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1. Geschichte Deutschlands von der älteren Zeit bis zur Gegenwart - S. 50

1901 - Berlin : Rentel
— 50 — Ludwig. Freilich sollten sie erst nach dem Tode des Vaters die Regierung selbständig antreten. Als darauf der Kaiser aus einer zweiten Ehe noch einen vierten Sohn, Karl (den Kahlen) erhielt, wollte er diesem auch ein Königreich geben, und nahm eine neue Länderteilung vor. Damit waren aber die älteren Söhne nicht zufrieden und griffen gegen den Vater zu den Waffen. Als die Heere bei Colmar im Elsaß einander gegenüberstanden, wurden die Truppeudes Kaisers durch Geschenke und Versprechungen von den Söhnen gewonnen und gingen zu diesen über. Von dieser Verräterei heißt der Ort, wo diese Unthat vorsiel, das Lügenfeld. Lothar bemächtigte sich des Vaters, behandelte ihn ganz unwürdig und zwang ihn, zu Soissons in Frankreich öffentlich Kirchenbuße zu thun. Doch Pippin und Ludwig bewirkten die Freilassung des Vaters. Nach Pippins Tode teilte der Kaiser das Reich unter seine drei übrigen Söhne, worüber es abermals zu Streitigkeiten kam. Als nun Ludwig gegen den Vater zog, starb der letztere bei Ingelheim. Seine letzten Worte lauteten: „Mein Sohn Ludwig hat mir das Herz gebrochen; aber sagt ihm, daß ich ihm verzeihe." Vertrag zu Verdun. 843. Nach dem Tode des Kaisers wurden die Söhne unter einander in neue Kriege verwickelt, bis sie endlich zu Verduu an der Maas einen Vertrag schlossen. Das fränkische Reich wurde nun in drei Teile geteilt. Lothar erhielt den Kaisertitel, Italien und Lothringen. An Karl den Kahlen fiel Frankreich oder Westfranken. Ludwig der Deutsche erhielt Ostfranken, d. i. Deutschland; hierzu gehörten fast alle Länder östlich vom Rhein und auf bcr westlichen Rheinseite bic Bistümer Mainz, Worms und Speier. Diese Sauber bilbeten bic Hauptmasse von beut späteren Deutscht anb. Seit dieser Zeit tritt das Wort „deutsch" zur Bezeichnung unserer Sprache auf und bezieht sich dann weiterhin auch auf unser Laub und Volk. 42. Die letzten Karolinger (843—911) und Konrad von Franken. Ludwig der Deutsche (843—876) war ein thatkräftiger Herrscher. Im Osten seines Reiches mußte er gegen bic feinblichen Slaven zu Fclbc ziehen; das Münbungslanb der Elbe aber hatte er gegen bic Normannen zu schützen. Letztere waren Seeräuber und liefen einst mit ihren Schiffen in bic Elbe ein, zerstörten Hamburg und segelten mit großer Beute bavon. Karl der Dicke (876—887), bcr Sohn und Nachfolger Lubwigs bcs Deutschen, war ein wenig fähiger Regent. Durch Erbschaft fiel ihm bic Kaiserwürbe nebst Italien, sowie Westfranken und Ostfranken zu, so daß bic Hauptteile des ehemaligen großen Frankenreiches unter seine Herrschaft kamen. Da er sich jeboch unfähig zur Regierung eines fo großen Reiches zeigte, fo wurde er auf einer Reichsversammlnng zu Trtbur (in Hessen-Darmstadt) des Thrones entsetzt und das fränkische Reich endgültig geteilt. Arnulf (887—899), Herzog zu Kärnten, ein Enkel Lubwigs des Deutschen, kam nun in Ostfranken (Deutschlaub) auf den Königsthron. Seine Tapferkeit bewies er im Kampfe gegen die Normannen, welche er bei Löwen (in Belgien) schlug. Er zog auch nach Italien und eroberte Rom, mußte aber wegen Krankheit zurückkehren. Nicht lange bar-itach starb er. Ihm folgte auf bent Thron fein sechsjähriger Sohn

