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seine erste Oper beim Karneval in Venedig auf-
sühren sah.
Nach sieben, im Auslande verlebten Jahren,
ward er 1764 als kurfürstlicher Kirchenkom-
positeur in Dresden angestellt.
In der Folge reifete Naumann, mit Erlaub-
nis des jetzigen Königs, noch zweimal nach Ita-
lien, wo in Rom, Neapel, Venedig, Padua rc.
seine Arbeiten mit ungetheiltem Beifall belohnt
wurden, — dort, wo man sonst von der Na-
tur gleichsam das Privilegium über musikalisches
Talent zu haben meinte; — wo man ieden frem-
den, besonders deutschen, Spieler und Sänger
über die Achsel ansah. —
Naumann erhielt nun bald die vortheilhafte-
sten Anträge, als Kapellmeister nach Berlin, Stock-
holm, Kopenhagen, Paris rc. Aber, er blieb
treu dem Vaterlande und dem Fürsten, der ihm
zuerst eine Stelle gegeben hatte. Doch gieng
er, mit Bewilligung des letzter», einige Mal
nach Stockholm und Kopenhagen, richtete die
dortigen Kapellen ein, komponirte mehrere Opern,
wofür er königlich belohnt wurde, und lieferte
auch sonst noch viel Kompositionen für ausländi-
sche Höfe. .
Eine seiner letzten und berühmtesten Arbeiten
ist die Tonsetzung des Klopstockischen Vater Un-
sers, welches in der Neustadter Kirche zu Dres-
den, 1799 zum erstenmal aufgeführet ward.
Ware
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Extrahierte Personennamen: Naumann Naumann
Extrahierte Ortsnamen: Venedig Dresden Ita- Rom Neapel Venedig Padua Berlin Kopenhagen Paris Stockholm Kopenhagen Neustadter_Kirche
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Wenn auch Friedrich der Weise, wie leicht
zu schließen, ziemlich eben so dachte, hielt er es
doch für besser, Luthern, wenigstens im Anfänge,
gegen das Wormser Edikt heimlich zu schützen;
denn offen durfte er es, als Reichsstand, noch
nicht wagen. Deshalb lies er ihn auf der Rück-
reise nach Wittenberg durch Vertraute aufheben
und nach Wartburg bringen (s. 2 6. April )
Uebrigens waren selbst Luthers Feinde unter-
den deutschen Fürsten, wenn gleich abhold seinen
Neuerungen in der Lehre, doch nicht seinen An-
griffen des römischen Hofes und der verderbten
Sitten der Geistlichkeit.
Denn kaum war Luther entlassen, so übergab
der größte Theil der Reichsstünde dem Kaiser 101
Beschwerden gegen den päpstlichen Stuhl, worin»
es unter andern heißt: „daß die Pfründen deut-
scher Nation zu Rom ungelehrten und ungeschick-
ten Personen verliehen werden, auch öfters denen,
die nicht deutsches Gezüngs (Herkunft) sind,
daß diese ihre Stellen durch arme Priester für
geringes Geld vertreten lassen, daß daraus viel
Schaden für die Laien entstehe, auch das nach
Italien gehende Geld in Ewigkeit nicht zurück-
komme. "
Bei einer solchen Stimmung unter den Reichs-
standen selbst, war es freilich kein Wunder, daß
das Wormser Edikt nur gegeben ward, um ver-
gessen zu werden. Denn Luthern traf die Reichs-
acht nicht — seine Lehre grtf um sich, ie mehr
man
TM Hauptwörter (50): [T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand], T27: [Kirche Luther Lehre Kloster Jahr Bischof Schrift Papst Reformation Wittenberg], T25: [Kaiser König Reichstag Recht Reich Verfassung Staat Regierung Jahr Fürst]]
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Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Schulformen (OPAC): Bürgerschule
Regionen (OPAC): Sachsen
Inhalt Raum/Thema: Vaterländische Geschichte
13°
zum Th eil auch Drath,^ Stahl und Zaineisen; dir
Dratbhämmer ziehen dünne Eisenstangen durch vom
Wasser getriebene Maschinen zu Fäden (Drath) von
verschiedener Stärke; die Hammerhütten schmieden
Stab- und Stangeneisen; die Blechhämmer Plat-
ten zu schwarzen und weissen Blechwaaren. Die Ham-
merwerke liegen meist ziemlich einsam, haben aber, weil
nächst den Besitzern, auch die meisten Arbeiter und
die ihnen nöthigsten Handwerker beisammen wohnen,
nicht selten das Ansehen kleiner Städte und manche
die schönsten Schlösser zu Wohnungen der Besitzer. Die
neue Stabhütte des Hammerwerkes Grospöhla ist die
schönste Sachsens. Auf Säulen ruhend, hat sie Fenster
von grünem, blauem, gelbem und rothem Glase und
auch der obere Theil ihrer Heerde stützen und zieren
eiserne Säulen. Die Hammerwerksbesitzer heissen
Hammerherren, ihre Arbeiter, nach Verhältniß der
Beschäftigung, Hohöfner, Hammerschmiede rc.
Das Feuer in den Hohöfen wird Tag und Nacht durch
ungeheure, vom Wasser bewegte Blasebalge angefacht,
deren sturmahnliches Heulen gräßlich klingt. Ist der
Ofen einmal geheizt, so geht das Feuer meist unter ei-
nem halben Jahre nicht wieder aus und lodert oft durch
die Leffnung nach oben mehrere Ellen hoch mannsstark
empor; welches bei der Nacht und in Gegenden, wo
mehrere Hohöfen stehen, einen fürchterlich schönen An-
blik giebt. Ein Hohofen verzehrt jährlich wenigstens
1000 Klaftern Holz. Die glühendflüssige Eisenmasse,
an Glanz und Schimmer der Morgcnröthe gleich, laßt
man von Zeit zu Zeit (meist aller^i2 Stunden) entwe-
der in Formen laufen, die in L>and gegraben sind,
oder man gießt sie zu dreiseitigen Stücken von 12 — 20
Zentnern, in Form von Sargdeckeln, Gänze genannt,
die dann in den Hammerhütten zu Stangen, Stäben rc.
verarbeitet werden. Beim Ablassen des flüssigen Eisens
muß jede Feuchtigkeit im Boden vermieden werden,
sonst fliegt lebensgefährlich die ganze Masse, wie Feuer-
regen, herum.
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TM Hauptwörter (50): [T19: [Wasser Luft Eisen Körper Silber Gold Kupfer Metall Stein Erde], T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht]]