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Politische Erdkunde.
schatka herrscht. Es ist dieß die Hofreligion in China. Die
Schamanen sind die Priester, zugleich Zauberer, Aerzte,
Geisterbeschwörer rc. 4) Die Anbeter des Fo oder Fohi
sind durch ganz China und Hinterasien verbreitet; die Lehre
selbst stammt aber aus Indien, wo Fo, der Stifter dieser
<L>ekte, 1027 v. Chr. in Kaschemir geboren sein soll. Weit
reinere Religionsbegriffe zeigen sich in
k) der Lehre des Konfuzius (Kon - fu - tse).
Dieser Weise war 407 n. Ch. in China geboren und wurde
der Stifter einer zahlreichen, noch jetzt in China fortdau-
ernden Sekte. Seine Religionsmeinungen sind sehr unge-
wiß und streitig, doch weiß man von ihnen so viel, daß
sie hoch über den Aberglauben der übrigen Bewohner China's
stehen. Als Sittenlehrer behauptet Konfuzius vor den mei-
sten Religionsstiftern den Vorzug.
g) Die Lehre des Z e r d u sch t (Zorvaster) nimmt
zwei Götter an, einen guten (Ormuzd) und einen bösen
(Ahriman), welche beide zusammen kämpfen, bis das
Reich der Finsterniß (Ahriman) durch das Reich des Lichts
(Ormuzd) besiegt worden ist. Vieles aus Zoroasters Lehre
ist, bei Gelegenheit des babylonischen Exils, in die Religi-
onsansichten der Juden übergegangen, namentlich die ganze
Lehre von Engeln und Teufeln. Als das Symbol des
Ormuzd wird das Feuer verehrt. Jetzt finden sich nur
noch wenig Anhänger dieser gereinigten Ansichten; es sind
die Gebern in Persien. Zoroasters Lehre ist in der Zend-
Avesta (lebendiges Wort) enthalten.
2) Die Anbeter einer Gottheit oder die Monothei-
sten bilden drei Hauptabtheilungen, nämlich:
a) Jude n, Anhänger der Mosaischen Religion,
welche über die ganze Erde zerstreut sind. Sie zerfallen in
zwei Sekten: 1) Koraiten, welche sich bloß an die hei-
lige Schrift als Glaubensnorm halten, und 2) Rabbini-
ten oder Talmudisten, welche neben der heiligen Schrift
auch noch dem Talmud (einer nach Christi Geburt ent-
standenen Sammlung von Traditionen rc.) Glauben bcimes-
sen und dessen Vorschriften als gleich verbindlich betrachten.
— Es leben jetzt ungefähr 10 Millionen Juden in der
Welt.
b) Mohammedaner, die Anhänger des Is-
lam oder der Lehre des arabischen Propheten Mohammeh
TM Hauptwörter (50): [T22: [Volk Bewohner Sprache Land Bevölkerung Einwohner deutsche Religion Million Stamm], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand], T27: [Kirche Luther Lehre Kloster Jahr Bischof Schrift Papst Reformation Wittenberg]]
TM Hauptwörter (100): [T26: [Gott Christus Christ Volk Herr Jahr Kirche Land Zeit Jude], T52: [Mensch Leben Volk Gott Geist Zeit Religion Mann Glaube Herz], T97: [Stadt Hauptstadt China Reich Land Handel Meer Einw. Türkei Sultan], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T25: [Wissenschaft Kunst Zeit Sprache Geschichte Schrift Buch Werk Jahrhundert Erfindung]]
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Politische Erdkunde.
wird und sich die Ueberzahl der Staatsbürger für die Aus-
übung des Neligionskultus, aber in der herrschenden Form,
erklärt. Religionssekten werden bloß geduldet, aber in
einem Staate nicht anerkannt.
