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1. Vom großen Interregnum bis zur Reformation - S. 64

1893 - Langensalza : Schulbuchh. Greßler
64 Eine Stätte des Weltmarktes, — was faßte der Stahlhof ferner nicht an Warenvorräten in sich! Aus Skandinavien, Rußland, Polen und aus den baltischen Provinzen wurde Eisen, Holz. Hanf, Talg, Wachs und Pelzwerk eingeführt; die Ost- und die Nordsee lieferten Heringe und Störe, welche damals sehr beliebt waren, sowie den durchaus notwendigen Stockfisch. Aus Norwegen, aus Livland, namentlich aber aus den Falknereien Preußens, kamen jene prächtigen Vögel der Reiherbeize, welche zu den bedeutendsten Preisen verkauft, ja, von dem englischen Adel oft buchstäblich mit Gold ausgewogen wurden. Flanderns Schätze bestanden in Tuch und köstlicher Leinwand; Südspanien und Frankreich lieferten feurige Weine; vom grünen Rheinstrome ward manch köstlich Stückfäßlein hierher gesendet. Aus der Levante (Morgenland, des. die asiatische Türkei) kamen Feigen, Datteln, Mandeln, Zimmet, Arzeneimittel, Spezereien; und als das Zeitalter der Entdeckungen begonnen hatte, fehlten auch Edelsteine, Goldstaub und Juwelen nicht. Von englischen Produkten befanden sich innerhalb des Stahlhofes stets die Erträge von Britanniens Ackerbau und herrlicher Viehzucht, sein weitgerühmtes Bier und sein noch mehr gepriesener Käse. An der Nordseite des Stahlhofes befand sich später der berühmte Ausschank von rheinischen Weinen. Dieses Weinhaus sah all die Größen der wechselnden Zeit: Bischöfe und Äbte, Staatskanzler und Lord Mayors (Bürgermeister von London), Haudegen, Kapitäne und die Helden der Hansa. Die ,Genüsse' des Ortes bestanden in Ochsenzunge, Lachs und Kaviar. Noch in unserm Jahrhundert konnte man ans dieser kulturgeschichtlich so bedeutsamen Stätte ein Wirtshaus antreffen: nach deutscher Sitte und nach der Eigenart deutschen Wesens hing vor dieser Schenke eine goldene Traube. Ein Wirtshaus also von etwa 900 Jahren Alter!" Haus- Die großartigen Erfolge der deutschen Hansa entsprangen ver-Djmin9lchiedenen Ursachen, zwei der bedeutsamsten waren ohne Zweifel die is?!" stramme Zucht, die jeden Einzelnen der Brüderschaft in die engen Grenzen bürgerlicher Ehrbarkeit bannte und die Zuverlässigkeit und Rechtlichkeit der Genossen im Handel. Höchstes Haupt der Genossenschaft war der deutsche Aldermann, der mit zwei Beisitzern alljährlich am Neujahrsabende durch die Stimmen der Städte, welche zur Genossenschaft gehörten, erkoren wurde. Zwölf Männer bildeten den Kaufmannsrat. Dieser stellte mit dem Beirate der Kontorvorstände in den andern hansischen Stahlhöfen Englands die

