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1. Leitfaden zum methodischen Unterricht in der Geographie - S. 17

1836 - Eisleben : Reichardt
17 Vorbegrtffe. Ebenen und Flächen des Landes. §. 29. Das Land besteht eben so wenig wie dev Grund des Meeres, aus einer Ebene, sondern erhebt sich an einigen Orten sehr wenig über das Meer und steigt dagegen an andern hoch auf, so daß Ebenen, Er, Höhungen und Vertiefungen mit einander abwechseln. Zu den Ebenen gehören auch die Steppen und die Wüsten, oder unfruchtbare und deswegen unangebaute ausgedehnte Flächen mit Mangel an süßem Wasser und mit einem sandigen, oft salzreichen Boden. Bekannt ist besonders die große Wüste oder Sahara in Nord» afrika, worin sich jedoch hier und da einzelne größere oder kleinere wasserhaltige fruchtbare Plätze finden, die man Oasen nennt. Die ungeheuren unangebauten Ebe- nen in Südamerika werden Llanos oder auch Pam- pas genannt, so wie in Nordamerika Savannen, die vorzüglich zu Viehweiden dienen. Erhöhungen des Landes. §. 30. Eine Erhabenheit über die Landoberfläche wird Anhöhe, Höhe genannt, ist sie gering, so heißt sie ein Hügel, ist sie beträchtlicher, so heißt sie ein Berg. Die Hügel und Berge liegen selten einzeln, sondern gewöhnlich in näherer oder entfernterer Verbin, düng mit einander, wodurch Hügel- und Bergreihen entstehen. Mehrere Dergreihen, die sich unter verschie- denen Richtungen an einander schließen und immer hö- her und höher werden, heißen eine Bergkette, ein Gebirge. Bei den einzelnen Bergen unterscheidet man den Fuß oder den untersten Theil, den Abhang und den Gipfel, oder den höchsten und obersten Theil der- selben. Zuweilen ragen aus dem Gipfel hohe Klippen oder Felsmassen hervor. Auf der Höhe eines Gebirges läuft nach der ganzen Erstreckung desselben ein zusam- menhängender, nur unmerklich unterbrochener und durch- schnittener Gebirgsrücken, der gewöhnlich die höch- sten Punkte des Gebirges enthält. Da wo sich das Gebirge von dem Rücken nach den Ebenen herabsenkt, sind die Abfälle des Gebirges, welche hie Breite des- selben bestimmen, während der Gebirgsrücken die Länge des Gebirges bezeichnet, die gewöhnlich weit beträchtu- 2

2. Leitfaden zum methodischen Unterricht in der Geographie - S. 255

1836 - Eisleben : Reichardt
I. Nordamerika. 255 auf der Insel Sitka gelegen, die zu den König Georg Hi. Sn ft ln gehört. Weiter gegen Norden ist der hohe Berg St. Elias; westlich von da der Pei n z-Wilh elms - Sund mit vielen Inseln; und zwischen diesem Lunde und der Eeoks- E in fahrt ist die Halbinsel der T sch u ga t sch en. Süvlich von dieser liegt die große Insel Kodiak, auf welcher die Russische Niederlassung Alexandria oder St. Paul, der Sitz des Gou- verneurs , mit einem Hafen ist. Westlich von da springt die lan- ge schmale Halbinsel Alaschka oder Aliaschka vor; und west- lich von derselben liegen in einem Bogen bis in die Nähe von Kamtschatka die schon oben unter Asien angeführttn Aleuten, eme Inseln-Gruppe. An der Beringsstraße ist das Prinz- Wales-Kap, der westlichste Punkt Amerikas, auf einer zwi- schen dem Nortons- und dem Kotzebu e-S unde befindlichen Halbinsel, und am nördlichen Eismeere liegt das Eiskap, der nördlichste Punkt der Nordwestküste Amerikas. Da6 Brittische Nordamerika. Außer den oben angeführten Ländern, in welchen die Dritten einzelne Niederlassungen haben und sich als Besitzer derselben ansehen, ohne daß jedoch daselbst eine ordentliche Negiecungsversassung Statt findet, besitzen die Dritten auch noch einen großen Landstrich von Nord- amerika, wo eine förmliche Regierung mit Gouverneurs eingerichtet ist, welchen wir unter den Brittischen Nord- amerika verstehen. Die Gränzen sind gegen Norden die Hudsons, bai-Länder; gegen Osten das Atlantische Meer; gegen Süden die vereinigten Nordamerikanischen Staaten und gegen Westen die Binnenländer der feeien Indianer. Die Größe beträgt an 16,000 Qmeilen. Der Bo- den wechselt mit Bergen, dock nur von mittelmäßiger Höhe, Thälern und Ebenen, und ist im Ganzen frucht- bar, und am meisten an den Flüssen angebaut. An der Gränze gegen die vereinigten Nordameri- kanischen Staaten sind die großen Landfeen: der Ober- see, der Huronfee, der Erie und der Ontario, deren Abfluß den großen St. Lorenz, einen der Haupt- ströme Nordamerikas, bildet, und von dem See Erie bis in den Ontario die Straße Niagara heißt, unter welchem Namen er lange bei dem Fort Niagara den berühmten großen Wasserfall macht, wo der Fluß in einer beträchtlichen Breite 150 bis 160 Fuß hoch her- abstürzt, mit einem solchen Getöse, daß man es 4 Mei-

