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1. Teil 2 = Mittel- und Oberstufe - S. 291

1914 - Halle a. d. S. : Verl. der Buchh. des Waisenhauses
§ 10. Norddeutsche- Tiefland. 291 einigt und traten („up ewig ungedeelt") mit Dänemark in Personal- union ; die Gelüste der Dänen/ Schleswig-Holstein ihrem Königreich ein- zuverleiben, wurden erst 1864 durch die Siege der preußischen und öfter- reichischen Waffen niedergekämpft. — ^Altona [altorta], abwärts von Hamburg, mit dem es völlig zusammengewachsen, ist die einzige große Fabrik- und Seehandelsstadt der Provinz. An der Ostseeküste öffnen sich 6 gasten- oder doch zipfelförmige Meereseinschnitte (Förden), in deren Hintergrund stets ein Hafenort liegt: Der südlichste ist der größte, weil er dem nördlicheren den Verkehr aus dem südlichen deutschen Hinterland abfängt: *Kiel, Universität, bedeutendster Kriegshafen der Ostsee, Fischerei (Heringe, Sprotten); n. der Eingang in den großen Nordostsee- oder Kaiser-Wilhelms-Kanan, der, sür die größten Seeschiffe fahrbar, von der Kieler Bucht quer durch Holstein führt bis zur vordersten Aus- breitung der Elbmündung. Schleswigs Sitz der Provinzialregierung, ist nicht für größere Schiffe erreichbar; gegen Sw. von Schleswig verlies etwa 3 Wegstunden lang das Danewirk"; 'Flensburg ist dritte Stadt der Provinz mit Schiffbau und Seehandel. Zwischen Flensburg und der Schlei bewahrt das Land Angeln den Namen des deutschen Volkes, das zusammen mit den Sachsen im 5. Jhdt. größtenteils nach England hin- überzog und es eroberte; der Landvorsprung n. von der Flensburger Bucht ist die Halbinsel Sundewitt mit den Düppler Schauzen am Alfen- sund. Das Binnenland hat nur Kleinstädte, so Rendsburg an der Eider, wo der Nordostsee-Kanal an den Fluß herantritt. Das kleine Tönning an der Eidermündung vermittelt die Ausfuhr des Schlachtviehs nach England; für größere Seeschiffe ist jedoch die ganze W.-Küste unzugänglich wegen allzu großer Flachheit der See. Das Watt, d. h. das Meer zwischen den Nordfriesischen Inseln und dem festländischen Nordfriesland an der W.-Küste Schleswigs, wird zur Ebbezeit sogar trocken. In der N.-Hälfte des Archipels ist die größte Insel das hammerförmige Sylt [ftlt] mit See- bad an der ozeanischen Außenküste; in der S.-Hälfte liegen die kleinen Halligen, deren Marschboden wegen zu geringen Umfangs die kostspielige Eindeichung nicht lohnt, so daß die Bewohner ihre Häuschen eng zusammen auf Wurten, d. h. künstlichen Erdhügeln, bauen; da der Boden auch dort vor Überflutung zumal bei Winterstürmen nicht sicher ist, sind sie aus- 1 Benannt nach Kaiser Wilhelm I., unter dem er begründet wurde. — 2 d. h. Anstellung an einer Wiek (Bucht) der Schlei. — ° d. h. das Dänenwerk, ein alter Grenzwall, der zwischen der Schlei und den einst weitgehenden Sümpfen des Eidergebiets den deutschen Teil der Jütischen Halbinsel vormals vom dänischen trennte. 19*

