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Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Leitfaden zum methodischen Unterricht in der Geographie - S. 17

1836 - Eisleben : Reichardt
17 Vorbegrtffe. Ebenen und Flächen des Landes. §. 29. Das Land besteht eben so wenig wie dev Grund des Meeres, aus einer Ebene, sondern erhebt sich an einigen Orten sehr wenig über das Meer und steigt dagegen an andern hoch auf, so daß Ebenen, Er, Höhungen und Vertiefungen mit einander abwechseln. Zu den Ebenen gehören auch die Steppen und die Wüsten, oder unfruchtbare und deswegen unangebaute ausgedehnte Flächen mit Mangel an süßem Wasser und mit einem sandigen, oft salzreichen Boden. Bekannt ist besonders die große Wüste oder Sahara in Nord» afrika, worin sich jedoch hier und da einzelne größere oder kleinere wasserhaltige fruchtbare Plätze finden, die man Oasen nennt. Die ungeheuren unangebauten Ebe- nen in Südamerika werden Llanos oder auch Pam- pas genannt, so wie in Nordamerika Savannen, die vorzüglich zu Viehweiden dienen. Erhöhungen des Landes. §. 30. Eine Erhabenheit über die Landoberfläche wird Anhöhe, Höhe genannt, ist sie gering, so heißt sie ein Hügel, ist sie beträchtlicher, so heißt sie ein Berg. Die Hügel und Berge liegen selten einzeln, sondern gewöhnlich in näherer oder entfernterer Verbin, düng mit einander, wodurch Hügel- und Bergreihen entstehen. Mehrere Dergreihen, die sich unter verschie- denen Richtungen an einander schließen und immer hö- her und höher werden, heißen eine Bergkette, ein Gebirge. Bei den einzelnen Bergen unterscheidet man den Fuß oder den untersten Theil, den Abhang und den Gipfel, oder den höchsten und obersten Theil der- selben. Zuweilen ragen aus dem Gipfel hohe Klippen oder Felsmassen hervor. Auf der Höhe eines Gebirges läuft nach der ganzen Erstreckung desselben ein zusam- menhängender, nur unmerklich unterbrochener und durch- schnittener Gebirgsrücken, der gewöhnlich die höch- sten Punkte des Gebirges enthält. Da wo sich das Gebirge von dem Rücken nach den Ebenen herabsenkt, sind die Abfälle des Gebirges, welche hie Breite des- selben bestimmen, während der Gebirgsrücken die Länge des Gebirges bezeichnet, die gewöhnlich weit beträchtu- 2

2. Heimatkunde von Leipzig - S. 78

1891 - Leipzig : Weber
78 Wanderungen. junger Kiefern. An diese schließt sich ein Fichtenbestand an. Zuletzt finden wir Laubholz, mit etwas Nadelholz gemischt. Der Bienitzhügel fällt nördlich auffallend steil nach der Elsteraue ab. Diese hat hier einen moorigen, fast torfigen Boden, auf dem sich eine weite Wiesenfläche mit zahlreichen Strauchgruppen aus- breitet. Im Herbste und Frühjahre sind hier Störche, Schnepfen und Kiebitze zu beobachten. Bodenbefchaffenheit, Pflanzenlleid und Tierleben erinnern uns an eine Moorlandschaft. Am Ende des Bienitz angelangt, stehen wir vor der Aue des Zschambert- baches, welche eine ganz ähnliche Beschaffenheit, wie der. mit ihr zusammenstoßende Teil der Elsteraue hat. Wir gehen am West- rande des Bienitz, der hier aus Laubholz besteht, hin und bemerken dabei mehrere Kaninchenhöhlen im Decksande des Hügels. Wo der Wald zu Ende ist, führt uns ein Pfad den Abhang hinaus, an einer zum Zschambert abfließenden Quelle vorbei bis zu einer Grube, in welcher der Decksand des Bienitz abgebaut wird. Von hier aus haben wir eine Aussicht, welche der vom Wachberg (siehe nächste Wanderung) ähnlich ist. Östlich liegt die Schönauer Ebene, westlich die Zschambertaue. Nach Süden hin überblicken wir die Rückmarsdorfer Hügel. Von der Grube gehen wir in östlicher Richtung am Waldrande hin und treffen den vom Sandberg herkommenden, in den Bienitz hineinführenden Weg. Auf diesem gehen wir in den Wald hinein. Derselbe beginnt mit Laubholz, das meist aus Sommereichen, Birken und Haselsträuchern besteht. An sonnigen Stellen wuchern das Heidekraut und der Wachtelweizen, im Schatten finden wir die Maiblume. Weiterhin stehen rechts vom Wege hohe Kiefern. An diese schließt sich ein Fichtenbestand an. Hier ist der Boden durch eine kahle, braune Decke abgestorbener Nadeln verhüllt. Ein geheimnisvolles Halb- dunkel herrscht in dem Fichtenwalde. Wir kehren zum Waldrande zurück und gehen in nordöstlicher Richtung an demselben weiter. Am Waldende wenden wir uns nach Burghausen, von hieraus dem Gundorfer Weg über den kleinen Bach nach Gundorf. Bon hier kehren wir aus der Straße zurück bis Böhlitz-Ehrenberg. Daselbst überschreiten wir die Luppe. Jenseit des Flusses beginnt bald

