und im N. aus dem Chingangebirge, einer 2000 m hohen Boden- schwelle zwischen dem Hanhai und der Mandschurei. 3. Die nördliche Umwallung Centralasiens besteht ans mehreren gewaltigen Gebirgssystemen, die durch tiefe, von Strömen durchfurchte Eiu- seukuugeu von einander getrennt sind. Von 0. nach W. folgen aus einander: das Jablonoi-Gebirge, das sajanische Gebirge, der Altai (— Goldgebirge) und der Tienschan, das „Hiinmelsgebirge" der Chinesen, mit dem 6500 m hohen Teugri-Chau (— Himmels- oder Geisterfürst). Moräste und sumpfige Alpenwiesen, wasserreiche Gebirgsthäler und düstere Waldungen (sibirische Ceder und Weißtanne) sind für diese Randgebirge charakteristisch. 4. Die Pamir (— Dach der Welt), eine der höchsten Bodenanschwellungen der Erdoberfläche, trägt zahlreiche Gebirgsketten, zwischen denen sich flache und steppenartige Hochthäler mit zahlreichen Seen ausbreiten; in ihr treffen sich der Hindnkusch mit seinem südwestlichen Anslänser, dem Solimangebirge,

6. Leitfaden zum methodischen Unterricht in der Geographie - S. 17

1836 - Eisleben : Reichardt
17 Vorbegrtffe. Ebenen und Flächen des Landes. §. 29. Das Land besteht eben so wenig wie dev Grund des Meeres, aus einer Ebene, sondern erhebt sich an einigen Orten sehr wenig über das Meer und steigt dagegen an andern hoch auf, so daß Ebenen, Er, Höhungen und Vertiefungen mit einander abwechseln. Zu den Ebenen gehören auch die Steppen und die Wüsten, oder unfruchtbare und deswegen unangebaute ausgedehnte Flächen mit Mangel an süßem Wasser und mit einem sandigen, oft salzreichen Boden. Bekannt ist besonders die große Wüste oder Sahara in Nord» afrika, worin sich jedoch hier und da einzelne größere oder kleinere wasserhaltige fruchtbare Plätze finden, die man Oasen nennt. Die ungeheuren unangebauten Ebe- nen in Südamerika werden Llanos oder auch Pam- pas genannt, so wie in Nordamerika Savannen, die vorzüglich zu Viehweiden dienen. Erhöhungen des Landes. §. 30. Eine Erhabenheit über die Landoberfläche wird Anhöhe, Höhe genannt, ist sie gering, so heißt sie ein Hügel, ist sie beträchtlicher, so heißt sie ein Berg. Die Hügel und Berge liegen selten einzeln, sondern gewöhnlich in näherer oder entfernterer Verbin, düng mit einander, wodurch Hügel- und Bergreihen entstehen. Mehrere Dergreihen, die sich unter verschie- denen Richtungen an einander schließen und immer hö- her und höher werden, heißen eine Bergkette, ein Gebirge. Bei den einzelnen Bergen unterscheidet man den Fuß oder den untersten Theil, den Abhang und den Gipfel, oder den höchsten und obersten Theil der- selben. Zuweilen ragen aus dem Gipfel hohe Klippen oder Felsmassen hervor. Auf der Höhe eines Gebirges läuft nach der ganzen Erstreckung desselben ein zusam- menhängender, nur unmerklich unterbrochener und durch- schnittener Gebirgsrücken, der gewöhnlich die höch- sten Punkte des Gebirges enthält. Da wo sich das Gebirge von dem Rücken nach den Ebenen herabsenkt, sind die Abfälle des Gebirges, welche hie Breite des- selben bestimmen, während der Gebirgsrücken die Länge des Gebirges bezeichnet, die gewöhnlich weit beträchtu- 2

