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1. Oldenburgische Geschichte für Schulen - S. 5

1913 - Oldenburg : Schmidt
Ursprung der Grafschaft Oldenburg. 5 übertrug er demselben gleichzeitig die Lehnshoheit über alle Grafschaften im Machtbereiche der Markgrafen bort Stade. Somit erlangte die bremische Kirche die Lehnshoheit auch im Ammerlau de und trat in den Besitz der dortigen Grafschaftsrechte, als das Haus der Grafen von Stade erlosch. Im Lerigau im Süden des heutigen Herzogtums, etwa im Gebiete des Missionsbezirks von Visbek, war die Grasschastsgewalt in der Hand Gras Egilmars, der einem alten Herrengeschlechte entstammte, das berufen war, in den Ammergau borzudringen, das Erbe Gras Hunos anzutreten, den Oldenburgifchen Staat zu begründen und später die Kronen von Dänemark, Norwegen, Schweden, Rußland, Griechenland zu erwerben und dem neuen Deutschen Reiche eine Kaiserin zu schenken. Egilmar, dessen Gattin Rixa wahrscheinlich von Widukind abstammte, war im Besitze des Widu-kindschen Hausgutes und bersügte über ein reiches Einkommen aus grund-herrschastlichen Gütern und Rechten um Wildeshausen östlich und westlich von der Hunte und an der Hase entlang bis übet Menslage hinaus. Es ist nun sehr bemerkenswert, daß dieser mächtige Gras in demselben Jahre als Zeuge in einer Urkunde der bremischen Kirche auftritt, also in den nördlichen Gegenden im „Grenzgebiet der Friesen und der Sachsen" erschien, als die Altäre des Klosters Rastede geweiht wurden, das von Gras Huno und seinem kinderlosen Sohne Friedrich begründet war. Bald daraus sehen wir ihn als Erben ihres reichen Besitzes int Ammerlande, als Schutzherrn des Benediktinerklosters Rastede, dessen Geschichte von nun an eng mit der seines Hauses berbunben war, als Inhaber der Grasschasts-rechte in Östringen und, soweit es sich feststellen läßt, in Rüstringen. Dabei wurde der große Grundbesitz im Süden festgehalten; und da Graf Egilmar die alte Burg an der Hunte, einst Omeresburg genannt, besetzte, jo wurden Oldenburg und Wildeshausen die beiden Mittelpunkte der Hausmacht, an die sich bald die Grafengewalt im Ammerlande aus dem Erbe der Stader Grafen angliederte. So fetzte sich die nach der Oldenburg benannte neue Grafschaft aus den gräflichen Rechten der Heerführung und der Gerichtshoheit, Schutz- und Hoheitsrechten über Klöster und Gemeinden und einem reichen grundherrschastlichen Besitz zusammen, und wir beobachten, wie auf diese Weise die alte karolingische Gauberfassung ihre Bedeutung berlor und in Vergessenheit geriet. Auch das oldenburgische Wappen wird übrigens auf die Grafen Huno und Friedrich zurückgeführt; es heißt nach der Wappenfage, daß Kaiser Heinrich Iv., als Freund des Erzbischofs Adalbert und als Feind der Billunger, ihren Statthalter von Östringen Graf Huno bergebens bor sich lud; schließlich kam fein Sohn Friedrich und erlegte einen Löwen, mit dem ihm der Kaiser zu kämpfen befohlen hatte; das ausströmende Blut gab diesem Gelegenheit, die Tat anzuerkennen: er tauchte den Finger ein und zog zwei rote Striche quer über den goldenen Schild des jugendlichen Ritters. So sollen die „fünf Stücke" des ältesten oldenburgifchen Wappens, die beiden roten „Balken" auf goldenem Grunde, entstanden sein. Ammerland bremisch 1144 Graf Egilmar I. 1091, 1108 1091 Kloster Rastede Wappensage

