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1. Vaterländisches Lesebuch für die Evangelische Volksschule Norddeutschlands - S. 294

1868 - Wiesbaden Schleswig Hannover : Schulbuchh. Schulze Jurany & Hensel
294 befördert durch verschiedene Vorrichtungen die Ablagerung jener Massen, bis das Watt sich so weit erhöht hat, daß es auch zur Zeit der Flut über den Meeres- spiegel hervorragt, sich begrünt und durch Deichbauten in Köge verwandelt wer- den kann. 40. Der Harz. Der Harz bildet ein kleines Massengebirge von 14 Meilen Länge und 4 Mei- len Breite und gegen 38 n Meilen Flächeninhalt, welches von allen Seiten mit tiefen Flußthälern strahlenartig durchfurcht und in viele kleinere und größere Berg- massen getheilt ist, die alle mit einander zusammenhängen, und deren Oberfläche meist eben, seltener sanft zugerundet erscheint. Seine südöstlichste Grenze geht bis Sangerhausen und Mansfeld, seine nordwestliche bis Goslar und Osterode. Die Wasserscheide zwischen Weser- und Elbgebiet windet quer über den Harz und theilt das Gebirge in zwei ungleiche Hälften. Die nordwestliche kleinere ist der Ober- harz, worin Clausthal und Zellerfeld, die nur durch einen Bach geschieden werden, die Hauptstädte sind; er besteht aus mehreren kleineren Hochebenen von 1409— 2000 Fuß Höhe und ist mit Nadelholz bewachsen. Hier ist der Quellbezirk der Bode, in dem sich mehrere zugerundete Gipfel erheben, von denen der Brocken oder Blocksberg (3500fuß) der höchste ist. Der Unterharz, worin Stolberg liegt, bildet eine große Hochebene von 1000—1500 Fuß Höhe, trägt einige sanft gerundete Gipfel von 1800 Fuß Höhe und ist mit Laub holz bewachsen. Im Brocken und den ihn umgebenden Bergen stellt sich der Granit als Kern dar, der theils in zusammenhängenden Massen, theils in zahllosen, die Ober- fläche der Berge bedeckenden Trümmern hervorbricht. An diesen Kern, der selbst kein. Erz enthält, schließt sich in südlicher, östlicher und westlicher Richtung eine zweite Bergmasse, die aus mancherlei Gebirgsarten besteht, aber größtentheils zu der Grauwackeformation gehört. Diese Bergmasse, älter als der Granit, enthält die erzführenden Gänge des Harzgebirges. Dem Oberbarz ist eine gewisse Starrheit und Wildheit eigenthümlich. Jene gewaltige Naturrevolution, die von dem Scheitel des Blocksberges die Granitkrone herabstürzte und in tausend und abertausend „Brocken" zertrümmerte, die nun meilenweit auf den Abhängen und in den Thälern zerstreut sind, hat dem Ober- harz etwas Abenteuerliches verliehen, und hier konnte sich daher auch die Volks- sage von der Walpurgisnacht und dem Hexentanz entwickeln. Da haben die Berg geifier ihre Teufelskanzeln und Hexenaltäre aufgethürmt, dort liegt Schierke, dessen ärmliche Bewohner mit bleichen Gesichtern und dicken Hälsen einen traurigen Ein- druck machen, umgeben von riesigen Granitblöcken; dazwischen rauscht die Bode durch's schauerlich enge, tannendüstre Thal. Da liegt aber auch das prächtige Thal der Emme, nach Wernigerode zu in die Ebene sich erstreckend. Zwar wild und schwer zugänglich, ist es doch eins der schönsten und nächst der Roßtrappe das großartigste, was der Harz aufzuweisen hat. Es enthält die gewaltigsten Felspartien, die einigermaßen an die Thalschluchten der Alpen erinnern; fast in lauter kleinen Wasserfällen braust jugendlich übermüthig die Holtemme in ihrer „steinernen Renne" dahin, bis sie in die Bode einmündet. — Das Bodethal ist vorzugsweise mit Naturschönheiten gesegnet. Da liegen die Baumanns- und Bielshöhle mit ihren wunderlichen Tropfsteinbildungen. Am schönsten aber wird das Thal da, wo die Bode in die Ebene tritt (in's Quedlinburger Thal). Der Fluß tobt schäumend zwischen Felsstücken hin und wird immer enger ein geschlossen von hohen Felswänden, deren eine fast senkrecht aufsteigt zu einerhöhe von 700 Fuß. Oben zeigt man einen riesig großen Roßhuf, der vor Alters in den Felsgipfel gehauen ist und wahrscheinlich den heidnischen Priestern dazu ge- dient hat, sich hinzustellen und zu weissagen. Das ist die Roßtrappe. Der Sage nach ist der Roßtrapp also entstanden. Der im Böhmer Walde hausende Riese Bohdo verlangte die Königstochter vom Riesengebirge Emma zur Gemahlin. Emma entfloh von der Schneekoppe und kam an die Grenze des Harzes; Bohdo

