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1. Neueste vollständige Erdbeschreibung für Bürgerschulen, Seminarien und zum Selbstunterricht - S. 437

1842 - Dresden : Schmidt
Deutschland. 437 tenvereinen, Akademien, Bibliotheken, Kunstsammlungen, botan. Garten, Sternwarten rc. ist durchaus kein Mangel. Kein Volk hat so viele Schriftsteller aufzuweisen, wie das deutsche; zahlt man doch derselben über fiooo. Boden und Klima. Der Boden ist im Ganzen fruchtbar; nur hin und wieder finden sich Sand- und Hai- destriche, welche aber durch den Fleiß der Bewohner in immer engere Grenzen gebracht werden. Der Norden ist flach, die mittlern und südlichen Provinzen sind gebirgig. Die fruchtbarsten Strecken sind am Main, Neckar, an der Elbe und Saale, in Thüringen rc. ; die unfruchtbarsten be- finden sich im Lüneburgischen. Das Klima ist gemäßigt, in den Hähern Gegenden zwar rauh und feucht, desto an- genehmer aber in den Thalern. Norddeutschland, in der Nähe der Nord - und Ostsee, hat häufig unfreundliche Wit- terung; Süddeutschland hat, die hohen Gebirgsgegenden abgerechnet, warme Lust. Hier und am linken Nheinufer soll das Klima sogar hin und wieder ein italiänisches sein. Produkte und Nahrungszweige. Das Nähere hierüber bei den einzelnen Ländern; hier nur im Allge- meinen Folgendes: Groß ist der Produktenreichthum unsers Vaterlandes. 1) Aus dem Thierreiche: Vortreffliche Pferde, vorzüglich in Mecklenburg, Lüneburg, Schlesien, ganz Preu- ßen, Weimar, Würtcmberg, Ostfriesland, Böhmen, Mäh- ren, Schleswig und Holstein. - Die Schafzucht macht einen großen Reichthum Deutschlands aus; es unterhält gegen 29 Millionen dieser nützlichen Thiere und fast über- all ^hat man die Racen veredelt. Vortreffliche Wolle liefert Mähren, Böhmen, Schlesien, Ostpreußen, Ostfriesland, Sachsen, Thüringen, Würtemberg, Hannover, Mecklenburg, Holstein, Schleswig und Friesland. — Nicht geringer ist die Rindviehzucht in Ostfriesland, Franken, Schwa- den rc. Schweine werden in Böhmen, Westphalen, Pommern, Baiern rc. in Menge gezogen, doch werden noch ansehnliche Heerden aus Polen und Ungarn eingetrieben. Die westphal. Schinken sind berühmt. — Ziegen, meist in Gebirgsländern. — Gänse in Pommern, Westphalen, Böhmen, Sachsen, Thüringen rc. — Die Bienenzucht wird in mehrern Gegenden, z. B. im Bremischen, Mün- sterschen, Westphälischen, Lüneburgischen, in einigen brau-