2. Vom großen Interregnum bis zur Reformation - S. 103

1893 - Langensalza : Schulbuchh. Greßler
103 Seite der unter seinen Kardinälen thronende Papst einem Mönch die Ablaßbulle übergiebt, deren Wirkung dann im Vordergründe durch das Herandrängen des Volkes zum Ablaßhandel veranschaulicht wird. Das großartigste aller Holzschnittwerke Holbeins aber sind die 1538 in Lyon erschienenen Totentanzbilder. „Das alte Thema, welches die Allgewalt des Todes über vornehm und gering, Jugend und Alter behandelt, ist durch Holbein hier mit einer nie wieder erreichten Schärfe und Kühnheit vernichtender Satire ausgeführt worden. Mitten in der Lust des Lebens, in der Vollkraft der Jahre, in der Arbeit des Tages, in dem Glanz und Prunk des Reichtums und dem Stolz der Herrschaft packt der dämonische Würger die Menschen an, um sie gewaltsam in seinen unheimlichen Reigen hinabzureißen. Nie ist dieses grausige Thema erschütternder, tiefsinniger behandelt worden." Den Abschluß seiner Thätigkeit während seines ersten Aufenthalts in Bafel bezeichnet das berühmte Madonnenbild, welches er im Aufträge des Bürgermeisters Jakob Maier in Basel ausführte und das sich jetzt im Museum zu Darmstadt befindet. Da eine in Basel auskommende schroffe Richtung der Reformation den Künstlern feindlich war, so ging Holbein im Jahre 1526, mit Empfehlungsschreiben des Erasmus an Thomas More, den berühmten Gelehrten und bald nachher mächtigen Staatsmann, nach England. Dort wurde er sehr freundlich aufgenommen und trat mit den bedeutendsten Männern der hohen Geistlichkeit, des Hofes und des Adels in Verkehr. Nachdem er den Kanzler More und dessen Familie gemalt hatte, erhielt er Aufträge über Aufträge, die er in so vollendeter Weise ausführte, daß er die größte Ehre und reichen Gewinn davon hatte. Das Bildnis eines englischen Aristokraten trug ihm hohem Lohn ein, als die größte monumentale Malerei daheim im Vaterlande. Als er daher im Sommer 1528 zum Besuche seiner Familie nach Basel kam, konnte er in der Johannesvorstadt für 300 Gulden ein Haus kaufen. In dieser Zeit ist wohl auch das Bild entstanden, welches seine Frau mit den beiden Kindern darstellt, ebenso ein Porträt des Erasmus und ein kleines Rundbild Melanchthons (Museum in Hannover). 1530 empfing der Künstler den Auftrag, die unterbrochene Ausmalung des Rathauses zu vollenden. Statt der klassischen Stoffe, die früher beliebt waren, wurden jetzt, nach Einführung der Reformation, Bilder aus dem alten Testamente vorgeschrieben. Infolgedessen malte Holbein den Rehabeam, der nach dem Rate der Jungen, die mit ihm

3. Vom großen Interregnum bis zur Reformation - S. 61

1893 - Langensalza : Schulbuchh. Greßler
61 dazu, den Schaden, welchen sie den Bundesstädten zugefügt hatten, zu ersetzen, sondern sie räumten ihnen auch in Bergen eine Handelsstation mit wichtigen Vorrechten ein und überließen ihnen die Fischerei an den Küsten von Schonen (Südschweden). Auf ähnliche Weise waren die Ostseestädte in Wisby auf Gothland und in Nowgorod am Wolchow (Rußland) in den Besitz wichtiger Vorrechte gekommen. „Die Größe und Macht der Hansa beruhte meist aus dem Handel ri^-$ ihrer Osterlinge, der Ostseehändler. (Im Gegensatz zu Osterlinge hießenfi^eerrei die Hansen der Niederlande die Westerlinge.) Denn damals war die Hansen. Ostsee der große Fischbehälter Europos; der Dorsch und seine Verwandten wälzten sich haufenweis in die ausgeworfenen Netze, der Hering kam alljährlich in ungeheuren Wanderzügen durch den Nordsund, an den Flußmündungen wimmelten der Lachs und der Aal unter den Booten der Slavendörfer. Auch der Wal, der Schrecken der Schiffer, warf häufig seine Wasserstrahlen, und reihenweise lagen die runden Leiber der Robben am Strande. Bis zum Ende des zwölften Jahrhunderts fuhr der Hering längs der Küste von Pommern in so dichten Massen, daß man im Sommer nur den Korb in das Meer zu tauchen hatte, um ihn gefüllt herauszuziehen. Damals wuchsen die wendischen Seestädte mit märchenhafter Schnelligkeit zu hohem Wohlstände herauf. Im dreizehnten Jahrhundert verlegte der Fisch seine Seewege und strich längs der flachen Küste von Schonen und der norwegischen Ufer. Sogleich eilten alle seetüchtigen Völker in fein Fahrwasser, und die deutschen Hansen kämpften um seinetwillen blutige und siegreiche Kriege mit den Dänen, den Herren des Nordstrandes, mit Engländern, Schotten und Holländern, sie brachen den dänischen Königen ihre festen Schlösser, besetzten ihre Inseln, vertrieben und erschlugen die Seefahrer anderer Nationen an fremdem Strand und behaupteten durch Jahrhunderte die Herrschaft auf Gotland, Schonen und Bergen." Männern von solcher Folgerichtigkeit des Denkens, von solcher un- Rechte beugsamen Thatkraft, die sich aus gewaltige Mittel stützte, war schlecht Pflich-etwas abzuschlagen. Im fremden Lande forderten sie — natürlich Hansen gegen Entgelt — zuerst freies Geleit für Personen und Waren und fremden Rechtssicherheit in bürgerlichen Streitigkeiten der hanseatischen Kauf-2anbe' leute mit andern. In allen ihren Niederlassungen dursten sie daher eigene Gerichte selbst einsetzen. Ferner verlangten sie Befreiung von Zöllen oder doch Ermäßigung solcher und endlich die ausschließliche