2. Vaterländisches Lesebuch für die Evangelische Volksschule Norddeutschlands - S. 303

1868 - Wiesbaden Schleswig Hannover : Schulbuchh. Schulze Jurany & Hensel
303 seelünder. Holstein allein hat über hundert Seen, Mecklenburg 46 l. Sie ziehen sich besonders auf dem breiten Landrücken durch ganz Pommern hin fort und er- reichen in den großen preußischenseen ihre bedeutendste Ausdehnung. Daher kommt auch die außerordentliche Fülle von Bezeichnungen, welche die slavischen Vorfahren für Wasser, Fluß, Sumpf u. s. w. hatten, und die sich noch in zahl- reichen Ortsnamen geltend macht. Da finden wir Müritz von morra, Meer; Userin von osero, See; Rega, Recknitz, Ryck:c. von reüa, Fluß; Stavenhagen von staw, Teich; die Endung „brode" bedeutet Fähre, Jesar Teich, Loitz und Luckow Sumpf, Peene Fluß, Pinnow See, Wustrow und Ostrow Insel, die Endung „berg", eigentlich breg, in Kolberg, Ufer. In der Bodenbeschaffenheit der Ostseeländer zeigt sich ein auffallender Gegen- satz zu den Ländern der Nordsee. Sie kennen weder Marschen noch Heide,,denn nur wo Ebbe und Flut ihr freies Spiel haben, ist die Marschbildung möglich. Die Ostseeländer kennen nur Sand- und Geestland. Auf dem Rücken des flachen Höhen- zuges beginnt ihr Sandgebiet, das sich oft in bedeutender Breite nach Süden er- streckt und einen großen Theil der Uckermark, der Neumark und Pommerns erfüllt. Das Küstenland aber bildet das leichte, fruchtbare Geestland. — Kein Fels ragt aus dem Boden der Ostseeländer empor. Alles ist das Werk der Meeresfluten und ihrer Anschwemmungen. Nur an den äußersten Grenzen im Norden schauen Trümmer der Vorzeit in das Meer hinaus. Dieses einzige ältere Gebilde des deutschen Nordens ist die Kreide. Nirgends tritt diese Kreide so schön hervor als auf Rügen, dieser vielfach zerschnittenen Insel. 47. Das Königreich Preutzen. Preußen liegt fast in der Mittte Europas und umfaßt den weitaus größten Theil Norddeutschlands. Es ist 6400 Quadratmeilen groß und hat fast 24 Millionen Einwohner. Von dom äußersten östlichen Ende an der russischen Grenze bis zum äußersten westlichen an der holländischen und belgischen Grenze dehnt es sich etwa 180 Meilen weit aus. Obwohl es an Flächeninhalt und Einwohnerzahl die sechste Stelle unter den Staaten Europas einnimmt, ist es doch eine der ersten Großmächte. Preußen ist erst in neuerer Zeit zu dieser Größe gelangt. Vor hundert Jahren war es ein 3500 Quadratmeilen großes Land mit reichlich 5 Millionen Einwohnern, und im Jahre 1440 betrug die Größe desselben nur 535 Quadratmeilen. Der größte Theil der preußischen Monarchie liegt in der norddeutschen Tief- ebene. Der Süden ist gebirgig. Dort sind das Riesengebirge mit der 5000 Fuß hohen Schneekoppe, dem höchsten Berge Preußens, der Harz, ein Theil des Thü- ringertpaldes, die Rhön, der Spessart und das mittelrheinische Bergland. Etwa ein Sechstel des ganzen Landes ist gebirgig. Was das Bergland schmückt, nämlich die in die Wolken ragenden Höhen, die unmuthigen Hügel und die reichen von Bächen und Flüssen durchrauschten Thäler, die welligen Getreidefelder und vor allem die frische Bergluft, das fehlt im Tieflande meistentheils; selbst die Flüffe schleichen in letzterem geräuschlos zwischen ihren Ufern hin. Doch finden sich auch im Tieflande stellenweise große Waldungen, und an den Mündungen der Flüsse wie an den Nordseeküsten ist fetter Marschboden mit reichen Triften und Ge- treidefeldern. Fast überall in Preußen ist die Luft milde; nur in den höheren Gebirgs-* gegenden ist es wohl acht Monate imjahre winterlich und sind selbst im Sommer die Nächte oft empfindlich kalt. Der Frühling verschwindet hier fast aus der Reihe der Jahreszeiten, und der lufthelle Herbst ist sehr kurz. Dagegen haben die nie- drigeren Berggegenden und das Tiefland einen längeren Frühling und eine schöne Herbstzeit. Sämmtliche Hauptflüsse Preußens ergießen sich in die Nord- und die Ostsee. Da der Boden, den sie durchfließen, sich nach Norden senkt, haben sie eine nördliche

