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1. Leitfaden zum methodischen Unterricht in der Geographie - S. 17

1836 - Eisleben : Reichardt
17 Vorbegrtffe. Ebenen und Flächen des Landes. §. 29. Das Land besteht eben so wenig wie dev Grund des Meeres, aus einer Ebene, sondern erhebt sich an einigen Orten sehr wenig über das Meer und steigt dagegen an andern hoch auf, so daß Ebenen, Er, Höhungen und Vertiefungen mit einander abwechseln. Zu den Ebenen gehören auch die Steppen und die Wüsten, oder unfruchtbare und deswegen unangebaute ausgedehnte Flächen mit Mangel an süßem Wasser und mit einem sandigen, oft salzreichen Boden. Bekannt ist besonders die große Wüste oder Sahara in Nord» afrika, worin sich jedoch hier und da einzelne größere oder kleinere wasserhaltige fruchtbare Plätze finden, die man Oasen nennt. Die ungeheuren unangebauten Ebe- nen in Südamerika werden Llanos oder auch Pam- pas genannt, so wie in Nordamerika Savannen, die vorzüglich zu Viehweiden dienen. Erhöhungen des Landes. §. 30. Eine Erhabenheit über die Landoberfläche wird Anhöhe, Höhe genannt, ist sie gering, so heißt sie ein Hügel, ist sie beträchtlicher, so heißt sie ein Berg. Die Hügel und Berge liegen selten einzeln, sondern gewöhnlich in näherer oder entfernterer Verbin, düng mit einander, wodurch Hügel- und Bergreihen entstehen. Mehrere Dergreihen, die sich unter verschie- denen Richtungen an einander schließen und immer hö- her und höher werden, heißen eine Bergkette, ein Gebirge. Bei den einzelnen Bergen unterscheidet man den Fuß oder den untersten Theil, den Abhang und den Gipfel, oder den höchsten und obersten Theil der- selben. Zuweilen ragen aus dem Gipfel hohe Klippen oder Felsmassen hervor. Auf der Höhe eines Gebirges läuft nach der ganzen Erstreckung desselben ein zusam- menhängender, nur unmerklich unterbrochener und durch- schnittener Gebirgsrücken, der gewöhnlich die höch- sten Punkte des Gebirges enthält. Da wo sich das Gebirge von dem Rücken nach den Ebenen herabsenkt, sind die Abfälle des Gebirges, welche hie Breite des- selben bestimmen, während der Gebirgsrücken die Länge des Gebirges bezeichnet, die gewöhnlich weit beträchtu- 2

2. Donaugebiet und Rheinpfalz - S. 49

1898 - Schwabach : Schreyer
Iv, Das böhmisch^bsgerilche Waldgebirge. A. Darbietung. 1. Durchs Megeuttjat zum Aröer.^) Wir wollen heute in die H eimat d es Regen wandern! Wir gehen von Regensburg aus das Thal des Regen entlang nach Norden. Die schönen und freundlichen Ufer zeigen uns üppige Wiefeu und fruchtreiche Saatfelder, welche den Bewohnern Wohlstand bringen. Plötzlich wendet sich das Thal nach Osten. Wahrend die oberpsäl- zische Hochebene zu unserer Linken einen weiten Ausblick gestattet, erheben sich zu unserer Rechten hohe Berge, welche uns lange auf unserer Wanderung begleiten werden. Wir kennen sie schon! Es ist der bayerische Wald. — Nach einiger Zeit werden auch zu unserer Linken große Berge sichtbar. Welchem Gebirge gehören diese an? Böhmerwald. — Nun strömt der Regen zwischen zwei mächtigen Bergreihen, dem bayerischen Wald und dem Böhmerwald, hindurch. Wir folgert dem engen nach Südosten gerichteten Thale. Wir erblicken viele Kirchen und Burgruinen. Zu unserer Verwunderung sehen wir die Ge- bände der Ortschaften nicht mit Ziegeln, wie bei uns, sondern mit Schindeln (d. s. kleine, dünne Brettchen) gedeckt. Bald wird unser Weg steiler; wir müssen ein hohes Gebirge, den Böhmerwald, erklimmen. Um uns herrscht feierliche, sast unheimliche Stille; wir begegnen keinem Menschen. Nach dreistündigem Ansteigen durch schöne, dichte Fichten- und Buchenwaldungen betreten wir eine kleine Lichtung. Hier liegt ein See, der kleine A r b e r s e e, aus welchem der Regen heraus- kommt. Wir steigen noch höher. Bald hört die Buche, der es hier oben zu kalt wird, auf, und nur noch Fichten umsäumen nnsern Psad. Aber auch diese verschwinden, und an ihre Stelle tritt die Zwergkiefer oder Latsche, bis wir endlich einen völlig kahlen Gipfel betreten. Nur weiches Moos überzieht noch die umhergestreuten Granitblöcke. Wir sind auf dem Arber, „dem Waldkönig, dem Altvater", auf dem höchsten Berge des Böhmerwaldes, angekommen. (1500 m). Auf der Spitze erblicken wir eine Kapelle und ein eisernes Kreuz. Unterhalb derselben gibt uns eine hölzerne Hütte Gelegenheit zum Übernachten. Aus der *) Auch hier schicken wir als Hausaufgabe voraus: Was erzählt uns die Karte von der Heimat des Regen? Geographie von Bayern. 4

