Iii. Die Vereinigten Staaten von Nord-Amerika.
509
der Mormonen, mit 20,000 Einw. Die Mormonen haben außer der
Great Salt Lake City (große Salzseestadt) noch andere blühende Nieder-
lassungen in Utah gegründet. Sie bilden trotz der angefeindeten Vielwei-
berei das Bild einer geschlossenen, moralischen Gemeinde.
Die Mormonen oder Latter-Dah-Saints, d. h. heilige des
Jüngsten Tags, sind eine religiöse Secte, 1827 von Joe oder Joseph
Smith gestiftet. Ueber die Entstehung des „Book of the Hormons“
und der Secte der Mormonen ist Folgendes zu berichten. Salomo n Spa l-
ding oder Spaulding, geb. 1761 zu Ashford in Connecticut, lebte als Geist-
licher zu Neu-Salem in Ohio. Durch die zahlreichen, bei Salem sich fin-
denden Grabhügel, in welchen man viele Geräthe, von vergangenen Völ-
kern angefertigt, gefunden hatte, mochte Spaulding wohl ans den Gedanken
gekommen sein, eine romanhafte Geschichte jener untergegangenen Völker-
schaften zu schreiben, von denen diese Denkmäler und Ueberreste herrühren
mögen. Er bediente sich in seiner Schreibweise der biblischen Sprache und
führte die hier verschwundenen Völker auf die Stämme Israels zurück.
Dies Werk nanute er „Hs Hannscript Founcl“ und bot es dem Buch-
händler Patterson zu Pittsburg zum Druck an. Hier blieb es liegen,
wurde aber stillschweigend von einem in der Officin des Herrn Patterson
beschäftigten jungen Manne, Namens Sydney Rigdon, copirt und kam so
im Jahre 1826 in die Hände Joseph Smiths, der, nachdem er einiges
dogmatische und moralische Beiwerk hinzugefiigt hatte, mit dem Buche als
Prophet auftrat. Im Jahre 1830 wurde das Buch Mormon, oder die
goldene Bibel, wie es auch genannt wird, zuerst gedruckt.
Joseph Smith war, beglaubigten Aussagen zufolge, ein leichtfertiger
Mensch und windiger Abenteurer. Er wußte sich aber als Prophet An-
hänger zu verschaffen. Die neue Secte vergrößerte sich in kurzer Zeit sehr
bedeutend und zog, nachdem sie aus Jndependence und Nauvoo vertrieben
war, wo auch Joseph Smith, der Prophet, erschossen wurde, endlich im
Jahre 1847 unter Brigham Poungs Leitung, etwa 17,000 Köpfe zäh-
lend, nach dem Utahgebiet an den großen Salzsee.
Arizona wurde 1863 aus der westlichen Hälfte von New-Mexico
gebildet. Das Gebiet grenzt im N. an Utah, im W. an Californien, im
S. an die Republik Mexico und im O. an Nord-Mexico. Hauptstadt ist T u c so n.
Tubac, ein Ort in silber- und kupferreicher Gegend. Die Apachesindianer sind
ein Hinderniß der schnelleren Ausbreitung der weißen Bevölkerung. Im Jahre
1866 schätzte man die Bevölkerung auf 17,000 Einw. — New-Mexico, von
Texas, Mexico, Arizona und Colorado eingeschlossen, bedeckt einen Flächen-
raum von circa 5700 deutschen Ihm. mit circa 70,000 Einw. Hauptstadt
ist Santa Fé, mit 6000 Einw., andere noch bemertenswerthe Orte sind:
Albuquerque am Rio Grande del Norte, der das Territorium von Nord
nach Süd durchströmt. Tao und Mesilla, mit 3000 Einw.
Indian
Territory wird begrenzt im S. und W. von Texas, im N. von Cansas
und im O. von Arkansas. Das Gebiet bedeckt einen Raum von circa
71,000 engl. H^M. und hat eine Bevölkerung von 75,000 Seelen.
TM Hauptwörter (50): [T41: [Insel Staat England Amerika Kolonie Mill Küste Nordamerika Land Stadt], T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer]]
TM Hauptwörter (100): [T62: [Insel Stadt Hafen England Hauptstadt Einw. See London Handel Schottland], T26: [Gott Christus Christ Volk Herr Jahr Kirche Land Zeit Jude], T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit], T64: [Insel Amerika Land Spanier Australien Kolonie Hauptstadt Küste Entdeckung San]]
TM Hauptwörter (200): [T76: [Staat See Nordamerika Stadt Union Mississippi Washington Ohio Gebiet vereinigt], T179: [Gott Mensch Wort Welt Erde Glaube Herr Sünde Himmel Satz]]
Extrahierte Personennamen: Joe Joseph
Smith Patterson Namens_Sydney_Rigdon Joseph_Smiths Joseph_Smith Joseph_Smith Brigham_Poungs Cansas
524
E. Amerika.
niederlassen durften. Die Geistlichkeit in Mexico war sehr reich und zahl
reich, und nirgends vielleicht waren die Kirchen prächtiger geschmückt uni
die Kirchenfeste glänzender. Noch ist die katholische Religion die allein Herr
schende, aber die Zahl der Kloster und Geistlichen hat schon
genommen. Für
gesorgt.
