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1. Die Verkehrsländer des Deutschen Reiches, nach Wirtschaftsgebieten geordnet - S. 21

1908 - Berlin : Süsserott
21 bildung steht überall auf hoher Stufe. — Die schweizerische Eid- genossenschaft ist ein Bundesstaat von 22 Kantonen, von denen jeder sich selbständig nach gemeinsamer Verfassung verwaltet. Die höchste gesetzgebende Gewalt ist die Bundesversammlung, die aus- führende Behörde ist der Bundesrat mit dem Bundespräsidenten in Bern als Vorsitzenden. (Zusammenhang zwischen Bodenform und Staatsbildung !) B. Wirtschaftliches. 1. Landwirtschaft. Da noch nicht ein Fünftel des Bodens auf Ackerland und Gärten entfällt, sind die Erträge des Ackerbaues un- bedeutend, und die jährliche Getreideernte deckt kaum die Hälfte des Bedarfs. Der Obstbau steht in dem Gebiete südlich vom Bodensee bis Zürich in hoher Blüte. Die südlichen Kantone bringen sogar Südfrüchte, wie Kastanien und Mandeln, sowie den Oli ven- bäum hervor. Weinbau läßt die ganze Hochebene zu; den besten Wein erzeugen Genf, Neuchâtel und Wallis. Die gewonnene Menge (1,5 Mill, hl) genügt jedoch noch nicht für den Bedarf (Ursache!). Wichtiger als der Ackerbau ist die Viehzucht, da 37% des Bodens auf die saftigen Alpenweiden und -wiesen entfallen (Sennwirtschaft). Das Hauptgewicht liegt auf der Milchwirtschaft, die Fettkäse (Em- mentaler — Emme, Nebenfluß der Aare — Hauptversandort Burg- dorf) und kondensierte Milch in großen Mengen ausführt. Viele deutsche Betriebe bevorzugen „Schweizer" als Leiter ihrer Molkereien. Als Zuchtvieh wird besonders Schwyzer und Simmentaler (Simme, Nebenfluß der Aare) exportiert, wogegen Fleischvieh aus Österreich eingeführt werden muß. Schafe und Ziegen werden ebenfalls ge- halten, letztere meist in den höher gelegenen Kantonen. Die Zugtiere des Südens sind Esel und Maultier. Erwähnenswert ist noch die Zucht der Seidenraupe in Tessin und Graubünden. 2. Der Bergbau liefert wegen der Armut der Schweiz an Minera- lien nur unbedeutende Erträge, insbesondere fehlen Kohle und Eisen fast vollständig. Zu nennen sind Asphalt, Schiefer, Bergkristall und Sandstein. Das gewonnene Salz (Basel und Wallis) deckt den Bedarf nicht. 3. Industrie. Obwohl die Natur der Schweiz die zur Entwicklung der Industrie unentbehrlichsten Rohstoffe Kohle und Eisen sowie die zur billigen Herbeischaffung derselben erforderlichen Wasserwege

