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1. Düsseldorf im Wandel der Zeiten - S. 4

1910 - Düsseldorf : Schwann
— 4 — des Alters, Standes und Glaubens, ob sie nun eingeborene oder eingewanderte sind, ob sie noch in uuserer uiroergleichlicheu Kunst- und Gartenstadt weilen oder deren Gedeihen aus der Fremde beobachten, mit der Geschichte ihrer Vaterstadt bekannt zu machen und sie dafür zu begeistern. Sie möchte auf diese Weise das Baud der Liebe zur gemeinsamen Heima^ um alle schlingen helfen, die zu ihr in irgend einer Beziehung stehen, einen gesunden Lokalpatriotismus fördern und dadurch, auf die Taten und Sitten der Vorfahren hinweisend, zur Betätigung des Dichterwortes beitragen: „Was Du ererbt von Deinen Vätern hast, erwirb es, um es zu besitzen!" Düsseldorf, im Juli 1904. Die Verfasser. v Vorwort zum 4. bis 6. Tausend. ♦schneller als die Verfasser es erwartet haben, ist ein Nen- druck dieses Büchleins notwendig geworden. Daß es der kleinen Schrift gelungen ist, sich die Wertschätzung ihrer Mitbürger zu eriverben, war für die Bearbeiter eine mächtige Triebfeder, auch dieser Auslage die größte Sorgfalt zuzuwenden und, wo es not tat, die bessernde Hand anzulegen. Da auch der Verleger in dankenswerter Weise dem Werkchen eiu kleidsameres äußeres Gewand hat zuteil werden lassen, so geben sie sich der Hoffnung hin, daß es in feiner neuen Gestalt weitere Freunde und Gönner finden möge. Düsseldorf, im Mai 1910. Die Verfasser.

2. Düsseldorf im Wandel der Zeiten - S. 16

1910 - Düsseldorf : Schwann
— 16 — Gras 9xbotf nach der Sitte der damaligen Zeit seine Ansprüche gegen eine Entschädigung von 32 000 Aiark an den reichen und tapferen Verzog Johann von Brabant ab. Dieser suchte sich des Herzogtums mit Gemalt zu bemächtigen, und so kam es zum Kriege. _ Reinald von Geldern fand Hilfe bei dem Cölner Erzbischöfe Lre gfried von Westerb urg, dem Grafen Adolf v on Naffan , den Grasen von Luxemburg und anderen Fürsten. Dagegen hielten es die Grafen von Jülich, Berg und der Mark, sowie die Bürger Cölus mit dein Herzoge Johann von Brabant. Kaiser Rudolf bemühte sich vergebens, dem Streite Einhalt zu tun. Der Krieg dauerte sechs Jahre, von 1282 bis 1288. Das Land zwischen Rhein und Maas ward in dem langen Kriege, der mit abwechselndem Glucke geführt wurde, furchtbar verwüstet. Städte, Dörfer und Burgen wurden zerstört, die Saaten vernichtet und die unglücklichen Bewohner in Rot und Elend getrieben. Auch die Untertanen des Ghafen Adolf von Berg hatten schwer unter den Verwüstungen der Scharen des Cölner Erzbischoss zu leideu. .Die Schlacht bei Worringen. Endlich kam es auf dem linken Rheumfer zwischen Cöln und Rciiß bei dem Dorfe Worringen zu einer großen Schlacht, die dem langjährigen, verheerenden Kriege ein Ende machte. Sie fand statt am 5. Juni des Jahres 1288 auf der großen Heide zwischen den Dörfern Worringen und Fühlingen. Dte verbündeten Fürsten nähmen persönlich an dem Kampfe teil, dazu fast der gesamte Adel ihrer Länder. Die Zahl der Streiter wird auf 55 000 geschätzt; doch war das Heer des Grasen von Geldern und seiner Anhänger weit größer als das des Herzogs von Brabant und seiner Bundesgenossen. Den Oberbefehl über das Peer der Gelberer führte der streitbare Erzbischof Siegfried, der sein Priesterkleid mit einem ehernen Kriegsgewande vertauscht hatte. Anführer der Brabanter war ihr tapferer Herzog Johann. Die Bürger Cölns standen, nach Zünften und Gilden geordnet, unter dem Oberbefehl des Grafen Adolf von Berg. Sie trugen Waffen aller Art: Axte, Beile, Lanzen und Armbüchsen. In dein Heerbann des Grafen Adolf befanden sich außer zahlreichen Rittern auch die Bauern seines Landes. Sie hatten sich freiwillig zur Teilnahme an dem Kampfe angeboten und sich mit Keulen, Morgensternen, Sensen und Heugabeln bewaffnet. Beseelt von aufrichtiger Liebe zu ihrem Lanbesherrn, erwarteten sie mit Ungebulb die Gelegenheit, ihren pursten mit ihrem Blute zu schützen und für die schreckliche Verwüstung ihres schönen Heimatlanbes Rache zu nehmen. ^ Der Kampf begann in früher Morgenstunbe. Heiß schien die Sonne vom wolkenlosen Himmel auf die Streiter herab; hell glitzerten in ihrem Scheine die Lanzen, Speere, Schwerter und Streitäxte der Ritter, die, von Kopf bis zu Fuß in Eisen gepanzert, voll Kamps-

