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1. Deutsche Geschichte im Mittelalter - S. 18

1917 - Düsseldorf : Schwann
18 Immer vielseitiger wurde in den Grenzlanden der friedliche Verkehr zwischen den Rmern und den westgermanischen Stmmen, und schon seit dem zweiten Jahrhundert sehen wir staunend in den Rheingebieten ein reiches Kulturleben blhen. Es war der Vorabend einer groen, die Welt umgestaltenden Bewegung. Die Vlkerwanderung. Von Mangel an Ackerland getrieben, brechen die Germanenvlker in das Rnierreich ein und grnden auf seinem Boden neue Staaten. 24. Die Anfnge der Wanderung. Wie war es doch mit der Zeit anders geworden im rmischen Reiche! Seine Kraft schwand * dahin, und seine Grundfesten zitterten, denn der Staat war innerlich morsch. Nur das Germanentum sttzte noch den wankenden Bau. Schon bestanden im dritten Jahrhundert die Legionen zum grten Teil aus germanischen Sldnern. Die Nachkommen der Sieger in der Varusschlacht umgaben die Person des Kaisers, schirmten als Keulen-trger das Kapital und trugen als Senatoren die purpurgestreifte Toga um ihre breiten Schultern. Das Rmerreich wurde von den Shnen des Nordens gleichsam schon beherrscht, ehe sie es erobert hatten. Daheim aber verschmolzen inzwischen die kleinen, nachbarlich zusammenwohnenden Stmme der Germanen zu Vlkern. In der heutigen Rheinprovinz, am Mittel- und Niederrhein, treten die Franken, d. h. die Freien, auf; in den Gegenden der Ems, Weser und Elbe erscheinen die nach ihrem kurzen Schwerte Sachs be-nannten Sachsen, und am Oberrhein stoen wir auf die Ale-mannen, d. h. alle Männer, nach denen die Franzosen uns noch Allemands nennen. An der Donau endlich tritt spter das nach seinen Vorfahren in Bojoh6mnm (Bhmen) benannte Volk der Bajnwren oder Bayern kraftbewut hervor. Jenseits der Elbe hausten germanische Reitervlker; die bedeutendsten von ihnen waren die G o t e n , deren Wohn- und Weide-gebiet sdlich bis an das Schwarze Meer reichte. Das Wachstum der sehaften Bevlkerung rief bei den Germanen im Laufe der Zeit einen steigenden Mangel an Ackerland hervor. Diese Landnot" trieb sie in immer greren Massen von der heimischen Scholle, und der Schrecken germanischer Wanderzge kam furchtbarer als in der Eimbern- und Teutonenzeit der die rmische Welt. Im vierten Jahrhundert standen bereits gerstete Volksheere drohend am Rhein; nur mit Mhe wurden die Alemannen von Kaiser Julian in der blutigen Schlacht bei Stra-b u r g , der Burg an der Strae nach Gallien, zurckgeworfen, 357.