3. Vaterländisches Lesebuch für die Evangelische Volksschule Norddeutschlands - S. 298

1868 - Wiesbaden Schleswig Hannover : Schulbuchh. Schulze Jurany & Hensel
298 deckt zugleich die Schweinekoben, und um endlich nichts zu verlieren, liegt der Mistpfuhl vor der Ausfahrt, wo angespannt wird. Wo alles unter einem Dache, um ein Feuer beisammen lebt, wo der weite Raum der Einfahrt gleichsam ein bedeckter Marktplatz für das kleine häusliche Gemeinwesen ist, um welchen herum dessen sämmtlichen Gliedern, Menschen und Vieh, ihre besonderen Plätze angewiesen sind; wo eben dieser Raum die Jugend nicht bloß zu angestrengter Arbeit, sondern auch zu heiterem Tanze versammelt: da mußte ein haushälterischer, anhänglicher Sinn für die Familie, eine größere Anhänglichkeit selbst für das Vieh, mußte für den Genuß der Freuden des Lebens im engen und bekannten Kreise eine festere Neigung entstehen, als wo alles inner- halb derselben Wirthschaft zerfahren und getrennt lebt. Gehen wir vom Haus in die Umgebung über, so findet sich der Hof einerseits vom Garten, andrerseits von Wiesen und Ackerland umgeben. Die Felder sind von einem Erdwall umzogen, auf dem dichtes Gesträuch wächst und knollige Baumwurzeln immer neue Sprossen treiben, die alle 5 bis 6 Jahre abgehauen werden. Ueber die Felder und Wiesen hin ragt das Gehölz. Je älter die Eichen im Gebüsche, desto stolzer und selbstbewußter der Laudmann. Hier und da ge- währt das Gebüsch eine Durchsicht nach dem Nachbarhofe, oder es öffnet sich eine Fernsicht nach dem Thurm des Dorfes, der am Sonntag alle Bewohner der vielen zerstreuten Höfe zur Kirche ruft, die den eigentlichen Einigungspunkt der Ge- meine bildet. 43. Die Elbe. Besteigen wir das wasserreiche Riesengebirge etwa von der Josephinenhütte in Schreiberhau aus, so erreichen wir nach einer Ostündigen Fußwanderung eine große Moor- und Mooswiese, die in einer Höhe von 4000 Fuß auf einer gra- nitnen Unterlage ruht und wie ein Schwamm die Feuchtigkeit der Wolken auf- saugt. Diese Stelle führt den Namen „Elbwiese". Aus einigen der größern sumpfigen Stellen fließt das Wasser nach den ein wenig tiefer gelegenen Theilen der sanft geneigten Wiese ab und bildet hierund da sogenannte Brunnen, das sind Vertiefungen mit klarem steinigen Grunde von etwa 2—3 Fuß Durchmesser. Diese Brunnen sind die eigentlichen Quellen der Elbe. Von ihnen aus bilden sich kleine Bächlein, die weiter abwärts nach Süden hin eilen und nach ihrer Ver- einigung den Namen Elbe erhalten. Diese stürzt sich zunächst südlich nach Böhmen hinab, wendetsich dort westlich und geht dann in nordwestlicher Richtung der Nord fee zu, die sie nach einem etwa 171 Meilen laugen Laufe erreicht. Wir theilen diesen Strom in die Ober-, Mittel- und Niederelbe. Die obdre Elbe reicht von der Quelle bis zum Durchbruch durch das säch- sische Erzgebirge. Unweit der Elbquelle stürzt der junge Bergfluß in wilder Hast über eine 800 Fuß hohe Felsenwand hinab und bildet hier den berühmten Elb - fall. Tief unten im schauerlichen Elbgrunde sammelt der Fluß seine zerstiebten Wasser wieder, und durch eine tiefe Wildniß voll Moor und neben und über einander lagernder Felsstücke und umgestürzter Fichtenstämme führt er sie tosend und rauschend den Gebirgsabhang hinab. Raschen Laufs erreicht er bei Hohen- elb e die Hügellandschaft, tritt bei Josephstadt in die böhmische Thalebene und wendet sich bei Parduwitz westlich, geht bei Kollin vorbei und wendet sich dann nordwestlich dem an Getreide und Wein sehr reichen böhmischen Paradiese, d. i. der Gegend von Leitmeritz,'zu, durchbricht das an Schönheiten so reiche Mittelgebirge bei Lowositz und bald darauf auch das sächsische Erzgebirge. Durch Aufnahme der Jser von der rechten und der 54 Meilen langen Moldau und der Eger von der linken Seite hat sich die Wasserfülle des Flusses bedeutend vermehrt, so daß er als ein kräftiger Strom den böhmischen Gebirgskessel verläßt und in das Königreich Sachsen eindringt. Die mittlere Elbe reicht vom Erzgebirge bis Magdeburg. Zunächst tritt sie in die berühmte sächsische Schweiz ein; so nennt man die merkwürdigen

