26
§11. Hinterindien.
erst in dem Kap Vurlu Der westlichste, der Birmanische Bergzug, setzt
sich über die Andamanen und Nikobaren fort und durchzieht in einem
großen Bogen die Inseln Sumatra und Java. Breite, tief eingeschnittene
Längstäler trennen die Höhenzüge voneinander und weisen gewaltigen
Strömen den Weg nach S.; in Stromengen und Stromschnellen steigen
diese von dem Hochlande herab und münden in weit vorgebauten Deltas:
der trübe Jrawadi und der Saluen in den Busen von Martaban,
der wasserreiche Menam in den Busen von Siam, der rasche Mekong
in das Chinesische"meer.
Ihre Täler sind durch die regelmäßigen Überschwemmungen sehr
fruchtbar und liefern besonders ungeheure Mengen Reis. Aus den
Wäldern an ihren Ufern kommt das für den Schiffsbau so wertvolle
Teakholz (ttf).
2. Bevölkerung und staatliche Verhältnisse. Die Be-
völkerung gehört schon der mongolischen Rasse an, auf der Halbinsel
Malaka aber der malaiischen. Ihre Religion ist der Buddhismus,
der zwar die Götter des Brahmaismus bestehen läßt, aber die Kasten-
emteilung verwirft und sein Wesen in die Reinigung der Gesinnung setzt.
a) Englische Besitzungen an der W.-Seite. An die Land-
schast Assam {am Brahmaputra nach dessen Austritt aus Tibet) schließen
sich die Gebiete von Birma- Sie sind wertvoll durch das für Masten
vorzügliche Teakholz ihrer Gebirgswälder und die ungeheuren Reisernten
ihrer Niederungen. Hauptstadt Ranaün mit 235 000 Einw. an der
Jrawadi-Mündung.
b) Das Reich Siam am Menam mit 6 Mill. Einw., darunter nur
2x/2 Mill. Siamesen; nahe an dessen Mündung die Hauptstadt Bang-
kok, mit 200000 Einw., davon die Hälfte Chinesen. Das Land hat
sich der europäischen Kultur erschlossen. Überdies werden als Arbeiter
die einwandernden Chinesen in immer größeren Mengen heimisch, da sie
fleißiger sind als die Eingeborenen. Auch das Königshaus ist chinesischer
Abkunft.
c) Französisch-Jndochina bilden das Reich Annam an der
O.-Seite mit dem fruchtbaren Tongking und dem Küstenstreifen
Kochinchina, sowie das s. am untern Mekong gelegene Reich
Kambodscha. Auch Nieder-Kochinchina, das Land an der Mün-
dung des Mekong mit der Stadt Saigon (51000 Einw.), ist sranzö-
sische Kolonie.
TM Hauptwörter (50): [T6: [Insel Stadt Meer Hafen Handel Hauptstadt Land Küste Einw. Halbinsel], T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden], T22: [Volk Bewohner Sprache Land Bevölkerung Einwohner deutsche Religion Million Stamm]]
TM Hauptwörter (100): [T97: [Stadt Hauptstadt China Reich Land Handel Meer Einw. Türkei Sultan], T95: [Bewohner Sprache Volk Land Bevölkerung deutsche Stamm Religion Neger Einwohner], T0: [Meer Insel Halbinsel Küste Ozean Afrika Land Europa Kap Straße], T47: [Wüste Meer Land Nil Hochland Fluß Gebirge Euphrat Tigris See], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland]]
TM Hauptwörter (200): [T20: [Indus Stadt Ganges Gang Hauptstadt Land Siam Indien Fluß Strom], T119: [Fluß See Kanal Strom Lauf Wasser Land Ufer Mündung Elbe]]
Extrahierte Ortsnamen: Hinterindien Sumatra Martaban Assam Tibet Kochinchina Kambodscha Saigon
§ 17. Australien und Polynesien. Überblick und Lage.
Australien und Polynesien.
§ 17.
Überblick und Lage.
Der Erdteil Australien besteht aus dem Festland, das im Verhältnis
zu den übrigen Erdteilen fast nur wie eine große Insel erscheint, mit der
dazu gehörigen, im S. gelegenen Insel Tasmanien und der Reihe ge-
birgiger und langgestreckter Inseln von Neu-Guinea im N. bis Neu-
Seeland im So. Der Äquator bildet die N.-Grenze, der s. Wende-
kreis durchschneidet dies Gebiet.
Ö. von Australien und ziemlich willkürlich diesem Erdteil zugerechnet,
liegt eine Inselwelt für sich, Polynesien genannt, unzählige kleine Eilande,
welche durch den großen Ozean, auch als „Südsee" bezeichnet, zwischen
den beiden Wendekreisen zerstreut sind und bis auf wenige Grade
nach S.-Amerika herüberreichen.