2. Ausgewählte Abschnitte der Weltgeschichte, Einführung in die geschichtliche Lektüre - S. 32

1916 - Düsseldorf : Schwann
durchdrungen, der seither tot gelegen; was in Jahrtausenden kaum einmal geschieht, war endlich einmal wieder eingetreten: der größte Mann seiner Zeit stand an ihrer höchsten und wirksamsten Stelle — einer jenerschöpfe-rischen Geister, von denen sein Lelirer Aristoteles sagt, daß es kein Gesetz für sie gebe, weil sie selbst Gesetz seien, und daß ein solcher wie ein Gott unter den Menschen wandle." — 6. Die Diadochenreiche. Wer war der „Würdigste", das Zepter des kinderlosen Alexander zu führen? Jahrzehnte hindurch stritten die Feldherren des großen Mazedoniers, die sogenannten Diadochen, d. H. Nachfolger, unter sich um sein gewaltiges Erbe. Keiner gewann die Oberhand, und schließlich zerfiel das Reich. Drei Großstaaten sehen wir sich bilden: in Europa Mazedonien samt Griechenland mit der Hauptstadt Thessalonich, dem heutigen Saloniki in Thrazien, in Asien das weit nach Osten sich erstreckende Syrien mit Antiochien, dem jetzigen Antakia, in Afrika das handelreiche Ägypten mit der mächtigen Alexanderstadt am Nil. Glanzvoll waren die großen Fürstenhöfe der Diadochengeschlechter; die mazedonischen Antigoniden, die syrischen Seleukiden, die ägyptischen Ptolemäer wetteiferten miteinander an Pracht und Üppigkeit. Aus dem uneinigen syrischen Reiche gingen im Laufe der Zeit mehrere Kleinstaaten hervor: Pergamum, Bithynien, der Inselstaat Rhodus, der Staat der Gllaler, den die Apostelgeschichte nennt, und Judäa, das Land der Makkabäer. In der langen Friedenszeit, die nach den Diadochenkriegen über die Welt des Ostens kam, entwickelte sich mit dem Handel ein ungeheurer Wohlstand der Völker; im 3. Jahrhundert v. Chr. stand, so sagt man, die äußere Gesittung der Menschen im Orient auf ihrer Höhe. Die Verbindung des Ostens mit dem Westen seit Alexander förderte das Einströmen von Reichtümern in das Abendland, dadurch die Geldwirtsch aft und steigerte Preise und Bedürfnisse. Prachtliebe, Genußsucht und Weichlichkeit bezeichnen den Charakter der Diadochenzeit und finden in prunkvollen Bauten korinthischen Stiles, wie Theatern und Palästen, sowie in einem hochentwickelten Kunstgewerbe, z. B. der Steinschneidekunst, einen besonderen Ausdruck. Mittelpunkt von Handel, Reichtum und Wohlleben im Morgenlande wurde die Weltstadt Alexandrien, die im ersten Jahrhundert v.chr. eine Million Einwohner hatte: 4000 Paläste, ebenso viele Bäder und 400 öffentliche Plätze zählte die gewaltige Stadt. Aber über der äußeren Kultur ging den Völkern das nationale Gefühl verloren, und nacheinander verfielen die Diadochenstaaten der Gewalt der Römer.

3. Griechische und römische Geschichte - S. 57

1915 - Düsseldorf : Schwann
57 Sprache, das Lateinische, war fein und hochentwickelt; neuere Sprachen, wie das Italienische und Franzsische, sind aus ihr hervor-gegangen. An Latium schlo sich das gesegnete Kamphnien, d. h. ebenfalls die Ebene, an. Es erstreckte sich rings um den Vulkan Vesuv und war der Garten von Italien". In dieser Landschaft gab es reiche Griechenstdte, wie das schn gelegene Neapel. In Unteritalien herrschten seit frher Zeit die Griechen vor, welche die vielgegliederte Kste mit zahlreichen Ansiedlnngen bedeckten. Nach ihnen hie Unteritalien auch Grogriechenland, d. h. das weitere Griechenland. Sie trieben vorzugsweise Handel und Gewerbe. Die Rmer haben durch sie die Buchstabenschrift, Mae und Mnzen kennen gelernt. Die bedeutendste Griechenstadt war das meerbeherrschende T a r 6 n t. Von den Inseln ist am wichtigsten das dreispitzige Sizilien. Die an der schmlsten Stelle nur 3 km breite Strae von Messina trennt sie vom Festlande. Der hchste Berg ist der feuerspeiende tna, der mit 3000 m die Hhe des griechischen Olymp erreicht. Zahlreiche griechische Pflanzstdte bedeckten die stliche Kste. 93 Rom. In der Landschaft Latium, am linken Ufer des fischreichen Apennlnflusses Tiber und etwa fnf Stunden vom Meere entfernt, erblicken wir. die Stadt Rom. Der Name bedeutet Stromstadt". Eine Landstrae, die von Latium nach Etrurien zog, berschritt bei Rom den Flu, der hier auch schiffbar wird. Der lteste Teil der Stadt lag auf dem Palatinushgel. Mit der Zeit dehnte sie sich der sechs weitere Hgel von 50 bis 60 m Hhe aus; die Siebenhgelstadt nannte man sie deshalb. Im Sden liegen die wegen ihrer Fieberdnste gefrchteten pontinischen Smpfe; sie waren im Altertum lange nicht so gefhrlich wie heute, denn man trieb einen sorgfltigen Ackerbau. Rom ist nicht in einem Tage erbaut worden", d. h. die Stadt hat sich aus einem kleinen Dorf erst im Laufe der Jahrhunderte zu einer Weltstadt entwickelt, ryr q Die Rmer verlegten ihre Grndung in das achte Jahrhundert 7)0 v. Chr., aber ihr Alter ist viel hher, als sie glaubten. 94. Der Einflu des Landes auf die Rmer. Die Natur der ebenen Landschaft Latium verwies die Rmer auf den Ackerbau. So waren sie denn auch im Gegensatze zu dem Handelsvolke der Griechen Jahrhunderte lang ein Bauernvolk, und der Ackerbau allein galt ihnen als ehrenvoll. Sie miachteten Handwerk und Handel und hatten wenig Sinn fr Wissenschaft und Kunst. Der Ackerbau machte das Volk stark und kriegstchtig und war die Quelle einer groen Liebe zur Familie und Vaterland. Das buerliche Leben gewhnte es an Ordnung und richtete seinen Sinn auf das Ntzliche. Solange die Rmer Bauern waren, blieben ihre Sitten einfach und