4. Das Zeitalter Friedrichs des Großen, Deutschland in der ersten Hälfte des neunzehnten Jahrhunderts, Das Zeitalter Kaiser Wilhelms I. - S. 124

1902 - Langensalza : Schulbuchh. Greßler
124 und Dorothe a", auf dessen meisterhafte Hexameter er sich in seiner Bearbeitung des „Reineke Fuchs" vorbereitet hatte, erhob ci die deutsche Familie und das deutsche Bürgertum aus ihrer beliebten prosaischen Auffassung aus die lichten Höhen der Poesie, vielleicht nimmt dieses Werk den Rang gleich nach dem „Faust" ein, mit welchem es in manchem, was nicht den quälenden Gedanken berührt, wetteifert, und den es an Harmonie und Reinheü sogar überragt. Wie auf „Hermann und Dorothea", so^hat Schiller auch auf die Fortsetzung des noch unvollendeten „Faust" anregend eingewirkt. Ten beiderseitig fruchtbarsten Erfolg hatte aber des Dichter-paares Freundschaft in dem herrlichen Kranze der Balladen und Romanzen, die aus dem „Musenalmanach" seit dem vierten Jahre vor dem Ende des Jahrhunderts hervorgingen. Der Löwenanteil daran gebührt Schiller, der sich mehr unter Menschen, wie Goethe mehr unter Göttern und geisterhaften Wesen bewegt; man vergleiche den „Fischer", den „Gott und die Bajadere", den „Erlkönig", den „getreuen Eckart" und die unheimliche „Braut von Korinth" mit Schillers „Bürgschaft", dem „Handschuh", dem „Kampf mit dem Drachen", dem „Taucher", den „Kranichen des Jbykus", dem „Ring des Polykrates" und dem „Gange nach dem Eisenhammer", deren krystallene Klarheit entzückt, so sehr auch die Gestalten aller dieser Balladen romantisch idealisiert sind. Noch höher steht die klassische Schaffenskraft Schillers in dem herrlichen, das ganze Menschenleben bald lieblich, bald ergreifend malenden „Lied von der Glocke". Als das drittletzte Jahr des 18. Jahrhunderts sich seinem Ende zuneigte, trat ein Wendepunkt in dem Schassen der zwei große:: Geister ein durch ihre Rückkehr zu dem verlassenen Theater. Hier war Goethe der leitende und anregende, Schiller dagegen der schaffende und staunenswert fruchtbare Geist. Schon 1791, fünf Jahre nach der durch Friedrichs des Großen Tod ermöglichten Germanifierung des Berliner Hoftheaters, hatte Goethe die Leitung der Hofbühne zu Weimar übernommen. Schröder und I f f l a n d arbeiteten damals durch ihre bürgerlichen Rührstücke dem rasselnden Ritterdrama entgegen, während August von Kotzeb ue die Bühne zum Tummelplatz des Trivialen und Schlüpfrigen erniedrigte, so daß das Theater der Dichter mit dem edleren, zu gleicher Zeit sich mächtig erhebenden Theater der Musiker keinen Vergleich aus-