3. Düsseldorf im Wandel der Zeiten - S. 69

1910 - Düsseldorf : Schwann
— 69 — Wilhelin-Rheinbrücke bei Hamm (1870) wurden auch die liuks-rheinischen Bezirke, die bis dahiu nur über eine Schiffbrücke, Oberkassel gegenüber, und eine Fähre bei Hamm mit der Stadt verkehren konnten, dieser näher gebracht. Den immer noch wachsenden Verkehr mit der nächsten Hingebung vermitteln heute elektrische Vorortbahnen, die an ein ausgedehntes städtisches Straßenbahnnetz angeschlossen sind. Die Er-zeugnisse Düsseldorfs und des Bergischen Landes aber werden aus dem gegen Ende des vorigen Jahrhunderts angelegten großen Binnenhafen hinausgeführt in alle Welt, und zahlreiche Schiffe, ja sogar Seedampfer, laufen schwerbeladen mit den Schätzen fremder Länder dort ein, um ihre Ladung zu löschen. Schloß 'Sägerhof. Es ist daher wohl begreiflich, daß Handel und Verkehr in den Mauern der Stadt selbst eine eigne ansehnliche Industrie weckten. In und besonders auch um Düsseldorf herum entstanden Fabriken aller Art. Sie umgeben wie mit einem Gürtel die Stadt der Kunst, gleichsam daraus hinweisend, daß Industrie und Sinnst hier in schönem Bunde sich gegenseitig unterstützen und anregen. Am hervorragendsten ist in Düsseldorf die Röhrenindustrie. Seine Maschinen-, Werkzeug-, Geschütz- und Geschoßsabrikatiou erfreut sich eines stetig wachsenden Rufes. Bedeutend durch die Eigenart ihrer Konstruktion ist die Dampfkesselindustrie. Auch die Textilindustrie ist durch mehrere große Färbereien vertreten, und innerhalb der Grenzen Düsseldorfs liegt die größte Flaschenfabrik der Welt. Porzellan-, (Schamottestein-sabriken, Fabriken für künstliche Sandsteine und Zementplatten, Marmorsägereien und Schleifereien schließen sich an. Am Rheine haben sich, der leichten Zufuhr wegen, Holzbearbeitung?- und

