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1. Leitfaden zum methodischen Unterricht in der Geographie - S. 17

1836 - Eisleben : Reichardt
17 Vorbegrtffe. Ebenen und Flächen des Landes. §. 29. Das Land besteht eben so wenig wie dev Grund des Meeres, aus einer Ebene, sondern erhebt sich an einigen Orten sehr wenig über das Meer und steigt dagegen an andern hoch auf, so daß Ebenen, Er, Höhungen und Vertiefungen mit einander abwechseln. Zu den Ebenen gehören auch die Steppen und die Wüsten, oder unfruchtbare und deswegen unangebaute ausgedehnte Flächen mit Mangel an süßem Wasser und mit einem sandigen, oft salzreichen Boden. Bekannt ist besonders die große Wüste oder Sahara in Nord» afrika, worin sich jedoch hier und da einzelne größere oder kleinere wasserhaltige fruchtbare Plätze finden, die man Oasen nennt. Die ungeheuren unangebauten Ebe- nen in Südamerika werden Llanos oder auch Pam- pas genannt, so wie in Nordamerika Savannen, die vorzüglich zu Viehweiden dienen. Erhöhungen des Landes. §. 30. Eine Erhabenheit über die Landoberfläche wird Anhöhe, Höhe genannt, ist sie gering, so heißt sie ein Hügel, ist sie beträchtlicher, so heißt sie ein Berg. Die Hügel und Berge liegen selten einzeln, sondern gewöhnlich in näherer oder entfernterer Verbin, düng mit einander, wodurch Hügel- und Bergreihen entstehen. Mehrere Dergreihen, die sich unter verschie- denen Richtungen an einander schließen und immer hö- her und höher werden, heißen eine Bergkette, ein Gebirge. Bei den einzelnen Bergen unterscheidet man den Fuß oder den untersten Theil, den Abhang und den Gipfel, oder den höchsten und obersten Theil der- selben. Zuweilen ragen aus dem Gipfel hohe Klippen oder Felsmassen hervor. Auf der Höhe eines Gebirges läuft nach der ganzen Erstreckung desselben ein zusam- menhängender, nur unmerklich unterbrochener und durch- schnittener Gebirgsrücken, der gewöhnlich die höch- sten Punkte des Gebirges enthält. Da wo sich das Gebirge von dem Rücken nach den Ebenen herabsenkt, sind die Abfälle des Gebirges, welche hie Breite des- selben bestimmen, während der Gebirgsrücken die Länge des Gebirges bezeichnet, die gewöhnlich weit beträchtu- 2

2. Die Außenländer Europa's und die übrigen Welttheile - S. 475

1869 - Calw [u.a.] : Verl. der Vereinsbuchh. [u.a.]
Algerien. 475 durch Straßenbauten, Entsumpfung vieler Landstriche, Bewässerung der trockenen Bergabhänge, Aufmunterung des Anbaus, so wie durch Wiederherstellung der fast patriarchalischen Selbstregierung der Eingebornen in ihren Zeltdörfern (Duars) unter Aufsicht der „Arabischen Bu- reaux", und durch Errichtung französisch-muhammedanischer Schulen, die Kolonie ein besseres Gedeihen. Doch steht sie noch immer unter der Militärregierung, daher die europäische Einwanderung sehr langsam zunimmt; und alle polizeiliche Sorge hat nicht verhindern können, daß im Jahre 1868 mehr als 217,000 Araber Hungers star- den, indem die ungemein reichen Hülfsquellen des Landes noch lange nicht genug eröffnet sind. Das Land steigt, von der zerrissenen Meeresküste des Nif, mit einer Menge von Felsenkapen, aber ohne Halb- inseln, Inseln und gute Häfen, schnell zum Küstengebirge des Kl. Atlas, im Dschebel Dschurdschnra, der schon einen großen Theil des Jahrs mit Schnee bedeckt ist, bis 7,130 ' hoch auf. Diese Bergmasse zwischen dem Jsser und Budschia ist Großkabylien. In einem 25 St. breiten Gürtel begleitet sie die ganze, 150 Ml. hinziehende Küste, in vielen schroffen wilden Ketten, zwischen denen höchst fruchtbare Flußthäler und waldreiche Ebenen sich ausbreiten. Tiefe Gebirgsspalten durchbrechen als Eng- pässe die Längenketten. Die Höhen der Atlasketten sind zuerst mit großen Waldungen von Eichen (mit eßbare» Eicheln), nebst wilden Nuß-, Aprikosen-, Mandelbäumen und Weinstöcken bedeckt, tiefer nach innen aber von den prachtvollsten Cederwäldern gekrönt. — Dahinter hoch- liegende Haidesteppen mit Salzsümpfen und Seen (Sebcha, Schott), die Sommers austrocknen. Hinter diesem Gürtel erhebt sich eine zweite höhere Gebirgskette, das dicht bewaldete und auch an Erz (Kupfer, Eisen, Blei) reiche, aber gewaltig zerrissene Kreidekalkgebirge des Hohen Atlas, im Dschebel Aures bis 8,500' h. aufgethürmt. Nach Süden steigt es mit kahlen Felshängen herab zu den nackten weißen Steppen der dattelreichen Oasen

