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Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Teil 2 = Oberstufe - S. 40

1908 - Halle a. S. : Schroedel
40 Die fremden Erdreile. Asien. der Palmen der Sommer." Seit frühen Zeiten bildeten beide Gebirge die Zufluchtsstätten der christlichen Maroniten und der mohammedanischen Brufen. — Cölesyrieu ist die Kornkammer Syriens. Der schmale, nn- fruchtbare Küstensaum am Mittelmeer ist das alte Phönizierland. — Syrien ist der Hauptherd des Aussatzes. Ä Damaskus, „das Auge des Ostens", ist die in herrlichen Garten- Umgebungen gelegene £>st. Syriens, Stapelplatz des Karawanenhandels und Sitz lebhafter Gewerbtätigkeit, durch Eisenbahn mit dem ersten Hafen Syriens, * Beirut (berüt), verbunden. — Hhalebmeppo) gehört zu den blühendsten Handelsstädten der astatischen Türkei; es vermittelt den Handel vom Mittel- meer zum Euphrat. — Die ehemals glanzvollen Städte Tyrus und Sidon sind jetzt ärmliche Flecken, ebenso die einst so volkreiche Stadt Antiochien. Die Ruinenstätten von Palmyra und Baalbek (bäalbck) erzählen eben- falls von einstiger Größe und Herrlichkeit. b) Palästina^), so groß wie Westpreußen, das gelobte Land, nimmt die Südhälfte von Syrien ein. Als Wiege der christlichen Religion ist es von größter Wichtigkeit. Seiner Natur nach ein durch Meer, Gebirge und Wüsten abgesondertes Land, in dem sich Israel zu einem a b - gesonderten Volke entwickeln konnte, lag es doch andererseits an der Grenze von drei Erdteilen, umgeben von den mächtigsten, alten Kulturländern. Durch die Talspalte des Ghor, in der der Jordan durch den Sumpssee Merom und den klaren, fischreichen See Genezareth in das Tote Meer fließt, wird das Land in das Ost- und Westjordanland geteilt. Das Ostjordanland steigt aus der Jordansenke in steilen, schluchten- reichen Bergformen an und bildet dann größtenteils ein weites Steppengebiet Längenmaßstab 1 : 1200000. das nach 0. zur Wüste übergeht. — Das Ghor (chor), d. i. Ebene, liegt fast seiner ganzen Ausdehnung nach unterm Meeresspiegel. Das Tote Meer bildet mit einer Lage von 394 m unterm Meeresspiegel das tiefste Senkungsgebiet des Erdbodens. N. vom Toten Meer zieht der vielgewundene, schnellfließende Jordan mit seinen Oleandergebüschen, Lorbeer, Weiden- und Schilfbüschen an den Ufern ein grünes Band durch die braune, dürre Talebene, Hohlsyrien, das Jordantal mit seiner südlichen Fortsetzung und der Golf von Akaba bilden eine langgestreckte Einsenkung, den syrischen Graben, der sich im Roten Meere fortsetzt. — Das Westjordanland *) Von Philistäa, Land der Philister.