2. Geschichte Deutschlands von der älteren Zeit bis zur Gegenwart - S. 10

1901 - Berlin : Rentel
— lötn die Wunden, die alsbald wieder heil sind. Dann aber ziehen die Scharen zurück zum fröhlichen Festmahle, wo Odin von seinem Thron herab frohen Angesichts auf sie niederschaut und mit ihnen trinkt; denn der Speise bedarf der Götterkönig nicht. Tie Unterwelt. Wer nicht im Kampfe sein Leben einbüßte, dem öffneten sich nicht die Pforten Walhalls. Wer eines ruhigen, natürlichen Todes starb, mußte iu das Reich der Unterwelt, in das Reich der Hel, wandern. Hel, ein Weib von riesiger Gestalt, halb schwarz und halb menschenähnlich, ist die Gebieterin im Reiche der Toten. Ihr Saal Heißt Elend, ihre Schwester Einsturz, drohendes Unglück ihr. Bett, Träge ihr Knecht, Langsam ihre Magd: ihre Schüssel trägt den Namen Hunger und ihr Messer unersättliche Gier. Barmherzigkeit wohnt nicht in ihrer Brust. Ewige Dämmerung herrscht in ihrem Lande, und nimmer dringt dorthin ein Sonnenstrahl. Die Guten wohueu hier in Sälen, wo goldene Tische und Bänke stehen. Sie trinken Met und denken vergangener Zeiten. Die Bösen aber kommen in das Land der Finsternis, der Schrecken und ewigen Pein. Manche von ihnen waten im schlammigen Bette eines reißenden Stromes, der scharfe Schwerter fortwälzt, welche die Menschen verwunden. Andere Unglückliche werden von blutgierigen Tieren angefallen und zerfleischt. Wimmern, Wehklagen und Schmerzgeheul berühren hier das Ohr. — Hel muß mit den Verstorbenen bis an das Ende der Welt ausharren; dann aber — so lautet eine Weissagung — wird sich der böse Gott Loki an die Spitze der ganzen Unterwelt stellen und zum Kampfe gegen Asen-Heiut ziehen. 8. Irizg und ffreya. Frigg in Walhall. Die oberste und geliebteste Gemahlin Odins war nach der nordischen Götterlehre Frigg. Sie galt als die Königin aller Göttinnen und wohnte in dem schönsten Palast aller Asinnen,*) Fensaal genannt. Man verehrte sie als Göttin der Ehe und des heiligen Herdes. Wenn die Götter Rat hielten, so saß sie an Odins Seite. Ebenso empfing sie mit ihm zugleich die in der Schlacht Gefallenen. Vereint mit den Walküren bewirtete sie die Helden und reichte ihnen den köstlichen Met ans dem mit Silber beschlagenen Trinkhorn. Alle Schicksale der Menschen waren ihr bekannt, sowie die Sprachen aller -2.iere; ja, sie wußte sogar das Rauschen und Säuseln der Baumwipfel zu deuten. ^ Wenn Frigg die Göttinnen iit ihrem Palast versammelte, dann legte sie ihren schönsten Schmuck an. Ihr kostbarstes Kleinod aber war ein blitzendes Halsgeschmeide, von Zwergen kunstvoll verfertigt. _ Frigg bei den Menschen. Auf einem mit zwei Luchsen oder Katzen bespannten Wageit durchfuhr sie die Luft, um auf Erdeu schöne und gute Frauen zu besuchen. Oft aber ritt sie auch auf einem Eber, der silberne Borsten trug. Wo sie aus demselben bei den Menschen weilte, da wurde es niemals völlig Nacht, soviel Glanz ging von dem Tiere ans. Auch ein prächtiges Falkengewand besaß die Göttin; legte sie dasselbe an, so tonnte sie schnell wie ein Pogel durch die Lust stiegen und bei den Sterblichen erscheinen. Freya galt bei den alten Deutschen als Göttin der Liebe und Ehe. Ihr war der Freitag (das ist der Tag der Freya) geheiligt, an welchem bei unsern Vorsahren die Hochzeiten stattfanden. Besonders in der schönen *) Asirinen — Göttinnen. Äsen — Götter.

