Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Inhalt Raum/Thema: Weltgeschichte
Inhalt: Zeit: Alle Zeiten
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sprach: „Lieber Herr und Gemahl, stehe auf! Gott wird dir Hilfe leisten, wenn du einst dieses Tages und dieses Hochmutes gedenkst." Der Kaiser stand auf; Heinrich aber bestieg sein Roß und ritt nach Deutschlands Grenze hin. Als die Lombarden merkten, daß er keine Hilfe aus Deutschland erhielt, kamen sie aus ihren Festungen heraus, griffen ihn on und schlugen ihn 1176 bei Legnano unweit Mailand so, daß er selbst um Frieden Bitten mußte. Papst Alexander war dazu Bereit und lud ihn ein, sich in Venedig mit ihm freundlich zu besprechen. Sechs Galeeren hatten den Kaiser und sein Gefolge nach der Lttadt gebracht; an der Tür der Markuskirche erwartete ihn der Papst in der Mitte der Kardinäle, und jubelnd empfing ihn das Volk, als er den Fuß aufs Land fetzte. Als er — gewiß mit bitteren Gefühlen — feinen langjährigen Feind erblickte, warf er den kaiserlichen Mantel ab und Beugte das Knie vor ihm. Aber der Papst hob ihn aus und gab ihm den Friedenskuß, wobei ihm vor Rührung über die feierliche Zusammenkunft die Tränen in die Augen traten. Nach Beendigtem Gottesdienste hielt ihm Friedrich nicht nur den Steigbügel, sondern wollte ihm sogar das Pferd itber den Markusplatz führen; aber Alexander verbot es. Dies geschah 1177, gerade 100 Jahre nach der Zusammenkunft Heinrichs Iv. und Gregors X Ii. in Canossa. Mit den Lombarden wurde ein Waffenstillstand geschlossen, der nach sechs Jahren in einen Frieden verwandelt wurde. Durch denselben erkannten sie zwar des Kaisers Obergewalt an; dieser räumte ihnen dagegen die so hartnäckig bestrittenen Vorrechte ein. — Bei dieser Gelegenheit vertrug Friedrich sich auch mit dem Könige von Neapel, Wilhelm d e m G u t e n, der ein Bundesgenosse der Lombarden gewesen war und sich bereden ließ, seine einstige Erbin Constantia an Friedrichs ältesten Sohn Heinrich zu vermählen. Friedrich erblickte in dieser Verbindung ein großes Glück, weil dadurch Neapel und Sicilien an sein Haus kamen; doch ist dies nachher die Ursache des Unterganges seines Hauses geworden. So frohlocken wir oft über Ereignisse, die uns zum Unglücke gereichen!
Durch die Versöhnung mit der Kirche Beruhigt, aber mit dem Bitteren schmerze, das Ziel seines Lebens, die Behauptung seines
Meisterwerke. Bd. Viii. Nö sselt. Weltgeschichte Ii. 10
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Extrahierte Personennamen: Heinrich Heinrich Alexander Alexander Friedrich Friedrich Alexander Alexander Heinrichs Heinrichs Gregors Friedrich Friedrich Wilhelm Constantia Friedrichs Heinrich Heinrich Friedrich Friedrich
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b) (Friedrichs Sorge für Ruhe und Sicherheit
im Lande.) Kaiser Friedrich wollte Deutschland wieder stark
an Macht und Ehren machen, wie es zu Karls des Großen
Zeiten gewesen war. Er war darum auch keineswegs geneigt,
nach dem Wunsche der Fürsten zu regieren, sondern er führte
ein strenges Regiment und setzte alle F ü r st e n ab, die ihm
den Gehorsam verweigerten. Besonders strenge verfuhr er
gegen die Raubritter am Rhein. Er zerstörte 66 ihrer
Burgen. In kurzer Zeit stellte er Ruhe und Sicherheit im
Reiche her. Handel und Verkehr blühten wieder aus. Das Volk
pries ihn als Vater des Vaterlandes. Unbestritten galt er
als das Haupt der Christenheit. Gesandte aus allen Ländern
Europas huldigten ihm im Namen ihrer Fürsten. Nie war
der deutsche Name mehr geachtet und gefürchtet als damals.
Nie sahen die deutschen Gaue glänzendere Reichstage als
zu den Zeiten Barbarossas. Unter Barbarossas Regierung
stand Deutschland in seiner größten Herrlichkeit. Die Macht
und der Glanz Deutschlands zeigte sich besonders aus dem
großen Reich s feste, welches Friedrich I. im Jahre 1184
zu Mainz abhielt und wo er seine beiden Söhne zu Rit-
tern schlug. Gegen 70 Fürsten und Bischöfe und an 70 000
Ritter waren aus allen Teilen Deutschlands erschienen, um an
diesem Feste teilzunehmen. Diese wetteiferten nicht nur in
ritterlichen Künsten, sondern auch in der Schönheit und Kost-
barkeit ihrer Kleider, Massen und Pferde. Noch lange priesen
die Dichter in ihren Liedern dies herrliche Fest.
e) (Friedrichs Kümpseinjtalien.) Als Barbarossa
in Deutschland Ruhe und Ordnung hergestellt hatte, wandte
er sich nach Italien, um auch hier das Kaisertum zu An-
sehen und Ehren zu bringen. Die früheren Kaiser hatten sich
wenig um dies Land gekümmert. Die Städte in Norditalien
(in der Lombardei) waren durch ihren Handel reich und
mächtig geworden. Sie wollten deshalb dem Kaiser nicht
mehr gehorchen und beschimpften die kaiserlichen Statthalter.
Barbarossa mußte fünfmal mit einem Heere über die Alpen
ziehen, um sie zum Gehorsam zu zwingen. Aus einem Zuge
wurde Mailand, die mächtigste Stadt in der Lombardei, zur
Strafe für den Ungehorsam ihrer Bewohner, vollständig zer-
ltört. Doch später wurde die Stadt schöner und fester aus-
gebaut, als sie früher gewesen war. Während Friedrich in
TM Hauptwörter (50): [T42: [Papst Kaiser König Rom Heinrich Italien Karl Kirche Bischof Jahr], T4: [Reich Zeit Staat Volk Deutschland Jahrhundert Land Macht deutsch Geschichte], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand]]
TM Hauptwörter (100): [T56: [Papst Kaiser Rom Heinrich König Kirche Gregor Bischof Italien Papste], T1: [König Held Herz Mann Volk Siegfried Land Lied Hand Tod], T38: [Friedrich Wilhelm König Kaiser Iii Prinz Jahr Preußen Vater Sohn], T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel]]
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Extrahierte Personennamen: Friedrichs Friedrich Friedrich Karls Barbarossas Barbarossas Barbarossas Barbarossas Friedrich_I. Friedrich_I. Friedrichs Barbarossa Barbarossa Barbarossa Barbarossa Friedrich Friedrich
Extrahierte Ortsnamen: Friedrichs Deutschland Rhein Europas Deutschland Deutschlands Mainz Deutschlands Friedrichs Deutschland Italien Norditalien Lombardei Mailand Lombardei