2. Teil 2 = Mittel- und Oberstufe - S. 276

1914 - Halle a. d. S. : Verl. der Buchh. des Waisenhauses
276 Iii. Deutschland. der Glatzer Neisse, ehe der Fluß sich dem Durchbruch von Wartha zuwendet. Das Glatzer Land nimmt an dem Heilquellenreichtum der Sudeten teil, z. B. der Badeort L a n d e ck sö. von Glatz im freundlichen Gebirgstal; zur Leinweberei ist neuerdings starke Baumwollweberei getreten, so namentlich am Außenrand des Enlengebirges in dem 7 km langen Dorf Langen- bielau. Von Glatz w. liegt das Bad Reinerz am Aufstieg zum Paß gl. N., s. Mittelwalde nahe der Neissequelle vor dem nicht ganz 500 m hohen Übergang (jetzt Eisenbahn), dem niedrigsten aller Pässe über die Sudeten zwischen Reichenberg und der Mährischen Pforte, zugleich an der Wasserscheide zwischen Elbe-, Oder- und Marchgebiet, also auch an der zwischen Nordsee, Ostsee und Schwarzem Meer. § 10. Norddeutsches Tiefland. 1. Ostlicher Teil des Norddeutschen Tieflandes. I. Um- Die Grenzlinie gegen das Bergland verläuft ziemlich geradlinig in zung! Richtung der Sudeten. Die Ostseeküste ist dagegen reich an Buchten: Kurische Bucht, jenseit des Vorsprunges von Samland (mit Brüster Ort*), Danzigcr Bucht mit dem Putziger Wiek (hinter der Landzunge Hela), jenseit des langen hinterpommerschen Vorsprungs Pommersche Bucht, jenseit des vorpommersch-mecklenburgischen Vorsprungs Lübecker Bucht, jenseit der Halbinsel Wagrien [wagrien] Kieler Bucht. In der W.-Hälfte dieser Küstenstrecke gliederte das Meer durch eine Ver- schiebung des Strandes landeinwärts und durch Küstenzerstörung eine Reihe von Festlandstücken zu Inseln ab: Wollin, Usedom, Rügen, Fehmarn, Alsen sowie die Nordfriesische Inselgruppe vor der Nordseeküste des schleswigschen N. von Schleswig-Holstein. Ii. Ent- Während der Tertiärzeit erfüllte das Meer noch fast den ganzen ^^gsge-Raum des Norddeutschen Flachlandes; nur kleinere Inseln älterer Boden- schichte, arten ragten aus ihm hervor, ähnlich wie noch jetzt der Buntsandsteinfels Helgoland vor der Elbmündung. Dann zog sich allmählich das Meer zurück, und sein Boden lag als Tiefland nun zutage. Im Verlauf der älteren Quartärzeit, der Diluvialzeit, als bereits zugleich mit dem bis nach Sibirien verbreiteten Mammut der Mensch die Niederung bewohnte, wurde das Land zum größten Teil mehrmals jahrhundertelang mit Gletschereis von Skandinavien her. überdeckt. Nach dem Rückzug dieses 1 Ort so viel wie Ecke, hier also Landecke (Landvorsprung).

