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1. Düsseldorf im Wandel der Zeiten - S. 78

1910 - Düsseldorf : Schwann
— 78 — Barbarossaplatz Düsseldorf Himmelgeist Ludenberg Gumbertstraße Altenbergstraße Berger Allee, Berger ] Ufer und Bergische Landstraße Rather Kirchplatz Jrnrgardstraße Heinrichstraße Limpurgstraße Reichswaldallee Hochstadeustraße ^'1152^1190 ^clr^stro^a' ^Eutscher Kaiser, regierte 1159: Dusseldorp, 1288: Dussillendorp ^ das Dorf an der Düffel; der Düsselbach, 1065: Tussale == das rauschende Wasser; tus, duz — Geräusch duzzic — rauschend. 904: Humilgise = Bienenfeld; gise, geest, geisten — hohes Sand-, Heide- oder Waldland, im Gegensatz zum Marsch- und Sumpfgebiet; die Gemeinde H. wurde 1909 eingemeindet. 1047: Ludonberga = der Volksberg; dort befand Nch eine zum Sd)ntze der Umwohnenden bestimmte Wallburg; liut, ludon — Leute, Bolk; oder von eurem Personennamen Lndo abzuleiten = der Berg des Ludo; die Honfchaft L., seit 1807 zu Gerresheim gehörig, seit 1905 selbständige Bürgermeisterei, wurde 1909 teilweise eingemeindet. Ritter Gnmbert von Eller '[Gumpertus de Elnere], als Ahnherr der Familie erwähnt 1183 und 1193! Sem gleichnamiger Sohn begleitete 1217 Graf Ubolf Iii. von Berg auf dem V, Kreuzzuge und baute, heimgekehrt, mit dem Ritter von Erkerode die „Blutskapelle" südlich Gerresheim. Attenberg an der Dhün, das bergische Stammschloß [1003: Berge] und spätere Zisterzienserkloster [1133^. j In der Richtung nach dein Bergischen Lande. Heinrich Vii. erbaute auf feinem Königshofe Rhode eme Kapelle und bestimmte durd) Urkunde vom 6. Dezember 1224 ihre Einkünfte. Jrmgarb von Berg, Tochter und Erbin Adolfs Iii., vermählt mit Heinrich von Limburg, starb 1248. Heinrich von Limburg, Graf von Berg, reqierte 1225—1244. Limburg, ehemals Hauptstadt der gleichnamigen Grafschaft, jetzt zur belgischen Provinz Lüttich gehörig; die Grafen von Limburg regierten in Berg 1225-1348. Wilhelm von Holland, deutscher König, verpfändete am 29. April 1248 die Königshöfe Rath und Mettmann mit dem zugehörigen Reichswald „Aap" an Graf Adolf Iv. von Berg. Konrad von Hochstaden, 1238—1261 Erzbischof von Cöln, legte am 15. Ang. 1248 den Grund zu dem heutigen Eöluer Dom und am 3. März 1255 den des Bergischen Domes zu Altenberg. Die Erhebung Düsseldorfs zur Stadt. Graf-Adolf-Straße u. I Adolf V., Graf von Berg, regierte 1259—1296, erhob -Platz | am 14. August 1288 Düsseldorf zur Stadt. Worringer Straße I Schlacht bei Worringen am 5. Juni 1288. Löwenstraße ) 1 ®er seit 1225 in das bergische Wappen aufgenommene Ankerstraße / j limburgische Löwe, mit dem Anker als Zeid)en der Schiffahrt versehen, bildet das Wappen Düsseldorfs.