2. Neueste vollständige Erdbeschreibung für Bürgerschulen, Seminarien und zum Selbstunterricht - S. 438

1842 - Dresden : Schmidt
438 Europa. denburgischen Ländern, in der Lausitz, bei Nürnberg rc. mit Erfolg getrieben. Der Seidenbau in Tyrol, Ba- den und der Pfalz ist erfolgreich, weniger ist dieß der Fall in andern deutschen Ländern. Wildpret, Geflügel und Fische giebt es genug. 2) Aus dem Gewächs reiche. Oben an steht der Getreidebau, der so stark betrieben wird, daß Deutsch- land mit seinem Ueberflusse andern Ländern aushelfen kann. Am reichsten sind Baiern, Schwaben, einige Striche in Franken und am Rhein, Thüringen (die goldene Aue), Altenburg, Anhalt, Magdeburg, Halberstadt, Braun- schweig rc. — Hü lsenfruchte, hinreichend. — Kartof- feln, besonders in Gebirgsgegenden, eine Hauptnahrung. Gartengewächse überall, besonders um Erfurt, Bam- berg, Schweinfurt. — Obst, besonders in Tyrol, der Pfalz, Franken, Sachsen, in der Gegend von Bamberg, im Würz- burgischen und in Oestreich. — Edelfrü chte gedeihen in den südlichsten Gegenden. Hopfen, überall, besonders in Böhmen, den Gegenden um Altorf, Gräfenberg, Hersbruck, Nürnberg, Schwabach, in Sachsen, im Hildesheimischen und Braunschweigschen. — Auch der Tabaksbau ist vielen Gegenden von Wichtigkeit, z. B. der Umgegend von Nürnberg, dem baireuthschen Unterlande, Hanau, der Pfalz, Sachsen, Brandenburg, Thüringen, einigen hannoverschen Ländern rc. — Flachs. Der Anbau desselben ist außer- ordentlich verbreitet, zumal in Schlesien, Böhmen, Mähren, Schwaben, einigen Rheingegenden, Hessen, Fulda, West- phalen, Ober- und Niedersachsen rc. Der Flachs wird Hierlands verarbeitet; eben so der Hanf, den man in vielen Gegenden Deutschlands stark anbaut. — Färberröthe oder Krapp wird in südlichen Gegenden mit Fleiß gepflegt. Der Waid bau, ehedem in Thüringen gewaltig betrieben, ist durch den allgemeinen Gebrauch des Indigo zurückge- kommen. — Höchst wichtig ist der Weinbau. Die edel- ste Gattung unter den deutschen Weinen liefert der Rhein- gau. Die vorzüglichsten Sorten sind: der Johannisberger, Hochheimer, Rüdesheimer, Niersteiner rc. Sehr gesucht sind die Pfälzerweine, als Deidesheimer, Förster rc. Ein vorzüglicher Wein ist auch der Frankenwein, dessen Krone der Stein- und Leistenwein ausmacht. Die Moselweine

3. Neueste vollständige Erdbeschreibung für Bürgerschulen, Seminarien und zum Selbstunterricht - S. 440

1842 - Dresden : Schmidt
44v Europa. Eger, Töplitz, Pyrmont, Selters, Baden, Ems, das Schlan- genbad rc. Die Industrie steht mit dem Reichthum der Pro- dukte im gehörigen Verhältnisse und es giebt fast kein Na- turerzeugniß, das in Deutschland nicht in ein Kunsterzeug- niß verwandelt würde. 1) Aus dem Thierreiche wird verarbeitet: Wolle zu Tüchern, Strümpfen :<*. Berühmt sind die Wollenma- nufakturen in Aachen und der Umgegend, in Böhmen, Mähren, Oestreich, Schlesien, Preußen, Sachsen rc. — Leder. Fast alle Sorten von Roß-, Rind-, Kalb-, Bock-, Ziegen- und Schafhäuten werden verarbeitet; doch kann sich das deutsche mit dem Niederländer Sohlenleder noch lange nicht messen. — Die Seiden manu fakturen sind in einigen Städten, besonders in Wien, von Bedeutung, können aber mit den ausländischen Waaren nur mit großer Anstrengung gleiche Preise halten. — Die Wachsblei- chen und Wachs licht fab riken, Fabriken für Wachstuch und Wachstapeten liefern eine solche Menge Waare, daß ein großer Theil davon ins Ausland geht. Fischbein- reiß e re ien in den Seestädten. 2) Das Pflanzenreich wird von dem deutschen Kunstfleiße trefflich benutzt. Oben an stehen die Leinen- manufakturen, welche die mannigfaltigsten Arbeiten liefern, vom groben Segeltuche bis zu den feinsten Spi- tzen. Hauptsitz derselben sind: Schlesien, Böhmen, die Lausitz, die sächsischen Länder, Westphalen, Schwaben, Han- nover und Hessen. — Papier wird in Deutschland eine ungeheure Menge verfertigt; doch bezieht man die feinern Papiere lieber aus Frankreich, den Niederlanden und der Schweiz. Starke Verwendung zu bunten Papieren und zu Tapeten. Die Baumwollenweberei hat sich in Deutschland sehr ausgebreitet, besonders in Sachsen, wo die Fabrikate des Erzgebirges und Vogtlandes den engli- schen den Rang abzulaufen drohen.— Tabaksfabriken sind ebenfalls verbreitet. Im Oestreichischen ist die Tabaks - bereitung kaiserliches Monopol. Die vorzüglichsten Fabri- ken finden sich zu Duisburg, Köln, Berlin, Schwedt, Kö- nigsberg, Breslau, Magdeburg, Erfurt, besonders in Ham- burg und Bremen. — Zuckerraffinerien besonders in Hamburg, Altyna, Bremen und Lübeck. Oestreich schafft

