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1. Adolf Tromnaus kleine Erdkunde - S. 79

1901 - Halle a.d. Saale : Schroedel
Länderkunde. 79 Nenne die Meere, die Asien umgeben, und die wichtigsten Meeresstraßen, die dieselben verbinden! Die größte Gliederung hat Asien im 0. und 8. Nenne nach der Karte die wichtigsten Halbinseln, Inseln und Randmeere im 0. und die 3 großen Halbinseln, Meerbusen und Inselgruppen von Sudasien! — Welche Halbinsel weist Westasien auf? 2. Wodengestaltung und Bewässerung. Asien wird zu ya seiner Bodenflüche von ausgedehnten Hochländern erfüllt, die sich vom Ägäischeu Meere bis zum Großen Ozean erstrecken. Man unterscheidet das kleine Hoch- land von Vorderasien, das den w. Teil des Erdteils einnimmt, und das große H o ch l a ndvonjnnerasie n, das Jnnerasien und Ostasien erfüllt. Beide sind durch das Pamir-Hochland und den Hindnkusch mit einander verbunden. Das mächtigste Gebirge des Erdteils ist der Himalaja (Wohnung des Schnees). Von den Tiefländern, die das große Hochlandgebiet umgeben, ist in erster Linie das sibirische Tiefland zu nennen, das den größten Teil von Nordasien einnimmt und mit dem Tieflande von Turan, um den Aralsee, zusammenhängt. Im 0. Asiens breitet sich das ostchinesische Tiefland, s. vom Himalaja das indische und i» Westasien das Tiefland von Mesopo- tamien ans. — Die Halbinseln und Inseln des Erdteils sind meist von Gebirgen und Hochländern erfüllt. Die regenreichen Randgebirge des Hochlandgebietes bilden das wichtigste Quellgebiet der asiatischen Ströme. Der n. Abdachung zum Eismeere fdlgen die großen Pvlarströme Ob, Jenissei und Lena; nach 0. fließen Amur, Ho äug-ho') (Hlvänghü) mit» Ja n g tse-Kjän g, und der Südabdachung »ach dem Indischen Meere gehören Ganges und B rahm ap u tr a, I n d n s, Euphrat und Tigris an. — Die stehenden Gewässer sind vorwiegend Steppenseen mit brakischem oder auch bittersalzigem Wasser. Die beden tendsten derselben sind der Kaspisee, der Aralsee, in den sich die Flüsse Amu und Syr ergießen, der Baltaschsee und das Tote Meer, das den Jordan aufnimmt. Der größte Süßwassersee Asiens ist der von Gebirgen eingeschlossene Baikal. Die europäischen Flüsse können sich an Größe keineswegs mit den Riesenströmen Asiens vergleichen. Eine Eigentümlichkeit Asiens sind die Doppel- oder Zwillingsströme, ferner die zahlreichen Binnenflüsse, die in abflußlose Binnenseen münden oder sich im Steppensnmpf oder Wüsten- sande verlieren. 3. I)as Klima. Ganz Südasien gehört zum Gebiete der Tropen; die Länder Vorderasiens haben Mittelmeerklima: Jnnerasien kennzeichnet sich durch vollständiges Landklima und derartige Armut an Niederschlägen, daß vom Schwarzen Meer und Arabien ans bis nach China ein großer Steppengürtel läuft, der nicht selten durch völlige Wüsten unterbrochen wird. Ganz Nordasien steht unter dem Einflüsse des arktischen Klimas. — Nach den klimatischen Verhältnissen richtet sich in erster Linie die Tier- und Pflanzenwelt (Ausführlicheres bei den einzelnen Ländern). Mittelasien ist das Vaterland der meisten unserer Getreidearten und Haustiere. 4. I>ie Wewohner. In Asien wohnt mehr als die Hälfte der ganzen Menschheit; an Bevölkerungsdichte steht es indes Europa nach. Die herrschende Volksrasse ist mongolisch (im 0. und N.), dann folgt die kaukasische in Vorderasien und dem nördlichen Vorderindien, endlich die malayisehe (im 80.). - Der Religion nach sind über 700 Mill. (also fast die ') = gelber Fluß.