2. Teil 2 = Oberstufe - S. 33

1908 - Halle a. S. : Schroedel
Physische Erdkunde. 33 4. Neger, 5. Buschmänner und Hottentotten, 6. Indianer, 7. Australier. 1. Die Mittell änd er (etwa 8(0 Mill.) haben eine helle bis bräunlich- weiße Hautfarbe, langes Haar und starken Bartwuchs. Sie sind die wohl- gebildetste, gesittetste und mächtigste aller Rassen, hauptsächlich über Europa, Nordafrika und Vorderasien, aber auch in Nordamerika und den übrigen Teilen der bewohnten Erde verbreitet. Sie sind die Hauptträger höherer Kultur und Gesittung. Man unterscheidet drei Hauptstämme der Kaukasier: a) den indo- g ermanischen Stamm (Arier), zu denen die Jndier Vorderindiens, die Iraner, Armenier, Nord-, Mittel- und Südeuropäer und alle Weißen in Amerika und Australien gehören, d) Die Semiten in Vorderasien (Juden, Araber, Syrer) und zerstreut in allen Teilen der Erde, c) Die Hamiten in Nordafrika, zu denen die Berberstämme, Ägypter und Nubier gehören. 2. Die Mongolen (etwa öoomill.) haben weiß- bis getrübtgelbe Haut- färbe, schwachen Bartwuchs, vorstehende Jochbogen, meistens schiefe Stellung der schmalgeschlitzten Augen und straffes, fchwarzes Haar. Sie bewohnen vorzugsweise den 0. und N. Asiens, sind zum Teil altgesittet, wie die Chinesen, Japaner und Koreaner, oder sind mehr oder weniger zivilisierte Hirten- und Jägervölker (Mongolen, Samojeden, Tungusen). Zu den Mongolen- ähnlichen Völkern gehören die Türken, Finnen, Magyaren u. a. m. 3. Die Neger (etwa 140 Mill.), von dunkelbrauner Farbe mit rötlicher oder gelblicher Beimischung, wolligem und krausem Haar, spärlichem Bart- wuchs, niedriger Stirn, wulstigen Lippen und breiter Nase, sowie ebenmäßigem, kräftigem Körper, in Afrika, aber auch in Amerika vertreten. 4. Die Malayen, von hell- bis schwarzbrauner Hautfarbe, fchwarzem, lockigem Haupthaar und breiter Nase, sind Uber das südliche Asien und die Südseeinseln verbreitet. 5. Die Buschmänner und Hottentotten in Südafrika weifen leder- gelbe oder lederbraune Hautfarbe, verfilztes Haupthaar, faltenreiches Gesicht mit breitem Mund und'vollen Lippen, schmal geschlitzten aber nicht schief- stehenden Augen auf. 6. Die Indianer find die Ureinwohner von Amerika. Sie haben eine gelblichbraune Hautfarbe, fchwarzes, straffes Haar, niedrige Stirn, hervor- tretende Nase und Backenknochen. 7. Die Australier auf dem australischen Festlande, mit dunkler, bis- weilen felbst schwarzer Hautfarbe, fchwarzem, straffem Haar, unschönem Korper- bau und unförmlichem Munde. Ihre Zahl ist sehr zusammengeschmolzen. — Teils ihnen, teils den Negern ähnlich sind die Papua auf den Philippinen, Neuguinea und einigen nahegelegenen Inselgruppen. Außer diesen Hauptrassen gibt es noch manche Volksstämme und Volks- splitter, die ihrer eigenartigen körperlichen Merkmale wegen keiner Rasse zu- gezählt werden. Man betrachtet sie wohl als Rassen-Mischvölker oder auch als Übergangsgruppen der einzelnen Rassen. Solch ein Volksstamm sind auch die Drävida, die dunkle Urbevölkerung- Vorderindiens. 2. Der Mensch ist „der Herr der Erde", hauptsächlich durch seine geistigen Anlagen, die in der Sprache ihren Ausdruck finden, Je nach der Lebensweise, d. h. nach dem Maße, in dem er sich die Natur dienstbar gemacht hat, unterscheidet man a) Naturvölker (Sammelvölker, die kein bleibendes Eigentum besitzen und von dem leben, was der Augenblick ihnen bietet (Australneger), ferner Jäger und Fischer), die in der Regel uuter Häuptlingen stehen; b) Hirtenvölker oder Nomaden, die vom Ertrage ihrer Herden leben, Häuptlingen oder Stammesältesten (Patriarchen) gehorchen, zuweilen auch Staaten bilden, und c) ansässige (kultivierte oder zivilisierte) Völker. Sie haben feste Wohnsitze, beschäftigen sich mit Landwirschaft, Bergbau, Industrie, Binnen- und Seehandel und fördern Tromnau-Schlottmarm, Schulerdkunde Ii. 3

3. Teil 2 = Oberstufe - S. 42

1908 - Halle a. S. : Schroedel
42 Die fremden Erdteile. Asien. 80.-Ecke und der Straße von Ormüs das am dichtesten bevölkerte Reich Oman mit der Hst. Maskat, dem Herrschersitz eines Jmam. An der Küste des Persischen und Roten Meeres Perlenfischerei. — Im Innern der Halbinsel der Staat der fanatischen Sekte der Wahabiten, deren Jmam in Riäd wohnt. — Vor der Straße von Bab el-Mandeb (Tor der Tranen, wegen der gefährlichen Schiffahrt) besitzen die Engländer die Hafenstadt Aden. 7. Iran, b. h. Land der Arier, fast so groß wie Arabien, etwa 14 Mill. E, bildet ein Tafelland von 1000 in mittlerer Höhe, das von hohen, zum Teil bewaldeten Faltengebirgen eingeschlossen ist. Im 0 die Suleiman-Kette, im N. der Hindnküsch und f. vom Kaspisee der Elbürs mit dem hohen Vulkankegel Demaweud. — Da die Randgebirge den Winden vom Meere ihre Feuchtigkeit entziehen, ist das Klima äußerst trocken. Daher ist das Land vorwiegend Steppe und Salz wüste, in den quellenreichen Oasen und wasserreichen Gebirgstälern angebautes Land. Der bedeutendste Fluß ist der Steppenfluß Hilmeud, der in den Hamün- sumpf mündet. — Iran gehört unter die Hauptländer der Pest. Die Bewohner gehören zur mittelländischen Rasse und sind Moham- medaner. In der Steppe sind die Nomaden, in den Oasen Feldbauer, Handwerker, Kaufleute und Gelehrte. Von den alten Feueranbetern haben sich noch Reste erhalten. — Die Landeserzeugnisse verdienen weniger durch ihre Menge, als vielmehr durch ihre Mannigfaltigkeit Beachtung. Erzeugnisse sind Baumwolle, Opium, Reis, Teppiche, Seide, Mandeln u. a. Der Gewerbefleiß beschränkt sich auf Weberei und Teppichknüpserei. Im Altertum gehörte Iran zum persischen Weltreich; im Mittelalter nahm es teil an dem Glänze des östlichen Kalifats. Aus den staatlichen Wandlungen der Neuzeit sind drei Staaten hervorgegangen: Persien, Afgha- nistan und Belutschistan. Ptrsien (3 mal so groß wie das Deutsche Reich, etwa 3 Mill. E.) umsaßt den größten, westlichen Teil Irans. Sein Herrscher ist der unumschränkt und willkürlich regierende Schah (sprich Schach, danach ist das bekannte Spiel genannt). — ^Teheran, Residenz. — Schirls, ein Schatten ^früherer Größe, als es eine glänzende Hauptstadt war. In der Rtche die Trümmer von Perscpolis. — stebris, in seiner Größe zurückgegangen, vermittelt den Handel nach Europa. Afghanistan*), größer als das Deutsche Reich, 5 Mill. E., bedeutsam als Durchzugsland für den Verkehr von Turan nach Indien. Der Staat steht unter britischem Einfluß. K ä b u l, Hst. an der großen indischen Handelsstraße. Herät, gewerbreichste Stadt im W. des Reichs. Beltttschistän, englisch, ist der ödeste und unwirtlichste Teil Irans, fast nur von nomadisierenden Hirtenstämmen bewohnt. Rückblick auf die staatliche Einteilung Vorderasiens: Zur asiatischen Türkei gehören: Kleinasien, Westarmenien, Mesopotamien, Syrien mit Palästina, (Sinai ägyptisch), der Küstenstrich Arabiens vom Roten Meer und der Küstenstrich el-Hasa am ^l^V.-User des persischen Golfs. — Russisch ist Kaufasien und Nordarmenien. — Englisch ist Cypern, Aden und Belutschistan. — Selbständige Staaten sind das freie Arabien, das Reich Maskat, Persien mit Südostarmenien und Afghanistan. *) Istan = Platz, Aufenthalt, Afghanistan = Land der Afghanen.