4. Neueste vollständige Erdbeschreibung für Bürgerschulen, Seminarien und zum Selbstunterricht - S. 443

1842 - Dresden : Schmidt
Deutschland. Balern. 443 Blei, Wolle, Leinen, Metallwaaren, Glas, Porzellan, höl- zerne Spielwaaren und Uhren, Baumwollengewebe, Spi- tzen, Leder, Tuch, Wollenzeuge, Fleisch, Obst, Honig und Wachs, Oel, Pech, Theer und Kienruß, Schmälte, Mühl, steine und Mineralwasser.— Eingeführt werden: a)Ko- lonialwaaren aller Art, als: Zucker, Kaffee rc. b) An- dere, zu den Lebensbedürfnissen gehörige Waaren, als: Och- senhäute, Sohlenleder, Leinsamen, Hanf, Rindvieh, Pferde, Käse, Flintensteine und feines Papier, c) Reine Luxus- artikel, als: Seide und Seidenwaaren, Wein, feine Tü- cher und Zeuge, Seefische k. d) Literarische Hülfsmit- tel: Bücher, physikalische und mathem. Instrumente rc. Ein theilu ng. Die deutschen Bundesstaaten zerfal- len in folgende 3!) Reiche und Lander: I) Ein Kai- serthum, nämlich der Antheil Oestreichs. 2) Fünf Königreiche, nämlich der Antheil Preußens, Bai- ern, D a ch se n, W ü r t em b e r g und Hannover. 3) Ein Kurfürstenthum, nämlich Hessen - Kassel. 4) Sechs G roßherz ogthü me r, nämlich Hessen-Darmstadt, Baden, Mecklenburg-Schwerin, Mccklenburg- Strelitz, die Antheile von Luxemburg und Limburg, Sachsen -Wei mar. 5)Zehn Herzogthü m er, als Sach- sen - Meiningen - Hildburghausen, Sachsen K o - burg - Gotha, Sachsen - Alten bürg, Nassau, B r a u n s ch w e r g - W o l f e n b ü t t e l, Anhalt- Dessau, An ha lt - B ern b urg, Anhalt-Köthen, Holstein und Lauen bürg. <») Elf Fürstentümer, nämlich Schwarzburg - Rudolstadt, Schwarzburg - Son- dersha ulen, Reuß-Greiz, Reuß-Schleiz und Lobenstein, Lippe - Detmold, Lippe - Schaum- bürg. Waldeck, Hohenzollern -Hechingen, Hohen- z oll ern - S igmar ing en und Liechtenstein. ?) Eine gefürstete Landgrafschaft, nämlich Hessen - Hom- burg, und 8) vier Freistädte, als Hamburg, Bre- men, Lübeck und Frankfurt am Main. 1) Das Königreich Baiern. Lage un d Grenzen. Es besteht aus zwei getrenn- ten, sehr ungleichen Theilen, wovon der größere, im W. und N. von Oestreich, zwischen 4?° 2v' bis 50° 40' N. B.

