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1. Geschichte des Mittelalters und der Neuzeit bis zum Westfälischen Frieden - S. 104

1905 - Münster in Westf. : Schöningh
- 104 verschlungene Bnder und Riemen. Unter dem Einflsse rmisch-griechischer Kultur kommt dann das geometrische und Pflanzen - Orna-ment hinzu. Ranken und Bltterwerk werden in wunderlicher Weise miteinander verschlungen, Linien im Zickzack aneinander gefgt oder zu Rauten- oder Schachbrettmustern zusammengestellt. Nur allmhlich kam auch die mensch-liche Gestalt hinzu, die man noch wenig naturgetreu darzustellen verstand. Die altchristliche Bildhauerkunst zeigt sich zuerst an den prchtigen Steinsrgen, Sar-kophagen, die oft mit Reliefs reich ge-schmckt sind. Als symbolische Darstellungen treten zu den Personen das Kreuz, der Namenszug Christi. Taube und Lamm. Die Statuen aus dieser Zeit des romanischen Stils haben vielfach einen zu dicken Kopf; das Gesicht ist unschn, aber ausdrucksvoll, die Falten der Gewnder laufen in gerader Linie nach unten, sind oft rhrenartig gerollt und bauschen sich an ihrem unteren Teile muschelartig auf; die Haltung ist steif, aber von feierlicher Ruhe und lt die Absicht des Knstlers deutlich erkennen. Zu den Schpfungen diefer Periode gehrt auch das 15 m hohe ergreifende Relief an den Extern-steinen bei Horn im Frstentum Lippe. Christus wird von Joseph von Arimatha und Nikodemus vom Kreuze herabgenommen, die tiesbetrbte Mutter hilft den sinken-den Krper sttzen, während der Lieblings-jnger Johannes trauernd zur Seite steht. der dem Kreuze erscheint der gttliche Er-lser im Brustbilde, mit der Siegesfahne in .bcr4 der Haud von einigen wird diese Figur Sorbetten Pforte zu Arererg. x J c ' auch alv Gott Vater erklart ; rechts uid links erblickt man oben auf der Darstellung die Personifikationen von (Sonne und Mond, die Trnen trocknend, die im Schmerze der das furchtbare Ereignis ihren Augen entquellen. Zu Fen des Kreuzes kuiet das er|te Elternpaar, von dmonischen Schlangen umwunden. Das Relief vereinigt den Sndenfall der ersten Menschen, den Tod und den

