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die Mauern (a b c d) sind durch vier Linien bezeichnet.
Jede Linke hat einen Punkt, wo sie anfangt (Anfangs-
punkt) und einen Punkt, wo sie aufhört, wo ihr Ende
ist (Endpunkt). Die Linien hier gehen voin Anfangs-
bis zum Endpunkt in gleicher Richtung fort: es sind gerade
Linien. Die untere Linie (c d) und die unter dem Dache
(a b) sind so gezogen, wie ein Wagebalken, wenn er
recht steht, und sich weder aufder einen noch auf der an-
dern Seite zur Erde neigt. Solche Linien nennt man
waagerechte. Die Seitenlinien der Mauern (a c und b d),
welche sich so gerade als ein Stück Blei am Faden her-
absenken, heißen senkrecht. Auf der wagerechten Linie
des Daches (Tg) stehen zwei schiefe Linien, die eine geht
links-, (es) die andere rcchtsschräge (eg) herab. Die
beiden senkrechten Linien der Mauern würden, wenn man
sie verlängerte, nie zusammenstoßen, eben so wenig die
beiden wagerechten, sie heißen daher gleichlaufende Linien.
sziehe 2 gleichlaufende, 3 ungleichlaufende, 4 wagerechte,
5 senkrechte, 6 links-, 7 rechtsschräge Linien re.)
Wenn zwei Linien in einen Punkt zusammenstoßen,
so bilden sie nach außen ein Eck und nach innen einen Win-
ke l. Der Punkt, wo sich zwei Linien vereinigen, heißt Ver-
ein igungspu n kt, Scheitelpunkt, und die beiden Linien
nennt inan Schenkel des Winkels. Winkel, welche gleich
lange Schenkel haben, heißen gleichschenkelige. (Wie heißen
nun wohl Winkel, welche Schenkel von ungleicher Länge haben?)
Die vier Seitenlinien des Hauses mag man stellen wie
man will, so steht immer eine Linie senkrecht auf der andern,
mit welcher sie einen Winkel bildet; man nennt solche Win-
kel rechte Winkel. Bei den Linien des Daches stehen die
beiden Linien, welche einen Winkel bilden, näher beisammen,
als bei den rechten; sie laufen spitzig zu und heißen daher
spitzige Winkel. Wenn die Schenkel lveiter aus einander
stehen oder stumpfer sind, als bei dem rechten, so entsteht
ein stumpfer Winkel. (Lösche die wagerechte Linie unter
dem Dache unserer Zeichnung (ft) weg, und zeige zwei stumpfe
Winkel! Zeichne verschiedene Winkel auf die Tafel und be-
nenne sie! Warum heißt dieser Punkt ein Vereinigungpunkt?
Warum jener Winkel gleichschenkelig, spitzig u. s. w. Anfangs-
Übungen der Formenlehre zugleich als Vorbereitung zum Schreiben
und Zeichnen, d. h. von Figuren aus geraden und krummen Linien.
TM Hauptwörter (50): [T21: [Erde Sonne Tag Jahr Mond Zeit Stunde Punkt Abschnitt Periode]]
TM Hauptwörter (100): [T27: [Erde Linie Punkt Breite Länge Kreis Ort Meile Winkel Meridian], T91: [Haus Fenster Wand Stein Dach Zimmer Holz Feuer Raum Decke]]
TM Hauptwörter (200): [T180: [Erde Punkt Sonne Kreis Linie Ort Horizont Richtung Aequator Zone], T47: [Karte Lage Länge Breite Größe Meile Linie Ort Grenze Höhe], T3: [Hebel Last Brief Ende Gewicht Rolle Gleichgewicht Punkt Seite Fig], T125: [Haus Stein Fenster Dach Holz Stroh Winter Erde Wand Wohnung]]
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in einem Punkte durchschneiden; kommt noch eine dritte
hinzu, so kaun sie jede der beide,! erster, Linien durchschnei-
den, also 1 und 2 — 3 Durchschnittspunkt; eine vierte
Linie durchschneidet also die vorhergehenden: die Zahl der
Durchschnittspunkte wird aso um 3 größer, also ! 2 -f- 3
— 6; eine fünfte uoeb 4 mehr: — 10 u. s. rv. (Versucht
es, wie viele Durchschnittspunkte 6, 7, 8 re. Linien geben ! |
-r. 5. Entstehn ng. Wer ein Haus bauen rvill,
muß mit dem untersten Theile, dem Grunde, anfangen.
