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Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Leitfaden zum methodischen Unterricht in der Geographie - S. 17

1836 - Eisleben : Reichardt
17 Vorbegrtffe. Ebenen und Flächen des Landes. §. 29. Das Land besteht eben so wenig wie dev Grund des Meeres, aus einer Ebene, sondern erhebt sich an einigen Orten sehr wenig über das Meer und steigt dagegen an andern hoch auf, so daß Ebenen, Er, Höhungen und Vertiefungen mit einander abwechseln. Zu den Ebenen gehören auch die Steppen und die Wüsten, oder unfruchtbare und deswegen unangebaute ausgedehnte Flächen mit Mangel an süßem Wasser und mit einem sandigen, oft salzreichen Boden. Bekannt ist besonders die große Wüste oder Sahara in Nord» afrika, worin sich jedoch hier und da einzelne größere oder kleinere wasserhaltige fruchtbare Plätze finden, die man Oasen nennt. Die ungeheuren unangebauten Ebe- nen in Südamerika werden Llanos oder auch Pam- pas genannt, so wie in Nordamerika Savannen, die vorzüglich zu Viehweiden dienen. Erhöhungen des Landes. §. 30. Eine Erhabenheit über die Landoberfläche wird Anhöhe, Höhe genannt, ist sie gering, so heißt sie ein Hügel, ist sie beträchtlicher, so heißt sie ein Berg. Die Hügel und Berge liegen selten einzeln, sondern gewöhnlich in näherer oder entfernterer Verbin, düng mit einander, wodurch Hügel- und Bergreihen entstehen. Mehrere Dergreihen, die sich unter verschie- denen Richtungen an einander schließen und immer hö- her und höher werden, heißen eine Bergkette, ein Gebirge. Bei den einzelnen Bergen unterscheidet man den Fuß oder den untersten Theil, den Abhang und den Gipfel, oder den höchsten und obersten Theil der- selben. Zuweilen ragen aus dem Gipfel hohe Klippen oder Felsmassen hervor. Auf der Höhe eines Gebirges läuft nach der ganzen Erstreckung desselben ein zusam- menhängender, nur unmerklich unterbrochener und durch- schnittener Gebirgsrücken, der gewöhnlich die höch- sten Punkte des Gebirges enthält. Da wo sich das Gebirge von dem Rücken nach den Ebenen herabsenkt, sind die Abfälle des Gebirges, welche hie Breite des- selben bestimmen, während der Gebirgsrücken die Länge des Gebirges bezeichnet, die gewöhnlich weit beträchtu- 2

2. Donaugebiet und Rheinpfalz - S. 49

1898 - Schwabach : Schreyer
Iv, Das böhmisch^bsgerilche Waldgebirge. A. Darbietung. 1. Durchs Megeuttjat zum Aröer.^) Wir wollen heute in die H eimat d es Regen wandern! Wir gehen von Regensburg aus das Thal des Regen entlang nach Norden. Die schönen und freundlichen Ufer zeigen uns üppige Wiefeu und fruchtreiche Saatfelder, welche den Bewohnern Wohlstand bringen. Plötzlich wendet sich das Thal nach Osten. Wahrend die oberpsäl- zische Hochebene zu unserer Linken einen weiten Ausblick gestattet, erheben sich zu unserer Rechten hohe Berge, welche uns lange auf unserer Wanderung begleiten werden. Wir kennen sie schon! Es ist der bayerische Wald. — Nach einiger Zeit werden auch zu unserer Linken große Berge sichtbar. Welchem Gebirge gehören diese an? Böhmerwald. — Nun strömt der Regen zwischen zwei mächtigen Bergreihen, dem bayerischen Wald und dem Böhmerwald, hindurch. Wir folgert dem engen nach Südosten gerichteten Thale. Wir erblicken viele Kirchen und Burgruinen. Zu unserer Verwunderung sehen wir die Ge- bände der Ortschaften nicht mit Ziegeln, wie bei uns, sondern mit Schindeln (d. s. kleine, dünne Brettchen) gedeckt. Bald wird unser Weg steiler; wir müssen ein hohes Gebirge, den Böhmerwald, erklimmen. Um uns herrscht feierliche, sast unheimliche Stille; wir begegnen keinem Menschen. Nach dreistündigem Ansteigen durch schöne, dichte Fichten- und Buchenwaldungen betreten wir eine kleine Lichtung. Hier liegt ein See, der kleine A r b e r s e e, aus welchem der Regen heraus- kommt. Wir steigen noch höher. Bald hört die Buche, der es hier oben zu kalt wird, auf, und nur noch Fichten umsäumen nnsern Psad. Aber auch diese verschwinden, und an ihre Stelle tritt die Zwergkiefer oder Latsche, bis wir endlich einen völlig kahlen Gipfel betreten. Nur weiches Moos überzieht noch die umhergestreuten Granitblöcke. Wir sind auf dem Arber, „dem Waldkönig, dem Altvater", auf dem höchsten Berge des Böhmerwaldes, angekommen. (1500 m). Auf der Spitze erblicken wir eine Kapelle und ein eisernes Kreuz. Unterhalb derselben gibt uns eine hölzerne Hütte Gelegenheit zum Übernachten. Aus der *) Auch hier schicken wir als Hausaufgabe voraus: Was erzählt uns die Karte von der Heimat des Regen? Geographie von Bayern. 4