3. Donaugebiet und Rheinpfalz - S. 155

1898 - Schwabach : Schreyer
— 155 — innern uns bei einer Wanderung durch die Stadt, daß sie eine Festung ist, wie Ingolstadt au der Douau. Nördlich der Stadt schlängelt sich aus der psälzischeu Ebene ein Flüßleiu dem Rheine zu. Wie heißt das- selbe? Queich. — Was erzählt uus die Karte von der Queich? Sie entspringt auf dem Hardtgebirge, fließt an Landau vorbei, durch die Ebene dem Rheine zu. — Auch bei der Festung Germersheim sührt eine große Eisenbahnbrücke über den Rhein. Zusammenfassung: Germers hei m, Germersheim ist eine Festung am Rhein. Bei Germersheim mündet die Queich iu den Rhein. Die Queich kommt vom Hardt- gebirge. Kauptzusammenfafsung: Von der Medeutung der Pfälzer Rheinstädte: a. Speyer, eine Regierungsstadt. b. Ludwigshafen, eine Fabrik- und Handelsstadt. c. Germersheim, eine Festung am Rhein. 2. Die Dorderpfatz, „ein weiter Gottesgarten". Ich erzähle Euch heute von der sonnigen Vorder- Pfalz. Welchen Teil der Pfalz wird man Vor der Pfalz nennen? Zwischen Rhein und Hardtgebirge. — Zeigen! — Was sagt Euch die Karte darüber? Ebene. — Ein Dichter nennt die Vorderpfalz „einen weiten Gottesgarten, vom Himmel reich bedacht". Was will er wohl damit sagen? Aussprache der Schüler. a. Die pfälzische Rheinebene zieht sich zwischen dem Rhein und dem Hardtgebirge von Süden nach Norden hin. Sie liegt nur wenig höher als der Spiegel des Stromes und muß deshalb an ver- fchiedenen Stellen durch Dämme vor Überschwemmungen geschützt wer- den. Ziemlich rasch eilt der Rhein dahin; ein breiter Streifen seines sandigen Userlandes trägt üppigen Laub- und Nadelwald und dichtes Gebüsch, den „Auenwald". Die zahlreichen Inseln des „Auen- lau des" sind meist von schwerem Schlammboden bedeckt. Auf diesem fruchtbaren Boden wuchern undurchdringliches Schi lfdickicht, Buschwerk und prächtige Wäldchen. Zahlreiche Singvögel haben hier sichere Brutstätten, und allerhand Sumpf- und Schwimmvögel fuchen hier im Herbst und Winter eine Zufluchtsstätte. Eiu Lieblings- ausenthalt sind die Rheinauen deu Nachtigallen, unseren besten Sängern.