öffentlichen llnterricht ist noch höchst unvollkommen
Verfassung.
Bis 1821 wurde Neu-Spanien von einem Vicekönig regiert, dem
ein Rathscollegium zur Seite stand.
Reich
Provinzen abgetheilt. Letztere waren: Neu-Mexico, Alt- und
m-Californien; die Intendanturen heißen: Mexico, Puebla, Oaxaca, Gua-
laxara, Guanaxuato, Valladolid, Zacatecas, Merida, Vera Cruz, Sau Luis
Potosi, Sonora und Neu-Biscaha. Seit 1823 ist eine andere Eintheilung und
Erfassung entstanden, welche im Wesentlichen nach dem Muster der nord-
amerikanischen gebildet ist. Das Ganze bestand aus 29 unabhängigen, zu
einer politischen Einheit verbundenen Staaten.
elche
Departamientos (Provinzen) umgewandelt
turen, theils haben sie sich neu gebildet oder wenigstens andere Namen,
gewöhnlich die alten indianischen
a. Oestlichc Küstenstaaten.
1. Aucatan.
2. Campeche.
3. Tabasco.
4. Vera Cruz.
5. Tamaulipas.
b. Westliche Küstenstaaten.
6. Chiapas.
i 7. Oajaca oder Oaxaca.
8. Guerrero.
9. Michoacan.
10. Jalisco oder Lalisco.
11. Coliman.
12. Sianóla.
13. Sonora.
Territorium Californien.
14.
15.
16.
17.
18.
19.
20.
21.
22.
23.
24
25.
heißen jetzt:
e. Binnenftaaten.
Puebla.
Tlascala.
Mexico.
District Mexico.
Queretaro.
Guanaxuàta.
Aguas calientes.
Zacatecas.
S. Luis Potosi.
Nuovo Leon.
Coahuila od. Cohahuila.
Durango.
Chihuàhua.
Das Ganze oder die Republik Mexico ist aber noch zu neu, die
Grenzen, ja selbst der Bestand dieser Staaten bei den noch
politischen Verhältnissen zu unsicher, als daß wir sie topographisch
zelnen betrachten könnten.
ähnlichen
Grundsätzen wie in Nord-Amerika Abgeordnete (von 70,000 ein Deputirter,
. i p A , » * y» / Mi' / ,\ f r . / /
Macht; an
gewählt)
Hause der Repräsentanten, theils zu einem Senate zu-
leide mit einander bilden den Congreß
steht
Präsident. Die
katholische Religion ist bis jetzt zwar als die einzige Sllaatsrellglon aner-
kannt; doch ist den Protestanten freie Ausübung des Gottesdienstes gestattet.
Die Gewerbe stehen noch ganz in der Kindheit. Von der Beschaffenheit
der Land- und Seemacht (letztere ist ganz ohne Bedeutting) läßt sich noch
TM Hauptwörter (50): [T6: [Insel Stadt Meer Hafen Handel Hauptstadt Land Küste Einw. Halbinsel], T41: [Insel Staat England Amerika Kolonie Mill Küste Nordamerika Land Stadt], T25: [Kaiser König Reichstag Recht Reich Verfassung Staat Regierung Jahr Fürst]]
TM Hauptwörter (100): [T64: [Insel Amerika Land Spanier Australien Kolonie Hauptstadt Küste Entdeckung San], T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung], T41: [Staat Recht Volk Adel König Land Verfassung Gesetz Stand Verwaltung], T69: [Kirche Kloster Stadt Schule Bischof Gemeinde Orden Land Priester geistliche]]
TM Hauptwörter (200): [T178: [Rio Peru Hauptstadt Republik Stadt Brasilien San Südamerika Land Chile], T98: [König Jahr Mitglied Verfassung Regierung Republik Präsident Kammer Gewalt Staat], T179: [Gott Mensch Wort Welt Erde Glaube Herr Sünde Himmel Satz], T76: [Staat See Nordamerika Stadt Union Mississippi Washington Ohio Gebiet vereinigt]]
Ii. Arabien.
71
Unterjochung zu versuchen, und selbst die Macht der Römer scheiterte
an den Wüsten Arabiens. Das südliche Arabien vorzüglich (Jemen) und
das Innere der Hochebene sind von jeher der Sitz freier Völker gewesen,
und aus dem Nedsched sind jene begeisterten und kriegerischen Horden aus-
gegangen, welche unter den ersten Chalifen einen so großen Theil der Welt
in'unglaublich kurzer Zeit eroberten. Jeder Stamm hat sein Oberhaupt,
hier gewöhnlich Scherif, auch zuweilen Sultan genannt; viele derselben
behaupten, von Muhammed abzustammen; alle sind stolz auf das hohe
Alter ihrer Familien. Geringere Oberhäupter heißen Schech oder Scheich,
Nirgend herrscht in Arabien der eigentliche orientalische Des-
mildern die
auch Emir.
