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Einen geheimnisvollen Ursprung. Vergleiche Joh. 3, 8: Der
Wind bläset, wo er will u. s. w.; 1 Mos. 7, 11: Da brachen
aus die Brunnen der großen Tiefe u. s. w. Ps. 104, 10: Du
lässest Brunnen quellen in den Gründen, daß die Wasser
zwischen den Bergen hinfließen u. s. w. Gib an, was du
von dem Ursprung des Liedes weißt. Welche Worte rühmen
die Macht des Liedes? Welche Gedichte geben uns weiteren
Ausschluß über die Macht des Gesanges? Die Macht des Ge-
sanges. Von Fr. von Schiller. — Frau Musika. Von
M. Luther. — Gesanges Macht. Von Carl Philipp Cony. —
Der Sänger. Von Joh. Wolfgang von Goethe. — Vertrau
de Born. Von Ludwig Uhland. — Des Sängers Fluch. Von
Ludwig Uhland. — Der Sänger im Pallast. Von K. E. Ebert.
— Die Kraniche des Jbpkus. Von Fr. von Schiller. — Arion.
Von Aug. Wilh. Schlegel. — Taillefer. Von Ludwig Uhland.
— Es genügt nicht die Aufzählung der Gedichte, sondern aus
denselben müssen die betreffenden Stellen den Kindern zum
Verständnis gebracht werden. Was gibt die fünfte Strophe
an? Chor. Anschreiben: Des Liedes Ursprung und Macht.
— Wiederholen. Einlesen.
Str. 6 bis 10. Des Grafen Tat. — Hören wir jetzt
den Festgesang! Lies Strophe 6 bis 10! Nach der Wort- und
Sacherklärung mag die Wiedergabe des Inhalts in der nach-
stehenden Form erfolgen.
Str. 6. Der Aufbruch zur Jagd. — Weidwerk —
Jagd; hier Gemsenjagd, Knappe — ritterlicher Jüngling.
Jägergeschoß — Armbrust. Aue — wohlbewässerte, grasreiche
Ebene. Leib des Herrn — die geweihte Hostie in der Mon-
stranz. Mesner — Küster, Kirchendiener.
Str. 7. D a s Zu s am m en t r es f en. Der Graf als gläu-
biger katholischer Christ bezeigt der Hostie göttliche Verehrung.—
Str. 8. Wallen — wandern, pilgern. Himmelstrost — „die
heilige Hostie, welche nach katholischem Glauben Christus ent-
hält und, insofern sie zu Sterbenden getragen und diesen ge-
reicht wird, heilige Wegzehrung heißt.
Str. 9. Des Grafen edle Tat. Der Graf ehrt den
Priester dadurch besonders, daß er ihm sein eigenes Pferd,
TM Hauptwörter (50): [T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand], T1: [Geschichte Dichter Zeit Buch Werk Jahr Gedicht Nr. Bild Geographie], T43: [König Held Sohn Mann Schwert Ritter Hand Tod Vater Feind]]
TM Hauptwörter (100): [T35: [Dichter Zeit Gedicht Lied Dichtung Schiller Poesie Werk Goethe Sprache], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T1: [König Held Herz Mann Volk Siegfried Land Lied Hand Tod], T77: [Baum Nacht Himmel Wald Tag Gott Kind Vogel Sonne Blume], T66: [Geschichte Iii Vgl Nr. Aufl Gesch Lesebuch Bild fig deutsch]]
TM Hauptwörter (200): [T172: [Dichter Zeit Gedicht Schiller Werk Goethe Maler Dichtung Lied Hans], T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht], T102: [Glocke Stimme Wort Hand Auge Ohr Kirche Ton Fenster Herr], T58: [Kirche Lehre Luther Schrift Bibel Gott Christus Bischof Papst Wort], T92: [Vgl Aufl fig Vergl Sch. Liv Sept Aug Iii Geb]]
Extrahierte Personennamen: Schiller Musika Carl_Philipp_Cony Philipp Joh Wolfgang_von_Goethe Ludwig_Uhland Ludwig Ludwig_Uhland Ludwig Schiller Schlegel Ludwig_Uhland Ludwig Christus
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gemacht hatte? Der Kaiser ist gerührt, die Zuhörer erkennen
in dem Kaiser den Grafen und preisen das göttliche Walten.