2. Neueste Geschichte seit 1815 bis zur Gegenwart - S. 140

1905 - Paderborn : Schöningh
140 Fürst Bismarck: Die Emser Depesche. da Se. Majestt dem Botschafter nichts weiter mitzuteilen habe." Der Unterschied in der Wirkung des gekrzten Textes der Emser Depesche im Vergleich mit der, welche das Original hervorgerufen htte, war kein Ergebnis strkerer Worte, sondern der Form, welche diese Kundgebung als eine abschlieende erscheinen lie, während die Redaktion Abekens nur als ein Bruchstck einer schwebenden und in Berlin fortzusetzenden Verhandlung erschienen sein wrde. Nachdem ich meinen beiden Gsten die konzentrierte Redaktion vor-gelesen hatte, bemerkte Moltke: So hat das einen anderen Klang, vorher klang es wie Chamade,1 jetzt wie eine Fanfare2 in Antwort auf eine Herausforderung." Ich erluterte: Wenn ich diesen Text, welcher keine nde-rungen und keinen Zusatz des Telegramms enthlt, in Ausfhrung des Aller-hchsten Auftrags sofort nicht nur an die Zeitungen, sondern auch telegraphisch an alle unsere Gesandtschaften mitteile, so wird er vor Mitternacht in Paris bekannt sein und dort nicht nur wegen des Inhaltes, sondern auch wegen der Art der Verbreitung den Eindruck des roten Tuches auf den gallischen Stier machen. Schlagen mssen wir. wenn wir nicht die Rolle des Ge-schlagenen ohne Kampf auf uns nehmen wollen. Der Erfolg hngt aber doch wesentlich von den Eindrcken bei uns und anderen ab, die der Ursprung des Krieges hervorruft; es ist wichtig, da wir die Angegriffenen seien, und die gallische berhebung und Reizbarkeit wird uns dazu machen, wenn wir mit europischer ffentlichkeit, soweit es uns ohne das Sprach-rohr des Reichstags mglich ist, verknden, da wir den ffentlichen Drohungen Frankreichs furchtlos entgegentreten." Diese meine Auseinandersetzung erzeugte bei den beiden Generalen einen Umschlag zu freudiger Stimmung, dessen Lebhaftigkeit mich berraschte. Sie hatten pltzlich die Lust zu essen und zu trinken wiedergefunden und sprachen in heiterer Laune. Roon sagte: Der alte Gott lebt noch und wird uns nicht in Schande verkommen lassen." Moltke trat so weit aus seiner gleichmtigen Passivitt heraus, da er sich, mit freudigem Blick gegen die Zimmerdecke und mit Verzicht auf seine sonstige Gemessenheit in Worten, mit der Hand vor die Brust schlug und sagte: Wenn ich das noch erlebe, in solchem Kriege unsere Heere zu führen, so mag gleich nach-her die ,alte Kar fasse'3 der Teufel holen." Er war damals hinflliger als spter und hatte Zweifel, ob er die Strapazen des Feldzuges ber-leben werde. 1 Rckzugssignal, Zeichen der Ergebung. 2 Trompetengeschmetter, Signal zum Vorgehen. 3 Drahtgerippe zu einer Haube.

3. Das Altertum - S. 227

1913 - Münster (Westf.) : Schöningh
227 entsprach die Aufstellung in Keiljorm'), die durch den gewaltigen Vorsto $ie der Masse trotz der unzureichenden Bewaffnung der einzelnen den Sieg Kampfesweise. herbeifhrte. War der Feind zu stark, so wuten die Germanen ihn uns Irrwegen in ein ungnstiges Terrain zu locken und so unschdlich zu machen. Die Verfolgung des fliehenden Feindes wurde dem einzelnen berlassen. Stieen sie auf der Wanderung mit dem Feinde zusammen, so schoben sie die Wagen, die ihre Habe fhrten, zur Wagenburg zu-stimmen, in deren Schutz sie Weib und Kinder bergen konnten. Das Gerichtswesen. Die Volksversammlung spielte auch im 'Gerichtswesen eine groe Nolle, nctmetetch als mit der Entwicklung abgeschlossener Gemeinwesen die Verfolgung der Verbrecher nicht mehr ausschlielich der Sippe anheimfiel, sondern auch im Rechtsleben das Ein-greifen der Gesamtheit sich bemerkbar machte. Allerdings wurden nur fchwerwiegende Verbrechen, wie Fahnenflucht und Landesverrat, die nicht nur den Frieden der Gesamtheit verletzten, sondern auch die Götter, die Hter des ffentlichen Friedens, beleidigten, von der Volksversammlung geahndet. Je nach der Gre der Schuld wurde die Strafe (Ertrnken. ^ Aufhngen, Versenken in einen Snmps) bemessen. Die Vollstreckung des Vollstreckung. Urteils wurde als eine Art Opferhandlung aufgefat, durch welche die Gottheit vershnt werden sollte. berdies sagte sich der Schuldige durch m das Verbrechen von der Volksgemeinschaft los; er verfiel der Friedlosig- losigkeit. keit, der zufolge jeder ihn ergreifen und tten konnte. Auer der Volksversammlung hielten die Germanen besondere Gerichtsversammlungen. In jedem Siedelungsbezirk gab es eine eigene Gerichts- oder Dingsttte, den Malberg, der durch Burne weithin Die Malsttte, erkenntlich war. Zu bestimmten, feststehenden Zeiten trat die Gemeinde an dieser Stelle zum echten Ding') zusammen, um die schwebenden Das Ding. Rechtsflle zu erledigen. Verlangte ein Vergehen ein rasches Urteil, so wurde ein gebjblties Ding gehalten, zu dem nur die vom Richter be-sonders Entbotenen erscheinen muyten. !) Die Schlachtreihe der Barbaren hatte die Gestalt eines Keiles oder Dreiecks, war hinten breit und ging nach vorn schmal aus, fast wie der Kopf eines Ebers, dicht und fest von Schilden umwallt. Die au Gliedern und Haufen zusammengesetzten langen Flanken bildeten eine fast schrge Aufstellung und zogen sich mehr und mehr auseinander, so da sie ganz hinten einen breiten Raum einnahmen. Agathias. 2) Die Bezeichnung Ding im Sinne von Gerichtsversammlung. Gerichts-Verhandlung hat sich erhalten in dingen = jemanden durch Verhandeln fr bestimmten Lohn gewinnen; verteidigen mhd. vertagedingen, nrspr. = vor Gericht verhandeln. Anklnge an das germ. Gerichtswesen enthalten die Redens-arten: Gut Ding will Weile haben, jemanden dingfest machen, Umstnde machen- 15*