4. Vaterländisches Lesebuch für die Evangelische Volksschule Norddeutschlands - S. 308

1868 - Wiesbaden Schleswig Hannover : Schulbuchh. Schulze Jurany & Hensel
308 48. Thüringen. Des deutschen Vaterlandes Gauen sind getrennt durch eine hohe Mauer von Bergen und Wäldern in Nord und Süd. Diese hohe Gebirgsmauer ist der so- genannte Thüringer Wald, der durch das Hainich und das Eichsfeld mit dem Harze zusammenhängt, nach Osten und Südosten aber dem Obererz- gebirge, sowie dem Fichtelgebirge, und im Westen endlich dem Rhönge- birge sich nähert. Man rechnet nicht zu viel, wenn man 70 Quadratmeilen ansetzt, welche dieses schöne Waldgebirge bedeckt. Das Gebirge theilt sich in zwei große Hälften. Die etwas größere ist der südöstliche Theil, aus Grauwackenbildungen bestehend. Quarz - und Kieselschiefer, Grünstein - und .Granitgänge mit Erzadern, sowie grauen Sandstein trifft man hier. Guter Feldbau, saftiger Wieswuchs und prächtiges Holz zeichnen diesen Theil des Gebirges aus. Daraus entspringen die Gewerbszweige für den thätigen Bewohner. Viehzucht, Feld-und vorzüglich Kräuterbau, Pechsieden,. Kohlen- brennen, Beerensammeln sind Hauptbeschäftigungen. Nicht minder blüht die Fabrikation, die für Thüringen oft eine ganz eigenthümliche wird, z. B. die Ge- winnung des Dach-, Tafel - und Griffelschiefers; vorzüglich um Lehesten, von wo aus jährlich unzählige Gebäude ihr Dach und Tausende von Kindern ihre Schiefer erhalten. 70 Gruben geben hier die Schiefer her; oft werden in einem Jahre 5 Millionen Schieferplatten fertig, und an Griffeln rechnet man 80 —100 Millionen Stück. Im östlichen Thüringen sind gewiß 4000 Menschen mit der Gewinnung, Fabrikation und Versendung des Schiefers beschäftigt. Und rechnet man den Franken Wald zu dieser Osthälfte des Gebirges, jo kommen auch die Eisenstein- gruben und die Hüttenwerke in Betracht. Wichtig sind auch die Steinkohlen. Großartiger, gedrängter, im ganzen auch wilder ist der westliche Theil des Gebirges. Der ist oft so schmal, daß man in einem Tage quer über deu Haupt- zug wandern kann. Aber dieser Theil ist auch ein herrlicher Gottesgarten. Hier schlängeln sich üppige Wiesengründe bis zu den rauschenden Buchwäldern auf, in denen sie sich verlieren; hier sind hohe, abgerundete Kuppen; hier thronen Jnselsberg und Hörselberg und die Wartburg. Kein anderes deutsches Ge- birge hat so viel Sage und Geschichte, als dieses Waldgebirge. Zuweilen hat Sonne, Sturm und Regen, welcher letztere jede Handvoll Erde mit hinwegführt, die Bergkuppen kahl gemacht. Keiner fehlt eine Sage und sie drängt sich in das Wort, oder das Wort des Berges schuf erst eine ganze Sage. In den Schluchten zeigt sich das Wilde der Gegend erst deutlich, wie im Ungeheuer-Grunde, im Anna - und Marienthale. Harter Porphyr herrscht vor; Granit und Glimmerschiefer stiehlt sich stellenweise zum Tage durch. Das weiß- gesieckte Rothliegende, der treue Begleiter der Steinkohlen, hat auch neuerdings hier gar große Stein kohlen sch ätze verrathen. Gyps, welcher häufig und bei Friedrichsroda schön erscheint, wird zum Düngen verwendet; in der Ruhl schneidet man Vasen, Büsten, Leuchter, Briefbeschwerer, Bettwärmer rc. daraus. Die Spath- und Brauneisensteine, die man z. B. bei Saalfeld, aber auch zwischen Ruhl und Schmalkalden findet, bewirken die über's ganze Gebirge verbrei- tete Stahlindustrie. „Aus der. Ruhl" und aus Steinbach kommen Messer, Scheren, Bohrer, Ahlen, Pfeifenbeschläge, Kettchen rc., Schneide- und Stech- instrumente aller Art, Drähte, Schnallen und Stifte; aus Suhl, Schmalkalden, Zelle und Mehlis kommen Gewehre, Säbel und Sensen. — Für's ganze Gebirge wichtig ist noch der Rennsteig oder Rainsteg, der von Blankenstein bis zur Hörschel sich 42 Stunden weit auf dem Kamme hin erstreckt. An dieser meist fahrbaren Straße liegen die höchsten Kuppen, ferner Oerter und Herbergen in Menge, die Grenzen vieler Länder und Länderchen. Der Rennsteig stammt aus dem 9. Jahrhunderte und ist wahrscheinlich die Grenz- scheide zwischen Franken und Thüringen, die Karl der Große zog. Merkwürdig ist der Ort Sonneberg, am Südwestrande des Gebirges, als Mittelpunkt einer