2. Oldenburgische Geschichte für Schulen - S. 44

1913 - Oldenburg : Schmidt
44 Oldenburgische Geschichte für Schulen. § 18. Grotzherzog Paul Friedrich August Großherzog nahm fofort nach feinem Regierungsantritt den neuen Titel an, der vorn Paul Wiener Kongreß bewilligt worden war, und gab damit den drei Landes-Friedrich teilen, dem Herzogtum Oldenburg und den Fürstentümern Lübeck und 18^^1853 ^^^nfeld, wenigstens einen einigenden Namen. Er war ein Fürst ^ v0' von großer Arbeitstreue und Kenntnis der fachlichen und persönlichen Verhältnisse. Häufig wird nach der Neigung des Herrschers diese oder jene Seite des öffentlichen Lebens lebhafter entwickelt, zumal wenn die Strömung der Zeit fördernd nachhilft. So gilt Großherzog August mit Die Truppen Recht als der eigentliche Begründer des oldenburgifchen Truppenanteils im Deutschen Bunde. Schon als Erbprinz durfte er auf diesem Arbeitsgebiete frei schalten, da er die Befreiungskriege mitgemacht hatte und Zeuge der Völkerschlacht bei Leipzig gewesen war. Unter dem Beistand des Generals Wardenburg verschaffte er der Entwicklung des oldenburgifchen Heerwesens eine achtungswerte Bedeutung, insbesondere rief er 1849 das Dragonerregiment ins Leben. Die oldenburgifchen Truppen bildeten zusammen mit denjenigen der Hansestädte eine Brigade, deren Kommandeur vom Großherzog ernannt wurde. An diesem Herrscher tritt besonders hervor, daß er nicht die Neigung hatte, sich in Oldenburg in der Arbeit zu vergraben, sondern den Strom der Welt auf sich wirken lassen und dem Leben auch feine glanzvolle, schöne Seite abgewinnen wollte. Dazu gehörten einige Neuerungen, die an sich nicht so wichtig waren, aber doch in Oldenburg gefehlt hatten. Er ließ den Dichter Ludwig Starklof gerne schalten, als sich feine eifrige Bemühung darauf richtete, dem Hof und Theater der Bevölkerung ein Theater zu schassen. Indem er dazu die Mittel hergab, erntete er den dankbaren Beifall feiner Gemahlin, der Großherzogin Heil dir, Caecilie, der Tondichterin von Theoder von Kobbes „Heil dir, o Oldenburg". 0 Oldenburg er trug damit doch auch zugleich dem literarischen und künstlerischen Leben Rechnung, das sich damals um den feinsinnigen Kritiker Adolf Stahr, den Maler Jerndorff, Starklof und andere regte. Er entschloß sich auch zum Bau eines neuen Gebäudes für die Landesbibliothek. Bis dahin Haus- und hatte die Brust der Beamten und Offiziere noch kein oldenburgifcher Orden Verdienst- geschmückt. Großherzog August begründete nun den Haus- und Verdienstorden orden des Herzogs Peter Friedrich Ludwig, dessen Geburtstag, der 1838 17. Januar, als Ordenstag bestimmt wurde. Dies geschah zur selben Zeit, als der Grundstein zu dem stattlichen Peter-Friedrich-Ludwig-Hospital das Groß- gelegt wurde. Das großerzogliche Wappen wurde gleich am Ansang seiner herzogliche Regierung neu geordnet. Auf dem Hauptfchilde mit dem Zeichen für Wappen Norwegen, Schleswig, Holstein, Stormarn, Dithmarschen und Kniphausen 1829 (schwarzer Löwe aus goldenem Grunde), das damals noch nicht einverleibt war, liegt der gekrönte Mittelschild mit fünf Felbern: 1. oben links die roten Balken auf goldenem Grunde für Oldenburg, 2. oben rechts das

