Autor: Hocker, Nikolaus, Köppen, Fedor von, Finger, Friedrich August, Albrecht, Längin, J., Buttgers, J., Mehlis, Christian, Klöden, Gustav Adolf von
Auflagennummer (WdK): 2
Sammlung: Geographieschulbuecher Kaiserreich
Schultypen (WdK): Alle Lehranstalten
Schultypen Allgemein (WdK): Alle Lehranstalten
Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Inhalt Raum/Thema: Vaterländische Geschichte
Geschlecht (WdK): koedukativ
8 Der Bodensee und seine Ufer.
Verkehrspunkten ihre Burgen errichteten. So zerfiel Vorarlberg in die
Grafschaften Feldkirch, Bregenz, Sonnenberg und Blndenz, bis es endlich,
mit Ausnahme des Fürstenthums Liechtenstein, an das Haus Habsburg kam.
Die wichtigsten im Rheinthal gelegenen Orte find Feldkirch, Rankweil,
Hohenems und Dorubirn.
Bei Feldkirch, au der Jll gelegen, da, wo sie in das Rheinthal sich
Bahn bricht, wurde 1796 wiederholt ein französisches Heer von den Oester-
reichern zurückgeschlagen. Bei dem gewerbfleißigen Hohenems sieht man noch
die Trümmer der alten Burg Hohenems.
Im 13. Jahrhundert hauste hier der Minnesänger Rudolf von Ems,
ein Vertrauter des Hoheustaufischeu Hauses und in den Künsten des Krieges
und Friedens wohl erfahren; er ist der Verfasser einer Welthistorie und
der im Mittelalter gern gelesenen Erzählung „Barlaam und Josaphat".
Das neue Schloß ist seit dem Jahre 1343 erbaut; unter ihm stehen die
riesigen Trümmer des alten, gleich einer kühnen Warte in das Rheinthal,
den Bodensee und nach Oberschwaben hinausspähend.
Unterhalb Dornbirn beginnt bald die von Kanälen und Gräben durch-
schuittene sumpfige Rheinebene, in deren Mitte die große, aus mehreren
Dörfern bestehende Gemeinde Lustnau liegt, einst eine Pfalz Kaiser Karl's
des Dicken, der auf der Insel Reichenau starb. Wie alte Ueberlieferuugeu
und das aufgefuudene Steingerölle unter den Moorgründen vermnthen
lassen, lief einst der Rhein von Lustnau, statt wie jetzt nordwestlich, in
nördlicher Richtung, um bei Fussach einzumünden, eine Richtung, ans die bei
der beabsichtigten Rheinkorrektion wieder Rücksicht genommen werden soll.
Auf dem linken Ufer des Rheins breitet sich von Sargans an
St. Gallisches Gebiet aus. Sevelen, Werdenberg, Haag, Rüti, Oberriet,
Altstätten und weiter unten Rebstein, Heerbrugg, St. Margaretheu, Rheiueck
und Staad bezeichnen von Sargans an die Hauptpunkte der das Rhein-
thal auf dem linken Ufer durchziehenden Eisenbahn.
Ueber Sevelen erhebt sich das alte zinnengekrönte Schloß Wartau.
Werdenberg ist von dem thurmartigen Schloß gleiches Namens überragt,
aus dem der kühne Rudolf vou Werdenberg stammte, der barfuß die Appem
zeller Hirten in der Schlacht von Stoß 1405 gegen Oesterreichs Ritterheer
zum Siege führte. Haag ist der Kreuzungspunkt der Strecke, die aus
dem Toggeuburgischen nach Feldkirch in den Wallgan und das Mon-
tafoner Thal führt.
Von Rüti an ragen links die gewaltigen Massen des Hohen-Kasten
(1799 m) und des Kamor (1762 in) hervor und gebeu, steil iu das
Rheinthal abfallend, der Landschaft das Gepräge; beide Bergriesen werden
gewöhnlich von Oberried aus in 3 bis 4 Stunden erstiegen.
Bei Altstätten zeigt sich links durch eine Schlucht der Säntis und
anf der rechten Seite des Rheins im südlichen Hintergrund die Vorarl-
bergische Scesa plana.