Wie kann darum die Überschrift der letzten Strophe lauten?
Chor. Anschreiben: Des Liedes Eindruck. Erzähle, welchen
Eindruck das Lied auf den Kaiser und die Zuhörer machte!
Einlesen der behandelten Strophe.
Zusammenfassung: Wie lautet die Überschrift der
beiden ersten Strophen? Ablesen von der Tafel! Das festliche
Krönungsmahl. Bilden wir jetzt aus den sämtlichen folgenden
Strophen den zweiten Teil und geben wir diesem eine passende
Überschrift.
Worin bestand des Kaisers Wunsch? Wovor: wird nun
auch in dem folgenden Teil berichtet? Wie können wir wohl
diesen Festgesaug genauer bezeichnen, wenn wir aus die Art
des Vortrages — und beginnt sie mächtig zu schlagen —
— auf den Inhalt und ganz besonders auf den Eindruck achten,
den der Festgesang macht? Der mächtige Festgesang. Chor.
Anschreiben. Neune die übrigen Gliederungspunkte des zweiten
Teils, wie sie bereits an der Tafel stehen!
Str. 3. Des Kaisers Wunsch.
Str. 4. Des Sängers Frage.
Str. 5. Des Liedes Ursprung und Macht.
Str. 6 bis 10. Des Grafen Tat.
Str. 11. Des Priesters Wunsch.
Str. 12. Des Liedes Eindruck.
Einprägen des Gedaukengangs des Gedichts.
Die geschichtliche Grundlage.
Ich werde euch einmal die geschichtliche Grundlage zu dem
Gedicht vorlesen, wie wir sie in der „Schweizerischen Chronik
von Agidus Tschudi" aus dem Jahr 1266 finden.
„Zu der Zeit ritt Graf Rudolf von Habsburg mit seinen
Dienern aufs Weidwerk zum Beizen und Jagen, und wie er
in eine Au kam, allein mit seinem Pferde, hörte er ein
Schellenklingeln. Er reitet dem Getön nach durch das Ge-
stände, um zu erfahren, was das wäre. Da fand er einen
Priester mit dem hochwürdigen Sakrament und seinen Mesner,
TM Hauptwörter (50): [T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand]]
TM Hauptwörter (100): [T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit], T1: [König Held Herz Mann Volk Siegfried Land Lied Hand Tod], T7: [König Kaiser Rudolf Friedrich Sohn Böhmen Haus Karl Ludwig Albrecht], T66: [Geschichte Iii Vgl Nr. Aufl Gesch Lesebuch Bild fig deutsch], T35: [Dichter Zeit Gedicht Lied Dichtung Schiller Poesie Werk Goethe Sprache]]
TM Hauptwörter (200): [T183: [Kind Lehrer Schüler Unterricht Schule Frage Stoff Aufgabe Zeit Geschichte], T102: [Glocke Stimme Wort Hand Auge Ohr Kirche Ton Fenster Herr], T97: [Heinrich Herzog Graf Erzbischof König Grafe Kaiser Stadt Herr Mainz], T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht], T92: [Vgl Aufl fig Vergl Sch. Liv Sept Aug Iii Geb]]
Extrahierte Personennamen: Rudolf_von_Habsburg Rudolf
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unn als bat Lüh' unnerwegs bamtbb währen, füng ett bull ann ton ragen (reg-
nen), so bat bai Drägers den Sarg bahl fetten mössen, nmm fick uuttorauhen unn
ton erhalen, babih füng äiner von 'n Gefolge und Langewihl ann ton säggen:
mibb Gobbes Hölp unn Währ, säh Dtähr; unn als häi bätt säggt härr, füng up
in's (auf einmal) Stähr utt den Sarge ann tou antworben: batt is währ (ge-
wesen) unn is ook noch. Dai Lüh erschreuken bih büssen Wohrben unn mehnen,
batt Stähr Webber läbenbig worn Wöhr. Als man awer batt Targ apen meuk
(aufmachte), laig häi gans still brinn, wöhr boot unn bläw ook boot.
Aus Anbacht ließen die Bauern von Haibenhoff auf der Stelle, wo Stähr
aus dem Sarge sprach, ein hölzernes Kreuz aufrichten.
2. «Osnabrücker plattdcutfch.
Avenbgebat.