4. Teil 2 = Oberstufe - S. 44

1908 - Halle a. S. : Schroedel
44 Die fremden Erdteile. Asien. Afrika hin. Das Innere ist steppenartig; die Küstenstufen sind wohlbewässert' und zeigen entgegengesetzte Jahreszeiten. Zur Zeit unseres Sommerhalbjahres weht der 8^.-Monsun und bringt der Küste Malabar reichliche Regengüsse, während er auf Koromandel heiße Trockenheit hervorruft. Zur Zeit unseres Winterhalbjahres weht der Wind aus No. und bringt der Küste Koromandel die Regenzeit, so daß Malabar jetzt Trockenzeit hat.' — Dekan ist reich an Diamanten. Malabar ist die Heimat des Pfefferstrauchs. In 8. liegt die Insel Ceylon, vom Festlande durch die seichte, an Kvrallenbauten reiche Palkstraße (-pök) getrennt. Sie ist reich an tropischen Erzeugnissen aller Art und gehört zu den best bebauten Kolonial- ländern der Erde. — Ceylon ist die Heimat des Zimt bäum es und führt Tee, Kokosnüsse und Chinarinde aus. Die Bewohner sind zum weitaus größten Teil Hindu, die den östlichsten Zweig der mittelländischen Rasse bilden. Sie verdrängten einst die dunkelfarbigen Dravida, die als Ureinwohner des Landes anzusehen sind und mehr oder weniger mit den Hindu vermischt in Dekan und Ceylon leben. Die Hindu bilden nach den Chinesen das zahlreichste aller Völker der Erde. Ihre uralte Religion ist die brahmanische, so genannt nach Brahma, dem höchsten Gott der Gottdreiheit. Die heiligen Bücher wurden bereits vor 3000 Jahren in der alten Sanskritsprache verfaßt. Der Hindu glaubt an die Seelenwanderung und verehrt manche Tiere als heilig. Die Tempel, Pagoden, sind oft schwerfällige Steinkoloffe, im Innern aber aufs herrlichste geschmückt. Besonders berühmt sind die Höhlentempel um Bombay. — Der Hindu gilt als sanft und harmlos, neigt zu beschaulichen Betrachtungen, ist in allerlei Handfertigkeiten sehr geschickt, bewundernswert als Gaukler, mäßig in seiner Lebensweise, nicht selten aber auch entnervt und verweichlicht. Die gesellschaftlichen Verhältnisse leiden unter dem uralten Kastenwesen, das insonderheit auch der Ausbreitung des Christentums sehr hinderlich ist; die moderne Arbeitsteilung hat indessen das Kastenwesen durch- brochen. Das Wunderland Indien lockte feit den ältesten Zeiten die Eroberer und Kaufleute an. In: Laufe der Zeit gewannen die Engländer immer mehr Einfluß in Indien, und heute besitzen sie fast ganz Vorderindien als indi- ich es Kaiserreich. Nur l50000 Briten leben im Lande als Beamte, Kauf- leute und Soldaten. — Die Engländer haben Anbau, Gewerbefleiß und Ver- kehr fo sehr gefördert, daß fast die Hälfte der asiatischen Ein- und Ausfuhr aus Indien kommt. Indien ist das erste Rohrzuckerland der Erde, es- führt am meisten Tee und Reis aus, es ist das zweite Baumwollen- land der Erde. Auch Jute und Opium werden ausgeführt. Der inländische Verkehr wird durch ein großartiges Eisenbahnnetz gefördert. Der d eutfch-indisch e H andel ist sehr lebhast; er umfaßt '/» des gesamten indischen Außenhandels und steht an der 3. Stelle. Das Deutsche Reich bekommt aus Indien vor allem Baumwolle, Jute, Reis u. a. Früchte. Vorderindien besitzt bei seiner großen Bevölkerungsanhäufung natürlich zahlreiche Großstädte. £ ttalfutta, Hst. und Sitz des Vizekönigs, wichtigster Einfuhrhafen Indiens mit dem dichtbevölkerten Hindustan als Hinterland, daher trotz ungesunder Lage das „indische London". — »Zibenares, am heiligen Ganges, das indische Rom mit seinen vielen Pagoden, seinen Pilgern, der Sitz brahmanifcher Gelehrsamkeit. — -z«D el h i, an? einst die glänzende Hst. des Großmoguls*), heute nur ein Schatten früherer Größe — »Lahöre, *) Ein mongolischer Fremdherrscher.