5. Neueste vollständige Erdbeschreibung für Bürgerschulen, Seminarien und zum Selbstunterricht - S. 444

1842 - Dresden : Schmidt
Europa. 444 und 26° 25' bis 31° 23' £>. L. liegt, und im N. von Reuß, den sächsischen Ländern und Hessen, und im W. von Würtemberg, Baden, Hessen und dem Frankfurter Gebiete begrenzt wird. Der kleinere Theil liegt jenseits des Rheins, zwischen 48° 57' bis 46° 48' N. B. und 24° 47' bis 26° 13' O. L., zwischen Frankreich, Preußen und Hessen. Größe und Einwohnerzahl. 1380 o M. mit 4,187,60v E. Auf die Geviertmeile kommen demnach 3014 Seelen. Religion und Gesittung. Der größte Theil der Bewohner (|) bekennen sich zur katholischen, aber auch ein bedeutender Theil (¿), besonders im Norden, zur protestan- tischen Kirche. Noch finden sich einige Ansiedlungen der Herrenhuter und Wiedertäufer, und ungefähr 55,060 Ju- den. Die Tugenden des Deutschen sind dem Baier nicht fremd; er ist tapfer, bieder, fleißig und gebildet. Ueberall trifft man gute Landschulen und in den Städten Gymna- sien; auch dreier berühmter Universitäten erfreut sich das Land. Nahrungszweige. Obgleich Baiern viele Gebir- ge hat, so ist es doch ein überaus gesegnetes und fruchtba- res Land, durchweg trefflich angebaut. Von dem ganzen Flächeninhalt kommen 0,703,270 baierische Tagewerke auf das Ackerland; 363,840 Tagewerke auf Weinberge und Gärten; 2,702,160 Tagewerke werden als Wiesen benutzt, und 6,644,880 Tagewerke bedecken die Waldun- gen. Siebzehn Zwanzigstel der Oberfläche sind also kul- tivirt. Eine □ M. hat 16,104 Tagewerke, ein Tagewerk 40,000 baierische Hl' oder 1| Morgen. Ackerbau ist dem- nach eine Hauptbeschäftigung der Einwohner, und das Flachland besonders an beiden Seiten der Donau ist eine wahre Kornkammer. Außerdem gewinnt man Hopfen, Ta- bak. Flachs, Hanf, vielen und guten Wein rc. Die Vieh- zucht ist allgemein. Der Bergbau wird im südlichen Theile getrieben; die Industrie ist mehr im N. verbrei- tet. Blühende Fabrr. finden sich z. B. in Augsburg, Nürn- berg, Fürth, Erlangen, Schwabach, Hof, München rc. Am meisten wird geschafft in Wolle, Leinen, Leder, Glas, Me- tallwaaren, Tabak, Oel, Papier rc. Besonders zu bemer- ken sind die Brauereien. Der Handel ist, bei der Lage und dem Produktenreichthum des Landes, sehr blühend.

6. Neueste vollständige Erdbeschreibung für Bürgerschulen, Seminarien und zum Selbstunterricht - S. 478

1842 - Dresden : Schmidt
478 Europa. Wein, Holz rc. An Mineralien ist eher Mangel, beson- ders an Salz; docb giebt es Eisen, Kobalt, Thon, Schleif- steine, Mineralwasser. Die Viehzucht liefert zur Ausfuhr. Die Fischerei ist einträglich; besonders berühmt sind die Rheinlachse und Karpfen, ingleichen die Lachsforellen im Bodensee. Die Fabriken verarbeiten Flachs, Wolle, Eisen und Stahl. Am weitesten verbreitet ist die Linnen- weberei. Der Handel ist lebhaft, besonders der Transito- handel. Die Ausfuhr bezieht sich aber mehr auf Natur, als Kunstprodukte, doch wird auf dem Rhein Vielerlei nach Holland und Frankreich vertrieben. Holz und Holzwaaren, besonders Holzuhren, werden vom Schwarzwalde ausge- führt. Die Staatsverfassung ist beschränkt monarchisch. Der Landesherr ist Großherzog. Die Landstände sind in zwei Kammern eingetheilt und ihre Rechte sind gleich denen der baierischen Landstände. Als Bundesmacht hat Baden in der engern Versammlung eine, in der Plenar- versammlung drei Stimmen. Das Bundescontingent be- trägt 10,000 Mann. Die Staatseinkünfte belaufen sich auf 14 Mill. Gulden; Staatsschulden sind 13 Mill. Fl. Das Militair ist gut organisirt, doch größtentheils beurlaubt. Es besteht aus 5 Linieninfanterie - Regimen- tern, 3 Dragoner- Reg. und 1 Artilleriebrigade. Eintheilung und Wohnvlätze: Man theilt das Land in 4 Kreise; sie sind: 1) Der S e e kr e i s, mit der Hst. Konstanz; 2) Der Oberrheinkreis, mit der Hst. Frei bürg; 3) Der Mitte lr Hein kreis, mit der Hst. Rastadt, und 4) der Nieder rheinskreis, mit der Hptst. Mannheim. — Bedeutend sind auch hier die standesherrlichen Be- sitzungen, z. B. die der Fürsten von Fürstenberg, Au- ersberg, Hochberg, Leiningen- Amorbach-Mil- tenberg, Salm- Kraut heim, Löwenstein. Wert h- heiin - Freudenberg; der Grafen von Hochberg, Löwen st ein - Werthheim'rc. I) Der Seekreis hat seinen Namen von dem Boden- see, dem Bregenzer- und Ueberlinger - See. Letzterer ist ein Busen des Bodensees. Es gehören dazu die Standes- herrschaften des Fürsten von Fürstenderg und der Mark- grafen von Baden-Hochberg. Der Kreis ist umgeben