§ 18.
Das Festland Australien mit Tasmanien.
N. Kap York 142/10. — S. Kap Wilson 146/40. — 0. Kap Sandy 154/25. —
W. Kap Steep 113/26.
1. Wagerechte Gliederung. Australien ist ein massiges, in
sich geschlossenes, wenig gegliedertes Land und gleicht darin dem n. Teil
von Afrika. Seine Grenzen sind im O. der Große Ozean, im W., N. und
S. der Indische. Letzterer schneidet im N- tiefer mit dem Earpentaria-
Golf ein, der die Halbinsel Jork bildet, während im S. der flache
Austral-Busen und derkleinespencer-Golfdie einzigen Einschnitte
sind. Die Gliederung beträgt nur 1i31 des Stammes.
2. Senkrechte Gliederung und Bewässerung. Fast ganz
Australien ist eine mäßige Hochebene, hier und da von kurzen, wenig
hohen Gebirgszügen durchsetzt. Wegen der geringen Niederschläge, die
nur zuweilen Seen und Sümpfe bilden, ist das ganze Innere des Erdteils
eine unfruchtbare Steppe, meist bedeckt mit ödem, einförmigem Busch-
werk, „Scrub" genannt, und dem Stachelschweingras, welches das Fort-
kommen sehr behindert. Fast alle Flüsse trocknen in der dürren Jahreszeit
aus und bilden Creeks, die nur zur Regenzeit anschwellen, sich in der
trockenen Zeit aber in eine Reihe von Bächen auflösen. Ein Stromgebiet
hat sich nur im So. entwickelt; es ist der Murray mit seinem be-
deutendsten r. Nebenfluß Darling. Er erhält seine Wasser von dem
TM Hauptwörter (50): [T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T41: [Insel Staat England Amerika Kolonie Mill Küste Nordamerika Land Stadt], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf]]
TM Hauptwörter (100): [T0: [Meer Insel Halbinsel Küste Ozean Afrika Land Europa Kap Straße], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung], T64: [Insel Amerika Land Spanier Australien Kolonie Hauptstadt Küste Entdeckung San]]
TM Hauptwörter (200): [T109: [Europa Asien Afrika Amerika Australien Insel Erdteil Land Zone Klima], T193: [Meer Halbinsel Gebirge Norden Süden Osten Westen Küste Insel Europa], T119: [Fluß See Kanal Strom Lauf Wasser Land Ufer Mündung Elbe], T47: [Karte Lage Länge Breite Größe Meile Linie Ort Grenze Höhe], T32: [Wald Baum Boden Eiche Steppe Höhe Ebene Wüste Teil Tanne]]
§ 22. Afrika im allgemeinen.
43
Terrassen zum Meere abfällt und nur schmale Küstenstreifen von Tief-
land übrig läßt. Eigentliche Gebirge fehlen fast ganz, die größeren
Erhebungen sind vulkanische Kegelberge.
Das ganze Südafrika ist ein ausgedehntes, unebenes Hochland,
das im S., W. und O. in ungleichen Stufen zu schmalen Küstenebenen
abfällt, im Innern mit weiten, muldenförmigen Einfenkungen erfüllt ist.
Der n. Teil dieses gewaltigen Hochlandes stellt in seiner ö. Hälfte einen
ungeheuren Hochrücken von mehr als 1000 m Höhe dar, das Quell-
gebiet der großen afrikanischen Ströme, des Nil, Kongo und Sambesi,
sowie die Gegend der großen Seen, des Njassa, Tanganika und Viktoria-
Njansa. Die nw., viel niedrigere Hochfläche wird von der Rinne des
Kongo, des wasserreichsten Flusses, in großem Bogen durchzogen und
steigt nach der atlantischen Meeresküste in großen, breiten Stufen hinab.
Der n. Teil Afrikas erhebt sich im O. zu dem tiefdurchfurchten
Alpenland von Abessinien oder Habesch, das zum Nil sich entwässert.
Von hier westwärts erstreckt sich das Hochland des Sudan (---Land
der Schwarzen) mit der Einsenkung des seichten Tsadsees und seines
Zuflusses, des Schari. Der w. Teil ist der Hoch-Sudan mit den
Quellen des Niger, des Senegal und Gambia. N. vom Sudan, vom
Atlantischen Meere bis nach Nubien und Ägypten, zieht sich die Wüste
Sahara, etwa 500 m im Mittel hoch. Jenseits derselben, am Gestade
des Mittelmeeres, erhebt sich im W. in der Berberei das Atlas-
Gebirge; ein Zipfel der Wüste, der bis an das Mittelmeer reicht,
trennt davon das ö. gelegene kleine Hochland von Barka ab.