3. Heimatkunde von Leipzig - S. 114

1891 - Leipzig : Weber
114 Systematische Heimatkunde. kommen Buchweizen, Ackersenf und Flachs vor. Als die wichtigsten Feldunkräuter sind von den Samenpstanzen die Kornblume, die Kornrade, der Ackermohn, die Ackerwinde, die Ackerdistel, 4>er Ackerhedrich, die echte Kamille und der Weiße Gänsefuß hervorzuheben. Von Sporenpflänzen sind der Ackerschachtelhalm, der Mutterkornpilz, der Getreidebrandpilz und der Kartoffelpilz zu erwähnen. In unseren Feldern hält der Hase seine Mahlzeiten und unternimmt der Iltis seine Raubzüge. Hamster und Feld- maus haben hier ihre Wohnstätten, Feldlerche, Wachtel und Reb- huhn ihre Brutplätze. In der Tiefe haust der Maulwurf und erbeutet Regenwürmer und Engerlinge, welche letztere die unter- irdischen Knollen des Kartoffelstockes zum Schaden des Landwirtes aushöhlen. Der Goldlaufkäfer eilt- zwischen den Feldpflanzen dahin und brauner und grüner Grashüpfer führen hier ihre kühnen Sprünge aus. In den Herbstmonaten spannen die Spinnen ihre zarten, weißen Fäden über den Stoppelfeldern aus. Die Honigbiene sammelt Honig auf Raps- und Rotkleefeldern. Unsere Wälder liegen zum Teil in den Thalebenen oder Auen der beiden größeren heimatlichen Flüsse, der Elster und Pleiße, zum Teil in den höheren, außerhalb der Thäler gelegenen Gebieten. Wir unterscheiden hiernach Auen- und Hochwälder. Das Thal der Parthe und die Thälchen der Bäche sind waldlos, nur ihre Ufer sind stellenweise von Erlengebüsch eingefaßt. Die Auen- waldungen sind mit zahlreichen Namen belegt. Aus dem Elster- thal sind zu erwähnen die Lauer, die Probstei, der Streitwald und die Nonne, welche oberhalb, und das Rosenthal, die Gottge, das Leutzscher Holz und die Burgaue, welche unterhalb der Thalkrümmung liegen. An der Ausmündung des Pleiße- thales finden wir den Wolfswinkel. Die Auenwälder bestehen fast ausschließlich aus Laubholz. Ansehnliche Nadelholzbestände finden wir nur im Elsterthal westlich von der alten Wasserkunst und im Pleißethal an der Zwenkauer Straße. An beiden Punkten ist die Fichte angepflanzt; an dem zuletzt genannten Orte ist der Fichtenbestand von Lärchen umrahmt. Unter den Laubholzstämmen herrschen die Sommereiche und die Weißbuche vor; auch die Rüster,