4. Deutsche Forschertätigkeit in Afrika und Asien - S. 34

1910 - Paderborn : Schöningh
34 Deutsche Forschertätigteit in Afrika und Asien rang er dem Statthalter von Mao die Zustimmung zum Morde ab. Die Mörder drangen in Beurmanns Hütte ein. Da der plötzlich Überfallene seine Feuerwaffen nicht erreichen konnte, verteidigte er sich mutig mit dem Schwert, und es kam zu einem verzweifelten Handgemenge. Die Angreifer konnten ihm mit Lanzen und Messern nichts anhaben. In dem Wahn, er sei gegen blanke Waffen gefeit, warfen sie ihm einen Strick um und vollendeten ihr Verbrechen durch Erdrosselung. Die Stelle, wo mein Gewährsmann das Opfer begrub, war längst über- wüstet und unkenntlich geworden. Aus: Nachtigal, Sahara und Sudan. Leipzig, F. A. Brockhaus Ein Zwergstamm Zentralafrikas Die ersten Vertreter der Zwergstämme Zentralafrikas habe ich bei meinem Aufenthalt unter den Mangbattu zu Gesicht bekommen. Schon in der Frühzeit der griechischen Literatur tritt die Sage von den Zwergen, den Pygmäen, auf; bereits Homers Ilias kennt die mit den Kranichen kämpfenden „Ellenmännchen", und Aristoteles berichtet in bestimmtester Form über Völker von unnatürlich kleinem Wuchs in den Quellgegenden des Nil. Auf meiner Reife begleitete mich überall die Sage von den Zwergen; bei der Nilfahrt, in den Seriben des Bongogebiets, unter den Niamniam stieß ich auf die abenteuerlichsten Erzählungen von Männchen, die nur von Metergröße wären und einen weißen Bart hätten, der bis zu den Knien reiche, und dergleichen. Daß es aber in der Tat eine ganze Reihe von Völkerstämmen gibt, deren durch- schnittliche Körpergröße weit unter dem Mittelmaß der be- kannten Bewohner von Afrika steht, davon sollte ich mich erst bei Münsa durch den Augenschein überzeugen. Schon hatte ich mehrere Tage in der Residenz des Mang- battukönigs verlebt, und noch immer waren mir nicht die Zwerge zu Gesicht gekommen; meine Leute aber hatten sie gesehen. Da erscholl eines Vormittags lauter Jubel. Mo- hammed hatte einige Pygmäen beim König überrascht und schleppte nun ein seltsames Männlein trotz seines Sträubens vor mein Zelt. Es hockte auf Mohammeds Hüfte; ängstlich schreiend klammerte es sich an Mohammed fest und warf