3. Teil 2 = Mittel- und Oberstufe - S. 280

1914 - Halle a. d. S. : Verl. der Buchh. des Waisenhauses
280 Iii. Deutschland. 600 Tonnen^ - Schiffe fahrbar, die älteren kleineren Kanäle nur für Schiffe mit 160 Tonnen Ladefähigkeit. Der Teltowkanal umgeht Berlin. Küsten- Von der Ostpreußischen Seenplatte fließt der Pregel gegen W. in flösse, ö{e No.-Spitze des Frischen Haffs. Von der Hinterpommerschen Seen- platte ergießen sich nur unbedeutende Küstenslüßchen ins Meer gegen Nw., so die Persante. Wichtiger find die kleinen Flüsse von der Mecklenburger Seenplatte, weil sie in ihrer fast seeebenen Niederung weithin befahrbar sind: In den W. des Stettiner Haffs ergießt sich von S. die Ücker, von W. die Peene; die Recknitz fließt in einem w. geöffneten rechten Winkel in den Saal er Bodden, einen haffartigen Strandsee innerhalb der stumpfwinkligen Halbinseln Dars-Zingst, die Warnow in einem flachen, nw. geöffneten Bogen ins offene Meer. Schleswig-Holftein hat, weil seine Abdachung nach W. gemächlicher ist als die nach O., fast aus- schließlich Nordseeflüsse bis hin zur Königsau; für die Schiffahrt wichtig ist nur die Eid er, gegen O. durch den Eiderkanal verbunden mit dem Kieler Hafen, wie man den S.-Einschnitt der Kieler Bucht nennt. Wirt- Norddeutschlands Küsten haben Flachsee vor sich; eine Linie von ^°f*§;20m Tiefe weicht unseren Nord- und Ostseeküsten (bis auf einige Buchten der O.-Küste Schleswig-Holsteins) aus. Nur auf vereinzelte Strecken können Schiffe mit seemäßigem Tiefgang an die Küste heran. Die Ostsee- küste ist aber besonders deshalb minder geeignet zu großem Seeverkehr, weil ihre Häfen im Winter zufrieren. Wo der Boden allzu sandig ist, wie großenteils in der N.-Hälfte der ostelbischen Niederung, ist auch der laud- wirtschaftliche Gewinn mäßig; auf dem n., weithin auch auf dem s. Land- rücken sinkt daher die Volksdichte wie in den Alpen uuter 40 auf 1 qkm; erst mit der Annäherung an das s. Bergland bessert sich der Boden, der hier großenteils aus Löß besteht; dort stellt sich auch mannigfaltigere Industrie ein, so daß hier zuletzt die Verdichtung das deutsche Mittel (123) über- schreitet. . Be- Die ostelbische Niederung ist seit der Wiedererwerbung durch die ung* Deutschen fast völlig germanisiert worden. Außer einem kleinen Rest von Lau sitz er Wenden, der an der Spree von der Bautzener Gegend ab- wärts noch seine alte Sprache bewahrt (S. 271), wird nur nach den Grenzen des Deutschen Reiches hin eine andere als die deutsche Sprache gehört: In der N.-Hälfte von Schleswig hält sich noch das Dänische; Polen be- wohnen hauptsächlich die Provinz Posen, ferner Teile von Westpreußen * Tonne ein Gewicht von 1000 kg (vgl. aber das Raummaß der Reg.- Tonne S. 61 Anm. I). Ein Schiff, das 600 Tonnen tragen kann, nimmt etwa die Ladung eines Güterzuges von 50 Wagen auf.