3. Lehrbuch der Erdkunde für höhere Lehranstalten - S. 21

1885 - Braunschweig : Vieweg
Das Land. 21 2. Die senkrechte Gliederung des Landes spricht sich in der Höhe seiner einzelnen Teile Uber dem Spiegel des Meeres aus. Die Erhöhungen der Erdoberfläche werden als Anhöhen, Hügel, Berge, Gebirge und Hochebenen (Plateaus) bezeichnet. Nach der äußeren Form unterscheidet man bei den Bergen: Kegel, domförmige Kuppen, Tafelberge, Spitzen, Nadeln n. s. w. ^ Der Winkel, welchen die von der Spitze zum Fuße eines Berges gezogene Linie mit der Wagerechten macht, ist der Böschungswinkel. Die Seiten (Böschungen) eines Berges können sanst oder sehr allmählich abfallen, sie können aber auch schroff, jäh, ja überhängend in die Tiefe gehen. Eine Reihe von der Basis an bis fast zur Spitze miteinander verbundener Berge heißt Bergkette, ihr oberer Teil Rücken und, wenn er fchmal ist, Ge-birgskamm. Die höchsten Teile desselben bilden die Gipfel, die tiefsten heißen Sättel, Pässe, Joche und bilden die natürlichen Übergangspunkte über das Gebirge. Die größte Gipfelhöhe eines Gebirges steht in keiner einfachen Beziehung zur Kammhöhe, letztere erscheint dagegen in engerer Beziehung zur mittleren Paßhöhe, so daß diese als durchschnittliche Kammhöhe betrachtet werden darf. Nach der mittleren Erhebung über den Meeresspiegel unterscheidet man Hochgebirge (über 2000 m) und Mittelgebirge (bis 2000 m). Erstere ragen bisweilen bis zu Höhen, in welchen das ganze Jahr hindurch der Schnee nicht mehr schmilzt. Die untere Grenze dieser Höhen heißt Schneelinie. Sie liegt in der heißen Zone 5000 bis 5300 m über dem Meeresspiegel, senkt sich aber gegen die Pole hin immer mehr, so daß sie in den Alpen 2800, in Norwegen nur 700 m Seehöhe erfordert. Die Höhe der Schneegrenze wird keineswegs einfach durch die Entfernung vom Äquator bedingt, sondern hängt in großem Maße auch von der Feuchtigkeit der Atmosphäre und der Luftwärme im Sommer ab. So liegt die Schneegrenze auf dem Nordabhange des Himalayagebirges fast 1000 m höher als auf der Südseite, hauptsächlich weil dort die Luft trocken, hier aber sehr mit Feuchtigkeit beladen ist. Die Schneemassen der höchsten Bergregionen geben Anlaß zur Bildung von Gletschern, gewaltigen, oft meilenlangen, bis 300 m mächtigen Eisströmen (Fig. 15, a. f. S.), die in langsamer Bewegung thalwärts bis dahin vordringen, wo die Temperatur-verhältnisse ihrem weiteren Vorrücken ein Ziel setzen. Die Schmelzlinie der Gletscher liegt stets tiefer als die Schneelinie. Reichliche atmosphärische Niederschläge, kühle Sommer und selbst die Größe der Gletschermassen drücken sie herab; in der Schweiz bis zu 1750 (örtlich sogar bis zu 1000) m Meereshöhe, in sehr hohen Breiten (an den Küsten von Grönland, Spitzbergen, Patagonien) fast bis ans Meer. Das Gletschereis besteht aus miteinander verschmolzenen Kristallen, zeigt zahlreiche Luftbläschen, netzartige Haarfpalten und im allgemeinen schichtenweise Lagerung. Auf flachem Boden erscheint die Gletscheroberfläche gewölbt, auf unebener, unregelmäßig geneigter Fläche dagegen von Spalten (Schrimden) durchsetzt, die nach oben (Tagspalten) oder nach unten (Grundspalten) sich erweitern, ja Veranlassung zur Zertrümmerung des Gletschers in Blöcke geben. Während das Eis thalwärts fortrückt, entstehen die Spalten