5. Geschichte des Mittelalters - S. 108

1904 - Langensalza : Schulbuchh.
108 die Geistlichkeit indessen schützen, und alle Verbrechen sollten durch einen Kreuzzug gut gemacht sein. Das mußte freilich viele anlocken. Viele andere gingen mit, um zu Hause nicht arbeiten zu müssen, um sich der Dienstbarkeit ihrer Herren zu entziehen oder um Reichtümer zu gewinnen, noch andere aus Durst nach Abenteuern. Und nun sah man in allen Ländern des Abendlandes, am meisten in Frankreich und Italien, eine merkwürdige Tätigkeit. Der hatte seine Güter zu verkaufen, jener seine Rüstung zu besorgen, ein dritter von entfernten Verwandten und Freunden Abschied zu nehmen, ein vierter feine liegende Habe dem nächsten Kloster zu verschreiben u. s. w. Niemand gewann dabei mehr als die Kirchen und Klöster und die Juden. Jene nahmen die Güter und Häuser der Kreuzfahrer in Verwahrung und behielten sie, wenn die Besitzer nicht wiederkamen, oder sie bekamen auch wohl Güter geschenkt, um für die glückliche Reife der Schenker zu beten. Diese aber schafften gegen ungeheure Zinsen bares Geld herbei, das bei dem allgemeinen Bedürfnisse bald zu fehlen anfing, und mancher Kreuzfahrer verschleuderte seine Besitzungen ums halbe Geld, um nur etwas mitnehmen zu können. Manche Fürsten selbst verkauften ihr Fürstentum, weil sie nie wiederkehren, sondern sich dort von den Ungläubigen ein neues erkämpfen wollten. So brach das Jahr 1096 an, in welchem der Zug sich in Bewegung setzen sollte. Wer beschreibt das wilde Gewühl, das man auf allen Straßen sah! Es war, als wenn eine neue Völkerwanderung begonnen hätte. An allen Orten sah man Zelte, Fahnen und Waffen von der mannigfaltigsten Art, und alle Landstraßen und Flüsse waren mit Kreuzfahrern bedeckt, die jubelnd den Sammelplätzen zuzogen. „Gott will es!" hörte man überall als Losungswort rufen. Unter den Fürsten und Rittern, welche sich zum Zuge entschlossen hatten, war feiner, zu dem man mehr Vertrauen hatte, als zu Gottfried von Bouillon, dem Herzog von Niederlothringen, der uns von der Schlacht bei Merseburg her noch besannt ist. Vor seiner Burg erschien schon in den ersten Tagen des Frühlings unvermutet Peter von Amiens mit einer großen Schar nichtsnutzigen