7. Neueste vollständige Erdbeschreibung für Bürgerschulen, Seminarien und zum Selbstunterricht - S. 487

1842 - Dresden : Schmidt
Deutschland. 487 neben beschäftigen sich die Bewohner mit Holzarbeiter:, Spinnen, Weben, aber nur wenig mit Getreide- und Wein- bau. Die Verfassung ist monarchisch, durch Landstande beschrankt. Die Staatseinkünfte belaufen sich auf 13,400 Rthlr. ; das zu stellende Kontingent beträgt 55 Mann. Das Fürstenth. Liechtenstein hat in der engern Bundesver- sammlung mit Hohenzollern, Reust, Schaumburg-Lippe, Lippe-Detmold und Waldeck 1 Gesammtstimme, in der weitern Versammlung 1 besondere Stimme. Hauptort ist der Flecken Vadutz, jetzt Liechtenstein genannt; J ,000 E. Aus dem nahen Felsen steht das Schloß Liechtenstein. Weit größer sind die mittelbaren Besitzungen des Für- sten von Liechtenst. im Oestreichischen. Diese betragen 104 □ M. mit 350,000 E. und 1,500,000 Fl. Einkünften. 5) u. 6) Die Fürstenthümer Hohenzollern. Sie sind zum größten Theil von Würtemberg und nur einem kleinen Theile nach von Baden umgeben. Von 47° 55' bis 48° 25 N. B. und 26° 23' bis 27° 7' O. L. Die Größe beträgt, mit den zugehörigen Standesherrschaf- ten, 25 □ M. mit 63,000 katholischen Einwohnern. Der Boden ist meist gebirgig, doch in den Ebenen fruchtbar. In der engern Versammlung des Bundes hat Hohenzollern mit Liechtenstein, Reuß, Schaumburg - Lippe, Lippe - Det- mold und Waldeck 1 Gesammtstimme; in der weitern Ver- sammlung 1 besondere Stimme. Das Land gehört den bei- den Fürsten von Hohenzollern-Hechingen und Ho- henzollern-Siegmaringen. A. Das Fürstenth. Hohenzollern- Hechingen hat 5 llj M. mit 20,000 E- Die Regi- rungsform ist monarchisch mit landständischer Verfassung. Staatseinkünfte 83,000 Rthlr.; das zu stellende Kon- tingent 145 Mann. Hauptbeschäftigungen der Be- wohner sind Ackerbau, Viehzucht und Holzhandel; eigentliche Fadrr. giebt es nicht. Städte: Hechingen an der Starzel, die Haupt - und Resi- denzstadt, mit 3,400 E., worunter 700 Juden sind. Schloß; Gymnasium, Wollenmanufaktur. Ganz nahe liegt auf ei- nem 2,580' hohen Berge das immer mehr verfallende Schloß

