Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Inhalt: Zeit: Altertum, Mittelalter, Neuzeit
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Die Römer.
Italien und seine ältesten Bewohner.*)
Italien ist die mittlere von den drei großen Halbinseln Südeuropas; fast in Form eines Stiefels streckt es sich in das Mittelmeer hinaus. Im Norden trennen es die Alpen von dem übrigen Europa; auf allen andern Seiten wird es vom Meere umspült. Vom Norden bis nach Süden wird es von einer Bergkette, den Apenninen durchzogen, von denen nach Osten und Westen zu eine Menge Flüsse sich ins Meer ergießen. Der bekannteste ist der Tiber; an ihm liegt Rom, früher auf sieben Hügeln. Den nördlichen Theil des Landes durchströmt am Fuße der Alpen der Po mitten in einer großen und fruchtbaren Tiefebene. Der Vesuv bei Neapel und der Aetna aus der Insel Sicilien sind als feuerspeiende Berge berühmt.
Die Natur hat Italien zu einem europäischen Lustgarten geschaffen. In den südlichen Theilen insbesondere herrscht fast ein immerwährender Frühling; ein stets blauer Himmel wölbt sich über die üppige Flur; milde Seelüfte kühlen in den heißen Tagen die Mittagsgluth. Das Land ist so fruchtbar, daß in vielen Gegenden zwei- bis dreimal geerntet wird. Außer Getreide und köstlichem Wein gedeihen Feigen, Zitronen, Oliven, Apfelsinen u. f. w. vortrefflich in großer Menge. Wegen solcher Fülle des Segens war diese Halbinsel von jeher nicht nur der Stolz seiner Bewohner, sondern auch das Land der Sehnsucht für den Fremden. Auch hat das graueste Alterthum schon der Gegend Zauber erkannt und gewürdigt. Als die Griechen, die feinen Kenner und Empfinder des Schönen, das Land entdeckten, wurden sie so entzückt von seiner Schönheit, daß sie in Schaaren die Heimath verließen, sich neue Wohnungen zu bauen am fernen Strande, und noch Jahrhunderte wallete die poetische Sage von den Wundern desselben hinüber nach Altgriechenland. Hierher versetzten seine Dichter die hesperidi-schen Gärten, hierher die elysäischen Gefilde, die ewig blühenden. Homer läßt seine Sirenen hier singen, an Neapels Küste zauberte seine Circe. Selbst der ernste »forschende Aristoteles« spricht von diesem herrlichen Lande wie von einer neuen Welt, von einem Eldorado.
Auch für Handel und Verkehr hat Italien eine überaus günstige Lage. Durch das Mittelmeer steht es nicht nur mit den gesegnetsten Ländern von Europa, sondern auch mit dem reichen Asien und Afrika in naher Verbindung.
Italien besteht aus drei Theilen: aus Oberitalien, Mittelitalien und Unteritalien oder Großgriechenland. Westlich
*) Nach mehreren Schriftstellern.
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Extrahierte Personennamen: Homer
Extrahierte Ortsnamen: Italien Italien Südeuropas Europa Rom Neapel Sicilien Italien Altgriechenland Neapels Italien Europa Afrika Oberitalien Mittelitalien Unteritalien
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3. Hoser in Innsbruck. Jetzt bernahm Andreas als Ober-kommandant in Diroll" (Tirol) die Regierung des Landes. Die Kaiserliche Hofburg in Innsbruck wurde sein Quartier. Aber bescheiden wollte er V nur die einfacheren R Gemcher bewoh-
nen. Tglich besuchte Rs
er mehrere Male Is
die nahe Hofkirche. Sgk
Seine Banerntracht behielt er ^ schlichte
ihm vort einem Gast-
Andreas blieb arm, | \
wie er gekommen ^ ^ J xxil||L
war. Die meisten 1
ihn Anderl" und K
W'mo hatt^er ^ .. !',
sflgte An ihm Ba-> t>ae hofer-denimal auf dem Iselberg bei Innsbruck.