Während das n. Afrika wasserarm ist, sind die Niederschläge und
darum die Flußgebiete im äquatorialen Afrika sehr zahlreich. Aber trotz
der großen Wassermengen, welche diese Flüsse im Hochland zeigen, sind sie
für die Schiffahrt wenig brauchbar, da sie in ihrem Unterlauf gewaltige
Wasserfälle und Stromschnellen bilden und viel Geröll mit sich führen.
4. Klima. Das Klima Afrikas ist echt tropisch, nur der N.-Rand
und die S.-Spitze gehören der subtropischen Zone an. Dem entsprechen
die Niederschläge, es' sind die tropischen oder Zenithal-Regen, welche
die Seewinde von den beiden Ozeanen dem durch den scheitelrechten
Sonnenstand erhitzten Innern bringen. N. und s. dieser äquatorialen
Zone sind die Niederschläge so spärlich, daß um die beiden Wende*
kreise Wüsten liegen. Die lange N.- wie die viel kürzere S.-Küste
wird durch Winterregen befruchtet.
Dieses heißfeuchte Klima erzeugt das dem Europäer so gefähr-
liche Wechselfieber, welches nur durch vernünftige Lebensweise M
einige Jahre gebannt werden kann.
TM Hauptwörter (50): [T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone]]
TM Hauptwörter (100): [T50: [Klima Land Meer Gebirge Europa Zone Norden Küste Süden Winter], T0: [Meer Insel Halbinsel Küste Ozean Afrika Land Europa Kap Straße], T48: [Fluß Meer See Strom Land Wasser Mündung Kanal Lauf Ostsee], T47: [Wüste Meer Land Nil Hochland Fluß Gebirge Euphrat Tigris See], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland]]
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Extrahierte Personennamen: Barka
Extrahierte Ortsnamen: Afrika W. Viktoria-
Njansa Afrikas Abessinien Niger Senegal Gambia Nubien Berberei Afrika Afrika Afrikas
48
§ 24. Der Sudan.
Kolonie Angola mit der Hafenstadt Loanda, als Verbrecherkolonie
benutzt; n. vom Kongo gehört das Land den Franzosen: Französisch-
Kongo. Am Äquator beginnt das deutsche Kamerun, umfaßt den
innersten Winkel des Guinea-Busens und reicht nach No. bis zum Tsad-
see und Scharr.
6) Das Binnenland, das Gebiet des wasserreichen Kongo und seiner
großen Nebenflüsse, war bis vor kurzem das Reich der freien Bantu, eines
kräftigen Negervolkes, das Ackerbau und Viehzucht treibt, aber in be-
ständigem Kriege miteinander lebt und gegen Europäer sehr mißtrauisch
ist. Auch Menschenraub und Menschenfresserei finden sich. Den größten
Teil dieses Gebietes umfaßt jetzt der Kongostaat mit 2^ Mill. qkm
und 14 Mill. Einw.; er ist neutral und steht unter der Oberhoheit des
Königs der Belgier. Die wichtigsten Städte für den Handel, der aller-
dings noch unbedeutend ist und in Palmöl, Kautschuk und Elfenbein be-
steht, sind Leopoldville, an der Stelle, wo vor dem Durchbruch durch
das Randgebirge der Kongo sich staut, am Stanley-Pool, und Boma,
mehr der Küste zu.
§24.
Der Sudan.
1. Bodengestaltung und Bewässerung. Der Sudan, eine
Hochebene von mannigfaltiger Gestaltung, nimmt so ziemlich die ganze
s. Hälfte von N.-Afrika zwischen dem Äquator und der Sahara ein,
zu welcher er in einem Steppengürtel allmählich übergeht. Der w. Teil
erhebt sich zu dem Gebirgslande von Hochsudan; ihm entspringen die
großen Ströme Senegal und Gambia, welche bei Kap Verde
münden, und der Niger. Letzterer fließt durch offenes Land bis Tim-
buktu nach No., wendet sich in engem Tale dann nach Sso., empfängt
in dem Unterlaufe links den mächtigen Benue (von Rheinlänge) und
mündet mit einem vortretenden Delta in den Guinea-Busen. Nach O.
setzt sich die Hochebene ununterbrochen fort, zwar nicht niedriger, aber
offener und ebener, daher auch Flachsudan genannt. Die tiefste
Mulde darin bildet das Gebiet des inselreichen, von flachen, schilfigen
Ufern eingefaßten und zur Zeit der Tropenregen weit übertretenden
Tsadsees, in welchen außer zahlreichen andern Flüssen von So. der Sch ari
einströmt. O.-Sudan reicht schon in das Gebiet des Nil hinüber.
2. Klima. Der Sudan liegt ganz in den Tropen, wodurch sein
Klima und seine Niederschläge bedingt sind. Diese sind im W. zahlreicher
und nehmen nach N. immer mehr ab. Die Küsten sind wegen der großen
Hitze und starken Feuchtigkeit sehr ungesund.