3. Donaugebiet und Rheinpfalz - S. 155

1898 - Schwabach : Schreyer
— 155 — innern uns bei einer Wanderung durch die Stadt, daß sie eine Festung ist, wie Ingolstadt au der Douau. Nördlich der Stadt schlängelt sich aus der psälzischeu Ebene ein Flüßleiu dem Rheine zu. Wie heißt das- selbe? Queich. — Was erzählt uus die Karte von der Queich? Sie entspringt auf dem Hardtgebirge, fließt an Landau vorbei, durch die Ebene dem Rheine zu. — Auch bei der Festung Germersheim sührt eine große Eisenbahnbrücke über den Rhein. Zusammenfassung: Germers hei m, Germersheim ist eine Festung am Rhein. Bei Germersheim mündet die Queich iu den Rhein. Die Queich kommt vom Hardt- gebirge. Kauptzusammenfafsung: Von der Medeutung der Pfälzer Rheinstädte: a. Speyer, eine Regierungsstadt. b. Ludwigshafen, eine Fabrik- und Handelsstadt. c. Germersheim, eine Festung am Rhein. 2. Die Dorderpfatz, „ein weiter Gottesgarten". Ich erzähle Euch heute von der sonnigen Vorder- Pfalz. Welchen Teil der Pfalz wird man Vor der Pfalz nennen? Zwischen Rhein und Hardtgebirge. — Zeigen! — Was sagt Euch die Karte darüber? Ebene. — Ein Dichter nennt die Vorderpfalz „einen weiten Gottesgarten, vom Himmel reich bedacht". Was will er wohl damit sagen? Aussprache der Schüler. a. Die pfälzische Rheinebene zieht sich zwischen dem Rhein und dem Hardtgebirge von Süden nach Norden hin. Sie liegt nur wenig höher als der Spiegel des Stromes und muß deshalb an ver- fchiedenen Stellen durch Dämme vor Überschwemmungen geschützt wer- den. Ziemlich rasch eilt der Rhein dahin; ein breiter Streifen seines sandigen Userlandes trägt üppigen Laub- und Nadelwald und dichtes Gebüsch, den „Auenwald". Die zahlreichen Inseln des „Auen- lau des" sind meist von schwerem Schlammboden bedeckt. Auf diesem fruchtbaren Boden wuchern undurchdringliches Schi lfdickicht, Buschwerk und prächtige Wäldchen. Zahlreiche Singvögel haben hier sichere Brutstätten, und allerhand Sumpf- und Schwimmvögel fuchen hier im Herbst und Winter eine Zufluchtsstätte. Eiu Lieblings- ausenthalt sind die Rheinauen deu Nachtigallen, unseren besten Sängern.