ter": wenn er ihn
necken wollte, auch wohl Exzellenz". Wegen der Bedrngnis des Landes verbot der Sandwirt alle Blle und Tanzmusik, ausge-nommen bei Hochzeiten, und ebenso untersagte er den Besuch von Wirtshusern während des Gottesdienstes. Fr Gott und das Vaterland" stand auf den Mnzen, die er prgen lie. Bei allem,
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das Lateinische, war fein und hochentwickelt; neuere Sprachen, wie das Italienische und Französische, sind aus ihr hervorgegangen. An Latium schloß sich das gesegnete Kampanien, d. h. ebenfalls die Ebene, an. Es erstreckte sich rings um den Vulkan Vesuv und war der „Garten von Italien". In dieser Landschaft gab es reiche Griechenstädte, wie das schön gelegene Neapel.
In Unteritalien herrschten seit früher Zeit die Griechen vor, welche die vielgegliederte Küste mit zahlreichen Ansiedlungen bedeckten. Nach ihnen hieß Unteritalien wohl Großgriechenland, d. H. das weitere Griechenland. Sie trieben vorzugsweise Handel und Gewerbe. Die Römer haben durch sie die Buchstabenschrift, Matze und Münzen kennen gelernt.
Die bedeutendste Griechenstadt war das meerbeherrschende Tarent. Von den Inseln ist am wichtigsten das dreispitzige Sizilien. Die an der schmälsten Stelle nur 3 km breite Straße von Messina trennt sie vom Festlande. Der höchste Berg ist der feuerspeiende Ätna, der mit 3000 m Höhe die des griechischen Olymp erreicht. Zahlreiche griechische Pflanzstädte bedeckten die östliche Küste.
§ 104- Rom. In der Landschaft Latium, am linken Ufer des fischreichen Apenninflusses Tiber und etwa fünf Stunden vom Meere entfernt erblicken wir die Stadt Rom. Der Name bedeutet „Stromstadt". Eine Landstraße, die von Latium nach Etrurien zog, überschritt bei Rom den Fluß, der hier auch schiffbar wird. Der älteste Teil der Stadt lag auf dem Palatinushügel. Mit der Zeit dehnte sie sich über sechs weitere Hügel von 50 bis 60 m Höhe aus; die Siebenhügelstadt nannte man sie deshalb. Im Süden liegen die wegen ihrer Fieberdünste gefürchteten pontinifchen Sümpfe; sie waren im Altertum lange nicht so gefährlich wie heute, denn man trieb einen sorgfältigen Ackerbau. „Rom ist nicht in einem Tage erbaut worden", d. h. die Stadt hat sich aus einem kleinen Dorfe erst im Laufe der Jahrhunderte zu einer Weltstadt entwickelt, wp-o Die Römer verlegten ihre Gründung in das achte Jahrhundert ' v. Chr.; aber ihr Alter ist viel höher, als sie glaubten.
§ 105* Der Einfluß des Landes auf die Römer. Die Natur der ebenen Landschaft Latium verwies die Römer auf den Ackerbau. So waren sie denn auch im Gegensatze zu dem Handelsvolke der Griechen Jahrhunderte lang ein Bauernvolk, und der Ackerbau allein galt ihnen als ehrenvoll. Sie mißachteten Handwerk und Handel und hatten wenig Sinn für Wissenschaft und Kunst. Der Ackerbau machte das Volk stark und kriegstüchtig und war die Quelle einer großen Liebe zu Familie und Vaterland. Das bäuerliche Leben gewöhnte es an Ordnung und richtete seinen Sinn auf das Nützliche. Während die kunstsinnigen Griechen Prachttempel und Bildwerke
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Extrahierte Ortsnamen: Latium Kampanien Neapel Unteritalien Unteritalien Griechenland Tarent Sizilien Messina Rom Latium Rom Latium Etrurien Rom Latium
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häufig niedergehende Lawinen (Schneestürze), die sich beim
Schneewetter bilden und donnernd von den Bergen in die Täler
rollen, wo sie oftmals ganze Ortschaften verschütten.
Der Lage nach teilt man die Alpen in West- und Ostalpen.