3. Die Außenländer Europa's und die übrigen Welttheile - S. 603

1869 - Calw [u.a.] : Verl. der Vereinsbuchh. [u.a.]
Gebirgsland. 603 Baume allen Schmuck der Blätter und Blüthen verlieren, und völlig kahl dastehen, wie bei uns im Winter. Der um so mehr ausdörrende Boden springt auf und alle Bäche und Teiche versiegen, so daß Menschen und Vieb bei Durchwandernng dieser weiten Gegenden schon vor Hitze und Durst verschmachtet sind. Mit dem Eintritt der Regenzeit belauben sich die Bäume wie durch einen Zauberschlag, bunt blühende Büsche duften einen unver- gleichlichen Wohlgeruch, der Wald ertönt wieder von Vögelstimmen und Affengeschrei, und Gürtellhier, Ameisen- fresser und Faulthier gehen ihrer Nahrung nach. Aber jene Welt der Vögel, der Rehe und Tapire, der Nasen- und Beutelthiere, der Pecari und Aguti, sammt den großen Katzenarten, welche die Küstenwaldungen belebt, die trommelnden und paukenden Frösche, die großen prächtiggefärbten Eidechsen, die wie lebende Edelsteine um die duftenden Blumen flatternden Kolibri, haben die Catiugas nicht. § 604. Das Hauptbergland findet sich in der großen Meridiankette im O., einer verwitterten Granit-Gneißkette, die hinter Rio Janeiro, in der Serra Mantiqueira, das Centralgebirge bildet und mit dem Jurnoca (7880'), dem Buquira (7510') und Pico dos Orgaos (7320') die höchsten Gipfel erreicht. Weiter in N. zieht der Gebirgszug iu vielen einzelnen Ketten, die man als Serra do Espinhaoo (—injasso, Rückgrat) zusammen faßt, mit starrem zerrissenem Urgebirgscharakter 5—6000' b. immer in der Richtung der Ostküste ca. 180 M. lang fort, und sendet viele und bedeutende Flüsse zum Küsten- lands hinab. — Tiefer landeinwärts erstreckt sich gleich- falls S.n. ein weniger hohes Bergland aus Thonschiefer (Grauwake rc.), das von der südlichen Centralkette aus- gehend 280 M. lang das Innere erfüllt. Zwischen bei- den großen Gebirgszügen hat der 270 M. lange San Francisco sein großes Stromthal, bis er, nach O. um- bengend, die Küstenterrasse durchbricht; im Süden des Berglandes strömt der Parana mit seinen Zuflüssen durch 26*