2. Düsseldorf im Wandel der Zeiten - S. 75

1910 - Düsseldorf : Schwann
\5. Geschichtliche Strafen^ und (Drtsnamen. Auf den ehemaligen Waldreichtum deuten hin: An der Busrherinühle | Mühle im Walde. Straße dlirch den Wald. 11. Jahrh.: Therentorpe — das Dorf im Gebüsch; Buscherslraße 35crcnborj Heerdt Lohausen In der Lohe Rath Reichswaldallee Aus'm Rott Am Röttchen Im Rottfeld Rottstraße Stockn in Stoffeln Auf den Broichhailser Weg Bruchstraße Eller Flinger Broich Lichtenbroich L i e r e n f e l d M ö r s e u b r o i ch Rathet; Broich Torfbrnch ter, der — Bauin oder Gebüsch; die Honschaft D. wurde 1384 eingemeindet. 1135 n. 1298: Herde, vielleicht von Hardt — beivaldete Anhöhe. 1147: Lohusen = die Häuser im Gebüsch; 16, loh — Wald oder Gebüsch; Teile der Gemeinde L. wnrden 1909 eingemeindet. Im Gebüsch. 1224: Rhode vor dem Aap — Rodung vor dein Aaper Walde; aap vielleicht keltisch apa — fließendes Wasser, oder lateinisch mansus apus = unbebautes Gebiet; die Bürgermeisterei R. wurde 1909 eingemeindet. Der Aaper Wald war seit der Merowingerzeit Königs-flitt. Ans der Rodnng. An der kleinen Rodung. Im gerodeten Felde. Straße durch die Rodung. 1193: Stoc-heim = das Heim an den Stöcken, d. h. an den beim Roden stehengebliebenen Baumstümpfen oder Wurzelstöcken; die Gemeinde St. wurde 1909 eingemeindet. 1632: Stoffen, als Flurbezeichnung: uf den Stoffen, wahrscheinlich — ans den Stoppeln, d. H. Banin-stümpfen; das Gebiet von St. wurde 1384 einge-i meindet. ehemaligen Sumpfreichtum deuten hin: Hans am Snmvf. Straße durch den Sumpf. Die Eller oder Erle wächst auf wasserreichem Boden; die Bürgermeisterei E. wurde 1909 eingemeindet. Sumpf von Flingern. Lichtung im Sumpfwalde. Sumpffeld; lier = Sumpf, Morast; das Gebiet von L. wurde 1384 eingemeindet. Morastsumpf; mör, moer — Moor; 1384 eingemeindet. Sumpf von Rath; 1909 eingemeindet. Torfsumpf, torf — brennbare Erde, Rasen; 1909 eingemeindet.

3. Deutsche Geschichte im Mittelalter - S. 2

1917 - Düsseldorf : Schwann
Erster Abschnitt. Die germanische Zeit. Land und Volk der Germanen. Die Germanen treten als tchtiges, sugendfrifches Naturvolk in die Geschichte ein. Ihre Kraft liegt in deu Stmmen des Westens, die frh von Nomaden zu Bauern werden. Eine gemeinsame Gttersage ist noch das einzige nationale Band des Volkes. In der Abgeschiedenheit seiner Wohnsitze reift es der geschichtlichen Aufgabe, an die Stelle des Rmer-tu ms zu treten, entgegen. 1. Das Land. Die ltesten Nachrichten der unser Vaterland sind uns von den Rmern berliefert. Es erstreckte sich in ihrer Zeit vom Rhein und von der Donau bis hinauf in den skandinavischen Norden und weit hinaus der den Weichselstrom. Nach dem Vor-gange der Gallier nannten sie die Bewohner Germanen, d. h. Nachbarn (Nahbauern), während die Bezeichnung deutsch, volkstmlich, erst vor kaum 1000 Jahren blich geworden ist. Um die Zeit von Christi Geburt war Germanien noch ein sehr rauhes Land. Weithin bedeckten es von Smpfen unterbrochene Wlder, in denen neben der Eiche, Buche und Tanne auch die Linde, der Lieblingsbaum der Germanen, rauschte. Ein Gewirr von Baum-wurzeln, Schlinggewchsen und Gestrpp berzog den feuchten Wald-boden. Unberhrt durch die Jahrhunderte und so alt wie die Welt", reckten die bemoosten Baumriesen ihre Wipfel empor. Bren und Wlfe, Elentiere und Auerochsen strichen durch die endlosen Forste, und in den dsteren Baumkronen hausten Schwrme von wilden Bienen. Nur in den Lichtungen der Flutler dehnte sich Acker- und Weideland. Als gewhnliche Kornfrucht gedieh drftig der Hafer, hin und wieder Roggen und Gerste. Fr edles Obst war das rauhe Waldklima nicht geeignet; nur kmmerlich reiften die sauren Frchte des wilden Apfelbaumes. Dagegen trug der Ackerboden auch Flachs und allerlei Wurzel- und Bohnengemse, wie Rben, Linsen, Erbsen und besonders Rettiche. Ungehegt lagen die Waldwiesen, auf denen kleine, unansehnliche Pferde und Rinder grasten. Selten und nur mhsam drang ein Fremdling tiefer in das weite, dnn bewohnte Land.