5. Teil 2 = Oberstufe - S. 37

1908 - Halle a. S. : Schroedel
Uberblick. 37 wegen größtenteils Tundra und Wald. — Gesundheitsfeindlich wird das Klima auf den Snndainseln durch die Malaria; aus Indien stammt die Cholera, in Vorderasien kommen Aussatz und Pest vor. 4. Die Tier- und Pflanzenwelt Asiens ist besonders durch zahlreiche Haustiere und durch die Menge nutzbarer Pflanzen gekennzeichnet. Aus Vorder- und Hochasien stammen die meisten unserer Getreidearten, ferner Weinstock, Kirschbaum und Edelobst, Rose, Hanf und Flachs. Endlich haben hier wichtige Haustiere, als Pferd, Rind, Esel, Ziege, Schaf und die beiden Kamelarten, ferner Pfan und Haushuhn ihre Heimat. Das Mousuugebiet ist reich an tropischen Kulturgewächsen (Reis. Teestrauch, Zuckerrohr, Kaffee, Sagopalme, Banane) und köstlichen Ge- würzen (Ingwer, Pfeffer, Zimt, Gewürznelke, Muskatnuß). Der Üppigkeit in der Pflanzenwelt entspricht die reichgestaltige, tropische Tierwelt. Die Säugetiere sind in Indien durch den Elefanten, das Nashorn, den Bären und Tiger in großen kräftigen Arten vertreten im Gegen- satz zu den schwächlichen Formen der fruchtbaren Tropenlandschaften am Amazonenstrom. Der Elefant ist in Indien seit uralten Zeiten gezähmt. Der König unter den Raubtieren ist der Königstiger. Zahlreiche Affen- arten, das Nashorn, Fledermäuse und Schlangen beleben das Dickicht. In den indischen Strömen lebt das Krokodil. China ist die Heimat der Fasane, Goldfische und der Seidenraupe. — In den Wäldern des Nordens leben Pelztiere. 5. Die Bewohner. In Asien wohnt die Hälfte der ganzen Mensch- heit; an Bevölkerungsdichtigkeit steht es nur Europa nach. Die vor- herrschende Rasse ist die mongolische, die den 0. und N. bewohnt; dann folgen die Mittelländer in Vorderasien und im u. Vorderindien, endlich die malayische im 80. Die Bewohner Vorderasiens und zum Teil die von Südasien sind Mohammedaner. Christen gibt es in Asien nur in be- schränkter Zahl. Asien ist die Heimat der Religionen, die den Glauben an einen Gott lehren: des Judentums, Christentums und des Mohammedanismus. Seit den ältesten Zeiten unterhielt Europa mit dem Morgenlande den regsten Handel. Namentlich trugen auch die Kreuzzüge, ganz besonders aber die Entdeckung des Seeweges nach Ostindien dazu bei, Handel und Verkehr mit den Ländern des Orients zu beleben. Aber auch feindliche Einfälle sind zu verzeichnen. Mehrmals sind von Asien Völkerwogen ausgegangen, die die aufblühende Kultur Europas zu vernichten drohten, wie die der Perser, Hunnen, Mongolen, Türken. Infolge der Bestrebungen europäischer Kolonialmächte ist 3/5 der Bodenfläche und fast J/2 der Be- völkerung Asiens von Europa abhängig. 2. Die Länder Borderasiens. 1. Kleinasien, fast so groß wie das Deutsche Reich, 9 Mill. E., früher auch die Levante, das Land des Sonnenaufgangs, genannt, ist eine im N. und S. von Randgebirgen begrenzte, viereckig gestaltete Hochfläche. Die Westküste ist eine reich gegliederte Aufschließungsküste, von der die wichtigsten Verkehrsstraßen nach dem Innern ausgehen. Im 8. der T a n r u s. De*