4. Donaugebiet und Rheinpfalz - S. 174

1898 - Schwabach : Schreyer
— 174 — e. Der Donnersberg. Der König unter den Bergen der Nordpfalz, die höchste Er- Hebung der gauzeu Rheinpfalz, ist der Donnersberg. Zeigen! — Von seinem Fuß, der einen gewaltigen Umfang besitzt, bis zum Gipfel ist er größtenteils mit herrlichen Waldungen bestanden. In ihrem Schatten steigen alljährlich viele hundert Fremde hinauf zur Höhe des Berges, die wie beim Hesselberge eine kleine Hochebene dar- stellt. Ein mächtiger steinerner Ringwall, in uralter Zeit von Menschen aufgeführt, schließt die Höhe des Berges ein. Da dieselbe stellenweise von mächtigen Eichen, Buchen und Fichten bewachsen ist, darf man sich die Mühe nicht verdrießen lassen, den Aussichtsturm des Berges oder den Königsstnhl zu besteigen. Der Königsstuhl ist ein hoher Fels, der über die Gipfelfläche des Donnersberges hoch emporragt. Frankenkönige sollen hier oben einst Gericht gehalten haben. Vom Königsstuhl und vom Ludwigsturm — so heißt der Aussichtsturm — genießt man eine bezaubernd schöne Aussicht auf das herrliche Pfälzer Land, die nicht zu beschreiben ist. Auf dem nordöstlichen Abhange des Berges befindet sich eine geräumige Villa (Erklären!), in der während der schönen Jahres- zeiten viele kränkliche Personen für längere Zeit Wohnung nehmen, um durch die frische, würzige Luft der Donnersbergwaldungen zu gefuudeu. Der Douuersberg gilt als ein vorzüglicher Luftkurort, wie Berneck im Fichtelgebirge u. a. — Am nördlichen Abhange des Berges dehnen sich stattliche Kastanienpflanzungen aus, wie man sie in Deutsch- land nicht wieder findet. Auf die edlen, eßbaren Kastanien hält der Pfälzer, besonders im Weinlande, gar viel. Wie bei den Westrichern die „Grumbereu", so werden bei den Borderpsälzern die Kastanien (Kästen) aus die verschiedenste Weise schmackhaft zubereitet; gedämpft und gekocht, geröstet und gebraten kommen sie aus den Tisch, und zum Wein sollen sie besonders gut munden. Am Fuße des Donnersberges gräbt man in großen Steinbrüchen sehr harte, schwarzgrüne Steine heraus. Auch nach Eisen- und Kupfer- erzen fucht der fleißige Bergmann mit Erfolg. Das Land rings um den hohen Donnersberg zeigt eine große Fruchtbarkeit. Sehr ergiebig ist der Getreidebau. Wie die Glanthaler treiben auch die Leute des Donnersberglandes bedeutende Viehzucht; Donnersberger Vieh wird gerne gekaust. Eine wohlhabende Bevölkerung wohnt in den vielen großen Dörfern des fruchtbaren Donnersberglandes. Zusammenfassung: Der Donnersberg. Die höchste Erhebung der Rheinpfalz ist der Donnersberg. Er ist stark bewaldet. Sein Rücken bildet eine Hochebene. Aus derselben ragt ein hoher Fels, der Königsstuhl, empor. Auf dem Donnersberg genießt man eine prächtige Aussicht. Am Fuße des Berges sind große Kastanienpflanzungen. Aus seinem Innern gräbt man Steine und Erze. Das Donnersbergland ist ein reiches Getreideland. Zeichnung. __

