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1. Skandinavisches Reich, Deutschland, Oesterreich, Italien, Griechenland, Russisches Reich - S. 248

1869 - Braunschweig : Schwetschke
248 A. Europa. Das Dorf Niederselters, von dessen weltberühmtem, seit mehr als 800 Jahren bekanntem Brunnen jährlich über 1'/. Mill. Krüge versendet werden. Die Taumisbäder Sch Walbach oder Langenschwa lbach, mit alkalinischem Stahlwasser, und 1 Meile davon Scklangenbad, dessen Duelle nur 21" R. hat. Dillenburg, an der Dill, einem Nebenfluß der Lahn, in die sie bei Wetzlar mündet, mit 3000 Einw.; ehemals die nassauische Universität, der Herbo rn, Die Herrschaft Homburg vor Höhe, früher ein Bestandtheil der Landgrafschaft Hessen-Homburg, ein fruchtbares und betriebsames Ländchen am Taunus, von 1'/> ldm., mit 13,622 Einw. - - Die Stadt Homburg (vor der Höhe), mit 7366 am Fuße des Taunus, mit Badeanstalten, deren Ruhm sich weit über Deutscblands Grenzen verbreitet hat. Einw., in reizender Lage. Das Schloß auf einer Anhöhe Friedrichsdorf, von Hugenotten und Waldensern angelegt, mit 1200 Einw., Erziehungsanstalt. — Das Haus Hessen-Hom- burg war eine Nebenlinie des Hessen-Darmstädtischen; es wurde 1817 in den deutschen Bund aufgenommen. Nach dem Tode des letzten Landgrafen Friedrich (st 24. März 1866) fiel die ganze Landgrafschaft: das ist a) die Herrschaft Homburg und 6) die Herrschaft Meisen heim, au Hessen- Darmstadt und bald darauf, nach dem Kriege von 1866, an Preußen. Im Kreise Wetzlar: die Stadt protestantischen Einw. 1806 bahn « Vetzlar, an der Lahn, mit 5680, meist Hier hatte das Reichskammergericht von 1691 seinen Sitz. Der Ort war sehr verödet, wird aber durch die Eisen- und einige in Betrieb gekommene Eisengruben wieder etwas belebt. Durch die Erlebnisse Göthes im nahen Dörfchen Garbenheim ward dessen „Werther" hervorgerufen und dem Dichter hier (1849) ein Denkmal gesetzt. Das Ländchen Nassau befriedigt alle Bedürfnisse des Menschen und ist der Gegenstand der Sehnsucht Vieler. In der That ist es in den Main-, Rhein- und Lahngegenden eins der schönsten Länder der Welt. Auch gehören seine Bewohner zu den von der Natur sehr gut gearteten, leicht zil befriedigenden Stämmen des Vaterlandes. Nur muß man durch- aus nicht auf durchgängigen Wohlstand derselben schließen. Im Gegen- theil; der Reisende trifft nicht blos auf dem rauhen, unfruchtbaren Wester Walde, sondern auch im Rheingau, das die edelsten Weine erzeugt, in vielen Dörfern die bitterste Armuth. Trotzdem ist der Westerwälder zufrieden, der Rheingauer heiter und froh. Die treffliche Schilderung beider von Riehl („Land und Leute, Stuttgart 1854") ist dem Leser zu empfehlen. Neuerdings beleben englische Gesellschaften den Gewerbflciß der an Me- tallen so reichen Gebirgsgegenden Nassaus. c) Frankfurt am Main; der Land- und Stadtbezirk beträgt nach Abtretung der Ortsbezirke Dortelweil und Nieder- Erlenbach au das Großherzogthum Hessen circa 1,^ □ M. mit 89,800 Einw. Die Stadt Frankfurt gehört zu den ältesten Städten in Deutschland; schon im Jahre 794 wurde hier unter dem Vorsitze Karls des Großen eine Kirchen- versammlung gehalten. Nach der Theilung des Reiches ward sie als die Hauptstadt des ostfräukischen oder deutschen Reiches betrachtet, und Kai- ser Ludwig der Deutsche baute hier einen Palast, welchen er den Römer nannte. Seit dem 9. Jahrhundert stieg ihr Wohlstand ununterbrochen, so daß ihr Umfang mehrere Male erweitert werden mußte und schon am Ende