4. Donaugebiet und Rheinpfalz - S. 174

1898 - Schwabach : Schreyer
— 174 — e. Der Donnersberg. Der König unter den Bergen der Nordpfalz, die höchste Er- Hebung der gauzeu Rheinpfalz, ist der Donnersberg. Zeigen! — Von seinem Fuß, der einen gewaltigen Umfang besitzt, bis zum Gipfel ist er größtenteils mit herrlichen Waldungen bestanden. In ihrem Schatten steigen alljährlich viele hundert Fremde hinauf zur Höhe des Berges, die wie beim Hesselberge eine kleine Hochebene dar- stellt. Ein mächtiger steinerner Ringwall, in uralter Zeit von Menschen aufgeführt, schließt die Höhe des Berges ein. Da dieselbe stellenweise von mächtigen Eichen, Buchen und Fichten bewachsen ist, darf man sich die Mühe nicht verdrießen lassen, den Aussichtsturm des Berges oder den Königsstnhl zu besteigen. Der Königsstuhl ist ein hoher Fels, der über die Gipfelfläche des Donnersberges hoch emporragt. Frankenkönige sollen hier oben einst Gericht gehalten haben. Vom Königsstuhl und vom Ludwigsturm — so heißt der Aussichtsturm — genießt man eine bezaubernd schöne Aussicht auf das herrliche Pfälzer Land, die nicht zu beschreiben ist. Auf dem nordöstlichen Abhange des Berges befindet sich eine geräumige Villa (Erklären!), in der während der schönen Jahres- zeiten viele kränkliche Personen für längere Zeit Wohnung nehmen, um durch die frische, würzige Luft der Donnersbergwaldungen zu gefuudeu. Der Douuersberg gilt als ein vorzüglicher Luftkurort, wie Berneck im Fichtelgebirge u. a. — Am nördlichen Abhange des Berges dehnen sich stattliche Kastanienpflanzungen aus, wie man sie in Deutsch- land nicht wieder findet. Auf die edlen, eßbaren Kastanien hält der Pfälzer, besonders im Weinlande, gar viel. Wie bei den Westrichern die „Grumbereu", so werden bei den Borderpsälzern die Kastanien (Kästen) aus die verschiedenste Weise schmackhaft zubereitet; gedämpft und gekocht, geröstet und gebraten kommen sie aus den Tisch, und zum Wein sollen sie besonders gut munden. Am Fuße des Donnersberges gräbt man in großen Steinbrüchen sehr harte, schwarzgrüne Steine heraus. Auch nach Eisen- und Kupfer- erzen fucht der fleißige Bergmann mit Erfolg. Das Land rings um den hohen Donnersberg zeigt eine große Fruchtbarkeit. Sehr ergiebig ist der Getreidebau. Wie die Glanthaler treiben auch die Leute des Donnersberglandes bedeutende Viehzucht; Donnersberger Vieh wird gerne gekaust. Eine wohlhabende Bevölkerung wohnt in den vielen großen Dörfern des fruchtbaren Donnersberglandes. Zusammenfassung: Der Donnersberg. Die höchste Erhebung der Rheinpfalz ist der Donnersberg. Er ist stark bewaldet. Sein Rücken bildet eine Hochebene. Aus derselben ragt ein hoher Fels, der Königsstuhl, empor. Auf dem Donnersberg genießt man eine prächtige Aussicht. Am Fuße des Berges sind große Kastanienpflanzungen. Aus seinem Innern gräbt man Steine und Erze. Das Donnersbergland ist ein reiches Getreideland. Zeichnung. __