Vor Altstätten weitet sich das Rheinthal immer mehr und der Rhein
nimmt eine mehr nordöstliche Richtung. Zahlreiches Gerölle deutet auf
TM Hauptwörter (50): [T44: [Alpen See Stadt Schweiz Italien Meer Berg Insel Fuß Inn], T8: [Stadt Rhein Schloß Kreis Mainz Einw. Dorf Main Frankfurt Einwohner]]
TM Hauptwörter (100): [T93: [Alpen See Schweiz Rhein Berg Bodensee Fuß Italien Schweizer Paß], T73: [Stadt Schloß Augsburg Grafe Nürnberg Reichsstadt Bischof Sitz Regensburg Fürst], T80: [Rhein Stadt Festung Mainz Maas Straßburg Frankreich Metz Elsaß Deutschland]]
TM Hauptwörter (200): [T90: [Alpen See Schweiz Inn Rhein Bodensee Gotthard Paß Rhone Italien], T68: [Schweiz Zürich Kanton Bern See Stadt Genf Basel Schweizer Schwyz], T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht], T6: [Berg Fuß Höhe Gipfel Gebirge Schnee Meer Fels Ebene See], T11: [Kanal Rhein Verkehr Eisenbahn Fluß Land Meer Handel Stadt Deutschland]]
Extrahierte Personennamen: Rudolf_von_Ems Rudolf Rudolf_vou_Werdenberg Rudolf Oesterreichs_Ritterheer
Autor: Hocker, Nikolaus, Köppen, Fedor von, Finger, Friedrich August, Albrecht, Längin, J., Buttgers, J., Mehlis, Christian, Klöden, Gustav Adolf von
Auflagennummer (WdK): 2
Sammlung: Geographieschulbuecher Kaiserreich
Schultypen (WdK): Alle Lehranstalten
Schultypen Allgemein (WdK): Alle Lehranstalten
Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Inhalt Raum/Thema: Vaterländische Geschichte
Geschlecht (WdK): koedukativ
16 Der Bodensec und seine Ufer.
Württembergischen Friedrichshafen, mit lebhaftem Handel über den See.
Der Verkehr wird durch eigene Transitschiffe, welche die Güter von der
württembergischen Eisenbahn direkt ohne Umladung nach Lindau und die
bayerische Bahn bringen, wesentlich gefördert.
Lindau und Friedrichshafen entsprechend liegt anf dem entgegengesetzten
südwestlichen schweizerischen Ufer Rorschach, ein stattlicher, an dem Ufer
und den nächsten Abhängen malerisch sich ausbreitender, zum Kauton Thür-
gau gehörender Flecken von etwa 3000 Einwohnern, mit bedeutendem Verkehr,
namentlich was das aus Bayeru und Schwaben kommende Getreide anlangt.
Von den Anhöhen über die Stadt hat man eine reizende Aussicht über die
Fläche des Sees. Von hier zweigen Bahnen nach dem Oberrheiuthal und
Konstanz ab. Der nordwestliche Theil des Bodensees, der Ueberlinger
See, führt seinen Namen von der alten Reichsstadt Uberlingen, welche
noch jetzt dnrch ihr schönes Rathhaus mit kunstreichen Holzschnitzereien
an die einstige Herrlichkeit erinnert. Besonders merkwürdig ist die Stadt-
pfarr- und Kollegiatkirche, welche 243 m im Umfange hat, und der 100 m
hohe Thurm mit einer 177 Centner schweren Glocke. Anf dem rechten
Ufer gegenüber Konstanz, in 20 Minuten erreichbar, liegt Meersburg,
die Burg am Meere, ein Name, mit dem ja früher der Bodensee bezeichnet
worden. Die Stadt liegt an der Abstufung einer hohen Felsenwand, und
erfreut sich zweier Schlösser sowie eines katholischen Schullehrerseminars.
Meersburg war lange Zeit der Aufenthalt des um das Nibelungenlied
und die altdeutsche Dichtung hochverdienten Freiherrn Joseph von Laßberg;
auch der bekannte Magnetiseur Dr. Meßmer liegt hier begraben.
Von Meersburg geht die Fahrt uach dem entgegengesetzten Ufer, wo
„blühend aus dem Wellenbads die wunderholde Mainau steigt."
Wie ein lieblicher Garten erhebt sich das Eiland, mit Recht anch
Maienaue genannt, mit seinem neu hergestellten Schlosse ans dem See
empor; es liegt nur weuige Meter vom Ufer, mit' dem es dnrch eine 570 Schritt
lange Brücke verbunden ist. Einst ein Besitzthum des Deutschen Ordens,
fiel es 1805 an Baden, kam dann in verschiedene Privathände, bis es in
neuester Zeit vom Großherzog Friedrich von Baden erworben und zu seinem
Lieblingssommeraufenthalt erkoren und umgeschaffen wurde. In den letzten
Jahren hat die Mainau die Weihe der Geschichte zum zweiten Mal
empfangen durch die alljährlichen Besuche des deutschen Kaiserpaares,
welches dort mit Kindern und Enkeln trauliche Stunden zu verbringen liebt.