2. Skandinavisches Reich, Deutschland, Oesterreich, Italien, Griechenland, Russisches Reich - S. 87

1869 - Braunschweig : Schwetschke
Vii. Deutschland. 87 Seeschiffen de gefährlichsten Auch hat sie viele durch Felsen gefährliche 'eil des „eisernen Thores", sind bereits g oa 2500' hoch im Schwarzwalde, vorztsi 2 Bächen, der Br ege und der Brigach, welche sich bei Donaueschingen mit dem im Schloßhofe entspringenden Donaubach vereinigen. Bei Ulm (1430') wird sie schiffbar, durchströmt im schnellen Laufe mit einförmigen Ufern, vorzugsweise längs den benachbarten Bergzügeu hinsiießend, Württem- berg, Baiern, die österreichischen Staaten, wo sie zwischen Grein und Krems die Gebirge mit Stromschnellen burchbricht, einen Theil der europäischen Türkei, und ergießt sich durch 5 Mündungen ins Schwarze Meer, mit solcher Gewalt, daß man ihr süßes Wasser noch 10 M. weit im Meere unterscheiden kann. Sie nimmt in einem Laufe von etwa 370 M. sehr viele Flüsse ans, wovon die bedeutendsten und wasserreichsten in Deutschland aus den Alpen kommen, nämlich auf dem linken User: a) bei Donauwörth die Wernitz; b) die Altmühl; c) die vom Böhmer Walde kommende Naab; cl) bei Regensburg die eben daher kommende Regen; e) oberhalb Preßburg, an der Grenze von Ungarn, die von den Sudeten kommende March, welche von der mährischen Höhe die Thaya mit der Jglawa und Schwarza erhält. Bon der rechten Seite fallen in die Donau: a) oberhalb Ulm die von den Vorarlbergischen Gebirgen kommende Jller(Iiarzus); b) der eben daher kommende, mit der Wert ach (Virdo) vereinigte Lech (Licus); c) die aus den Tyroler Alpen stammende, mit der Ammer ver einigte Isar (Isärus); d) bei Passau der herrliche, aus Graubünden kommende Inn (Oenus), welcher das längste Alpenthal durchströmt, zwei- mal quer durch Älpenketten bricht und dann die Salzach aufnimmt; e) der Traun; f) die Enns, aus den Tauern kommend, welche wie die Salzach hauptsächlich ein Längenthal durchfließt und dann quer durch Fels- höhen bricht. Außerdem erhält die Donau von dieser Seite, aber außerhalb Deutschlands, die aus den steirischen Alpen kommende Raab; die in den karnischen Alpen entspringende und mit der Mur (Murus) vereinigte Drau (Dravus) und die in eben diesem Gebirge entspringende S au (8avus) oder Save, mit der Kulpa. Von den übrigen zur Donau gehörigen Flüssen wird in der Folge die Rede sein. Die Donau hat bei Regensburg 1000', bei Linz 768', bei Krems 500' Höhe; bei Wien (466') tritt sie in die Ebenen ihres unteren Stufenlandes, des größten unter den europäischen Gebirgs- strömen, das durch herantretende Gebirge in vier große Stufen getheilt, nämlich: 1) die kleine österreichische Ebene und das Marchfeld, vom Wiener Walde im W. bis zum Leitha-Gebirge und den Kleinen Karpathen bei Preßburg reichend; 2) die oberungarische Ebene, in der sich die Donau in viele Arme theilt und die vom Bakony-Walde und den Vorhöhen der Karpathen geschlossen wird; 3) die steppenartige niedernngarische Ebene, wo die Donau inselreich zwischen niedrigen Sand- und Sumpf- ufern gegen S. fortläuft (bei Ofen 300' hoch); nachdem sie endlich noch- mals Zweige der Gebirge Serbiens und Siebenbürgens mit Stromschnellen durchbrochen, erreicht sie 4) das wallachische Tiefland. Von den Küstenflüssen Deutschlands, welche sich nicht in die vorigen ergießen und ihr eigenes Gebiet haben, verdienen nur erwähnt zu werden: - _ _____________ - - * » mm * — * gleichnamigen b) Die
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