ihn kehren — kurz, er fand bald für gut, nach Asien heimzukehren, als
ihm Mardonius und die Schmeichler sagten, der Zweck des Feldzugs sei
erreicht, denn Athen sei ja zerstört. Er ließ den Mardonius mit 300000
Mann in Griechenland zurück, um dem Kriege ein Ende zu machen; er
selbst eilte an den Hellespont, und da er die Brücke durch einen Sturm
zerstört rraf, setzte er in einen Kahn über.
Schlachten von Platäa und Myeale.
Mardonius überwinterte mit seinen Schaaren bei den Persisch gesinnten
Böotiern, und die Athener kehrten zu dem Schutthaufen ihrer Vaterstadt
zurück, mußten ihn aber noch einmal verlassen, weil ihre Bundesgenossen
zu langsam herankamen. Mardonius ging wieder nach Böotien zurück und
das 100000 Mann starke griechische Heer ihm nach. Nach mehrtägigen
* Scharmüzeln kam es bei Platäa zur Hauptschlacht. Mardonius focht an
der Spitze seiner Reiterei aufs Tapferste gegen die Spartaner, bis ihn einer
vom Pferde stieß. Die Perser ergriffen die Flucht und die Lacedämonier
und Peloponesier eilten ihnen nach zum verschanzten Lager, bestürmten es
aber vergeblich, bis die herbeigeeilten Athener die Mauer durchbrachen. Alle
Perser wurden niedergemacht und die Sieger gewannen eine unermeßliche
Beute. Dies geschah den 25. September, 479 unter Anführung des Spar-
raners Pausanias und des Atheners Aristides.
Am gleichen Tage stieg die Mannschaft der griechischen Flotte, welche
die persische nach Asien verfolgt hatte, beim Vorgebirge Mycale ans Land
und erstürmte das Schiffslager der Feinde. Zu diesem Siege hatten beson-
ders die jonischen Griechen beigetragen, indem sie von den Persern abfielen
und ihre Waffen gegen sie kehrten. So war der Triumph des Griecheu-
volkes entschieden.
Neuntes Kapitel.
Fortsetzung des Krieges. Verrätherei des Pausanias.
Nach diesen siegreichen Schlachten wagten die Perser es nicht mehr,
den Griechen zu Land oder zur See im offenen Kampfe zu begegnen; sie
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Ls
beschränkten sich auf die Vertheidigung der Städte, denn die an der euro-
päischen und asiatischen Küste liegenden wurden nun von den Griechen an-
gegriffen. Die griechischen Kolonien, in Makedonien und Thracien, am
Hellespont und der Meerenge von Byzanz wurden den Persern entrissen,
zum Theil erst nach hartnäckiger Belagerung. Der Anführer der Griechen
war der Sieger von Platäa, Pausanias; Aristides befehligte unter ihm die
Athener. Pausanias aber war ein stolzer Befehlshaber, der durch seine
mehr als spartanische Rauheit die Bundesgenossen beleidigte. Kr hatte bei
Platäa gesehen, wie wenig Sklaven gegen freie Männer vermögen, er konnte
Leonidas und Serres Namen mit einander vergleichen — und doch gelüstete
diesen Mann, aus einem griechischen Feldherrn ein persischer Pascha zu
werden. Mit der wichtigen Stadt Byzanz waren auch einige Verwandte
des Königs in seine Hände gefallen: diese entließ er heimlich und schickte
durch sie dem Könige Botschaft: Pausanias wolle ihm Griechenland unter-
werfen, wenn er ihn zum Könige darüber mache und seine Tochter zum
Weibe gebe. Perres willigte mit Freuden ein, Boten gingen hin und her,
und Pausanias wurde übermüthiger, als er je gewesen. Deß wurden die
Bundesgenossen satt und verließen den Pausanias, indem sie die Athener
aufforderten, den Oberbefehl zu übernehmen. Diese thaten es; es war
schon zu spät, als die Spartaner den Verräther zurückwiesen und eilten
andern Feldherrn schickten; die Athener hatten nun einmal den Vorrang
errungen. In Sparta wurde Pausanias der Verrätherei angeklagt und
überwiesen; da flüchtete er sich in einen Tempel, die Ephoren ließen aber
den Tempel zumauern und den Eingeschlossenen verhungern.
Schicksale des Themistocles.