5. Deutsche Forschertätigkeit in Afrika und Asien - S. 23

1910 - Paderborn : Schöningh
Beim Herrscher von Wadai 23 in Gemeinschaft des Marabu, seine Nahrung bedächtig im seichten Wasser Wenn man sich dies bunte Bild von einer gelblichen, mit saftig grünen Bäumen bestandenen Steppe umgeben denkt und diese wiederum von Bergen eingefaßt, die von schwarzen Gewitterwolken, in denen es wettert und zuckt, überschattet werden, dazu plötzlich eine glutrote Sonne, die auf Augenblicke alles überstrahlend die Nänder der Wolken rosa beleuchtet, wenn man sich ferner hier hinein noch die Farben eines eben auf- leuchtenden Negenbogens denkt und sich vorstellt, daß alle diese Töne im Widerschein vom Wasserspiegel zurückgeworfen werden, so fragt man sich, ob auch die reichste Palette eines Malers wohl jemals genügen würde, all diese Herrlichkeit wie-der- zugeben. Aus: Adolf Friedrich Herzog zu Mecklenburg. Ins innerste Afrika, Leipzig, Klinkhardt und Biermann. Beim Herrscher von Wadai Mein zweiter Aufenthalt in Kuka hat wieder fast ein halbes Jahr in Anspruch genommen. Erst in der Ruhe wurde ich mir meines heruntergekommenen Zuftandes recht bewußt. Die Schmerzen in den Gelenken, Muskeln und Knochen, die ich den Sümpfen Vagirmis verdankte, beraubten mich des Schlafes, und Geschwüre mit stark entzündeter Umgebung bedeckten meinen Körper. So blieb ich, von Schmerzen gepeinigt, kraftlos, tief verstimmt, voll Sehnsucht nach der Heimat, länger als einen Monat unfähig zu nutzbringender Arbeit und zur Betreibung meiner Weiterreise. Als Ziel derselben stand bei mir noch immer das geheimnisvolle Reich Wadai fest. Aber vorläufig war der Weg durch die Über- schwemmungen der Regenzeit ungangbar, und der Scheich zögerte noch immer mit der Erlaubnis, weil er um die Sicher- heit meiner Person aufrichtig besorgt war. Die Aussichten besserten sich erst, als am 10. Januar 1873 ein Bote des Königs von Wadai mit Briefen an Scheich Omar und günstigen Nachrichten über die dortigen Zustände ankam und sich auf Wunsch des Scheich bereit erklärte, mich als Reisegefährten mitzunehmen. Sei ich, meinte er, erst

6. Deutsche Forschertätigkeit in Afrika und Asien - S. 37

1910 - Paderborn : Schöningh
Ein Zwergstamm Zentralafrikas 37 Gestaltung. Besonders in die Augen fiel das Überwiegen der Länge des Oberkörpers in Verbindung mit langen, dürren Armen. Ein nach oben zu plötzlich und flach verengter Brust- korb, dessen untere Öffnung sich übermäßig erweitert, dient einem wohlgerundeten Hängebauch als Halt, der selbst be- jährten Individuen das Aussehen arabischer und ägyptischer Kinder verleiht. Dem letztern Merkmal entsprechend war auch eine außerordentlich starke Ausbildung des hinteren Körper- Umrisses zu beobachten. In den Gliedmaßen fallen die eckig vorragenden Gelenke, die plumpen, großscheibigen Knie und die einwärts gerichteten Füße auf. Der Gang hat etwas zappelig Watschelndes, jeder Schritt ist von einem Wackeln begleitet. Mein Nsewue war nicht imstande, eine gefüllte Schüssel zu tragen, ohne den Inhalt zu verschütten. Das schönste waren die Hände, die bewundernswerte Zierlichkeit und elegantes Ebenmaß erkennen ließen. Alle Nasseeigentümlichkeiten gipfeln im Bau des Schädels. Als Hauptmerkmale stellen sich folgende heraus: ein hoher Grad von Schiefzahnigkeit, schnauzenartiges Vor- springen der Kiefer, eine breite, der Kugelgestalt sich nähemde Schädelwölbung mit abgerundeten Stirnhöckern. Alle Nachrichten, die über die Buschmänner vorliegen, stimmen darin überein, daß ihre Augen, die beständig dem Sonnenlicht ausgesetzt sind, sich durch stark zusammengezogene schmale Lidspalten auszeichnen. Dagegen haben die im Waldesschatten aufgewachsenen Akka große breitgespaltene und ossene Augen, die ihnen fast ein Vogelaussehen geben. Gegen- über der ganzen Reihe übereinstimmender Merkmale ist dies der einzige sehr auffallende Unterschied zwischen Akka und Buschmännern, der lediglich auf den Einfluß der Lebensweise und auf klimatische Ursachen zurückzuführen ist. Die welke Beschaffenheit der Haut, wodurch die Busch- männer ausgezeichnet sind, war bei den Akka nirgends zu schauen. Überhaupt erschienen sie nicht in so hohem Erad dürr und mumienhaft, wie es bei den Buschmännern stets hervor- gehoben wird. Die Akka waren knochig und eckig an den Gelenken, aber die Haut, die diese umspannte, war nicht runzliger als bei den andern Rassen.