4. Teil 2 = Mittel- und Oberstufe - S. 290

1914 - Halle a. d. S. : Verl. der Buchh. des Waisenhauses
290 Iii. Deutschland, Lübeck 10. Freie Stadt Lübeck mit 'Lübeck au der kleinen Trave nahe ihrer seeartig verbreiterten Mündung. Weil es im äußersten Sw. der Ostsee liegt, also für alle aus oder nach dem W. Deutschlands gehenden Frachten der geeignetste Schiffshafen war, stellte es im Mittelalter die wichtigste Hansestadt für den Vertrieb der Erzeugnisse des deutschen Ge- werbfleißes über See nach N. und O. dar; denn fast allein in W.-Deutsch- land blühte ini 13. und 14. Jahrhundert das Gewerbe; auch jetzt noch ist der Handel Lübecks hauptsächlich nach Schweden und Rußland gerichtet. Die Stadt hat wie alle unsere Ostseestädte höheren Alters ihre alte Bauart bewahrt, Giebelhäuser, hohe gotische Backsteinkirchen, trotzige Türme und Tore der alteu Ummauerung, und ist seit Ausbaggerung der Trave für Schiffe bis zu 5 m Tiefgang erreichbar; sie brauchen also nicht mehr an der offenen See in Travemünde zu löschen (auszuladen). Vou Lübeck führt der neue Elbe-Trave-Kanal nach S. zur Elbe, die er oberhalb Lauenburg erreicht, um wie in alter Zeit die Stadt zum Ostseetor des westdeutschen Marktes zu machen. Schles- 11. Provinz Schleswig-Holstein, das einzige deutsche Land mit o(stein und Nordseeküste, bildet nur einen einzigen Verwaltungsbezirk (Rbz.), da die E.-Zahl (l1/, Mill.) kleiner ist als die jeder anderen Provinz Preußens. An den Küsten gedeiht Fischerei und Schiffahrt, auf dem ö. Teil des Landrückens, der ziemlich schroff zur Küste abfällt, Landwirt- schaft; auch stehen noch einzelne schöne Buchenwälder; doch ist die Provinz die waldärmste von Preußen. In der Mitte breitet sich teilweise mooriges Sandland aus, das daher ganz dünn bevölkert ist, an der Nordseeküste aber schwerer, wegen seiner durchaus tiefen Lage eingedeichter Marschboden mit trefflicher Viehzucht. Die Provinz ist berühmt durch ihre Pferde, ihre Mastochsen und ihre Butter. Der S., Holstein', zwischen Elbe und Eider, war das Land der niedersächsischen Nordelbinger^, die Wagrien (O.-Holstein), den Wohnsitz der nordwestlichsten Slawen, germanisierten; der N. bis zur Königsau, Schleswig, ist nun gleichfalls überwiegend deutsch, uur in seiner kleineren N.-Hälfte wird vielfach noch dänisch ge- sprachen. Holstein war früher ebenso wie Schleswig ein eigenes Herzog- tum; beide wurdeu daher noch vor kurzem zusammen „Elbherzogtümer" genannt. Gegen Ausgang des Mittelalters wurden sie miteinander ver- 1 yiaä) dem Stamme der Holtseten an der Elbe (d. h. Holzsassen, Ansiedler im Wald), gekürzt Holsten, ebenso wie man das Land der Schwaben oder der Preußen Schwaben oder Preußen nach seinen Bewohnern nannte; als wäre dabei -sten das niederdeutsche Sten [sten] für Stein, schuf man die neuere Mitzform Holstein. — - D. h. Nordleute jenseit der Elbe (rechtselbische Sachsen).

5. Hilfsbuch für den Unterricht in der brandenburgisch-preußischen Geschichte für höhere Lehranstalten und Mittelschulen - S. 80