Themistocles hatte die Athener bewogen, Schiffe zu batten uitd eine
Seemacht zu gründen; wie weise sein Rath gewesen war, bewies die See-
schlacht von Salamis und deren Folgen. Er hatte mit Mühe die andern
Griechen zum Schlagen gebracht und an der Spitze der Athener den Sieg
entschieden. Themistocles war der Held, auf den ganz Griechenland schaute,
den selbst die Spartaner ehrten, obwohl es sie nicht wenig ärgerte, daß
Athen größeren Ruhm erworben hatte, als Sparta. Nach der Schlacht von
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1v1
neigte sich der Tag, als die Römer einen letzten Angriff machten; wie Wahn-
sinnige drangen sie ein, ihre Augen stammten, die Samniter wichen und zogen
in der Nacht ab. Jetzt war es entschieden, welches Volk das tapferste in Ita-
lien sei und welches die Halbinsel beherrschen werde. Die Samniter schlossen
Frieden und Bündniß mit Rom.
Krieg mit Latium. (240.)
Kaum war dieser Krieg beendigt, als ein neuer, ebenso gefährlicher die
Römer beschäftigte. Die Städte Latiums nämlich, deren Haupt Rom war,
sahen mit Neid, wie diese Stadt immer glänzender und reicher wurde; und
doch hatten auch sie in den vielen heißen Schlachten aus Seite der Römer ge-
lochten, sie hatten Noth und Mühe getheilt und verlangten nun auch einen
gebührenden Antheil an Ruhm und Gewinn. Sie stellten daher an die Römer
die Forderung, daß der 2te Consul ein Latiner sein, die Hälfte des Senats
aus Latinern bestehen, der gemeinschaftliche Namen aber Römer sein sollte.
Doch diese weigerten sich voll Stolz einer solchen Gemeinschaft und die latinischen
Gesandten verließen die Stadt in der größten Erbitterung und machten Bünd-
niß mit den Campanern. Die Römer vereinigten sich am Vesuv (der damals
noch nicht Feuer auswars) mit den Samnitern und hier kam es zur entschei-
denden Schlacht; sie n'ußte hart werden, denn die Latiner waren wie die Römer
bewaffnet, hatten die nämliche Kriegsweise und waren entschlossen, den wider-
fahrenen Schimpf mit Blut abzuwaschen. Am Vorabend der Schlacht gelobten
sich die Consuln T. Manlius und P. Decius Mus, daß derjenige, dessen
Flügel weichen würde, sich für das Heer opfern sollte. Am Morgen begann
die Schlacht und der Flügel des Decius wankte; da ries dieser dem Priester,
daß er ihn zum Todesopfer weihe. Das Haupt verhüllt, mit dem Fuße auf
einem Pfeile stehend, flehte er zu den Göttern der Unterwelt, daß sie ihn als
Opfer annehmen und Schrecken und Entsetzen auf die Feinde wenden möchten.
Dann stieg er zu Pferd und stürzte allein auf den Feind, der ihn erschlagen
mußte. Dieses Todtenopfer gab den Römern neuen Muth, die Latiner
aber verzweifelten nun am Siege und überließen ihn den Römern, als Man-
lius die dritte Schlachtreihe, die Triarier, welche bisher noch nicht zum Schla-
gen gekommen waren, in das Gefecht brachte. Die erschöpften Latiner baten
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jeden auf eine bestimmte Anzahl von Jabren verbannen konnte, ohne daß
ihm dieses an Ehre oder Gut Schaden brachte; dies widerfuhr besonders
den Männern, welche stcb durch Reichthum oder Kriegsruhm so auszeich-
neten, daß sie, wie einst Pisistratus, der Freiheit gefährlich werden konnten,
und weil bei der Abstimmung der Name desjenigen, der verbannt werden
sollte, auf eine Scherbe geschrieben wurde, hieß das Gericht Scherbengericht
(Ostraeismus). So wurde auch Aristides verbannt; als jedoch die Perser
Athen verbrannt hatten und die Schiffe in der Meerenge einander gegen-
überstanden, kehrte er zurück und that in der Schlacht sein Bestes. Da
freuten sich die Athener des Mannes und ernannten ihn zum Feldherrn,
als sie nach Platäa auszogen; er führte sie auch noch an, als sie unter
dem Oberbefehl des Pausanias die Küstenstädte in Thracien eroberten, und
er war es hauptsächlich, dessen Gerechtigkeit und Bescheidenheit die Bundes-
genossen veranlaßte, den Athenern den Oberbefehl zu übertragen. Als Oberbe-
fehlshaber brachte er die Athener bei allen Griechen in hohe Achtung als Män-
ner, welche ihre Bundesgenossen ehren und ihnen nichts Unbilliges aufbürden.