2. Adolf Tromnaus kleine Erdkunde - S. 80

1901 - Halle a.d. Saale : Schroedel
80 Asien. Hälfte der Menschheit) Heiden. Die Bewohner Vorderasiens sind größten- teils Mohammedaner. Nur etwa 15 Mill. Christen sind in Asien. 2. Die Länder Borderasiens. 1. Kkeinasten, auch die Levante (Aufgang der Sonne, Morgen- land) genannt, ist eine von Randgebirgen unigebene Hochfläche von 1000 m Seehöhe. Die Randgebirge, unter ihnen der (bis 3 500 w hoch ansteigende) Taurus an der Südküste, halten den Einfluß des Meeres von den inneren Hochflächen ab. so daß dieselben größtenteils dürre Steppen und Salzwüsten sind. Der bedeutendste Fluß des Hochlandes ist der Kisil Jrmak (roter Fluß). In der trockenen Luft gedeihen Tiere mit langer, seidenweicher Wolle, darunter die Angoraziege. — Die wohlbemässerten, zum Teil bewaldeten Küstenstufen erzeugen Korn, Baumwolle, Tabak,'Opium, namentlich aber Südfrüchte und feurigen Wein. — Die Bewohner sind an den Küsten Griechen, auf dem Hochlande Türken. Kleinasien gehört mit Ausnahme der Insel Cypern, die unter englischer Verwaltung steht, zum Gebiet der asiatischen Türkei. Die wichtigste Handelsstadt ist * Smyrna an der Westküste. 2. Kaukasien umfaßt das Land zu beiden Seiten des Kaukasus. Dieser ist ein lückenloses und daher ein unwegsames, wildes Hochgebirge, das die Landenge zlvischen dem Kaspischen lind Schwarzen Meer verriegelt. Der höchste seiner zahlreichen Gipfel, der Elbrus (glänzender Berg), erhebt sich im W. bis zur Höhe von 5600 w. — Das n. Vorland des Kaukasus ist durchweg Steppe; das sw. dagegen größtenteils üppige Kulturlandschaft. Der Ostfuß ist reich an Petrolenmquellen. — Die Gebirgsthäler des Kaukasus werden von zahlreichen kriegerischen Völkerschaften bewohnt. Unter ihnen die körperlich schönen Tscherkessen und die Georgier. Kaukasien ist von Rußland nach vielen Kämpfen mit den kriegerischen Gebirgsvölkern unterworfen. Die Hauptstadt ist * Tiflis, die Petroleum- stadt *Baku. 3. Armenien, ein Land der Berge und Hochländer, ist das Bindeglied zlvischen den Hochflächen von Kleinasien und Iran, das wichtigste Quellgebiet Vorderasiens, auf dem Euphrat und Tigris entspringen. Die höchste Erhebung ist der Ararat (5200 m), der in das Gebiet des ewigen Schnees ragt. — Die Thäler Armeniens sind milde, die Hochebenen rauh und meist Weideland. — Die Armenier daheinl sind ein Hirten- und Bauernvolk, die in der Fremde schlaue Handelsleute. Dem Islam gegenüber haben sie ihren christlichen Glauben mit Zähigkeit festzuhalten gewußt. Armenien bildet kein einheitliches Staatsgebiet. Der N. ist russisch, der W. türkisch. Hier die Hst. des Landes, Erzernm, an der Karawanen- straße vom Schwarzen Meer nach Persien. Der 80. Armeniens ist persisch. 4 * 4. Mesopotamien (Zwischenstromland), das Tiefland der Zwillings- ströme Euphrat und Tigris. Beschreibe den Lauf der Flüsse nach der Karte! — Im Altertum waren die Ebenen künstlich bewässert und daher von fabelhafter Fruchtbarkeit. Hier war die Wiege der mächtigen Reiche von Babylon, Assyrien und Medien-Persien. Die geschichtlichen Denkmäler gehen hier bis 6000 v. C. zurück. Das vernachlässigte Gebiet bildet heute bei dem spärlichen Niederschlag eine öde Steppe. Von der alten Herrlichkeit erzählen die Ruinen von Ninive