5. Das Maingebiet - S. 105

1908 - Schwabach : Schreyer
— 105 — kommt? Vom Jura. — Nicht weit von der R o t m a i n q n e ll e sehen wir den Ursprung eines nns bekannten Flusses! Pegnitz. — Wohin fließt diese? Zusammenfassung: Die Quelle des Roten Mains. Der Rote Main von seinem Ursprung bis zur Vereinigung mit dem Weißen Main. 4. Durchs Goldmüßl'tat zum Kichtelgetnrge. Wir wandern h e n t e in die Heimat des Weißen M ains. a) Wohin ging nnsre letzte Reise? Bayreuth — Hummelgau — Rotmaiuquelle. — Wo begauueu wir damals uusre Waudrnng? Kulmbach. — Nach welcher Richtung leukteu wir uusre Schritte? Südosten. — Der Weiße Main führt uns nach Osten. Kulmbach verlassend, gelaugeu wir in ein enges Tal. Zu beideu Seneu des Flusses gewahren wir stattliche Anhöhen, bedeckt mit buschigen Laub- wäldern. Nach und nach wird das Tal breiter und bald zeigt sich nnsren Blicken das reizend gelegene, in ein Seitental des Mains ge- zwängte Bern eck, ein vielbesuchter Luftkurort Wir sind schon anderswo Luftkurorten begegnet? Nürnberger und Fränkische Schweiz: Rupprechtstegen, Streitberg, Müggendorf. — Hier fällt die perle n- führende Öl schnitz in den Weißen Main. (Erklärung: Perlen — Perlenfischerei — Perlmutter und ihre Verarbeitung ) — Wir wandern mainanfwärts durchs schöne Goldmühltal. Dieser Name, sowie die andern: G o l d berg, Gold mühle, Gold kronach geben Euch ein leichtes Rätsel anf. Wer macht den Rätsellöser? Da muß es viel Gold geben. — Jetzt sucht man hier nicht mehr nach Gold, aber früher war diese Gegeud wegen ihres Reichtums an diesem edleu Metall weit und breit berühmt. Noch heute hört mau dort das Sprichwort: „Der Bauer wirft deu Stein nach der Kuh und der Stein ist mehr wert als die Kuh." — Wir kommen vorüber an Leinwand-Bleichereien und Glasschleifereien. .An Stelle der Laubwälder treten nun immergrüne Nadelwälder mit düsteren Fichten und schlanken Tannen. Durch die herrliche Wald- laudschaft steigen wir aufwärts und erreichen das Dorf Bischofs- grün, wo bunte Glasperlen hergestellt werden. Von allen Seiten winken uns Berge mit Nadelbäumen zu: Wir siud im Fichtel- gebirge. Uns zur Rechten erhebt sich der gewaltige Ochsen köpf. Dort oben steht die Wiege des Weißen Mains. Znsammenfassung: Von Kulmbach nach Bischofsgrün. Richtung, Wälder, Luftkurort Berueck, Ölschnitz (Perlen); Goldmühltal, Goldberg, Golömuhle, Goldkronach, Sprichwort; Bleichereien, Schleifereien, Nadelwälder, Bischofsarün.

