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Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Leitfaden zum methodischen Unterricht in der Geographie - S. 17

1836 - Eisleben : Reichardt
17 Vorbegrtffe. Ebenen und Flächen des Landes. §. 29. Das Land besteht eben so wenig wie dev Grund des Meeres, aus einer Ebene, sondern erhebt sich an einigen Orten sehr wenig über das Meer und steigt dagegen an andern hoch auf, so daß Ebenen, Er, Höhungen und Vertiefungen mit einander abwechseln. Zu den Ebenen gehören auch die Steppen und die Wüsten, oder unfruchtbare und deswegen unangebaute ausgedehnte Flächen mit Mangel an süßem Wasser und mit einem sandigen, oft salzreichen Boden. Bekannt ist besonders die große Wüste oder Sahara in Nord» afrika, worin sich jedoch hier und da einzelne größere oder kleinere wasserhaltige fruchtbare Plätze finden, die man Oasen nennt. Die ungeheuren unangebauten Ebe- nen in Südamerika werden Llanos oder auch Pam- pas genannt, so wie in Nordamerika Savannen, die vorzüglich zu Viehweiden dienen. Erhöhungen des Landes. §. 30. Eine Erhabenheit über die Landoberfläche wird Anhöhe, Höhe genannt, ist sie gering, so heißt sie ein Hügel, ist sie beträchtlicher, so heißt sie ein Berg. Die Hügel und Berge liegen selten einzeln, sondern gewöhnlich in näherer oder entfernterer Verbin, düng mit einander, wodurch Hügel- und Bergreihen entstehen. Mehrere Dergreihen, die sich unter verschie- denen Richtungen an einander schließen und immer hö- her und höher werden, heißen eine Bergkette, ein Gebirge. Bei den einzelnen Bergen unterscheidet man den Fuß oder den untersten Theil, den Abhang und den Gipfel, oder den höchsten und obersten Theil der- selben. Zuweilen ragen aus dem Gipfel hohe Klippen oder Felsmassen hervor. Auf der Höhe eines Gebirges läuft nach der ganzen Erstreckung desselben ein zusam- menhängender, nur unmerklich unterbrochener und durch- schnittener Gebirgsrücken, der gewöhnlich die höch- sten Punkte des Gebirges enthält. Da wo sich das Gebirge von dem Rücken nach den Ebenen herabsenkt, sind die Abfälle des Gebirges, welche hie Breite des- selben bestimmen, während der Gebirgsrücken die Länge des Gebirges bezeichnet, die gewöhnlich weit beträchtu- 2

2. Donaugebiet und Rheinpfalz - S. 49

1898 - Schwabach : Schreyer
Iv, Das böhmisch^bsgerilche Waldgebirge. A. Darbietung. 1. Durchs Megeuttjat zum Aröer.^) Wir wollen heute in die H eimat d es Regen wandern! Wir gehen von Regensburg aus das Thal des Regen entlang nach Norden. Die schönen und freundlichen Ufer zeigen uns üppige Wiefeu und fruchtreiche Saatfelder, welche den Bewohnern Wohlstand bringen. Plötzlich wendet sich das Thal nach Osten. Wahrend die oberpsäl- zische Hochebene zu unserer Linken einen weiten Ausblick gestattet, erheben sich zu unserer Rechten hohe Berge, welche uns lange auf unserer Wanderung begleiten werden. Wir kennen sie schon! Es ist der bayerische Wald. — Nach einiger Zeit werden auch zu unserer Linken große Berge sichtbar. Welchem Gebirge gehören diese an? Böhmerwald. — Nun strömt der Regen zwischen zwei mächtigen Bergreihen, dem bayerischen Wald und dem Böhmerwald, hindurch. Wir folgert dem engen nach Südosten gerichteten Thale. Wir erblicken viele Kirchen und Burgruinen. Zu unserer Verwunderung sehen wir die Ge- bände der Ortschaften nicht mit Ziegeln, wie bei uns, sondern mit Schindeln (d. s. kleine, dünne Brettchen) gedeckt. Bald wird unser Weg steiler; wir müssen ein hohes Gebirge, den Böhmerwald, erklimmen. Um uns herrscht feierliche, sast unheimliche Stille; wir begegnen keinem Menschen. Nach dreistündigem Ansteigen durch schöne, dichte Fichten- und Buchenwaldungen betreten wir eine kleine Lichtung. Hier liegt ein See, der kleine A r b e r s e e, aus welchem der Regen heraus- kommt. Wir steigen noch höher. Bald hört die Buche, der es hier oben zu kalt wird, auf, und nur noch Fichten umsäumen nnsern Psad. Aber auch diese verschwinden, und an ihre Stelle tritt die Zwergkiefer oder Latsche, bis wir endlich einen völlig kahlen Gipfel betreten. Nur weiches Moos überzieht noch die umhergestreuten Granitblöcke. Wir sind auf dem Arber, „dem Waldkönig, dem Altvater", auf dem höchsten Berge des Böhmerwaldes, angekommen. (1500 m). Auf der Spitze erblicken wir eine Kapelle und ein eisernes Kreuz. Unterhalb derselben gibt uns eine hölzerne Hütte Gelegenheit zum Übernachten. Aus der *) Auch hier schicken wir als Hausaufgabe voraus: Was erzählt uns die Karte von der Heimat des Regen? Geographie von Bayern. 4