5. Abriß der Allgemeinen Erdkunde, Erdkundliches Lesebuch - S. 174

1911 - Halle a. d. S. : Verl. der Buchh. des Waisenhauses
174 Der Osten . . Der Westen. . Die Mitte . . Der Norden . | Einwohner auf ; qkm 11 ({Ii m .! 379,5 . | 406,4 . 1 644,1 . ' 195,7 Wald qkm 158,5 208,7 100,4 58,4 Acker qkm I % Reinertrag Mk. pro ha 42 152,9 40,3 ca. 9( 3-20) 51 142,1 35 „ 7( 3-12) 15 428,8 65 „25(10-40) 30 109,9 56 „19(10-30) 57 70 122 188 Waldige Gebirge rahmen den fruchtbaren Kern der Grafschaft ein, der von ihnen Schntz gegen Wetter, Wind und Widersacher, dazu arbeits- kräftige Gewässer, Bausteine und Holz empfängt, neuerdings auch eine Steigerung des eigenen Lebens durch den Zustrom der Sommergäste aus den Städten des Flachlandes, die von heilkräftigen oder erfrischenden Quellen, von der würzigen Waldlnst des Berglandes, vom rüstigen Wan- dern auf seinen aussichtsreichen Höhen und durch seine schattigen Täler eine Aufmunterung ihrer Lebenskraft erwarten. An der Ostseite des Länd- chens ragt, seine Gesamtheit beherrschend, die Masse des Schneeberges allein über die Waldgrenze empor. Die Schweizerei (1224 m), deren Weide- gründe die schon der Verkümmerung nahe, lockere oberste Waldregion lichten, die höchste Siedelung des Ländchens, ist das Ziel einer der Straßen, die den weiten Forstbesitz des Prinzen Friedrich Heinrich durchflechten und er- schließen; sie ist der Nastort der Bergwanderer, die nun von dem stolzen Turm die früher nur stückweise vom Rande des flachgewölbten Bergscheitels ge- meßbare Rundsicht mit einem einzigen, weitgreifenden Umblick erfassen. Ch° erreicht erst in beträchtlicher Ferne am Anstritt der Täler aus den Bergen dörfliche Siedelungen. Denn das Gebirge umfängt ein tief bis an seinen Rand herabreichendes Waldkleid, der stolze Besitz weniger großer Grundherrschaften (Gras Althann-Mittelwalde, Prinz Friedrich Heinrich Schnallenstein und Seitenbcrg, Graf Magnis-Kieslingswalde), die mit ein paar kleinen Bauernwaldungen eine geschlossene Forstfläche von nahezu drei Ouadratmeilen allein ans dein preußischen Abhänge des Gebirges bilden. Der wohlgepflegte Wald beherrscht so das wirtschaftliche Leben diefes Berglandes; er dringt hier und da selbst erobernd gegen den Bereich früherer Rodungen vor, wenn ein Grundherr seinen Besitz abrundet durch gelegentlich sich bietende Erwerbungen kleiner Felder, Wiesen und Häuschen, die in den Wald eingreifen oder ihm näher kommen, als den Forstleuten ge- nehm ist. Waldarbeit beschäftigt auch eine Menge Kräfte in den Dörfern, die längs der Bäche eine Strecke in das Gebirge hineindringen. Erst neuerdings stellt der Fremdenverkehr diese von Hans aus armen Dörfer teilweise freier auf eigene Füße. Das gilt am vollsten von Wölfelsgrund.

6. Abriß der Allgemeinen Erdkunde, Erdkundliches Lesebuch - S. 114

1911 - Halle a. d. S. : Verl. der Buchh. des Waisenhauses
114 Ii. <krdkundlich?s tejebuch. Verwandte Formen sind: I^otiios, Oraeoutium, Lal^äinm, das letzte bis zu den Küsten des Mittelmeeres fortschreitend, in Spanien und Italien mit saftvollem Huflattich, mit hohen Distelstauden und Acanthus die Üppigkeit des südlichen Pflanzenwuchses bezeichnend. Zu dieser Arum- form gesellt sich die Form der tropischen Lianen, in den heißen Erd- strichen von Südamerika in vorzüglichster Kraft der Vegetation. Unser rankender Hopfen und unsere Weinreben erinnern an diese Pflanzengestalt der Tropenwelt. Am Orinoco haben die blattlosen Zweige der Bauhinieu- oft 40 Fuß Länge. Sie fallen teils senkrecht aus dem Gipfel hoher Swietenien herab, teils sind sie schräg wie Masttaue ausgespannt, und die Tigerkatze hat eine bewundernswürdige Geschicklichkeit, daran ans- und abzuklettern. Mit den biegsamen, sich rankenden Lianen, mit ihrem frischen und leichten Grün kontrastiert die selbständige Form der bläu- lichen Aloegewächse: Stämme, wenn sie vorhanden sind, fast ungeteilt, eng geringelt und schlangenartig gewunden. An dem Gipfel sind saft- reiche, fleischige, langzugespitzte Blätter strahlenartig zusammeugehäust. Die hochstämmigen Aloegewächse bilden nicht Gebüsche, wie andere gesell- schaftlich lebende Pflanzen; sie stehen einzeln in dürren Ebenen und geben dadurch der Tropengegend oft einen eigenen melancholischen (man möchte fast sagen afrikanischen) Charakter. Wie die Aloeform sich durch ernste Ruhe und Festigkeit, so charak- terisiert sich die Gras form, besonders die Physiognomie der bäum- artigen Gräser, durch den Ausdruck fröhlicher Leichtigkeit und beweglicher Schlankheit. Bambusgebüsche bilden schattige Bogengänge in beiden Indien. Der glatte, oft geneigt hinschwebende Stamm der Tropengräser übertrifft die Höhe unserer Erlen und Eichen. Schon in Italien fängt im Arundo Donax3 diese Form an, sich vom Boden zu erheben und durch Höhe und Masse den Naturcharakter des Landes zu bestimmen. Mit der Gestalt der Gräser ist auch die der Farren in den heißen Erdstrichen veredelt. Baumartige, bis 40 Fuß hohe Farren haben ein palmenartiges Ansehen; aber ihr Stamm ist minder schlank, kürzer, schuppig rauher als der der Palmen. Das Laub ist zarter, locker gewebt, durchscheiuend und an den Rändern sauber ausgezackt. Diese kolossalen Farrenkräuter sind fast aus- schließlich den Tropen eigen; aber in diesen ziehen sie ein gemäßigtes Klima dem ganz heißen vor. Da nun die Milderung der Hitze bloß 1 Dracontium, Caladium und Arum sind Gattungen der Araceen-Familie, sämtlich Knollengewächse; Arum, der Aronsstab, ist mit den meisten Arten im Mittelmeergebiet und tu. Asien heimisch, die andern in Mittel- und S.-Amerika. — ^ In Ostindien und S.-Amerika verbreitete Schlingpflanzen. — 3 Spanisches Rohr.