4. Heimatkunde von Leipzig - S. 115

1891 - Leipzig : Weber
Pflanzen- und Tierwelt. 115 der Bergahorn und die Esche sind. zahlreich vorhanden; dagegen treten Erle, Espe und Birke sehr zurück. Rotbuche und wilder Apfelbaum treten äußerst selten auf. Alle genannten Laubhölzer sind auch als Sträucher entwickelt und nehmen teil an der Bildung des Unterholzes. Dieses besteht außerdem noch aus Traubenkirsche, Feldahorn, Haselstrauch, rotem Hartriegel, Holunder, Schwarzdorn und Weißdorn. Auch Stachelbeere, Johannisbeere, Pfaffenhütchen und andere Holzgewächse treten im Unterholze auf. Von den krautigen Waldgewächsen fallen besonders Brombeerstöcke und Hopfen, welche an den sonnigen Waldrändern gedeihen, in das Auge. Am Waldrande sinden wir eine Anzahl großblumiger Frühlingskräuter, wie Märzglöckchen, Schlüsselblume, Goldstern, weiße und gelbe Anemone, Scharbockskraut, Bärenlauch, Lungen- kraut und Waldveilchen. In den Sommermonaten, zu welcher Zeit die genannten Frühlingspflanzen in ihren oberirdischen Teilen abgestorben sind, ragen mannshohe Brennesseln empor, kriechen am Boden die Ausläufer des Gundermanns hin. Knob- lauchshedrich, Hexenkraut, Nelkwurz, Giersch gedeihen im Schatten des Waldes. Von Graspslanzen sind Flattergras, Straußgras, Rispengras am häufigsten zu finden. Die Sporenpflanzen sind durch niedrige Moosstöckchen, welche die Westseite der Baumstämme und stellenweise den Boden grün überziehen, durch Baumflechten und durch einige Hutpilzformen vertreten. Von den Hochwäldern sind die nächstgelegenen der Bienitz an dem Nordende der Rückmarsdorfer Hügelreihe, der Breitenfelder Wald in der Lindenthaler Ebene, das Kiebitzholz in der Pauns- dorfer Ebene und die Harth auf der Harthebene. In ihnen finden wir sowohl Nadelholz-, als auch Laubholz- und gemischte Bestände. Von Nadelhölzern find im Bienitz und in der Harth die Fichte und Kiefer und im Breitenfelder Wald und Kiebitzholz die Fichte angepflanzt. Das Laubholz der Hochwälder zeigt mehr Ein- förmigkeit als das der Auenwälder. Wir sehen hier nur die Eiche und Birke hohe Stämme bilden. Auch das Unterholz wird nur von wenig Holzarten gebildet; denn wir finden außer strauchartig entwickelten Eichen und Birken nur Haselstrauch, Linde und Espe. 8*