potismus; der Koran und mehr noch Sitte und Herkommen
Macht der Fürsten; am freiesten lebt der Beduine und verachtenden an
sässigen Araber. So verächtlich die in den türkischen Staaten
lebenden Araber sind, so edel und achtungswiirdig werden uns
zerstreut
die Araber
der Halbinsel geschildert, wo Tapferkeit, Edelmuth, Gastfreiheit und reine
Sitten, vorzüglich in den entlegeneren und vom Verkehr mit Fremden ge-
trennten Gegenden, herrschen. Die Araber sind ungleich milder und duld-
samer gegen andere Glaubensgenossen, als die Türken. Der größte Theil
von ihnen gehört zu den Sunniten oder solchen Muhammedanern, welche
außer dem Koran noch die Sunna, d. h. die Sammlungen von münd-
lichen Ueberlieferungen Muhammeds und seiner ersten Schüler verehren,
an der Oslküste giebt es viele Schiiten, d. h. solche, welche die Sunna
verwerfen und sich lediglich an den Koran halten. Die Scheidung der
unniten und Schiiten hat eine geistige Bedeutung. Jene bekennen
sich zum Dogma der Vorherbestimmung (Fatalismus) und sprechen dem-
nach dem Menschen die Freiheit des Willens ab. Deshalb sind sie auch
Fanatiker. Die Schiiten dagegen leugnen die Vorherbestimmung als streitend
mit der Gerechtigkeit Gottes und sind der Ueberzeugung, daß der Mensch,
da er jenseits zur Rechenschaft gezogen werde, auch freien Willen haben
müsse. Ilm aber das Vorherwissen Gottes nicht zu leugnen, nehmen sie
an, daß die Handlungen der Menschen in das „Buch der Geschichte" ein-
getragen, also Gott bekannt seien. Man hat sie als die Protestanten und
Rationalisten des Islam bezeichnet. Natürlich hassen und verfolgen sich
diese beiden Secten als Ketzer. Die Sunni, deren Hauptsitz die Türkei
und Aeghpten sind, haben ihren Gegnern, deren Hauptsitz in Persien ist,
den Schimpfnamen Schii, d. i. Abtrünnige, gegeben, der aber von ihnen
Von den
als Ehrenname adoptirt wurde,
werden wir im folgenden Abschnitt reden.
s
echabiten oder
ahabis
Außer den Arabern leben
noch viele Juden zerstreut in den Handelsstädten, wo sie aber sehr verachtet
werden; in einigen Gegenden von Hedschas soll es mehrere unabhängige
Judenstämme unter eigenen Scheichs geben. In den Handelsstädten leben
außerdem noch viele Banianen oder heidnische Indier, welche die vor-
nehmsten Handelsleute sind, aber, obgleich betriebsam und zuweilen reich,
sehr gering geschätzt werden.
TM Hauptwörter (50): [T11: [Reich König Land Stadt Jerusalem Jahr Syrien Sohn Aegypten Zeit], T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland], T22: [Volk Bewohner Sprache Land Bevölkerung Einwohner deutsche Religion Million Stamm]]
TM Hauptwörter (100): [T97: [Stadt Hauptstadt China Reich Land Handel Meer Einw. Türkei Sultan], T95: [Bewohner Sprache Volk Land Bevölkerung deutsche Stamm Religion Neger Einwohner], T52: [Mensch Leben Volk Gott Geist Zeit Religion Mann Glaube Herz], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T26: [Gott Christus Christ Volk Herr Jahr Kirche Land Zeit Jude]]
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Extrahierte Personennamen: Muhammed Muhammed Muhammeds Muhammeds Schii
79
Ii. Arabien. 1. Hedschas.
Thür, ist der Boden etwas eingedrückt, und
hat
Marmoreinfassung versehen, auf welcher drei Menschen Platz nehmen
können. Das ist die Stätte der Vermischung, ei Maaschan, weil dort
Abraham und sein Sohn Jsmael den Lehm und Thon vermischten, dessen
sie beim Bau bedurften. Die Stelle wird auch Makam Dahibra'il, der
Ort Gabriels, genannt, weil der Erzengel dem Propheten Muhammed
dort den Befehl überbrachte, die fünf täglichen Gebete des Islam anzuord-
nen; auch soll der Engel an dieser Stelle mit dem Propheten Andacht ver-
richtet haben*). Auf zwei Drittel ihrer Höhe ist die Kaaba von außen mit einem
schwarzseidenen Tuche umhangen, auf welchem mit großen, aus Golddraht
gewirtten Buchstaben Sprüche aus dem Koran geschrieben sind; inwendig
aber sind die Wände mit einem rothen seidenen Stoss bekleidet, welcher
Kahira
Jahr von Constantinopel geschickt
geht
äußere Behang
ehernen Säulen, welche durch Ketten, an welchen silberne Lampen hängen
verbunden werden.
nach den vier Weltge
medaner.