1886 - Halle a. S. : Verl. der Buchh. des Waisenhauses
80 Achter Abschnitt. Von der Herstellung Preußens bis zum Regierungsantritt König Wilhelms I. welche Schleswig der dänischen Monarchie als Provinz einverleibt wurde. Gegen diese offenbare Verletzung ihrer alten Rechte erhoben sich die - Schleswig - Holstein er und riefen Preußen und den Deutschen Bund um Hilfe an, da Holstein ein deutsches Bundesland war. Preußische und andere deutsche Truppen schlugen die Dänen bei Schleswig und rückten siegreich in Jütland vor, bis sich die Großmächte zu Gunsten Dänemarks in den Streit mischten, so daß Preußen sich gezwungen sah, einen Waffenstillstand mit Dänemark zu Malmö abzuschließen. Diesen benutzten die Dänen den Winter über zu weiteren Rüstungen und begannen im folgenden Frühjahr den Kampf von neuem. Wieder wurde der Krieg mit gutem Erfolge von den Deutschen geführt: die dänische Flotte erlitt durch Strandbatterieen bei Eckernförde bedeutenden Schaden; dann erstürmten die deutschen Truppen die Düppeler Schanzen; die schleswig-holsteinische Armee siegte bei Kolding^) und belagerte Friderieia, erlitt aber bei einem Ailssalle der Dänen eine empfindliche Niederlage. Als die europäischen Mächte sich jetzt abermals für Dänemark drohend ins Mittel legten, auch Österreich sich offen zurückzog, gab Preußen die Sache der Herzogtümer auf. Die Schleswig -Holsteiuer setzten zwar den Kampf auf eigene Hand fort, als sie aber bei Jdstedt^) irrt Juli 1850 geschlagen und mit Hilfe Österreichs entwaffnet waren, mußten sie sich Dänemark unterwerfen. Eine Konferenz der Großmächte zu London 1852 traf die Bestimmung, daß die Herzogtümer untrennbar mit der dänischen Monarchie verbunden bleiben, ihr jedoch nicht als Provinzen einverleibt werden sollten. Einige Hoffnung, daß in Zukunft eine so kleine Macht wie Dänemark nicht wieder Deutschland ungestraft würde Widerstand leisten dürfen, gab die bald darnach von Friedrich Wilhelm Iv. unternommene Gründung einer preußischen Kriegsflotte und die Einrichtung des Jadebusens zu einem preußischen Kriegshafen. Schon 1849 hatte Preußen auch in Süddeutschland festen Fuß 'gefaßt durch die Erwerbung der beiden Herzogtümer Hohenzollern-Hechingen und Hohenzollern-Sigmaringen, deren mit dem Königshause verwandte Fürsten für sich und ihre Erben aus die Lande verzichtet und sie an die Krone Preußen abgetreten hatten. Friedrich Wilhelm Iy. war ein hochgebildeter Fürst, ein Freund von Kunst und Wissenschaft. Er war vorzugsweise für die ältere deutsche -Geschichte und Kunst begeistert, und alle auf die Erforschung derselben, wie auf die Erhaltung der Kunstdenkmäler gerichteten Bestrebungen fanden bei ihm freudige Unterstützung. Er hat den Grundstein zum Ausbau des Kölner Domes gelegt und die Herstellung des Ordensschlosses zu Marienburg in seiner ursprünglichen Herrlichkeit beginnen lassen. 1) Kolding liegt südwestlich von Fridericia. 2) Jdstedt liegt in der Nähe von Schleswig.

6. Hilfsbuch für den Unterricht in der brandenburgisch-preußischen Geschichte für höhere Lehranstalten und Mittelschulen - S. 82

1886 - Halle a. S. : Verl. der Buchh. des Waisenhauses
82 Neunter Abschnitt. Preußen und Deutschland bis zur Herstellung des Deutschen Reiches ic. ganisation der Armee vorlegen, nach welchen: das Heer auf die doppelte Stärke seines frühern Bestandes gebracht werden sollte. Die Mehrheit des Abgeordnetenhauses weigerte sich aber, die für die Durchführung jener Maßregel geforderten Geldmittel zu bewilligen, da sie der Ansicht war, daß es dem preußischen Staate auch ohne dieselbe gelingen müsse, an die Spitze Deutschlands zu treten, allein durch Verfolgung einer liberalen Politik und durch „moralische Eroberungen" im deutschen Volke. Der König und seine Räte waren aber von der Notwendigkeit der Reorganisation überzeugt und führten trotz des Widerspruchs des Abgeordnetenhauses das begonnene Werk durchs 1864 2. Krieg Österreichs itiib Preußens gegen Dänemark 1864. Das preußische Heer sollte bald Gelegenheit erhalten, seine Kriegstüchtigkeit zu erproben. In Dänemark war 1863 König Friedrich Vii. gestorben. Sein Nachfolger Christian Ix. hatte dem Drängen des dänischen Volkes nachgeben und eine neue Reichsverfassung erlassen müssen, welche wieder Schleswig dem dänischen Gesamtstaate für immer einverleibte. Die Schleswig-Holsteiner und der von ihnen zum Herzog berufene Prinz Friedrich von Augusten bürg wandten sich an den Deutschen Buud. Gegen den Widerspruch Österreichs und Preußens, die zunächst gegen eine völlige Abtrennung der Herzogtümer von Dänemark waren, wurde, vom Bundestage die Exekution beschlossen und ins Werk gesetzt. Mit Beiseiteschiebung der Exekutionstruppen überschritten aber bald Österreicher unter dem Feldmarschall-Lieutenant v. Gab lenz und Preußen unter dem Prinzen Friedrich Karl die Eider (1. Februar 1864); den Gesamtoberbefehl führte der Feldmarschall v. Wrangel. Während die Österreicher das Danewerk angriffen, erzwangen die Preußen den Übergang über die Schlei1) und bewogen dadurch die Dänen zu eiligem Rückzüge hinter die Düppeler Schanzen. ^) Nach längerer Belagerung erstürmte Prinz Friedrich Karl am 18. April in zwei Stunden die Schanzen und warf die Dänen auf die Insel Alfen zurück. Als auch diese nach einem nächtlichen Übergange über den Alsensund durch Herwarth v. Bitteuseld erobert war, als die Verbündeten auch in Jütland immer tiefer, zuletzt sogar bis über den Limsjord eingedrungen und Friderieia und Kolding, die beiden Festungen an der jütischen Südgrenze, den Dänen entrissen waren, verzweifelten diese an fernerem, erfolgreichen Widerstände; sie traten im Wiener Frieden (Oktober 1864) die Herzogtümer Schleswig, Holstein und Lauenburg an Österreich und Preußen ab. — In diesem Kriege geschah es nach langer Zeit wieder einmal, daß deutsche Kriegsschiffe sich mit dem Feinde maßen. 1) Die Schlei ein schmaler Meerbusen aus der Ostseite Schleswigs. 2) Die Düppeler Schanzen liegen aus einer Halbinsel zwischen der Flensburger Förde und dem Alsensunde.