3. Adolf Tromnaus kleine Erdkunde - S. 81

1901 - Halle a.d. Saale : Schroedel
Die fremden Erdteile. 81 bei Mosul und die von Babylon bei Hilleh. — Das Gebiet ist von Arabern, Türken und nomadisirenden Kurden bewohnt und gehört zur asiatischen Türkei. ^Bagdad, alte Kalifenstadt am Tigris, im Mittelalter voller Pracht und Glanz, zur Zeit Harun al Raschids die erste Stadt der Welt, mit 2 Mill. E. Heute nur ein Schatten früherer Größe. 5. Syrien ist das östliche Küstenland des Mittelmeeres. Im n. Teil, dem eigentlichen Syrien, erheben sich die Gebirgszüge des Libanon (weißes Gebirge) und Antilibanon, durch ein fruchtbares Längsthal von einander getrennt, bis 31t einer Höhe von 3000 m. Das Gebirge ist namentlich auf seinem Westabhange sehr wasserreich und fruchtbar und weist fleißig angebaute Höhenstufen auf. Cedern suchen sich auf beiden Gebirgs- zügen. Der schmale, unfruchtbare Küstenstrich w. vom Libanon ist das alte Phönizierland. Die Südhälfte Syriens ist Jjalöfflna, das heilige, gelobte Land. Durch die Thalspalte des Ghor, in der der Jordan durch den Sumpfsee Merom und den klaren, fischreichen See Genezareth in das Tote Meer fließt, wird das Land in das West- und Ostjordan land geteilt. Das Ostjordanlaud ist Steppengebiet, das nach 0. zur Wüstenform übergeht. Das Ghor (Ebene) liegt fast seiner ganzen Ausdehnung nach unterm Meeresspiegel. Bereits der See Genezareth weist eine Senkung von 194 m auf, und das Tote Meer bildet mit einer Lage von 400 m unterm Meeresspiegel das tiefste Seukungsgebiet des Erdbodens. Weder Fisch noch Muschel vermag in dem bittersalzigen Wasser zu leben. Nach 8. hebt sich das Ghor wieder bis über den Meeresspiegel und bildet ein Wüstenthal, das bis zum Meerbusen von Akaba streicht. — Das Wests ordnn land enthält außer der 'Küstenebeue, die durch das Karmelgebirge in einen u. und einen s. Teil zerlegt wird, die grasreichen, hin und wieder kultivierten Berglandschaften von Galiläa und Samaria und die kahlen, felsigen Hochflächen von Juda. —Die ehedem gerühmte Fruchtbarkeit Palästinas ist infolge von Verwüstungen und schlechter Bodenwirtschaft dahin. Das ganze Gebiet von Syrien gehört zur asiatischen Türkei. Die Hst. im eigentlichen Syrien ist das in herrlichen Gartenumgebungen gelegene ^Damaskus, „das Auge des Ostens", Stapelplatz des Karawanenhaudels und Sitz lebhafter Gewerbthätigkeit. Die bedeutendste Hafenstadt ist *Beirüt. — Die ehemals glanzvollen Städte Tyrus und Sidon. — Jerusalem (40tsd. E.), Hst. Palästinas, auf kahler, unfruchtbarer Felseuzunge gelegen, reich au biblischen Erinnerungen und heiligen Stätten. Grabeskirche, Omarmoschee. Allen Bekennern eines Gottes ist Jerusalem die „heilige" Stadt. — Bethlehem, s. von Jerusalem. Marienkirche. — Heüron, die alte Patriarchenstadt, sehr belebter Wallfahrtsort. — Gaza, lebhafte Handelsstadt im alten Philisterlande an der Karawanenstraße von Ägypten nach Syrien. — Jafa, zweiter Hafen der syrischen Küste, Hafen- stadt für Jerusalem, ist durch Bahn mit derselben verbunden. — Nazareth, im Berglande von Galiläa, mit der Kirche Mariä Verkündigung. 6 6. Arabien (5 mal so groß als das Deutsche Reich, nur etwa 3 Mill. E.), ist eine hohe, zum Euphrat und Persergolf geneigte Platte von 500—1000 m Erhebung, die mit steilem Rande zum Meer abfällt und hier einen schmalen, niedrigen Küstensauin übrig läßt. Das Hochland ist sehr wasserarm, hat keinen einzigen immer fließenden Strom und besteht aus Stein- und Saud wüsten, Steppen und Oasen. Das Wasserauffangen in Cisternen und die künstliche Bewässerung der Fruchtländer ist in Arabien uralt. — Die Bewohner gehören dem semitischen Volksstamm an und sind Mohammedaner. In den Steppen T romnau, Erdkunde für Volksschulen, (H. Schrocdels Verlag.) 6