7. Mittelalter (und Neuzeit bis 1648) - S. 131

1908 - Münster i.W. : Schöningh
— 131 — Wie wen die Himmel holdgesinnt beglücken, Trieb sanft der Wind sie durch die feuchten Au'n; Hell war der Luftkreis, und vor Wettertücken Erregte nicht ein Wölkchen Furcht und Grau'n ; Kap Prasso *) lag fernab bereits im Rücken, Ein alter Nam in Aethiopiens 3) Gaun: Als sich erhoben aus dem Flutenbade Von unbekannten Inseln3) die Gestade. Vasco da Gama, der dem ungeheuren Wagnis als Führer leiht die tapfre Hand, Und dessen Herz Hochsinn und Mut befeuern. Dem stets Fortunas Gunst zur Seite stand. Sieht keinen Grund, zum Ufer hin zu steuern, Weil ihm als unbewohnt erscheint das Land, Und gibt zur Weiterfahrt sofort das Zeichen; Doch sollt' er, was er dachte, nicht erreichen. Denn siehe! rasch durchfurcht ein Schwarm von kleinen Fahrzeugen jetzt von jenem Jnselrund,^) Das nächst am Festland liegt, wie alle meinen, Mit breitem Segeltuch den weiten Sund; Aufjauchzen all', und aller Blick' erscheinen Gebannt vor Freud' auf ihrer Freude Grund: „Wer sind die Leute? Herrscht Gesetz und Sitte," So fragt man, „und ein Fürst in ihrer Mitte?" Sie tragen Baumwollzeug, nur hin und wieder Einfarbig, meist weißstreifig kreuz und quer; Dem wallt es leichtgeschürzt zur Erde nieder. Keck um den Arm geworfen hebt es der; Von Hals zur Hüfte find entblößt die Glieder, Dolch oder Säbel steckt im Gurt als Wehr; Ein Turban schirmt den Kopf; im Takt von starken Trompetenstößen zieh'n heran die Barken. — Tücher und Arme winken rings zum Zeichen, Vom Lususvolk^) erbitte man Verzug; Den Lauf verändern rasch die Schiff' und streichen Seitwärts zum Jnselland mit ihrem Bug; Als solle jetzt ihr Ziel sie schon erreichen, Müht sich die Mannschaft froh nach Pflicht und Fug: Man rafft die Segel, senkt die Stangenspitzen Und wirft den Anker, daß die Wellen spritzen. *) Jetzt Cabo das Correntes. — 2) Afrika. — ®) Querimba-Jnseln. — 4) Mozambik. — 6) Portugiesen, Nachkommen des Lusus. 9*