's Awens, wenu 'k to Bebbe gaae,
Legg 'k mie in Mariens Schaut,
Marie is mien Moober,
Johannes is mien Broober.
Jésus is mien G'leibesmann,
De mie 'n Weg wol wysen kann;
Waar ick ligg' und waar ick staa,
Folg't mie vertein Engel na:
Twe to mienem Koppe,
Twe to mienen Foten,
Twe to miener rechten Syt,
Twe to miener linken Syt,
Twe be mie becket,
Twe be mie wecket,
Und twe be mie 'n Weg tom Hemel wys't.
3. Odcrharzischc Mundart. (Frankisch.)
De Kinner zwischen Grewern.
Do schpieln be Klänn su allerliebst
Früh zwischen bluming Grewern.
Ach wisten se, war brünier ruht,
Es Harzet wierne bewern.
Doch unbekannt mit Ahrbenläb
Macht ihn es Schpiel ah hie boch Fräb.
In Grob bort ihre Mutter leit,
Bei dann be Kinner krautern.
Ä Engel helt bn Schmerz wull ob,
Daß sie su früh bo plaubern.
Vor Schmerz un Fräb mecht kreine ich,
Sah ich ban Bunb harzinniglich.
Ä blonbgelockter kläner Jung,
Ä Mäbel wunbernieblich
Reckt bar es Handel iwersch Grob,
Diss recktsen hin su lieblich.
„Ach, Bruder, halt mich immer fest!"
„„Ich loss net lus, wenn bu's net lest.""
4. Wederdcutschc Spriichwörtcr.
Goob is goob, mau alltogoob ist allermanns Narr. De Knüppel ligt bi'n
Hunb. Munb, wat fegst bu? Hart, wat benkst bu? „Mober, wat is be Welt
boch grot," sä be Jung, bo keem he achtern Kohlhofs, „'t is man 'n Awergang,"
sä be Boß, as se em't Fell aver be Ohren trukkeu. „Dat weer een van't
Dusenb," sä be Nabelmaker. „Jung, gah Heu un hol mi'n Kroos Beer." Ver-
spreken is ablik, man Hollen is börgerlik. Wer bat letzt ut be Kann brinken will,
dem fällt be Deckel up be Sunt. Ein Hemm is beter as tein Kriegen. Wer an-
fenget met leigen, höart up met bebreigen. Vorn Deive kann mäk be Dör tau-
sluten, vorn Bebreiger awer nich. Lop sachte. Wenn et Bri rezent, Hot mau
kenen Lepel. Hoineken, wut bu eten, sou must bu krimmen (kratzen, scharren).
De geteilten Schape frei be Wulf ak. Dot Fett swemmt oben, un wenn't von'n
Hunne is. Wo gereu frete be Hunb Wost, wenn he man Slue krigt. Pralen
is kein Gelb. Hool die an be Latten, be Himmel is hoch.
TM Hauptwörter (50): [T33: [Kind Vater Mutter Frau Mann Jahr Sohn Gott Haus Eltern], T32: [Vgl Stadt Aufl Frankreich fig Maas Sch. Einw. Vergl Festung], T36: [Stadt Mauer Tag Dorf Haus Burg Land Bauer Feind Bürger]]
TM Hauptwörter (100): [T94: [Herr Tag Haus Kind Brot Geld Leute Mensch Hund Mann], T1: [König Held Herz Mann Volk Siegfried Land Lied Hand Tod], T57: [Weser Stadt Hannover Harz Osnabrück Leine Kreis Aller Land Elbe], T39: [Kind Vater Mutter Frau Mann Haus Jahr Eltern Sohn Knabe], T66: [Geschichte Iii Vgl Nr. Aufl Gesch Lesebuch Bild fig deutsch]]
TM Hauptwörter (200): [T82: [Musik Stadt Hof Zeit Theater Fest Leben Leute Herr Art], T51: [Kind Himmel Nacht Sonne Tag Gott Wald Baum Blume Feld], T102: [Glocke Stimme Wort Hand Auge Ohr Kirche Ton Fenster Herr], T41: [König Siegfried Held Hagen Mann Günther Frau Gudrun Kriemhild Tod]]
Extrahierte Personennamen: Haibenhoff Marie Johannes Koppe tom_Hemel Odcrharzischc Wederdcutschc_Spriichwörtcr Kroos_Beer