4. Die Außenländer Europa's und die übrigen Welttheile - S. 5

1869 - Calw [u.a.] : Verl. der Vereinsbuchh. [u.a.]
Ein Landesbild. 5 Küste gleichlaufend erhebt sich ein zweiter Borwall aus den Fluthen, eine lange zusammenhängende Felsenbank, wie ein nochmaliges Auftauchen des skandinavischen Ge- birgszuges aus dem Meere. Auf dieser Bank finden sich die trefflichen Fischerplätze, zu denen der norwegische Kü- stenbewohner unter unsäglichen Gefahren hinaus fährt, um seinen Lebensunterhalt zu suchen. Zahllose schmale Meeresarme von unergründlicher Tiefe (Fjorde) schneiden tief in die granitnen, hocherhabenen und seltsam gestalteten Felsenmauern der Küste ein, und dringen, bald sich zu finstern, nie von einer Sonne er- hellten Klüften verengend, bald sich wieder zu Busen er- weiternd. bis 10, ja bis 20 und 30 M. weit zwischen den Scheeren, „Skars," in das Herz des Landes hi- nein, verzweigen sich hier zu vielen engen Seitenbuchten und Einschnitten, und schließen das wilde Gebirgsland bis in sein Inneres auf. Sie sind die Thäler des Nord- landes. Am Küstenrande kleben hin und wieder elende Fischerhütten, kegelförmig gebaut, mit einer Licht- und Rauchöffnung auf der Kegelspitze, 6—7 zu einem ärm- lichen Dorfe vereinigt; zwischen den vor den Küsten zer- streuten Felseninseln rudern schnelle Fischerboote. Drinnen im Fjord gähnen zu beiden Seiten die zerklüfteten Fels- massen immer höher, kühner, furchtbarer herein in die dunkle Tiefe. Da und dort stürzt mächtig hoch vom Felsrand oben ein Wasserfall in hohem Bogen herab. An Abhängen klammern sich Fichten. Weiden, Birken an die braunrothen Felswände, und dichtes Gestrüppe, Moos und Flechten hängt ans den Rissen der Felsen; hoch oben blickt schmal das Blau des Himmels herab in die dunkler werdende Kluft. Da muß man sorgfältig in der Mitte zwischen beiden Felsenrändern rudern; denn gar oft stür- men von der durch das Wasser gelockerten Gebirgsmasse große Steine mit ungeheurer Gewalt herab in die Tiefe, und immer ist man in Gefahr, von ihnen zerschmettert zu werden. Und doch sind es diese tiefen und langen finsteren Spalten des Hochgebirgs, die den reiselustigen

5. Die Außenländer Europa's und die übrigen Welttheile - S. 6

1869 - Calw [u.a.] : Verl. der Vereinsbuchh. [u.a.]
6 Norwegen. Normannen hinanslockten auf den tobenden Ozean, in fernen Gegenden zu suchen, was ihm seine rauhe Heimat versagte. — Endlich, tief innen im gewundenen Seethale, wo das Gebirge sich zur Schlucht verengt, in schmaler Felsenspalte, endet der Fjord. Von der Höhe herab des finsteren Schruudes ergießt sich in wilden Sprüngen ein kleines Bächlein in die See. Am schmalen Landungs- plätze liegen im trefflichen Naturhafen kleine leichte ein- mastige Seeschiffe von trefflicher scharfer Bauart vor Anker. Man landet, und nun geht es an der jähen Wand em- por, auf breiten treppenartigen Felsabsätzen, nicht selten begleitet von äolsartigen Klängen des aus Höhlen hervor- und herabrieselnden Bächleins. Endlich ist, müh- sam genug, die Höhe erstiegen, ein Felsenthal zwischen hohen Bergdomcn, mit herrlichen Wiesen und dicht von Tannen-, Fichten- und prachtvollen Birkenwäldern um- schlossen, nimmt den Wanderer auf, und ist noch eine kleine Anhöhe erreicht, so eröffnet sich der Blick auf die majestätisch wilden Gebirge Norwegens und ihre Riesen- gletscher. Im einsamen Thale hieroben liegt ein ländliches Hof- gut. Im Schutze der Felswand steht ein niedriges, braun angestrichenes, auf rohen Steinen ans wagerechten Balken erbautes Haus, mit weit vorspringendem Dache ans mäch- tigen Tannendielen mit darauf lastenden Felötrümmern; wenige kleine Fenster, die alten derben Wände mit dich- tem Moose und Flechten bedangen, große Holzschuppen umher; halbwilde Hunde bellen. Innen im Hause starke Bohlentbüren, schwergedielte Wände, in der Ecke ein Kru- zifix, auf Gesimsen umher schönes reinliches Porzellan und Zinngeschirr nebst großen Thranlampen, an den Wänden blanke Spieße und Schwerter zwischen gewaltigen Har- punen, Kugelbüchsen, Hirschfängern und andern Fisckerei- und Jagdgerätben. In den Schlafzimmern treffliche Betten mit Decken von Eiderdunen, Alles meist reinlich und einladend, eine Wohlhabenheit bezeugend, die man in dem rauhen Lande nicht erwartet hätte. Auf dein Hofe