5. Kaiser und König Wilhelm I. - Kaiser und König Wilhelm II. - S. 95

1897 - Langensalza : Schulbuchh. Greßler
95 Wie war's beim brüten in der Pfalz, in Baden und noch weiter nach Deutschland hinein? Hatten nicht auch bort die Leute beim bloßen Turko-namen schon eine Gänsehaut bekommen und manche das Bünbel geschnürt, bevor noch ein französischer Solbat gegen die Grenze kam? 2. Unmittelbar vor der Schlacht bei A)örth. Ich gehe auch heraus auf die Straße. Da ist der Marschall und der ganze Generalstab; alle zu Pferbe, in prächtiger Rüstung, so ernst, so feierlich, so totenbleich . . . Herr Gott, welch großer, unvergeßlicher Augenblick! — Sie sprechen zusammen, unruhig, bebeutungsvoll, — sie erteilen Befehle, saufen im Galopp die Schinbergasse hinauf, kommen wieber — gegen Wörth hinab — gegen Elsaßhausen hinüber Jetzt ist auch der Marschall berschtounbeu. Fahre wohl, o Helb von Magenta, bit trägst auf der Degenspitze das Schicksal beines Kaisers . . . General Ducrot aber und seine Stabsoffiziere sinb noch ba geblieben. Er fragt kurz und trotzig, ob ihn jetnanb auf beit Kirchturm begleiten wolle. Wir steigen hinauf; wir schauen in die Ferne; Überblicken den ganzen Horizont von Mattstall, ant Liebfrauenberg vorüber, die ganze Dieffen- bacher Höhe bis zum Hagenauer Forst hinab; die Herzen schlagen bange — bort britbetf, auf beut Scheitel jener Hügel, stehen die bunfeln Massen. Ja, siehe, siehe! sie bewegen sich wie Meereswellen, langsam vorwärts, abwärts . . . es kracht schon wieber . . . Es wirb einem schwinblig aus bteser hohen Warte. Wir steigen gesenkten Hauptes hinab. Niemand spricht ein Wort. General Ducrot trägt auf dem Angesicht eine Welt voll Sorgen und Erbitterung, schwingt sich aus sein Pferb ltitb fliegt zu feinen Regimentern. Es ist 7% Uhr. Die Schlacht hat begonnen. 3. 3m Keller. Gott sei Dank für diese Zufluchtsstätte! Der Keller ist groß und die Gewölbe von massiven Steinen. Gegen Wörth und Elsaßhausen hinab sind wir geschützt; die hohe Terrasse vom Schloß wirb keilte Granate durchbrechen. — Wie gut, daß sie ein Sicht mitgenommen haben; man sieht doch einander in dieser unterirdischen Höhle! Da sind unsere Leute: Die Gräfin mit ihren zwei Söhnen steht aus der untern Treppe; die Pfarrfrau fitzt am Boden auf einer Matratze mit den vier Kleinen; die schlafen fo süß, so selig mitten int Sturme! Mein Bruder und Steigjakob, der Kutscher, und Schallertoui, der Unterknecht, kampieren zwischen den Fässern; Heinrich, der Gärtner, hockt in einer tiefen Steinnische; und der Schashirte, der unglückselige Mensch — er hat die ganze Herde in bett Schloßpark gebracht — taumelt wie ein Betrunkener, wie ein Schatten an bett Wänben hin und her, von einer Stelle zur anhexn. Da sind auch die übrigen Dienstboten. Fratt Sophie, Frau Annette, Jungfer Lene, Jungfer Käthe! kauern zusammen ganz hinten in der dunkelsten Ecke. Da sind wir ein zusammengescheuchtes lebendes Häuflein in der Tiefe. Weitn nur die