4. Adolf Tromnaus kleine Erdkunde - S. 82

1901 - Halle a.d. Saale : Schroedel
82 Asien. herrscht das Nomadentum der Beduinen (Wüstensöhne), die die schönsten Pferde der Welt und die besten Reitkamele züchten. In den kultivierten Gebieten baut man Kaffee, Datteln, Weihrauch, Balsam und Spezereien an. Der Küstenstrich am Roten Meer und die Halbinsel Sinai gehören zum Gebiete der asiatischen Türkei. In der Küstenlandschast die heiligen Städte der Mohammedaner: Mekka, Geburtsstadt Mohammeds, und Medina, mit der Grabstätte des Propheten. Namentlich Mekka ist das Wallfahrtsziel dieser gläubiger Moslim. — M o ch ch a, einst berühmter Ausfuhrort für Kaffee, deckt indes heute nur Vioo des europäischen Kaffeeverbrauchs. Das übrige Arabien ist unabhängig. Das größte Reich ist Oman mit der Hst. Maskat. — Die Engländer besitzen die Hafenstadt Aden vor der Straße von B ab el Mandeb (Thor der Thränen, wegen der widrigen Winde). 7. Irrin (fast so groß wie Arabien, etwa 15 Mill E.), bildet ein Tafel- land von 1000 m mittlerer Höhe, das von hohen, zum Teil bewaldeten Gebirgs- rändern eingeschlossen ist. Das Klima ist äußerst trocken, da die Randgebirge den Winden die Feuchtigkeit entziehen. Daher ist das Land vorwiegend Steppe und Salzwüste, in den quellreichen Oasen und wasserreichen Gebirgsthälern Kulturland. — Haupterzeugnisse sind Opium, vorzügliche Rosen, Perlen und Perlmutter. Die Industrie beschränkt sich auf Webereien und Teppichfabrikation. Iran umfaßt 3 Reiche: Persien, Afghanistan und Belutschistan (stan — Land), deren Bewohner zur mittelländischen Rasse gehören und der Religion nach Mohammedaner sind. — *Teheran, Hst. von Persien, Schirms, in reizender Lage inmitten Rosen- und Cypressengärten. Rosenölbereitung. — Afghanistan ist stets bedeutsam gewesen als Durchgangsland von Turan nach Indien. Kabul, an der großen indischen Handelsstraße. — Belutschistan, der ödeste und unwirtlichste Teil Irans, fast nur von nomadisierenden Hirten- stümmen bewohnt, steht unter britischem Schutze. 3. Südasien. 1. Vorderindien bildet ein großes Viereck zwischen Himalaja, Iran und dem Meere. Es ist über 7mal so groß als das Deutsche Reich und mit seinen 280 Mill. E. nächst China das volkreichste Land der Erde. An der dl.-Grenze der Himalaja (Wohnung des Schnees), dessen großartiger Gebirgszug so lang ist, wie die Strecke von Paris bis Moskau und breiter, als die Flüche vom sächsischen Erzgebirge bis zur Nordsee. Sein Abfall ist gegen die indische Tiefebene ungleich gewaltiger, als gegen die n. Hochflächen. Die höchste Erhebung ist der Gaurisankar, 8800 m, der höchste Berg der Erde (fast 3mal so hoch als die Zugspitze!). Das Gebirge ist bei seiner außerordentlichen Höhe reich an Niederschlägen und bildet das prachtvollste Waldgebirge der Erde. Erst über Montblanc-Höhe beginnt der ewige Schnee. — Welche Ströme entspringen auf dem Himalaja? Das indische Tiefland wird vom Ganges mit Brahmaputra und dem Indus durchströmt. Das Jndusgebiet ist nur im N. fruchtbar, weiter nach 8. auffallend trocken und waldleer, ja streckenweise sogar vollständige Wüste. Das Ganges-Tiefland, auch Hiudostau') genannt, ist infolge reichlicher Niederschläge das fruchtbarste, am üppigsten bewachsene Tropenland des asiatischen Festlandes. Hier ist die Heimat der Banianen-Feige und der Lotos-Seerose, zahlreicher Palmenarten und baumartiger Bambusgräser. Angebaut werden Reis. ') (= Land der Hindu.)