6. Geschichte des Mittelalters - S. 110

1904 - Langensalza : Schulbuchh.
110 Greueltat zu rächen. Auch in Bulgarien benahm sich Peter so unklug, daß er sich mit den Einwohnern ganz überwarf. Er erlitt eine ungeheure Niederlage; der vierte Teil seiner Leute lag auf dem Wahlplatze, und sein ganzes Gepäck und eine Menge mitgezogener Weiber und Kinder fielen in die Hände der wilden Bulgaren. Gedemüügt kam er mit dem Überreste bei Konstantinopel an, und er und Walther klagten sich nun gegenseitig das erlittene Unglück, an dem sie doch beide allein schuld waren. Auch Peter erlaubte der Kaiser, das Heer Gottfrieds zu erwarten. Aber diese beiden Haufen waren nicht die einzigen. Auch in Deutschland erhob sich die Begeisterung und wurde von schwärme-rischen Geistlichen zur lichten Flamme angeblasen. Der eine hatte um die Zeit der Versammlung in Clermont Sterne vom Himmel regnen sehen; ein anderer zwei Männer zu Pferde, die am hellen ^.age am Himmel miteinander kämpften und von denen der eine den andern mit einem großen Kreuze niederschlug; ein dritter behauptete, Karl der Große wäre aus seiner Gruft in Aachen hervorgegangen und werde die Kreuzfahrer anfuhren, und was des Unsinns mehr war. Es sammelte sich säst nur schlechtes Gesindel, von denen aber wenige bis Konstantinopel gelangten. Ein Haufe wurde von den Ungarn niedergehauen. Ein anderer, der von einem französischen Ritter angeführt wurde und 20000 Männer, Weiber und Kinder stark war, muß gemerkt werden wegen der Tollheit, mit der er seine Wegweiser wählte. Diese waren nämlich eine Ziege und eine Gans; wohin diese Tiere, die sie für gottbegeistert hielten, gingen, da zog der tolle Schwarm nach. Einige meinten, es sei nicht genug, gegen die Türken zu ziehen; auch die Juden hätten das Leben verwirkt, weil sie Jesum gekreuzigt hätten, und sogleich fielen sie über die wehrlosen Juden in allen Orten her, durch die sie kamen, erschlugen sie und teilten sich in die gefundenen Reichtümer. Dabei gereicht es den Bischöfen der Rheingegenden zur Ehre, daß sie sich möglichst der armen Verfolgten annahmen und ihnen selbst in ihren Palästen eine Freistatt gaben. Nur hielt das die wütenden Kreuzfahrer nicht immer ab. So war in Worms im bischöflichen Pa-laste eine Menge solcher verfolgter Juden versammelt, und sie rat-

7. Geschichte des Mittelalters - S. 111

1904 - Langensalza : Schulbuchh.
111 schlagten, ob sie lieber den Glauben ihrer Väter abschwören oder sterben sollten, während die Kreuzfahrer draußen auf die Entscheidung warteten. Aber alle schwuren, lieber sterben als untreu werden zu wollen. Sie brachten sich gegenseitig ums Leben; Brüder und Freunde erwiesen sich so die letzte Liebe, Mütter erwürgten ihre Kinder, ehe sie sich selbst durchbohrten oder von ihren Männern die Todeswunde erhielten. Zu spät erfuhren die Kreuzfahrer, was inwendig vorging; als sie hineinstürzten, quoll ihnen schon das Blut entgegen, das die noch lebenden ihren unmenschlichen Verfolgern entgegenschleuderten. Das vermag der Mensch in der Verzweiflung! Aber die schändlichen Kreuzfahrer entgingen auch ihrer Strafe nicht. Die Ungarn erschlugen die meisten; die andern kamen vor Hunger und Elend um. Was machte aber Peter indessen? Der Kaiser Alexius hatte ihm erlaubt, bei Konstantinopel Gottfrieds Ankunft zu erwarten. Aber seine Schar beging so viel Unfug, daß Alexius eilig eine Menge Fahrzeuge zusammenbrachte und das Gesindel nach Kleinasien übersetzen ließ. Hier traf sie die Strafe für ihre Greueltaten. Sie wagten sich zu weit in die Bergschluchten vor, an denen Kleinasien sehr reich ist, fielen hier den lauernden Türken in die Hände und wurden bis auf 3000 niedergemetzelt. Walther von Habenichts war unter den Toten: er war tapfer fechtend gefallen. Peter kam mit dem kläglichen Überreste zurück nach Konstantinopel. Dagegen benahm sich das Hauptheer, das aus dem Kerne der französischen Ritterschaft bestand, ganz anders. Am 15. August (1096) war es unter Gottfried von Bouillons Leitung aufgebrochen. Dieser Gottfried war ein Mann, der unter seinen Zeitgenossen auf eine recht ausgezeichnete Weise sich hervortat. Er galt für den tapfersten Ritter seiner Zeit, war dabei gelassen und bescheiden und von einer ungeheuchelten Frömmigkeit. An schlechten Leuten fehlte es zwar auch in seinem Heere nicht; wo wären auch diese nicht zu finden? Aber man sah hier die Blüte des französischen und deutschen Adels, eine Menge der tapfersten Ritter, die vor Begierde brannten, große Taten zu verrichten, und allein an 10000 berittene Knechte (Reisige). Daß dies ganz andere Leute waren als