3. Donaugebiet und Rheinpfalz - S. 155

1898 - Schwabach : Schreyer
— 155 — innern uns bei einer Wanderung durch die Stadt, daß sie eine Festung ist, wie Ingolstadt au der Douau. Nördlich der Stadt schlängelt sich aus der psälzischeu Ebene ein Flüßleiu dem Rheine zu. Wie heißt das- selbe? Queich. — Was erzählt uus die Karte von der Queich? Sie entspringt auf dem Hardtgebirge, fließt an Landau vorbei, durch die Ebene dem Rheine zu. — Auch bei der Festung Germersheim sührt eine große Eisenbahnbrücke über den Rhein. Zusammenfassung: Germers hei m, Germersheim ist eine Festung am Rhein. Bei Germersheim mündet die Queich iu den Rhein. Die Queich kommt vom Hardt- gebirge. Kauptzusammenfafsung: Von der Medeutung der Pfälzer Rheinstädte: a. Speyer, eine Regierungsstadt. b. Ludwigshafen, eine Fabrik- und Handelsstadt. c. Germersheim, eine Festung am Rhein. 2. Die Dorderpfatz, „ein weiter Gottesgarten". Ich erzähle Euch heute von der sonnigen Vorder- Pfalz. Welchen Teil der Pfalz wird man Vor der Pfalz nennen? Zwischen Rhein und Hardtgebirge. — Zeigen! — Was sagt Euch die Karte darüber? Ebene. — Ein Dichter nennt die Vorderpfalz „einen weiten Gottesgarten, vom Himmel reich bedacht". Was will er wohl damit sagen? Aussprache der Schüler. a. Die pfälzische Rheinebene zieht sich zwischen dem Rhein und dem Hardtgebirge von Süden nach Norden hin. Sie liegt nur wenig höher als der Spiegel des Stromes und muß deshalb an ver- fchiedenen Stellen durch Dämme vor Überschwemmungen geschützt wer- den. Ziemlich rasch eilt der Rhein dahin; ein breiter Streifen seines sandigen Userlandes trägt üppigen Laub- und Nadelwald und dichtes Gebüsch, den „Auenwald". Die zahlreichen Inseln des „Auen- lau des" sind meist von schwerem Schlammboden bedeckt. Auf diesem fruchtbaren Boden wuchern undurchdringliches Schi lfdickicht, Buschwerk und prächtige Wäldchen. Zahlreiche Singvögel haben hier sichere Brutstätten, und allerhand Sumpf- und Schwimmvögel fuchen hier im Herbst und Winter eine Zufluchtsstätte. Eiu Lieblings- ausenthalt sind die Rheinauen deu Nachtigallen, unseren besten Sängern.