TM Hauptwörter (50): [T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T24: [Schiff Meer Insel Küste Land Fluß See Wasser Hafen Ufer]]
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112
§ 49. Rußland.
ihrer sumpfigen Mündung- liegt die neue Hauptstadt (seit 1703) St.
Petersburg, nur durch den Verkehr mit W.-Europa so groß ge-
worden. In den Rigaischen Meerbusen mündet die Düna, welche auf
der Waldai-Höhe entspringt. Ihr Gebiet, wie überhaupt die Oststee-
länder, ist reich an Getreide und Flachs, deren Ausfuhrhafen Riga ist.
Der Njemen (deutsch: die Memel) und die Weichsel haben ihre
Mündung im deutschen Gebiet; an dem Mittellauf der letzteren liegt die
Hauptstadt des alten Polenreiches, Warschau, der Hauptmarkt russischer
Erzeugnisse für Deutschland.
C. Dem Schwarzen Meer fließt der Dnjestr, welcher von
den österreichischen Karpaten kommt, der Dnjepr von der Waldai-Höhe
und der Don zu. Der wichtigste von diesen ist der Dnjepr, der seit dem
frühen Mittelalter eine bedeutende Handelsstraße vom Schwarzen Meer
zur Ostsee bildet. Von seinen Nebenflüssen sind die beiden rechten zu
erwähnen, die Beresina (1812) und der Pripet, welcher durch die
großen Rokitnosümpse fließt. Sein Mittellauf wird von reichen
Getreidelandschaften umgeben, die sich nach O. bis in das Gebiet des Don
(Ukraine) hinziehen. Die wichtigsten Städte dieses Gebietes sind Kiew,
die heilige Stadt der Russen wegen der vielen Klöster, und Charkow.
Der Unterlauf des Dnjepr geht durch die pontifchen Steppen, welche seit
alten Zeiten durch reichen Getreidebau und Viehzucht (Schafe) berühmt
sind. Der Ausfuhrhafen hierfür ist die große Handelsstadt Odessa
(erst 1794 gegründet).
D. Zum Kaspischen Meer geht Europas größter Strom
(3500 km), die fischreiche Wolga (= die Große). Sie kommt von der
Waldai-Höhe und fließt bis zur Einmündung der Kama (woher?) in
ö. Richtung. Diese Strecke ist ausgezeichneter Getreideboden, dessen
Mittelpunkt, die alte Hauptstadt Moskau, ganz in asiatischem Stil
erbaut, ist. Nischni-Nowgorod, an der Mündung der Oka, ist
eine bedeutende Handelsstadt, in der im Juli und August die großen
Messen, besonders für die Waren aus Sibirien, stattfinden. Von der
Mündung der Kama an, in deren Nähe die große Handelsstadt Kasan
liegt, biegt die Wolga nach S. um; ihre Ufer sind reich an Waldungen,
die meist aus Eichen und Linden bestehen und daher die Bienenzucht be-
günstigen. Die bedeutendsten Städte hier sind Samara, von wo die
Eisenbahn nach Sibirien anfängt, und Saratow, in deren Umgebung
viele deutsche Ansiedelungen sind. In ihrem Unterlauf wird der Hausen
gefangen, dessen Eier den Kaviar liefern. Der Hauptmarkt für diesen ist
Astrachan, da gelegen, wo das Delta mit zahlreichen Armen beginnt.
TM Hauptwörter (50): [T40: [Polen Ungarn Land Rußland Preußen Stadt Donau Provinz Hauptstadt Königreich], T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden]]
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TM Hauptwörter (200): [T87: [Meer Rußland Wolga Stadt Petersburg Moskau See Ostsee Hauptstadt Ural], T119: [Fluß See Kanal Strom Lauf Wasser Land Ufer Mündung Elbe]]
§ 50. Skandinavien (Schweden und Norwegen).
115
dem vom Skager Nak aus tief einschneidenden Fjord gleichen Namens,
Bergen, „das nordische Hamburg", wo sich die großen Flotten für
Hering- und Dorschfang sammeln; n. davon der einem Hirschgeweih
ähnliche Sogne-Fjord; Molde und Trondhjem (Drontheim) an
gleichnamigen Fjorden, die herrliches Obst in ganzen Schiffsladungen
verschicken. Die nördlichste Stadt ist Hammersest, wichtig für den
Walfischfang. Die malerische Schönheit dieser Fjorde lockt in jedem
Jahre Tausende von Fremden an.