5. Heimatkunde von Leipzig - S. 116

1891 - Leipzig : Weber
116 Systematische Heimatkunde. Auch in den gemischten Beständen kommen nur die bisher genannten Holzarten vor. An dem sonnigen Südrande der Hoch- wälder reift die Brombeere. Am Boden der Fichtenbestände, in denen ein geheimnisvolles Halbdunkel ruht, fehlt fast aller Pflanzen- wuchs. Die braunen, abgestorbenen Fichtennadeln verhüllen das Erdreich. Auch in den Kieferbestünden fehlt das Unterholz fast vollständig und die krautigen Gewächse können hier zu keinem üppigen Wachstum kommen. Unter dem Laubholz sinden wir an sonnigen Stellen die Maiblume, das Heidekraut, die Heidelbeere und den Wachtelweizen. In unsern Waldungen haben Hase und Reh ihr Lager. In der Tiefe jagt der Maulwurf. Auch Fuchs und Kaninchen haben hier unterirdische Baue. Im Laube raschelt die Eidechse. Blind- schleiche und Ringelnatter gleiten zwischen Gras und Kräutern dahin. Am Boden fängt der braune Grasfrosch und auf den Sträuchern der Laubfrosch Insekten. Vereinzelt tritt auch die Kreuzotter auf. In den Baumkronen klettert das Eichhorn, ver- folgt vom Edelmarder. Grünspecht und Star bewohnen die Baumlöcher. Die Nachtigall flötet auf den unteren Ästen der Bäume in den Auenwäldern; sie nährt sich von Mücken, welche in den Lachen sich zahlreich entwickeln. Der Edelstnk läßt seinen lauten Schlag hören. Die Kohlmeise treibt sich geschwätzig in den Ästen umher. Auch der Kuckuck und die Ringeltaube machen sich durch ihren Ruf bemerkbar. Selbst Fasanen hört man in den Auen- wäldern bei Kleinzschocher. Unsere Wiesen befinden sich ausnahmslos in den Thalsohlen der Flüsse und Bäche und werden nach ihrer Lage als Elfter-, Luppe-, Pleiße-, Parthe-, Rietzschke- und Zschambertwiesen unter- schieden. Einzelne Teile der Wiesenflächen sind mit besonderen Namen belegt. So liegen im Elfterthale in der Nähe Leipzigs die Heilige Wiese, die Vogelwiese, die Bauernwiese rc. Die Wiesen werden in der Regel jährlich zweimal geschnitten und das Pflanzen kleid erhält dadurch ein sehr wechselndes Ausseheu. Betrachtet man es kurz vor dem ersten, etwa im Anfang des Juni erfolgenden Schnitt, so fallen insbesondere zahlreiche Grasarten mit den fruchttragenden

6. Heimatkunde von Leipzig - S. 15

1891 - Leipzig : Weber
Von der vierten Bürgerschule nach Süden. 15 selben bemerken wir links eine Anzahl Birken und weiterhin an einem bewässerten Graben Erlen und Weiden. An den Fahrweg schließt sich ein kurzer Fußweg an, der uns an einer Kiefer vorbei und zur Bismarckstraße zurück bringt. 3. Won der vierten Würgerschule nach Süden. Wenn wir von da aus, wo Hauptmann- und Bismarckstraße zusammentreffen, nach Süden blicken, so sehen wir die Heilige Wiese und jenseit derselben das Scheibenholz vor uns. Wir gehen auf der Bismarckstraße nach Südwest bis zu ihrer Kreuzung mit der Marschnerstraße und dann auf dieser links weiter. Wir bewegen uns hier aus einem niedrigen Damme, welcher die Heilige Wiese durchschneidet. An den sonnigen und trockenen Abhängen desselben fallen uns besonders die Mäusegerste und die wilde Möhre ins Auge. Den Damm verfolgen wir bis dahin, wo rechts ein Fuß- weg abgeht, welcher durch die Wiese nach dem Scheibenholz führt. Von dem Fußwege aus werfen wir einen Blick auf die Wiese. Es ist die Heuernte nahe. (Die eingehende Beschreibung des Pflanzen- kleides dieser wie aller in der Elsteraue liegenden Wiesen siehe im systematischen Teil.) Das Scheibenholz war früher ein Stück Wald, welches durch teilweise Beseitigung des dichten Unterholzes und durch Anlegung von zahlreichen Fußwegen und Aufstellung von Bänken zu einem Park umgewandelt worden ist. Der Scheiben- park wird durch einen Fahrweg in einen nördlichen und südlichen Teil getrennt, von denen letzterer den Waldcharakter mehr behalten hat. Hinter dem Scheibenholz zieht sich ein 2 m hoher Damm mit einem Fußwege hin und jenseit desselben erblicken wir einen mit dem Damme parallel laufenden Wasserlauf, den Flutkanal. Beide haben eine ungefähr nördliche Richtung. Der Damm ver- bindet die Schleußiger (südlich) und Plagwitzer (nördlich) Straße mit einander. Der Kanal geht von der Pleiße, der er sein Wasser entnimmt, nach der Elster. Ein Kettensteg überspannt den Kanal und führt nach dem am linken Ufer liegenden Walde, der Nonne.