5. Adolf Tromnaus kleine Erdkunde - S. 85

1901 - Halle a.d. Saale : Schroedel
Die fremden Erdteile. 85 von dem chinesischen Berglande, im 8. vomhi málaja und im Sw. vom Pamir-Hochland („Dach der Welt") begrenzt wird. Der Gebirgszug des Kuenlun (^Kwenlun) scheidet das Hochlandsgebiet in einen kleineren s. Teil, das Hochland von Tibet, und einen größern n. Theil, zu dem das Hochland von Ostturkestan, die Mongolei und Dsungarei gehören. Zwischen Ostturkestan und der Dsungarei der Tienschan (Himmelsgebirge.) Die Bewässerung Jnnerasiens ist äußerst dürftig, weil die Gebirgs- umwallung dem Hochlandsgebiete den Regen zum großen Teile wegfängt. — Das Klima zeigt aus demselben Grunde große Gegensätze: glühend heiße Sommer mit Sandwirbelstürmen und strenge Winter mit furchtbaren Schnee- stürmen. — Infolge der Regenarmut ist Steppengebiet vorherrschend: große Strecken sind vollständige Wüste, so die Gobi. Kulturland findet sich namentlich an wasserreichen oder künstlich bewässerten Stellen in Tibet und Ostturkestan. Die Bevö lke rung ist mongolischer Abstammung und führt größten- theils ein Nomadenleben. Die Dichte ist gering, so daß auf dem weiten, 6,5 Mill. gllm großen Gebiet nur 5 Mill. Menschen leben. Alle Gebiete sind Nebenländer des chinesischen Reiches und stehen unter chinesischen Statthaltern. Tibet ist bei einer Erhebung von 4000—5000 nr das höchste Hoch- landsgebiet der Erde. Tibet ist das Quellgebiet der Riesenströme Indiens und Chinas. In Lhasa (Göttersitz) wohnt das geistliche und weltliche Oberhaupt von Tibet. — Ostturkestan, auch Tarimbecken genannt, ist ein 1000 m hohes Hochland zwischen Kuenlun und Tienschan, im W. um die Städte Jarkánd und Kaschgar sehr fruchtbar, von mohammedani- schen Turktataren bewohnt. Gleichsam eine niedrige Vorstufe von Ost- Turkestan bildet die (durchschnittlich 600 in hohe) Dsungarei, zwischen Tien- schan und Altai. Hier das Stammland der Kalmüken. Ostturkestan und die Dsungarei sind zwei wichtige Völkerthore für die Heeres- und Karawanenzüge zwischen W.= und O.-Asien. Die Mongolei besteht überwiegend aus Steppe und Wüste, ein echter Herd des Nomadentums. Der mittlere, muldenförmige Raum ist eine endlose Salz- und Steinöde, Gobi (Wüste) oder Schamo (Sandmeer) genannt. — Die wilden Mongolenstämme haben sich zu Zeiten gleich verheerenden Strömen über die Kulturländer Europas, Chinas und Indiens ergossen. Ii. Masten. 1. Die Mandschurei, das nö. der chinesischen Nebenländer, bildet eine weite Länderschüssel, die von Gebirge umrahmt und Reich an Weidenflächen, Wald und Ackerland ist. Im N. reicht das Gebiet bis zum Amur. Es ist das Stammland des jetzigen chinesischen Kaiserhauses. (7 Mill. E.) 2. Das eigentliche China, a) Das Land. Es tritt mit halb- kreisförmiger, feingegliederter Küste ans Meer, ist im 8. und in der Mitte überwiegend Gebirgsland, im dl. ein großes Tiefland um den Unterlauf der beiden Hauptströme. Nach W. hin bilden Gebirge raid Hochländer den Ueber- gang zun: Hochlande von Jnnerasien. Wichtige Pässe der Nordgrenze sind durch starkes Mauerwerk abgesperrt; hie und da erheben sich auf der Grenz- linie in ziemlichen Abständen von einander große viereckige Türme, der Ueber- lieferung nach alles Reste eines riesigen Grenzwalles, „der großen Mauer", die vor mehr als 200 Jahren v. Ch. ein chinesischer Kaiser als Schutz gegen die Tatarenhorden erbaut haben soll.