2. Bodengestaltung. Vom Nordkap bis Kap Lindesnäs (im
S2b.) zieht sich ein gewaltiger Felsrücken durch das Land, der nach So.
hin sich allmählich in mehreren Stufen zum Tiefland abdacht, während er
nach W. steil ins Meer fällt. Die Masse der skandinavischen Gebirge
besteht aus wellenförmigen Bergflächen, den Fjelden (= Felsen), die
ausgedehntesten im S. sind das Dovrefjeld und Jötunfjeld; jede
ausgesprochene Kammrichtung fehlt, das Ganze ist mehr eine Hochfläche,
doppelt so groß wie die Alpen, mit schneebedeckten Gipfeln, deren größter
der Galdhöpig, 2560 m, ist, mit Gletschern und Gießbächen, sehr
unwegsam, da tiefe Pässe fehlen. Während im n. Teil nur Flechten
und Moos wächst, das den Renntierherden der nomadischen Lappen zur
Nahrung dient, sind die s. Talflächen mit Wald und Weiden bedeckt, auf
denen die in einzelnen Gehöften wohnenden Bauern ihr Vieh halten.
Nach der ö. Abdachung fließen naturgemäß die Flüsse herab, die aber
wegen ihres starken Gefälles, ihrer Wasserfälle und Klippen für die
Schiffahrt nicht brauchbar sind. Nur zum Flößen und Treiben der
Sägemühlen werden sie ausgenutzt. Denn die Abhänge des Gebirges
sind wegen der reichen Niederschläge, welche die Halbinsel hat, mit dichten
Waldungen bedeckt, in denen noch Bären, Wölfe und Luchse hausen. Die
größten dieser Flüsse sind: an der russischen Grenze der Torne-Elf
(= Fluß), an dessen Mündung die durch ihre Wetterberichte für No.-
Deutschland wichtige Stadt Haparanda liegt; der Dal-Elf, in dessen
Tal, Dalekarlien, Bergbau auf Silber (Sala), Kupfer (Falun) und
Eisen (Dannemora) getrieben wird, und dessen Bewohner ein be-
sonders kraftvoller und treuherziger Menschenschlag sind; endlich der
Göta-Elf, welcher die vielbesuchten Trollhätta (--Teufelshut) Wasser-
fälle (durch einen Kanal umgangen) bildet und ins Kattegat bei der
großen Handelsstadt Göteborg, Schwedens zweiter Stadt, fließt. Im
S. Schwedens liegt eine große Seenplatte, der Wen er-, Wetter-
Hjelmar- und Mälarfee; in dieser Senke läuft der Göta-Kanal
mit Benutzung der Flüsse und Seen aus der Nordsee in die Ostsee;
er befördert in über 70 Schleusen die Schiffe von Göteborg nach
TM Hauptwörter (50): [T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T6: [Insel Stadt Meer Hafen Handel Hauptstadt Land Küste Einw. Halbinsel], T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau]]
TM Hauptwörter (100): [T62: [Insel Stadt Hafen England Hauptstadt Einw. See London Handel Schottland], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T48: [Fluß Meer See Strom Land Wasser Mündung Kanal Lauf Ostsee], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde]]
TM Hauptwörter (200): [T160: [Insel Hafen Meer Küste Stadt Halbinsel Neapel Straße Einw. Hauptstadt], T6: [Berg Fuß Höhe Gipfel Gebirge Schnee Meer Fels Ebene See], T119: [Fluß See Kanal Strom Lauf Wasser Land Ufer Mündung Elbe], T87: [Meer Rußland Wolga Stadt Petersburg Moskau See Ostsee Hauptstadt Ural], T185: [Jagd Viehzucht Bewohner Ackerbau Jäger Fischfang Wald Fischerei Krieg Land]]
126
§54. Das Kaiserreich Österreich - Ungarn.
die Donau. (Siehe § 79.) Bei Passau tritt sie aus Deutschland in
Öfterreich ein; anfangs von waldbedeckten, an Naturschönheiten reichen
Anhöhen, welche zum Böhmisch-Mährischen Gebirgsland und zu den
Alpen gehören, eingeengt, kommt sie unterhalb von Linz und Wien,
welche daher seit alters her wichtige Übergangsorte vom Alpengebiet
nach dem N. sind, in die sich ständig erweiternde Ebene, in der sie
von l. aus Mähren die March erhält; die Ufer dieses Nebenflusses
sind häufig der Schauplatz blutiger Kämpfe gewesen (Aspern, Auster-
litz). Unterhalb von Preßburg, das am Eingang nach Ungarn
liegt, umschließt sie mit drei Armen zwei Inseln, welche sehr fruchtbar
sind, und empfängt von l. und r. je zwei wasserreiche Nebenflüsse,
Waag und Gran von den Karpaten, Leitha und Raab von den
Alpen. Bei Waitzen wird sie durch die Karpaten nach S. gedrängt,
diese Richtung behält sie bis zum Einfluß der Drau, biegt nach So.