7. Heimatkunde von Leipzig - S. 66

1891 - Leipzig : Weber
66 Wanderungen. die Rietzschke weggeht. Hinter ihr finden wir auf einem höheren Damme die Magdeburger Eisenbahn. Jenseit derselben über- schreiten wir die Rietzschke. Das Wasser derselben ist, da es den Inhalt der Schleusen von Eutritzsch aufgenommen hat, trübe und übelriechend. Der von Norden kommende Bach fließt zwischen Wiesen hin und ist an seinen Ufern mit Erlen bewachsen. Der Wiesenboden ist moorig, auf ihm gedeihen das Herzblatt und die Kohldistel. Östlich von den Rietzschkewiesen liegt Eutritzsch. Die Hauptstraße des Ortes läuft mit dem Bache parallel, die Quer- straßen senken sich nach demselben. Unter letzteren finden wir eine Erlen- und eine Wiesenstraße. Auf einem Fußwege überschreiten wir den Bach und gehen nach Westen bis an die Gasanstalt, welche Gohlis und Eutritzsch mit Leuchtgas versorgt. In der Nähe derselben befindet sich eine größere Anzahl Industrieanlagen und Gärtnereien. Nahe an der Eisenbahn liegt eine Fabrik zur Herstellung von Drahtseilbahnen. Nördlich von der Gasanstalt finden wir eine Lack- und gegenüber eine Wachstuchfabrik. Der letztere umgebende große Grasplatz dient zum Trocknen des Wachs- tuches. Zwischen Gasanstalt und Wachstuchsabrik hindurch führt ein Weg nach Norden mitten durch die Felder. Sind wir auf diesem ins Freie gelangt, so sehen wir nach Osten die Rietzschke- wiesen und Eutritzsch, dessen dachförmiger Kirchturm uns besonders auffällt, nach Norden das wellige Gebiet der obern Rietzschke und nach Westen die Kaserne von Möckern. Wenn wir den von Möckern kommenden Fahrweg erreicht haben, so gehen wir auf diesem östlich. Wir kommen an einer Fabrik vorbei, überschreiten die Rietzschke, sehen dann rechts vom Wege eine große Gärtnerei und gelangen zur Delitzscher Landstraße. Diese Straße führt uns nach Norden weiter. Rechts von ihr sehen wir eine Ziegelei, welche Geschiebelehm verarbeitet. Derselbe wird zuvor durch Schlämmen von den groben Bestand- teilen gereinigt. Der welligen Beschaffenheit des Rietzschkegebietes zufolge steigt und fällt die Straße abwechselnd. Die Straße überschreitet einen zwischen Wiesen hin führenden Graben, der rechts von einer Düngerfabrik herabkommt und links bis zum

8. Heimatkunde von Leipzig - S. 103

1891 - Leipzig : Weber
Bodenverhältnisse. 103 liegendes, welche auf dem nördlichen Teile unseres Grauwacke- rückens ruht. In dieser Zeit fanden auch die bereits oben erwähnten Lavaergüsse statt. Die erkaltete Lava jener Zeit, die wir Porphyr nennen, reicht nahe an Leipzig heran und wird hier nur von einer dünnen Decke Geschiebelehm überlagert. Sie ist an zwei Punkten nordöstlich von Taucha (siehe 18. Wanderung) und an mehreren Stellen südlich und westlich von Beucha aufgeschlossen. Sie bildet zwei Hauptarten von Porphyr, nämlich den Pyroxen- Granitporphyr und den Pyroxen-Quarzporphyr. Aus ersterem besteht z. B. der Kohlenberg bei Beucha; der letztere findet sich in den beiden Steinbrüchen nordöstlich von Taucha. Auf das Altertum der Erde folgte das Mittelalter der- selben. Es ist die Zeit, in welcher Thüringen von dem Meere bedeckt war, auf dessen Grunde sich der Muschelkalk ablagerte, in welcher später sich in Süddeutschland die gewaltigen Massen von Jurakalk niederschlugen und in welcher zuletzt sich östlich vom Erzgebirge die mächtige Sandsteinplatte bildete, die wir in ihrer heutigen Gestalt unter dem Namen Elbsandsteingebirge kennen. Was sich während dieser Zeit in unserer Gegend ereignet hat, darüber wissen wir nichts bestimmtes, da keinerlei Überreste damaliger Bildungen mehr vorhanden sind. Es ist noch übrig, die neuere Zeit der Erdgeschichte zu betrachten. Im Anfange derselben zeigte die Oberfläche unserer Heimat folgendes Bild: Auf einer slachwelligen Ebene erhebt sich im Westen ziemlich steil ein von Süd nach Nord gerichteter Rücken, bestehend aus Grauwacke, überlagert von einer Scholle von Konglomeraten des Rotliegenden. 10 km östlich von diesem Rücken steigt die Ebene steil an zu einem 100 m hohen Plateau, das aus Porphyr besteht. Ein tropisches Klima herrscht in der Gegend; denn die Erde strahlt noch so viel Wärme aus, daß die nach den Jahreszeiten wechselnde Sonnenwärme noch kaum in Betracht kommt. Die wellige Ebene ist eine Sumpflandschaft, bedeckt mit dichtem Wald, der aus Palmen, Nadelhölzern und Laubhölzern besteht und von einer fremdartigen Tierwelt belebt wird. Dieser Urwald erzeugte viele Pflanzengeschlechter nach