Auf dem Grunde steht das Hans. Das Haus muß ctuen
festen Grnud haben und nicht auf Sand oder weichem
Boden stehen, sonst sinkt es ein und fällt zusammen. Da-
her grab, man die Erde auf, bis man auf festen Boden
kommt oder man stampft, rammt ihn fest oder legt große
Steine unter. Ist der Grund gelegt, so io erden die vier
Seitcnmaucrn aufgeführt, entweder bloß ans Steinen,
dann heißen sie Brandmancrn (warum?] oder indem man
Balken und Ständer dazwischen setzt. Diese Mauern,
die man Tafelwerk nennt, sind nicht so dick und nicht so
dauerhaft, als jene Brandmauern, daher heißen Häuser
mit Brandmauern auch massive Häuser. Bei der Auf-
führung einer Mauer legt man zuerst auf den Grnud eine
Reihe von Steinen und darüber eine zweite, dritte u. s. io.,
bis die Mauer die bestimmte Höhe erreicht bat, jedoch so,
daß jeder Stein der folgenden Reihe auf die Hälfte zweier
untern Steine zu liegen komrnt, weil dadurch die Mauer
fester und schöner ivird. Damit sich aber die Steine nicht
verschieben, sondern fest auf einander liegen bleiben, so
wird vorher Kalk, worunter man Saud und Lehm
mischt, zwischen die Steine gemacht; da dieser au der
Luft trocken und hart wie Stein wird, so verbindet er
einen Stein mit dem andern (Bindemittel). Dies Ge-
schäft nennt man mauern und die Leute, welche es ver-
richten, Maurer oder Mauerleute.
Die einzelnen Stockwerke werden durch Balken und
Bretter abgetheilt und die Ziuimer und Kammern durch
Mauern, Balken und Bretter. Der Fußboden würd mit
Dielen, auch wohl mit Steinen, bliesen, belegt, die Decken
der Zimmer mit Bretter und cnttoedcr gemalt oder mit
Gyps, eine An Kalk überzogen. Dasdach, welches auf den
Mauern ruht, besteht aus dünnern Balken oder Sparren,
TM Hauptwörter (50): [T19: [Wasser Luft Eisen Körper Silber Gold Kupfer Metall Stein Erde], T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd], T21: [Erde Sonne Tag Jahr Mond Zeit Stunde Punkt Abschnitt Periode]]
TM Hauptwörter (100): [T91: [Haus Fenster Wand Stein Dach Zimmer Holz Feuer Raum Decke], T27: [Erde Linie Punkt Breite Länge Kreis Ort Meile Winkel Meridian]]
TM Hauptwörter (200): [T125: [Haus Stein Fenster Dach Holz Stroh Winter Erde Wand Wohnung], T12: [Wagen Wasser Stein Rad Fuß Maschine Pferd Bewegung Hand Schiff], T180: [Erde Punkt Sonne Kreis Linie Ort Horizont Richtung Aequator Zone], T124: [Wasser Luft Sauerstoff Körper Stoff Kohlensäure Teil Feuer Pflanze Kalk], T142: [Stadt Dorf Mauer Haus Burg Straße Kirche Schloß Graben Zeit]]
stumpfes Dach,so bildet cs ein Sechseck (D). [Beige in
der neuen Zeichnung an, wie viele und was für Arten Linien,
Winkel, Figuren darin vorkommen, und zeichne sie!]
Die Fenster oder Oeffnnngen auf dem Boden (F G),
sind nicht geradlinig, sondern krummlinig. Eine krumme
Linie, welche rings um einen Punkt so herumgeht, daß sie
von ihm überall gleich weit entfernt ist, heißt kreisförmig
oder Kreislinie (I?), z. B. der volle Mond. Der Punkt,
welcher in der Mitte des Kreises liegt, heißt Mittelpunkt.
Geht die Linie nur halb um den Mittelpunkt herum, so
heißt sie halbkreisförmig (G b), z. B. der Regenbogen.
Jeder Theil einer Kreislinie heißt eine -Bogenlinie. Oft
sind die Bodenöffnungen auch länglichrund, eirund oder
oval (G a).
Die gegenüberstehenden Seiten der Häuser und Zim-
mer siud gleich lang, gleich hoch und gleich breit;
wenn man sie auf einander legte, würden sie sich bedecken
(decken), sie sind also gleich groß. —Ziehet einige gerade
Linien, theilt sie in zwei, drei, vier u. s. w. gleich große
Stücke! Ziehet drei, vier u. s. w. Linien und vergleicht
sie in Ansehung ihrer Größe! Von drei Linien können sein:
a) alle drei gleich groß, b) zwei gleich groß und eine
länger oder kürzer, c) alle drei ungleich groß. Von vier
Linien können sein: a) vier gleich groß, b) drei gleich groß
und eine langer oder kürzer, c) zwei gleich große, aber
länger oder kürzer, als die beiden andern, auch gleich großen,
ä) alle vier ungleich groß — Ziehet Linien und vergleicht
sie in Ansehung ihrer Lage. Zw'ci gerade Linien, die nicht
mit aneinander verbunden sind, liegen entweder in einer
Richtung (--------) oder sie sind gleichlaufend (— oder sie
neigen sichzu oder von einander ( ^O). Drei gerade Linien