'Allgemein wurde beschlossen, den Krieg fortzusetzen und eine Bundeskasse zu
errichten, und Aristides wurde einstimmig erwählt, den einzelnen Städten
ihre Beiträge an Mannschaft, Geld und Schiffen anzusetzen, und er thar
cs so, daß jedermann seine Unparteilichkeit lobte; die Geldbeiträge wurden
aber nicht in Athen, sondern im Tempel des Apollo, auf der kleinen Insel
Delos^ niedergelegt. So machte Aristides seine Vaterstadt groß und bei
allen Griechen beliebt; er alterte in hoher Ehre und starb als ein armer
Mann, die Stadt ehrte ihn durch ein öffentliches Begräbniß und versorgte
seine Kinder.
Zehntes Ka-iitel.
Cimon, des Miltiades Sohn, demüthigt die Perser vollständig,
Schlachten am Enrymedon 46s
Athen harte das Glück, in Cimon, dem Sohne des Siegers von Ma-
ratbon, einen Mann zu besitzen, der dem Themiftocles an Feldherrntalent
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und Klugheit nicht nachstand und rechtschaffen war, wie Aristides. Er
führte die Athener und Bundesgenossen siegreich gegen die Perser an, wah-
rend die Spartaner zu Hause blieben und neidisch zuwarteten, bis das Glück
der Athener in dem fernen Kriege Schiffbruch gelitten hätte. Wirklich ver-
loren sie auch in Aegypten, das sich empört hatte, Flotte und Mannschaft,
aber Cimon machte den Unfall durch glänzende Siege wieder gut und sein
Name schreckte die Perser mehr, als der des Miltiades und Themistocles.
Im Jahre 469 besiegte er sie in einer großen Seeschlacht unweit der Mün-
dung des Flusses Eurymedon in Kleinasien. Dann ließ er einige tausend
der besten Soldaten die Kleider der Getödteten und Gefangenen anziehen
und schickte sie auf eroberten Schiffen voraus, während er selbst mit der
Hauptmacht folgte. Die verkleideten Griechen stiegen ungehindert an das
Land und kanten in das Lager. Aber bald empfanden die Perser ihren
Zrrthum, als sich mitten im Lager der furchtbare Feind durch sein wohl-
bekanntes Kriegsgeschrei, durch Wunden und Tod kund gab) sie wurden
-von dem herbeieilenden Cimon mit leichter Mühe geschlagen. Auf keine
Waffenthat waren die Athener stolzer, als auf diese, und das Weihgeschenk
im Tempel ihrer Stadtgöttin Pallas Athene erhielt folgende Inschrift:
Seit Europa die theileuden Fluchen von Asien scheiden,
Seitdem tobender Krieg Städte der Menschen umzieht:
Keinem ist je von erdebewvhnenden Männern mit einem
Male zu Wasser und Land also gelungen ein Werk.
Die sinds, welche zu Land hinstreckten die Schaaren der Meder,
Welche Phönicier-Schiff hundert gewonnen zur See,
Alle mit Männern gefüllt; schwer stöhnte von ihnen mit beiden
Händen geschlagen im Kriegssturme das asische Land.
Doch konnte auch der edle Cimon, der seine großen im Kriege ge-
wonnenen Reichthümer nur zum Wohlthun anwandte, dem Neide des ge-
meinen Volkes ebensowenig entgehen, als der Eifersucht ehrgeiziger Männer,
und da ihm an Kriegsruhm keiner gleichkam, so schmeichelten sie dem leicht-
sinnigen Volke. Unter diesen Männern war Pericles der gefährlichste: er
rühmte die Athener als die einzigen unter den Griechen, welche im Kriege
und Frieden recht wohl beurtheilen können, was der Nutzen der Stadt sei;
darum seien sie auch der vollesten Freiheit würdig. So fielen die Schran-
ken des Volkswillens, die Solon ausgestellt hatte, Athen wurde vollständige
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Extrahierte Ortsnamen: Aristides Kleinasien Pallas_Athene Europa Asien Athen
113
unv 290 mußten sie sich zum Mieden mit dem unüberwindlichen Rom be-
quemen.
Eilftes Kapitel.
Krieg mit Tarent und dem Könige Pyrrhus.
Die Römer unterwerfen Unteritalien.