er Bethäuser für die vier Hauptsecten der rechtgläubigen Muham-
An der südwestlichen Seite des Platzes liegt unter einem kleinen
Gebäude der Brunnen Semsem, dessen Wasser zwar brakig, aber doch
trinkbar und für besonders heilig und für ein Mittel gegen alle Krank-
heiten gehalten wird, weil die Quelle durch ein Wunder bei dem Kinde
Wüste nach Wasser suchte
Hagar verzweiflungsvoll in
Nähe des Brunnens stehen noch
zwei kleine Gebäude zur Aufbewahrung des Silbergeräths,
Das ist Alles, was auf diesem heiligen Gebiete zu sehen ist. Ailßer diesem
Heiligthum giebt es keine andere Moschee in Mekka. 3 M. östlich von
Mekka liegt der
hohe
welchem die Mekka
Pilger an einem bestimmten Tage wandern und daselbst einige Gebete,
Nächst Mekka ist die berühmteste Stadt
dieser Gegend:
verrichten
nördlich von Mekka und 20 vom Meere
Hochebene und zum Theil auf derselben, in einer ziemlich
meistentheils
Sie
Auch
wie Mekka,
Z,000 Einw. haben
Christ oder Jude betreten. Der Gegen
Verehrung ist hier das Grab Muhammeds
Hallen
» »
Platz, wie der von Mekka, nur mit 5 Minarets geschmückt
hier durch eine Mauer in 2 Theile getheilt
Ar. • f . . I ■ . à . ^ .
dem südlichen steht an
eigentliche Moschee, worin das Grab des Propheten
em kastenähnlichen
außerdem enthält die Moschee noch die ähnlichen
Chalisen
Schätze, welche ehemals hier aufbewahrt
) Es ist eine traurige Wahrnehmung, daß mit den sogenannten heiligen Stätten
bei Christen, Muhammedanern, Juden und Andersgläubigen immer derselbe Schwin-
del getrieben wird. Man sucht die beschränkten Gemüther durch die Unwahrheit und
Täuschung zu beherrschen. Man untersagt das selbstständige Denken und empfiehlt
nur zu glauben, um mit besserem Erfolge täuschen zu können.
TM Hauptwörter (50): [T11: [Reich König Land Stadt Jerusalem Jahr Syrien Sohn Aegypten Zeit], T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd], T9: [Tempel Stadt Kirche Säule Zeit Gebäude Bau Mauer Haus Dom]]
TM Hauptwörter (100): [T26: [Gott Christus Christ Volk Herr Jahr Kirche Land Zeit Jude], T76: [Stadt Straße Haus Schloß Kirche Gebäude Mauer Platz Garten Dorf], T91: [Haus Fenster Wand Stein Dach Zimmer Holz Feuer Raum Decke], T16: [Ende Körper Strom Bild Hebel Hand Auge Wasser Gegenstand Seite], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele]]
TM Hauptwörter (200): [T48: [Christ Jerusalem Sultan Mekka Araber Land Jahr Stadt Mohammed Türke], T0: [Kirche Haus Gebäude Stadt Straße Säule Platz Fenster Seite Palast], T179: [Gott Mensch Wort Welt Erde Glaube Herr Sünde Himmel Satz]]
Extrahierte Personennamen: Hedschas Abraham Muhammed Muhammed Muhammeds
Vi. Ostindien. 1. Hindnstan.
121
gnügen, das Bekannteste und Allgemeinste zu erwähnen. Aus Allem, was
wir von der unendlich verworrenen, mit den sonderbarsten, zum Theil tief-
sinnigsten Allegorien überladenen Mythologie der Hindus wissen, geht
wenigstens soviel hervor, daß der Glaube des Volks und was die Brah-
minen fiir gut finden zu lehren, nur eine unglaubliche Entartung und Ent-
stellung ursprünglich sehr reiner und tiefer religiöser Ideen ist. Selbst aus
dem Unsinn, worunter die indische Götterlehre jetzt verschüttet zu sein scheint,
schimmert als die edle Grundlage ihres Glaubens: die Erkenntniß eines
einzigen höchsten Wesens, die Verpflichtung zu einem rein sittlichen Wan
del und die Ueberzeugung einer ewigen Fortdauer des Menschen hervor.
Das scheint überhaupt die Geschichte dieses unendlich interessanten Volkes
zu sein, daß das heutige Geschlecht nur kümmerliche, mißverstandene Brocken
früherer Weisheit, nur dürftige Trümmer früherer Kenntnisse und Wissen-
schaften besitzt. So sind die Hindus in den tiefsten Aberglauben in Hin-
sicht auf die Einwirkung der Gestirne, auf die Wahl glücklicher und un
glücklicher Tage und Stunden versunken; sie hegen die abenteuerlichsten
Vorstellungen von der Einrichtung des Weltgebäudes, und eben dieses Volk
besitzt dennoch alte Tabellen und Formeln, wonach ihre Gelehrten noch
jetzt mit bewunderungswürdiger Genauigkeit, ohne Papier und Feder, blos
mit Hülfe von kleinen Muscheln, als Rechenpfennigen, die schwierigsten
astronomischen Aufgaben zu lösen wissen und die Bewegung der Himmels-
körper, namentlich die Sonnen- und Mondfinsternisse berechnen, ohne diese
Bewegungen selbst zu kennen und zu verstehen. Ebenso sind die Hindus
ohne Zweifel die Erfinder unserer gewöhnlich arabisch genannten Zahlen,
sowie der Algebra gewesen, und was Chaldäer, Perser und Aegypter von
Astronomie verstanden, das verdankten sie den Hindus. Die wahre Blüthe
dieser Wissenschaften in Indien ist indeß nicht so alt, als man früher
glaubte, sondern fällt wahrscheinlich in das 4. oder 5. Jahrh. v. Chr.