3. Neueste vollständige Erdbeschreibung für Bürgerschulen, Seminarien und zum Selbstunterricht - S. 469

1842 - Dresden : Schmidt
Deutschland. Wurtemberg. 469 Böblingen, 3,000 E-, chem. Fabrik. Sindelfin- gen, 3,809 E. Leinwand. Leonberg, 2,000 E., be- rühmt als des Philosophen Schelling und des Theologen Paulus Geburtsstadtchen. Weil, 2,000 E- Tabak. Kep- lers Geburtsort. Vaihingen, 3,000 E. Die Enz wird hier schiffbar. Eßlingen, am Neckar, ehemals Reichsstadt; 7.000 E. Schöne Gebäude sind die Liebfrauen - und die Dionysiuskirche, ingleichen das Rathhaus. Leinen - und Wollenfabriken; Wein-, Obst- und Gemüsebau. Starke Cbampagnerbereitung aus Neckarwein. Kannstadt am schiffbaren Neckar, eine Stunde nordöstlich von Stuttgart; 4.000 E. Große Betriebsamkeit in Wolle, Seide, Tabak, Wein re. Das hiesige Bad wird stark besucht. Nahe be- finden sich die Lustschlösser Bellevue, am Fuße des Ro- sensteins und die Solitude mit großem Garten. Das Lust- schloß Hohenheim ist in ein Forst- und Landwirthschafts- institut verwandelt. Unfern liegt auch das Dorf Rothen- berg am Fuße des Hügels, worauf die Ruinen des Schlosses Wurtemberg stehen. Es ist dieß das Stamm- schloß der Grafen von Wurtemberg und des regirenden Hauses. Durch die umgebenden Weinberge windet sich in lieblichen Krümmungen der Neckar. Waiblingen ander Rems; 3,000 E. Wein und Getreide. Das alte Schloß ist 1645 zerstört. Winnenden, 3,000 E. Getreide. In der Nahe das Schloß Winnenthal, jetzt Irrenanstalt. Lud- wig sb urg, 2 Meilen von Stuttgart, erst 1704 erbaut, gilt für die schönste Stadt des Landes und ist der Sommersitz des Königs. Man nennt Ludwigsburg mit Recht das wür- tembergische Potsdam; auch garnisoniren hier 2 Infante- rie- und 2 Reiterregimenter. Schönes Schloß mit großem Garten; Zeug-, Opern, Waisen-, Zucht-, und Irrenhaus. Die größte Tuchmanufaktur des Landes; Porzellanfabr., Kanonengießerei rc. Herrschaftliche Nebenanlagen sind das Luftschloß Favorite und das Schloß Monrepos. Sehr nahe liegt die Bergfest. Hohenasperg oder Arns berg, berüchtigt durch die Gefangenschaft des Dichters Schu- bart (geb. 1739). Marbach am Einst, der Murr in den Neckar; 2,500 E. Bleichen; röm. Alterthümer. Schillers und Tobias Mayers Geburtsort. Lauffen am Neckar, hat mit dem über dem Flusse liegenden Dorf Lauffen 4,000 E. ; in wunderschöner und reicher Gegend am Neckar.