4. Deutsche Geschichte im Mittelalter - S. 4

1917 - Düsseldorf : Schwann
4 - hinter denen Verschlge, mit Kissen aus Gnsefedern, als Schlaf-stellen angebracht sind. Unter dem Boden befindet sich ein kellerartige" Raum, der die Familie Wintertags gegen die Klte schtzt und auch den einfachen Webstuhl birgt; er dient zugleich als Vorratskammer der Hausfrau. 4. Die Feldwirtschaft. Nur Haus und Habe sind unbe-schrnkter Besitz der Familie. Eigentum an Grund und Boden gibt es noch nicht. Alles Acker- und Weideland ist vielmehr ebenso wie der Wald, der Wildpret, Holz und Streu liefert, Allmende", d. h. Allgemeinheit; es gehrt der ganzen Gemeinde, und diese weist den einzelnen Familien Landstcke zur Benutzung an. Angebaut wird nur Sommerfrucht. Dngung ist noch nicht bekannt. Weil der Ackerbau den ungedngten Boden bald erschpft, so mu jedes Jahr ein anderes Stck Landes bestellt werden; das alte dient dann zur Grasnutzung. Einen solchen Betrieb nennt man Feldgraswirtschaft. Der Ackerbau ist noch recht beschrnkt; erst in spterer Zeit suchte man mehr fruchtbares Land durch Rodung des Waldes zu gewinnen. Es wird hauptschlich Viehzucht getrieben; Vieh ist bei den Germanen, wie bei allen Naturvlkern, der wertvollste Besitz, und Rinder- oder Pferdediebstahl gilt als todeswrdiges Verbrechen. 5. In der Familie. In einem grtelumspannten Linnen-kleide, barfig und mit wallendem Blondhaar ist die Hausfrau daheim an der Arbeit. Kessel und Bratspie, Rost ,Dreifu und ein paar hlzerne Gefe bilden ihr Kchengert. Aus Hafer- und Gerstenkrnern, die zwischen schweren Steinen zerquetscht sind, be-reitet sie zum Mahl einen Mehlbrei. Auch Brot wei sie aus diesem zu backen. An- Butter fehlt es nicht. Wildes Obst, Rettiche, Wildpret, das gesotten oder am Spiee gebraten wird, ergnzen den Kchen-zettel. Einziges Gewrz im Haus ist das Salz, das aus einheimischen Quellen gewonnen wird. Als Getrnk dienen Milch und besonders der beliebte Met, den die Frau aus Gerstensaft mit einem Zusatz von Honig bereitet. Geschftig gehen der Mutter die Mdchen zur Hand, die wie sie ein grobes Linnengewand tragen; die in Tierfelle gekleideten Knaben dagegen tummeln sich auf dem Hofe. Die Kinder sind ein naturwchsiges, gut erzogenes Geschlecht; man merkt es ihrem Wesen an, da die Ehrbarkeit und Sittenstrenge der Eltern ihr schnes Vorbild sind. Mde kommt der Hausherr von der Jagd, seiner liebsten Be-schftigung im Frieden, heim. Er trgt einen Brenpelz und Schuhe aus Rindshaut; frei wallt das blonde Haar auf die Schultern herab. Mit Speer und Keule hat er den ruberischen Wolf im Waldesdickicht erjagt.