Die Wunder ihrer Baukunst, wovon später, sind ein anderer Beweis eines
uralten, längst verloren gegangenen, höchst gebildeten Zustandes. — Die
Hauptzüge ihrer heutigen Götterlehre*) sind folgende: Das höchste Wesen,
welches aber nie bildlich dargestellt oder in Tempeln verehrt wird, ist
Brahma oder Parabrahma, das Große oder das Urgroße; von ihm
ist Alles ausgegangen, zu ihm kehrt Alles zuriick; er ist der Ewige, der
Allmächtige, der Allgegenwärtige und Allwissende; sein Geist in sich selbst
verschlungen ist frei von aller Lust und Begier, er ist der Alleiuselige.
Von ihm sind ausgegangen Bhawani oder die Natur und ein zahlloses
Heer von Geistern, unter welchen die drei obersten Brahma oder Brah-
man, Wischnu (Vishnus) und Siwa (Sivas) die heilige Trimurtis
oder Trinität der Hindus, die hauptsächlichsten Gegenstände ihrer Verehrung
sind. Jedoch haben nur die zwei letzteren Tempel; Brahma ist dieses Vor-
zugs durch Hochmuthsünde fast ganz verlustig gegangen; aber es werden
einige Feste ihm zu Ehren gefeiert. Alle Hindus theilen sich daher in
^ischnuiten und Siwaiten, wovon letztere die überwiegende Mehrzahl aus-
*) Man rechnet die Zahl der Bekenner des Brahmaismus auf 9/io der ae
sammten Bevölkerung.
TM Hauptwörter (50): [T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand], T22: [Volk Bewohner Sprache Land Bevölkerung Einwohner deutsche Religion Million Stamm]]
TM Hauptwörter (100): [T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T52: [Mensch Leben Volk Gott Geist Zeit Religion Mann Glaube Herz], T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit], T95: [Bewohner Sprache Volk Land Bevölkerung deutsche Stamm Religion Neger Einwohner], T22: [Gott Zeus Sohn Tempel Göttin König Held Mensch Opfer Erde]]
TM Hauptwörter (200): [T179: [Gott Mensch Wort Welt Erde Glaube Herr Sünde Himmel Satz], T173: [Sprache Wort Name Schrift Zeit Buch Form Kunst Art Werk], T175: [Mensch Leben Natur Körper Seele Tier Thiere Arbeit Erde Pflanze], T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht], T187: [Religion Christus Christ Christentum Zeit Jahr Volk Christenthum Heide Geburt]]
Extrahierte Personennamen: Hindnstan Brahma
Extrahierte Ortsnamen: Ostindien Indien Vishnus Sivas
128
B. Asien.
zeichnen sie sich durch die Reinheit und Strenge ihrer Sitten aus. Ihre
Zahl wird auf
Million angegeben.
3. Die Araber, hier auch wohl Mauren genannt, leben zahlreich,
meist als Kaufleute (aus Malabar allein über 100,000), in Hindustan;
zum Theil sind sie zur Zeit der Eroberung mit den Mongolen einge-
wandert, zum Theil aber auch nur des Handels wegen aus Arabien ein-
gedrungen.
4. Die Armenier, die wir ebenfalls schon kennen, beschäftigen
sich, wie überall, vorzüglich mit dem Handel; in allen Seehäfen sind sie
zahlreich.
5. Juden endlich, wovon die sogenannten weißen von dem Stamm
Manasse, welcher zur Zeit des Untergangs ihres Reichs hierher versetzt
worden sei, abzustammen behaupten, sind vorzüglich auf Malabar ansässig,
wo sie sogar einst einen kleinen eigenen Staat bildeten. Andere in Hindustan
zerstreute, sogenannte schwarze Juden sollen von Sklaven abstammen, welche
den mosaischen Glauben angenommen; sie selbst betrachten sich als Sklaven
der weißen Juden. Juden rechnet man etwa 750,000.
Eine andere Classe von Fremden bilden die Europäer, wovon der
größte Theil nicht als dort angesessen und heimisch zu betrachten ist. Von
den Engländern, dem jetzt herrschenden Volke, mögen doch nicht viel über
40,000 in Europa geborene sich in Hindustan theils in der Armee, theils
in bürgerlichen Aemtern aufhalten (% davon stehen im Dienst der engli-
lischen Regierung). Weit beträchtlicher ist die Zahl der Anglo - Indianer,
welche von einem englischen Vater und einer eingeborenen Mutter stammen
und besonders in den Hauptstädten angetroffen werden. Im Allgemeinen
berechnet man die Zahl der Europäer auf 150,000. Die ^Portugiesen
haben jetzt nur noch einige wenige Plätze an der Westküste im Besitz; doch
dient ein verdorbenes Portugiesisch noch immer als Handelssprache jener Ge-
genden. Die Abkömmlinge der Portugiesen und Hindus werden Top assis
oder schwarze Portugiesen genannt; alles in allem mögen es iiber 500,000,
sämmtlich Römisch-Katholiken, sein; sie stehen gegenwärtig in der Cultur
kaum höher als die Eingeborenen selbst. Holländer, Franzosen, Dänen
und andere Europäer betragen höchstens 5000 Seelen; außerdem giebt es
noch etwa 400,000 Chinesen.