4. Neueste vollständige Erdbeschreibung für Bürgerschulen, Seminarien und zum Selbstunterricht - S. 449

1842 - Dresden : Schmidt
Deutschland. Barern. 449 änderlich. Der Boden ist im Allgemeinen nicht sehr frucht- bar. Hauptprodukte sind: Eisen, Salz, verschiedene Arten Steine und Erden, Hopfen, Holz, Wildpret rc. Die In- dustrie fängt an, sich zu heben, beschränkt sich aber meist auf Holzfabrikate, als Kienruß, Polasche k. _ Der Kreis besteht aus einem Theile von Oberbaiern, einem Theile des Erzbisthums Salzburg und aus dem Bisthum Freising. Städte: München an der Isar; die Haupt - und Residenz- stadt, Sitz der obersten Landesbehörden und eine der schön- sten Städte Deutschlands, vorzüglich nach den großartigen Neubauten des jetzigen Königs (Ludwig I. geb. 1786, reg. seit 13. Oct. 1825). Die Umgegend ist eben und höchst unfruchtbar, doch hat auch hier die Kunst Vieles ge- than. Die Stadt wird erst groß durch die sechs Vor- städte, die zum Theil sehr prächtig sind. und die Einwohner- zahl des Ganzen beläuft sich gegenwärtig, mit dem Mili- rair, über 106,000 Seelen. Die Vorstädte heißen: St. Annenvorstadt oder das Lehel, die Isarvorstadt, die Aue (die schönste und größte, jenseit der Isar und mit der Alt- stadt durch zwei Brücken verbunden), Schönfeld, die Maximi- lians- und Ludwigsvorstadt. Auch das Dorf Haidhau- sen ist jetzt mit München vereinigt. Unter den schönen Plätzen merken wir: den Maximilians-, den Wittelsbacher, den Karolinen-, den Königs-, den Ludwigs-, den Prome- nade-, den Odeons- und den Markt- oder Schrannenplatz. Vorzügliche Gebäude sind: das königliche Residenz- schloß, ein ungeheueres Gebäude mit vielen schönen Vor- höfen und Sälen, worunter die schönsten der Audicnzsaal und Herkulessaal sind. Das Schloß ist in den neuesten Zeiten noch erweitert worden durch den neuen Königsbau und die neue Residenz, die fast aus lauter Prachtsälen be- steht. Andere meisterhafte Gebäude sind: das ehemalige prachtvolle Jesuitencollegium, das Hospital für 800 Kranke, das Maximilianshotel, der Leuchtenbergische Palast, das Kreisingsche Hotel, alle mit reichen Sammlungen geschmückt, die Frauenkirche mit 20 Kapellen und 28 Altären, die Hoskirche, wo die barerischen Könige begraben werden, die neue Allerheiligen - Hofkirche, die Ludwigskirche, die Boni- faciuskirche (die letztern 3 von dem jetzigen Könige erbaut), das neue Bibliothekgebäude, die Glyptothek oder das Mu- 29

5. Neueste vollständige Erdbeschreibung für Bürgerschulen, Seminarien und zum Selbstunterricht - S. 483

1842 - Dresden : Schmidt
483 Deutschland. Baden. sind sehenswerthe Sammlungen, dabei schöne Gärten mit ausgezeichneter Orangerie. Unter den Kirchen zeichnen sich die evangelische und die neue katholische besonders aus. Au- ßerdem noch eine Menge schöner Gebäude. Anstalten: Gymnasium, Thierarzneischule, Forstakademie und Taubstum- meninstirut. Unter den Fabrr. in Tabak, Kattun, Spielkar- ten, Wagen rc. ist auch zu erwähnen die Steinschleiferei, in welcher aus Rheinkieseln Dosen, Uhrgehäuse rc. verfertigt werden. Hier lebte der gemüthliche allemann. Dichter He- bel (f 1826.). Durlach an der Psinz, 4 600 E-, vor- mals Hptst. der Baden * Du-rlachschen Linie, hat ein Schloß, die Karlsburg, wichtigen Getreide - und Obstbau, eine Fayencefabr. und Fabrr. in Stuhlwaaren. Eine schöne Al- lee führt nach dem 1 Stunde entfernten Karlsruhe. Pforz- heim, links an der Enz, wo die Nagold mündet, hat 6,800 E., ein Schloß, 4 Kircken rc., und ist die wichtigste Fabrik- stadt des Landes. Besonders wird eine große Menge Bi- jouteriearbeiten verfertigt und ausgeführt, so daß an 1,000 Arbeiter sich allein mit dieser Fabrikation beschäftigen. Au- ßerdein noch lebhaftes Gewerbe, gute Tuch-, Zeug-, Strumpf-, Eisen-, Stahl- und Uhrfabrr., Schmelzöfen und Hammer- werke, Leinwandbleichen und wichtiger Handel mit Oel, Wein, Holz und Vieh, besonders nach Holland. Reuch- lins Geburtsstadt (1455). In der Begrabnißkircbe ist das Denkmal der 1622 im Kampfe gebliebenen 400 tapfern Pforzheimer. Bretten, an der Salzbach; 3,000 E. Me- lanchthons Geburtsstadt. Heidelsheim, 2,300 E. Gochs heim, 1,400 E. Schloß. Bruchsal, gutgebau- te Stadfl an der Salza, vormals Residenz des Fürstbischofs von Speier. 7,000 E. Schloß, Gymnasium und Blinden- institut. Die starkbesuchten Schwarzwaldbäder: Peters- thal, Rippoldsau, Griesbach und Langenstein- bach. — Andere bemerkenswerthe Ortschaften dieses Krei- ses sind: Grötzingen, 1,000 E. Weinbau. Mühl- burg, 1,200 E. Damastweberei. Eppingen, 3,000 E. Goth. Kirche. Hilsbach, ein sürstl. Leiningisches Städt- chen von 1,300 E. Langenbrücken, 1,200 E. In der Nahe das Amalienbad. Mingolsheim, 1,700 E. Schwefelquelle. Steinmauern, Dorf unfern des Ein- flusses der Murg in den Rhein; 1,300e. Holzhandel nach Holland. Licht ent hat; Eisenquelle und Bad. Orten- 31 *