5. Deutsche Geschichte im Mittelalter - S. 82

1917 - Düsseldorf : Schwann
- 82 Aber die Zhigkeit der wagenden Kaufleute" trotzte Schwierig-Feiten und Gefahren; der sddeutsche Kaufherr fand seinen Weg der die Alpen nach Venedig, der rheinische bers Meer nach England, der niederdeutsche nach Norden und Osten, und fremdes Geld fllte ihre Truhen: die Zeit der Hanse war nahe. Das deutsche Bauerntum. 134. Die Blte der Landwirtschaft. Gute Tage erlebte der deutsche Bauer in der Zeit der Hohenstaufen. Freilich war der Stand Jdrche 1/4 / Pfarre ** I i r rs O'ls _ 1 Huf 11 Gnrtjrit ' .J Wiese. T I 3 rkrr 1" - I Wnjri -f n ^_ , '-_ < - Ein Ansiedlerdorf im Osten. der F r e i e n auf dem Lande fast ganz zusammengeschmolzen. Nur persnlich freie Pchter oder hrige Leute saen auf den Gtern der weltlichen und kirchliche Herren und zahlten ihre Ab-gaben mit den Erzeugnissen der Scholle. Die vornehmen Grund-besitzet hatten sich der eigenen Bewirtschaftung entwhnt, und der Bauer konnte sich um so selbstndiger rhren. Er hatte in harter Arbeit gerodet und gelernt, den Acker verstndig auszunutzen. Im Elsa wute man schon mit Mergel zu dngen, auf weiten Feldern wogten namentlich Roggen und Weizen; Obst- und Weinbau fllten

6. Ausgewählte Abschnitte der Weltgeschichte, Einführung in die geschichtliche Lektüre - S. 85

1916 - Düsseldorf : Schwann
— 85 — Wir aber lassen unsern Blick über den Hof und den „Wurzgarten", über die wohlbestelllen Äcker und das Weideland der Rosse und Rinder hinüberschweifen ins weite Land. Eine der außerordentlichsten Wandlungen in unserer Wirtschaftsgeschichte hat sich inzwischen vollzogen: die Herausbildung des privaten Eigentums an Grund und Boden. In „Hufen" von etwa 7 ha oder 30 Morgen — was man an einem „Morgen" pflügen konnte, nannte man so — ist von offenem oder umgerodetem Lande jedem Markgenossen sein Teil gegeben; das übrige blieb Allmende oder Gemeindeland. Wege mußten oft „eingeschlagen" werden, indem man in der bestimmten Richtung die Bäume fällte. Die Straßen waren natürlich schlecht; „durch dick und dünn", „über Stock und Stein" „fuhr", d. h. wanderte oder ritt man dahin; in „Furten" wie Frankfurt, Schweinfurt (Suevenfnrt) oder Einbäumen zog man durch die Ströme. Noch immer war Vieh der wertvollste Besitz; daß es Freude bereitete, es zur Weide zu führen, sagt uns das Wort „Wonne" für Weide (vgl. Wonne, d. H. Weidemonat). Stolz schaute der Bauer „über die Häupter" seiner ganzen Herde; „überhaupt" sagt man für „allgemein" noch heute. Im März wurden die Lämmer „ausgen e.-zt", d. h. aus der Herde ausgeschieden. Vieh war noch der Hauptwertmesser, bares Geld ein seltenes Ding; Ausdrücke wie eine Schuld „beitreiben", etwa in „gangbarer" Münze, oder „seine Haut (d. h. eigentlich Tierfelle) zu Markte tragen" erinnerten noch heute daran. Brot und Fleisch, dazu allerlei „Würze" aus dem Wurz- oder Krautgarten war die Hauptnahrung; von Mittag- und Abendbrot sprechen wir noch jetzt. Gern ging man noch immer „spürend", d. h. der Spur des Wildes folgend, auf die Jagd, die für jedermann frei war. „Weide" nannte man sie. Das „Weidwerk" stand jedem „Weidmann" frei, und „ausgeweidetes" Wild zum „Wildbret" = Wildbraten herzurichten, war eine Freude der Hausfrau. Bäuerlich war die ganze Wirtschaft. Das Handwerk war nur gering entwickelt, der Schmied (Waffenschmied), hie und da auch der Töpfer, war der einzige, der berufsmäßig mit der „Hand" ein „Werk" machte. „Städte" in unserem Sinne gab es kaum; denn auch die alten Römersiedelungen an Rhein und Donau fingen gleichsam von vorn wieder an, und selbst Aachen, der Lieblingsaufenthalt Karls, war ein Dorf. Nur selten erschien auf dem Lande ein Händler, etwa ein Friese oder Lombarde; wo er auftrat, umdrängte ihn neugierig, die fremde Ware bewundernd, die „altfränkisch" lebende Menge und hörte voll Staunen von den Taten ihres großen Kaisers Karl.