4. Düsseldorf im Wandel der Zeiten - S. 43

1910 - Düsseldorf : Schwann
— 43 — Hammer als Donnerkeil gegen seine Feinde. Auch als die Germanen Christen wurden, schwand diese heidnische Anschauung nicht gänzlich. Im Mittelalter und später noch suchte man den Donnergott mit seinein Gewitter durch den Schall geweihter Glocken zu vertreiben. So verbietet eine Verordnung des Kurfürsten Karl Theodor vom Jahre 1780 das Maigeläute, gestattet dagegen das übliche Läuten während eines Gewitters zur Abwendung des Blitzschadens. Einige Jahre später untersagte eine Polizeiverordnung dieses Tonnerwetterläuten, wie das Volk es nannte, weil dabei viele Glöckner vom Blitz erschlagen wurden. Es sollte fortan bloß ein Zeichen mit der Meßglocke beim Herannahen eines Gewitters gegeben werden. Als mm der von Benjamin Franklin erfundene Blitzableiter mehr und mehr in Anwendung kam, ließ der Kurfürst Karl Theodor im Jahre 1781 das Schloß und alle öffentlichen Gebäude Düsseldorfs mit Blitzableitern versehen. Da erwachte der alte Aberglaube des Volkes. Ju der Anlage des Blitzableiters sah es einen Eingriff in das Walten Gottes, indem seine Strafgewalt dadurch verkürzt werde. Durch Aufwiegler angestachelt, rotteten sich viele Leute zusammen und fingen an, die Ableiter, die schon angebracht waren oder gerade angelegt wurden, zu zerstören. Das Militär mußte Ordnung schaffen. Die pfälzischen Dragoner sprengten die Aufrührer auseinander, wobei einige überritten und andere durch Säbelhiebe verwundet wurden. Die Anführer verurteilte man zu Zwangsarbeit. Die Regierung aber gab sich Mühe, das Volk über das Gewitter und deu Blitzableiter zu be-lehreu. Sie verbreitete die kleine Schrift eines Professors der Naturlehre, die alle Bedenken gegen den Blitzableiter widerlegte. Das Volk schien beschwichtigt zu sein, und die Blitzableiter konnten nun angelegt werden. Da begab es sich iin Sommer 1783, daß ein schweres Gewitter über der Stadt Düsseldorf sich entlud. Als der Blitz au mehreren Stellen einschlug und Häuser anzündete und die Gewitterwolken wie festgebannt über der Stadt schwebten, brach der Aufruhr von neuern los. Gott wolle sich wegen der Blitzableiter rächen, so hieß es; darum habe sich das Gewitter so über der Stadt zusammengezogen. Das rasende Volk mochte sich an die Zerstörung der Anlagen. Das gesamte Militär mußte zu deren Schutz einschreiten, und wiederum setzte es blutige Kopse ab. Die Regierung ließ durch Zeugen feststellen, daß der Blitz an den Ableitern, namentlich am Pulverturm, ohne Schaden anzurichten, herabgefahren war und tat auch weiterhin alles Mögliche zur Belehrung des Volkes. Dennoch mußten die Ableiter durch Wacheu geschützt werden. Nach und nach beruhigte sich indes die Menge und nahm die Belehrung wohlwollend ans. Ähnlich wareu die Vorurteile und der Widerstand bei der Einführung der Kuhpockenimpfuug zum Schutze gegen die Blattern.

5. Geschichtsbüchlein für Volksschüler - S. 19

1877 - Düsseldorf : Schwann
— 19 — schloß ein Bündniß mit England, Braunschweig und Gotha. Nun brach der dritte schlesische, der siebenjährige Krieg aus, 1756—63. (Prag, Kollin, Roßbach, Leuthen, Zorndorf, Hochkirch, Minden, Kunersdorf, Liegnitz, Torgau, Burkersdorf. Generale: Prinz Heinrich, Schwerin, Ziethen, Seidlitz.) Siegreich ging Friedrich aus dem Riesenkampfe hervor; im Frieden zu Hubertsburg wurde er im Besitz Schlesiens bestätigt. Außer Schlesien gewann Friedrich noch das Fürstenthum Ostfriesland und bei der ersten Theilung Polens (1772) Westpreußen und Ermeland. Der Sorge für sein Land widmete Friedrich seine ganze Kraft, Ackerbau, Handel und Gewerbe suchte er zu befördern, den verarmten Gegenden ließ er die Steuern nach, baute 280 neue Dörfer und drei neue Kanäle. Er wohnte am liebsten auf seinem Schlosse Sanssouci bei Potsdam, wo er gelehrte Männer um sich versammelte. 27. Die französische Revolution (1789). Im Jahre 1789 brach in Frankreich ein furchtbarer Aufstand los, den man die französische Revolution nennt. Zu dieser Zeit herrschte in Frankreich Ludwig Xvi., ein frommer und rechtschaffener Fürst. Seine Vorgänger hatten das Land schlecht regiert und große Schulden gemacht. Das Volk konnte die Steuern fast nicht bezahlen; es wurde mit jedem Tage unzufriedener. Viele gottlose Menschen verbreiteten schlechte Schriften im Lande und reizten das Volk zur Empörung, die denn auch endlich ausbrach. Da wurde die bisherige Regierung abgesetzt, und die Freiheit und Gleichheit aller Bürger verkündigt. Mord und Gräuel aller Art wurden verübt. Viele Adelige flohen in's Ausland. Auch der König versuchte zu fliehen, wurde aber wieder zurückgebracht und in Paris bewacht. Bald darauf wurde er abgesetzt und Frankreich zu einer Republik erklärt. Die neue Regierung verurteilte den König zum Tode, und er wurde nebst seiner Gemahlin und seiner Schwester im Jahre 1793 zu Paris hingerichtet. Tausende und aber Tausende von Menschen starben im Lande durch die Guillotine. Die christliche Religion wurde abgeschafft, die Klöster aufgehoben, die Kirchen verwüstet, die Priester getödtet. Endlich wurde auch den Häuptern der Revolution, die so viel Blut vergossen hatten, 2*