Die Aussicht ist eine überaus reizende. Bei günstiger Beleuchtung
schweift der Blick über den Bodensee bis nach Lindau und den Bregenzer
Pfändler, dann das westliche Ufer entlang auf die Vorarlberger-, Tiroler-
und Säntisgrnppe, die Kurfürsten bis zum glänzenden Schnee- und Eis-
rücken des Gläruisch. Nach dem östlichen Ufer des Sees gewendet über-
schaut der Blick die herrliche Wasserfläche des Obersees, und an der Fried-
richshafener Bucht vorbei, der Mainau gegenüber, die Schloßzinnen von
Meersbnrg. Weiter nördlich trifft das Auge auf das alte Iburinga, das
trotzig in die Sandsteinfelsen des Ufers hineingebante Ueberlingen, mit
TM Hauptwörter (50): [T44: [Alpen See Stadt Schweiz Italien Meer Berg Insel Fuß Inn], T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht], T8: [Stadt Rhein Schloß Kreis Mainz Einw. Dorf Main Frankfurt Einwohner]]
TM Hauptwörter (100): [T93: [Alpen See Schweiz Rhein Berg Bodensee Fuß Italien Schweizer Paß], T76: [Stadt Straße Haus Schloß Kirche Gebäude Mauer Platz Garten Dorf], T73: [Stadt Schloß Augsburg Grafe Nürnberg Reichsstadt Bischof Sitz Regensburg Fürst], T28: [Schiff Meer Wasser Land Küste Ufer Insel See Flut Welle], T77: [Baum Nacht Himmel Wald Tag Gott Kind Vogel Sonne Blume]]
TM Hauptwörter (200): [T25: [Stadt Schloß Straße Garten Berg Dorf Nähe Park Ufer Haus], T68: [Schweiz Zürich Kanton Bern See Stadt Genf Basel Schweizer Schwyz], T6: [Berg Fuß Höhe Gipfel Gebirge Schnee Meer Fels Ebene See], T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht], T11: [Kanal Rhein Verkehr Eisenbahn Fluß Land Meer Handel Stadt Deutschland]]
Extrahierte Personennamen: Joseph_von_Laßberg Friedrich_von_Baden Friedrich Meersbnrg
Autor: Hocker, Nikolaus, Köppen, Fedor von, Finger, Friedrich August, Albrecht, Längin, J., Buttgers, J., Mehlis, Christian, Klöden, Gustav Adolf von
Auflagennummer (WdK): 2
Sammlung: Geographieschulbuecher Kaiserreich
Schultypen (WdK): Alle Lehranstalten
Schultypen Allgemein (WdK): Alle Lehranstalten
Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Inhalt Raum/Thema: Vaterländische Geschichte
Geschlecht (WdK): koedukativ
Der Rhein als Verkehrsstraße. 75
als die sentimentalen Leute, die vor einem Jahrzehnt klagten, es ginge
der deutschen Geschichte wie dem deutschen Rhein, sie verliefe sich im Sande.
Weder die eine noch der andere thnt es: beide rollen in prächtiger Kraft
und in bunter Gestaltuugssülle dem großen Meere zu.
Noch ist aber das Bild unvollständig und würde es bleibeu,
wenn wir nicht von der reichen Zahl der Nebenflüsse den Blick noch ein-
mal zurückwenden auf die große Stromrinne, um sie zu betrachteu, nicht
nach dem Umfang ihres Gebietes, sondern nach ihrer Bedeutung für den
Verkehr der Menschen unter einander. Ein einziges Hinderniß, das bis
jetzt noch nicht bezwungen ist, setzt der Strom selber der Schiffahrt entgegen,
das ist der Rheinfall bei Neuhansen, unweit Schaffhausen. Wir haben den
Ort, an dem der Rhein den Riegel bricht, welchen ihm der Jura entgegen-
setzte, schon an anderer Stelle kennen gelernt. Donnernd wie vor Jahr-
tansenden stürzen heute uoch die Wogen in zweigeteilten Massen thalab.
In der Mitte ragt ein Felsen, den man ohne allzu großes Waguiß im
Nachen erreicht. Die Furchtsameren schauen von den Fenstern und Park-
wegen des Schlößchens Laupen auf die wildschäumende Masse und lassen
sich an dem Wasserstaube genug sein, der auch am heißesten Sommertage
kühlend aufsteigt und in dem die Sonne einen ewigen Regenbogen malt.