6. Neueste vollständige Erdbeschreibung für Bürgerschulen, Seminarien und zum Selbstunterricht - S. 490

1842 - Dresden : Schmidt
49« Europa. tholiken; die Mehrzahl sind aber Protestanten. Die Stra- ßen laufen meist eng und krumm, doch sind die Hauser gut gebaut, besonders ist die Zeil eine wunderschöne Straße; auch das neu entstandene Mainviertel ist regel- mäßig angelegt. Bemerkenswerthe Gebäude sind: Der Röm er oder das Rathhaus, die Bartho lomäikirche mit vielen Denkmälern unfc den Zimmern, wo sonst der röm. Kaiser gewählt wurde, der Palast des Bundesver- sammlung, der Saalhof, die Börse, das Schauspielhaus, die neue Paulskirche rc. Anstalten: Luth. und katholische Gymnasium; die Senkenbergische Stiftung, eine treffliche Krankenanstalt mir bolan. Garten und trefflichen Samm- lungen; das Irrenhaus; die Stadtbibliothek k. Unter den Fabrr. zeichnen sich aus: die Tabaks-, Seiden-, Gold- und Silber-, Woll-, Baumwoll-, Wachstuchfabrr. Viel bedeutender ist der Handel, besonders der Transi'to-, Wein- und Wechselhandel. Er wird nicht nur nach allen europäi- schen Ländern, sondern auch nach andern Welttheilen getrie- den. Die beiden hiesigen Messen und der Zusammenfluß vieler Fremden machen den Ort vorzüglich lebhaft. Durch die Stromverbindungen des Mains mit dem Rhein und den Nebenflüssen, durch die Taunus- Eisenbahn und herrli- che Kunststraßen rc. werden Handel und Gewerbe mächtig unterstützt. Frankfurt ist die Geburtsstadt unsers großen Dichters Joh. Wolfgang v. Goethe (geb. 1749). — Reizende Umgebungen. — Unter den lieblichen, zum frank- furter Gebiete gehörigen Marktflecken und Dörfern ist an- zuführen: Bornheim. Oberrad, Hausen und Bo- na m e s. Die ersten beiden sind stark besuchte Vergnügungs- örter der Frankfurter. 10) Das Herzogthum Nassau. Lage und Größe: Längs den Ufern des Rheins und des Mains im S. zieht sich dies schöne Ländckcn bis in den Westerwald im N. zwischen 490 59' bis 50j 50' N. B. und 25° 11' 59" bis 26° 15' O. L. Es grenzt an die preuß. Provinzen Niederrhein und Westphalen, die Landgrafschaft Hessen - Homburg. Kurhessen, das Großher- zogthum Hessen (wovon es durch den Main und Rhein getrennt ist), und an das Gebiet der Stadt Frankfurt. Die