7. Geschichte des Altertums für Quarta - S. 3

1914 - Halle a. d. S. : Verl. der Buchh. des Waisenhauses
Griechenland. 3 Bäche oft versiegen und große Trockenheit herrscht. Es gedeiht der Wein-stock, der Olbaum, die Feige, ferner der Lorbeer, die Myrte und andere immergrüne Gewächse. Die Landschaft Griechenlands ist von unvergleichlicher Schönheit. Weithin reicht in der klaren Luft der Blick; hier schaut man hochragende, schöngeformte Berge, oft mit schneebedecktem Gipfel, dort das tiefblaue, an der steilen Küste brandende Meer. Und in diesem schönen Lande wohnt ein Volk von einem Schönheitssinn, wie ihn kein anderes Volk der Weltgeschichte besessen hat. § 3. Die Landschaften des Festlandes. Man teilt das griechische Festland in drei Teile, Nordgriechenland, Mittelgriechenland und die Halbinsel Peloponnes. Nordgriechenland umfaßt die beiden Landschaften Thessalien und Epirns, welche durch das Pindusgebirge voneinander geschieden werden. Von den nördlichen Gebieten werden sie durch Gebirgszüge getrennt; an der Nordostecke Thessaliens erhebt sich der schneebedeckte 3000 m hohe Olymp, der höchste Berg Griechenlands, ans dem man sich die Wohnungen der Götter dachte; an ihn schließen sich an der thessalischen Ostküste die Berge Ossa und Pelion an. Im Süden wird Thessalien von Mittelgricchenland durch den Berg Öta geschieden; zwischen Berg und Meer führte hier nur ein schmaler Paß hindurch, der von den warmen Quellen, die dort emporsprudelten, den Namen Thermopylen hatte. Den größeren Teil Thessaliens nimmt eine fruchtbare und getreidereiche Ebene ein; der Fluß Penens durchströmt sie, welcher in dem engen, wegen seiner Schönheit berühmten Tempetale zwischen Olymp und Ossa zum Meere durchbricht. Epirns dagegen ist ein armes, wenig fruchtbares Gebirgsland; dort lag die alte Orakelstätte Dodöna, wo man aus dem Rauschen heiliger Eichen den Willen des Zeus zu erforschen suchte. Der westliche Teil Mittelgriechenlands, wo unter anderen die Landschaft Ätölien lag, war zum größeren Teil ein rauhes Gebirgsland, wo viel Viehzucht getrieben wurde, wenig Städte sich vorfanden und die Bevölkerung roh von Sitten war. In der Landschaft Phökis erhob sich der hohe Berg Parnaß. Hier lag in einem Hochtal Delphi mit dem berühmten Orakel des Lichtgottes Apollo; seine Priesterin, die Pythia, weissagte, auf einem Dreifuß sitzend und durch die aus einem Erdschlunde emporsteigenden Dämpfe erregt. An Phokis schloß sich nach Südosten Böötien an, dessen Name Rinderland bedeutet, eine fruchtbare kesselförmige Ebene mit einem See, der heute trocken gelegt worden ist. Hier lag das sagenberühmte siebentorige Theben mit seiner Burg, der nach l* Nord- griechen- Icrnb. Mittel- griechen- land.