4. Griechische und römische Geschichte - S. 11

1915 - Düsseldorf : Schwann
11 der Knechtschaft drohte. Nicht selten wurden die Sklaven sogar wie Mitglieder der Familie betrachtet; die Knigstochter im Phken-lande spielte am Meeresufer Ball mit ihren Dienerinnen, und Odmeus behandelte die alte Sklavin, die ihn als Kind auf den Armen getragen hatte, wie seine Mutter. Die Verbreitung der Griechen. tt3. Umwlzung des Volkslebens. In den nchsten Menschen-altern nach der Entstehung der Homerischen Gedichte, im achten und siebenten Jahrhundert, vollzog sich in Griechenland ein groer wirtschaftlicher Umschwung, berall regte und rhrte es sich. Handwerk und Gewerbe waren in rascher Entwicklung und drngten den mhsamen Ackerbau immer mehr zurck. Die An-siedlungen an der Kste wuchsen zu Stdten, die Bauern wurden vielfach zu Brgern, und der Handel erwachte. Das Beispiel der phnizischen Meerfahrer lockte auf die blaue Flut, und in behenden Ruderschiffen zogen griechische Hndler mit den Erzeugnissen des heimischen Gewerbefleies, Holz-, Ton- und Bronzewaren, gewinn-suchend an ferne und immer fernere Gestade. Dort breiteten sie ihre Gter vor den Augen der erstaunten Eingeborenen aus, trieben eintrglichen Tauschhandel und lieen sich wohl auch dauernd nieder. So entstanden die ersten griechischen Kolonien oder Ansiedluugen in der Fremde. Oft kam es auch vor, da Bedrckung durch den Adel, der inzwischen dem Knigtum die Herrschaft entrissen hatte, Partei-Hader, bervlkerung oder dergleichen einer Anzahl von Brgern die Heimat verleideten; dann erscholl der Ruf zu gemeinsamer Auswanderung in die Ferne. U4. bers Meer! Ehe der Auszug ins Werk gesetzt wird, fragt eine Gesandtschaft die Priester des Tempels in Delphi, ob das Unternehmen ratsam sei. Die Antwort ist meistens gnstig. Jetzt whlen die Auswanderer einen angesehenen Brger als Grnder" einer Ansiedlung. Er lt von dem heiligen Herdfeuer, das im Rathause flackert, einen Holzbrand fr die neue Heimat holen, und dann geht's in feierlichem Zug auf die Schiffe. Ist eine gnstige Kstenstelle erreicht, so nimmt der Grnder den Platz durch Kaufvertrag oder Gewalt in Besitz. Die Mitte ist fr die Tempel der heimischen Schutzgitter^ die auch die neue Ansiedlung schirmen sollen; hier wird der heilige Feuerbrand ent-zndet. Jeder Ansiedler bekommt seinen Landanteil, und die Familien lassen sich, so gut es geht, huslich nieder. Der Grnder sorgt fr die Einrichtung der Gemeinde und bleibt bei ihr bis zum Tode.