9. Bd. 3 - S. 272

1838 - Eisleben : Reichardt
272 Amerika. Hemden und baumwollene Hosen; gehen sie aber zur Stadt, so tragen sie Tuchhosen und Jacken. Das Tuch auf dem Kopfe vermißt man bei keinem Stande; und mögen auch übrigens ihre Kleider seyn, wie sie wollen, so sind sie doch im Allgemeinen stets sehr reinlich. — Auch verwendet die Negierung alle Sorgfalt auf die Beförderung des Unterrichts, und es giebt nicht allein Elementar- sondern auch höhere Schulen, worin Wissenschaften gelehrt werden. Es fehlt daher nicht unter den Haytiern an Männern, welche ausgebreitete Kenntnisse be- sitzen und in ihrer Unterhaltung ein gesundes Urtheil und die schönen Früchte einer guten Erziehung an den Tag legen. Hayti giebt einen Beweis, daß Farbige und Schwarze, wenn sie von der Sklaverei be- freit sind, nach und nach zu einer Europäischen Civilisation gelangen können. Die dritte unter den großen Antillen ist Jamaica, eine Insel ohngefahr von der Größe des Königreichs Sachsen, aber mit einer weit geringern Bevölkerung, die sich jetzt auf 415,000 Seelen belauft. Das Innere derselben ist ein Gebirgsland, welches aus ungeheuern Gebirgsmassen von verschiedenen Höhen, Richtungen und Formen be- steht, die von reichlich bewässerten Thalern und von finstern, tiefen Schluchten, Cockpits genannt, durchschnitten werden. Undurchdring- liche Waldungen bedecken diese Gebirge, deren Hauptrichtung von O. nach W. geht. Sie bilden gleichsam eine Scheidewand, welche die Nord- seite der Insel von der Südseite trennt, und mit Ausnahme zweier hindurch führenden Wegen, alle Kommunikation zwischen diesen beiden Seiten der Insel abschneiden. Bon dem Mittelpunkte dieser Gebirge, die beson- ders nach der Südseite stark zerrissen sind und mit ihren jähen Ab- gründen und unersteiglichen Klippen ein verworrenes Chaos bilden, ziehen sich nach der Nord- und Südseite Anhöhen und Hügel hinab, die mit majestätischen Waldungen prangen, und davon die untersten Hügel mit Kaffeebaumen geschmückt sind. Gegen die Küsten verlieren sich die Höhen in Ebenen, welche sich an der Südseite der Insel 3 bis 4 Stunden weit von dem Fuße der Gebirge bis an das Meer er- strecken, wahrend sie an der Nordseite eine geringere Breite haben» Auf diesen Ebenen verbreiten sich unübersehbar die reichsten Zucker- pflanzungen, und hier liegen auch, so wie an dem Fuße der Gebirge, die Städte und Dörfer. Das vornehmste Gebirge, das sich auf der Ostseite der Insel be- findet, führt den Namen der Blauen Berge. Der untere Theil ist mit Waldungen bedeckt; weiter hinauf werden die Baume kleiner und arten zuletzt in Gesträuche und Büsche aus, indem sich dieses Gebirge mit seinem höchsten Punkte bis zu 8000 F. erhebt, und auf seinem Gipfel selten frei von Nebeldünsten ist. An die Blauen Berge schließen sich die Ligany-Berge an, die sich nördlich von Kingston gleichfalls zu einer beträchtlichen Höhe mit senkrechten Klippen erheben, und an ihrem Fuße mit Zuckerplantagen bedeckt sind, die mit den