4. Donaugebiet und Rheinpfalz - S. 174

1898 - Schwabach : Schreyer
— 174 — e. Der Donnersberg. Der König unter den Bergen der Nordpfalz, die höchste Er- Hebung der gauzeu Rheinpfalz, ist der Donnersberg. Zeigen! — Von seinem Fuß, der einen gewaltigen Umfang besitzt, bis zum Gipfel ist er größtenteils mit herrlichen Waldungen bestanden. In ihrem Schatten steigen alljährlich viele hundert Fremde hinauf zur Höhe des Berges, die wie beim Hesselberge eine kleine Hochebene dar- stellt. Ein mächtiger steinerner Ringwall, in uralter Zeit von Menschen aufgeführt, schließt die Höhe des Berges ein. Da dieselbe stellenweise von mächtigen Eichen, Buchen und Fichten bewachsen ist, darf man sich die Mühe nicht verdrießen lassen, den Aussichtsturm des Berges oder den Königsstnhl zu besteigen. Der Königsstuhl ist ein hoher Fels, der über die Gipfelfläche des Donnersberges hoch emporragt. Frankenkönige sollen hier oben einst Gericht gehalten haben. Vom Königsstuhl und vom Ludwigsturm — so heißt der Aussichtsturm — genießt man eine bezaubernd schöne Aussicht auf das herrliche Pfälzer Land, die nicht zu beschreiben ist. Auf dem nordöstlichen Abhange des Berges befindet sich eine geräumige Villa (Erklären!), in der während der schönen Jahres- zeiten viele kränkliche Personen für längere Zeit Wohnung nehmen, um durch die frische, würzige Luft der Donnersbergwaldungen zu gefuudeu. Der Douuersberg gilt als ein vorzüglicher Luftkurort, wie Berneck im Fichtelgebirge u. a. — Am nördlichen Abhange des Berges dehnen sich stattliche Kastanienpflanzungen aus, wie man sie in Deutsch- land nicht wieder findet. Auf die edlen, eßbaren Kastanien hält der Pfälzer, besonders im Weinlande, gar viel. Wie bei den Westrichern die „Grumbereu", so werden bei den Borderpsälzern die Kastanien (Kästen) aus die verschiedenste Weise schmackhaft zubereitet; gedämpft und gekocht, geröstet und gebraten kommen sie aus den Tisch, und zum Wein sollen sie besonders gut munden. Am Fuße des Donnersberges gräbt man in großen Steinbrüchen sehr harte, schwarzgrüne Steine heraus. Auch nach Eisen- und Kupfer- erzen fucht der fleißige Bergmann mit Erfolg. Das Land rings um den hohen Donnersberg zeigt eine große Fruchtbarkeit. Sehr ergiebig ist der Getreidebau. Wie die Glanthaler treiben auch die Leute des Donnersberglandes bedeutende Viehzucht; Donnersberger Vieh wird gerne gekaust. Eine wohlhabende Bevölkerung wohnt in den vielen großen Dörfern des fruchtbaren Donnersberglandes. Zusammenfassung: Der Donnersberg. Die höchste Erhebung der Rheinpfalz ist der Donnersberg. Er ist stark bewaldet. Sein Rücken bildet eine Hochebene. Aus derselben ragt ein hoher Fels, der Königsstuhl, empor. Auf dem Donnersberg genießt man eine prächtige Aussicht. Am Fuße des Berges sind große Kastanienpflanzungen. Aus seinem Innern gräbt man Steine und Erze. Das Donnersbergland ist ein reiches Getreideland. Zeichnung. __