Die W e st a l p e n bilden die Grenzscheide zwischen Italien und
Frankreich. Sie erstrecken sich vom Mittelmeere bis zum Montblanc
und umfassen die Französischen, Italienischen und Schweizer Alpen.
In den Französisch-Italienischen Alpen erhebt sich der M o n U
blanc, der höchste Berg Europas (4800 m). Südlich davon
liegen der M o n t C e n i s und der Kleine S t. B e r n h a r d.
Die durch den Mont Cenistuunel führende Bahn verbindet Frank-
reich mit Italien. Die im Bau begriffene Jura-Simplonbahn
soll durchs Rhonetal eine direkte Verbindung zwischen Paris und
Mailand herstellen.
Der Mittelpunkt der Schweizer Alpen ist der St. Gotthard,
auf dem Rhein, Rhone, Reuß und Tefsin entspringen. Eine Kunst
straße, deren Hauptstrecke der 15 km lange St. Gotthard-Tunnel
ist, verbindet Deutschland mit Italien. Andere Alpenübergänge
sind noch die Straße über den G r o ß e n S t. B e r n h a r d, die
S i m p l o n st r a ß e, die B e r n h a r d i n st r a ß e und die
S p l ü g e n st r a ß e. Die Alpen werden alljährlich von zahlreichen
Fremden besucht. Der R i g i und Pilatus, am Vierwaldstätter-
See gelegen, gewähren eine herrliche Aussicht auf das Hochgebirge.
Die O st a l p e n reichen von: Montblanc bis zur Ungarischen
Tiefebene. Sie bilden den Hauptkern des Alpengebietes und liegen
fast gänzlich auf österreichischem Gebiete. Zu ihnen gehören die
Bayrischen Alpen, die T ir o l e r Alpen, die Hohen Tauern,
die Salzburger Alpen.
Bei der Murquelle spaltet sich die Gruppe in zwei Flügel.
Der nordöstliche endet mit den O st e r r e i ch i s ch en Kalkalpen
(Salzkammergut) und dem W i e u e r W a l d. Der südliche Flügel
berührt mit dem Karste (Adelsberger Grotte) das Adriatische Meer.
Die höchsten Berge der Ostalpen sind der Großglockner
(3800 m) und der Groß-Venediger (3700 m).
Das Klima ist nach den verschiedenen Höhenstufen verschieden.
3. Erwerbsquellen. In den Tälern und unteren
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Extrahierte Personennamen: Gotthard
Extrahierte Ortsnamen: West- Italien Frankreich Berg_Europas Italien Paris Mailand Rhein Deutschland Italien Vierwaldstätter-
See Ungarischen
Tiefebene
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a) Der Schweizer Jura, an der Grenze Frankreichs geleger,,
ist ein Kalkgebirge, das sich steil und schroff aus der Ebene erhebt.
Der Iura ist wasserarm, reich an Höhlen und Versteinerungen.
Außer Ackerbau (Sommergerste, Hafer und Kartoffeln) treibt die
Bevölkerung Uhren-, Gold- und Silberwaren- und Seidenindustrie,
Hüttenwesen, Glas-, Ton- und Ziegelindustrie. Die bedeutendsten
Orte sind Genf und Neuenburg.
b) Die Schweizer Hochebene breitet sich als eiu Längental
zwischen Jura und Alpen aus. Sanft gewölbte Höhenrücken, die
freundliche Laub- und Nadelwälder tragen, durchziehen das Gebiet.
Der Boden der Hochebene ist fruchtbar und das Klima milde. Die
Bevölkerung treibt Ackerbau, Wein- und Obstbau und Gewerb--
tätigkeit. Züri ch ist Mittelpunkt der Seiden-, Baumwollen- und
Maschiuenindnstrie. L u z e r n am Vierwaldstätter See ist Reiseziel
zahlreicher Vergnügungsreisender. Bern, Bundeshauptstadt, treibt
umfangreichen Handel und lebhafte Maschinen- und Wollenindustrie.
c) Die Schweizer Hochalpen. (Vergl. S. 75).
3. Die Bewässerung der Schweiz ist äußerst reich. Die
Hauptströme sind Rhein, Aar und Rhone. Der Vierwaldstätter
See wird von einem Kranze blühender Ortschaften umgeben.