7. Deutsche Geschichte bis zum Ausgang des Mittelalters - S. 36

1898 - : Verl. der Buchh. des Waisenhauses
36 Zweiter Zeitraum. Von der Bildung eines selbständigen deuischen Reiches bis 1056. sie wieder ins Reich ein und drangen plündernd bis nach Thüringen 933 und Sachsen vor, wurden aber im Jahre 933 bei Riade („auf dem Ried" an der Unstrut) so geschlagen, daß sie für viele Jahre an ein Wiederkommen nicht dachten. Feldzug gegen die Danen. Auch die Danen, die unter ihrem Könige Gorm dem Alten, dem Begründer des dänischen Staates, die dänische Mark besetzt hatten, warf Heinrich zurück und begründete die Mark Schleswig zwischen Eider und Schlei. 936-937 2. Ttto I. der Grosze 936 — 973. Nach dem Tode Heinrichs I. wurde von den Großen des Reiches sein ältester Sohn Otto in Aachen zum Könige gewählt; durch die Hand des Erzbischofs von Mainz empfing er Salbung und Krönung. Bei dem Krönungsmahle leisteten die vier Herzöge, um ihre Unterordnung unter die königliche Gewalt zu bezeugen, dem Könige die Ehrendienste als Kämmerer, Truchseß, Mundschenk und Marschall. Kämpfe gegen die Wenden und Böhmen. Kaum hatte Otto den Thron bestiegen, als sich die Böhmen und Wenden empörten. Gegen sie kämpften Hermann Billuug, den Otto zu seinem Stellvertreter im Herzogtum Sachsen ernannte, und der Markgraf Gero, der die eroberten wendischen Gebiete mit großer Kraft schützte. Kampf zwischen Königtum und Herzogtum. Da Otto nach einer Beschränkung der herzoglichen Gewalt zum Besten einer festeren Reichseinheit strebte, so geriet er mit den Herzögen in schwere Kämpfe, zumal da diese unter seinen Geschwistern Hilfe fanden. Am schwersten war der Kampf Ottos gegen seinen jüngeren Bruder Heinrich, der Ansprüche auf die Königskrone erhob als der eigentliche Königssohn, da er geboren war, als sein Vater schon König war. Mit Heinrich waren Eberhard von Franken und Giselbert von Lothringen verbündet, die von Otto eine Schmälerung ihrer herzoglichen Gewalt befürchteten. Auch der König von Westfranken (Frankreich) stand im Einverständnisse mit den Verschworenen. König Otto befand sich in großer Gefahr; aber sein Sieg bei Andernach*) rettete ihn. Eberhard fiel, und Giselbert ertrank auf der Flucht im Rhein. Heinrich und seine Verbündeten mußten sich unterwerfen, als Otto in West franken bis zur Seine vorgedrungen war. Die Folge dieser Kämpfe war eine bedeutende Schwächung der herzoglichen Gewalt. Den Herzögen wurde die Aufsicht über die königlichen Güter entzogen und eigenen Beamten, den Psalzgrasen, übertragen. Um eine engere Verbindung der Herzogtümer mit der Krone anzubahnen, vergab der König dieselben an seine Verwandten-) 1) Andernach liegt am Rheine, nördlich von dem Einflüsse der Mosel. 2) Sieh die 3. Geschlechtstafel am Schlüsse des Buches.