5. Deutsche Geschichte von der Völkerwanderung bis zum Westfälischen Frieden - S. 98

1914 - Düsseldorf : Schwann
Dränier. Das Volk schuf sich eine gewaltige Flotte; es entriß der Hanse den gewinnreichen Ostseehandel und eroberte die spanischportugiesischen Kolonien im fernen Asien. Amsterdam, die alte Schifferstadt an der Amstel, zog den Seeverkehr des spanisch gebliebenen Antwerpen an sich; es wurde ein Welthandelsplatz und der beste Hafen Europas. Die Niederländer waren die ersten Seefahrer der Welt; ihre Schiffahrtseinrichtungen wurden vorbildlich für andere Völker; zahlreiche Ausdrücke der Seemannssprache sind noch niederländischen Ursprungs. Nirgendwo standen Gewerbe, Viehzucht und^Wasserwirtschaft in solcher Blüte wie im Lande der „Mijnheers". Eine hohe Vollendung erreichte besonders die niederländische Malerei. Der berühmteste Künstler war Rembrandt (gest. 1669). Wie kostbare Schätze werden die Werke der niederländischen Meister in den Museen Europas gehütet. England im sechzehnten Jahrhundert. § 178, Rückblick auf die Geschichte Englands. Nach der Verschmelzung der kleinen angelsächsischen Teilstaaten im neunten Jahrhundert hatte das Land um 900 einen großen Herrscher in A l f r e d dem Großen. Er legte den Grund zu einer Flotte und waltete als Gesetzgeber und Ordner seines Volkes. Im Jahre 1066 gewannen die Normannen, die mittlerweile in der französischen „Normandie" seßhaft geworden waren, unter ihrem Herzoge Wilhelm das Land durch den glänzenden Sieg bei Hastings. Wilhelm führte seitdem den Titel „der Eroberer", den die englischen Könige als seine Erben noch heute festhalten. Auf die Normannenherrscher folgte um die Mitte des zwölften Jahrhunderts für ein Vierteljahrtaufend das Haus Anjou, meist Plantagenet genannt, weil der Begründer gern einen Ginsterstrauß (lateinisch planta gemsta) am Hute trug. Im dreizehnten Jahrhundert war die Verschmelzung der Normannen und Angelsachsen zu einer Nation vollendet. Das Königtum konnte jedoch nicht erstarken; denn der freiheitliche Sinn der seefahrenden Nation widerstrebte einer straffen königlichen Gewalt. Die wichtigste Urkunde der englischen Geschichte des Mittelalters ist die Magna Charta, d. h. „Großer Freiheitsbrief", 1215. Urheber war der von den Großen bedrängte König Johann ohne Land, so genannt, weil er beim Tode seines Vaters als Minderjähriger noch kein Lehen besaß. Diese Urkunde, welche die Gewalt des Königtums beschränkte, ist die Grundlage der englischen Verfassung, d. H. gesetzlichen Staatseinrichtung. Durch sie wurde England der erste Verfassungsstaat des Abendlandes.

6. Bilder aus der griechischen und römischen Sage und Geschichte, Römer und Germanen - S. 27

1914 - Düsseldorf : Schwann
Zweiter Abschnitt. Die Zeit der Entwicklung. Anfänge der staatlichen Ordnung in Griecheirland. Die Verbreitung der Griechen. § 46. Umwälzung des Volkslebens. In den nächsten Menschenaltern nach der Entstehung der homerischen Gedichte, im achten und siebenten Jahrhundert, vollzog sich in Griechenland ein großer wirtschaftlicher Umschwung. Überall regte und rührte es sich. Handwerk und Gewerbe waren in rascher Entwicklung und drängten den mühsamen Ackerbau immer mehr zurück. Die Ansiedlungen an der Küste wuchsen zu Städten, die Bauern wurden vielfach zu Bürgern, und der Handel erwachte. Das Beispiel der phönizischen Meerfahrer lockte auf die blaue Flut, und in behenden Ruderschiffen zogen griechische Händler mit den Erzeugnissen des heimischen Gewerbfleißes, Holz-, Ton- und Bronzewaren, gewinnsuchend an ferne und immer fernere Gestade. Dort breiteten sie ihre Güter vor den Augen der erstaunten Eingeborenen aus, trieben einträglichen Tauschhandel und ließen sich wohl auch dauernd nieder. So entstanden die ersten griechischen Kolonien oder Ansiedlungen in der Fremde. Oft kam es auch vor, daß Bedrückung durch den Adel, der inzwischen dem Königtum die Herrschaft entrissen hatte, Parteihader, Übervölkerung oder dergleichen einer Anzahl von Bürgern die Heimat verleideten; dann erscholl der Ruf zu gemeinsamer Auswanderung in die Ferne. § 47. Ansiedlungen. Immer mehr Auswandererscharen verließen bis tief in das fechste Jahrhundert hinein den heimischen Boden. Sehr zahlreich zogen die freiheitliebenden und handelsfrohen Joner aus; sie ließen sich meist auf den Inseln und Gestaden des Ägäischen Meeres nieder und verdängten von hier den gewinnreichen Handel der Phönizier. Allein von der kleinen Stadt C h a l k i s auf der Insel Euböa gingen Dutzende von Ansiedlungen aus; die chalkldische Halbinsel im Nordosten von Griechenland hatte sogar nach ihr den Namen. An der sonnigen Küste von Kleinasien erhob sich vor allem Milet, das selbst wieder die kornreichen Länder am Schwarzen Meere mit achtzig Pflanzstädten bedeckte. Auch Smyrna, jetzt eine der bedeutendsten Türkenstädte, sowie Lphe -s u s entstanden auf kleinasiatischem Boden, In herrlicher Lage am