8. Geschichte des Altertums - S. 85

1905 - Münster in Westf. : Schöningh
85 Griechische Vasen und Gefe. und Kronleuchter erhellten die Wohnrume. Alle Gegenstnde hatten eine geschmackvolle Form und zeigten meist kunstvolle Verzierungen. Die Vasen mit schwarzer Grundfarbe und hellroter Bemalung und die metal-leiten Kunst- und Schmuckgegenstnde in getriebener Arbeit werden heute noch hoch geschtzt. Die Kleidung war fr das milde Klima recht zweckmig und entsprach dem Schnheitssinne des athenischen Volkes. Das Unterkleid, Chiton genannt, bestand bei Mnnern und Frauen aus einem sackartigen Kleidungsstcke ohne rmel, das von den Schultern lang herunterfiel; es wurde durch einen Grtel zusammengehalten. der dem Chiton trugen sie ein groes, viereckiges Tuch als Mantel (H imation), das sie malerisch in reichen Falten so um den Krper legten, da die rechte Schulter und der rechte Arm frei blieben. Die Stoffe waren aus Wolle oder tieinen und entweder wei oder bunt gefrbt. An den Fen trug man wohl San-dalen, doch war eine Fubekleidung meist nicht blich. Das Haupt blieb unbedeckt, nur auf Reifen pflegte man einen Hut zu tragen. Redner, Snger und Sieger schmckten es mit einem Kranze, und bekrnzt setzte man sich zum Opfer- oder Festmahle nieder. Das Haar fiel in Flechten der den Rcken hinab oder wurde mit einem Bande zu einem Schpfe (der griechische Knoten") im Nacken zusammengebunden. . Spter schnitten die Männer das Haar kurz und lieen das Gesicht glatt rasieren. Tglich, und zwar gewhnlich vor der Mahlzeit, nahmen die Griechen ein Bad. Die Reichen Pflegten zu Haufe zu badeu, fr das Volk gab es ffentliche Badeanstalten.

9. Lehrbuch der Geschichte des deutschen Volkes für die oberen Klassen katholischer höherer Mädchenschulen - S. 107

1903 - Paderborn : Schöningh
f) Persönlichkeit Friedrichs des Großen; sein Lebensabend. Trotz seines kleinen Wuchses ließ schon das Äußere Friedrichs die zum Herrschen angelegte Natur erkennen. Aus seinen großen blauen Augen sprach ein durchdringender Verstand und ein unbeugsamer Wille, aber auch Wohlwollen und Selbstbeherrschung. Abgesehen von der Beschäftigung 'mit den Wissenschaften, gehörte alle seine Zeit dem Staate. Sämtliche Berichte der Beamten las er selbst durch und versah sie gern mit kurzen, derben Randbemerkungen. Jeden Morgen um vier Uhr, spätestens um fünf Uhr saß er schon an seinem Schreibtische. Durch häufige Reisen lernte er alle Teile seines Reiches mit ihren verschiedenartigen Zuständen und Bedürfnissen kennen. Gegen seine Untertanen und Soldaten war er leutselig; besonders hatte er es gern, wenn man ihm frisch vom Herzen weg die Wahrheit sagte. Das Alter und körperliche Leiden beugten zuletzt seine elastische Gestalt; tiefe Furchen durchzogen fein Gesicht. Aber das Feuer seiner Augen bewies, daß der Geist noch jugendfrisch war. Noch immer liebte er es, die Straßen der Hauptstadt zu durchwandern; dabei trug er einen abgenutzten blauen Offiziersrolf, hohe Reiterstiefel und einen dreikantigen Hut, unter welchem die schlecht frisierte Perücke mit dem langen Zopf hervvrfah; die Rechte stützte sich auf den Krückstock. Die letzten Lebensjahre gestalteten sich für Friedrich sehr einsam. Seine testen Freunde starben der Reihe nach vor ihm weg, zuletzt der alte Ziethen. Immer stiller wurde es zu Sanssouci. Am 17. August 1786 machte die Wassersucht seinem Leben ein Ende. Er hinterließ seinem Nachfolger ein Land von 3500 Ouadratmeilen mit 6 Millionen Einwohnern. Preußen tvar eine Großmacht geworden. § Maria Uyeresia und Iosef Ii. 1. Die Kaiserin Maria Theresia (1740 —1780) galt als die schönste Frau ihrer Zeit; auch ungewöhnliche geistige Vorzüge zeichneten sie aus. Mit Vorliebe studierte sie Geschichte und fremde Sprachen; aber auch an heiterer Geselligkeit, an Musik und Tanz und selbst am Reiten fand die lebensfrohe Fürstin ihre Freude. Durch ihr herzliches, naives Wesen entzückte fte jeden, der mit ihr in Berührung kam. Auf ihren Anzug verwandte sie keine große Sorgfalt; mit Ausnahme der Gala-Tage war sie und ihr Hof sehr rinfach gekleidet. Dabei war sie die größte Wohltäterin der Armen und Kranken, welche sie oft persönlich besuchte. Mit ganzem Herzen hing sie an der katholischen Kirche: täglich wohnte sie der hl. Messe bei und besuchte in der Regel noch eine andere Kirche oder ein Kloster. Am Hofe hielt sie die strengste Sittenreinheit aufrecht. Ihrem Gatten, dem gutmütigen Franz I., war sie mit inniger Liebe zugetan. Nach seinem plötzlichen Tode (1765) legte sie die Trauerkleidung nicht wieder ab. Ihren zahlreichen Kindern war 4 -V7.