Es liegt in der Natur des Christenthums, daß es seine beseligenden
Lehren überall zu verbreiten strebt, und der Anblick der Unwissenheit uni.
des tiefen sittlichen Verderbens, welchen ein so zahlreiches und in vieler
Hinsicht doch so achtungswürdiges Volk, wie die Hindus, Preis gegeben
waren, mußte nothwendig den Wunsch erwecken, sie wo möglich für das
Evangelium zu gewinneu. Auch betrieben dies die Portugiesen schon bei
ihrem Eintritt in das Land mit dem größten, leider aber unverständigen
Eifer. Verfolgung und Inquisition waren wohl wenig geeignet, die Ge-
müther zu gewinnen, und die Geistlichen der katholischen Kirche, welche
damals und späterhin sich mit dem Geschäfte der Bekehrung befaßten,
begnügten sich nur allzu oft mit einem äußeren Schein von Christenthum, der
mehr Unterwerfung als Ueberzeugung war. Die Holländer, welche an die
Stelle der Portugiesen traten, vernachlässigten diesen wichtigen Gegenstand
gänzlich, und erst mit dem Anfange des 18. Jahrh, beginnen die ersten
TM Hauptwörter (50): [T22: [Volk Bewohner Sprache Land Bevölkerung Einwohner deutsche Religion Million Stamm]]
TM Hauptwörter (100): [T95: [Bewohner Sprache Volk Land Bevölkerung deutsche Stamm Religion Neger Einwohner], T98: [Volk Land König Krieg Zeit Feind Mann Macht Freiheit Kaiser], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit]]
TM Hauptwörter (200): [T159: [Bewohner deutsche Bevölkerung Sprache Neger Volk Jude Einwohner Stamm Land], T194: [Kirche Kloster Schule geistliche Gottesdienst Gemeinde Geistliche Leben Staat Priester], T177: [Volk Recht Gesetz Freiheit Land Strafe Mensch Gewalt Leben Staat], T179: [Gott Mensch Wort Welt Erde Glaube Herr Sünde Himmel Satz]]
Extrahierte Ortsnamen: Asien Hindustan Hindustan Europa Hindustan Christenthums
258
C. Australien.
auch früher schon eine ordentliche Regierung, einen erblichen König (oder
eine Königin), unter welchem viele Oberhäupter, Eris, stehen, und mehrere
andere Abstufungen des Ranges, mit einer Art von Lehnssystem; das
eigentliche Volk, die Mäh
Gesinde),
sehr gemißhandelt
Zeichen der königlichen Würde
rother
haben sie eine der englischen sich nähernde
Verfassung
mit dem Manne essen
Weiber
sich
ihre Kinder sehr und unterrichten
enthalten
Großen
herrschte fürchterliche Unzucht; es gab ganze Gesellschaften, Arehos, von
jungen Leuten beider Geschlechter, welche sich zu allen Ausschweifungen ver-
banden, und die daraus entstehenden Kinder wurden getödtet; ebenso tödtete
eine vornehmere Frau das Kind, wenn es von einem Manne geringeren
Standes war. Die Sprache dieser Insulaner ist äußerst sanft und wird
auf allen australischen
Poesie; ihr Gesang ist angenehm
Sie sind nicht ohne An
öffentlichen Vergnügungen
standen in Ringen,
Weibern
auch Weiber Theil nahmen, vorzüglich
theils von beiden Geschlechtern
3 glückliches
Begräbniß-
womit sie eine Art von mimisch-dramatischer Darstellung vel
Sie erkannten früher einen obersten Gott, Eatua rahai, und
gvtter, sowie auch Hausgötter, und glaubten an ein zukünftig«
Dasein; ihre Priester waren zugleich Aerzte und Zauberer. Di«
Plätze großer Familien, Mora'is, waren zugleich Oerter der Anbetung,
wo sie die grob gearbeiteten Statuen ihrer Götter in verzerrten Menschen-
gestalten aufstellten, wo laute Gebete gehalten und Opfer, zuweilen Menschen-
opfer, gebracht wurden. Ein solcher Morai bestand zuweilen aus einer 40'
hohen Pyramide mit Stufen und mit schönen Bäumen umpflanzt. Die
Leichen der Großen wurden gewissermaßen einbalsamirt lind Monate lang
aufbewahrt, dann erst begraben. Der König war tabu (heilig, unantast-
bar) und ebenso Alles, was er berührte, daher er in kein fremdes Haus
ging, weil sonst Niemand es hätte benutzen dürfen; selbst der Becher,
woraus er getrunken, wurde gleich zerstört; aber auch die Priester sprachen
das Tabu aus über Oerter und Gegenstände, die dann Niemand betreten
berühren durste; ja oft über gewisse Speisen, deren
sich
Zeit lang enthalten
Sehr viel von diesen Einrichtungen und
nachdem es den englischen und nordamerikanischen Miss
gelungen, das Christenthum einzuführen, gänzlich verschwunden *). Die
ausgelassene Fröhlichkeit, die zügellosen Sitten, die Tänze und die Gesänge
welche
nicht
puritanischer Strenge beobachtet; ein großer Theil des Volks hat lesen und
schreiben gelernt, und man hat schon angefangen, die Bibel und andere
Andachtsbücher
hat es aber auch
blutige Kämpfe gekostet, wobei ganze Volksstämme ausgerottet worden, um
*) Auf der Tahiti benachbarten Insel Eimeo fand zuerst in Australien das
Christenthum Aufnahme.