8. Teil 2 = Mittel- und Oberstufe - S. 12

1914 - Halle a. d. S. : Verl. der Buchh. des Waisenhauses
12 I. Europa. bricht. Sanft ist dagegen die Nei- gung des Hochlandes gegen W., wo es sich zuletzt in den Portugiesi- schen Terrassen zum Meer absenkt. Deshalb entwässert Kastilien vor- nehmlich nach W. Im S. schließt das Hochland mit der Sierra Mo- rena^ ab, einem breiteren, niedrige- ren Nandgebirge. Im O. hängt es zusammen mit dem Hochland von Andalusien, in dem nahe der S>- Küste die Sierra Nevada^ mit dem Mulahacen smulahaßenj (3500 m) aufragt. Sie ist nur ein kurzer Kamm, doch das höchste Ge- birge Europas außer den Alpen und streicht wie die meisten Gebirge der Halbinsel wo. Zwischen der Sierra Morena und Hochandalusien öffnet sich die Tiefebene von Andalu- fien zum Atlantischen Meer, durch- strömt vom Guadalquivir/ dem einzigen schiffbaren und einzigen gleichmäßig wasserreichen Strom der Halbinsel, der im dürren Sommer, wenn es den anderen Flüssen der ' d. h. dunkles Gebirge (vom spa- nischen morßna = dunkel), bezogen auf die düsteren immergrünen Gesträuche und Niederwälder, die es vielfach bedecken, wie man unseren Schwarzwald nach seinen dunkelgrünen Tannen - und Fichtenwäldern benannte. — * Sierra [ßie'rra] heißt im Spanischen Gebirgskette, [nebäba] schnee- bedeckt. Die höchsten Gipfel des Gebirgs- zuges ragen über die Schneegrenze auf. — 3 Guadalquivir [gwadalfiwir] ist zu- sammengesetzt aus den drei arabischen Wörtern wadi al kiwir: Fluß der große, großer Fluß.

9. Teil 2 = Mittel- und Oberstufe - S. 224

1914 - Halle a. d. S. : Verl. der Buchh. des Waisenhauses
224 Iii. Deutschland. Großherzogtum Hessen und die Provinz Hesseu-Nassau. Die Verteilung der Bekenntnisse ist das Ergebnis der deutschen Landesgeschichte und findet weder in der Eigenart der deutschen Landschaften noch in der der deutschen Stämme seine Begründung. Sie hat auch keine Beziehung zu den gegen- wärtigen Landesgrenzen in Deutschland, wie diese wiederum nur wenig mit den Stammesgebieten und den natürlichen Landschaften zu tun haben, und auch die Gruppierung der wirtschaftlichen Bezirke ist ziemlich nnab- hängig von Staaten und Stämmen. Großer Reichtum mannigfaltigen Lebens ist also ein Hauptwesenszug von deutschem Land und Volk. §2. Alpen und Alpenvorland. Lage. S.-Ende des Bodensees 47v-/9v-. Fichtelgebirge 50/12. 1 ° südlicher (also 111 km) Negensburg. V-° südlicher und Iv-° östlicher Passau (die Längengrade in Deutschland etwa 70 km breit). I. Natür- Die deutschen Alpen gehören staatlich zu Bayern. Sie sind ein Land- Teil der Nördlichen Kalkalpen und bestehen aus hohen, mauerartigen Auf- schaften. faltungen von Kalkmassen, die hauptsächlich in der Triasformation ab- l. Alpen. ^efagert Ihre mittlere Kammhöhe beträgt 1500 m; bis zu dieser Höhe reichen auch ihre Wälder aus Fichten, Lärchen und Zirbelkiefern, die ungefähr die Hälfte des Gebirges überkleiden. Dann folgt der Gürtel der Alpmatten, abwechselnd mit unbewachsenen Geröllhalden, aus denen noch steiler die nackten Felswände emporragen; hier klettern die Gemsrudel noch zu Schroffen hinan, die kein Vieh der Sennhirten abzuweiden vermag. Über die Schneegrenze (bei 2500 in) erheben sich nur die äußersten Zinnen unserer Alpenkämme, am höchsten die Zugspitze bis zu fast 3000 m. Daß Wald- und Schneegrenze niedriger liegen als in der Schweiz und in den zentralen Ostalpen, ist die Wirkung der starken Niederschläge, die besonders vom Nw.-Wind über das Gebirge entladen werden; sie erzeugen naßkalte Luft wie dicke Schueelage. Trotzdem finden sich nur wenige und ganz kleine Gletscher, weil es auf den schmalen Kammfirsten an geräumigen Mulden zur Ansammlung des Firns mangelt (S. 89). Die deutschen Alpen bestehen: 1. aus den Algäuer Alpen; sie schließen sich eng an die Vorarlberger an, gehen von der Nachbarschaft des Arlberges aus strahlenförmig nach N. und No., umfassen das Quellgebiet der Jller, Deutschlands südlich- sten Zipfel, und des Lech und sind von Schwaben bewohnt, gehören aber politisch jetzt zu Bayern; 2. aus den eigentlichen Bayrischen Alpen; sie streichen in vielfachen Parallelzügen gen O., werden von Isar und Inn durchzogen, dem einzigen