7. Neueste vollständige Erdbeschreibung für Bürgerschulen, Seminarien und zum Selbstunterricht - S. 503

1842 - Dresden : Schmidt
503 Hessen - Kassel. stadt, wozu noch zwei Vorstädte kommen, nämlich die Leip- ziger u. die Wilhelmshöher Vorstadt. Die Altstadt ist nicht besonders gebaut, desto schöner ist aber die Ober- oder fran- zösische Neustadt. Hier sind die Straßen schnurgerade und alle Gebäude großartig und geschmackvoll. Unter den Plätzen sind ausgezeichnet: der Paradeplatz, der Friedrichs- platz, der kreisrunde Königsplatz und der Elisabetherplatz. Die schönste Straße ist die Friedrich - Wilhelmsstraße. Un- ter der Menge herrlicher Gebäude zeichnen wir aus: Das Museum mit einziger Kunstsammlung; das neue Re- si'denzscbloß, die Katlenburg (wegen zu kostspieliger Anlage unvollendet); der kurfürstl. Palast; der Palast Bellevue; die Sternwarte; der Galleriepalast; die neue kathol. Kir- che rc. Anstalten: Lyceum, Pagenschule, Realgymnasium, Kadettenhaus, Akademie der Künste, Eharit6; Gemälde - und Naturaliensammlungen, Münzkabinet rc. Beschäfti- gungen: Fabrr. in Tuch, Tapeten, Handschuhen, Tabak, Leder, Fayence, Wachslichten, Wagen. Zwischen der Un- ter- und Oberneustadt ist die sogenannte Aue mit schönen Anlagen, den Treibhäusern, dem Orangeriepalaste und dem Marmorbade. Eine schöne Straße führt nach dem eine Stunde entfernt liegenden prächtigen Lustschlosse, der Wil- helms höhe, am Habichtswalde gelegen. Vor diesem ist das Bassin mit dem berühmten Springbrunnen, welcher das Wasser 190' hoch treibt. Zu den reizenden Anlagen gehört auch die Löwen bürg, eine treu nachgebildete alte Ritterburg. Auf dem Gipfel des Berges steht der berühmte Winterkasten, ein riesenhaftes achteckiges Gebäude, von wo aus die prächtigsten Kaskaden 800' tief über Treppen, Felsen, durch Grotten, Ruinen rc. ins Thal herabstürzen. Auf der Spitze des Gebäudes steht die 31' hohe kupferne Bildsäule des Herkules, oder, wie er hier genannt wird, des großen Christophe!. In seiner Keule haben 9 Menschen Raum. Das Fußgestell, ebenfalls von Kupfer und 11' hoch, ruht auf einer 96' hohen steinernen Spitzsäule. Lei- der soll die Statue nicht fest genug mehr stehen. — Außer andern Lustschlössern merken wir das eine Meile von Kassel ' entfernte Wilhelmsthal mit wunderschönem Garten. Großalmerode, a. d. Fahrenbach; 2,000 E. Berühmt find die hiesigen Fabrr. von Schmelztiegeln, Pfeifen und andern Töpferwaaren. Diese Fabrikate werden bis Ame-