6. Teil 2 = Oberstufe - S. 48

1908 - Halle a. S. : Schroedel
48 Die fremden Erdteile. Asien. den Randgebirgen regnet sich die feuchte Luft ab und erreicht trocken Hoch- asien. Im Winter kühlt sich infolge der starken Ausstrahlung bei heiterem Himmel die Luft sehr ab, ein Gebiet hohen Luftdruckes bildet sich, aus dem die Luft stürmisch herausweht in das Gebiet geringen Luftdruckes über dem Meere. Daher herrschen in Ostasien Nw.-Winde, die die Eiseskälte des Hochlandes über China und die östlichen Inseln führen. So kommt es, daß noch bei Kanton in 8.-China in der Tiefebene Schneefall vorkommen kann, am Wendekreise, also in der heißen Zone. Peking, in der Breite Neapels gelegen, hat daher die Januarwärme von Christiania bei normaler Juliwärme (26 °). Die heftigen Nw.-Stihcme blasen den Staub und den Sand aus der Wüste heraus und breiten ihn über China aus, wo der niederfallende Staub von der Pflanzendecke festgehalten wird. Dadurch sind die äußerst srucht- baren Lößgebiete Chinas entstanden (die gelbe Erde). Die Bevölkerung ist mongolischer Abstammung und führt größtenteils ein Nomadenleben. Die Bevölkerungsdichte ist bei den wenigen Millionen sehr gering. Die Bewohner Tibets und der Mongolei sind Buddhisten, die vou Ostturkestan Mohammedaner. Alle Länder mit Ausnahme des Pamirhochlandes sind Nebenländer des chinesischen Reichs und stehen unter chinesischen Statt- Haltern. Tibet hat auf seinen kalten, öden Hochlande geringe Bevölkerung. Osttibet ist das Quellgebiet der Ströme Chinas und der größten Flüsse Hinterindiens. In Lhäsa (Götterland) residiert das geistliche und weltliche, aber von China abhängige Oberhaupt von Tibet, der Dalai-Lama. Ostturkestan ist im wesentlichen das Becken des Tarimflusses. Das Land ist von mohammedanischen Turktataren bewohnt und weist in manchen Gebirgstälern und um die Städte Jarkaud und Kaschgär be- deutende Fruchtbarkeit auf. — Die Dsungarei öffnet sich nach dem Tief- lande des Aralsees und bildet ein wichtiges Völkertor. Durch dieses sind wiederholentlich innerasiatische Völker, als Hunnen, Mongolen, Türken, nach Westasien und Europa vorgedrungen. Die Mongolei ist das umfangreichste der Hochländer. Sie besteht fast lediglich aus Steppe und Wüste, ein echter Herd des Nomadentums. Der mittlere, muldenförmige Raum ist eine endlose Steppe, Salz- und Stein- einöde, Gobi, d. i. Wüste, oder Schamo, d. i. Sandmeer, genannt. — Die wilden Mongolen st ämme (nach ihnen ist die mongolische Rasse benannt) haben sich zu Zeiten gleich verheerenden Strömen über die Kulturländer Europas, Chinas und Judieus ergossen. Das Pamirhochland ist russisch. 2. Ostasieo. Die Mandschurei, das nö. der chinesischen Nebenländer, bildet ein Tiefland, das von Gebirgen umrahmt und reich an Weide, Wald und Ackerland ist. Im N. reicht das Gebiet bis zum Amur. Das Küsten- land und das Gebiet des untern Amur befindet sich in den Händen der Russen. Die Mandschurei ist das Stammland des jetzigen chinesischen Kaiser- Hauses und von allen Nebenländern des Reiches am meisten bevölkert. Aus