6. Die Außenländer Europa's und die übrigen Welttheile - S. 19

1869 - Calw [u.a.] : Verl. der Vereinsbuchh. [u.a.]
Natur des Landes. 19 vischen Halbinsel, Schweden, „Sverige". Denn sie bildet das allmähliche Stufen land des Skandinavischen Ge- birges zum Bottnischen Meerbusen der Ostsee, und das südliche Drittel ist nur Hügelland und selbst Tiefland. Stellt sich Norwegen als der Steilabfall des Hochlandes dar mit furchtbar rauher, wilder, riesenhafter Natur: so geht Schweden terrassenweise von dem öden und schreck- haften Gebirge in ein sanfteres Land über, wohl noch mit rauhen Gegenden, aber dock viel mehr mit lieblichen Landschaften, größeren Kulturgebieten und weit mehr Be- wohnung. Je weiter man nach Süden kommt, um so niedriger werden die Hügel, bis es in seinen beiden Süd- provinzen, Svealand und Göthaland, und besonders in seiner Südspitze, in Schonen, dem gegenüberliegenden Deutschland mit seiner Seenplatte ähnlich wird. Hier ist das Grundgebirge (Granit) von kalkreichen Flözgebilden bedeckt, daher herrscht da ein unmuthiger Wechsel der Oberfläche. Bewaldete Hügel mit schönen Buchen und Eichen, Landseen zwischen liebliche Buchten gebettet, Felder und Wiesen, auf einer freien Anhöhe mit weiter Aussicht, die braunrothen, hölzernen, rasenbedeckten Wohnhäuser, dann ein freundliches Flußthal, mit einem Male ein Felsengehügel, durch das der Fluß in einer fast wilden Schlucht, und plötzlich mit einem großartigen Was- serfall, hindurchbricht, dann wieder eine etwas öde Gegend, mit zahllosen Granittrümmern übersäet — das ist das Bild von Süd-Schweden. Denn ein bezeichnender Unterschied zwischen Schweden und andern Hügelländern ist einmal die außerordentliche Menge der von Fels und Rohr um- gebenen stillen Seen, darunter mehrere von bedeutender Größe, wie der Wenernsee (20 M. lang, 100 Qm. groß), der Wetternsee (15 M. l., 35 Qm. gr.), der Hjelmaren (6 M. l., 9 Qm. gr., der kleinste davon, wie der Bodensee), der Mälarnsee (12 M. l., 25 Qm. gr., mit 1300 Holmen sjnsel»), voll Bauernhöfe, Schlösser und Landhäuser, und mit höchst malerischen Usern, durch Nebensecn in das Stockholmer Haff übergehend); und dann

7. Die Außenländer Europa's und die übrigen Welttheile - S. 76

1869 - Calw [u.a.] : Verl. der Vereinsbuchh. [u.a.]
76 Großbritannien. Liebe zur Mutter, wie denn namentlich in der Nord" amerikanischen Union ein gewaltiger, und durch das irische Element verbitterter,. Nebenbuhler Englands herange- wachsen ist. Manche meinen, seine höchste Höhe habe es bereits erstiegen. Solang es aber sich seine Frömmigkeit bewahrt, wird es nicht zu Schanden werden, wenn es auch unter schweren Kämpfen noch etwas Demuth lernen müßte. Schottland. § 402. Englands Nordgränze ist, jenseits einer groß- ßen Bodensenkung, die dort von Meer zu Meer geht, das Cheviot-Gebirge. Dasselbe bildet den südlichen Bergrand einer großen einförmigen Gebirgsplatte von 1800—2000', die ganz Südschottland erfüllt, mit engen Schluchten und zerstreuten Felsspißen, shartfell 2580', Broad Law 2572'), theils mit Haidestrecken, theils mit Grastriflen bedeckt, auf denen die Cheviotschafe waiden. Dieß ist das schottische Niederland (Lowlands), in wel- chem noch grüne Ebenen mit sanften Hügeln und frucht- baren Thälern wechseln, Fruchtgestlde sich zwischen Wäldern und Waiden dehnen, aber auch schroffe Felsen mit un- fruchtbaren Mooren und Haiden aufsteigen. Dasselbe ist vom übrigen Sch. beinahe ganz getrennt durch eine kleine 10 M. lange Einschnürung von Meer zu Meer, das weite Thal der Flüsse Clyde und Forth, in welchem die Hauptstädte Schs. liegen, Edinburgh und Glasgow. (Ge- rade hier hat man eine allmähliche Bodenerhebung be- obachtet, doch eine geringere als in Skandinavien. Die Mauer, welche Antonius durch dieses Thal gezogen, liegt 26' höher als vor 1700 Jahren). Jenseits desselben steigen die schottischen Hochlande (Highlands) auf, das eigentlich gebirgige Sch., beinahe 3/4 des Ganzen. Auch dieses ist wieder durch eine solche kurze und tiefe Bodensenkung von Meer zu Meer, die engere kaledonische Thalspalte (das Glenmore Thal), in