6. Adolf Tromnaus kleine Erdkunde - S. 87

1901 - Halle a.d. Saale : Schroedel
Die fremden Erdteile. 87 Kiautschou ist eine Handelskolonie und soll dem deutschen Kaufmanne als Eingangsthor in das dichtbevölkerte, fruchtbare, an Kohlen reiche Schan- tung dienen. 3. Korea, eine Halbinsel zwischen dem Japanischen und dem Gelben Meer, Bergland, von einem Kulturvolk bewohnt, das den Chinesen verwandt ist. Das Gebiet bildet jetzt ein selbständiges Königreich, beherrscht von dem „Könige der 10000 Inseln". Bis in die neueste Zeit war es dem Verkehr mit dem Auslande verschlossen. 4. Japan (Land des Sonnenaufgangs), 417 000 glrm, 46 Mill. E., besteht ans 4 großen und zahlreichen kleinen Inseln, die durch das stürmische Japanische Meer von dem Festlande getrennt werden. Die Inseln sind durchweg gebirgig und ein Herd der großen Vulkanreihe, die sich von den Sunda- inselu bis nach Kamtschatka hinzieht. Japan ist eins der erdbebenreichsten Länder. — Das Klima ist ozeanisch, und da die O.-Knste von einem warmen Meeresstrom bespült wird, wärmer als auf dem gegeuüberliegenden Festlande. Im 8. gedeihen Reis, Thee und Baumwolle; nach dl. nimmt die Jahreswärme Ichnell ab. Im 8. noch Palmen und Affen, im X. Nadelhölzer und Bären. Die Japaner gehören zu den mongolenartigen Völkern. Sie be- kennen sich zu einer Art von Ahnendienst oder sind Buddhisten. Seitdem Japan aber dem Verkehr mit Europa und Nordamerika geöffnet ist, hat das geweckte japanische Volk überraschend schnell viele Fortschritte unserer Kultur inbezug ans Gewerbe, Eisenbahnen, Heer- und Unterrichtswesen angenommen, so daß die Japauer unstreitig das gebildetste mongolische Volk sind. Die Industrie steht bei ihnen unter den Asiaten am höchsten. Sie liefern ausgezeichnete Seidenstoffe, Lackarbeiten und Schnitzereien, sind vorzügliche Ackerbauer und Seidenzüchter. Hauptausfuhr Thee und Seide. — Das geistliche und weltliche Oberhaupt ist der Mikado. Tokio, Hst. auf der Insel Nipón. — *Jokohama, Hauptansfuhrhafen. — tkiüto, große Industriestadt. — Nagasaki, Handelshafen. 5. Nord- und Nordwestasien. (Nnssisch.) I. Sibirien (größer als Europa, Bevölkerungszahl geringer als die von London) nimmt den Raum zwischen dem Ural und Großen Ozean, Inn era sien und dem Eismeere ein. Die Uw.-Hälfte ist Tiefland, der 80. Gebirgsland. Zu den Gebirgen gehört der gvld- und silberreiche Altai, das graphitreiche sajanische Gebirge und das Vulkangebirgslnud von Kamtschatka. — Die Riesenströme Sibiriens, Ob mit Jrtisch, Jenissei und Lena, haben für den Verkehr nach außen sehr geringe Bedeutung, da sie in das selten eisfreie Polarmeer münden. Ihr Fischreichtum ist aber eine Hauptnahrungsquelle der Bewohner. Zum großen Ozean fließt der Amur. Ter Baikal ist das größte stehende Gewässer, ein tiefer Süßwasser-Gebirgssee. Das Klima Sibiriens ist viel rauher und kälter als dasjenige Europas unter gleicher Breite und weist namentlich große Wärmegegensätze auf: lange, strenge Winter mit furchtbaren Kältegraden und nach raschem Übergänge sehr heiße Sommer, in denen sich die Pflanzenwelt sehr schnell entwickelt. (So hat Jakütsk, das wenig n. liegt als Bergen, im Winter —40° C., im Juli bis 20" 0.) Zn dieser Gestalt des Klimas trägt außer der n. Lage Sibiriens auch