6. Das Maingebiet - S. 127

1908 - Schwabach : Schreyer
— 127 — „O Spessart, edler Forst, du bist Der Wälder Preis zu jeder Frist! . . . Mit Deinen Buchen, Deinen Eichen Läßt sich kein andrer Wald vergleichen. Wie Säuleu schlank im Tempelraum Stehn Deine Stämme, Baum au Baum, Und Deiue Wipfel wölben sich Zum weiten Dom andächtiglich." (Zedlitz.) Geheimnisvoll umrauscht uns der Wald; setzen wir uns ins weiche Moos um ein wenig seiner wundersamen Sprache zu lauscheu. » Ein paar uralte Eicheu planderu vou Kaiser Karl und Friedrich Rot- bart, die oft in diesem Forste jagten; steinerne Heiligeubilder erzählen von der Zeit, da fromme Pilger bei ihnen beteten; zerfallene Hoch- öfeit und Hammerwerke sind Zeugen früherer Industrie; das ver- witterte Kreuz hier am Weg berichtet vou eiller Mordtat der Räuber, die einst den Spessart unsicher machten; die Trümmer dieser Burg, die Kapelle dort, die murmelnde Quelle: was könnten sie uns alles berichten ? Zusammenfassung: Schönheit und Sageureichtum des Spessarts. c) Eiue Geschichte wollen wir lins gellaller erzählen lassen: Der Schloßherr von Mespelbrnnn stieg zu Pferde um zur Jagd zu reiten. In zerrissenen Kleidern nahte sich ihm eiil Bettler und bat demütig: „Herr, gebt mir ein Stück Brot; ich habe seit gestern nichts gegessen." Doch mit harten Worten wies ihn der Unbarm- herzige zurück und sprengte mit seinen Weidgesellen und der bellende» Hnndemente in den Wald. Lange dauerte die Jagd; hungrig und durstig wollte mau sich eudlich auf den Heimweg machen. Plötzlich stürmt noch ein stattlicher Hirsch vorüber. Der Schloßherr jagt ihm nach, lauge Zeit, über Höhen und durch Schluchteu, immer weiter und weiter. Auf einmal ist der Hirsch verschwunden. Riemen und Sattelzeug des Pferdes sind zerrissen; das Tier, zum Tode erschöpft, bleibt steheu; der Ritter selbst weiß uicht, wo er sich befindet. Hunger und Durst peinigen ihn sehr. Da erscheint der Bettler vom Morgen. Stillschweigend nimmt er seine Halsbinde ab, zerreißt sie in Streifen, siellt Riemen und Sattelzeng wieder her und reicht dem Ritter dell Bügel, der, indem er sich aufschwingt, stannend fragt: „Wer bist Du?" Doch der Bettler bleibt die Antwort schuldig. Ju demütigem Ton spricht er nur: „Wißt Ihr uuu, Herr, wie der Hunger tut ? Ihr werdet keinen hungrigen Bettler mehr von Eurem Hofe jagen." Darauf wies er ihn ans den rechten Weg und war plötzlich verschwunden. Scham- röte im Antlitz, ritt der Burgherr heim. (Nach Trinius.) Zusammenfassung: Der Schloßherr von Mespelbruuu.

7. Die Außenländer Europa's und die übrigen Welttheile - S. 475

1869 - Calw [u.a.] : Verl. der Vereinsbuchh. [u.a.]
Algerien. 475 durch Straßenbauten, Entsumpfung vieler Landstriche, Bewässerung der trockenen Bergabhänge, Aufmunterung des Anbaus, so wie durch Wiederherstellung der fast patriarchalischen Selbstregierung der Eingebornen in ihren Zeltdörfern (Duars) unter Aufsicht der „Arabischen Bu- reaux", und durch Errichtung französisch-muhammedanischer Schulen, die Kolonie ein besseres Gedeihen. Doch steht sie noch immer unter der Militärregierung, daher die europäische Einwanderung sehr langsam zunimmt; und alle polizeiliche Sorge hat nicht verhindern können, daß im Jahre 1868 mehr als 217,000 Araber Hungers star- den, indem die ungemein reichen Hülfsquellen des Landes noch lange nicht genug eröffnet sind. Das Land steigt, von der zerrissenen Meeresküste des Nif, mit einer Menge von Felsenkapen, aber ohne Halb- inseln, Inseln und gute Häfen, schnell zum Küstengebirge des Kl. Atlas, im Dschebel Dschurdschnra, der schon einen großen Theil des Jahrs mit Schnee bedeckt ist, bis 7,130 ' hoch auf. Diese Bergmasse zwischen dem Jsser und Budschia ist Großkabylien. In einem 25 St. breiten Gürtel begleitet sie die ganze, 150 Ml. hinziehende Küste, in vielen schroffen wilden Ketten, zwischen denen höchst fruchtbare Flußthäler und waldreiche Ebenen sich ausbreiten. Tiefe Gebirgsspalten durchbrechen als Eng- pässe die Längenketten. Die Höhen der Atlasketten sind zuerst mit großen Waldungen von Eichen (mit eßbare» Eicheln), nebst wilden Nuß-, Aprikosen-, Mandelbäumen und Weinstöcken bedeckt, tiefer nach innen aber von den prachtvollsten Cederwäldern gekrönt. — Dahinter hoch- liegende Haidesteppen mit Salzsümpfen und Seen (Sebcha, Schott), die Sommers austrocknen. Hinter diesem Gürtel erhebt sich eine zweite höhere Gebirgskette, das dicht bewaldete und auch an Erz (Kupfer, Eisen, Blei) reiche, aber gewaltig zerrissene Kreidekalkgebirge des Hohen Atlas, im Dschebel Aures bis 8,500' h. aufgethürmt. Nach Süden steigt es mit kahlen Felshängen herab zu den nackten weißen Steppen der dattelreichen Oasen