8. Bilderanhang - S. 139

1906 - Halle a. S. : Verl. der Buchh. des Waisenhauses
5tg. 335. Prinz Lrirdrich Karl von Preußen (1828 —1885), liesse Laiser Wilhelms I. 1s64 Oberbefehlshaber im Jfiriege gegen Dänemark, Sieger von Düppel; 1866 Gberkommandant Ser 1. Armee, Lieger non Inünchengrätz und ©itsebin; 1s70 Oberbefehlshaber Ser 11. Armee, Bezwinger der Zestung Metz und Lieger an der Loire: hochverdient um die preußische ßeeresresoim. Die bedeutendsten Heerführer der dentjchen Ginignngskriege 1864, 1866, 1870 — 71. Lig. 336. König Albert von Sachsen (1828-1902), focht bereits 1s40 in Schleswig - Holstein, 1866 auf (Östreichs Seite bei Ginchin und Oöniggrätz, 1870 an der Spitze des Xii. Armeekorps siegreich bei 5t. privat, dann als Lührer der Inaasarmee bei Veaumont und 5edan und vor Paris bei Brie und villiers. Lig. 337. Kaiser Friedrich Iii. (1831-1888), führte als Kronprinz Friedrich Wilhelm 3866 die Ii. 2lrmee zum Siege bei ^iöniggrätz, gewann 1870 an der Spitze der Iii. Armee die 'Schlachten von Weitzenburg und Toörth und war auch in hervorragender weise an dem Waffenerfolge bei Sedan beteiligt. 5i0. 338. Craf Albrecht von Poon (1803-1879), preußischer Jsri egsminifter, der in der Honflikts-zeit dis preußische /seeresresorm durchführte. 5ig. 339. Graf Hellmut von Moltke (1800-1891), der geniale Schlachtendenker und = lenster. Die Zeit .Kaiser Wilhelms L und Bismarcks.