3. Geschichte Deutschlands von der älteren Zeit bis zur Gegenwart - S. 17

1901 - Berlin : Rentel
r -17 - und der Fenriswolf, ein Ungeheuer, wird los. Letzterer stammt aus dem Riesenlande: er berührt mit seinem Unterkiefer die Erde, und mit dem Oberkiefer den Himmel und war bis dahin von den Äsen in Fesseln gelegt worden. Das Weitende. Endlich kommen die Riesen aus Jötunheim auf einem großen Schiff über den Ocean und ziehen gegen Asenheim. Anch der böse Loki erscheint mit den zahllosen Scharen Hels. Auf einer großen Ebene kommt es zwischen den Göttern und Helden und deren Gegnern zum Kampfe. Wodan reitet den Seinen voran, bewaffnet mit dem blinkenden Goldhelm, dem leuchtenden Harnisch und dem trefflichen Speer. Thor ist in seiner Nähe und schwingt drohend den Hammer. Daraus kämpft Wodan mit dem Fenriswolf und Thor mit der Midgardschlange, den gefährlichsten Feinden der Götter. Allvater aber hat deu Untergang der Welt beschlossen. — Der Fenriswolf verschlingt Wodan, wird aber von einem Sohne des letzter» getötet. Obgleich Thor der Schlange das Haupt zerschmettert, verliert er doch durch ihr Gift, das sie aus ihn speit,' das Leben. Auch Loki fällt, und Götter und Riesen, die Helden Walhalls und die Scharen aus dem Reiche der Hel erliegen dem entsetzlichen Kampfe. Zuletzt aber schleudert ein Riese Feuer auf das Schlachtfeld,' und die gauze Welt geht in Flammen aus. Doch endlich wird der Weltbrand durch das Wasser des Oceans gelöscht, und in dem aufsteigenden Rauche erscheint Allvater. Er hält Gericht über Götter, Riefen und Menschen und führt die Guten in die goldenen Säle des neuen Himmels, während er die Bösen an einen Ort verbannt, der viel schauriger ist, als das Reich der Hel es war. Dann läßt Allvater eine neue Welt entstehen, in der mau das Böse nicht mehr kennt. Die Götter werden wiedergeboren, und neue Menschen bevölkern die Erde, aus welcher Götter und Menschen bis in Ewigkeit beisammen wohnen. 16. Die Cimtrmt und Teutonen. 113—101 v. Chr. Erstes Auftreten. Im Jahre 113 v. Chr. fielen zwei deutsche Völker, die Cimbern und Teutonen, ins römische Reich ein. Vielleicht waren sie durch Hunger und Überschwemmung oder durch den Wandertrieb veranlaßt worden, ihre Heimat, die jütische Halbinsel, zu verlassen. Tie Männer waren riesengroßen Wuchses und hatten helles, blondes Haar und blaue Augen. Sie waren in Tierselle und Eisenpanzer gekleidet. Zu ihren Waffen gehörte der mannshohe Schild, das lange Schwert und ein Speer. Der Helm, wie ein Tierkopf mit geöffnetem Rachen gestaltet, war furchtbar anzusehen. Bei Noreja im heutigen Steiermark*) schlugen die Cimbern das römische Heer und zogen dann nach Gallien. Ihr Nahen verbreitete eine entsetzliche Furcht, „der cimbrische Schrecken" genannt. In der Gegend der unteren Seine verbanden sie sich mit den Teutonen und i schlugen das römische Kriegsheer zu verschiedenen Malen in mörderischen Schlachten. Als die beiden Völkermassen nicht mehr hinreichend Lebens-mittel fanden, trennten sie sich, um aus verschiedenen Wegen nach Italien. zu gelangen. Tchlacht bei Aquä Sextiä. 103 v. Chr. Da wagte es der römische Feldherr Marius, gegeu die Deutschen zu ziehen. An der Rhone nas er die Teutonen, schlug ihnen gegenüber ein verschanztes Lager auf und gewohnte feine Krieger zunächst an den Anblick der Feinde. Unweit der J An der L-traße von Klagensurt (in Kärnten) nach Judenburg in Steiermark. Carl A. Ärüg er, Gesch. Teutschlands. 2

4. Geschichte Deutschlands von der älteren Zeit bis zur Gegenwart - S. 23

1901 - Berlin : Rentel
— 23 — 21. Attila, der Hunnenkömg. Um 444. Attittt oder Etzel. Zur Zeit der Völkerwanderung ließen sich die Hunnen in Ungarn nieder und beherrschten von hier viele Sander.] > Am mächtigsten wurden sie später unter ihrem König Attila. Derselbe war klein von Leibesgestalt, eisenfest von Willenskraft, einfach von Sitten, gerecht gegen seine Freunde, großmütig gegen Hilfesuchende. Zwischen der Theiß und Donau erhob sich seine Residenz Etzelnburg, ein großes Mongolendorf. Sein Schloß war ein hölzernes, mit vielen Gängen umgebenes Gebäude. Nach der Sage kam einst ein Hirt zu Attila und brachte ihm ein Schwert, welches man für das Schwert des Kriegsgottes hielt, das lange in der Erde vergraben gewesen. Man sagte, wenn er diese Waffe in den Erdboden stieß, bebten hundert Völker und Rom und Konstantinopel zitterten in ihren Gruudsesten. Er nannte sich „Gottesgeißel" und war eine Zuchtrute der Völker. Ihm gehorchten außer deuhunnen viele deutsche Völker, besonders die Ostgoten. Attilas Verheerungszug. Attila wollte das ganze Abendland unterwerfen und brach an der Spitze vieler Könige und mehr als einer halben Million Streiter aus Ungarn ans. Er zog durch das heutige Österreich und Bayern bis an den Rhein, alles ans dem Zuge verwüst und niederwerfend. Sein drang in Gallien ein, und Sch zog vor ihm her. Die Stunde des Unterganges schien für viele gtttjirt gekommen zu fein, und in der Rot flehte man inbrünstig zu Gott um Rettung. Tie Hunnenschlacht. 451. In dieser Drangsal verband sich Ast ins, der Feldherr der Römer, mit Theodorich, dem Könige der Westgoten, und andern deutschen Völkern. Bei dem heutigen Chalous an der Monte, aus den catalannischen Feldern, stellten sie sich dem Landerstürmer kühn entgegen^ Eine mörderische Schlacht begann, und in -strömen floß das Blut. So groß war der Ingrimm der Kämpfenden, dajz jmch der Volkssage die Geister der Erschlagenen noch drei Tage nach der Schlacht oben in der Luft weiter mit einander rangen. Auch Theodorich starb den Heldentod. Attila wurde besiegt und zog mit den Trümmern seines Heeres zurück.