8. Neueste vollständige Erdbeschreibung für Bürgerschulen, Seminarien und zum Selbstunterricht - S. 540

1842 - Dresden : Schmidt
540 Europa. 23) Die Stadt Hamburg. Die Hauptmasse des Hamburger Gebietes liegt an der Elbe beim Einflüsse der Alster und Bill, unterm 53° 34' 32" N.b. und 27° 32' 33 ' O.l.; ein Theil des Gebie- tes am Ausflusse der Elbe. Der Flächerinhalt des Ganzen beträgt etwa 7 mm. mit 150,vüv E. Die Ver- fassung ist ebenfalls demokratisch und die Macht zwischen dem Rathe und der Bürgerschaft getheilt. Der Rath be- steht aus 4 Burgemeistern und 24 Rathsherren. Die Ein- künfte belaufen sich auf 14- Mill. Rthlr. und das Kon- tingent ist 1298 Mann. In der engern Versammlung bat Hamburg mit den übrigen freien Städten Deutschlands eine Gesammtstimme, in der weitern eine Einzelstimme. Der Religion nach sind die Einwohner meist lutherischen Glaubens. Hauptbeschäftigung ist Handel. Städte: Hamburg, die bedeutendste Hafen- und Handelsstadt Deutschlands, ja des Festlandes von Europa, liegt an der Elbe; etwa 13 bis 15 Meilen von ihrer Mündung. Der Fluß ist hier in mehrere Arme getheilt. Die Stadt hat 124.000 E., worunter 3,500 Katholiken, 4,000 Reformirte, 1.000 Mennoniten und 10,000 Juden sind; die übrigen bekennen sich zur lutherischen Kirche. Die ehemaligen Festungswerke sind jetzt in geschmackvolle Anlagen verwandelt. Die Bauart ist nach alter Weise eng und unregelmäßig; doch fehlt es nicht an schönen Gebäuden. Dahin gehören: das Rathhaus, die Börse, das Admiralitätshaus, das Leih- haus, die beiden Schauspiel- und Zeughäuser, die Michaelis- kirche mit einem 456' hohen Thurme. Die schönsten Stra- ßen sind der Jungfernstieg, an dem großen Bassin der Binnenalster und die erst in neuern Zeiten entstandene Es- planade. Beide prangen mit den schönsten Häusern und schattigen Alleen. Unter den Anstalten zeichnen sich aus: die Handelsschule, die beiden Gymnasien, die Bibliotheken, mehrere reich ausgestattete Armenanstalten. Hierbei ist be- sonders hervorzuheben die Hellwig - Hessisch e Stiftung, genannt der Witwenhof, für Wirwen von Mäklern und Schiffern bestimmt, und das allgemeine Krankenhaus, wel- ches jährlich an 14,000 Kranke aufnimmt. Von der Grö- ße des Handels kann man sich einen Begriff machen, wenn man weiß, daß Hamburg über 200 eigene Schiffe hält

9. Neueste vollständige Erdbeschreibung für Bürgerschulen, Seminarien und zum Selbstunterricht - S. 579

1842 - Dresden : Schmidt
Preußen. 57s bezirk Königsberg ist der deutsche Stamm der vorherrschende, nur im südlichen Theile und Gumbinnen wohnen Polen. Nordöstlich von Königsberg und nördlich von Gumbinnen wohnen Litthauer mit lettischer Mundart. Im mittle, ren Gumbinnen sind alle vrei Hauptbewohner gemischt. Zu ihnen kommen noch französische, holländische und andere Kolonisten nebst den Juden. — b) Der Religion nach sind die Einw. größtentheils Protestanten, nur in den ehe- mals polnischen Besitzungen ist die Mehrzahl katholisch. Nahrungszweige. Der Boden ist sandig, lehr mig und moorig, doch im Ganzen fruchtbar, besonders in der Tilsiter Niederung. Haupterwerb ist demnach Land- bau und Vieh-, zumal Pferdezucht. Die Bienenzucht, Fi- scherei und das Bernsteinsuchen sind ebenfalls einträglich. Die Industrie erstreckt sich meist auf Tuch- und Leinwebe- rei und Bearbeitung des Bernsteins. Der Handel mit rohen Produkten (Hanf, Getreide, Lein, Wolle, Vieh (Pferde), Holz) ist von großem Belang. Regirungsbezirke und Wohnplätze: I. R egi rungsbezirk Königsberg mit den Städten: Königsberg, der Hptst. der ganzen Provinz, am Ausfl. des Pregel ins frische Haff. Sie besteht aus 3 Haupttheilen, nämlich der Altstadt, Löbenicht und dem Kneiphofe, nebst mehreren Vorstädten, und hat 66,000 E. Die Stadt ist weitläufig gebaut, so daß sie viele Gärten im Umfange hält; der schönste Theil ist der Kneiphof. Hauptgebäude sind: das Schloß, die Börse, das Zeughaus, das Bibliotheksgebäude, das neue Schauspielhaus, das Rath- haus und die prächtige Domkirche. Anstalten: Universität mit allem Zubehör, gelehrte Gesellschaften, Gymnasium, mehrere Seminare, viele Schulen, Armenanstalten rc. Ob- gleich die Stadt viele Fabrr. zählt, welche Wollen- und Baumwollenwaaren, Leder, Bernsteinsachen rc. liefern, so ist doch der Handel weit wichtiger für dieselbe. Es wird von hier aus versendet: Getreide, Hanf, Leinwand, Wolle rc. und viele Artikel werden nach dem Norden oder in das Innere abgesetzt, als: Wein, Kolonialwaaren rc. In Kö- nigsberg wurde geboren und wirkte der Philosoph Kant, und hier starb der berühmte Pädagog Dinter. Fischhausen; 1,600 E. Kreisstadt und Bernfteingericht. P il lau, auf einer Erdzunge, der frischen Nehrung gegenüber, in ange- 37 *