2. Die Verkehrsländer des Deutschen Reiches, nach Wirtschaftsgebieten geordnet - S. 22

1908 - Berlin : Süsserott
I ) - 22 — versagte, haben sich doch in manchen Produktionszweigen dank den gleichmäßigen und unerschöpflichen Wasserkräften sowie der Energie und Bildung des Volkes weltberühmte Gewerbe entwickelt, die mehr als den dritten Teil der Bevölkerung beschäftigen und ihren Haupt- sitz im Jura und auf der Schweizer Hochebene haben. Die Schweizer Großindustrie arbeitet hauptsächlich für die Ausfuhr. Ihre bedeutendsten Zweige sind die Seidenindustrie mit Basel und Zürich als Mittelpunkte; während der erstere Platz Bänder her- stellt, liefert Zürich Seidenstoffe. Die Ausfuhr in diesen Artikeln über- trifft diejenige unseres Seidenzentrums Crefeld. Die Baumwollen- verarbeitung hat ihren Sitz mehr im Osten: Zürich, St. Gallen und Appenzell. Sie erzeugt besonders feine Garne, die zumeist nach Öster- reich ausgeführt werden; auch Weberei, Färberei und Druckerei sind bedeutend. Die Fabrikation von Uhren, Uhrenbestandteilen und Spiel- dosen blüht in Genf, Biel, Le Locle, La Chaux de Fonds und anderen Orten des Jura; dort werden bei weitestgehender Arbeitsteilung Uhren für mehr als 100 Mill. M hergestellt, von denen neun Zehntel zur Ausfuhr gelangen. Die besseren schweizer Uhren zeichnen sich nicht nur durch mathematische Genauigkeit der Arbeit, sondern daneben auch durch Eleganz aus. (Deutsche Konkurrenz — Glashütter Uhren — macht sich stark bemerkbar.) Die Maschinenindustrie in Zürich, Basel, St. Gallen und Winterthur verarbeitet fremde Erze und Metalle und liefert sogar an das Ausland. In Neuhausen bei Schaffhausen hat das größte Aluminiumwerk der Welt seinen Sitz. Holzschnitze- reien und Parkettböden liefert das Berner Oberland; Strohflechte- rei und Strohhutfabrikation blühen im Aargau und haben starke Ausfuhr nach Amerika. Gerbereien und Lederwarenfabriken sind in Zürich und Genf. Schweizer Honigkuchen (Baseler Leckerli) und Schokoladewaren werden überall geschätzt. Endlich ist die „Fremden- industrie" nicht zu vergessen, die jährlich schätzungsweise über ioomill. M ins Land bringt. (Mädchenpensionate in der französischen Schweiz.) 4. Handel und Verkehr. Obgleich die Bodenverhältnisse der Schweiz der Entwicklung des Verkehrs ganz ungeheure Schwierig- keiten entgegenstellten, marschiert dieses Land in bezug auf Ver- kehrsmittel jetzt mit an der Spitze. Der gewaltige Durchgangsverkehr zwischen Deutschland und Italien, Österreich und Frankreich hatte die Schweiz schon frühzeitig angetrieben, dem Ausbau der wichtigen Poststraßen alle Aufmerksamkeit zuzuwenden. So entstanden im 19. Jahrhundert die Kunststraßen über den Simplón, St. Gotthard, Bernhardin, die Furka- und Grimselstraße. Als dann das Zeitalter der Eisenbahnen anbrach, baute die Schweiz außer den Linien für ihren Binnenverkehr einen gewaltigen Schienenstrang von Norden

3. Die Verkehrsländer des Deutschen Reiches, nach Wirtschaftsgebieten geordnet - S. 23

1908 - Berlin : Süsserott
nach Süden, sowie als Fortsetzung der österreichischen Arlbergbahn eine durchgehende Linie zum Rhonetal. Das schweizerische Eisen- bahnnetz steht mit rund 4290 km Länge in der Dichte nur hinter Belgien und England zurück. Seine Knotenpunkte sind Basel, Zürich, Genf, Bern, Lausanne und Ölten. Viele Berggipfel sind dem Fremden- verkehr durch Zahnradbahnen erschlossen, und auf den Seen verkehren regelmäßig Personendampfer. Die Gotthardbahn ist der großartigste Bahnbau Europas (80 Tunnels von zusammen 46 km Länge!). 1869 durch Vertrag zwischen Italien und der Schweiz beschlossen, wurde die Bahn 1882 dem Verkehr über- geben. Der Durchbruch des 15 km langen Tunnels von Göschenen bis Airolo, der 1150 m über dem Meere liegt und in vielen Kurven und Kehrtunnels erklommen wird, dauerte 10 Jahre (1872—1882). Der Verkehr zwischen Deutschland und Italien hat sich in der Folge wesentlich gehoben, und die Schweiz ist für den Weltverkehr sowohl den Häfen von Rotterdam, Antwerpen und Hamburg als auch dem von Genua bedeutend näher gerückt. Als neue wichtige Linie hat seit 1906 die Simplonbahn den Durchgangsverkehr zwischen Frankreich und Italien (Paris—mailand) übernommen. Ihr Tunnel von Brieg bis Is eli e ist fast 20 km lang, befindet sich aber in geringerer Meereshöhe (Basistunnel) als der Gotthardtunnel, so daß die Zufahrt leichter und schneller vonstatten geht. Der Außenhandel der Schweiz betrug 1907 fast 21/4 Milliarden M, ihr Anteil am Welthandel 1,7%, das ist ebensoviel wie der des un- gleich größeren Spaniens. Stelle aus dem Vorhergehenden die Aus- fuhrartikel zusammen! Die Einfuhr erstreckt sich hauptsächlich auf Steinkohlen, Getreide, Eisen, Wollwaren, Kleider und Wäsche, Bücher, Zucker. Haupthandelsplatz ist Basel, die „goldene Pforte der Schweiz" genannt. Infolge seiner günstigen Lage ist es der erste Stapelplatz der Schweiz geworden. Günstige Lage an den beiden Durchgangsbahnen sowie die gewerbliche Blüte beförderten die Entwicklung von Zürich. Genf ist das Tor für den Verkehr nach Südfrankreich und den westlichen Mittelmeerländern. Deutschland, das mit der Schweiz im Vertrags Verhältnis steht, lieferte ihr 1906 Waren und Rohstoffe im Betrage von 373 Miü. M (siehe unter Einfuhrartikel!) und empfing Waren im Betrage von 217 Mill. M (Rohseide, Uhren, Kühe, Käse, Äpfel, Baumwollgarne).
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