9. Bilderanhang - S. 109

1906 - Halle a. S. : Verl. der Buchh. des Waisenhauses
Nach dem Dreißigjährigen Kriege. i 5ig. 268. Faksimile der ersten Seite der ersten Uummer der Leipziger Zeitung vom 1. Januar 1660. Aus der Illustrierten Zeitung, I. I. Weber, 18(30, mit Genehmigung der jsönigl Leipziger Zeitung. Die Leipziger Zeitung ist nicht die erste (Europa;, wohl aber die einzige, die sich ununterbrochen durch fast 2 Vs Jahrhunderte erhalten hat. Anfänglich wurde dem Bedürfnis, über wichtige Vorgänge unterrichtet zu werden, durch Flugblätter genügt; Leipzig machte damit 1493 beim Tode * Kaiser Friedrichs Iii. den Anfang. Die Konzession zur Verausgabe der Leipziger Zeitung, damals ,Tleu - einlauffende Nachricht von Jsriegs - und Ivelt-ßänbeln‘, erhielt 1659 Timotheus Rietzfch in Leipzig. 25is 1831 wurde die Zeitung verpachtet, dann übernahm sie der Staat.] C. D. von witzleben, Die Geschichte der Leipziger Zeitung, 1860. jvokcffurh Afa/'n ßufl. 5ig. 269. Frankfurt a. M. im 17. Jahrhundert. Kupferstich von M. nierian. Sranhfurt, feit 1562 die bevorzugte Krönung-stadt der deutschen Jsaiser und wichtige Handelsstadt, im 17. Jahrhundert ßauptplatz des deutschen Buchhandels; doch trat hierin bald Leipzig an Frankfurts Stelle. No.l Mu^«nla»ffende Nachricht seit I.1660. i.jan.o« vstt afyt&f'eay, und Welt-Kandel«. ?ln den neu begierigen ßeser. Refpective Hoch- und Geehrter [efet / Demselben wird ju gutem Anfange hiermit abermahl ein Glückselig-erfreuliches / Friedlich.gedeihliches / und zu Seel und leib wol - ersprießliches Neues Jahr von ©Ott dem Allmächtigen erbeten und gewündschet! Mit angehefftetem Ersuchen / derselbe / wie bigher von Jahren zu Jahren geschehen / diese unsre Zusammen-Tragung der Nouvellen sich ferner gefallen laßen wolle/Sonderlich nun wir gesonnen / ou6 biesen unfern neu - emlauffenden Kriegs- und Welt- Handeln ein so vollständiges Werck zusammen ju tragen / daß / wann das Iaht' mit ©Ott zu Ende / man solche jedesmahl in einem besondern Bande beysetze» und nach der Zeit / durch Vermittlung eines Registers / so dann mir anzufertigen / als in einem Jahr- und ©eschicht Buche zu bebürffenber Wifsen-schafft stch gnugsam erholen sönne, lebe wol! und seufshe: jaß / 0 ©Olt / die Deinen siegen! I Gieb der theuren Christenheit Und die Türcken unterliegen! | Freude / Fried und Einigkeit! Der Rönig in Dennemarck schreibt nach erhalrner Uktoric auff Fühnen an die Herren General-Staren. Hr Friedrich/rc. Entbieten denen Hoch- und Mögenden Herren ©eneral-Staien/r^. Nachdem wir von unsern beyden Feld Mai schallen / Ernst-Albrecht von Ebetfiein und Iohan Schack / eine gleichlautende Relation empfangen / daß ©Oft der Allerhöchste am Friedrichs Tage / war der 14. dieses Monats/ Unfern und unsrer A(lüften / und Er. Hochmög. conjungirten Trouppen aufs der Insulfühnen eine so herrliche Victorie ve> liehen/indem sie unsern Feind den Schweden in einer öffentlichen Bataille geschlagen und niedergeleget/und zwar auffeine solche Weise/daß die Uberbliebenen mitder Flucht nachniebuvg s«ch retiriren / und folgende mit allen Standarten/Fahnen und der ganzen Ar« killerie auff Discretion ergeben müssen / immaßen allem der Psaltzgras von Sulhbach und Fcidmarschall Steinbock vor ihre Personen in einem Fischer-Boote übern Belt nach Seeland entkommen / Bey welcher Bataille Er. A £ocf}‘

10. Bilderanhang - S. 125

1906 - Halle a. S. : Verl. der Buchh. des Waisenhauses
5ig. 305. Hlüchcr auf dem Marsch nach Kcur-Aüiame am 18. Juni 1815. 21 Us der .Gartenlaube', <£. jseils Nachf. Nach dem Gemälbe von Rubolf Lichstaebt. - Original im Besitze der vcrbinbung für historische Brunst in Berlin - Photographie im Verlag der photographischen Union in München. Blücher feuert bic von der Schlacht bei Ligni? ermatteten Truppen zu schnellerem Marschieren an; der Heiter auf dem Schimmel ist Blüchers Generalstabschef Gneisenau. ie Zeit der Befreiungskriege. 125
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