7. Bilder aus der griechischen und römischen Sage und Geschichte, Römer und Germanen - S. 28

1914 - Düsseldorf : Schwann
Bosporus blühte By^zlnz, die heutige Sultansstadt Konstantinopel, empor. Westwärts ging der Zug der Ansiedler besonders nach dem südlichen Italien. Hier wurden die Griechenstädte so zahlreich, daß diese Gegend sogar den Namen Großgriechenland erhielt. Zu einer lebhaften Handelsstadt entwickelte sich Tarent, und am Fuße des Vesuvs entstand das herrlich gelegene Neapel. Auf der Insel Sizilien wurden fast alle Ansiedlungen von dem handelsreichen Syrakus überflügelt. An der Südküste von Gallien, dem jetzigen Frankreich, bildete sich Massilia, das als Marseille noch die wichtigste Hafenstadt der Franzosen ist. Als äußerste Niederlassung im Westen wurde an der Küste von Spanien S a g n n t gegründet, und am Nordrande von Afrika lag die Griechenstadt C y r 4n e. So bedeckten sich ferne Gestade mit neuen Städten, und besonders an den Küsten des ganzen östlichen Mittelmeeres erklang die Sprache des kleinen Griechenvolkes. Da die Ansiedler in der Regel besonders mutige, unternehmende Leute waren, so konnten sich die Pflanzstädte auch schneller und stärker entwickeln als die Mutterstädte. Der Handel in der Fremde machte sie wohlhabender, aber auch geistig regsamer, und namentlich in den jonischen Städten Kleinasiens blühten darum Dichtkunst und Wissenschaft früh empor. Die beiden Hauptstaaten Sparta und Athen. Sparta. Der Staat der Spartaner, des Hauptvolkes der Dorer, ist ein Kriegerstaat ohne geistige Entwicklung seiner Bürger gewesen; einen besonderen Einfluß auf das Griechentum bat er daher nicht gehabt. § 48. Die Bevölkerung. Etwa tausend Jahre vor Christus, um die Zeit, als der König David über die Israeliten herrschte, war der Stamm der rauhen Dorer aus dem Norden Griechenlands nach dem Peloponnes gezogen. In der Landschaft Lakonien, der Ebene des Eur6tasflusses, hatte er sich niedergelassen und die mauerlose Stadt S p a r t a , d. h. die Zerstreutliegende, gegründet. Hier lebten die Nachkommen der Dorer, die waffenstolzen Spartaner. Sie waren die alleinigen Vollbürger und der herrschende Adel ihres Staates; dieser hatte also die Form einer Adelsherrschaft oder Aristok ratle. Die früheren Einwohner des Landes waren teilweise zu persönlich freien Untertanen geworden; sie hießen Periöken, d. h. Umwohner, und trieben Ackerbau und Handwerk. Viele dagegen hatte man zu Sklaven gemacht; diese hießen Heloten, d. h.