TM Hauptwörter (50): [T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand], T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer]]
TM Hauptwörter (100): [T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T87: [Tag Tisch Haus Frau König Mann Gast Herr Hand Abend], T26: [Gott Christus Christ Volk Herr Jahr Kirche Land Zeit Jude], T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit], T71: [Mann Volk Leben Sitte Zeit Vater Liebe Frau König Jugend]]
TM Hauptwörter (200): [T177: [Volk Recht Gesetz Freiheit Land Strafe Mensch Gewalt Leben Staat], T175: [Mensch Leben Natur Körper Seele Tier Thiere Arbeit Erde Pflanze], T173: [Sprache Wort Name Schrift Zeit Buch Form Kunst Art Werk], T179: [Gott Mensch Wort Welt Erde Glaube Herr Sünde Himmel Satz], T43: [Haus Frau Kind Mann Arbeit Wohnung Familie Zeit Zimmer Kleidung]]
Xu. Das Innere von Afrika.
383
hier keinen Umlauf, sondern bilden eine Waare für sich als Ausfuhrartikel
nach dem Gebiete der Heiden, welche dieselben als Schmuck tragen.
Massena ist die Hauptstadt des Landes, Barth giebt in seinem Reise-
werke Beschreibung und Plan dieser Stadt.
Wadai, dieses Sultanat liegt nördlich und östlich von Bagirmi. Viele
geographische Handbücher geben dem Staate eine Größe von 4700 H)M.,
da die Grenzen aber gar nicht feststehen, so halten wir es für sehr bedenklich
und überflüssig, die Größe nicht nur von Wadai, sondern auch den anderen
Sudan-Staaten anzugeben. Das Land selbst kennen wir nur sehr unvoll-
kommen. Im Osten ist es gebirgig, der höchste Berg ist der Ka d scheßke
und der einzige Fluß, der Batha, welcher in den Fitrisee fließt. Die Be-
wohner sind theils einheimische, theils eingewanderte Negerstämme, theils
arabische Stämme. Sele, .der Apostel und erste Beherrscher Wadais,
nannte das Reich nach seinem Großvater Woda Wadai. Sein Nachfolger
erbauete die Residenz Wara. Hier wurde 1856 I)r. Eduard Vogel er-
mordet. In Mao, nahe der Grenze von Wadai und Kanem, wurde
M. von Beurmann ermordet.
TM Hauptwörter (50): [T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden]]
TM Hauptwörter (100): [T0: [Meer Insel Halbinsel Küste Ozean Afrika Land Europa Kap Straße], T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung], T47: [Wüste Meer Land Nil Hochland Fluß Gebirge Euphrat Tigris See], T77: [Baum Nacht Himmel Wald Tag Gott Kind Vogel Sonne Blume], T95: [Bewohner Sprache Volk Land Bevölkerung deutsche Stamm Religion Neger Einwohner]]
TM Hauptwörter (200): [T104: [Nil Meer Wüste Afrika Küste Land Sahara Gebiet Sudan Fluß], T47: [Karte Lage Länge Breite Größe Meile Linie Ort Grenze Höhe], T179: [Gott Mensch Wort Welt Erde Glaube Herr Sünde Himmel Satz]]
Iy. Die Republik Mexico.
(Mexico oder Méjico.)*)
Erst 1517 und 1518 machten die Spanier von Cuba aus die erster
Versuche gegen dieses Land, welche indeß von den tapferen Bewohnern de:
Küste Aucatan zurückgewiesen wurden. Dem Hernando Cortez, 1485 ge
boren, war es vorbehalten, mit einer geringen Bracht von 11 kleinen Schiffen
die er in Cuba ausrüstete und welche 508 Fußsoldaten und 16 Reiter mi
14 kleinen Geschützen trugen, ein mächtiges Reich mit der Krone Spanien
Einwohner von Mexico hatten
1160, wo ein aus
zu vereinigen. Tue
dem Norden kommender Stamm, die Azteken, und früher noch, um die
Mitte des 7. Jahrhunderts n. Chr., die Tolteken, ebenfalls von N. her
eingewandert, sich unter ihnen niedergelassen und die Herrschaft an sich ge-
rissen hatte, bedeutende Fortschritte in der Civilisation gemacht. Letzteren
werden vorzugsiveise die zahlreichen Trümmer von Städten, Tempeln, Pa-
lästen rc. zugeschrieben; sie besaßen eine Hieroglyphenschrist und hatten ein
Sonnenjahr.