6. Deutsche Geschichte im Mittelalter - S. 12

1917 - Düsseldorf : Schwann
12 Zeichendeuterinnen, Vel6da mit Namen, die auf einem Turm an der Lippe sa, geno ein besonderes Ansehen; weither kam man gezogen und fragte sie nach dem Willen der Götter. Schicksalszeichen waren die Runen, deren Bedeutung man sich zuraunte", wie ein Geheimnis. Sie wurden meist in buchene Stbchen eingeritzt; Priester warfen diese der den Boden hin und lasen sie wieder auf, um dann aus ihrer Reihenfolge das Zuknftige zu deuten. Unsere Ausdrcke Buchstabe", Buch", Ri", d. h. Nitz, und Reizeug", lesen" und entwerfen" weisen noch darauf hin. Eine anmutige Spur germanischer Zukunftsdeutung ist noch die Kindersitte, die Fden der verblhten Hundsblume abzublasen und aus den stehenbleibenden die Zahl der Lebensjahre zu bestimmen, die dem spielenden Kinde noch beschieden ist. Die ersten Kmpfe zwischen Rmern und Germanen. Die Kmpfe der Rmer mit den Germanen sind im wesentlichen Verteidigungs kmpfe gegen die gesrchtete Barbarenkraft. Die rmischen Eroberungsversuche in Germanien scheitern an dem Charakter von Land und Volk und weichen einem friedlichen Verkehre, besonders am Rhein. 17. Der Cimbern- und Teutonenkrieg. Es war im Jahre 113 v. Chr., als eine seltsame Kunde die Bewohner Italiens erschreckte: ein wildes Volk, das auf zahllosen, von Rindern gezogenen Karren Weiber und Kinder und alle seine Habe mit sich fhre, sei der die Grenzen des rmischen Reiches hereingebrochen. Und so war es: die C i m b e r n und Teutonen, germanische Jger- und Hirten-stamme, denen es in ihrer rauhen Heimat Jtland zu eng geworden war, hatten sich aufgemacht gen Sden, um neue, bessere Wohnsitze zu gewinnen. 119 So traten zum erstenmale unsere Vorfahren in der ^ Weltgeschichte auf. stlich der Alpen, in der Gegend der heutigen Stadt Klagenfurt in Krnten, vernichteten die riesenhaften Nordlandsshne ein rmisches Heer, das ihnen entgegentrat. Es war die erste Germanenschlacht der Geschichte. Scheu vor den volkreichen Stdten Italiens trieb sie dann am Nordfue der Alpen entlang nach Westen. Neue rmische Legionen erlagen ihrer Wut im Rhnetale, bei dem heutigen Orange, und ein cimbrischer Schrecken" erfllte Rom. Aller Augen wandten sich hier auf den kriegserfahrenen Marius. Und der ehemalige Bauernknabe von Arplnum wurde Roms Retter in der Not. Er verstrkte als Knsnl sein Heer durch die Aufnahme von Sldnern und verschanzte sich in einem Lager zwischen Westalpen und Rhne, wo er mit eiserner Zucht die verwilderten Truppen schulte.