7. Teil 2 = Oberstufe - S. 100

1908 - Halle a. S. : Schroedel
100 Europa. Kern der Tiefebene aber, namentlich das Land ö. der Donau und um die Theiß, ist eine wagerechte, weidereiche, baumarme, dünnbevölkerte Ebene. Pußta genannt. Sie ist die Heimat der verwilderten, braunen Pußtahirten mit ihren großen Pferde-, Rinder-, Schaf- und Schweineherden. Im Frühling ein grüner Teppich, ist die Pußta im heißen Sommer eine staubige, aus- gedörrte Fläche. Im Winter wird sie von Schneestürmen durchbraust. Das Klima ist bei der großen Ausdehnung der Monarchie durch acht Breitengrade und bei der mannigfaltigen Bodengestaltung in den einzelnen Ländern sehr verschieden. Alpen und Karpaten begünstigen die Niederschläge und beeiuträchtigeu sie in den Ebenen des 0. Bei der Binnenlage des Staates ist das Landklima vorherrschend. Besonders macht es sich mit seinen schroffen Gegensätzen in der Ungarischen Tiefebene geltend. Ein sehr mildes Klima herrscht in den sw. Grenzländern: in Südtirol, dem Küstenlande, Dalmatien und Kroatien. Hier kommen Kastanien, Maulbeerbäume, Ölbäume und andere Pflanzen des europäischen 8. fort. Süddalmatien wurde zur Römerzeit in klimatischer Hinsicht sogar Italien vorgezogen. Diesen milden Strichen steht das rauhe Klima der hochgelegenen Alpen- und Karpatenländer schroff gegenüber. 2. Die Bewohner. ^Die Bevölkerung ist iubezug auf Abstammung wenig einheitlich. Die Hauptmasse der Bewohner gehört den drei großen Völkerfamilien Europas an: den Germanen, Slaven und Romanen. Doch hat keine der Gruppen das herrschende Übergewicht. Die Deutschen, 1/4 des gesamten Volkes, wohnen geschlossen im Erzherzogtum Österreich, auf den Nordabhängen der Alpen und den Gebirgs- rändern des böhmischen Stufenlandes, sonst in Sprachinseln zerstreut in der ganzen Monarchie, namentlich auch in Siebenbürgen. Die dortigen „Sachsen", vom Niederrhein eingewandert, sind den Anfeindungen der Magyaren (madjären) in ähnlicher Weise ausgesetzt, wie die Deutschen Böhmens den der Tschechen. Als Hanptkulturträger war und ist das Deutschtum in der österreichisch-ungarischen Monarchie von größter Bedeutung. Die Slaven umfassen in verschiedenen Volksstämmen nicht die Hälfte der Gesamtvolkszahl. Zu ihnen gehören 1. die Tschechen in Böhmen und Mähren, 2. die Polen, Slovaken und Rutheuen in Galizien und 3. die verschiedenen südslavischeu Völkerschaften, als Serben, Slovenen in Ungarn, Kroaten n. a. Zu den Romanen gehören die Italiener im Sw., namentlich in Süd- tirol, und die rumänische Bevölkerung des 80., namentlich in Siebenbürgen. — Im Donautieflande wohnen die Magyaren oder Ungarn, 1/5 der Ge- samtzahl, außerdem finden sich zerstreut im Lande Inden und Zigeuner. Mehr Eiuheitlichkeit herrscht hinsichtlich der Religion. 2/4 der Bewohner sind Katholiken. Protestanten gibt es namentlich in Ungarn und Siebenbürgen, im ganzen jedoch nur 4 Mill., 4 Mill. Anhänger der griechisch-orthodoxen Kirche befinden sich im 80. Unter den Nahrungsquellen der Bevölkerung steht die Land- Wirtschaft obenan. Sie nährt mehr als die Hälfte der Bevölkerung. Der Land bau liefert iu reichen Ernten Getreide (Ungarn, Mähren, Böhmen, Galizien), das viel zur Ausfuhr gelangt, ferner Obst, Hopfen (Böhmen) und Wein (Uugaru). Auch der große Waldbestand (30°/0) spielt eine Rolle als Einnahmequelle. In den Alpenländern und den Pußten wird die Vieh- zucht in großem Maßstabe betrieben. Der Reichtum des Landes an Roh-

8. Teil 2 = Oberstufe - S. 104

1908 - Halle a. S. : Schroedel
104 Europa. alpenhohen Gebirges) eine wellenförmige Ebene mit schlauchartig mündenden Flüssen. Es gliedert sich in das runde, nordsranzösische Becken, in dessen Zentrum Frankreichs Hauptstadt Paris liegt. Die Seine gehört dem Becken ganz an, die Loire nur zum Teil. Das G aronn ebe cken ist der zugeschwemmte Teil des früher weiter nach 0. ausgedehnten Golfes von Biscaya, Beschreibe den Lauf der Flüffe nach der Karte! Merke von jedem die größten Neben- flüsse! — Das Tiefland ist fast durchweg fruchtbar und sorgsam angebaut Unfruchtbar ist die Kalksteinplatte der Champagne, an deren Rändern aber Wein gedeiht, und der Küstenstrich „Les Landes", f. v. der Gironde. Die sandigen Heidestrecken, teils mit Wald bedeckt, teils Weideland, das der Schäfer auf hohen Stelzen durchmißt, bildet einen scharfen Gegensatz zu dem Weingelände der Garonne. Das Klima Frankreichs ist Seeklima, entsprechend der sw. Lage des Landes milder als in Deutschland. Selbst im Januar sinkt das Mittel nicht unter den Frostpunkt, daher nur Kaminheizung. Die Niederungen am Mittelmeer haben Mittelmeerklima mit Oliven- und Feigenbau. Im übrigen Frankreich kommt — mit Ausnahme des ganzen Nw. und der rauheren Höhen — der Wein gut fort. Die wichtigsten Weinländer sind Burgund, die Champagne (Schaumwein) und die Gegend von Bordeaux. Der Obst- bau und der Anbau von Weizen sind hoch entwickelt. 2. Die Bewohner sind, abgesehen von einigen größeren Volksresten, Kelten in der Bretagne, Basken in den Pyrenäen, romanischer Ab- stammung, Abkömmlinge der alten Gallier, vermischt mit römischen und germanischen Elementen. Die französische Nation hat von den Galliern das Wesen, von den Römern die Sprache geerbt. Der Franzose zeigt ein leichtes, bewegliches Wesen, verbunden mit Anstelligkeit, Kunstfertigkeit und Geschmack, ist formgewandt in Sprache und Benehmen, sparsam und fleißig, huldigt indes gern dem äußeren Schein. Nächst den Südeuropäern sind die Franzosen die am längsten kultivierte Nation Europas; sie haben für Kunst und Wissenschaft Großes geleistet. Nichtsranzosen sind die Wallonen im äußersten No. und die Italiener im So. — Fast die gesamte Bevölkerung gehört dem katholischen Bekenntnis an. Von den Nahruugsquelleu ist in erster Linie die Großindustrie zu nennen. Die wichtigsten Jndustriegegenden sind der nördliche an Kohle reiche Bezirk, Mittelpunkt Lille mit Leinen-, Wollen- und Baumolleu- sabriken, Pari.s, unübertroffen in Mode- und Zierkurzwaren (Galanterie- waren), und der südliche Bezirk mit Lyon (Seidenwaren) und St. Etienne mit Metallgewerbe. Sehr hoch entwickelt sind ferner die ver- schiedensten Zweige der Landwirtschaft. Besonders ist Frankreich durch seinen Weinbau berühmt. Es ist das erste Weinland der Erde. — Durch die Verheerungen der Reblaus hat der Weinbau gelitten*). Infolge unvorsichtiger Verminderung des Waldbestandes**) treten durch zu schnelles Abfließen der Niederschläge oft Überschwemmungen auf, und manche Flüsse, besonders die Loire, leiden an Versandungen. Der ausgedehnte Anbau des Maulbeerbaumes im Rhonetale ermöglicht eine umfangreiche Zucht der Seiden- raupe. Die echte Kastanie ist in Südfrankreich Volksnahrungsmittel; sie bildet hier große Wälder. In der Viehzucht steht Frankreich Deutschland nach. Hervorragend ist die Zucht feinwolliger Schafe und die Federvieh- *) 1875 betrug die Weinernte 84 Mill. Iii, sank 1879 auf 26 Mill. Iii, stieg dann 1901 auf 60 Mill. hl. **) Er beträgt nur '/« der Gesamtbodenfläche.