4. Lehrbuch der Erdkunde für höhere Lehranstalten - S. 24

1885 - Braunschweig : Vieweg
24 Das Land. der Eruption werden diese eingeschmolzen oder die inneren Kräfte bahnen sich neue kanalartige Wege zu den Abhängen des Vulkans, wodurch Nebenkrater entstehen. Die Größe des Kraters steht in keiner nachweisbaren Beziehung zur Höhe des Vulkans, je bedeutender indes letztere, um so seltener sind (im allgemeinen) die Eruptionen. Der Vulkankegel ist ein Produkt der bei den einzelnen Ausbrüchen übereinander abfließenden Lavamassen; bei unterseeischen Eruptionen entstehen auf diese Weise bisweilen vulkanische Inseln. Die letzten Zeichen früherer vulkanischer Thätigkeit sind heiße Wasserquellen und Gasausströmungen (Solfataren, Mofetten). Nicht mit den eigentlichen Vulkanen zu verwechseln sind die Schlammvulkane, kleine, kegelförmige Hügel von zähflüssigem, thonigem Schlamme, mit Gipfelkrater, aus dem Kohlenwafferstoffgas und bisweilen schlammige Erde abfließt. Selten kommt es zu heftigen, von Bodenerschütterungen und dumpsem Donner begleiteten Eruptionen, wobei Dampf, Schlamm und Steine emporgetrieben werden. Nach starken Regen sind die Kegel häusig ganz aufgelöst und es entsteht ein bodenloser Schlammpfuhl. Die be- Fig. 16. Der Chimborazo von Chuquipoyo aus gesehen. kanntesten Schlammvulkane sind diejenigen bei Turbako in Südamerika und die Makaluba bei Girgenti in Sizilien. Das Flachland nimmt den größten Teil der festen Erdoberfläche ein, doch ist es meist von wellenförmigen Hügeln und Landrücken durchzogen, bisweilen erscheint es, den Übergang zur eigentlichen Hochebene bildend, als Platte von mäßiger Erhebung über dem Meeresspiegel, die häufig kleinere Landseen in beträchtlicher Anzahl enthält. Weit ausgedehnte Flachländer erscheinen nicht selten einförmig von gesellig lebenden Pflanzen bedeckt, so die Heiden in Europa, die Prärieen und Savannen im nördlichen, die Pampas im südlichen Amerika. Die Llanos Südamerikas sind im Norden (im Flußgebiete des Orinoko) baumlos und zur Regenzeit mit dichtem Graswuchs bedeckt, südlich (im Flußgebiete des Amazonenstromes) gehen sie auf einer Fläche von über 100 000 Q.-Meilen in undurchdringlichen Urwald über.