8. Bilder aus der griechischen und römischen Sage und Geschichte, Römer und Germanen - S. 59

1914 - Düsseldorf : Schwann
— 59 — das Lateinische, war fein und hochentwickelt; neuere Sprachen, wie das Italienische und Französische, sind aus ihr hervorgegangen. An Latium schloß sich das gesegnete Kampanien, d. h. ebenfalls die Ebene, an. Es erstreckte sich rings um den Vulkan Vesuv und war der „Garten von Italien". In dieser Landschaft gab es reiche Griechenstädte, wie das schön gelegene Neapel. In Unteritalien herrschten seit früher Zeit die Griechen vor, welche die vielgegliederte Küste mit zahlreichen Ansiedlungen bedeckten. Nach ihnen hieß Unteritalien wohl Großgriechenland, d. H. das weitere Griechenland. Sie trieben vorzugsweise Handel und Gewerbe. Die Römer haben durch sie die Buchstabenschrift, Matze und Münzen kennen gelernt. Die bedeutendste Griechenstadt war das meerbeherrschende Tarent. Von den Inseln ist am wichtigsten das dreispitzige Sizilien. Die an der schmälsten Stelle nur 3 km breite Straße von Messina trennt sie vom Festlande. Der höchste Berg ist der feuerspeiende Ätna, der mit 3000 m Höhe die des griechischen Olymp erreicht. Zahlreiche griechische Pflanzstädte bedeckten die östliche Küste. § 104- Rom. In der Landschaft Latium, am linken Ufer des fischreichen Apenninflusses Tiber und etwa fünf Stunden vom Meere entfernt erblicken wir die Stadt Rom. Der Name bedeutet „Stromstadt". Eine Landstraße, die von Latium nach Etrurien zog, überschritt bei Rom den Fluß, der hier auch schiffbar wird. Der älteste Teil der Stadt lag auf dem Palatinushügel. Mit der Zeit dehnte sie sich über sechs weitere Hügel von 50 bis 60 m Höhe aus; die Siebenhügelstadt nannte man sie deshalb. Im Süden liegen die wegen ihrer Fieberdünste gefürchteten pontinifchen Sümpfe; sie waren im Altertum lange nicht so gefährlich wie heute, denn man trieb einen sorgfältigen Ackerbau. „Rom ist nicht in einem Tage erbaut worden", d. h. die Stadt hat sich aus einem kleinen Dorfe erst im Laufe der Jahrhunderte zu einer Weltstadt entwickelt, wp-o Die Römer verlegten ihre Gründung in das achte Jahrhundert ' v. Chr.; aber ihr Alter ist viel höher, als sie glaubten. § 105* Der Einfluß des Landes auf die Römer. Die Natur der ebenen Landschaft Latium verwies die Römer auf den Ackerbau. So waren sie denn auch im Gegensatze zu dem Handelsvolke der Griechen Jahrhunderte lang ein Bauernvolk, und der Ackerbau allein galt ihnen als ehrenvoll. Sie mißachteten Handwerk und Handel und hatten wenig Sinn für Wissenschaft und Kunst. Der Ackerbau machte das Volk stark und kriegstüchtig und war die Quelle einer großen Liebe zu Familie und Vaterland. Das bäuerliche Leben gewöhnte es an Ordnung und richtete seinen Sinn auf das Nützliche. Während die kunstsinnigen Griechen Prachttempel und Bildwerke

9. Bilder aus der griechischen und römischen Sage und Geschichte, Römer und Germanen - S. 58

1914 - Düsseldorf : Schwann
B. Die Römer. Nach dem Verfalle der Griechenstaaten entwickelt sich Rom zum Mittelpunkte der Völker und schließlich zum Haupte eines Weltreiches. — Die Bedeutung der Römer liegt ans dein Gebiete uoit Staatsverwaltung, Recht und Gesetz; darin sind sie die Lehrmeister aller Zeiten geworden. Italien und Rom. § 102, Die Beschaffenheit des Landes. Die Halbinsel Italien, das Land des Römervolkes, erstreckt sich 'in der Form eines Reiter-stiesels weit in das Mittelmeer. Die Alpen trennen sie vom Rumpfe Europas. Das Land wird der Länge nach vom Apennin-gebirge durchzogen. Dieses läßt, von Oberitalien abgesehen, nur im Westen Ebenen übrig, die etwa ein Zehntel der ganzen Halbinsel ausmachen. Sie sind günstig für den Ackerbau, während die ausgedehnten Bergweiden zur Viehzucht einladen. Die Küste ist arm an Häfen; an der Ostseite fehlen sie völlig. So ist es gekommen, daß die Bewohner im Altertum mehr Ackerbauer und Hirten als Seefahrer waren. Das Klima ist nicht so gleichmäßig milde wie in dem südlicher gelegenen Griechenland. Die heutige Pflanzenwelt Italiens war den alten Römern zum größten Teile unbekannt; griechische Ansiedler brachten den Olbaum und die Rebe mit, und Apfelsinen und Zitronen wurden erst lange nach Christi Geburt von Asien her eingeführt. § 103. Die Landschaften. Oberitalien wird von dem Po und seinen großen Nebenflüssen durchströmt. Es hieß bei den Römern nach seinen Bewohnern Gallien, und zwar zum Unterschiede von dem jenseits der Alpen gelegenen Gallien, dem heutigen Frankreich, das diesseitige. In Mittelitalien waren am wichtigsten drei Landschaften an der Westküste. Im Norden lag Etrurien. Seine Bewohner, die Etrusker, waren schon in ältester Zeit ein gesittetes Volk. Sie trieben Seefahrt, Handel und Gewerbe. Tongefäße, Schmucksachen und Bildwerke, die man in ihrem Lande entdeckt hat, zeugen von hoher Kunstfertigkeit. Auch bedeutende Bauwerke verstanden sie zu errichten. Manches haben die Römer von ihnen gelernt. Südlich von Etrurien stoßen wir auf L ä. t i u m , d. h. die Ebene. Hier wohnten die ackerbautreibenden Latiner. Ihre Sprache,