5. Geschichte Deutschlands von der älteren Zeit bis zur Gegenwart - S. 103

1901 - Berlin : Rentel
103 — tapfern Heerführer Schweppermann, einem Nürnberger Ritter. Nach einer so beißen Schlacht fanden die Überwinder kaum etwas mehr, als ent Gericht Eier zu ihrer Labung, und zwar so wenig, daß nur ent einziges Er au den Mann kam; doch blieb nach der Verteilung noch eins m beu Schüssel liegen. Da sprach der König Ludwig lächelnd: „^ebem ein Ei, dem braven Schweppermann zwei." lind ]o würde benn bcij übrige Ei dem biebern Schweppermann vorgelegt. deutsche Treue. Friedrichs Bruder, der Herzog Leopold, stritt jedoch weiter gegen Ludwig. Da letzterer auch noch anderweitig bedrängt wurde fo bot er Friedrich selbst die Hand zur Versöhnung an. Dieser aber mußte vorher schwören, der Kaiserkrone zu entsagen und ) entern Be- freter Ludwig wider beit Papst beizustehen, welcher Ludwig befohlen hatte, sich ganz der Reichsverwaltnng zu enthalten, bis er von ihm in feiner Würde bestätigt sein würde. Dies gelobte ihm Friedrich und freute pch, seine Freiheit um diesen Preis wieder erlangt zu haben Alv er aber nach Hause kam, machte ihm sein Bruder Leopold bittere Vorwurfe über diese Nachgiebigkeit und wollte durchaus nicht zugeben, beiß er der Kail erwürbe entsage. Friedrich kehrte beshalb freiwillig zu ^ndwig zuruck. Von diesem Beweise echt deutscher Redlichkeit wurde Ludwig von Bayern fo gerührt daß er ihn wie einen Freund umarmte, aus einer Schnffel mit ihm aß in einem Bette mit ihm schlief, ihn znin Mitregenten annahm und ihm gleiche Ehre und Gewalt einräumte. So fuchteu die beiden edlen Männer einander an Biederkeit zu übertreffen. Kurverein zu Rense. Der Papst aber, welcher Ludwigs Gegner war, that diesen in den Bann und belegte Deutschland mit dem Interdikt, infolgedeffen jeder öffentliche Gottesdienst aufhören nutzte, und die Glocken nicht geläutet werden durften. Da traten die Kurfürsten auf^ dem Königsstuhle bei Reuse unweit Koblenz zusammen und erklärten, dcyz ein rechtmäßig gewählter deutscher König seine Gewalt nur von Gott habe und der Bestätigung durch den Papst nicht bedürfe. Dieser Beschluß wurde später noch dahin erweitert, daß der deutsche König den Kaisertitel führen bürfe, ohne in Rom gekrönt zu fein. Ein Teil der Kurfürsten aber erklärte den König Ludwig für abgefetzt und wählte Karl von Luxemburg zum Könige. Doch mit Hilfe der treuen Städte hielt sich Ludwig bis zu feinem Ende auf dem Thron. 86. Kaiser Karl Iv. von Uuremdurg. 1347-1378. Der schwarze Tod. Als Kaiser Karl Iv. (der Nachfolger Ludwigs vou Bayern) regierte, brach in Deutschland wie in ganz Europa „der schwarze Tod" oder „die große Pest" aus. Bei den von dieser Krankheit Ergriffenen bildeten sich schwärzliche Flecken auf dem Körper; meistens starben solche Unglückliche in drei Tagen. Fast die halbe Bevölkerung von Deutschland wurde hingerafft. Während „der schwarze Tod" auf gräßliche Weise unter den Lebenden wütete, überließen sich viele, welche noch verschont blieben, ungescheut der Ausgelassenheit, weil der Glaube herrschte, daß man nur durch Vergnügen und Sorglosigkeit der Ansteckung entgehen könne. In verschiedenen Gegenden Deutschlands verdächtigte man die Judeu, daß sie diese Plage verschuldet hätten, und mancherlei blntige^Ver-solgungen brachen über dies Volk aus. Da man die Pest für eine Strafe Gottes hielt, fo durchzogen zahlreiche Verbrüderungen der Geißler oder Flagellanten in großen Haufen Stadt und Land und geißelten sich öffentlich und fchamlos, um durch folche Bußfchaufpiele den Zorn des All-