7. Ausgewählte Abschnitte der Weltgeschichte, Einführung in die geschichtliche Lektüre - S. 135

1916 - Düsseldorf : Schwann
— 135 — kein Volk einen solchen Zusammenbruch seiner Kultur erlebt wie das unsrige, und aus tausend Wunden blutend lag das Heilige Römische Reich Deutscher Nation am Boden. Klagend schrieb ein zeitgenössischer Dichter, Sog cm, die Verse nieder: „Was kostet unser Fried'? O wieviel Ströme Blut! Was kostet unser Fried'? O wieviel Tennen Gut!" 7. Deutschland am Ende des Dreißigjährigen Krieges. „Die Bevölkerung Deutschlands," so schildert Biedermanns „ward durch den Krieg und durch die in seinem Gefolge auftretenden verheerenden Krankheiten nicht bloß an manchen Orten, sondern in ganzen Landschaften auf Vs, ja V« ihres früheren Bestandes herabgebracht; für Deutschland im ganzen rechnet man einen Menschenverlust von 4,6 oder noch mehr Millionen Menschen. Auf dem platten Lande verschwanden ganze Dörfer durch Einäscherung. Ein einziger schwedischer General, Pfuel, rühmte sich, in Böhmen 800 Dörfer niedergebrannt zu haben. Biele solche dem Erdboden gleichgemachte Dörser wurden gar nicht wieder aufgebaut, sondern blieben wüst liegen. Derartige „wüste Marken" gab es im Wittenberger Kreise allein auf 74 Quadratmeilen nicht weniger als 343. Andere Dörfer waren entweder durch die Ermordung oder durch die Flucht ihrer Einwohner dermaßen verödet, daß erst ganz neue Ansiedler kommen mußten, um sie wieder zu bevölkern. In einer bestimmten Anzahl von Dörfern im Hennebergischen warnt von 10186 Familien nach dem Kriege nur 3350 übrig, anderswo von 1963 nur 308. Der Viehstand war ebenda dergestalt herabgegangen, daß von 1402 Rindern noch 244, von 485 Pferden 73, von 158 Ziegen 26, von 4616 Schafen gar keines sich'mehr fand. An Gebäuden waren in dem einen Amte 88, in einem andere» 55% zerstört. Die Hennebergischen Einkünfte von den Kammergütern sanken von 73 375 Fl. auf 8444 Fl. herab. Und solche Verwüstungen werden nicht etwa bloß aus einzelnen Gegenden Deutschlands berichtet, sondern nahezu aus allen, aus Bayern und Württemberg sogut wie aus Böhmen, aus Nassau wie aus Sachsen. Nach wieder eingetretenem Frieden fehlte es daher an Händen, an Vieh, an Samengetreide, an Arbeitswerkzeugen, an Ställen, Scheuern, Wohnhäusern, kurz, an allem, ©o erklärt es sich, daß, wie berichtet wird, noch mehr als ein Menschenalter lang in einzelnen Gegenden wohl -/« des früheren Fruchtlandes unbebaut lag, oor dem Kriege 300 Dörfer je 30 bis 40 Äcker (also zusammen 9 bis 12 000 Acker) mit Waid (einer Farbepflanze) bestellt gehabt hatten, nach dem Kriege nur noch etwa 30 Dörfer alles in allem auf 675 Äckern Waidbau trieben, daß der Hopfenbau im Bambergischen (wo er am meisten geblüht) !incm? 9 gänzlich verschwunden war, daß in manchen Teilen Deutschlands die Wolfe wieder überhand nahmen, ja daß hier und da, wie im Böhmer-walde, im Flchtel- und Erzgebirge, selbst Bären gesehen wurden. Und bei so geringem Ertrag des Bodens hatten nicht einmal die Bodenprodukte einen emiprecheitden Preis. Der Scheffel Weizen, der 1627 27 Groschen gekostet kostete 16o7 nur noch 8, der Scheffel Korn war von 1618-22 auf 7 bis 8 1 Deutsche Volks- und Kulturgeschichte, 3. Teil, Wiesbaden 1886.