10. H. A. Daniels Leitfaden für den Unterricht in der Geographie - S. 136

1913 - Halle a. d. S. : Verl. der Buchh. des Waisenhauses
136 § 18. Syrien und Palästina Mi. Nur ein schmaler 'Tieflandstreifen ist der Küste vorgelagert. Dieser empfängt die Niederschläge der Westwinde; hier gedeihen bei ausreichender Bodenbestellung v>. Südfrüchte, Getreide, Ölbaum, Wein und Maulbeerbaum. Die Westseite des Libanon ist daher auch bewaldet, ein kleiner ^cö'ernbestand ist der Rest der altberühmten Zedern vom Libanon; der Antilibanon ist dagegen kahl und steinig. Die sich südlich anschließende Kalkhochfläche ist vielfach mit Dornen und Distelu bestanden; doch könnten bei besserer Bewirtschaftung viele Teile des Landes er- tragreicher sein. Von jener Längenspalte ostwärts erstreckt sich die Syrische Wüste, in ihren nördlicheren Gegenden mehr eine magere Sleppe, aber im Süden eine völlige Ode, in der Flugsandhügel mit steinigen Flächen wechseln. Im Altertum waren Syrien und Palästina verkehrsreiche Länder, doch ist ihre Bedeutung seit der Türkenherrschaft zurückgegangen. Auch hier spielt sich, von wenigen Eisenbahnen abgesehen, der Verkehr auf Karawanenstraßen ab. Die Bewohner^ sind in ihrer großen Mehrzahl arabisch redende Mo Hm- medaner. Syrien. Der schmale, durch Winterregen fruchtbare Küstenstrich'im Westen 'Libanon war im Altertums das Land der Handel treibenden/Phönizier. Ihre berühmten Städte Tyrus und Sidon sind jetzt unbedeutende Orte, da ihre Häfen versandeten. Wichtiger ist diehafen- rnid Handelsstadt Jeirut 200 000 Einw.). k/\ hr. i «ijw J/ ^Aie Hauptstädte Syriens liegen auf der eigentlichen Kalkhochfläche an 'oen Schnittpunkten der Handelsstraßen, so Aleppo (140000 Einw.), eine ' ' , - bedeutende Handelsstadt, und in einer anmutigen Oase in 700 m Seehöhe Damaskus (200000 Einw.), der uralte Hauptplatz des syrischen Karawanen- Verkehrs, mit Beirut durch eine Eisenbahn verbunden. Damast und Damas- zener Klingen tragen ihren Namen nach der Stadt. Von hier führt die Hed- schasbahn nach Mekka.^^^^^/^ Palästina. Die rlein^e imdhälfte Syriens ist wenig über 22000qkm groß, aber in der Geschichte der Religionen das wichtigste, für Juden. Christen A^^""und Mohammedaner ein heiliges Land. Die abendländischen Christen ver-- ^^!ichten es im Mittelalter in den Kreuzzügen (1095 bis 1270) den moham- /niedanifchen Besitzern abzunehmen; aber es gelang nur vorübergehend. So ist ^Mlästiua noch jetzt ein Teil des türkischen Reichs. nötbiicf)en Grenzberge, wie der Hermon, hängen mit dem Anti- .^lwanon zusammen. An ihrem Fuße rinnt der Jordan aus zwei Quellbächen zusammen, durchfließt deu flachen Hulesee (Merom- See), bald darauf den größeren, von nialerischen Felsufern eingeschlossenen, fischreichen Tiberiassee ^.»/(See Genezareth) und ergicßt sich dann, im Ghor südwärts fließend, in das '^Tote Meer. Hule- und' tiberiassee haben beide noch Süßwasser, der letztere l'eqt jedoch schon 210 na uuter dem Meeresspiegel. Dieser Teil des Ghor \
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