5. Lehrbuch der Erdkunde für höhere Lehranstalten - S. 50

1885 - Braunschweig : Vieweg
50 Europa. An wilder Erhabenheit übertreffen die Pyrenäen alle anderen europäischen Gebirge. Besonders der schroffe Südabhang zwischen den südlich von der Hauptkette liegenden massigen Hochgipfeln Mont Perdu und Malad etta, bietet die großartigsten Szenerieen. Fast rechtwinkeligen Riesenblöcken vergleichbar, starren die Massen empor, dazwischen der tiefe, schartenähnliche Einschnitt der Rolandsbresche. Die ausgefurchten Thäler, wahre Querspalten, teilweise auch Zirkusthäler, zeigen gewaltige Schuttau-häusungen und ungeheure alte Moränen, welche beweisen, daß die heute zufammen-geschwundenen Gletscher in der Vorzeit sich weithin nach N ausdehnten. Gegen W zieht sich in geringer Entfernung von der steil abfallenden Küste das Astnrisch-Kantabrische Gebirge hin, dessen kahle Felsmassen im mittleren Teile eine beträchtliche Höhe erreichen. Den zentralen Teil der Halbinsel nimmt ein von Randgebirgen umsäumtet, im Innern durch Bergketten mehrfach abgetrenntes, regenarmes Hochland ein, das, nur teilweise fruchtbar, meist einen steppenartigen Charakter trägt und aus dem glühend heiße Sommer mit empfindlich kalten Wintern wechseln. Südlich vom Kantabrischen Gebirgszuge dehnt sich das besonders im mittleren Teile baumlose und kahle Hochland von Leon und Altkastilien aus, das durch die wilde Sierra de Guadarrama vom Hochlande von Neukastilien geschieden wird. Der südliche Rand des Hochlandes wird von der romantischen, waldbedeckten Sierra Morena gebildet, die wallartig gegen das Tiefland, von Andalusien abfällt. Gegen 8 0 bilden die Gebirge von Granada, welche in der wild zerrissenen Sierra Nevada ihren höchsten Punkt erreichen, ein besonderes System. Auch die Bale arischen Inseln, östlich von der spanischen Küste, sind durchweg gebirgig und leiden, bei mildem Klima, teilweise Mangel an trinkbarem Wasser. 2. Die Italische Halbinsel. Sie erstreckt sich lang und schmal gegen So, vom Apeninnengebirge (dem Rückgrat Italiens) der i'änge nach Fig. 26. Der Vesuv, vom Meere gesehen. durchzogen. Niedere Parallelkettcn und Hügelländer begleiten den Hauptkamm. Auf der westlichen Seite finden sich vulkanische Erhebungen mit teils erloschenen, teils noch thätigen Feuerbergen, deren Auswurfsmassen (besonders Tuffe) die umgebenden Flächen einst über den Meeresspiegel erhoben. Der Vesuv, der am häufigsten genannte aller Vulkane, erhebt sich völlig isoliert tu Gestalt etne stachen Kegels mit halbkreisförmiger Umwallung aus der Kampamschen Ebene.

6. Lehrbuch der Erdkunde für höhere Lehranstalten - S. 56

1885 - Braunschweig : Vieweg
56 Europa. Gin hügelreiches, von sanft abfallenden Thälern durchschnittenes Tafelland stellt gegen N die Verbindung mit dem Hochlande von Lothringen und dem waldreichen, romantischen Wasg augebirge (fälschlich Vogesen genannt) her. Getrennt erhebt sich im Nw die Gebirgslandschaft der Bretagne und Normandie, erstere in W und N steile, zerrissene Küsten bildend, im Innern rauh, schluchtenreich, mit Heiden und mageren Weiden; letztere von lieblichen Hügeln bedeckt, fruchtbar, eine der herrlichsten Gegenden Europas. 6. Das Deutsche Gebirgsland. Es bildet eine große, außerordentlich reich gegliederte Mittelgebirgslandschaft, die sich annähernd in Form eines Halbkreises den nördlichen Abhängen der Mittel- und Ostalpen vorlagert. Diese gebirgigen Regionen bilden allenthalben ein deutlich zusammenhängendes Ganzes. Nur im W wird durch den zungenartigen Einschnitt des oberrheinischen Tieflandes (eines ehemaligen Seebeckens) das Wasgaugebirge mit seiner nördlichen Fortsetzung (der lieblichen Hardt) abgetrennt, an welche sich das an mineralischen Schätzen reiche, mit waldigen Höhen besetzte Plateau des Hunsrück anschließt. Die Hauptmasse des deutschen Gebirgslandes lehnt sich an die Alpen als ein von Sw gegen No breiter werdendes Plateau, das durch den Bodensee in zwei Teile geschieden wird: a) Die Schweizer Hochebene, ein reizendes, fruchtbares Hügelland, das gegen die Alpen hin rasch den gebirgigen Charakter annimmt und im Nw von den mauerartigen, verwitterten Parallelketten des Schweizer Jura umgeben wird. b) Die Schwäbisch-Bayerische Hochebene, hügelreich, von flachen (durch Flüsse in der Vorzeit weit ausgewaschenen) Thälern zerfurcht und mit zahlreichen, größeren und kleineren Seen sowie Sümpfen und Mooren (Moosen) bedeckt. Die Grenze gegen N bildet das kahle, zerschnittene Kalkplateau des Schwäbischen Jura, das schroff gegen Nw abfällt und dessen höchster Teil (die Rauhe Alb) öde und wasserlos und von zahlreichen Höhlen zerklüftet ist. Daran schließt sich gegen No der Fränkische Jura mit steilen Rändern gegen die Schwäbisch-Fränkische Terrasse hin abfallend und zahlreiche phantastische Bergformen darbietend (Fränkische Schweiz), ohne jedoch über die Hochebene wesentlich hervorzuragen. Die Schwäbisch-Fränkische Ter raffe bildet gewissermaßen den Anstieg zur Bayerischen Hochebene und zeigt im 8 freundliche Hügellandfchaften mit prächtigen Laubwaldungen und fruchtbaren Flächen, im N (wo der Steigerwald die Grenze bezeichnet) teilweise sandige Strecken und düstere Kiefernwälder. ' Im 0 wird die Schwäbisch - Bayerische Hochebene begrenzt durch den Böhmer Wald, ein mannigfach gegliedertes, mächtiges Granitgebirge, mit phantastisch zertrümmerten Felsen, kleinen Plateaus, Bergketten und mächtigen Kegeln, unter denen der große Arber (1500 m) der höchste ist. Im nördlichen Teile ist das Gebirge wegsam, im südlichen dagegen öbe, voll steiler Felswände, von dunkeln Waldbächen durchbraust, mit moorigen Wiesen erfüllt und mit finsteren Forsten bewachsen, in welchen nie eine Axt erklingt.