6. Materialien für den Anschauungsunterricht - S. 52

1883 - Langensalza : Schulbuchh. Greßler
52 * Des Frühlings Wirkung. Fort ist Schnee und Eis, Grün ist Birtenreis; In den Gärten, auf den Wiesen Tausendschön und Veilchen sprießen; Fort ist Winter, Schnee und Eis, Und der Kirschbauin grün und weiß. ßcfsclöt. Sonnenschein. Sonnenschein, Klar und rein, Leuchtest in die Welt hinein, Machst's so hell, so warm, so schön In den Thälern, auf den Höh'n, Die du alle überstrahlst Und so hold, so lieblich malst. Englin. Frühlingsglaube. Die linden Lüfte sind erwacht, Sie säuseln und wehen Tag und Nacht, Sie schaffen an allen Enden. O frischer Duft, o neuer Klang! Nun, armes Herze, sei nicht bang'! Nun muß sich alles, alles wenden. Die Welt wird schöner mit jedem Tag, Man weiß nicht, was noch werden mag, Das Blühen will nicht enden. Es blüht das fernste, tiefste Thal; Nun, armes Herz, vergiß die Qual! Nun muß sich alles, alles wenden. Uhland. Vorfrühling. Vom Eise befreit sind Strom und Bäche Durch des Frühlings holden, belebenden Blick; Im Thale grünet Hoffnungsglück: Der alte Winter in seiner Schwäche Zog sich in rauhe Berge zurück.

7. Materialien für den Anschauungsunterricht - S. 31

1883 - Langensalza : Schulbuchh. Greßler
31 Wo ich wohl möchte stehn, Um in die weite Welt zu sehn. Drum wär' es noch gescheiter ge- than, Ich stieg ein bischen höher hinan!" Und wie gesagt, so gethan. Aus dem Hügel, wo es stand, Zieht es mit eigner Hand Ein Beinchen nach dem andern Und begiebt sich aufs Wandern. Doch den Berg hinauf Geht es nicht in so raschem Lauf, Es muß sich verpusten, muß öfter ruhn, Endlich mit niedergetretenen Schuh'n Auf beschwerlicher Bahn, Kommt's Veilchen oben an, Pflanzt sich dort wieder ein Im Hellen Sonnenschein. „Ei", spricht es, „hier ist es schön, Aber alles kann man doch nicht sehn, So ein Berg Ist doch nur ein Zwerg. Auf der Alp da droben, Da wär' es eher zu loben. Da möcht' ich wohl sein! Da guckt' ich bis in den Himmel hinein, Hörte die Engel musizieren, Säh' unsern Herrgott die Welt regieren!" Und aus dem Berge, wo es stand, Zieht es wieder mit eigner Hand Ein Beinchen nach dem andern, Begiebt sich noch einmal aufs Wandern. Die Reise macht diesmal viel Be- schwer; Kein Weg, kein Steg war rings umher, Dem Veilchen slimmert's vor dem Blick, Es schwindelt, cs kann nicht wieder zurück; Da setzt cs die letzte Kraft daran. Zum Tode ermattet kommt's oben an. Ach! da war der Boden von Stein, Kann mit den Füßchen nicht hinein. Der Wind, der bläst so hart, Das Veilchen vor Frost erstarrt. Es zappelt mit allen Würzlein, Bedeckt sie mit dem grünen Schürzlein, Friert sehr an Händen und Beinen, Da fängt's bitterlich an zu weinen. Die blauen Bäckchen werden weiß, Die Thränen gefrieren darauf zu Eis. „Ach! wär' ich geblieben im Thäte dort!" Das war Blau-Veilchens letztes Wort, Darauf sank es um Und blieb stumm. „Hast du im Thale ein sichres Haus, Dann wolle nicht zu hoch hinaus!" Förster. 32. Die Tulpe. Name und Zahl: Tulpe, Tulipane. — Viele Tulpen. Ort: Garten — Gartenblume. Welche noch?