8. Geschichte des Mittelalters - S. 128

1904 - Langensalza : Schulbuchh.
128 menben Rossen in die Schranken hinein, begrüßten die Männer und Frauen aus den Balkönen und stellten sich einander gegenüber. Gewöhnlich wurde mit Lanzen gestochen. Die Ritter ritten im Galopp aufein» ander los, rannten mit den festeingelegten Lanzen aufeinander und versuchten den Gegner durch den gewaltigen Stoß vom Pferde zu stürzen. Ost stürzten beide, oft aber auch brachen die Lanzen entzwei; manch» mal stürzten die Pferde auf die Knie nieder oder überschlugen sich gar mit ihren Reitern. Nach der ersten Lanze griffen sie zur zweiten; gewöhnlich war die Zahl der Lanzen bestimmt, zuweilen aber stießen sie so oft, bis einer zu Boden fiel. Daß ein solcher Fall nicht sonst war, läßt sich leicht denken, wenn man die Schwere eines solchen eisernen Mannes bedenkt. Dann kamen zwei andere daran. Manchmal focht man auch zu Fuß mit dem Schwerte ober der Streitaxt; dabei wurde nicht selten eine Beule geschlagen ober eine Rippe gebrochen; boch fcebiente man sich meist stumpfer Waffen, die nicht leicht so großen Schaden taten. Gerieten die Kämpfer zu hitzig aufeinander, so mußten die Grieswärtel sie auseinander bringen, indem sie lange Stangen zwischen sie warfen. Auch gab es dabei Turnier-oder Prügelknechte, welche das Geschäft hatten, mit einem Prügel das herandrängende Volk zurückzutreiben, den Rittern neue Waffen zu reichen und den vom Pferde Gestürzten aufzuhelfen. War nun endlich der Kampf vorbei, so ritten alle Ritter mit ausgezogenem Visier auf dem Kampfplatze herum und stellten sich dann vor dem Platze der Kampfrichter auf, welche durch die Herolbe die Namen der Sieger ausrufen ließen. Aus den Hänben der vornehmsten Damen empfingen dann die Sieger die ausgesetzten Preise. Jetzt schmetterten die Trompeten aufs neue, und die Sieger zogen hierauf in zahlreicher Begleitung nach Dem Festzelte ober dem Ritterfoale des Schlosses, wo ein fröhliches Bankett abgehalten würde. L>eine schönste Blüte erreichte das Rittertum in den geistlichen Rttterorben, die zur Zeit der Kreuzzüge in Palästina gegrünbet ivurben.' Schon fünfzig Jahre, ehe der erste Kreuzzug unternommen würde, hatten einige fromme Kaufleute aus Amalfi in Jerusalem ein Kloster und ein Hospital angelegt, welches sie nach dem von ihnen gewählten Schutzpatron das Hospital des heiligen Johannes