7. Lehrbuch der Erdkunde für höhere Lehranstalten - S. 59

1885 - Braunschweig : Vieweg
Europa. 59 ee) Das Fichtelgebirge, eine mit düsteren Nadelholzwäldern bewachsene Granitmasse, aus der sich mehrere Kuppen (Schneeberg, Ochsenkopf über 1000 m) erheben, die mit Granittrümmern bedeckt sind. Das Gebirge ist ausgezeichnet als Knotenpunkt, von welchem Flüsse nach den vier Hauptrichtungen ausströmen. ff) Das Erzgebirge bildet eine breite, mit schönen Thälern versehene, von Hügeln und waldigen Bergkuppen besetzte Platte, die von N imch S allmählich schräg ansteigt, dann aber einen jähen, uferartigen Absturz gegen den böhmischen Kessel hin zeigt und hierdurch erst den Gebirgscharakter gewinnt. Der Metallreichtum des Gebirges hat ihm seinen Namen verfchafft. Östlich an das Erzgebirge schließt sich das Elbsand st eingebir ge. Es ist ein von X nach 8 ansteigendes, mit Bergkuppen besetztes Plateau, das, mannigfach von Wasser zerstört, eine Menge senkrechter Wände und durch Verwitterung abgerundeter Felsgruppierungen (Säulen, Thore, Mauern) von romantischer Schönheit besitzt (Sächsische Schweiz). f) Die Sudeten. Es ist dies ein geographischer Name für das System von Gebirgsketten und Plateaulandschaften, welches den östlichen Teil des deutschen Gebirgslandes bildet. Die bedeutendsten Höhen finden sich hier im Riesengebirge, einem ungeheurengebirgsmaffive, das in zwei parallelen Felskämmen gipfelt, deren obere Flächen nur kümmerlichen Graswuchs tragen, Fig. 30. Absicht der Schneckoppe. während tief unten prächtige Fichtenwälder sich weithin ausdehnen. Der höchste Berg des Rieseugebirges ist die Schneekoppe (1600 m), ein über den nördlichen Kamm sich erhebender, häufigen Blitzschlägen ausgesetzter flacher Felskegel, von dem sich die großartigste Aussicht darbietet. Im 0 steigt das Gebirge mauerartig aus der Ebene empor, fällt dagegen auf der anderen Seite gegen das Git-fchiner Plateau sanft ab. j