Der Gensersee wird von der Rhone durchflössen. Die Nord-
feite ist von zahlreichen Städten und herrlicheu Schlössern und
Villen umkränzt. B r i e n z e r - und Thuuer See zeichnen
sich durch herrliche Umgebung aus. Palastartige Hotels, stattliche
Pensionats mit reizenden Anlagen, freundliche Landhäuser und
Gärten ziereu die Ufer
4. Politische Verhältnisse. Die Schweiz ist eine
Bundesrepublik, die aus 25 Einzelstaaten oder Kantonen besteht.
Die Regierung wird durch den Bundesrat ausgeübt, an dessen
Spitze der Präsident steht. Die Bevölkerung besteht aus deutschen,
französischen und italienischen Elementen. Die Deutschen bewohnen
den Norden mit den Städten Bern, Bafel, Zürich, Luzern. Die
Franzosen nehmen den Westen mit dem Hauptorte Genf ein. Die
Italiener haben den Süden inne. Sie beschäftigen sich mit Stroh-
flechterei (Mattenhüte) und Fremdenführung. Die größere Hälfte
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Zeit ausgefüllt, die Lagune verschwindet und die Nehrungen ver-
schmelzen mit dem Festlande. So schiebt sich das Mündungsgebiet
immer weiter ins Meer vor, und die Küste rückt immer weiter
meerwärts.
Die wichtigsten linken Ponebenslüsse sind Ticino, (titschino),
A d d a , Oglio (ölja) und M i n c i o (mintschio). Die meisten
fließen durch Alpenseen (Lago- Maggiore, Comer See, Garda See),
die infolge ihrer paradiesischen Lage jährlich von vielen Reisenden
aufgesucht werden.
Die Potiefebene ist äußerst fruchtbar. Das warme Klima
und die reichliche Bewässerung rufen einen üppigen Pflanzenwuchs
hervor, so daß das Gebiet einem großen Garten gleicht. Die
Felder liefern Weizen und Mais. Im Podelta gedeiht sogar der
Reis. Die Wiesen liesern in günstigen Jahren drei bis vier Schnitte.
Die Grenzen der einzelnen Felder sind mit Pappeln, Ulmen und
Maulbeerbäumen bepflanzt. An ihnen winden sich üppige Wein-
ranken empor, die im Herbste mit reifen Trauben behangen sind.
So gewährt der Boden gleichzeitig eine dreifache Ernte: Getreide,
Nahrung für die Seidenraupen und Trauben.
Die Potiefebene ist dicht besiedelt. Die Städte sind Sitz
reger Gewerbtätigkeit. Turin a. Po, Fabrikort für Seidenbau
und Industrie. Mailand (500 000 Einw.), Eisenbahnknoten-
Punkt und Mittelpunkt der Seidenindustrie, reich an Kunstbauten.
M a n t u a, Festung. Andreas Hofer. Verona a. d. Etsch
treibt Seidenindustrie. Venedig, auf den Lagunen des Adria-
tischen Meeres, ist reich an Kunstschätzen und herrlichen Gebäuden
wie Dogenpalast, Markuskirche usw. 140 Kanäle durchschneiden
die Stadt und dienen als Straßen.
b) Die eigentliche Halbinsel wird von dem Apennin durch-
zogen. Das Gebirge besteht vorzugsweise aus grauem Sandstein
und erreicht in den A b r u z z e n mit dem 3000 m hohen Gran
S a s s o seinen wildesten und rauhesten Teil. Die Gipfel sind bis
zum Mai mit Schnee bedeckt. Bis zur halben Berghöhe baut
man Getreide, Obst und Wein; in den sonnigen Tälern gedeiht
sogar die Olive. Auf den Höhen weiden die Hirten ihre Schaf-
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übrig. Auf der Halbinsel A p u l i e n wird Schafzucht getrieben.
Der Hauptort ist Brindisi.