6. Geschichte Deutschlands von der älteren Zeit bis zur Gegenwart - S. 144

1901 - Berlin : Rentel
— 144 — testantischen, erhoben jetzt laute Klagen über den furchtbaren Kriegsmann Wallenstein und über die Zuchtlosigkeit seines Heeres. Als den Urheber-alles Elends erklärte man Wallenstein und forderte ungestüm dessen Entlassung. Mit schwerem Herzen entschloß sich nun der Kaiser, in Wallensteins Abdankung einzuwilligen. Stolz empfing der Friedländer seine Entlassung, löste sein Heer auf und zog sich auf feine Güter zurück, wohl berechnend, es werde eine Zeit kommen, wo der Kaiser wieder seiner bedürfen werde. 119. Die Jeiden -er Uandbeunchner int Sojäljrtgcit Kriege. Vorboten der schweren Zeit. Als der dreißigjährige Krieg in Böhmen begonnen hatte, wurde es dem Bauer in Mitteldeutschland bald klar, daß eine schwere Zeit herannahte. Es entstand allmählich eine Teuerung, und für feine Waren erhielt der Landmann statt des alten Geldes neue rote Münzen, die im Werte gering waren. Da kamen den Bauern böse Ahnungen, und sie behielten ihre Vorräte an Fleisch und Getreide für etwaige Zeiten der Not zu Hause. Aber die Diebstähle und Einbrüche mehrten sich in erschrecklicher Weise, und auf den Straßen zog viel fremdes Gesindel umher. Oft zeigte sich auch schon das angeworbene Kriegsvolk auf den Bauernhöfen, quartierte sich frech und gewaltsam ein und' stahl Würste, Schinken und Geflügel. Doch als endlich die regelmäßigen Durchmärsche fremder Truppen begannen, und das verwilderte Kriegsvolk ins Dorf marschierte und überall raubte, da war die Not groß. Nur durch das Plündern („Parteigehen") ernährte sich,das Kriegsvolk. Entlassene oder entwichene Soldaten aber raubten auf eigene Hand als sogenannte Bnschklepper, Schnapphähne oder Marodeure. Bauer und Kriegsvolk. Mit der Zeit entlief dem Bauern auch wohl das Gesinde; denn der Knecht, der Jahre lang die Schläge der fremden Soldaten ertragen hatte, verließ heimlich den Dienst und trat ins Heer. Die Gespanne wurden dem Bauer geraubt, und das Vieh trieb man vom Hofe. Unter solchen Drangsalen bildete sich unter den vielgeplagten Landleuten ein Sinn der Rache aus, und Soldat und Bauer standen sich gegenüber wie Wolf und Hund. Wer die Übermacht hatte, schonte niemals den Gegner. Nahten fremde Truppen dem Dorfe, so wurde von der Wache, die stets aus dem Kirchturme stand, ein Zeichen gegeben. Alsdann brachte mau Weib, Kind und bewegliche Habe in ein Versteck, etwa in ein Moor zwischen Gräben und Gebüsch oder in eine Waldschlucht, in verfallenes Mauerwerk u. f. w. Zogeu die Soldaten wieder ab, fo kehrten die Flüchtlinge heim, fanden aber oft statt Haus und Hof nur eine Brandstätte. Es sträubt sich das Gefühl, die verübten Greuel zu nennen, welche von den Soldaten an Männern, Weibern und Kindern ausgeführt wurden. Endlich verwilderten auch die Bauern und begannen selbst zu stehlen, indem sie als bewaffnete Horden Über die Landesgrenze zogen und entführten, was sie vermochten. 120. Gustav Adolf. Gustav Adolf kommt nach Deutschland. Als es schien, daß gegen den Kaiser und die Liga niemand mehr auftreten würde, nahm König Gustav Adolf von Schweden sich der Sache der Protestanten an. Er landete (1630) mit einer wohlgeübten Armee von 15000 Mattn an der pommerschen Küste, um gegen den Kaiser zu ziehen. Jedoch täuschte er sich in der Hoffnung, die protestantischen Fürsten würden sich ihm anschließen; denn'die meisten