bis zur Mündung der Save und muß die Karpaten bei Orsowa
durchbrechen. Diese für die Schiffahrt hinderliche Stelle, „das Eiserne
Tor", ist seit kurzem durch einen Kanal umgangen. Von l. erhält sie
in Ungarn die fischreiche Theiß, in deren oberem Flußgebiet die feurigen
Ungarmeine gebaut werden, während ihr Unterlauf häufig unter furcht-
baren Überschwemmungen leidet (bei Szegedin). Die weiten Ebenen
Ungarns sind Steppen, deren fruchtbarer Boden gewaltig ausgedehnte
Felder mit Weizen und Mais trägt, während auf den grasreichen
Weiden, den Pußten, unermeßliche Herden halbwilder Rinder, Pferde,
Schafe und Schweine von berittenen Hirten gehütet werden. Braune
Zigeuner durchziehen auf ihren Wagen das Land.
C. Das Böhmisch-Mährische Stufenland senkt sich all-
mählich von N. nach S. und umsaßt die beiden Flußgebiete der oberen
Elbe mit ihrem größten l. Nebenflusse, der Moldau, und der Eger
(woher?), sowie der March (wohin?). Nenne die Grenzen im W., N.
und O.! Am O.-Rande bricht die Oder zwischen Sudeten und
Beskiden in der Mährischen Pforte durch, so daß die beiden Fluß-
täler der Oder und Elbe wichtige Verkehrsstraßen nach Deutschland bilden.
Infolge der geschützten Lage und der darum warmen Sommer, auch durch
die Fruchtbarkeit des Ackerbodens besonders in den Flußtälern, ist Acker-
und Obstbau sehr rege. Der Mittelpunkt ist der Talkessel der Moldau
mit der Hauptstadt Prag. In den Bergen sind mächtige Kohlenlager
(Stein- und Braunkohlen), sowie viele Erze vorhanden. Im Egertale
findet sich Porzellanerde, im Böhmer Wald Gesteine zur Glasbereitung.
Zahlreiche Mineralquellen haben den Weltruf von Heilbädern, wie
Teplitz, Karlsbad, Marienbad, Franzensbad begründet.
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T40: [Polen Ungarn Land Rußland Preußen Stadt Donau Provinz Hauptstadt Königreich]]
TM Hauptwörter (100): [T18: [Donau Stadt Ungarn Böhmen Wien Hauptstadt Land Einw. Königreich Mulde], T48: [Fluß Meer See Strom Land Wasser Mündung Kanal Lauf Ostsee], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T11: [Wein Getreide Boden Viehzucht Weizen Land Pferd Obst Kartoffel Ackerbau]]
TM Hauptwörter (200): [T153: [Donau Ungarn Land Hauptstadt Böhmen Königreich Wien Stadt Galizien Siebenbürgen], T133: [Boden Land Ackerbau Klima Wald Viehzucht Teil Wiese Anbau Fruchtbarkeit], T119: [Fluß See Kanal Strom Lauf Wasser Land Ufer Mündung Elbe], T139: [Donau Rhein Main Tiefebene Teil Jura Alpen Tiefland Gebiet Fluß], T70: [Stadt Donau München Stuttgart Neckar Nürnberg Ulm Schloß Augsburg Regensburg]]
Extrahierte Personennamen: Raab C.
Extrahierte Ortsnamen: Ungarn Donau Deutschland Linz Wien Aspern Ungarn Leitha Ungarn Eger Deutschland Prag Egertale Teplitz Karlsbad Marienbad Franzensbad
§ 33. Das östliche Tiefland von Südamerika.
67
wichtigen Hafen Valparaiso, 140000 Einw., nach San Francisco
die erste Handelsstadt der amerikanischen W.-Küste. Valdivia, die
kleine Hafenstadt S.-Chiles, dessen Kultur seit der Mitte des 19. Jahr-
Hunderts durch deutsche Einwanderer begründet wurde.
§ 33.
Das östliche Tiefland von Südamerika.
1. Bodengestaltung. Im O. der Anden zieht sich ein weites
Tiefland bis zum Atlantischen Ozean hin, dem im No. und O. plateau-
artige Erhebungen aufgesetzt sind. Dies sind die Gebirgsländer
von Guayana und Brasilien, ersteres dicht bewaldet, wie eine
Insel über die umliegenden Tiefebenen sich erhebend, letzteres aus
einzelnen Gebirgsketten bestehend, zwischen denen äußerst fruchtbare
Täler mit reichem Anbau von Kaffee, Tabak, Baumwolle u. a. liegen.