7. Donaugebiet und Rheinpfalz - S. 49

1898 - Schwabach : Schreyer
Iv, Das böhmisch^bsgerilche Waldgebirge. A. Darbietung. 1. Durchs Megeuttjat zum Aröer.^) Wir wollen heute in die H eimat d es Regen wandern! Wir gehen von Regensburg aus das Thal des Regen entlang nach Norden. Die schönen und freundlichen Ufer zeigen uns üppige Wiefeu und fruchtreiche Saatfelder, welche den Bewohnern Wohlstand bringen. Plötzlich wendet sich das Thal nach Osten. Wahrend die oberpsäl- zische Hochebene zu unserer Linken einen weiten Ausblick gestattet, erheben sich zu unserer Rechten hohe Berge, welche uns lange auf unserer Wanderung begleiten werden. Wir kennen sie schon! Es ist der bayerische Wald. — Nach einiger Zeit werden auch zu unserer Linken große Berge sichtbar. Welchem Gebirge gehören diese an? Böhmerwald. — Nun strömt der Regen zwischen zwei mächtigen Bergreihen, dem bayerischen Wald und dem Böhmerwald, hindurch. Wir folgert dem engen nach Südosten gerichteten Thale. Wir erblicken viele Kirchen und Burgruinen. Zu unserer Verwunderung sehen wir die Ge- bände der Ortschaften nicht mit Ziegeln, wie bei uns, sondern mit Schindeln (d. s. kleine, dünne Brettchen) gedeckt. Bald wird unser Weg steiler; wir müssen ein hohes Gebirge, den Böhmerwald, erklimmen. Um uns herrscht feierliche, sast unheimliche Stille; wir begegnen keinem Menschen. Nach dreistündigem Ansteigen durch schöne, dichte Fichten- und Buchenwaldungen betreten wir eine kleine Lichtung. Hier liegt ein See, der kleine A r b e r s e e, aus welchem der Regen heraus- kommt. Wir steigen noch höher. Bald hört die Buche, der es hier oben zu kalt wird, auf, und nur noch Fichten umsäumen nnsern Psad. Aber auch diese verschwinden, und an ihre Stelle tritt die Zwergkiefer oder Latsche, bis wir endlich einen völlig kahlen Gipfel betreten. Nur weiches Moos überzieht noch die umhergestreuten Granitblöcke. Wir sind auf dem Arber, „dem Waldkönig, dem Altvater", auf dem höchsten Berge des Böhmerwaldes, angekommen. (1500 m). Auf der Spitze erblicken wir eine Kapelle und ein eisernes Kreuz. Unterhalb derselben gibt uns eine hölzerne Hütte Gelegenheit zum Übernachten. Aus der *) Auch hier schicken wir als Hausaufgabe voraus: Was erzählt uns die Karte von der Heimat des Regen? Geographie von Bayern. 4

8. Donaugebiet und Rheinpfalz - S. 155

1898 - Schwabach : Schreyer
— 155 — innern uns bei einer Wanderung durch die Stadt, daß sie eine Festung ist, wie Ingolstadt au der Douau. Nördlich der Stadt schlängelt sich aus der psälzischeu Ebene ein Flüßleiu dem Rheine zu. Wie heißt das- selbe? Queich. — Was erzählt uus die Karte von der Queich? Sie entspringt auf dem Hardtgebirge, fließt an Landau vorbei, durch die Ebene dem Rheine zu. — Auch bei der Festung Germersheim sührt eine große Eisenbahnbrücke über den Rhein. Zusammenfassung: Germers hei m, Germersheim ist eine Festung am Rhein. Bei Germersheim mündet die Queich iu den Rhein. Die Queich kommt vom Hardt- gebirge. Kauptzusammenfafsung: Von der Medeutung der Pfälzer Rheinstädte: a. Speyer, eine Regierungsstadt. b. Ludwigshafen, eine Fabrik- und Handelsstadt. c. Germersheim, eine Festung am Rhein. 2. Die Dorderpfatz, „ein weiter Gottesgarten". Ich erzähle Euch heute von der sonnigen Vorder- Pfalz. Welchen Teil der Pfalz wird man Vor der Pfalz nennen? Zwischen Rhein und Hardtgebirge. — Zeigen! — Was sagt Euch die Karte darüber? Ebene. — Ein Dichter nennt die Vorderpfalz „einen weiten Gottesgarten, vom Himmel reich bedacht". Was will er wohl damit sagen? Aussprache der Schüler. a. Die pfälzische Rheinebene zieht sich zwischen dem Rhein und dem Hardtgebirge von Süden nach Norden hin. Sie liegt nur wenig höher als der Spiegel des Stromes und muß deshalb an ver- fchiedenen Stellen durch Dämme vor Überschwemmungen geschützt wer- den. Ziemlich rasch eilt der Rhein dahin; ein breiter Streifen seines sandigen Userlandes trägt üppigen Laub- und Nadelwald und dichtes Gebüsch, den „Auenwald". Die zahlreichen Inseln des „Auen- lau des" sind meist von schwerem Schlammboden bedeckt. Auf diesem fruchtbaren Boden wuchern undurchdringliches Schi lfdickicht, Buschwerk und prächtige Wäldchen. Zahlreiche Singvögel haben hier sichere Brutstätten, und allerhand Sumpf- und Schwimmvögel fuchen hier im Herbst und Winter eine Zufluchtsstätte. Eiu Lieblings- ausenthalt sind die Rheinauen deu Nachtigallen, unseren besten Sängern.