Die bedeutendsten Städte sind: Parma Fabrikort für Seiden-
bau und Käsefabrikation (Parmesankäse) Bologne (bolünja)
starke Festung und mächtige Handelsstadt für Maschinen-, Samt-
und Seidenwaren. Genua, erste See- und Handelsstadt Jta-
liens, hat bedeutende Industrie. Florenz treibt Seidenindustrie
und Strohslechterei und fertigt Marmor- und Alabasterarbeiten an.
Roma. Tiber, Hauptstadt. Der Vatikan ist Sitz des Papstes,
der Quirinal Residenzschloß des Königs. Industrie und Handel
sind im Ausblühen begriffen. Neapel am Fuße des Vesuvs
steigt halbkreisförmig vom Golfe auf („Sieh Neapel und stirb").
Wichtiger Handelshasen für Ol- und Weinbereitung, Seiden-, Woll-
und Baumwollindustrie. An der Küste liegen die Inseln Jschia
(iskia) und K a p r i mit der „Blauen Grotte".
c) Die Inseln, a) Sizilien, durch die Straße von Messina
vom Festlande getrennt, besitzt ein heißes und regenarmes Klima.
Die meisten Flußbetten sind im Sommer ausgetrocknet. Die höchst-
gelegenen Striche sind mit Heideflächen bedeckt, die sich für Schaf-
zucht eignen. Im übrigen ist der Boden frucktbar und gut an-
gebaut (künstliche Bewässerung). Besonders gedeihen Weizen,
Mais, Wein, Zitronen, Apfelsinen, Oliven Zuckerrohr, Baumwolle.
Im Osten erhebt sich der Ätna, ein feuerspeiender Berg. Die
Hauptstadt Palermo fertigt Seiden- und Baumwollengewebe,
Gold- und Silberwaren. M e s s im et *) führt Südfrüchte und Wein
aus, bereitet Seide, Leder, Korallen und treibt Fischerei.
d) Sardinien, durchweg gebirgig, weist große Waldungen und
Weideflächen auf. Der fruchtbare Boden ist meist unbebaut. Die
spärliche Bevölkerung treibt Viehzucht. Der Bergbau liefert Blei,
Zink, Eisen, Schwefel. Die Hauptstadt C a g l i a r i (kaljari) treibt
Handel mit Landesprodukten (Ol, Wein, Käse, Salz).
c) Die Insel Elba im Tyrrhenischen Meere besitzt ein mildes
Klima und einen halbtropischen Pflanzenwuchs, so daß sogar die
Dattelpalme im Freien gedeiht. Verbannungsort Napoleons.
*) Die Stadt, Weihnachten 1908 durch ein Erdbeben fast gänzlich
zerstört, soll wieder erbaut werden.
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Korinthen, Wein, Salz, Mineralien, Marmor und Schwefel. Tie
Industrie erstreckt sich nur aus Baumwollen- und Seidenspinnerei.
Der Handel ist größtenteils Seehandel. Zur Ausfuhr gelangen
außer deu Laudesprodukteu Ziegen- und Lammfelle. An der Ein-
fuhr beteiligt sich Deutschland mit verschiedenen Jndustrieartikeln.
Griechenland ist eine konstitutionelle Monarchie. ^Die Bewohner
sind griechisch-katholisch. Die Hauptstadt ist Athen. K o r i n t h
führt Korinthen, Oliven, Feigen und Tabak aus. Die wichtigsten
Inseln sind Euböa, die Zykladen und die Jonischen Inseln.
3. bis Npennin-Kalb'msel.
1. Lage, Grenzen, Größe. Die Halbinsel erstreckt sich
in Form eines Stiefels lang und schmal ins Mittelmeer. Sie
wird im Norden von den Alpen im Osten vom Adriatischen Meere,
im Süden vom Jonischen und im Westen vom Tyrrhenischen
Meere begrenzt. Die Westküste besitzt mehrere Busen, z. B. Golf
von Enfemia, die Buchten von Salerno, Neapel und Genua. Die
Südseite enthält den Golf von Tarent. Italien ist halb so groß
wie Deutschland und hat 33 Mill. Einw. (113 auf 1 qkm).