8. Materialien für den Anschauungsunterricht - S. 71

1883 - Langensalza : Schulbuchh. Greßler
71 er blieb weinend unter der Eiche sitzen. Da fiel ihm ein, daß der Lehrer gesagt hatte, man dürfe bei Gewittern nie unter Bäume treten. Rasch sprang daher Gustav auf und eilte fort mit seinem Körbchen unter dem Arme. Da leuchtete ein heftiger Blitz, laut krachte der Donner daraus, und erschreckt sah der Knabe sich um. Die Eiche, unter der er eben gesessen, hatte der Blitz zerschmettert. Durchnäßt kam Gustav zu Hause an. Die Eltern hatten ängstlich auf ihn ge- wartet und freuten sich sehr, als sie ihn unverletzt sahen. Die kranke Mutter erquickte sich jetzt und dankte ihrem Gustav. Kellner. 53. Berg und Thal. Name: Hügel, Berg, Gebirge. — Ebene. — Zwischen Bergen Gründe, Thäler, Schluchten. — Welche Berge kennt ihr? Teile: Gipfel oder Spitze, Abhang, Fuß. Erscheinungen: Auf sehr hohen Bergen ist Schnee und Eis. — (Hochgebirge.) Kalt. Im Thale: Felder und Wiesen grünen, Wälder, Weinberge und Obstgärten. — Hirten. — Mühlen. Was kommt 3.) vom Berge? Bach, Fluß, Holz rc. Was ist b) im Berge? Erze, Kohlen — Bergwerke. Was sieht man o) am und auf dem Berge? Städte, Dörfer, Acker, Wiesen, Eisenbahnen, Türme, Ruinen, Schlösser, Burgen. Vom Niesentöchterlein. Es geht ein Riescntöchterlein Und husch! Das Riesentöchterlein Hinunter in das Thal, Ist eben gar nicht faul. Und ihre Schritte sind nicht klein, Es kramt in seinen Schurz hinein Fünfzig von uns zumal. Den Bauer, Pflug und Gaul. Es hat das Riesentöchterlein Just einen neuen Schurz, Dran mögen hundert Ellen sein, lind fast ist er zu kurz. Es kommt das Riesentöchterlein: Da steht mit Gaul und Pflug Der Bauer stutzig an dem Rain llnd schaut und wird nicht klug. Es läuft das Ricsentöchterlein Run noch einmal so frisch Und packt den Bauer bei dem Bein Und stellt ihn auf den Tisch. Hei! lacht das Riesentöchterlein, Du, Vater, schau den Spaß! Mit diesem will ich spielen fein Und ohne Unterlaß.