Fürsten
Mexico, welche sich die meisten toltekischen und aztekischen Staaten unter-
worfen hatten, herrschten iinumschränkt, drückten aber das Volk, welches noch
seine angestammten Kazikeil oder Oberhäupter hatte, so gewaltig, daß meh
rere dieser unterjochten Oberhäupter
Einbruch der Spanier als eine
Joch abzuwerfen, und den Spaniern ihre
nicht wenig erleichterten. Cortez landete
Hafen
nd zeigte seinen unerschütterlichen
seine Schiffe vernichten ließ, um
Sieg oder Tod zu lassen. Nach
von Tlascala, welche die treuesten
Bundesgenossen der Spanier wurden, rückte er in Mexico selbst ein, wo er
mit Ehrfurcht aufgenommen wurde, aber bald darauf den unglücklichen
welcher jetzt S. Juan de Ulloa heißt, i
Muth gleich anfangs dadurch, daß er
seinen Gefährten nur die Wahl ztvischen
*) Spr. Mechico. In allen spanischen
wie unser ch, oll wie tsch, Ii wie lj, das z l
wie nj gesprochen.
Wörtern und Namen werden x und j
ie ein scharfes s, ñ zwischen zwei Vocalen
TM Hauptwörter (50): [T6: [Insel Stadt Meer Hafen Handel Hauptstadt Land Küste Einw. Halbinsel], T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland], T22: [Volk Bewohner Sprache Land Bevölkerung Einwohner deutsche Religion Million Stamm]]
TM Hauptwörter (100): [T64: [Insel Amerika Land Spanier Australien Kolonie Hauptstadt Küste Entdeckung San], T98: [Volk Land König Krieg Zeit Feind Mann Macht Freiheit Kaiser], T23: [Stadt Feind Tag Heer Mauer Mann Lager Nacht Kampf Soldat], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel]]
TM Hauptwörter (200): [T178: [Rio Peru Hauptstadt Republik Stadt Brasilien San Südamerika Land Chile], T121: [Feind Reiter Pferd Heer Mann Flucht Lager Soldat Seite Reiterei], T59: [Tod Leben Volk Herz Freund Mann Wort König Tag Feind], T127: [Volk Sprache Land Zeit Sitte Kultur Bildung Geschichte Bewohner Stamm], T179: [Gott Mensch Wort Welt Erde Glaube Herr Sünde Himmel Satz]]
Ix.
Bolivia.
Bolivia, das Anfangs zu Ehren des Generals Bolivar hieß,
dann aber von ihm Bolivia getauft wurde, ist der neueste unter den aus
den spanischen Provinzen gebildeten Freistaaten und erstreckt sich zwischen
Süd-Peru, Brasilien, Chile und La Plata vom 10" 20'*) bis 24" s.
Br.**), und von der Südsee bis 40 >/2" w. Lg. Das Ganze umfaßt
25,200 Hsm., einschließlich der wilden Jndianerstämme mit ca. 2 Mill.
Einw. Die Mehrzahl der Indianer ist zum Christenthum bekehrt. — Vor
Ankunft
rischen Reichs
gerechnet
Charcas (tsch
n diese Gegenden einen Theil des perua-
Von den Spaniern wurden sie unter dem
Ober-Peru zum Vicekbnigreich La Plata
llnabhängigkeit war hier blutiger und hart-
nackiger als in den meisten anderen Provinzen, und erst, nachdem die spanische
Macht bei Ayacucho 1824 gänzlich gebrochen, beschlossen die Einwohner,
einen eigenen Staat zu bilden, den sie dem Sieger zu Ehren Bolivar,
Da aber auch hier bald Unzufriedenheit entstand,
t+Vr\r\vf<Mta S
später Bolivia nannten.
Befreier entworfene
r Würde als Protector
nicht
uhigung
Präsident
mischte sich derselbe in
Wirren Perus
faßte den Plan zu einer Conföderation beider Staaten. Seine Er
Perus 1836 erweckte nicht nur Parteikämpfe
änzlich
Peru, welche eine Spaltung dieses Landes zur Folge hatten,
sondern erregte auch die Eifersucht Chiles, und ein unseliger Kamps mit
diesem Staate endigte erst 1839 mit seiner gänzlichen Niederlage. Seitdem
*) Ende März 1867 ist die Grenze zwischen Bolivia und Brasilien festgestellt
worden, demnach ist die nördliche Grenze von Bolivia durch eine Parallele gebildet,
welche gezogen vom linken Ufer des Madeira-Flusses unter 10" 20' s. Br. nach
Westen zum I a v a r i.
**) Am 10. August 1866 wurde die Grenze zwischen Bolivia und Chile festge-
stellt und als solche der 24° s. Br. angenommen.
TM Hauptwörter (50): [T6: [Insel Stadt Meer Hafen Handel Hauptstadt Land Küste Einw. Halbinsel], T4: [Reich Zeit Staat Volk Deutschland Jahrhundert Land Macht deutsch Geschichte]]
TM Hauptwörter (100): [T27: [Erde Linie Punkt Breite Länge Kreis Ort Meile Winkel Meridian], T98: [Volk Land König Krieg Zeit Feind Mann Macht Freiheit Kaiser], T64: [Insel Amerika Land Spanier Australien Kolonie Hauptstadt Küste Entdeckung San]]
TM Hauptwörter (200): [T178: [Rio Peru Hauptstadt Republik Stadt Brasilien San Südamerika Land Chile], T182: [Krieg Jahr Zeit Land Deutschland Regierung Frankreich Volk Folge Revolution], T179: [Gott Mensch Wort Welt Erde Glaube Herr Sünde Himmel Satz]]