2. Bodenbeschaffenheit. Italien besteht aus drei
Gebieten, uämlich: der P o t i e f e b e u e, der eigentlichen
Halbinsel und den Inseln.
a) Die Potiefebene. Die Po- oder Lombardische Tiefebene
ist ein breites Talbecken, das sich zwischen den Alpen, den Apen-
ninen und dem Adriatischen Meere ausdehnt. Das Gebiet, ein
früherer Meerbusen des Adriatischen Meeres, ist im Laufe der Zeit
durch den Schutt und Schlamm der Alpenflüsse ausgefüllt worden.
Der Hauptfluß ist der Po, der auf den Westalpen entspringt.
Anfänglich ist der Lauf reißend, so daß sich die mitgeführten Schutt-
und Geröllmassen erst im Mittel- und Unterlaufe ablagern können.
Kurz vor der Münduug bildet der Fluß ein weites, sumpfiges Delta-
gebiet und ergießt sich in mehreren Armen in des Adriatische Meer.
An der Küste ziehen sich langgestreckte Nehrungen hin, die
ihre Entstehung dem Zusammenströmen des Fluß- und Seewassers
verdanken. Wo beide Strömungen sich begegnen, fallen die mit-
geführten Siukstosse nieder. Dadurch wird die Niederung mit der
TM Hauptwörter (50): [T24: [Schiff Meer Insel Küste Land Fluß See Wasser Hafen Ufer], T44: [Alpen See Stadt Schweiz Italien Meer Berg Insel Fuß Inn], T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden]]
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Extrahierte Personennamen: B._Golf
von_Enfemia
Extrahierte Ortsnamen: Deutschland Griechenland Athen Adriatischen_Meere Salerno Neapel Genua Tarent Italien Deutschland Italien
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Herden, wobei sie von starken Hunden gegen die Abruzzenwölfe
unterstützt werden.
Nach Westen dehnt sich der Apennin allmählich zu einem Vor-
lande ab. Die Riviera wird wegen ihres milden Klimas und
ihrer landschaftlichen Reize alljährlich von vielen Kranken aufge«
sucht. In der Toskanischen Ebene wechseln herrliche
Olivenhaine, Kastanienwälder, Maulbeerbäume mit wogenden Ge-
treidefeldern und Weinplantagen ab. Bei Toskana werden Eisen-
und Kupfererze gefördert.
An der Küste zwischen dem Golf von Neapel und dem Arno
breitet sich eine weite Snmvfniederung mit ungesunder Fieberluft
aus Waremmen). Im Winter sind die Maremmen von zahl-
reichen Pferde-, Rinder- und Schafherden bevölkert, die aber, wenn
der Sommer mit seinen Fieberdünsten naht, nach dem Apennin
flüchten.
Die Römische Ebene breitet sich zwischen dem niittleren
und unteren Tiberlaufe aus. Sie ist ein hügeliges, baumloses Ge-
biet und wird größtenteils als Weidegrund benutzt. Schaf-, Pferde-
und Büffelherden werden von berittenen Campagnolen geweidet.
Die C a m p a n i s ch e Ebene, die sich um den Unterlauf
des Voturno ausdehnt, ist überaus fruchtbar und sorgfältig ange-
baut. Die Italiener nennen Campagnien mit Recht „ein Stück
auf die Erde gefallenen Himmels." Immergrüne Wiesen und
herrliche Weizen- und Maisflächen dehnen sich aus. Auch an
Orangen, Wein, Granatäpfeln, Zitronenbäumen und Johannisbrot
ist kein Mangel. Nach Süden schließen sich die P o n t i n i s ch e n
Sümpfe an, die in der Neuzeit der Kultur wieder erschlossen
werden sollen.
Bei Neapel erhebt sich der Vesuv, ein 1280 m hoher Ge-
birgsstock. Auf einer lavafreien Stelle befindet sich das Obser-
vatorium. Der Kegel des Berges ist mit einer schwarzen Lava-
decke umgeben. Um den Fuß des Berges zieht sich ein Kranz
oon wohlhabenden Ortschaften hin, die von herrlichen Obst- und
Weingärten, Feigen-, Ol- und Nußbäumen umgeben sind.