5. Das Maingebiet - S. 105

1908 - Schwabach : Schreyer
— 105 — kommt? Vom Jura. — Nicht weit von der R o t m a i n q n e ll e sehen wir den Ursprung eines nns bekannten Flusses! Pegnitz. — Wohin fließt diese? Zusammenfassung: Die Quelle des Roten Mains. Der Rote Main von seinem Ursprung bis zur Vereinigung mit dem Weißen Main. 4. Durchs Goldmüßl'tat zum Kichtelgetnrge. Wir wandern h e n t e in die Heimat des Weißen M ains. a) Wohin ging nnsre letzte Reise? Bayreuth — Hummelgau — Rotmaiuquelle. — Wo begauueu wir damals uusre Waudrnng? Kulmbach. — Nach welcher Richtung leukteu wir uusre Schritte? Südosten. — Der Weiße Main führt uns nach Osten. Kulmbach verlassend, gelaugeu wir in ein enges Tal. Zu beideu Seneu des Flusses gewahren wir stattliche Anhöhen, bedeckt mit buschigen Laub- wäldern. Nach und nach wird das Tal breiter und bald zeigt sich nnsren Blicken das reizend gelegene, in ein Seitental des Mains ge- zwängte Bern eck, ein vielbesuchter Luftkurort Wir sind schon anderswo Luftkurorten begegnet? Nürnberger und Fränkische Schweiz: Rupprechtstegen, Streitberg, Müggendorf. — Hier fällt die perle n- führende Öl schnitz in den Weißen Main. (Erklärung: Perlen — Perlenfischerei — Perlmutter und ihre Verarbeitung ) — Wir wandern mainanfwärts durchs schöne Goldmühltal. Dieser Name, sowie die andern: G o l d berg, Gold mühle, Gold kronach geben Euch ein leichtes Rätsel anf. Wer macht den Rätsellöser? Da muß es viel Gold geben. — Jetzt sucht man hier nicht mehr nach Gold, aber früher war diese Gegeud wegen ihres Reichtums an diesem edleu Metall weit und breit berühmt. Noch heute hört mau dort das Sprichwort: „Der Bauer wirft deu Stein nach der Kuh und der Stein ist mehr wert als die Kuh." — Wir kommen vorüber an Leinwand-Bleichereien und Glasschleifereien. .An Stelle der Laubwälder treten nun immergrüne Nadelwälder mit düsteren Fichten und schlanken Tannen. Durch die herrliche Wald- laudschaft steigen wir aufwärts und erreichen das Dorf Bischofs- grün, wo bunte Glasperlen hergestellt werden. Von allen Seiten winken uns Berge mit Nadelbäumen zu: Wir siud im Fichtel- gebirge. Uns zur Rechten erhebt sich der gewaltige Ochsen köpf. Dort oben steht die Wiege des Weißen Mains. Znsammenfassung: Von Kulmbach nach Bischofsgrün. Richtung, Wälder, Luftkurort Berueck, Ölschnitz (Perlen); Goldmühltal, Goldberg, Golömuhle, Goldkronach, Sprichwort; Bleichereien, Schleifereien, Nadelwälder, Bischofsarün.

6. Das Maingebiet - S. 127

1908 - Schwabach : Schreyer
— 127 — „O Spessart, edler Forst, du bist Der Wälder Preis zu jeder Frist! . . . Mit Deinen Buchen, Deinen Eichen Läßt sich kein andrer Wald vergleichen. Wie Säuleu schlank im Tempelraum Stehn Deine Stämme, Baum au Baum, Und Deiue Wipfel wölben sich Zum weiten Dom andächtiglich." (Zedlitz.) Geheimnisvoll umrauscht uns der Wald; setzen wir uns ins weiche Moos um ein wenig seiner wundersamen Sprache zu lauscheu. » Ein paar uralte Eicheu planderu vou Kaiser Karl und Friedrich Rot- bart, die oft in diesem Forste jagten; steinerne Heiligeubilder erzählen von der Zeit, da fromme Pilger bei ihnen beteten; zerfallene Hoch- öfeit und Hammerwerke sind Zeugen früherer Industrie; das ver- witterte Kreuz hier am Weg berichtet vou eiller Mordtat der Räuber, die einst den Spessart unsicher machten; die Trümmer dieser Burg, die Kapelle dort, die murmelnde Quelle: was könnten sie uns alles berichten ? Zusammenfassung: Schönheit und Sageureichtum des Spessarts. c) Eiue Geschichte wollen wir lins gellaller erzählen lassen: Der Schloßherr von Mespelbrnnn stieg zu Pferde um zur Jagd zu reiten. In zerrissenen Kleidern nahte sich ihm eiil Bettler und bat demütig: „Herr, gebt mir ein Stück Brot; ich habe seit gestern nichts gegessen." Doch mit harten Worten wies ihn der Unbarm- herzige zurück und sprengte mit seinen Weidgesellen und der bellende» Hnndemente in den Wald. Lange dauerte die Jagd; hungrig und durstig wollte mau sich eudlich auf den Heimweg machen. Plötzlich stürmt noch ein stattlicher Hirsch vorüber. Der Schloßherr jagt ihm nach, lauge Zeit, über Höhen und durch Schluchteu, immer weiter und weiter. Auf einmal ist der Hirsch verschwunden. Riemen und Sattelzeug des Pferdes sind zerrissen; das Tier, zum Tode erschöpft, bleibt steheu; der Ritter selbst weiß uicht, wo er sich befindet. Hunger und Durst peinigen ihn sehr. Da erscheint der Bettler vom Morgen. Stillschweigend nimmt er seine Halsbinde ab, zerreißt sie in Streifen, siellt Riemen und Sattelzeng wieder her und reicht dem Ritter dell Bügel, der, indem er sich aufschwingt, stannend fragt: „Wer bist Du?" Doch der Bettler bleibt die Antwort schuldig. Ju demütigem Ton spricht er nur: „Wißt Ihr uuu, Herr, wie der Hunger tut ? Ihr werdet keinen hungrigen Bettler mehr von Eurem Hofe jagen." Darauf wies er ihn ans den rechten Weg und war plötzlich verschwunden. Scham- röte im Antlitz, ritt der Burgherr heim. (Nach Trinius.) Zusammenfassung: Der Schloßherr von Mespelbruuu.