8. Neueste vollständige Erdbeschreibung für Bürgerschulen, Seminarien und zum Selbstunterricht - S. 488

1842 - Dresden : Schmidt
488 Europa. Hohenzollern oder das alte Zollern, wo noch ein Zeughaus mit mittelalterlichen Waffen sich befindet. Die Burg ist die Wiege der preußischen und hohenzollernschen Fürstenhäuser.— Andere bemerkenswerthe Orte: Das Lust- schloß Li ndi ch. Die Flecken Burladingen und Gr os- selfin ge n mit 1.400 E. 8. Das Fürftenth. Hohenzollern- S i e g m a.r i n g e n hat 20 □ M. und 43,000 E., wo- zu einige Hundert Juden kommen. Die Staatsform ist wie im Schwesterlande; derselbe Fall ist es mit den Haupt- beschäftigungen der Bewohner. Staatseinkünfte hat das Ländchen wohl 150,000 Nthlr. und das zu stellende Kontingent betragt 350 Mann. Mehrere der untergebenen Standesherrschaften haben doppelt so viel Einkünfte, als der Landesherr; so die fürstl. fürstenberaischen Herrschaften Trochtel fingen und Ju ngnau, die fürstl. Turn -Taxi- schen Herrschaften rc. Städte: Siegmaringen, die Haupt- und Residenzstadt an der Donau; 1.500 E- Das weitläufige Resioenzschloß liegt auf einem nahen Hügel. Das Jagdschloß Josephs tust. Haiger loch an der Eiach. einem Nebenflüßchen der Do- nau in romantischer Gegend; 1.300 E. Schloß. Troch- telfingen, 1,100 E. Residenz der Fürsten von Trocktelf. In den aufgehobenen Klöstern Habsthal ist eine Töch- terschule und in Hedingen das Landesgymnastuni errich- tet. Krauchenwies, schöner Flecken von 700 E. mit Re- sidenzschloß des Erbprinzen. Jmnau; Bad. Ostrach (Turn - Taxisch), 400 E-, bekannt durch die Schlacht 1709. Gamertingen, 1,000 E. Schloß. 7) Die gefürstete Landgraffchast Hessen - Homburg. Durch die Rheinbundsakte wurde der Landgraf Stan- desherr unter Hessen - Darmstädtischer Hoheit; doch erhielt er auf dem Wiener Kongreß die Souverainität zurück, und im Jahre 1817 bekam er Sitz und Stimme in der Bersamm- lung. Das Ländchen besteht aus zwei abgesonderten Herr- schaften, Homburg und Me ise n he im. Ersteres liegt am Taunus, zwischen Hessen-Darmstadt, Hessen-Kassel und Nassau, ist fruchtbar an Getreide, Obst, Flachs und Holz, und hat Q M. und 10,000 (?.; letzteres liegt jen->