Auf der Ostseite tritt der Apennin näher an das Meer heran,
fällt steil ab und läßt nur schmale, unfruchtbare Küstenstreifen
TM Hauptwörter (50): [T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T44: [Alpen See Stadt Schweiz Italien Meer Berg Insel Fuß Inn], T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht]]
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Inhalt: Zeit: Altertum, Mittelalter, Neuzeit
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dem gemeinschaftlichen Namen der Niederlande benannt werden;
außerdem besaß er die Freigrafschaft und das Herzogthum Burgund.
Ein ausgedehnter Handel verlieh diesen Ländern die höchste Blüthe.
Karl hätte der glücklichste Fürst seiner Zeit sein können; aber sein
stolzer, hochstrebender Sinn stand nach größeren Dingen, vielleicht
gar nach der Kaiserkrone. Deshalb sah er es gern, als Kaiser Fried-
rich Iii. seinen Sohn Maximilian mit seiner einzigen Tochter
Maria, welche einst die Erbin der burgundischen Länder wurde,
zu vermählen wünschte. — Bei dieser Verhandlung bat er den Kaiser
um den Königsnamen. Beide verabredeten nun hierüber eine Zu-
sammenkunft in Trier (1473).
Der reiche Herzog erschien mit mehr als kaiserlicher Pracht,
Friedrich aber, welcher bei der Unordnung in seinen Erbländern
fast immer Mangel litt, erschien neben ihm in gar ärmlicher Gestalt.
Das mochte den Kaiser verdrießen; vielleicht mißfiel ihm überhaupt
der stolze Sinn und das anmaßende Betragen des Herzogs; denn
so sicher hielt dieser sich der Königswürde, daß er die Kleinodien
zu seiner Krönung mit sich gebracht hatte und schon Anstalten zu
dem großen Feste machen ließ. Wie mußte er entrüstet sein, als
der Kaiser plötzlich, ohne ihn gekrönt zu haben, ja ohne Abschied
zu nehmen, von Trier wieder abzog mit der kalten Entschuldigung,
daß seine Gegenwart in Köln, wegen der Uneinigkeit des Erzbischofs
und seines Kapitels, dringend nöthig sei. Voll Zorn und keines-
weges zu der Heirath mit dem österreichischen Hause geneigt, ver-
ließ der Herzog gleichfalls Trier.
Der unruhige Karl wandte sich nun bald darauf gegen den Her-
zog von Lothringen, dessen Land er gern mit dem seinigen ver-
einigt hätte. Ec eroberte die Hauptstadt Nancy, ließ sich dort
huldigen und gebrauchte dann seine Waffen gegen die Schweizer,
damit sein Reich von den Quellen des Rheins bis nach seiner Mün-
dung mächtig hinabliefe. — Vergebens stellten ihm die Schweizer
vor, daß ihr ganzes Land nicht so viel werth sei, als das Geschirr
seiner Pferde; er fiel in die Schweiz ein und hielt sich des Sieges
schon so gewiß, daß er die schweizerische Besatzung von Granson,
welches er eingenommen, an den Bäumen aufknüpfen ließ.
Da eilten die Eidgenossen, 20,000 an der Zahl, gegen Granson,
ohne Zagen vor des Herzogs dreimal so großer Stärke. In der
Frühe des 3. Märzes (1476) zeigten sich schon die Luzern er,
Schwyzer und Berner Oberländer als Vortrab an dem Ufer
des Neuenburger Sees und den Bergen des Jura. Nach vollendetem
Gebet geschah ihr Angriff. Festen Schrittes zogen Freiburg und
Bern, angeführt vom kriegserfahrenen Hans von Hallwyl und
dem Berner Schultheißen Niklaus von Scharnachthal, dem
Feinde entgegen. Schon war von diesem Vortrab auf dem Blut-
felde der schwere Kampf stundenlang gestritten, da erst zeigte sich
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Extrahierte Personennamen: Karl Karl Maximilian Maximilian Maria Maria Friedrich Friedrich Karl Karl Märzes Hans_von_Hallwyl Niklaus_von_Scharnachthal