Zwischen diesen Bergländern breitet sich die große südamerikanische
Tiefebene aus, welche nach ihren Stromgebieten in drei Teile zerfällt:
a) Die fast baumlose Steppe der Llanos (= Ebenen), welche
nach der Regenzeit mit hohem Gras (bis 2 na) bedeckt und eine vorzügliche
Weide für große Rinderherden ist, durchströmt der Orinoco, der auf
dem Südabhange von Guayana entspringt und das Gebirge im Bogen
umfließt. In einem Delta mit dichtem Urwalde mündet er. Von ihm
zweigt sich südwärts der Casiquiare ab, der in den Rio Negro,
einen Nebenfluß des Amazonenstromes, geht, so daß durch diese Gabelung
die beiden großen Flüsse in natürlicher Verbindung stehen.
d) Die Selvas (--Wälder), zwölfmal so groß wie Deutschland,
sind von einer wunderbaren Mannigfaltigkeit der Baumarten, durch
Unterholz und Schlingpflanzen fast undurchdringlich. Es durchfließt
sie der Amazonenstrom, der, Marannon genannt, auf den w.
Kordilleren entspringt, in einem Hochtal nach N. fließt, dann die O.-Kette
durchbricht und als wasserreichster Strom der Erde in ö. Richtung zum
Meere eilt. In seine schlauchförmige, 250 km breite Mündung dringt
die Flut bis 900 km weit ein; bis zum Fuße der Anden ist er für
Dampfschiffe fahrbar, welche den einzigen Verkehr in das Innere
bilden, da der Urwald unwegbar ist. Von beiden Seiten erhält er
zahllose Nebenflüsse, so den Rio Negro (l.) und den Madeira (?.),
während in seiner Mündung sich der von S. kommende Tocantins
(oder Para) mit ihm vereinigt.
c) Die Steppe der Pampas (--Ebenen), völlig baumlos, bedeckt
von büscheligem Rasen und Krautpflanzen, wird südwärts durchflössen
5*
TM Hauptwörter (50): [T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf]]
TM Hauptwörter (100): [T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T48: [Fluß Meer See Strom Land Wasser Mündung Kanal Lauf Ostsee], T27: [Erde Linie Punkt Breite Länge Kreis Ort Meile Winkel Meridian], T50: [Klima Land Meer Gebirge Europa Zone Norden Küste Süden Winter], T64: [Insel Amerika Land Spanier Australien Kolonie Hauptstadt Küste Entdeckung San]]
TM Hauptwörter (200): [T178: [Rio Peru Hauptstadt Republik Stadt Brasilien San Südamerika Land Chile], T32: [Wald Baum Boden Eiche Steppe Höhe Ebene Wüste Teil Tanne], T119: [Fluß See Kanal Strom Lauf Wasser Land Ufer Mündung Elbe], T193: [Meer Halbinsel Gebirge Norden Süden Osten Westen Küste Insel Europa]]
82
§ 40. Die Republik Frankreich.
a) Die Garonne, deren Quelle in den Pyrenäen aufspanischem
Gebiet liegt, wendet sich bei Toulouse, wo sie schiffbar wird, nach
Nw., während der Kanal du Midi sie mit dem Mittelmeer verbindet
Ihre r. Nebenflüsse Tarn, Lot und Dordogne kommen vom sran-
zösischen Mittelgebirge und fließen fast parallel zueinander. Ihr Unter-
lauf, dessen schlauchförmige Mündung Gironde heißt, durchfließt ein
an Wein (M£doc) außerordentlich reiches, hügeliges Land, dessen Haupt-
ausfuhrort Bordeaux ist.
d) Den mittleren und weitaus größten Teil des w. Tieflandes bildet
die Loire, welche auf dem französischen Mittelgebirge entspringt, nach
Aufnahme ihres l. Nebenflusses, des Allier, bei Orleans den nörd-
lichsten Punkt (daher wichtiger Übergang von N.- nach S.-Frankreich)
erreicht und in w. Lauf sich in den Atlantischen Ozean ergießt. Ihre
schlauchförmige Mündung versandet infolge des vom Flusse mitgeführten
Schlammes und der heftigen Brandung immer mehr. Ihr Mittel- und
Unterlauf ist an Getreide und Obst reich, so daß die Gegend um Tours
und Angers mit Recht der Garten Frankreichs genannt wird. Der
Ausfuhrhafen dieses Gebietes ist Nantes mit dem Vorhafen St.
Nazaire (Sardinen). S. der Mündung liegt die fruchtbare Vendöe,
deren fleißige und tapfere Bevölkerung stets königstreu gewesen ist.
c) Die Seine, welche mit ihrem größten r. Nebenflusse, der
Marne, vom Hochland von Langres kommt und im Bogen die
weinreiche Champagne durchfließt, geht in nw. Richtung in vielfach
gewundenem Lauf dem Kanal zu. Ihr größter Nebenfluß ist die Donne;
nicht weit von deren Mündung geht der Kanal von Orleans zur Loire.