An merk. 1. In der protestantischen Kirche haben sich in neue-
rer Zeit ¿um theologische Ansichten besonders bemerklich gemacht. Die -
eine, der S up c rna t u r a li s m u s, heilt dafür, die Religion sei eine
Offenbarung göttlicher Geheimnisse, auf eine unmittelbare, übernatür-
liche Weise den Menschen mitgetheilt. Was die Offenbarung lehrt, wenn
es auch der Vernunft widerstreiten sollte, gilt ihm für Wahrheit aus
Gott. Der Rationalismus, die andere theologische Ansicht, nimmt
zwar auch eine Offenbarung an, aber bloß eine mittelbare, und er
räumt der Vernunft das Recht ein, über die Wahrheit der Offenba-
rung zu entscheiden. Gort, so meint er, der sich dem Menschen durch
die Vernunft offenbart habe, könne unmöglich mit sich selbst im Wi-
dersprüche stehen und auf besondere Wisse etwas der Vernunft Wider-
sprechendes mittheilen- Jesus kann ihm demnach nichts anderes sein,
als ein ausgezeichneter Mensch , der durch sein Beispiel und seine herr-
liche Lehre die Welt hat beglücken wollen. Nach der ersten Ansicht
hingegen ist der Zweck der Sendung Jesu, den Menschen die verlorene
Kindschaft wieder zu gewinnen. Solche Erlösung wurde aber nach
Ansicht der Supernatucalistcn nur dadurch möglich,- daß ein sündloser
Gottmensch sich für die Sünden der Welt aufopferte und so die
Menschen erlöste.
A n m e r k- 2. Dasverhältniß derkirche zum Staate
ist nach protestantischen Grundsätzen unschwer zu bestimmen. Christus
ist das Haupt, die heilige Schrift ist das Gesetz der protestantischen
Kirche und kein weltlicher Fürst hat sich um die innern Angelegenhei-
ten derselben zu kümmern. Der weltlichen Herrschaft bleibt bloß die
polizeiliche Aufsicht über die Kirche, wie über jede andere Gesell-
schaft im Staate, und sie hat darauf zu sehen, daß durch die Kirche
die allgemeine Wohlfahrt des Staates nicht gefährdet werde. Die kirch-
liche Aufsicht kommt bloß der Kirche selbst zu, kann zwar dem
weltlichen Oberhaupte, als Mitgliede der Kirche, übertragen werden,
welches aber dadurch noch lange nicht berechtigt ist, neue Anordnungen
oder Gesetze zu geben, sondern es soll das Bestehende aufrecht erhal-
ten und, bei etwa nöthigen Neuerungen, erst die Einwilligung der
Kirche einholen. Kirche und Staat sind demnach zwei neben einander
stehende, eng vecbundtne Vereine, wo keiner dem andern, am wenig-
sten der erstere d,m letztern, untergeordnet ist. Diese Ansicht von dem
Verhältnisse zwischen Kirche und Staat heißt das Kollegiatsy-
stem. Im Laufe der Zeiten hat sich aber auch ein anderes System
ausgebildet, nämlich das Territoría Isystem, nach welchem dem
Landesherrn die höchste Obergewalt in allen kirchlichen Angelegenhei-
ten zukommt. Er kann Kirchenwesen und Liturgie anordnen, Lehrer
rin-und absetzen, je nachdem sie mit seinen Religionsansichten überein-
stimmen oder nicht. Alles freilich nur in so weit, als es nicht gegen
die Vorschriften des Christenthums streitet. — Noch zwei andre Sy-
steme haben sich hin und wieder geltend gemacht, das bischöfliche
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TM Hauptwörter (100): [T69: [Kirche Kloster Stadt Schule Bischof Gemeinde Orden Land Priester geistliche], T52: [Mensch Leben Volk Gott Geist Zeit Religion Mann Glaube Herz], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T41: [Staat Recht Volk Adel König Land Verfassung Gesetz Stand Verwaltung]]
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Extrahierte Personennamen: Jesus Dasverhältniß Christus