8. Die Außenländer Europa's und die übrigen Welttheile - S. 603

1869 - Calw [u.a.] : Verl. der Vereinsbuchh. [u.a.]
Gebirgsland. 603 Baume allen Schmuck der Blätter und Blüthen verlieren, und völlig kahl dastehen, wie bei uns im Winter. Der um so mehr ausdörrende Boden springt auf und alle Bäche und Teiche versiegen, so daß Menschen und Vieb bei Durchwandernng dieser weiten Gegenden schon vor Hitze und Durst verschmachtet sind. Mit dem Eintritt der Regenzeit belauben sich die Bäume wie durch einen Zauberschlag, bunt blühende Büsche duften einen unver- gleichlichen Wohlgeruch, der Wald ertönt wieder von Vögelstimmen und Affengeschrei, und Gürtellhier, Ameisen- fresser und Faulthier gehen ihrer Nahrung nach. Aber jene Welt der Vögel, der Rehe und Tapire, der Nasen- und Beutelthiere, der Pecari und Aguti, sammt den großen Katzenarten, welche die Küstenwaldungen belebt, die trommelnden und paukenden Frösche, die großen prächtiggefärbten Eidechsen, die wie lebende Edelsteine um die duftenden Blumen flatternden Kolibri, haben die Catiugas nicht. § 604. Das Hauptbergland findet sich in der großen Meridiankette im O., einer verwitterten Granit-Gneißkette, die hinter Rio Janeiro, in der Serra Mantiqueira, das Centralgebirge bildet und mit dem Jurnoca (7880'), dem Buquira (7510') und Pico dos Orgaos (7320') die höchsten Gipfel erreicht. Weiter in N. zieht der Gebirgszug iu vielen einzelnen Ketten, die man als Serra do Espinhaoo (—injasso, Rückgrat) zusammen faßt, mit starrem zerrissenem Urgebirgscharakter 5—6000' b. immer in der Richtung der Ostküste ca. 180 M. lang fort, und sendet viele und bedeutende Flüsse zum Küsten- lands hinab. — Tiefer landeinwärts erstreckt sich gleich- falls S.n. ein weniger hohes Bergland aus Thonschiefer (Grauwake rc.), das von der südlichen Centralkette aus- gehend 280 M. lang das Innere erfüllt. Zwischen bei- den großen Gebirgszügen hat der 270 M. lange San Francisco sein großes Stromthal, bis er, nach O. um- bengend, die Küstenterrasse durchbricht; im Süden des Berglandes strömt der Parana mit seinen Zuflüssen durch 26*