7. Deutsche Geschichte im Mittelalter - S. 13

1917 - Düsseldorf : Schwann
13 Inzwischen hatten sich die Germanenstmme getrennt, um einzeln in Italien einzubrechen. Das wurde ihr Verderben. Bei dem Badeorte Aquae S 6 xtiae , dem heutigen A i x [9leh$] j in der Provence, ereilte Marius die sorglos marschierenden Teutonen und schlug sie vllig nieder. Im folgenden Jahre ver-nichtete er dann auch die Cimbern, die das Etschtal abwrts gezogen waren, an einem Sommertage bei B e r c 6 \ l a e am Po; -j -i als die germanischen Frauen von ihrer Wagenburg aus das Av/ Schicksal der Männer sahen, gaben sie ihren Kindern und sich ver-zweifelt den Tod. Rom atmete auf. Die Zeit, da die Schlge der Germanen seine Herrschaft zertrmmern sollten, war noch nicht gekommen. 18. Csar am Rhein. Etwa 40 Jahre spter, als der groe Juliuscsar die Unterwerfung des Landes Gallien begonnen hatte, erhoben die Germanen abermals drohend ihre Faust gegen Rom. Der kriegerische Su6venknig A r i o v 1 st , der der sieben Vlkerschaften gebot, war von einem gallischen Stamm gegen einen andern zu Hilfe der den Rhein gerufen. Er setzte sich nun im mitt-leren Gallien fest, und immer neue Scharen drangen ihm nach der den Strom. Da trat Csar dem Germanenfrsten entgegen und entbot ihn zur Verantwortung vor sich. Ariovist wies das Ansinnen stolz ab und berief sich auf fein Schwert; der Rmer habe in Gallien nichts zu suchen, und wenn er etwas wolle, so mge er zu i h m kommen. Csar rstete zum Augriff, nutzte es aber erleben, da schreckhafte Gerchte der den wilden Feind den Mut seiner Soldaten beugten. Die Zuversicht des Feldherrn richtete die Zagenden wieder auf, und in der Gegend der heutigen Stadt Mlhausen im Elsa erlagen die Germanen in heiem Kampfe, 58. Ariovist floh mit dem Reste seiner Scharen der den Rhein zurck und fand wenige Jahre spter in der Heimat den Tod. Er war der erste bedeutende Mann unserer Geschichte. Aber der kluge und kraft-bewute Heerfrst hatte das Unglck, einen Gegner zu finden, der grer war als er. Csar dehnte die rmische Herrschaft bis an den Rhein aus. Um die Germanen noch mehr einzuschchtern, berschritt er im Jahre 55 auf einer Brcke, die seine Soldaten aus Baumstmmen errichteten, bei Urmitz den gewaltigen Strom. Der Feldherr selbst hat den kunstvollen Bau dieser e r st e n Rheinbrcke eingehend beschrieben. Zwei Jahre nach dem ersten Zuge fhrte er seine Legionen von neuem, der eine Schiffbrcke, auf das rechte Ufer. Aber zu einem Zusammenstoe kam es nicht; scheu wichen die Germanen vor den rmischen Waffen jedesmal in das Dunkel ihrer Wlder zurck.