7. Adolf Tromnaus kleine Erdkunde - S. 88

1901 - Halle a.d. Saale : Schroedel
88 Asien. feine Bodengestaltung bei. Es ist gegen das Eismeer hin ganz offen gelegen und gegen den 8. durch hohe Gebirge abgeschlossen. Die größte Kälte zeigt O.-Sibirien, wo man —75° beobachtet hat. Das günstigste, dem Anbau von Früchten recht zuträgliche Klima haben die s. Gebirgsthäler und Ebenen. Pflanzen-und Tierwelt sind in den einzelnen Gegenden sehr verschieden. Der sw. Teil Sibiriens ist eine Fortsetzung der tnranischen Steppe. Zwischen Jekaterinenburg, Orenburg und Tomsk zieht sich ein Gürtel fruchtbaren Kulturlandes hin, das sich infolge reichlicher Niederschläge zum Ackerbau wohl eignet. Noch weiter n. erstreckt sich vom Ural bis zum Großen Ozean ein breiter Gürtel von Nadelholzwäldern, die Heimat von allerlei Pelztieren (Zobel, Hermelin. Polarfuchs, Bür, Eichhörnchen) und wilden Jägervölkern. Den äußersten N. Sibiriens erfüllen die Sumpf- und Moos- flächen der öden Tundra. Die Bevölkerung Sibiriens ist entsprechend der Natur des Landes nur sehr gering. Die Eingeborenen (etwa ‘/2 Mill.) gehören der mongolischen Rasse an, sind Heiden und gliedern sich in zahlreiche Hirten-, Jäger- und Fischervölker. In ^V.-Sibirien leben u. a. die Kirgisenhorden und Samo- jeden, im 0. die Jakuten und die Beringsvölker. Manche Stämme gehen dem Aussterben entgegen. — Alle übrigen Bewohner (7/s der Bevölkerung) sind russische und polnische Ansiedler, die man namentlich in der Ackerbauzone antrifft. Zahlreich sind unter ihnen die Nachkommen von Verbannten, da Rußland noch bis heute Sibirien als Verbannungsland für Verbrecher benutzt. Viele von ihnen führen als Bergwerksarbeiter ein elendes, schreckliches Dasein. — Der Hauptreichtum Sibiriens besteht in Holz, Pelztieren, Mineralien (namentlich Reißblei) und fossilem Elfenbein (vom Mammut). In ^.-Sibirien: Tobolsk am Jrttsch, und Tomsk, beide im Acker- baulande, wichtig für den Durchgangshandel von China nach Rußland. Eine wichtige Eisenbahn führt durch die Ackerbauzone vom großen Ozean nach Europa. — In Ostsibirien: Irkutsk, bedeutendste Stadt Sibiriens (aber doch nur 50 Tsd. E.). Jakütsk, Hauptniederlage für Pelzwerk und fossiles .Elfenbein.— Nikolajewsk ‘) an der Amurmündung, Endpunkt des sibirischen Uberlandtele- graphen. Ii. Guran oder Westturkestan, ein Tiefland zwischen? Es ist größtenteils Steppe und Sand wüste, nur an den Flußläufen von äußerst fruchtbaren Oasen unterbrochen. Kaspisches Meer (—26 m), Aralsee und Balkaschsee sind Reste eines vormaligen Meeres, das Turan einst bedeckte. Der Aralsee nimmt die Hauptslüsse Amu und Syr ans. — Der Hanptteil der Bevölkerung besteht aus nomadischen Turkmenen und Kirgisen. Die Städtebevölkerung der fruchtbaren Flußoasen ist iranisch. Die Fruchtebenen liefern Reis, Baumwolle, Getreide, Melonen, Wein und allerlei Obst. Das ganze Gebiet gehört als „russisch Zentralasien"4), wozu man noch die Kirgisensteppe zählt, zu den russischen Besitzungen in Asien. Die Khanate von Buchara und Chlwa haben sich noch einen Schein von Selbständigkeit bewahrt. Buchara ist Mittelpunkt des Karawanenhandels zwischen Indien und Rußland. ') nikoläjeffsk. 2) Geographisch gehört das Gebiet nicht zu Junerasien.
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