7. Zum Anschauungsunterricht und zur Heimatskunde - S. 105

1900 - Meißen : Schlimpert
105 Kindern schrittweise zu erhellen und sie ihnen als Darstellung dessen, was sie draußen im Heimatskreise selbst sehen, zum Be- wußtsein zu bringen. Der Lehrer kann sich dann auch die Heimatskarte vor dem Unterrichte mit aller Sorgfalt entwerfen. Die Stoffgliedernng im einzelnen ist selbstverständlich durch die Gestaltung und Beschaffenheit der heimatlichen Land- schaft bedingt. Schreyers Landeskunde zeigt den Lehrern in den einzelnen Bezirken unsres Landes tum Weg, den sie einschlagen können: nur wird es ihre Aufgabe sein, Stoff und Form der Behandlung dem Standpunkte der 8jährigen Kinder anzupassen. Ich will nun durch die folgenden Notizen, durch Erklärung einer Reihe von Ortsnamen der Dresdner Landschaft, wie sie von Sprachforschern gegeben worden ist, durch geographische und geschichtliche Bemerkungen dem Lehrer des Dresdner Bezirkes bei der Besprechung seines Wohnortes sowohl, als auch bei der des heimatlichen Gaues einige Dienste leisten. Ich beginne mit dem El b t ha le, und zwar da, wo es sich zu dem fruchtbaren, reichbelebten Dresdner Kessel weitet, um- randet auf beiden Seiten von niedrigen, durch Thalspalten unterbrochenen Geländen (Ausläufern des Lausitzer und Erz- gebirges), die sich aus dem Thale emporheben zu welligen Hochflächen. Die Gliederung, nach welcher der Lehrer indem Elbthal oberhalb Dresdens fortschreiten kann, ist folgende: 1. Das Elbthal oberhalb Dresdens, a. Die Um- rand ung auf dem rechten Ufer, um Lage (nach den Himmelsgegenden). — Folge? — Der Hügelrand hält die kalten Nordwinde ab. Sonnenseite des Hanges, bb. Durchschnitts- höhe. — Der höchste Berg der Porsberg (Name) — 355 in. Wie man die Berge mißt. Aufstieg auf den Berg. Beschreibung (Fuß, Abhang, Gipfel). Was er an seinen Hängen und auf dem Gipfel trügt. Was man von ihm aus sieht (die eigenartig gestalteten Berge der sächsischen Schweiz. Abbildung vorzeigen!) — Ob ein Gewässer von ihm herabkommt. — cc. Beschreibung des übrigen Geländes. Oben Busch (?); an den sonnigen Hängen: Reben, Obst-, Pfirsichbäume re. — Villen. — Am Fuße hübsche Ortschaften. — dd. Die Gründe. Ihre Um- randung. — Was sich in den Gründen befindet. — Welche Be- deutung sie haben. — Sagen. Geschichtliche Erinnerungen. —