8. Die Außenländer Europa's und die übrigen Welttheile - S. 119

1869 - Calw [u.a.] : Verl. der Vereinsbuchh. [u.a.]
Cataluna und die Balearen. 119 inseln, und nur die Gruppe der größeren höheren und kahleren, Mallorca und Menorca, Balearen, d. h. Schleuderer-Jnseln, von den Ureinwohnern her). Es sind lauter bergige Eilande im O. von Valencia und tragen gleichen Gebirgs- und Klimacharakter, zusammen nur 87 Q.m. mit 279.000 E. Sie wurden schon von den Phöniciern rc. besucht; bildeten dann ein eigenes König- reich Mallorca. Hauptstadt Palma auf der größten Insel mit 53,000 E., auf Menorca Puerto Mahon, 12,000. Handel, Fischerei, Seide, Wein, Oel, Süd- früchte rc. rc. Auf Mallorca mehr Ackerbau, auf Me- norca mehr Viehzucht, des. Maulesel, auf den Pythiusen Seesalz. 421. Zwischen Catalonien und dem Baskenlande liegt Aragon, 1035—1479 ein eigenes Königreich. Meist ein Gebirgsland, am sanft abgedachten Südabhange der Pyrenäen und wieder zum steilen castilischen Rand- gebirge hinauf; zwischen beiden eine schmale Furche, die aragonische Tiefebene des Ebro, der die Provinz in südöstlicher Richtung als wilder Bergfluß durchströmt. Die mittlere Höhenplatte des Ebrogebietes bietet unter dem heißen Sommerklima das Bild einer öden Steppe dar, wasserarm, quellenlos, durchfurcht von tiefen Wasser- rissen sb3raneo8), zwischen scharfkantigen Kämmen niederer Kalk- oder Gypsböhen, oder breiten Bänken mit Stein- salz; daher hier spärlicher Anbau von Waizen, Wein und Oliven, die in lichten Gehölzen mit niedrigem Eichenge- büsche wechseln. Einst war es bewaldet, bewässert, frucht- bar, jetzt einer der vernachlässigtsten Bezirke der Halbinsel. — Zu beiden Seiten des Ebro hingegen prangen zwischen zahlreichen Wasseradern Reisfluren, Manlbeer- und Wein- pflanzungen; die Schifffahrt vermittelt der große „Kaiser- kanal" (von Carl V. begonnen, aber erst 200 I. nachher ausgeführt). Auch die Bergterrassen Oberaragons sind mit reicherer Vegetation geschmückt; neben vorzüglichem Oel und Wein gedeihen die feinsten Obstsorten, Flachs und Hanf rc. Auch hat die Provinz viele Schafheerden