9. Neueste vollständige Erdbeschreibung für Bürgerschulen, Seminarien und zum Selbstunterricht - S. 489

1842 - Dresden : Schmidt
Deutschland. 489 seit des Rheins, zwischen preuß. Oldenburg, und baierschen Rheinlanden. hat ebenfalls Getreide, Wein und Viel), und enthält 5 lh M. mit 14,00!) Einwohnern. Die Staats- einkünfte betragen 107,000 Rthlr. und das Bundes- kontinqent 200 Mann. Der Landgraf hat mit dem Großherzoge von Hessen in der engern Versammlung 1 Ge- sammtiiimme, in der weitern 1 besondere Stimme. 1) Die Herrschaft Homburg. Städte: Ho mb. (vor der Höhe oder dem Taunus), Haupt- und Residenzst. mit schönen Umgehungen; 4,500 E. Schloß; Forstinsti- tut; Wollenmanufakturen. Mineralbäder. Friedrichs- dorf, von Hugonotten und Waldensern angelegtes Fabrik- dorf; 600 E. 2) Die Herrschaft Meisenheim. Städte: Mei, senheim am Glan, einem Nebenflüsse der Nahe; 2,600 E. Schloß, Kircbe; lat. Schule. Glashütte und Fruchthandel. Merxheim, 1,400 E., Weinbau. 8) Das Großherzogthum Luxemburg. (Als zu Holland und Belgien gehörend, schon dort beschrieben,). 9) Die Stadt Frankfurt. Auf beiden Seiten des Mains, zwischen Nassau, dem Großhcrzogth. und Kurfürstenthum Hessen; 50° V 40" N. B,, 26° 15' 45" O- L. Die Stadt nebst ihrem Ge- biete begreift 4 Hi M. mit 64,000 E-, wovon aber 55,000 auf die Stadt allein zu rechnen sind. Die Verfassung ist demokratisch. Die gesetzgebende Gewalt kommt den Bür- gern und Senatoren zu, die ausübende hat der Senat, an dessen Spitze 2 Bürgermeister und 2 Syndici stehen. Die Einkünfte belaufen sich auf 486,000 Nthlr. In der en- gern Versammlung hat Frankfurt mit Hamburgs Lübeck u. Bremen eine Gesammtstimme, in der weitern eine eige- ne Stimme. Das Kontingent besteht aus 479 Mann. Das ganze Gebiet ist ein schöner Gemüse- und Lustgarten. Die Stadt Fran kfurt liegt auf der Nordseite des Mains und ist durch eine steinerne 400' lange Brücke mit der Borstadt Sachsenhausen (6,500 E-) verbunden. Unter den 55,080 E. befinden sich 10,000 Juden; auch viele Kg,

10. Neueste vollständige Erdbeschreibung für Bürgerschulen, Seminarien und zum Selbstunterricht - S. 490

1842 - Dresden : Schmidt
49« Europa. tholiken; die Mehrzahl sind aber Protestanten. Die Stra- ßen laufen meist eng und krumm, doch sind die Hauser gut gebaut, besonders ist die Zeil eine wunderschöne Straße; auch das neu entstandene Mainviertel ist regel- mäßig angelegt. Bemerkenswerthe Gebäude sind: Der Röm er oder das Rathhaus, die Bartho lomäikirche mit vielen Denkmälern unfc den Zimmern, wo sonst der röm. Kaiser gewählt wurde, der Palast des Bundesver- sammlung, der Saalhof, die Börse, das Schauspielhaus, die neue Paulskirche rc. Anstalten: Luth. und katholische Gymnasium; die Senkenbergische Stiftung, eine treffliche Krankenanstalt mir bolan. Garten und trefflichen Samm- lungen; das Irrenhaus; die Stadtbibliothek k. Unter den Fabrr. zeichnen sich aus: die Tabaks-, Seiden-, Gold- und Silber-, Woll-, Baumwoll-, Wachstuchfabrr. Viel bedeutender ist der Handel, besonders der Transi'to-, Wein- und Wechselhandel. Er wird nicht nur nach allen europäi- schen Ländern, sondern auch nach andern Welttheilen getrie- den. Die beiden hiesigen Messen und der Zusammenfluß vieler Fremden machen den Ort vorzüglich lebhaft. Durch die Stromverbindungen des Mains mit dem Rhein und den Nebenflüssen, durch die Taunus- Eisenbahn und herrli- che Kunststraßen rc. werden Handel und Gewerbe mächtig unterstützt. Frankfurt ist die Geburtsstadt unsers großen Dichters Joh. Wolfgang v. Goethe (geb. 1749). — Reizende Umgebungen. — Unter den lieblichen, zum frank- furter Gebiete gehörigen Marktflecken und Dörfern ist an- zuführen: Bornheim. Oberrad, Hausen und Bo- na m e s. Die ersten beiden sind stark besuchte Vergnügungs- örter der Frankfurter. 10) Das Herzogthum Nassau. Lage und Größe: Längs den Ufern des Rheins und des Mains im S. zieht sich dies schöne Ländckcn bis in den Westerwald im N. zwischen 490 59' bis 50j 50' N. B. und 25° 11' 59" bis 26° 15' O. L. Es grenzt an die preuß. Provinzen Niederrhein und Westphalen, die Landgrafschaft Hessen - Homburg. Kurhessen, das Großher- zogthum Hessen (wovon es durch den Main und Rhein getrennt ist), und an das Gebiet der Stadt Frankfurt. Die
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