7. Geschichte Deutschlands von der älteren Zeit bis zur Gegenwart - S. 162

1901 - Berlin : Rentel
Die schone Else. Friedrichs Ende. Die Gemahlin Friedrichs hrefl Elisabeth von Bayern, genannt die schöne Else. Sie besaß große geistige Fähigkeiten und war in Künsten und Wissenschaften wohl bewandert' Zu ihrem Heiratsgut gehörte auch die Kadolzburg bei Ansbach, auf der sie oft und gern weilte. Vielgepriesen war die Schönheit dieser Fran In den Regierungsgeschäften war sie ihrem Gemahl eine treue Stütze, und groß war ihre Trauer, als derselbe auf der Kadolzburg altersschwach starb. Zu Heilsbronn hat sie neben Friedrich ihre letzte Ruhestätte gefunden. — Der Papst urteilte über den Heimgegangenen Kurfürsten: „Jeder Zoll ein König! Er war ein Spiegel der Sittlichkeit und Rechtschaffenheit, ein Morgenstern unter den ihn umgebenden Nebelwolken; er ehrte die Geist; ltchfeit, schützte die Witwen und Waisen und war ein Wohlthäter der Armen." 135. Friedrichs I. Nachfolger dis Johann Sigismund. Von 1440—1640. Kurfürst Friedrich Ii. (Eisenzahn), der Sohn und Nachfolger Friedrichs I., zeichnete sich durch große Frömmigkeit aus. Zu seiner Zeit hatten manche Städte, wie Berlin und Kölln an der Spree, das Recht, dem Kurfürsten den Einzug zu verweigern, wenn er mit bewaffneter Macht ankäme. Bei einem Streit, der unter den Bürgern Berlins ausbrach, erschien jedoch Friedrich mit einer Reiterschar, fand Einlaß und nahm die Schlüssel aller Thore in Gewahrsam. Darauf legte er zwischen Berlin litid Kölln eilte Burg an, die noch heute einen Teil des königlichen Schlosses bildet. Kurfürst Albrecht Achilles. Johann Cicero. Albrecht Achilles stand in dem Rufe großer Tapferkeit und liebte den Glanz und die Pracht. Er besaß eine feine Geistesbildung, und in seinem Herzen wohnte ritterliche Ehre und Treue. Die Regierung der Mark überließ er feinem Sohne Johann; er selbst kam aus Franken (Ansbach und Bayreuth) nur selten nach Brandenburg. Da er die Bürger, wie die Ritterschaft dieses Landes geringschätzig behandelte, so war er wenig beliebt. Den Rittern machte er zum Vorwurf, daß sie es nicht verhinderten, wenn einzelne unter ihnen dem Raubwesen nachgingen. Er sagte, daß ein verbreitetes Sprichwort laute: „Was man irgendwo vermißt, darf man nur in der Mark Brandenburg suchen." Als sein Sohn Johann zum Statthalter von Brandenburg ernannt ward, suchte dieser stets durch ein mildes und liebevolles Wesen die Märker für sich zu gewinnen. Albrecht erließ das sogenannte hoheuzollernsche Hausgefetz, welches bestimmt, daß die brandenburgifchen Marken ungeteilt stets dem ältesten Sohne oder Erben des regierenden Fürsten zufallen sollten. — Sein Nachfolger Johann beherrschte die lateinische Sprache derartig, daß man ihm den Beinamen Cicero gab. Dieser ist der erste Hohenzoller, der in der Mark seine letzte Ruhestätte faub. Kurfürst Joachim I. hatte viel mit den Raubrittern zu kämpfen. Dieselben hausten so arg, daß das Volk selbst im Gebet ihre Namen nannte und folgenden Spruch hersagte: „Vor Köckeritz und Lüderitz, vor Krachte und vor Jtzenplitz behüt' uns, lieber Her re Gott." Als Joachim scharfe Verordnungen wider die Lanöesbeschädiger gab, schrieb ihm einer derselben an die Thür: „Jochimke, Jochimke, höde tri, fangen wi bi, f o hangen w i bi." Aber der junge Kurfürst ließ die Räuber fangen und ihrer" 70 an einem Tage hängen. „Adlig Blut" (antwortete er einem fürstlichen Fürsprecher) „habe ich nicht vergossen, sondern Räuber und

8. Geschichte Deutschlands von der älteren Zeit bis zur Gegenwart - S. 242

1901 - Berlin : Rentel
— 242 — zosen kundgegeben und dadurch bei allen deutschen Herzen Anklang gefunden hatte, mußte er vor der Rache des Korsen aus der Heimat fliehen. Als er 1809 wieder heimkehrte und von dem grausamen Ende des tapfern Schill hörte, entstand sein Lied vom Schill: „Es zog ans Berlin ein tapfrer Held; er führte sechshundert Reiter ins Feld."—Später als Napoleon 1812 nach Rußland zog, mußte Arndt abermals flüchten und begab sich zum Freiherrn von Stein nach Petersburg. Hier erschien sein „Kate-chismns für den deutschen Kriegs-und Wehrmann/' worin gelehrt wird, wie ein christlicher Wehrmann sein und mit Gott in den Streit gehen soll. Im Jahre 1813 kehrte Arndt wieder in die Heimat zurück, und als König Friedrich Wilhelm Iii. den „Aufruf an mein Volk" erließ, verfaßte Arndt voll hoher Begeisterung die Schrift: „Was bedeutet Landsturm und Landwehr?" Auch gab er eiue Flugschrift heraus unter dem Titel: „Der Rhciit Deutschlands Strom, nicht Deutschlands Grenze." Für deu Kampf gegen die Fremdherrschaft feuerte er die Jngend dnrch seine „Kriegs- und Wehrlieder" au. Wer kennt von denselben nicht die kraftvollen Gesänge: „Was ist des Deutschen Vaterland?" — „Was blasen die Trompeten? Husaren heraus!" — „Der Gott, der Eisen wachsen ließ, der wollte keine Knechte." — „Deutsches Herz, verzage nicht, thu, was dein Gewissen spricht." — Nicht lauge uach deu Befreiungskriegen finden wir Arndt au der Universität zu Bonn als Professor. Doch verlor er seine Stellung, weil man ihn wegen vermeintlicher demagogischer Umtriebe*) verdächtigte. Trotzdem er in Untersuchung geriet, wurde er doch freigesprochen und lebte nun im Ruhestande, bis Friedrich Wilhelm Iv. ihn wieder in sein Amt einsetzte. Bald nach der Feier seines 90. Geburtstages starb er, ohne die viel geträumte Einigung Deutschlands erlebt zu haben. Theodor Körner,**) der Sohn eines Appellationsrates in Dresden, zeigte schon als Knabe große Begabung für Dichtkunst und Musik. Als Jüngling studierte er den Bergbau, widmete sich daraus aber ganz der Dichtkunst und lebte als Hoftheaterdichter in Wien. Bei der Rüstung zu den Befreiungskriegen trat er 1813 in die Freifchar Lützows ein und sang voll hoher Begeisterung: „Das Volk steht aus, der Sturm bricht los: wer legt noch die Hände feig in den Schoß!"—Ein anderes seiner Lieder hebt an: „Frisch auf, mein Volk! Die Flammenzeichen rauchen. Hell ans dem Norden bricht der Freiheit Licht." Sein berühmtes Lied „Lützows wilde Jagd" beginnt mit den Worten: „Was glänzt dort vom Walde im Sonnenschein? Hör's näher und näher brausen." — Vor dem ersten Gefecht dichtete er das Bundeslied vor der Schlacht: „Ahnungsgrauend, todesmutig bricht der große Morgen an." Als die Freischar bei einer andern Gelegenheit verräterisch überfallen und Körner, der Adjutant Lützows, schwer verwundet ward, fang der tapfere Jüngling: „Die Wnnde brennt, die bleichen Lippen Beben; ich fühl's an meines Herzens mattem Schlage, hier steh' ich an den Marken meiner Tage." —• Nach feiner Rettung und Genesung finden wir ihn wieder bei dem Heer, und in einem Walde zwischen Schwerin und Gadebnsch entstand sein Schwertlied: „Du Schwert an meiner Linken, was soll dein heiteres Blinken?"—Kurz darauf traf ihn in einem Gefecht die feindliche Kugel und er erlitt den Heldentod für das Vaterland. Unter dem Titel „Leier und Schwert" gab der Vater des Dichters die Vaterlands- und Kriegeslieder seines Sohnes heraus. *) Demagoge = Volksverführer. **) Geb. 1791, gest. 1813.