10. Bd. 3 - S. 628

1838 - Eisleben : Reichardt
628 Australien. schreiblichen Szene versunken. Am folgenden Morgen konnte ich, vom heitersten Wetter begünstigt, den Vulkan und seine Umgebung aufs Genaueste aufnehmen. In Begleitung dreier Eingcbornen unternahm ich das Hinabsteigen in den großen Krater. Die Lehnen und Spal- ten der ersten Terrasse des Abhanges waren mit beträchtlich hohem Pflanzenwuchse bekleidet. Vorzüglich scheint der kleine Krater, der von dem großen durch eine Art von Platform getrennt ist, schon seit sehr geraumer Zeit gefeiert zu haben, denn er ist bis dicht an den Saum der Lavarinde mit stattlichen Baumen bewachsen. Auf dem Grunde floß ein Lavastrom, dessen Breite zwischen 120 bis 210 F. betragen mochte, und welcher die einzige da vorhandene flüssige Lava ist. Bei der Ankunft am Rande des schwarzen Lavakranzes eröffnet sich den Blicken des Reisenden eine Szene, die alles Grauen Erweckende in sich vereinigt. Er sieht ein ungeheures Becken vor sich, das sich noch kürzlich in glühender Bewegung befunden haben muß, nun aber in der Verkalkung begriffen, einen Anblick darbietet, der sich etwa mit dem- jenigen vergleichen laßt, wie ihn die großen Nordamerikanischen Seen, wenn das Eis aufbricht, gewahren. Stellenweise ist die Oberstache spiegeleben, hier und da aber stehen gewaltige vielgestaltige Massen emporgethürmt und in tausenderlei Windungen verschränkt, ja stellen- weise ist die Lava gleich feinem Haare ausgefasert und ausgestanzt. Der große Krater auf dem Gipfel des Mauna Roa ist einer der größ- ten. Der Umfang desselben betragt jetzt ohngefähr 3 Stunden, und die Linie der alten jetzt erloschenen Öffnung hat nicht weniger denn 5 M. in der Runde. Vom Gipfel bis zum schwarzen Lavakranze im gegenwärtigen Krater mißt man 1270 F., und er scheint bedeutend aufgefüllt zu seyn." Der sanft ansteigende grasbewachsene Abhang des Mauna Roa enthalt viele zum Theil sehr hohe und breite Höhlen, wovon einige außerordentlich lang und uneben sind. Diese streichen sämmtlich in rechten Winkeln mit dem Dom des Mauna Roa und mit dem Meere. Einige dieser Höhlen haben eine Lange von einer Stunde und darüber und ihre Wölbungen sind hier und da zerklüftet, die Spalten aber durch große Bäume und Farrnkrauter verdeckt; diese Stellen sind daher sehr gefährlich. Stellenweise sind die Höhlen- gewölbe durch Erdbeben ganz eingestürzt und auf solche Weise 600 bis 1800 F. große Vertiefungen entstanden. Das Innere dieser Höh- len, deren Bau und Wölbung vollkommen regelmäßig ist, und die überdies mir mannigfaltigen Farrnkräutern, Moosen und Jngerman- nien aufs Reizendste geschmückt sind, nimmt sich überaus herrlich aus. Über die Höhe der beiden Berge Mauna Roa und Mauna Koa sind die Angaben sehr verschieden. Gewöhnlich hält man den erstern für den höchsten, und Kotzebue giebt ihm 14,900 F>, letzterm aber nur 13,080 F. Höhe. Ja man hat ihnen zuweilen 16,000 bis 18,000 F. Höhe geben wollen. Hingegen nach den von Douglas
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