8. Zum Anschauungsunterricht und zur Heimatskunde - S. 109

1900 - Meißen : Schlimpert
109 Brücken band verbunden sind. Der Name von Loschwitz sag: uns, das; es erst mühsam seine dermalige liebliche Gestalt ge- wannen haben kann. Viele erklären nämlich Loschwitz als „Orr am Sumpf" luza = Sumpf); andere denken, dasi Loschwitz Personenname sei und soviel bedeute, als „Pfützmanns". — Ein prächtiges Bild bietet Loschwitz vom linken Elbufer dar. Der Blick schweift über den breiten, belebten Strom und hastet vor allem an der malerischen Kirche;* dann gleitet er hin über die lieblichen, wechselvollen Gelände. Aus dem Grün der Bäume und Reben schauen freundliche Landhäuschen hervor. Auf den Hügeln prangen stolze, turmgeschmückte Gebäude. Von der Höhe schaut dunkler Wald hernieder ans Dorf und Strom. Im Lenze gleicht der Ort einem blühenden Garten; das helle, duftige Grün des Laubholzes nimmt dann dem Nadelwalde den riefen Ernst. — Ein kleiner Dampfer durschneidet mit uns schnell die Flut, vermittelt neben der Brücke den regen Verkehr zwischen den beiden llfern. Eine Straße führt (durch den Grund hinauf) auf die Hochstäche. Ebenso eine „Drahtseilbahn". Der Dorf- platz wird von einem Bache mit hoher Flutrinne (!?) in zwei Hälften geteilt. Auf ihm fallen uns mehrere Denkmäler ins Auge: das Herrmanndenkmal — das verherrlicht die auf- opferungsvolle That des Bildhauers Herrmann, durch welche er zwei Schiffer rettete, die auf ihrem Kahne von der Hochflut der Elbe fortgetrieben worden waren. — Der Denkstein „zur Erinnerung an die 800jährige Jubelfeier unseres Königshauses Wettin 1089 bis 1889". — (Der Friedrich-Wieck-Platz).— Vor allem sucht der Fremdling das „Schillerhäuschen,, auf — ? Dann auch im „Grunde" das Ludwig-Richter- Denkmal.** — Es ist kein Wunder, daß Künstler, Musiker, Maler, * Der Grundstein ward am 29. Juni 1705 gelegt. — ** Spricht der Lehrer bei der Behandlung von Loschwitz im heimat- kundlichen Unterrichte von Richter, so muß er den Kindern einige Richter'sche Bilder vorzeigen. Richter hat ja wie kein anderer das kindliche Leben zur schönen Darstellung gebracht. — Richter weilte sehr gerne in Loschwitz. So schildert er einen Maitag in Loschwitz: „Wunderschöne Partie an dem oberen Zaunwege nach dem Ziegengrnnd. Die Wipfel lichtgrüner Buchen mit den dunkelgrünen Stämmen heben sich aus der Tiefe; davor stehen die weiß- blühenden Kirschbäume und rosenroten Aprikosenbüsche. Lichter Sandboden und kaltgrünes Gras. Ferne Hügel mit blühenden Bäumen gegen den licht-

9. Zum Anschauungsunterricht und zur Heimatskunde - S. 149

1900 - Meißen : Schlimpert
149 Nun steigen wir aber noch einmal aus dem Weißeritzthale hinauf — auf dein linken Ufer der Weißeritz — hinauf auf die Hochfläche; deuu da wollen wir uns nun den prächtigen Tharandter Wald anschauen. Wie groß mag er sein? Wir suchen seine Grenzen auf. Er ist von einer Reihe Dörfer mit ihren Fluren und Feldern begrenzt; die Karte läßt sie uns leicht finden — im Norden: Hintergersdorf, Hartha, Fördergersdorf, Porsdorf, Herzogswalde — im Westen: Grund, Mohorn, Herrn- dorf, Hetzdorf, Rieder-Schöna, Naundorf, — im Süden: Nieder- Kolmnitz, Klingenberg, Dorfhain, Höckendorf — im Osten: das Weißeritzthal (der Hang ain rechten Ufer ist noch bewaldet, aber dicht an den Rand stoßen die Ackerfluren der Hochebene zwischen der wilden und roten Weißeritz). — Der Wald ist (von Osten nach Westen) drei Stunden lang und (von Westen nach Süden) zwei Stunden breit (Quadratmeile!?). Wie mag der Boden gestaltet sein, den der Wald bedeckt? Ist er ganz eben oder hügelig, wellig? Steigen wir auf den Anssichtsturm (oberhalb des Forstgartens auf der Tharandter Höhe), so überschauen wir einen Teil des Waldes. Da sehen wir dunkelgrüne Wellen (?). Der Wald bedeckt eine wellige Hoch- fläche mit einzelnen Falten und Gründen. Der Sturm saust manchmal gar heftig durch den Wald — denn nichts versperrt ihm auf der Hochfläche den Weg. Wir wandern hinein in den prächtigen Wald! Eine breite Straße durchschneidet den Wald — voll Tharandt über Grüllenbnrg nach Freiberg. Wir biegen aber ab und suchen uns schattige Waldwege auf, die bcn Wald nach allen Richtungen durchziehen. Was ist's nun für ein Wald, der uns aufnimmt? Ist's Laubwald, Nadelwald? (Gleicht er der „Heide"?) — Vor allem erblicken ivir die Fichte, ain prächtigsten anzusehen im Frühlingskleide (hat dies einen besonderen Schmuck?) — dann die ernste Kiefer (inwiefern sieht sie ernst aus?) auf kiesigem und sandigem Heideboden. Seltener begegnen wir der Tanne, der Lärche (in der Höckendorfer Heide steht auch die Zwergkiefer). Aber der Wald besteht nicht bloß aus Nadelholz; er hat auch prächtiges Laubholz. Wir treten in herrliche Buchenhallen (?) und Eichenhaine (?) ein. Hie und da schimmern auch die Birken durch den dunklen Wald (woran erkennt man sie