Im Mittelpunkt des äußerst fruchtbaren Seinebeckens, gleich günstig
für den Land- wie Wafserverkehr, liegt die Hauptstadt Paris, unter-
halb von ihr Rouen und an der Mündung das für Aus- und Einfuhr
wichtige Le Havre. Dies ganze Gebiet der unteren Seine ist durch
sein Flußnetz und die Nähe des Meeres, durch den ergiebigen Acker-
boden und die Kohlenschätze der nahen Ardennen seit Jahrhunderten
von größter Bedeutung für das ganze Land.
B. Das französische Mittelgebirge beginnt im S. bei dem
Kanal du Midi und reicht im N. bis zu den Vogesen oder Wasgau.
Seine Teile von S. nach N. sind:
a) Die Cevennen vom Kanal du Midi bis zum Kanal du
Centre, welcher Loire und Saone verbindet, sallen nacho. und S.schroff
ab und sind daher für den Verkehr ungünstig; durch ihren Reichtum an
Steinkohlen und Eisen haben sie an ihrem Fuße eine blühende Industrie
hervorgerufen. (Lyon, St. Etienne: Seide, Samt, Waffen.) Nach W.
TM Hauptwörter (50): [T32: [Vgl Stadt Aufl Frankreich fig Maas Sch. Einw. Vergl Festung], T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T24: [Schiff Meer Insel Küste Land Fluß See Wasser Hafen Ufer]]
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Extrahierte Personennamen: Etienne
Extrahierte Ortsnamen: Frankreich Toulouse Angers Frankreichs Nantes Paris Rouen Lyon
§ 81. Das Norddeutsche Flachland.
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rücken haben sich infolge mangelhasten Wasserabflusses zahlreiche, z. T.
sehr bedeutende und landschaftlich schöne Seen gebildet (Spirding-,
Mauer-See in Ostpreußen). Die nach N. gehenden Flüsse, Weichsel
und Oder, teilen ihn in eine Preußische, Pommersche, Mecklen-
burgische (Schweriner S., Müritz-S.) und Holsteinische
(Plöner S.) Seenplatte. Nur kleine Küstenflüsse fließen von diesen
Seen zum Meer: Pregel, Stolpe, Persante, Rega, Peene,
Warnow, Trave, während die größeren Ströme den Höhenzug durch-
brechen müssen.
2. Der südliche (sog. Karpatische) Landrücken ist als einheit-
licher Höhenzug nicht nachweisbar. Wichtig sind die Tarnowitzer
Höhen, das Zentrum des oberschlesischen Kohlenbergbaus (Beuthen,
Kattowitz), das Katzengebirge oder die Trebnitzer Höhen und
die Grünberger Höhen (Weinbau) links der Oder, der Fläming,
dessen letzte Ausläufer s. von Berlin im Kreuzberg noch wahrnehmbar
sind, bis zur Elbe und l. der Elbe die Lüneburger Heide. Die
letzten Ausläufer des Höhenzuges im Küstengebiet zwischen Weser und
Elbe sind die wenig fruchtbaren Geestländereien.
Zwischen beiden Höhenzügen zieht sich ein mächtiger Grundwasser-
ström in ow. Richtung hin, der wohl einst den Unterlauf von Weichsel
und Oder durch ein großes Sumpfgebiet, das auch heute noch kenntlich
ist (Netze —Warthe —Oderbruch —Havelseen) der Elbe zuführte. Hier
sind auch späterhin eine Anzahl wichtiger Kanalbauten ausgeführt
worden. Die Küstengebiete n. des Balt. Höhenzuges sind z. T., be-
sonders in der Nähe der Flußmündungen sehr fruchtbar, so das untere
Weichselgebiet, Vorpommern, Mecklenburg, Holstein.
Das Westdeutsche Tiefland hat an Stelle der unfruchtbaren
Heidestrecken des O. ungeheure Moorgebiete, namentlich rechts und
links der Ems und bis über die holländische Grenze hinaus, l. der
Ems an der holländischen Grenze das Bourtanger*) Moor.
Die deutsche Küste. Die Nordseeküste ist eine Flachküste,
deren Dünengürtel z. T. noch in historisch nachweisbarer Zeit durch die
furchtbaren Sturmfluten der Nordsee zerrissen wurde, so daß die dahinter-
liegenden Ländereien ein Raub des Meeres wurden. Am tiefsten ist die
See im Dollart und im Jadebusen in das Land eingedrungen.
Der Dollart ist z.t. erst im 13.Jahrhundert, der Jadebusen im Anfang
des 16. Jahrhunderts entstanden. Eine der furchtbarsten Sturmfluten war
die sog. Allerheiligenflut (1. Nov. 1570), die an der ganzen Nordseeküste
*) spr. Bamtanger.
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