liegen entweder in derselben Richtung (— — —) oder
zwei liegen in derselben Richtung und die dritte ist mit
beiden gleichlaufend oder nicht ( — —, ^ ) oder keine
liegt mit der andern in derselben Richtung, sie sind also
entweder alle drei gleichlaufend oder zwei sind gleich-
laufend, die dritte nicht C^=) oder sie sind alle ungleich-
laufend ( E)- Mir zwei Linien entstehen also 1 und 2 oder
drei verschiedene Fälle; für dreilinien, l -f-2 -f- 3 oder 6
Fälle; für vier Linien, 1 -f-‘23-f-4 oder 12 Fälle
n. s. w. [Versucht es!] Zwei grade Linien können sich nur
TM Hauptwörter (50): [T21: [Erde Sonne Tag Jahr Mond Zeit Stunde Punkt Abschnitt Periode]]
TM Hauptwörter (100): [T27: [Erde Linie Punkt Breite Länge Kreis Ort Meile Winkel Meridian], T94: [Herr Tag Haus Kind Brot Geld Leute Mensch Hund Mann], T91: [Haus Fenster Wand Stein Dach Zimmer Holz Feuer Raum Decke], T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit]]
TM Hauptwörter (200): [T180: [Erde Punkt Sonne Kreis Linie Ort Horizont Richtung Aequator Zone], T0: [Kirche Haus Gebäude Stadt Straße Säule Platz Fenster Seite Palast], T110: [Tag Jahr Stunde Nacht Monat Uhr Zeit Winter Sommer Juni], T47: [Karte Lage Länge Breite Größe Meile Linie Ort Grenze Höhe], T175: [Mensch Leben Natur Körper Seele Tier Thiere Arbeit Erde Pflanze]]
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der Müller mahlt das Getreide zu Mehl. Der Gerber gerbt
die Thierhänte zu Leder. — Schreibt 8 Satze, worin ausge-
sagt wird, welche Geräthe die Handwerker aus Holz oder Me-
tall verfertigen, z. B der Tischler verfertigt Stühle, Tische
rc. Der Goldschmied verfertigt goldene und silberne Ringe,
Löffel rc. — Schreibt 10 Satze, in welchen ausgesagt wird,
welchen Stoff die Handwerker verarbeiten, und i0 andere
worin gesagt wird, was sie dazu sonst noch nöthig haben,
z. B. die Tuchmacher verarbeiten Wolle. Der Schuster braucht
Pech, Hanf, Nagel rc. — Schreibt 10 mehrfache Sätze, d. h.
solche, die mehr als ein Subject und Praedieat haben, z. B.
Ochjen und Pferde sind Saugethiere. Salpeter und Sal-
miak sind weiß und salzig rc.
Vorübungen zum Aufsatz sch reiben; zuerst in ein-
fachen Sätzen (vergl. Seite 20 rc.) , z. B. der Tisch ist ein
Hausgeräthe. Dieser Tisch ist viereckig, hoch und von brau-
ner Farbe. Er hat eine Tischplatte, eine Schieblade und vier
Füße. Er ist von Holz. Er wird vom Tischler verfertigt.
Er dient zum Auflegen verschiedener Sachen, zum Esien,
Schreiben. — ^Beschreibt den Ofen, das Fenster, Messer, den
Wagen, das Schulhaus, die Kircke, das Schaf, die Gans,
die Eiche rc. rc. rc.)
Iv. Tags- und Jahrszeiten mit ihren Luftcr-
scheinungen und Festzeiten.
8. 6s). Wenn wir aus einem freien Felde stehen,
z. B. bei Wandsbeck, Winterhude rc., und nicht auf die
Erde unter uns, sondern nach dem Himmel über uns
blicken, so scheint er einen Bogen, eine Wölbung zu
bilden (Himmelsgewölbe), und rund herum ans der Erde
zu ruhen. Dies ist aber nur scheinbar, denn »venu wir
dort hingehen, wo das Gewölbe die Erde zu berühren
scheint, so werden wir finden, daß die Erde da kein Ende,
Gränze, hat, und das Himmelsgewölbe uns wieder um-
giebt. Den Kreis, den die Gränze zwischen Himmel und
Erde scheinbar beschreibt, nennt man Gesichtskreis oder
Horizont. So oft wir unsern Ort verändern, haben »vir
einen andern Gesichtskreis, und je höher wir ans einen
Thurm oder Berg steigen, desto weiter ist der Kreis, den
wir überschauen.
TM Hauptwörter (50): [T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd], T21: [Erde Sonne Tag Jahr Mond Zeit Stunde Punkt Abschnitt Periode]]
TM Hauptwörter (100): [T81: [Sonne Erde Tag Mond Himmel Nacht Stern Zeit Licht Stunde], T40: [Fabrik Maschine Industrie Arbeiter Stadt Weberei Arbeit Herstellung Handel Art], T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit], T91: [Haus Fenster Wand Stein Dach Zimmer Holz Feuer Raum Decke], T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung]]
TM Hauptwörter (200): [T168: [Holz Tisch Messer Stück Honig Stuhl Griffel Hand Narbe Papier], T180: [Erde Punkt Sonne Kreis Linie Ort Horizont Richtung Aequator Zone], T179: [Gott Mensch Wort Welt Erde Glaube Herr Sünde Himmel Satz], T12: [Wagen Wasser Stein Rad Fuß Maschine Pferd Bewegung Hand Schiff]]