10. Landeskunde des Königreiches Sachsen - S. 20

1896 - Meißen : Schlimpert
20 tragen. Der dunkle Wald des südlichen und das frische Grün des nörd- lichen Teils haben vielen Orten der Landschaft ausdrucksvolle Namen gegeben (Jägersgrün, Tannenbergsthal). 4. Das Oberland ist reich an Sumpf- und Waldqnellen. Munter schäumt die forellenretche Trieb durch ihr Felsenbette. Die Göltzsch bildet in ihrem Oberläufe viele kleinere Wasserfälle und schmückt sich au ihrem Ende mit einer riesigen Brücke (77 m hoch und 574 m lang). Die frische Elster nimmt beide, die Trieb und die Göltzsch, in ihre sauste Thalmulde auf. 5. Bei der stattlichen Brücke zu Jocketa tritt die Elster in den schönsten Teil ihres Thales ein. Von den Höhen blicken die Ruinen der Burg Lieb au hernieder. Eine Mühle arbeitet fleißig im Grunde. Grünsteiufelsen drängen sich an das Wasser heran. Der Wald sucht das nackte Gestein zu umhüllen. Ephen windet sich zu dem Geäste der Bäume auf. Verwaschene Blöcke sperren den Lauf des Flusses, und ein Felseupaar bewacht seinen Austritt aus der „vogtländischen Schweiz" nach Elsterberg. 6. Den Namen hat die Landschaft nach den Vögten erhalten, die sie im Anstrage des Kaisers verwalteten. Sie machten sich zu eigenen Herren des Gebietes, traten dasselbe aber 1569 an die Wettiner ab. 7. Die Bewohner des Vogtlaudes sind kräftig gebaut, einfach gewöhnt, derb in dem Ansdrucke lind naturwüchsig in den Sitten. 24t. Die Lrwerbszweige -er voatlän-er. 1. Auf den Wiesen des Vogtlaudes weidet das schmucke, braune Rind. Dem Züchter bietet es Milch, seinen Nacken dem Pfluge, sein Fleisch selbst entfernten Städten und Ländern und seine Haut den ein- heimischen Gerbereien. 2. Die schlanken Stämme des Waldes werden zu Brenn- und Nutzholz geschlagen. Der Picher sammelt in einigen Be- zirken noch das Harz aus den aufgerissenen Rinden der Fichten und siedet aus ihm in großen Kesseln das Pech. Aus den Rückständen und kieuigen Rinden wird in kleineren Hütten der Ruß gewonnen und dann in „Butten" verkauft. Fabrikmäßig wird das Pechsieden in Eich be- trieben. 3. Das bessere Holz der einheimischen und ausländischen Wälder wird in Markneukirchen, der südlichsten und gesündesten Stadt Sachsens, und in Klingenthal an der böhmischen Grenze zu billigen oder zu kost- baren Streich-, Schlag-, Reiß- oder Blasinstrumenten verarbeitet. An der Herstellung derselben beteiligen sich auch die kleinsten Kinder in den niedrigen Hütten mit. Markneukirchen hat eine Sammlung der ver- schiedensten Instrumente aller Völker der Erde. 4. An geschützten Stellen der Elster und in einigen Seitenbächen derselben wächst die Perlmuschel gesellig in Bänken. Sie wird von er- fahrenen Fischern geöffnet, die ihr dann die weißen oder bläulichen, die rötlichen oder grauen Perlen entnehmen. Der Ertrag an köstlichen Perlen aber wird von Jahr zu Jahr geringer. Eine Sammlung echter Perlen des Elsterflusses findet sich in der gelverbfleißigen Stadt Ölsnitz („Erlenstadt") vor. 5. Aus den gewonnenen Schalen der Perlenmuschel („Perlmutter") werden durch Hausarbeit in Adorf allerlei Schmucksachen, z. B. Geldtäschchen und
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