9. Fröhlicher Anschauungsunterricht in Stadt- und Landschulen - S. 202

1910 - Langensalza : Schulbuchh. Greßler
202 linder, Strumpf, Gasrechnung, Gasmann. Kessel, Rohre, Koks, Laterne. Iv. Zusammenfassung. Siehe Nr. 62 und 63! V. Anwendung. Zu Nr. 62. Bedeutung der Wasserleitung. — Wenn ein Leitungsrohr platzt. — Das Hähnchen in der Küche. Nicht daran spielen. Grünspan. Gift. Vorsicht. Putzen! Zeichnen: Hähnchen. Diktat. Zu Nr. 63. Bedeutung des Gases. Vergleich mit Petro- leum. Vorsicht mit Gas. Explosion. Gift. Stechender Geruch. Kopfweh. Verwendung des Kokses. Vergleich zwischen Koks und Kohle. Kohlenpreise. Zeichnen: Gaslaterne. Diktat. xn. Fleißige Leute in Stadt und Land. Hauptziel. Wie oben. I. Vorbereitung. Wer fleißig ist... Fleißige Leute nennen! Was sie tun . . . Wie sie arbeiten. Ii. Iii. Darstellung. 646 Dev ‘Kaufmann. Ziel. Der Mann, bei dem wir unsern Kaffee und Zucker h«o len. a) Was die Kinder bereits davon erzählen können. b) Geordnete Darstellung. Schon ganz früh weckt der Kaufmann seinen Lehrling. Er selbst setzt sich an seinen Arbeitstisch. Er rechnet und schreibt in große Bücher. Der Lehrling macht den Laden auf, kehrt den Fußboden und putzt alles fein ab. Dann holt er neue Tüten. Gestern sind sie alle geworden. Es kommt ein Mann in den La- den. Der will eine Zigarre. Der Lehrling gibt sie ihm und er- hält 6 Pfennige. So viel kostet die Zigarre. Der Mann geht fort. Nun kommt der Herr. Der Lehrling muß Kaffee, Reis, Tee, Kakao, Gerste re. aus dem „Lager" herbeiholen und in die Kästen schütten. An den Kästen steht es, was darin ist. Jetzt tritt -eine Magd ein. Sie wünscht guten Morgen und verlangt eilig

10. Präparationsstoffe für Fortbildungs- und Fachschulen - S. 272

1910 - Langensalza : Schulbuchh. Greßler
272 mancher Industrien, so der Textilindustrie (Baumwolle, Seide, Jute), der chemischen Industrie (Indigo, Chilisalpeter, Ammoniak, Jod, Farbhölzer usw.), der Lederindustrie (Läute, Felle, Gerb- stoffe), der Kautschukindustrie, der Industrie der Öle, der Lolz- und Schnitzindustrie (Elfenbein, Perlmutter, fremde Lölzer), der Metallindustrie (Zinn); für die Landwirtschaft gewisse Düngemittel. Zum mindesten 9/10 aller dieser Waren, die ein Drittel der gesamten Rohstoffeinfuhr ausmachen, kommen aus dem Seeweg zu uns. 2. Waren, bei denen die Einfuhr, die nur den kleineren Teil des Gesamtbedarfs deckende inländische Industrie weitaus übersteigt. Lierher sind zu rechnen die übrigen Rohstoffe der Textilindustrie (Wolle, Flachs, Lauf), ein Teil der Materialien für die Lederindustrie (Rindshäute), die Metallindustrie (Kupfer), oie Ölindustrie (Leinsaat, Ölkuchen), an Genußmitteln Tabak, an Nahrungsmitteln Fische, für die Landwirtschaft Viehfutter, Düngemittel. Auch von diesen Waren gehören etwa 9/10 dem Seehandel an. 3. Eine Mittelstellung nehmen einige Rohstoffe und Lalb- fabrikate, wie Braunkohlen, Erze, Garne ein, die zur Ergänzung der heimischen Produktion dienen, im Inland aber- annähernd in gleichen Mengen erzeugt werden. Liervon darf man rund 2/3 auf den Seeverkehr rechnen. 4. Waren, die lediglich zur Ergänzung der den weitaus größten Teil des Gesamtbedarfs deckenden Inlandsproduktion eingeführt werden. Das sind vor allem Nahrungs- und Ge- nußmittel (Getreide, Fleisch, Eier, Schmalz, Obst), dann lebendes Vieh und Lolz. Von dieser ganzen Gruppe wird kaum ein Drittel auf dem Seeweg eingeführt, mehr als zwei Drittel stammen aus den europäischen Nachbarländern und kommen über Land zu uns. Was nun die Ausfuhr betrifft, so tritt auch hier die un- gemein große Bedeutung des Seeverkehrs hervor: 1. Die Ausfuhr von Rohstoffen und Fabrikaten der Land- wirtschaft und ihrer Nebengewerbe, die einen Wert von über 500 Millionen ausmacht, geht zu 9/10 über See.
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