8. Lehrbuch der Erdkunde für höhere Lehranstalten - S. 90

1885 - Braunschweig : Vieweg
90 Asien. des Hindukusch, welche die frühesten Handelsstraßen zwischen Ost- und West-Asien durchschnitten. Es zerfällt ht zwei Hauptteile: das von Salzsteppen und Wüsten bedeckte Plateau vou Iran imd das Hochland von Kleinasien, letzteres im Inneren weniger wüstenartig, aber kaum minder verödet als jenes. Das Hochland von Iran wird an allen Seiten von Randgebirgen umfaßt, unter denen nördlich das Elbursgebirge (mit dem 5600 m hohen Vulkane Demavend) besonders hervorzuheben ist. Beide Plateauflachen werden verknüpft durch das Armenische Gebirgslaud, in welchem die mächtige vulkanische Bergmasse des Ararat seit der ältesten Zeit in Sage und Geschichte der Völker eine hervorragende Rolle spielt. Südwärts erhebt sich das Syrische Gebirgs-land, das in dem herrlichen und wohl bebauten Libanon seine bedeutendste Höhe erreicht, und sich mittels des Berglandes von Palästina bis zu deu Grauit-selseu des Sinai verfolgen läßt. Das Sinaigebirge erhebt sich in zwei Hauptmassen getrennt und von zahlreichen schmalen Thälern zerschnitten, steil aus dem Meere. Seinem Baue nach muß es anfangs als isolierte Masse im Meere gestanden haben, erst nach und nach lagerte dieses im N das Kalkplateau der Wüste Tyh au. Südlich umsäumten später Korallenriffe den Fuß des Granitmaisivs und es bildete sich hier in einer der jüngsten Perioden der Erdgeschichte ein schmales Küstenland. Überall aus den Bergen und in den Thälern trifft man Massen von Triebsand, hier und da zu vergänglichen Hügeln zu-sammengeweht. C. Die isolierten Gebirgsglieder Asiens. 1. Das Arabische Hochland. Dasselbe gehört zu den unbekanntesten Teilen der Erde, selbst der westliche Abfall (gegen das Rote Meer hin) ist bloß längs eines schmalen Saumes erforscht. Nur im allgemeinen weiß man, daß sich im Inneren ungeheure Wüsten ausdehnen; auch in den dem Roten Meere benachbarten Gegenden bilden stellenweise die gebleichten Knochen der Kamele die einzigen Wegweiser der Karawanen durch die glühende Sandslüche, tief eingeschnittenen Thälern (Wadis) sammelt stch der selten niederstürzende Regen zu verheerenden Strömen, die eben so rasch verschwinden als sie entstanden. 2. Das Plateau von Dekhan, eine wohl angebaute, ihrer hohen Lage wegeu von mildem Himmel begünstigte Fläche, die (in den Westghats) steil und schluchtenreich zur Küste abfällt, dagegen nach Lsten saufte Abdachung zeigt und hier (als Ostghats) noch einen breiten Niederungssaum gegen das Meer-hin frei läßt. Nordwärts schiebt sich das flache Plateau von Malva in die Niederung des Gauges vor. §. 19. Die Gewässer Asiens. Der ungeheuren Flächenausdehnung Asiens entsprechend, sind hier die Wassersysteme außerordentlich entwickelt. Nach N, 0 und 8 münden zahlreiche Riesenströme in die umgebenden Ozeane, und selbst im W, wo der Wasserschatz