9. Die Außenländer Europa's und die übrigen Welttheile - S. 121

1869 - Calw [u.a.] : Verl. der Vereinsbuchh. [u.a.]
Asturien und Galicia. 121 zu dem sehr schmalen Küstensanme am Ozean ab, zu dem sich zwischen vorspringenden Bergzungen viele kleine steile Querthäler mit reißende» Bergströmen hinabsenken. Die kahlen Gebirgsgipfel, oft mit 2—400' h. Marmorfelsen, sind an ihren Seitenlehnen mit Alpenwaiden bedeckt, die höheren Thalsohlen mit grünen Wiesenteppichen bekleidet und znr Biebzucht benutzt, die tieferen Thalgegenden mit Roggenfeldern und den Bäumen des Norden bepflanzt, und erst 5 Ml. vom Hauptkamme tritt Mais und Waizen, mit Kastanien-, Nuß- und Maulbeerbäumen auf, dazwi- schen einzelne Feigen-. Oliven- und Orangebäume, nament- lich an der Küste hin. — Dieses Gebirge war für Sp. der letzte Schutz gegen das Eindringen der Araber, daher wurde Asturien die Wiege der spanischen Monarchie, und der Kronprinz heißt Fürst von Asturien. Die Be- wohner dieser stillen Thäler haben auch am meisten Ein- fachheit und Unverdorbenheit der Sitten bewahrt, und zeichnen sich durch Tapferkeit, Offenheit und Gastlichkeit aus. Man begegnet blauen Augen, braunem Haar, frischer Gesichtsfarbe, aber auch vielen Kröpfen und manchfachem Aberglauben. Viele wandern als Kutscher und Bediente herum, und kehren mit den Ersparnissen in die Heimat zurück. Andere arbeiten in den ergiebigen Kohlen-, Eisen- und Zinkgruben, oder in der großen Kanonengießerei. Auch gibt es Wanderhirten, Vaquero^s, die Winters an der Seeküste, Sommers auf den Bergen waiden, ein eigenthümliches Völkchen. — Hauptstadt Oviedo, in freundlicher Ebene hinter dem Küstengebirge, sehr alt, mit schöner Kathedrale, Universität, 28,000 E. — Gtjon und Aviles, Hafenstädte. 8 423. Das alte Königreich Galicia schließt Sp. in N.w. gegen das Meer ab, wo im äußersten W. das Cap Finiskerre das äußerste Vorgebirge Enropa's ist. Das Land, in dem einst die Sueven sich niedergelassen, erinnert durch seine lieblichen Thäler, seine üppigen Wie- sen und seine Erzeugnisse an die Schweiz. Es ist, von den Waldgebirgen von Leon her, ein breites wildes Berg- Lescb. der Erdkunde. Ii. 6

10. Die Außenländer Europa's und die übrigen Welttheile - S. 203

1869 - Calw [u.a.] : Verl. der Vereinsbuchh. [u.a.]
Das Tiefland. 203 baus und der Obstzucht, und daher auch die Grenze zwi- schen den slavischen Völkern im S. und den finnischen im N. Sie ist mit skandinavischen Felsblöcken bedeckt, wie noch das mittlere Tiefland bis in dessen Mitte. Die andere Landhöhe, die südliche seenarme, zieht am Nordfuße der Karpathen von der Tarnowitzer Höhe in Schlesien durch Südpolen, wo sie ein freundliches Hügelland (Kleinpolen), und sogar eine bis 2000' h. kleine Hügelkeite, Lysa Gora (bei Sandomir) bildet; dann wendet sie sich nach S.o. und zieht, als woly- nische Landhöhe, dann mit ziemlicher Anschwellung (bis 1250') als podolischt Landhöhe, weiter als ukrainische und donische Landhöbe, bis zur Wolga, und jenseits der Wolga unter dem Namen „Obschtschij Syrt" (d. b. allgemeine Erhöhung), auch bis an den Ural, — die karpathisch-uralische Landhöhe. Sie bildet die Grenze zwischen dem mittleren Ackerbau- und Waldlandstrich und dem südlichen warmen waldlosen, und ebenso die Grenze zwischen den eigentlichen Russen und den Kosaken und Tataren des S. Das Land zwischen den beiden Landhöhen, das in seiner tiefsten Rinne eine Reihe von Sümpfen bildet („Polesje" bei Wolynsk), sowie das Land im N. der baltisch-uralscheu Landhöbe, und wieder das Land im S. der karparthisch - ural'schen Landböhe, ist welliges Tief- land, freilich unendlich verschieden au Klima, Pflauzen- wuchs und Bebauung, Thierwett und Bevölkerung. Nur Einen Charakter bat es gemein: es ist, in Folge der ungeheuern Sämeemaffen, die der russische Winter bringt, und der mächtigen und dichten Waldungen, die in der großen Mitte R.'s das Land bedecken, reichlich bewässert. Und kolossal, wie das Reich selbst ist, sind auch, wie wir sehen werden, seine Ströme und seine Seen, seine Sümpfe und Steppen, seine Wälder und Fruchtebenen. Großartige Einfachheit bezeichnet die Naturverhältnisse R.'s § 456. Werfen wir zu besserem Verständniß einen Blick nach Asien hinein. Beinahe das ganze nördliche
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