Das war wieder eine tüchtige Kriegsschule für die Römer gewesen;
sie hatten in diesem Kampfe mit den kriegsgewohnten, tapferen Samnitern
vieles gelernt, und nun sollten sie es mit Macedoniern und Griechen, welche
die Kriegskunst auf das höchste ausgebildet hatten, zu thun bekommen , da-
mit die Römer die ersten Krieger der Welt würden. Die Veranlassung gab
die reiche Stadt Tarent, von Sparta gegründet, aber in Ueppigkeit und
Uebermuth versunken. Die Tarentiner waren schon während des letzten Krieges
heimliche Feinde der Römer und unterstützten die Samniter und Lucanier;
nun nahmen sie gar 10 römische Kriegsschiffe weg,, welche der Sturm nach
Tarent verschlagen hatte. Bald erschienen römische Gesandte, welche Genug-
thuung verlangten; die wurden von dem Pöbel verspottet, weil sie schlecht
griechisch sprachen, ja ein unflätiger Mensch besudelte das Gewand des Ge-
sandten Posthumius auf der Straße, was ein allgemeines Hohngelächter ver-
anlaßte. Posthuniius sprach: „Diesen Fleck kann nur Blut abwaschen!"
und bald langte auch aus Rom die Kriegserklärung in Tarent an. Die
feigen Tarentiner riefen nun in ihrer Roth den König Pyrrhus von Epirus
um Hilfe an, einen sehr guten Feldherrn, welcher sich auch um das
Erbe Alexanders des Großen mit den anderen schlug und Macedonien eben so
schnell gewonnen als verloren hatte. Das schien ihm nun eine vorzügliche
Gelegenheit Italien zu erobern, und er sah sich schon im Geiste als Herrn
dieses Landes und von da aus im Siegcrschritte Europa durchziehend, wie
weiland Alexander in Asien gethan hatte. Er landete mit 20,000 Grie-
chen und Macedoniern und er brachte dem zahlreicheren Heere der Römer,
obwohl diese wie Löwen fochten, bei Heraclea eine blutige Niederlage bei.
Diesen Sieg verdankte er auch seinen Elephanten, deren Anblick die Pferde
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Extrahierte Personennamen: Posthuniius Roth Alexanders Alexander Alexander Heraclea
Extrahierte Ortsnamen: Rom Unteritalien Tarent Sparta Tarent Rom Tarent Epirus Macedonien Italien Europa Asien
Öl
Griechenland siegreich ans dem Perserkriege hervorgegangen war. Da feiert?
Themistocles seinen schönsten Triumph, als aller Augen sich auf ihn richteten,
und ihn einer dem anderen zeigte, und der stolze Mann bekannte, daß er durch
diesen Tag für alle Mühen und Gefahren hinlänglich belohnt sei. Die Väter
waren auch einst unter Agamemnon und Achilleus nach Asien gezogen um die
Schmach des Menelaus zu rächen; sie hatten gesiegt und in Homer den
Sänger ihrer Thaten gefunden, aber die Enkel hatten noch größeres gethan,
mehr Schlachten gewonnen und Städte erobert, sie hatten den größten König
der Erde besiegt. Ihre Thaten erweckten den Vater der Geschichte, den Herodot
aus Halicarnassus in Kleinasien. Er hatte den großen Kampf so vieler Na-
tionen angeschaut — waren ja Meder, Perser, Babylonier, Phönizier,
pydier, Aegypter, alle Völker des Morgenlandes gegen die Griechen gezogen;
das war ein allgemeiner Krieg, ein Krieg des damaligen Menschengeschlechts,
darum schrieb Herodot nicht blos diesen Kampf, sondern er macht uns auch
mit den bisherigen Schicksalen der verschiedenen Nationen bekannt. Er erzählt
in klarer, wohltönender Rede, herzlich und wahr und schämt sich nie, seine
Unwissenheit oder seinen Zweifel einzugestehen. Als er in Olympia aus seinen
9 Musen (so nennt er die Bücher seines Geschichtswerks) vorlas, entstürzten
den Augen des athenischen Jünglings Thucydides heiße Thränen: dieser wurde
der erste Geschichtschreiber aller Zeiten, der aber nicht den Heldenkampf eines
freien Volkes gegen einen Despoten und seine Knechte erzählt, sondern wie
seine Nation ihre eigene Kraft zerstört, er beschreibt ihren Fall. In Olympia
besang Pindar, der größte lyrische Dichter, nicht nur die Götter und Helden,