8. Deutsche Geschichte im Mittelalter - S. 20

1917 - Düsseldorf : Schwann
20 Schild. Er war der erste, der einen Germanenstaat auf rmischem Boden zu errichten strebte. Nach einem Beutezug der den Balkan, der bis nach Athen und Olympia ging, bedrohte er Italien. Eilends wurden zum Schutze des Landes die gallischen Legionen herbei-gerufen, und nun fluteten die Franken, die Burgunder, die Ale-mannen unaufhaltsam der die wehrlose Rheingrenze ins Reich. 27. Die Plnderung Roms. Alarichs Tod. Einige Jahre hernach erschien Ularich vor Rom selber. Durch ein ungeheures Lsegeld an Gold und Silber, Auslieferung alles kostbaren Haus-rates und der Sklaven germanischer Abkunft, 40 000 an der Zahl, kauften die Rmer sich von der Plnderung frei. Was willst du uns denn noch lassen?" klagten ihre Gesandten; das Leben !" hhnte der König. Bald kam er zum zweiten Male, und jetzt verfiel die Stadt, ah r\ die feit dem Eindringen der Gallier keinen Feind mehr in ihren Mauern gesehen Hatte, einer dreitgigen, von Mord und Brand begleiteten Plnderung. Doch bten die Goten Schonung gegen die Kirchen; wer sich an einen Altar flchtete, war sicher vor ihrer Wut. Roms Fall, den einst der jngere Scipio auf den Trmmern von Karthago geahnt hatte, erregte gewaltig die Gemter der Zeit-genossen. Die Heiden schoben die Schuld an dem groen Unglck auf die Christen; sie htten den Zorn der Götter auf Rom herab-gezogen. Zur Verteidigung des Christentums schrieb damals Augustinus, der groe Sohn der frommen Mnifa, der als Bischof in der nordafrikanischen Stadt Hippo lebte, sein be-rhmtes Buch Vom Staate Gottes". Von Rom wandte sich Alarich nach Unteritalien, um nach Sizilien und Afrika berzusetzen. Da raffte der Tod den erst 34jhri-gen Germanenhelben jh hinweg. Im Bette des Bnsentoflnsses bereiteten die Goten ihrem geliebten Könige der Sage nach, die von dem Dichter P I a t e n verherrlicht ist, die letzte Ruhesttte. Dann zogen sie trauernb nach dem sblichen Gallien weiter und grnbeten in dem entvlkerten Gebiete den ersten Ger -manen st aat auf rmischem Boben. Die Hauptstabt des neuen Reiches, das sich balb auch der Spanien ausbehnte, wrbe T o u -l o u s e an der Garonne. 28. Attila, der die Hunnen, die sich in der weiten Grasebene der Thei gelagert hatten, herrschte um die Mitte des fnften Jahr-hnnberts ein gewaltiger Heerknig. Die Goten nannten ihn Attila, d. h. Vterchen. Alle Völker von der Wolga bis zum Rhein muten ihm Zins und Heeresfolge leisten. In seiner hlzernen Hofburg lebte er schlicht und rauh gleich dem geringsten Kriegsmarine; er a und trank, wie ein rmischer Augenzeuge berichtet, aus Geschirren von

9. Der Weltkrieg bis April 1916 - S. 6

1916 - Düsseldorf : Schwann
— 6 — es den Staatsmännern an der Themse, die großen Mächte des Festlandes zu betören und, wie immer, für ihr eigenes Ziel dienstbar zu machen. Da war vor allem das rachelüsterne Frankreich. Noch immer vermochte man hier den Verlust von Elsaß-Lothringen, das doch altes deutsches Land ist, nicht zu verwinden. Eine hetzerische Presse sorgte dafür, daß der Gedanke an „Revanche" (eigentlich — Wiedergewinnung ) lebendig blieb, und die franzöfifchen Staatslenker, unter ihnen besonders der wütende Deutschenhasser Delcasse (seit 1904), taten das Ihrige, um ihn nicht ermatten zu lassen. So wurde, von den Engländern eifrig geschürt, der Gedanke an einen Krieg mit Deutschland der Zukunftstraum des leicht entzündlichen, rühm- und rachsüchtigen Volkes. In der Ausschau nach Hilfe hatte die Republik bereits 1891 einen Bund mit dem nach deutschen Grenzlanden begierigen Zarenreiche geschlossen, und gegen 17 Milliarden wanderten im Laufe der Jahre aus der Tasche des vertrauensseligen französischen Volkes als Anleihegelder nach Osten. Rußlands Begehr stand seit langem nach dem Besitze von Konstantinopel, der Öffnung der Dardanellen für eine Verbindung mit dem Mittelmeer und der Vorherrschaft über den Balkan. Aber hier stieß es auf das Geltungsgebiet des habsburgischen Staates, dessen slawische Teile weiterhin seine maßlose Ländergier reizten. In echter Treue jedoch bewährte sich Deutschland gegen diese Pläne als starker Rückhalt seines österreichischen Bundesgenossen. In steigendem Maße richtete sich daher der Grimm der Russen gegen das Deutsche Reich; ohnehin gab man diesem den für das Zarenreich ungünstigen Aus^ gang des Berliner Kongresses von 1878 schuld, und der alte Gegensatz des Slawentums gegen uns brach unverhüllt hervor. $ England aber hetzte rastlos gegen Deutschland in West und Ost, und um englisches Gold schürten gewissenlose Zeitungen in den einzelnen Ländern das Feuer der völkischen Leidenschaften. Im Jahre 1904 kam es von seiten Englands mit Frankreich zu einem „herzlichen Einvernehmen" (entente cordiale); mit Rußland erzielte es eine Uberbrückung der Gegensätze im fernen Osten, mit Japan, dem Lande der aufgehenden Sonne, ein durch Geld erkauftes Bündnis. Das alles war das Werk des ränkevollen Königs Eduard Vii. (gest. 1910), der als vornehmste Aufgabe seiner Regierung die „Einkreisung" Deutschlands betrachtete. Der Krämerneid Englands, die Rachsucht Frankreichs und die Eroberungsgier Rußlands reichten sich die Hand: der Haß gegen uns einte sie alle. So reifte denn in dem „Dreiverbände" dieser Mächte der Gedanke an den Krieg, der Deutschland verderben sollte; das mit ihm verbündete