9. Donaugebiet und Rheinpfalz - S. 174

1898 - Schwabach : Schreyer
— 174 — e. Der Donnersberg. Der König unter den Bergen der Nordpfalz, die höchste Er- Hebung der gauzeu Rheinpfalz, ist der Donnersberg. Zeigen! — Von seinem Fuß, der einen gewaltigen Umfang besitzt, bis zum Gipfel ist er größtenteils mit herrlichen Waldungen bestanden. In ihrem Schatten steigen alljährlich viele hundert Fremde hinauf zur Höhe des Berges, die wie beim Hesselberge eine kleine Hochebene dar- stellt. Ein mächtiger steinerner Ringwall, in uralter Zeit von Menschen aufgeführt, schließt die Höhe des Berges ein. Da dieselbe stellenweise von mächtigen Eichen, Buchen und Fichten bewachsen ist, darf man sich die Mühe nicht verdrießen lassen, den Aussichtsturm des Berges oder den Königsstnhl zu besteigen. Der Königsstuhl ist ein hoher Fels, der über die Gipfelfläche des Donnersberges hoch emporragt. Frankenkönige sollen hier oben einst Gericht gehalten haben. Vom Königsstuhl und vom Ludwigsturm — so heißt der Aussichtsturm — genießt man eine bezaubernd schöne Aussicht auf das herrliche Pfälzer Land, die nicht zu beschreiben ist. Auf dem nordöstlichen Abhange des Berges befindet sich eine geräumige Villa (Erklären!), in der während der schönen Jahres- zeiten viele kränkliche Personen für längere Zeit Wohnung nehmen, um durch die frische, würzige Luft der Donnersbergwaldungen zu gefuudeu. Der Douuersberg gilt als ein vorzüglicher Luftkurort, wie Berneck im Fichtelgebirge u. a. — Am nördlichen Abhange des Berges dehnen sich stattliche Kastanienpflanzungen aus, wie man sie in Deutsch- land nicht wieder findet. Auf die edlen, eßbaren Kastanien hält der Pfälzer, besonders im Weinlande, gar viel. Wie bei den Westrichern die „Grumbereu", so werden bei den Borderpsälzern die Kastanien (Kästen) aus die verschiedenste Weise schmackhaft zubereitet; gedämpft und gekocht, geröstet und gebraten kommen sie aus den Tisch, und zum Wein sollen sie besonders gut munden. Am Fuße des Donnersberges gräbt man in großen Steinbrüchen sehr harte, schwarzgrüne Steine heraus. Auch nach Eisen- und Kupfer- erzen fucht der fleißige Bergmann mit Erfolg. Das Land rings um den hohen Donnersberg zeigt eine große Fruchtbarkeit. Sehr ergiebig ist der Getreidebau. Wie die Glanthaler treiben auch die Leute des Donnersberglandes bedeutende Viehzucht; Donnersberger Vieh wird gerne gekaust. Eine wohlhabende Bevölkerung wohnt in den vielen großen Dörfern des fruchtbaren Donnersberglandes. Zusammenfassung: Der Donnersberg. Die höchste Erhebung der Rheinpfalz ist der Donnersberg. Er ist stark bewaldet. Sein Rücken bildet eine Hochebene. Aus derselben ragt ein hoher Fels, der Königsstuhl, empor. Auf dem Donnersberg genießt man eine prächtige Aussicht. Am Fuße des Berges sind große Kastanienpflanzungen. Aus seinem Innern gräbt man Steine und Erze. Das Donnersbergland ist ein reiches Getreideland. Zeichnung. __