sondern auch den Preis der Städte, den sie im Perserkriege errungen; auch
ihn hatte Griechenlands Ruhm so hoch begeistert. Bei Salamis focht Aeschy-
lus, der große Held auf der tragischen Bühne, Sophocles als der schönsten
Jünglinge einer tanzte den Siegesreigen und wurde der vollendete Meister der
Tragödie und ihm eiferte Eurípides nach, der am Tage der Schlacht auf Sa-
lamis geboren wurde. Auch die Baukunst, die Bildhauerkunst und Malerei
folgten dem allgemeinen Aufschwünge; so wurde in Olympia ein Tempel des
Zeus erbaut und in ihm bewunderte man Jahrhunderte lang die Statue des
Zeus von dem -Athener Phidias als das vollkommenste Werk des Meisseis; in
Olympia zählte man über 4000 Statuen, bei denen die großen Künstler ge-
wetteifert hatten, wie die Helden um den Preis der Tapferkeit in den
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Extrahierte Personennamen: Herodot Herodot
Extrahierte Ortsnamen: Griechenland Kleinasien Salamis Olympia Olympia
117
Römer eroberten auch sein Pager und lernten an diesem Muster, wie sie die
ihrigen besser befestigen sollten. (275.) Pyrrhus kebrte bald darauf nach
Griechenland zurück und fand den Tod in einer Straßenschlacht in der Stadt
Argosz sein Sieger, M. Curius Dentatus, baute aber wieder seine 7 Ju-
chart Feld, und wies das Gold der Samniter und Tarentiner zurück, durch
das sie seine Fürsprache hatten erkaufen wollen. Tarent ergab sich 272 an
die Römer, wurde jedoch gnädig behandelt und bebielt seine Freiheit. Die
Römer aber bändigten ihre Feinde in Unteritalien vollends, besiegten auch
die Tusccr und herrschten nun von den Tiberquellen bis an die Meerenge
von Sicilien; der Census zeigte 264 v. Chr. 217,000 Bürger.
Zwölftes Kapitel.
Der erste punische Krieg.
(264 — 240.)
Als Pprrhus Italien räumte, so prophezeite er, daß Sicilien einmal
der Kampfplatz der Römer und Carthager sein werde, und es dauerte nur
.10 Jahre, als es wirklich geschah und zwar durch diese Veranlassung:
Söldner (Reisläufer) aus Unteritalien, Lucaner, Samniter u. s. w., die sich
Marssöhne, Mamertiner, nannten, ermordeten die Bürger von Messene aus
Sicilien und behielten die Stadt für sich. Von da aus raubten sie weit
und breit aus der Insel, bis der König von Syracus, Hiero, sie angriff
und in die Stadt zurückjagte, wo er sie mit Macht belagerte, um das
Raubgesindel auszurotten. Die Mamertiner riefen die Römer zu Hülfe,
ein Theil von ihnen die Carthaginenser, und diese besetzten wirklich die Burg
von Messene. Die Römer aber sahen es mit großer Besorgniß, daß die
mächtigen Carthaginenser die benachbarte große Insel besetzen, und beschloßen
sie lieber selbst zu erobern. Im Jahre 264 führte der Consul Avpius
Claudius ein Heer über die Meerenge, wozu er Schiffe und Boote aus
Tarent und anderen Seestädten erhalten hatte, und so begann der Krieg
zwischen den zwei mächtigsten Staaten des Alterthums, der erste punische
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Extrahierte Personennamen: Curius_Dentatus Claudius
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aus großen Werkstücken aufgeführt und diese nicht mit Mörtel, sondern mit
eisernen Klammern und Blei verbunden; die Mauern waren so breit, daß
Wagen neben einander fahren konnten. Durch diese Riesenarbeit war Athen
gegen jeden Angriff gesichert und Jünglinge und Greise allein waren schon im
Staude, die Mauern gegen jeden feindlichen Angriff zu vertheidigen, während
die Männer die Kriegsschiffe bestiegen und Feuer und Schwert an die feind-
lichen Küsten trugen. Athen war jetzt Seemacht; in den Häfen lagen immer
300 gerüstete Dreiruder und Material genug uni schnell eine gleiche Anzahl
zu bauen. Die Athener hielten auch ihre Volksversammlungen auf der Pnyr,
einer Anhöhe, von der sie auf den Piräus und die See herabsahen,' damit sie
nie vergäßen, daß Athens Größe auf seiner Seemacht ruhe.