9. Teil 2 = Oberstufe - S. 56

1908 - Halle a. S. : Schroedel
56 Die fremden Erdteile. Afrika. nördlicher Hang, das Tell, ist reich benetzt, daher wald- und buschreich, gut bebaut und dicht bevölkert. Die Pflanzenwelt ist die der europäischen Mittel- meerländer (Ölbaum). Der südliche, gleichlaufende Zug ist der Sahara- atlas. Dazwischen liegt ein langgestrecktes Becken, das regenarm, steppen- artig und reich an Salzseen ist, die Schotts genannt werden. Das Klima ist Mittelmeerklima. Der Atlas ist ein junges Faltengebirge; sein Gebiet gehört schon der Bruchzone des Mittelmeeres an; der Atlas ist also ein Afrika fremdes Glied, mit der Spanischen Halbinsel ein Ubergangsgebiet zwischen dem Nordkontinent Europa und dem der großen Schollenregion angehörenden Afrika. 2. Die älteste Bevölkerung bilden die hamitischen Berber; sie sind mittelgroß, kräftig, wohlgestaltet und hellfarbig und haben seit dem Altertum ihre Eigenart zäh fest gehalten. Semitische Beimischung fand statt durch die Araber, die als Nomaden in Zelten wohnen, die sich vielfach sogar in den Städten finden. Das Arabische gibt das Verständigungsmittel für Nordafrika ab. Die Juden stammen aus Spanien. Von Weißen leben Franzosen in Algier, Italiener in Tunis. a) Marokko ist der letzte Rest der arabischen Reiche in Nordafrika. Das Land steht wirtschaftlich auf niedriger Stufe; die Städte sind vielfach klein, schmutzig und ärmlich. Die beiden Hauptstädte Marokko und *Fes sind ummauert, sie haben schmutzige Gassen, hohe, schlanke Minarets (minarcs) und reiche Basare. Die größte Seestadt ist Tanger (tändscher) mit zahl- reichen Weißen. b) Algerien ist eine französische Kolonie, die von den Franzosen durch lange Kämpfe gegen die einheimischen Berber (Kabylen) unterworfen worden ist. Durch Anlage von Bewässerungen wird das Land immer mehr dem Anbau erschlossen. Wein, Getreide, Vieh, Datteln und Kork werden aus- geführt. ^Algier ist die schön gelegene Hst. c) Tunis wird von einem Bei (be), d. i. Fürst, regiert, der unter französischem Schutz steht. Das Land hat sich schnell gehoben und führt ähnliche Erzeugnisse wie Algerien aus. Die Hst. *Tunis ist die größte Stadt der Atlasländer. In der Nähe liegen die Ruinen von Karthago und der Kriegshafen Biserta, der die beiden Mittelmeerhälften beherrscht. 2. Die Wüstentafel mit Ägypten. 1. Das Land. Sie erstreckt sich vom Atlantischen Ozean bis zum Mittelmeer und Roten Meer und ist nur ein Teil der großen Wüstentafel der Alten Welt, die vom Atlantischen Ozean bis nach Mesopotamien reicht. Die Sahara ist nicht eben; sie setzt sich aus Senken (Siwah), Tiefland, Hochland und Gebirgen zusammen, die bis zu 2700 m ansteigen und vielfach aus düsterem Fels bestehen. Die Sahara ist eine alte Scholle, auf der die Schichtgesteine wagerecht lagern. Diese Schichttafel ist im Tertiär durch Brüche geteilt worden; Schollen sind gesunken, andere erhielten sich in der ursprünglichen Höhe. An den Brüchen drangen vulkanische Massen empor und bildeten die Gebirge. An der Zertrümmerung der Felsen arbeiten vor allem der jähe Wechsel von Hitze (bis 80 °) und Kälte (bis 7» Kälte) und der Wind. So entstehen aus der Felswüste (Hammada) die Kies- (Sserir) und Saudwüste (Sahel), -y