8. Griechische und römische Geschichte - S. 56

1915 - Düsseldorf : Schwann
B. Die Rmer. Nach dem Verfall der Griechenstaaten entwickelt sich Rom zum Mittel-punkt der Völker und schlielich zum Haupt eines Weltreiches. Die Bedeutung der Rmer liegt auf dem Gebiete von S t a a t s v e r -waltung, Recht und G e s e ij; darin sind sie die Lehrmeister aller Zeiten geworden. Italien und Rom. 91- Die Beschaffenheit des Landes. Die Halbinsel Italien, das Land des Rmervolkes, erstreckt sich in der Form eines Reiter-stiefels weit in das Mittelmeer. Ihre Gre betrgt etwa zwei Drittel von Preußen. Die Alpen trennen sie vom Rumpf Europas. Das Land wird der Lnge nach vom Apenningebirge durchzogen. Dieses lt, von Oberitalien abgesehen, nur im Westen Ebenen brig, die etwa ein Zehntel der ganzen Halbinsel ausmachen. Sie sind gnstig fr den Ackerbau, während die ausgedehnten Bergweiden zur Viehzucht einladen. Die Kste ist arm an Hfen; an der Ostseite fehlen sie vllig. So ist es gekommen, da die Bewohner im Alter-tum mehr Ackerbauer und Hirten als Seefahrer waren. Das Klima ist nicht so gleichmig milde, wie in dem sdlicher * gelegenen Griechenland. Die heutige Pflanzenwelt Italiens war den alten Rmern zum grten Teil unbekannt; griechische Ansiedler brachten den lbaum und die Rebe mit, und Apfelsinen und Zitronen wurden erst Jahrhunderte nach Christi Geburt von Asien her ein-gefhrt. 92. Die Landschaften. Oberitalien wird von dem Po und seinen groen Nebenflssen durchstrmt. Es hie bei den Rmern nach seinen Bewohnern Gallien, und zwar zum Unter-schiede von dem jenseits der Alpen gelegenen Gallien, dem heutigen Frankreich, das diesseitige. In Mittelitalien waren am wichtigsten drei Land-schaften an der Westkste. Sm Norden lag Etrrien. Seine Bewohner, die Etrusker, waren schon in ltester Zeit ein gesittetes Volk. Sie trieben Seefahrt, Handel und Gewerbe. Tongefe, Schmucksachen und Bildwerke, die man in ihrem Lande entdeckt hat, zeugen von hoher Kunstfertigkeit. Auch bedeutende Bauwerke verstanden sie zu errichten. Manches haben die Rmer von ihnen gelernt. Sdlich von Etrurien stoen wir auf L a t i u m [fpr.lzimn], d. h. die Ebene. Hier.wohnten die ackerbautreibenden Latmer. Ihre

9. Griechische und römische Geschichte - S. 6

1915 - Düsseldorf : Schwann
A. Die Griechen. Die Bedeutung der Griechen beruht auf ihren vorbildlichen Leistungen in Wissenschaft und Kunst; sie haben durch ihre Begabung die menschliche Bildung zu hoher Blte entwickelt. Das Land. 4. Die Beschaffenheit. Griechenland ist der sdliche Teil der Balkanhalbinsel. Es ist etwa halb so groß wie das Knigreich Bayern, der achtmal kleiner als unser deutsches Vaterland. Zahl-reiche Buchten dringen tief in das gebirgige Land; besonders hafenreich ist die Ostkste. Kein Ort ist mehr als 50 km vom Meere entfernt. Der kalkhaltige Boden Griechenlands ist blo zu einem Viertel Ackerboden. Nur wenige unbedeutende Flsse, die im Sommer oft ganz versiegen, bewssern ihn. Das Land ist daher nicht sehr fruchtbar. Der Getreidebau beschrnkt sich auf die. sprlichen .Ebenen. In den Gebirgsgegenden herrscht Viehzucht; Ziegen und Schafe weiden auf den drftig bewachsenen Hhen. Als Lasttiere hlt man Maultiere und Esel. Das Klima ist natrlich viel milder als bei uns. Der Winter bringt wenig Klte; Eis und Schnee sind kaum bekannt. Hufig regnet es im Frhjahr, selten zur Sommerzeit. Die Hitze wird gemildert durch die Nhe des Meeres. Krftig gedeihen die Olive und der Maulbeerbaum. Kstliche Frchte sind Feigen, Granat-pfel und Kastanien, und an sonnigen Abhngen rankt ppig die Rebe empor. Sdfrchte, wie Apfelsinen und Zitronen, sind erst gegen Ende des Altertums von Asien aus eingefhrt. In heiterer Klarheit strahlt der Himmel auf die Mannig-faltigkeit der Natur herab, und der Berg und Tal, Land und Meer schweift der Blick in die blaue Ferne. 5. Die Landschaften. Einbuchtungen des Meeres zerlegen das Land in drei Teile: Nordgriechenland, Mittel-griechenland und die Halbinsel Peloponn6s,d. h. Insel des Pops, eines altgriechischen Helden.