10. Neueste vollständige Erdbeschreibung für Bürgerschulen, Seminarien und zum Selbstunterricht - S. 546

1842 - Dresden : Schmidt
S46 Europa. Lage und Bauart 'eine der schönsten Städte Deutschlands und verdient mit Recht den Namen des deutschen Florenz. Es besteht aus der Alt- und Neustadt Dresden und aus der Friedrichsstadt. Die Neustadt liegt auf der rechten Elb- seite und wird durch eine schöne Steinbrücke mit der Alt- stadt verbunden. Diese Brücke ist 55v Ellen lang, 18 Ellen breit und ruht auf 17 Pfeilern. Die ehemaligen Festungs- werke sind geschleift und in angenehme Spaziergänge ver- wandelt. Reich ist Dresden an Sehenswürdigkeiten aller Art. Hauptgebäude sind: das Schloß mit der Kunst- und Kostbarkeitensammlung des grünen Gewölbes, der Mar- stall, der-Zwinger mit seinen Sammlungen und großer Oran« gerie, das neue Poftgebäude, das Opernhaus, das Zeughaus, das Rathhaus, der japan. Palast, der Prinzenpalast, der Brühli'che Palast, die ganz von Stein erbaute Frauenkirche, die kathol. Kirche (wo unvergleichlich schöne Kirchenmusiken aufgeführt werden), der große Garten rc. Unter den An- stalten nennen wir die Seminarien, die Kreuzschule, die Kunst- und Ritterakademie, die Specialschulen, die königl. Bibliothek von 200,000 Bänden, die Kupferstich-, Anti- ken- und Münzsammlungen, die große Gemäldegauerie rc. Auch die Fabriklhätigkeit ist zu bemerken, ingleichen der lebhafte Handelsverkehr, welcher durch die Elbe und die sehr frequente Leipzig - Dresdner Eisenbahn beträchtlich gehoben ist. Man liefert Gold- und Silberwaaren. Tapeten, Tuch, Spielkarten, Chocolate, Glaswaaren, Spiegelte. Belage- rungen 1760 und 1813. Moreau's Tod 18!3, zu dessen Andenken bei Räcknitz ein Denkmal errichtet ist. Das Dorf Burgk mit ergiebigen Kohlenwerken. Pillnitz, Lustschloß an der Elbe am Bors berge. Convention 1101 Plauen, Dorf an der Weißeritz; 500 C. Plau- enscher Grund; Steinkohlenwerke. Berggießhübel, 65v E. Bad und Bergbau. König stein, Städtchen von 1,700 E. Sandsteinbrüche. Daneben die unüberwindliche Bergfeste Königstein, auf einem 1400'hohen Sandstein- felsen, nur auf einem Wege zugänglich. Die Besatzung hat Wald, Wiese, Ackerland und einen 900 Ellen tiefen Brunnen. Gegenüber am rechten Elbufer erhebt sich der 36' höhere Lilienstein mit einer Pyramide auf seinem Gipfel. Um ihn stehen noch 11 andere Felsen, der Quirl, Schnee- berg, Jungfraustein, Cirkelstein, Nonnenstein rc., welche alle
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