10. Der Weltkrieg bis April 1916 - S. 34

1916 - Düsseldorf : Schwann
— 34 — schwer bedrängt worden; ein neuer Stern schien ihm jetzt zu leuchten. Rücksichtslos hatten die Engländer am Suezkanal aus türkischem Gebiet Truppen zusammengezogen, und am 31. Oktober 1914 donnerten ohne Kriegsansage die Schiffskanonen der Russen gegen die türkische Flotte im Schwarzen Meer. Da erhob sich der entschlossene Padischah am 11. November 1914 zur Kriegserklärung gegen die verbündeten alten Erbfeinde, deren begehrliche Blicke seit Menschenaltern auf die Eroberung der Stadt am Goldenen Horn gerichtet waren, und des Kalifen Ruf folgte die islamitische Welt in den „heiligen Krieg". Die deutschen Generäle von Liman und von der Goltz, der bisherige Gouverneur von Belgien, erschienen an der Spitze der türkischen Truppen, und deutsche Soldaten und Matrosen tauchten als Fezträger in Konstantinopel auf. Im Kaukasus, an der persischen Grenze, im Irak, d. h. dem uralten ehrwürdigen Babylonien, entbrannte der große Kampf; von Syrien aus schweiften Türken und Beduinen drohend gegen den Suezkanal, den Nerv des englischen Welthandels, und am Wüstensaum des Pharaonenlandes regte sich der Haß der Senussen gegen das englische Joch. Große feindliche Streitkräfte wurden durch den türkischen Eintritt in den Krieg von Österreichs und Deutschlands Oftgrenzen ferngehalten. Durch die Sperre der Dardanellenstraße verhinderten die Türken die Ausfuhr russischen Getreides besonders nach England und die Einfuhr von Kriegsmaterial nach Rußland. Die Bezwingung der Dardanellen, die zugleich den Fall von Konstantinopel bedeutet hätte, war daher das Ziel der Verbündeten Rußlands. Vergebens hatte man die Griechen und Rumänen zur Teilnahme zu verlocken gesucht, und so begannen denn die beiden Großmächte Frankreich und England allein nach dem Plane des englischen Ministers Grey Anfang 1915 den Kampf um die berühmte Meeresstraße. 38. An den Dardanellen. Seit dem 19. Februar 1915 versuchte die verbündete Flotte von 60 Schiffen durch fast ununterbrochene Beschießung der türkischen Küstenbefestigungen den Durchgang durch die enge Straße zu erzwingen. Aber die schweren türkischen Geschütze sandten Tod und Verderben von den Höhen herab; Felder von Minen sperrten das Gewässer, und 4 große feindliche Kampfschiffe gingen samt ihrer Besatzung auf den Grund. Ergebnislos mußten die Angreifer ihre Schiffe zurückziehen. Das Vordringen nach Konstantinopel sollte jetzt zu Lande über die 600 qkm große Halbinsel Gallipoli versucht werden. Von griechischen Inseln aus, die mit Gewalt besetzt wurden, landeten Engländer und Franzosen Ende April 1915 unter dem Schutze ihrer großen Schiffskanonen starke Truppenmassen bei Seddil Bahr und Art Burun, im August sodann bei Kaba Tepe und in der Suvla-Bai. Aber auf den Höhen, von denen die Halbinsel durchzogen wird, hielten
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