9. Geschichte Deutschlands von der älteren Zeit bis zur Gegenwart - S. 288

1901 - Berlin : Rentel
Sieg" melden. Nach der Übergabe von Metz verlieh ihm sein königlicher j Vater die Würde eines General-Feldmarschalls. ' Friedrichs Friedensliebe. Kriegerische Ehren sind indes nie das Ziel von Friedrichs Wünschen gewesen. Den Krieg liebte er nicht; er erschien ihm nur Dann als Notwendigkeit, wenn es galt, das Vaterland zu schützen und zu verteidigen. Im Felde war Friedrich stets bestrebt, die unvermeidlichen Übel des Krieges zu mildern. Daher erregte sein Auf- treten nicht nur die Begeisterung seiner Kampfgenossen, sondern auch die Bewunderung seiner Feinde. Einem Herrn, der einst über die Gefahr eines künftigen Krieges sehr leicht sprach, erwiderte er in ernstem Tone: „Sie haben nie einen Krieg mitgemacht, sonst würden Sie das Wort nicht so ruhig aussprechen. Ich habe den Krieg kennen gelernt und muß Ihnen sagen, es ist die heiligste Pflicht, ihn, wenn irgend möglich, zu vermeiden. Man übernimmt eine furchtbare Verantwortlichkeit, wenn man den Krieg erklärt. Ein Staatsmann darf ihn nicht künstlich heraufbeschwören, sonst versucht er Gott. Andererseits ist es die Pflicht jedes Mannes, den unvermeidlichen Krieg mit Fassung zu erwarten und nicht zu scheueu, wenn er uns aufgezwungen wird. Handeln wir so, dann werden wir die allgemeine Stimme und den Segen Gottes für uns haben." — Viel trug der Zauber der Persönlichkeit des Kronprinzen dazu bei, 1870 und 1871 die Herzen der unter seiner Leitung stehenden süddeutschen Mannschaften zu gewinnen, und seinem versöhnlichen Wesen gelang es auch nach dem Kriege, das Einheitsbewußtsein zwischen Nord- und Süddeutschland zu fördern. _ Friedrich als Kinderfreund. Als Kronprinz weilte der spätere Kaiser Friedrich mit seiner Gemahlin Viktoria gern auf seinem Landgute Bornstedt bei Potsdam. Hier besuchte er oft die Schule, wohnte dem Unterrichte bei und richtete auch häufig Frageu an die Schüler. Einmal vertrat er sogar den Lehrer, als dieser an das Krankenbett seiner entfernt wohnenden Mutter gerufeu wurde. — In Potsdam gab das kronprinzliche Paar jährlich ein Kinderfest, an welchem die Bornstedter Jugend und andere Kinder teilnehmen durften. Bei solcher Gelegenheit hatten die erschienenen Knaben und Mädchen durch Spielen und andere Veranstaltungen einen sehr frohen Tag. Unter den Klängen munterer Tafelmusik erhielten alle kleinen Gäste Kaffee und Kuchen, und die Kronprinzessin sowie die Prinzessinnen und Prinzen sorgten dafür, daß eiu jedes Kind bedient wurde, während der freundliche Kronprinz unter der Jugend umherwandelte. Erntefest. Weihnachtsfest. Nach beendeter Ernte wurde den Bewohnern von Bornstedt ein Fest gegeben. Wenn die hohe Gutsherrfchaft selbst anwesend war, so sagte die Großmagd ihren gereimten Spruch her, und der Vormäher sprach ein Gedicht. Auf dem Hofe wurdeu lange Tafeln gedeckt, auf welche große Schüsseln mit Speisen gesetzt wurden. Nachdem der Pfarrer das Gebet gesprochen, bedienten die Familienglieder des Kronprinzen alle Gäste selbst, und an die Tagelöhner wurden freundliche Worte gerichtet. Auf das Mahl folgte der Tanz, an dem zu Aufaug auch wohl die Prinzessinnen teilnahmen. .— Am Weihnachtsfeste wurden alle auf dem Gute beschäftigten Arbeiter im Saale des Amtshanfes um einen großen Weihnächtsbanm versammelt. Nach beendetem Gesang und Gebet fand die Verteilung der Geschenke statt. Dann begaben sich alle in die Schule, wo sich die Dorfjugend um den hellstrahlenden Weihnachtsbaum fcharte und nach der Feier Kleidungsstücke, Bücher und andere Geschenke erhielt. Für jeden aber hatte die Gutsherrschaft, wenn sie zugegen. sein konnte, ein freundliches Wort.