10. Europa - S. 222

1913 - Leipzig [u.a.] : Klinkhardt
Obst verzehrt werden, haben für die Bewohner der Wüstengebiete einen weit geringeren Wert als die Sorten, die trockenes, stärkemehl- reiches Fleisch besitzen. Diese „Trockendatteln" lassen sich nämlich jahrelang aufbewahren und werden in vielen Formen als „tägliches Brot" von Millionen von Menschen verzehrt. Auch alle übrigen Teile des herrlichen Baumes finden Verwendung: die Dattelpalme liefert dem Wüstenbewohner alles zum Leben Nötige; sie macht im Verein mit dem Kamel die Wüste erst bewohnbar. Seit dem grauen Altertume gelten die mächtigen Blätter als ein Zeichen des Sieges und des Frie- dens. Darum legen wir einen Palmenzweig oder Palmenwedel auf die Ruhestätte derer, die den Sieg über das Erdenleben davongetragen und den ewigen Frieden gefunden haben. — Die einzige Palme, die in Europa ihre Heimat hat, ist die Zwergpalme (Chamaerops) des Mittelmeergebietes. Sie wird besonders gern als Zimmerpflanze ge- zogen. (Nach Schmeil.) Südöstlich von Murcia findet sich der beste Hafen der ganzen spanischen Ost- und Südküste, zugleich der Haupt- kriegshafen des Landes, Cartagena (kartachêna), das Neu-Karthago der Punier und Römer (Carthago nova). Zur Römerzeit war sie die reichste und größte Stadt der Halbinsel; jetzt hat sie 50000 Einwohner. Ausgeführt werden außer Südfrüchten viel Erze, die in den Gruben von Lorca gewonnen werden. „Das ganze Gestade am Mittelmeer ist der in jeder Hinsicht begünstigte Teil Spaniens, der am besten angebaute, der am dichtesten und von rührigen, in Ackerbau, Gewerb- tätigkeit, Handel, wie im geistigen Leben vorangehenden Menschen bewohnte." (Th. Fischer.) 7. Der Osten. Man kann nach Th. Fischer im Gestadelande Spaniens am Mittel- meer nach den vorwiegend gebauten Gewächsen vier Gebiete unter- scheiden: 1. in Katalonien herrscht die Rebe und der Ölbaum vor, 2. in Valencia die Apfelsinen, 3. in Murcia in noch schärfer ausgeprägten Berieselungsoasen die Dattelpalme, daneben Apfelsinen, 4. in Anda- lusien das Zuckerrohr. Katalonien, spanisch Cataluña, d. h. Land der Goten (Westgoten) und der Alanen: Gothalania, ist dicht bevölkert und sorgfältig angebaut, Spaniens wertvollste Landschaft, a) Das Katatonische Gebirge zieht vom Ostende der Pyrenäen parallel der Küste bis über den Ebro hinaus, der es in engem, gewundenem Tale durchbricht. Richtung? Südwestlich. Reich ist es an Wald, namentlich Korkeichen, an Erzen, an Steinkohlen und an Mineral- quellen. b) Der Montserrat, der gesägte Berg; der Montsagrat, der heilige Berg; der Monsalvatsch, der Waldberg; der Gralsberg des Mittelalters — erhebt sich über Brockenhöhe (1250 m) fast isoliert -aus der Hügelebene. „Von allen Seiten scharf abgeschnitten, mit den phantastischsten Felsbildungen besetzt, erscheint er von Ferne gesehen
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