9. Die Außenländer Europa's und die übrigen Welttheile - S. 5

1869 - Calw [u.a.] : Verl. der Vereinsbuchh. [u.a.]
Ein Landesbild. 5 Küste gleichlaufend erhebt sich ein zweiter Borwall aus den Fluthen, eine lange zusammenhängende Felsenbank, wie ein nochmaliges Auftauchen des skandinavischen Ge- birgszuges aus dem Meere. Auf dieser Bank finden sich die trefflichen Fischerplätze, zu denen der norwegische Kü- stenbewohner unter unsäglichen Gefahren hinaus fährt, um seinen Lebensunterhalt zu suchen. Zahllose schmale Meeresarme von unergründlicher Tiefe (Fjorde) schneiden tief in die granitnen, hocherhabenen und seltsam gestalteten Felsenmauern der Küste ein, und dringen, bald sich zu finstern, nie von einer Sonne er- hellten Klüften verengend, bald sich wieder zu Busen er- weiternd. bis 10, ja bis 20 und 30 M. weit zwischen den Scheeren, „Skars," in das Herz des Landes hi- nein, verzweigen sich hier zu vielen engen Seitenbuchten und Einschnitten, und schließen das wilde Gebirgsland bis in sein Inneres auf. Sie sind die Thäler des Nord- landes. Am Küstenrande kleben hin und wieder elende Fischerhütten, kegelförmig gebaut, mit einer Licht- und Rauchöffnung auf der Kegelspitze, 6—7 zu einem ärm- lichen Dorfe vereinigt; zwischen den vor den Küsten zer- streuten Felseninseln rudern schnelle Fischerboote. Drinnen im Fjord gähnen zu beiden Seiten die zerklüfteten Fels- massen immer höher, kühner, furchtbarer herein in die dunkle Tiefe. Da und dort stürzt mächtig hoch vom Felsrand oben ein Wasserfall in hohem Bogen herab. An Abhängen klammern sich Fichten. Weiden, Birken an die braunrothen Felswände, und dichtes Gestrüppe, Moos und Flechten hängt ans den Rissen der Felsen; hoch oben blickt schmal das Blau des Himmels herab in die dunkler werdende Kluft. Da muß man sorgfältig in der Mitte zwischen beiden Felsenrändern rudern; denn gar oft stür- men von der durch das Wasser gelockerten Gebirgsmasse große Steine mit ungeheurer Gewalt herab in die Tiefe, und immer ist man in Gefahr, von ihnen zerschmettert zu werden. Und doch sind es diese tiefen und langen finsteren Spalten des Hochgebirgs, die den reiselustigen

10. Die Außenländer Europa's und die übrigen Welttheile - S. 6

1869 - Calw [u.a.] : Verl. der Vereinsbuchh. [u.a.]
6 Norwegen. Normannen hinanslockten auf den tobenden Ozean, in fernen Gegenden zu suchen, was ihm seine rauhe Heimat versagte. — Endlich, tief innen im gewundenen Seethale, wo das Gebirge sich zur Schlucht verengt, in schmaler Felsenspalte, endet der Fjord. Von der Höhe herab des finsteren Schruudes ergießt sich in wilden Sprüngen ein kleines Bächlein in die See. Am schmalen Landungs- plätze liegen im trefflichen Naturhafen kleine leichte ein- mastige Seeschiffe von trefflicher scharfer Bauart vor Anker. Man landet, und nun geht es an der jähen Wand em- por, auf breiten treppenartigen Felsabsätzen, nicht selten begleitet von äolsartigen Klängen des aus Höhlen hervor- und herabrieselnden Bächleins. Endlich ist, müh- sam genug, die Höhe erstiegen, ein Felsenthal zwischen hohen Bergdomcn, mit herrlichen Wiesen und dicht von Tannen-, Fichten- und prachtvollen Birkenwäldern um- schlossen, nimmt den Wanderer auf, und ist noch eine kleine Anhöhe erreicht, so eröffnet sich der Blick auf die majestätisch wilden Gebirge Norwegens und ihre Riesen- gletscher. Im einsamen Thale hieroben liegt ein ländliches Hof- gut. Im Schutze der Felswand steht ein niedriges, braun angestrichenes, auf rohen Steinen ans wagerechten Balken erbautes Haus, mit weit vorspringendem Dache ans mäch- tigen Tannendielen mit darauf lastenden Felötrümmern; wenige kleine Fenster, die alten derben Wände mit dich- tem Moose und Flechten bedangen, große Holzschuppen umher; halbwilde Hunde bellen. Innen im Hause starke Bohlentbüren, schwergedielte Wände, in der Ecke ein Kru- zifix, auf Gesimsen umher schönes reinliches Porzellan und Zinngeschirr nebst großen Thranlampen, an den Wänden blanke Spieße und Schwerter zwischen gewaltigen Har- punen, Kugelbüchsen, Hirschfängern und andern Fisckerei- und Jagdgerätben. In den Schlafzimmern treffliche Betten mit Decken von Eiderdunen, Alles meist reinlich und einladend, eine Wohlhabenheit bezeugend, die man in dem rauhen Lande nicht erwartet hätte. Auf dein Hofe
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