Pericles machte seine starke Stadt auch zur prächtigsten Griechenlands
und verwandte ungeheure Summen auf die Verschönerung derselben, besonders
der Burg (Acrópolis). Diese stund aus einem hohen Kalkfelsen, an dessen
Fuße eine starke Quelle entspringt. Auf die Burg führten die Propylaeen,
große Hallen, aus Marmor aufgeführt, bewunderte Werke edler Baukunst,
mit Gemälden von Polygnot ausgeschmückt. Auf der Höhe der Burg selbst
stunden mehrere Tempel, z. B. der des Erechtheus und besonders das berühmte
Parthenon, Tempel der Pallas Athene, mit dem Standbilde der Göttin, von
Phidias aus Gold und Elfenbein gearbeitet. Trotz der vielfachen Zerstörung
durch eifrige Christen, fanatische Türken, durch die Beschießung des Venetianers
Morosini, welcher sie den Türken abnahm, und der Türken im Jahr 1827,
als die Ncugriechen sie vertheidigten, trotz den Räubereien des Lord Elgien stehen
noch die meisten der herrlichen Säulen, welche einst das Tempeldach getragen
haben und man sieht noch Reliefe, welche unsere Künstler als Muster studiren.
Die Acrópolis war das schönste Bauwerk des ganzen -Alterthums, und wurde
von allen Fremden besucht, welche von da aus die Stadt Athen, den Piräus,
die Insel Salamis und Aegina, den mit Schiffen bedeckten saronischen Meer-
busen übersahen und bis in die Berge des Pelopones, Böotiens und der
Insel Euböa blicken konnten. Ebenso baute Pericles das Odeum zur Auf-
führung der Gesänge zum Theil aus der Beute des Sieges von Salamis, das
Theater des Bachus u. s. w. Ein herrliches Werk war auch der Tempel des
Theseus, dessen Säulen noch schlank und schön aus .dem Schutte des alten
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Athens hervorragen. Darum nennt man das Zeitalter des Pericles das
goldene Zeitalter der griechischen Kunst.
Zwölftes Kapitel.
Der Peloponesifcbe Krieg (431-404.)
Aber die Städte und Inseln, welche den Tribut zahlten, sahen die
athenischen Flotten und Mauern, die Bauwerke, die bewunderten, nur mit
bitterem Unmuthe, und es kränkte sie schmerzlich, daß eine griechische Stadt
ihnen gebot. Mit stillem Grimme sahen auch die Spartaner den Glanz der
Nebenbuhlerin, aber es war nicht ihre Weise, vorschnell zum Schwerte zu
greifen; sie warteten vielmehr in aller Ruhe auf eine günstige Gelegenheit
die jonische Stadt zu demüthigen. Diese fand sich bald. Corinth, mit
Athen als Handelsstadt wetteifernd, war mit ihrer Tochterstadt, dem mäch-
tigen Corcyra, in Streit gerathen und die Corcyräer riefen die Athener um
Hilfe an. Vergebens sprachen die Corinther den Athenern das Recht ab
sich darein zu mischen, die Athener erklärten die Corcyräer zu Bundesge-
nossen und. schickten einige Kriegsschiffe ab, welche die Corinthier hinderten
für eine erlittene Niederlage Rache zu nehmen. Nun wandten sich die
Corinthier nach Sparta und verklagten die Athener, und in ihre Klagen
stimmten andere mit ein und forderten die Spartaner auf, den Griechen
ihre Freiheit wieder zu geben. Nach langem Besinnen entschieden sich die
Spartaner und ließen die Athener durch Gesandte auffordern die griechischen
Städte und Inseln frei zu lassen. Auch die Athener besannen sich, denn
es galt einen Krieg mit mehr als halb Griechenland, allein Pericles zeigte
ihnen, daß sie entweder von ihrer Höhe herabsteigen und ihr Einkommen
und ihre Herrschaft verringern oder aber die Städte und Inseln behaupten
müssen; in jenem Falle sei Athen, was es vor dem Perserkriege gewesen,
eine Stadt zweiten Rangs. Den Krieg hätten sie nicht zu fürchten, denn
Athen sei unüberwindlich, so lange es sich zu Lande nicht einlasse. Es
schade nichts, wenn der Feind Attika bis an die Stadtmauern verwüste,
denn mit der Flotte können sie an den feindlichen Küsten sich zehnfach rächen
und entschädigen; als Herren des Meeres, seien sie auch Herren des Han-
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