10. Teil 2 = Oberstufe - S. 109

1908 - Halle a. S. : Schroedel
Pyrenäenhalbinsel. 109 Wie alle von Randgebirgen umgebenen Länder, so ist auch Kastilien nebst Aragonien regenarm (S. 31). Der wolkenarme Himmel verursacht im Winter große Abkühlung, in Valladolid bis —21°, im Sommer große Hitze, in Valladolid z. B bis 44° im Schatten- „dieselben Gegenden, die im Sommer unter einer fast afrikanischen Glut schmachten, starren im Winter dann weit und breit von Reif, und die Gewässer bedecken sich mit dicken Eiskrusten." Die großen jahreszeitlichen Gegensätze in der Wärme wiederholen sich in geringerem Grade innerhalb von Tag und Nacht. Kalte Winter, heiße Sommer und wenig Regen kennzeichnen also das Landklima. Der Pflanzenwuchs des regenarmen Landes ist dürftig. Unabsehbar dehnen sich die dürren, braunen, baumlosen Ebenen aus, am fernen Horizont oft von steilen, gezackten Randgebirgen begrenzt. Auf den staubigen, einsamen Heideflächen weiden große Merino-Herden. In Altkastilien und Leon ist Ackerboden vorherrschend. Die Tiefländer sind ihrer Natur nach sehr verschieden. Das mulden- förmige Aragonifche Tiefland, vom Meere durch das Katatonische Küstengebirge abgeschlossen, ist aus dem oben angeführten Grunde vor- wiegend Steppe mit oasenartig eingestreuten Fruchtgebieten, schlecht angebaut und darum wie die Hochfläche dünn bevölkert. — Das Andalusis che Tief- land öffnet sich zum Atlantischen Ozean und zeigt, soweit die Bewässerung reicht, außerordentliche Fruchtbarkeit und ausgedehnten Anbau von Süd- früchten, auch Waldbestände von Pinien, Korkeichen und wilden Ölbäumen. Zucht von edlen Pferden und Kampfstieren. Die Stufenländcr. Die n. und w. Küstenländer sind regenreich und haben üppigen Pflanzenwuchs, der im X. aus mitteleuropäischen, im W. aus immergrünen Gewächsen und Südfrüchten besteht. Das Klima der Stufen- länder am Mittelmeer ist sehr mild, die Felder sind oft künstlich bewässert und reich an Südfrüchten aller Art. In den f. Gebieten kommen selbst tropische Gewächse fort, als Dattelpalme, Baumwolle und Zuckerrohr. Der Regenbringer der Ostküste ist der Solano. 2. Die Bewohner sind ein romanisches Mischvolk, hervorgegangen aus deu Völkerstämmen, die nacheinander hier aufgetreten sind: Iberer, Karthager, Römer, Germanen und Mauren. Bei deu Portugiesen kamen noch französische Zuwauderer in Frage. Die Bevölkerung gliedert sich in zwei Völker: Spanier und Portugiesen. Den Kern jener bilden die K a st i l i e r und Aragonier, die in nationaler und sprachlicher Beziehung der herrschende Stamm sind. Die Katalonen in den ö. Küstenländern sind begabt, gewandt, ausdauernd, arbeitsam und unternehmungslustig und den übrigen Spaniern weit überlegen. Die Andalusier tragen den Stempel maurischer Abstammung an sich. Abkömmlinge der alten Iberer sind die tapferen und fleißigen Basken in den Pyrenäen. („Flink wie ein Baske!") Die Spanier sind durch ihren großen Nationalstolz bekannt, der sich aus den Zeiten herschreibt, als Spanien die erste Macht Europas war. Sie lieben öffentliche Schaugepräge und die grausamen Stiergefechte. Die Volks- bildung steht in diesem katholischen Lande auf sehr niedriger Stufe. Die wichtigste aller Nahrungsquellen ist die Landwirtschaft. Sie ernährt 7/s aller Bewohner beider Staaten. Der Ackerbau liefert alle Getreidearten, auch Reis. Wein (Portwein, Muskateller, Sherry, Malaga). Olivenöl, Kork und Espartogras, das zu allerlei Flechtwerken und zur Papierbereitung dient, kommen zur Ausfuhr*). Die Viehzucht liefert Maultiere und die andalusischeu Pferde, ferner Kampfstiere und Schafe. ^ *) Spaniens Außenhandel steht hinter dem der kleinen Schweiz und betragt etwa 1js von dem Belgiens.
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