10. Lehrbuch der Geschichte des deutschen Volkes für die oberen Klassen katholischer höherer Mädchenschulen - S. 111

1903 - Paderborn : Schöningh
- 111 — 5. Kleidung. Die herrschende Mode blieb die französische. Sie machte sich breit an den Höfen, beim Adel und in den Städten; nur auf dem Lande fand sie keinen Eingang. Als gegen Ausgang des Jahrhunderts die freiheitlichen Bestrebungen aus Nordamerika und Frankreich sich auch in Deutschland verbreiteten, trat ein gewaltiger Umschwung ein. Die jungen Männer trugen wieder Bart und langes, nngepudertes Haar mit Schlapphut, Rock mit breitem Kragen, anliegende helle Beinkleider mit hohen Stiefeln; die Hand bewaffnete sich mit dem derben Knotenslock. Der ehrsame Bürger dagegen vermochte sich noch nicht von seinem Dreimaster und der bezopften Perücke oder dem Haarbeutel zu trennen. Um diese Zeit fand auch die „Werthertracht" (blauer Frack mit gelben Knöpfen) viele Freunde. Die Tracht der Frauen bewahrte noch lange die ungeheuren Haarberge, den Reifrock, die lange Schleppe und die abscheulichen Schönheitspflästerchen. Endlich um 1780 begann der allmähliche Übergang zu den einfacheren und natürlicheren Formen der heutigen Zeit. Der Schuh blieb spitz und mit hohen Absätzen versehen bis zum Ende des Jahrhunderts. 6. pflege der Mnfle; Blütezeit der deutschen Dichtkunst. a) Baukunst. Schon seit dem Anfange des 17. Jahrhunderts waren die Kirchen und fürstlichen Schlösser im Barockstile erbaut, welcher später Rokoko- oder Zopfstil genannt wurde (vgl. Bildertasel Ix). In seltsamer Geschmacksverirrung strebte derselbe die größte Regellosigkeit an; die Muschel, das unregelmäßigste Gebilde der Natur, war sein Vorbild; alle geraden Linien wurden möglichst vermieden. Die Wandflächen wurden mit gekünstelten Verschnörkelungen und phantastischen Figuren überladen. Die Wandmalerei mußte der Stuckatur Platz machen. Da viele Jesuitenkirchen in diesem Stile erbaut sind, heißt er auch wohl Jesuitenstil. b) Musik. Die Kunst erlebte im 18. Jahrhundert ihr goldenes Zeitalter in Deutschland. Händel und Bach waren die Meister des geistlichen Oratoriums. Am Hofe Maria Theresias und Josefs Ii. schufen Gluck, Haydn und Mozart ihre unsterblichen Werke. Etwas jünger war Beethoven. c) Blütezeit der deutschen Dichtkunst. Auch die deutsche Dichtkunst stand lange Zeit in sklavischer Abhängigkeit von der französischen. Erst Klopftock bahnte um 1750 durch seinen „Messias" und seine „Oden" die Selbständigkeit unserer Literatur an. Sein Zeitgenosse Lessing schuf das erste echt deutsche Schauspiel „Minna von Barnhelm". Indem er im „Laokoon" und in der „Hamburger Dramaturgie" das Wesen wahrer
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