10. Geschichte Deutschlands von der älteren Zeit bis zur Gegenwart - S. 292

1901 - Berlin : Rentel
— 292 — Auf dem Gymnasium. Mit seinem jüngeren Bruder Heinrich trat er 1874 in das Gymnasium zu Kassel als Schüler ein. Hier durfte er nach dem Wunsche seiner Eltern keine bevorzugte Stellung einnehmen. Wie seine Mitschüler wurde er mit „Sie" angeredet und mit dem Namen „Prinz Wilhelm" aufgerufen. Auch sollten beide Prinzen mit den Klassen-und Altersgenossen in zwangloser Weise verkehren. Prinz Wilhelm fügte sich willig in die Schulordnung und versah auch gerne die kleinen Klassendienste, welche die Schüler abwechselnd ausführten. Wie jeder seiner Genossen reinigte er die Wandtafel, spitzte die Kreide an und wusch den Schwamm an der Pumpe auf dem Hofe aus. Stets war er pünktlich und . faibig. Als er 1877 die Abiturienten. Prüfung bestanden hatte und von der Schule abging, erhielt er eine der di'ei Denkmünzen, welche an die fleißigsten und würdigsten Primaner verteilt wurden. Eintritt ins Regiment. Darnach trat er, 18 Jahre alt, ins I. Garderegunent zu Fuß ein. Bei dieser Gelegenheit empfing der ver- storbene Kaiser Wilhelm I. die nächsten militärischen Vorgesetzten des Prinzen in seinem Palais und stellte ihnen den Enkel vor. Zn diesem aber sprach er nach manchem andern ergreifenden Wort: „Nun gehe hin und thue Deine Pflicht, wie sie Dir gelehrt werden wird." — Alsdann fuhr der Kronprinz, der nachmalige Kaiser Friedrich Iii., mit seinem Sohne nach Potsdam, um ihn dem Regiments vorzustellen. Mit besonderer Freundlichkeit sprach er bei dieser Gelegenheit angesichts der Compagnie Wlgende Worte: „Es ist mir eine besondere Freude, daß mein Sohn dieselbe Schule durchzumachen berufen ist, in derselben Compagnie, die ich selbst anderthalb Jahre zu führen die Ehre hatte." — Bon jeher hatte der Prinz die Gewohnheit, morgens früh aufzustehen, um die Zeit gehörig auszunutzen. Wie jeder andere Leutnant verrichtete er feinen Dienst. Als Student. Das eigene Heim. Als Prinz Wilhelm später in Gegenwart seines hohen Vaters eine militärische Prüfung bestanden hatte, bezog er die Universität zu Bonn, um zu studieren. Er nahm auch an dem frohen Leben und Treiben anderer Studenten teil. Nach zweijährigem, fleißigen Studium verließ er die Universität und trat wieder in den Militärdienst ein. Daraus aber vermählte er sich mit der Prinzessin Auguste Viktoria vou Schleswig-Holstein und siedelte mit derselben nach Potsdam über. Als ihm später (am 6. Mai 1882) der jetzige Kronprinz Wilhelm geboren wurde, rief der kaiserliche Urgroßvater'wilhelm I. nach diesem freudigen Ereignis aus: „Hurra, vier Könige!" Wilhelm als Kinderfreund. Einst standen zur Weihnachtszeit in Potsdam zwei Knaben an einem Schaufenster und besahen die ausgestellten Spielmaren. Da trat ein fremder Herr, ein Offizier, an sie heran und fprach: ,,Was gefällt euch denn am besten von den schönen Sachen?" — „Jenes Schiff," sagte der eine und zeigte auf ein kleines Dampfschiff, das im Fenster stand. — „Ja, das ist schön," sagte der Offizier, „das mußt du dir zu Weihnachten wünschen." — „Ach," entgegnetc der Knabe, „so
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CSV-Datei Exportieren: von 73 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer
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TM Hauptwörter (50)50

# Name Treffer  
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TM Hauptwörter (100)100

# Name Treffer  
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TM Hauptwörter (200)200

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