9. Geschichte des Mittelalters - S. 130

1904 - Langensalza : Schulbuchh.
130 ganz Frankreich festnehmen und in den Kerker werfen. Er gab ihnen strafwürdige Verbrechen schuld, an die sie gewiß nie gedacht hatten, und ließ alle, welche die Beschuldigung ableugneten, auf die Folter bringen. Viele erlagen den schrecklichen Martern und gestanden alles ein, was man verlangte; wenn sie aber nachher die erzwungenen Aussagen wieder zurücknahmen, so wurden sie gleich zum Scheiterhaufen abgeführt. Ein damals lebender Schriftsteller schildert eine solche Greuelscene: „Vierundfünfzig Tempelherren wurden vor dem Tore St. Antoine außerhalb Paris in einen großen Park abgeführt. Alle waren in der Blüte des Lebens. Nachdem man ihnen die Ordenstracht abgerissen, band man jeden einzeln an einen Pfosten; man rückte Feuer an ihre Füße immer näher und näher und versprach ihnen dabei Freilassung, wenn sie die ihnen schuldgegebenen Verbrechen eingeständen. Mitten unter diesen Qualen drangen Verwandte und Freunde in sie, sich doch von so gräßlichem Tode zu retten. Alle blieben aber unerschüttert und beteuerten mit Tränen und durchbebendem Geschrei ihre Unschuld und ihr nnentweihtes Christentum. Sie riefen Christus, die heilige Jungfrau und alle Heiligen an und starben so, zu Asche verbrannt, unter unsäglichen Martern." Aus den erzwungenen Aussagen derer, die den Schmerzen der Folter unterlagen, wurde nun eine Anklage geschmiedet und der ganze Orden für aufgehoben erklärt. Daß sich der König durch die eingezogenen Guter bereicherte, versteht sich von selbst; denn dazu war ja der ganze Prozeß eingeleitet worden. Fünfzehntausend Ritter Wurden so entweder bettelarm oder schmachteten in Gefängnissen; viele starben ans dem Scheiterhaufen. Das letztere Schicksal traf auch den Großmeister des Ordens, Jakob Molai, einen alten, ehrwürdigen Mann, der sich durch Heldentaten gegen die Türken ausgezeichnet hatte. In dein Augenblicke, als er (1313) auf dem Scheiterhaufen stand*) und die Flammen emporloderten, rief er mit lauter *) Auf einer kleinen Insel der Seine, ungefähr da, wo Heinrichs Iv. Bildsäule steht. Als Molai Dom Erzbischof von Alfai, dem Oberketzerrichter, aufgefordert wurde, sein letztes Geständnis zu wiederholen, trat er vor, bat laut um Gehör und sprach, als Richter und Volk in erwartungsvoller Stille auf ihn blickten, mit fester Stimme: „Auf der Schwelle des Todes, wo auch die leiseste

10. Geschichte des Mittelalters - S. 131

1904 - Langensalza : Schulbuchh.
131 Stimme: „O es gibt im Himmel einen gerechten Richter, den der Unterdrückte nicht vergebens anrufen darf. Vor diesen fordere ich dich, römischer Papst, binnen 40 Tagen. Und du, Philipp, o mein König, ich verzeihe dir zwar, aber vergebens! Dein Leben ist verwirkt; binnen Jahressrist finde ich dich vor Gottes Throne!" Und wirklich, ehe noch 40 Tage entschwunden waren, starb der Papst, der in die Aushebung des Ordens gewilligt hatte, und König Philipp lebte nur noch ein Jahr. Er siechte seit Molais Verbrennung dem Tode entgegen, ohne daß die Ärzte die Quelle des Übels entdeckt hätten. Ein anderer Bericht sagt, er sei aus der Jagd mit dem Pferde gestürzt; dies habe ihn noch eine Strecke fortgeschleift und furchtbar zerrissen nach Fontainebleau gebracht, wo er seinen Geist ausgegeben habe. Zu einem dritten Orden noch gaben die Kreuzzüge Veranlassung, zum Deutschen Orden. Unter den vielen Klöstern und Krankenhäusern, die in Jerusalem angelegt waren, besand sich auch eins für-deutsche Pilger. Die Gesellschaft, welche sich zu dieser wohltätigen Stiftung vereinigt hatte, nannte sich die Brüderschaft des deutschen Hauses unserer lieben Frauen zu Jerusalem. Mit diesem Vereine verband sich nachher eine ähnliche Anstalt, die von einigen Kaufleuten und Pilgern aus Lübeck und Bremen bei der Belagerung von Akkon gestiftet worden war, und hieraus eutstand nun — etwa 100 Jahre nach dem ersten Kreuzzuge — ein Ritterorden, der sich der Deutsche Orden nannte. Nachdem die Ritter ans Palästina verdrängt worden und nach Deutschland zurückgekehrt waren, fehlte ihnen jede Beschäftigung. Da kam ihnen der Antrag eines Herzogs im heutigen Polen (Konrad von Masovien) sehr gelegen, der dem damaligen Großmeister, Hermann von Salza, vorschlug, ihm gegen die heidnischen Lüge schwer wiegt, gestehe ich im Angesichte des Himmels und der Erde, daß ich eine große Sünde begangen, weil ich, mein Leben zu retten und bent Übermaße der Martern zu entgehen, zugleich durch Schmeichelworte des Königs und des Papstes verlockt, gegen meinen Orden mich erhoben habe. Jetzt aber, obgleich ich weiß, welches Los meiner harrt, will ich leine neue Lüge zu der alten häufen, und indem ich erkläre, daß der Orden sich stets rein von Schandtaten erhalten hat, verzichte ich freudig auf mein Leben." 9* /
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