10. Die Neuzeit bis zur französischen Staatsumwälzung - S. 28

1914 - Düsseldorf : Schwann
28 Maasmndung und setzten sich allmhlich auch in anderen Seestdten fest. Jetzt kehrte Wilhelm von Oranien zurck und bernahm die Leitung des Aufstandes; mehrere Provinzen whlten ihn zum knig-lichen Statthalter". Zwar rief König Philipp endlich den rcksichts-losen Alba ab, aber dessen Nachfolger konnte den Gang der Dinge nicht aufhalten. Vergeblich war die Belagerung des festen Lehden. Die ausgehungerten Einwohner durchstachen die umliegenden Dmme, und nur mit Mhe retteten sich die Spanier vor den der die Ebene hereinbrechenden Fluten. Dem tchtigen Sohne der Margarete, Alexander von Parma, gelang es, die sdlichen, katholischen Landschaften (das heutige Belgien) fr Spanien zu retten. Die sieben nrdlichen, protestantischen 1 F *70 Provinzen dagegen verbanden sich zu der Utrechter 1 J < cj Uniort (Bereinigung). Zwei Jahre spter, als Philipp den Wilhelm Nassau" gechtet und einen Preis auf feinen Kopf gesetzt hatte, sagten sie sich ganz vom Coninck van Hispanjen" los. Wilhelm selbst fiel bald darauf dem Dolche eines Mrders, der sich den Blut-lohn verdienen wollte, zum Opfer. Der Kriegszustand dauerte, von einem zwlfjhrigen Waffen-stillstnde abgesehen, bis zum Westflischen Frieden 1648; da endlich erkannte Spanien den jungen Freistaat an. 43. Die Blte der Niederlande. Im Anfange des siebzehnten Jahrhunderts blhten die frei gewordenen Niederlande zu einem starken Staatswesen empor. Mit der Erbstatthalterwrde bekleidet, stand an seiner Spitze das ruhmreiche, noch blhende Geschlecht der Oranier. Das Volk schuf sich eine gewaltige Flotte; es entri der Hanse den gewinnreichen Ostseehandei und eroberte die spanisch-portugiesischen Kolonien im fernen Asien. Amsterdam, die alte Schifferstadt an der Arnstel, zog den Seeverkehr des spanisch ge-bliebenen Antwerpen an sich; es wurde ein Welthandelsplatz und der beste Hafen Europas. Die Niederlnder waren die ersten See-fahret der Welt; sie drangen ins nrdliche Eismeer vor, grndeten Neuamsterdam, das heutige Neuyork, und die Kapstadt. Ihre Schiffahrtseinrichtungen wurden vorbildlich fr andere Völker; zahl-reiche Ausdrcke der Seemannssprache sind noch niederlndischen Ursprungs. Und nirgendwo standen Gewerbe, Viehzucht und Wasserwirtschaft in solcher Blte, wie im Lande der Mijnheers". Eine hohe Vollendung erreichte besonders die niederlndische Malerei. Ihr Fürst istrembrandt (gest. 1669), der Meister der Anatomischen Vorlesung", der Nachtwache", des Selbstbild-nisses" usw. Wie kostbare Schtze werden ihre Werke in den Museen Europas behtet.
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