10. Deutsche Geschichte von der Völkerwanderung bis zum Westfälischen Frieden - S. 26

1914 - Düsseldorf : Schwann
wenig, und ba§> Geld ist selten. Nur hin und wieder erscheint ein fremder Händler, und die billigen Schmucksachen, Bronzewaren oder Tuche, die er anbietet, erregen das Staunen der weltfremden, „altfränkisch" lebenden Bauern. § 43. Das Wirtschaftsleben. Wer damals die deutschen Lande durchwanderte, sah trotz aller Not der Zeit überall einen wirtschaftlichen Fortschritt. Zwar bedeckten noch immer den größten Teil des Bodens Wald und Heide, Sumpf und Moor; aber in allen Gegenden traf man turmgeschmückte Klöster, große Königs- und Herrengüter, ausgedehnte Bauerndörfer, die eine weite, in „Hufen" von etwa 7 ha geteilte Acker- und Weideflur umgab. Immer mehr wich die Wildnis zurück. In den Wäldern erklang die Axt und in den Dörfern der Hammer des Schmiedes, der noch der einzige Handwerker war. Deutschland erlebte eine Zeit der Siedelung, wie heute noch Amerika und Australien. Zahlreiche Ortsnamen auf rode oder rade, holz, lar (Boden), loh (Wald), z. B. Wernigerode, Fritzlar, Gütersloh, deuten noch darauf hin. Es gab fast nur bäuerliche Wirtschaft. „Städte" fand der Wanderer hauptsächlich am Rhein und an der Donau. Sie waren aber nur kümmerliche Reste aus der Römerzeit, und ihre Bewohner trieben meist ehrsamen Ackerbau, während der Handel in den Händen von Juden, Lombarden oder Friesen lag. § 44. Das Lehnswesen. Schon seit der Merowingerzeit teilten die Könige aus den großen Kronländereien, die ihnen in den eroberten Gebieten zugefallen waren, vielfach Güter, auch Burgen oder Forsten, an ihre Großen leihweise, als Lehen aus. Der Lehnsmann, Vasall genannt, leistete dem Lehnsherrn dafür feierlich das Gelöbnis der Treue; zum äußeren Zeichen legte er kniend seine gefalteten Hände in dessen Rechte. Er war ihm fortan zu Hos- und Staatsdiensten, besonders aber zur Heeresfolge verpflichtet. Bei Untreue verfiel das Lehen wieder dem König. In der Regel ging es sonst durch neue Verleihung vom Vater auf den Sohn über. Auch die Kirche wurde reich mit Lehen bedacht. Um sich die Großen willfährig zu erhalten, oder nm besondere Dienste zu belohnen, gaben die Könige im Laufe der Zeit mehr und mehr Krongitt als Lehen aus der Hand. Immer geringer wurde dadurch ihre wirkliche Macht, die der hohen Vasallen aber stieg. Diese betrachteten ihre Lehen allmählich als erblich, und so bildete sich ans ihnen der deutsche F ü r st e n st a n d. Ihrerseits verliehen die Großen Teile ihres Besitzes oder Lehens an andere weiter und schufen sich dadurch eigene, niedere Vasallen. Diese leisteten ihnen jetzt reisigen, d. h. reitermäßigen Kriegsdienst; der alte Heerbann, das Aufgebot der Freien, die langsam zu Fuß ins Feld zogen, hatte sich überlebt. Das Reich war zum Lehnsstaat geworden, und das
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