9. Lehrbuch der Erdkunde für höhere Lehranstalten - S. 98

1885 - Braunschweig : Vieweg
98 Afrika. eigener höherer Gesittung, wie wir sie im Altertume bei den Ägyptern finden, blieben für die übrige Menschheit fast völlig ohne Folgen, und was au anderen Punkten Afrikas von Zeit zu Zeit zur Blüte gelangte, war von auswärts dorthin verpflanzt, schlug nur geringe Wurzel und ging bald wieder unter. Im W vom Atlantischen Ozeane, tut N vom Mittelmeere und im 0 und 8 vom Roten Meere und dem Indischen Ozeane umflossen, zeigt Afrika, mit Ausnahme des großen kontinentartigen Madagaskar, nur spärliche Jnselbildnng. Int Vergleich mit dem Festlande, zu dem sie gehören, sind die Azoren, Kanarischen und Kapverdeschcn Inseln, die ungesunden Eilande im Meerbusen von Guinea, sowie die Felstrümmer im Indischen Ozean höchst unbedeutend. In Afrika überwiegt das Bergland in Gestalt der Tafelländer und Plateaus noch ungleich mehr als in Asien; Tiefebenen gibt es nur in verschwindend kleiner Ausdehnung längs gewisser Küstensäume. §. 22. Die Oberflächengestaltung Afrikas. Das nordwestliche Gebirgsland erstreckt sich von der Großen Syrte bis zur Atlantischen Küste und wird unter dem Namen Hochland der Berberei zusammengefaßt. Hier erhebt sich als mächtigste Gebirgsmasse der Atlas mit seinen Parallelketten, dessen höchste Gipfel von ewigem Schnee bebeeft sind. Im 0 reihen sich daran niedrige, wüste und steinichte Plateauflächen, die mit zahlreichen kleinen Salzseen (Schotts) bedeckt sind. Der westliche Winket zwischen dem Ozeane und bent Atlasgebirge ist äußerst fruchtbar und am Meere von hohen Sanbbünen eingefaßt. Der Atlas bildet eine beutliche Scheide für die Temperaturverhältnisse; nördlich von ihm beginnt im Lktober der Negenfall und dauert bis Ende Februar, 'südlich findet derselbe nur im Januar und Februar und dem Gebirge folgend bis etwa 20 Meilen lanbeinwärts statt. An den Küsten des Atlantischen Meeres ist die Hitze durch den vom Morgen bis zum Nachmittage wehenden kühlen Seewind gemildert. Südlich und südöstlich umgeben dcia Atlasgebirge sanbige Regionen, die unter dem Einflüsse gelegentlicher Winterregen schätzbare Weiben liefern. Besonders im östlichen Teile gebethen ^ auf beit steppen zahlreiche Herden und in allen Niederungen findet man dort beim Graben in gewissen Tiefen Wasser. Gegen die Mittelmeerküste hin dehnt sich die wellenförmige Region des Tell", des eigentlichen Kulturlandes, ans, und selbst in den mehr wüstenartigen Strichen liegen zahlreiche Lasen mit Gruppen von Dörfern, um welche breite Ourtel von Obstbäümen (meist Dattelpalmen) sich ziehen. Mit eigentlichem Flugsand bedeckte Regionen kommen hier nur vereinzelt vor. Der Nordrand Afrikas bildet von der Großen Syrte an ein steiniges vegetationsloses Gebirgsland, welches gegen das Mittclmeer hin von einem Streifen anbaufähigen, teilweise aber mit Saud bedeckten Bodens begleitet wird. Das weit ins Meer vorspringende Hochland vou 93cirka besitzt einen äußerst fruchtbaren Boden, ist aber feit beut Altertume zunehmend verödet. Südwärts von den bis jetzt beschriebenen Regionen erstreckt sich

10. Lehrbuch der Erdkunde für höhere Lehranstalten - S. 102

1885 - Braunschweig : Vieweg
102 Afrika. ausgerodeten Flächen führen, auf denen sich die Hütten der Eingeborenen erheben. Südafrika ist im allgemeinen als mäßig hoch gelegene, mit kleinen Bergketten besetzte, an den Küsten von breiten Bodenanschwellungen begleitete, wellige Fläche zu betrachten. Die Westküste längs des Atlantischen Ozeans ist besonders im südlichen Teile buchtenarm und bietet dem Ange einen einförmigen Wechsel von Dünen, mageren Weiden, Salzpfannen und vereinzelten Felsen. Heftige Brandung droht dem landenden Schiffer. Erst viele Meilen landeinwärts erheben sich Gebirge. Gegeu 8 fällt die Hochfläche in drei breiten, mit Randgebirgen besetzten Terrassen gegen das Kap der guten Hoffnung hin ab. Fig. 43. Südafrikanische Landschaft. Die unterste Terrasse längs der Küste hat verhältnismäßig gesundes Klima, besitzt örtlich recht fruchtbaren Boden, aber auch steinige, wasserlose Einöden. Die mittlere Terrasse umfaßt die thouige Karrooft epp e, die obere ist ebenfalls öde und wird nur vou deu fast tierisch niedrigen Buschmännern durchstreift. Jenseits dieser Region dehnen sich unermeßliche Ebenen von ermüdender Einförmigkeit aus. Weite Strecken sind bedeckt von den Bauten der Termiten und selbst Bäume wachseu aus deu zuckerhutartigen Termitenhügeln hervor (Fig. 43). Westwärts erstreckt sich die brennend heiße Kalahari, sandig, aber keine Sahara, da sie eine Fanna und Flora besitzt, die stellenweise sogar reich zu nennen ist. Die Ostküste ist hasenreich, im 8 (Natal) von niedrigen Hügeln umsäumt und teilweise bewaldet, im mittleren Teile, besonders im Mündungsgebiete der Flüsse, sumpfig und dicht bewaldet, im N endlich flach, höchst uugesuud und von Koralleninseln begleitet, ans denen sich die Ansiedelungen befinden.
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