Inmitten der zerstörenden Kraft des Wassers hat sich der Mensch mit
seiner sriedlichen Arbeit eingenistet, und von der Stadt Schasfhansen bis
zum eigentlichen Falle reiht sich Fabrik an Fabrik, deren Turbinen die
unermüdliche Kraft des Stromes in Bewegung setzt. Dem Schiffsverkehr
aber, der zwischen Konstanz und Schaffhanscn bereits begonnen, ist der Fall
ein unübersteigliches Hinderniß mit den 17 Metern seiner Höhe bei gewöhn-
lichem, 18 m bei höherem Wasserstande. Aber auch darunter machen ihn
die Stromschnellen zwischen Zurzach, Laufenburg und Rheinfelden, wenn-
schon sie für deu Nachen passirbar sind, untauglich für reichere Schiffahrt;
und noch bis Mannheim sind die Masse des Kieses, die Veränderlichkeit
der Strombahn, die Wildheit des Gefälles eben so viele Hindernisse für
den ausgebreiteten Verkehr. Der Holzverkehr aus der Schweiz geht nur
bis Hüningen und lenkt dort über die Kanäle der elsässischen Seite. Von
Basel bis Mannheim dominirt wesentlich der Fischer, nicht der Schiffer,
auf dem Rhein und findet reiche Ernte unter den Salmoniden, die den
Strom bevölkern und die vou der Fischzuchtanstalt in Hüningen aus immer
ergänzt werdeu. Erst von Mannheim ab entwickelt sich ein reicher Handel
aus dem Rhein, der hier die große Straße für Dampfer, Segelschiffe,
Flöße aller Art wird. Für die Ausdehnung dieses Handels mag die An-
gäbe ein Beweis sein, daß allein im Hafen von Mannheim-Ludwigshafen
1877 ein Jahresverkehr von 16,127,605 Ctr. in Zu- und Abfuhr stattfand.
Das ehemals so gefürchtete Bingerloch bei Bingen, das zuerst Karl der
Große für kleine Schiffe fahrbar machen ließ, das aber seit 1834 von der
preußischen Regierung für Schiffe jeder Größe passirbar gemacht worden
ist, das wilde Gefähr bei Bacharach, die Bank von St. Goar und der
kleine Unkelstein bei Unkel können diesem ausgedehnten Verkehr keine
TM Hauptwörter (50): [T24: [Schiff Meer Insel Küste Land Fluß See Wasser Hafen Ufer], T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht], T8: [Stadt Rhein Schloß Kreis Mainz Einw. Dorf Main Frankfurt Einwohner]]
TM Hauptwörter (100): [T28: [Schiff Meer Wasser Land Küste Ufer Insel See Flut Welle], T80: [Rhein Stadt Festung Mainz Maas Straßburg Frankreich Metz Elsaß Deutschland], T48: [Fluß Meer See Strom Land Wasser Mündung Kanal Lauf Ostsee], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde], T93: [Alpen See Schweiz Rhein Berg Bodensee Fuß Italien Schweizer Paß]]
TM Hauptwörter (200): [T36: [Rhein Mosel Lahn Mainz Stadt Bingen Taunus Bonn Main Ufer], T34: [Meer Wasser Land Küste Insel See Flut Fluß Tiefe Welle], T11: [Kanal Rhein Verkehr Eisenbahn Fluß Land Meer Handel Stadt Deutschland], T129: [Schiff Hafen Flotte Meer Küste Fahrzeug See Kriegsschiff Land Dampfer], T131: [Licht Erde Sonne Körper Auge Himmel Bild Gegenstand Luft Wolke]]
Autor: Hocker, Nikolaus, Köppen, Fedor von, Finger, Friedrich August, Albrecht, Längin, J., Buttgers, J., Mehlis, Christian, Klöden, Gustav Adolf von
Auflagennummer (WdK): 2
Sammlung: Geographieschulbuecher Kaiserreich
Schultypen (WdK): Alle Lehranstalten
Schultypen Allgemein (WdK): Alle Lehranstalten
Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Inhalt Raum/Thema: Vaterländische Geschichte
Geschlecht (WdK): koedukativ
Die Schwarzwaldbahn. 247
eine Korrektion des Fluges nothwendig war. Während die Bahn von
Donaueschingen bis Emmendingen abwärts geht, wird sie von Emmendingen
bis Engen wieder Gebirgsbahn; sie steigt an dem auf dem rechten Donau-
ufer liegenden Juraabhang hinauf und durchbricht bei Hattingen die östliche
Wasserscheide zwischen Rhein und Donau in einem 180 in langen Tunnel
mit 288 m langem Voreinschnitt; ihm folgt bald ein 900 m langer Tunnel
mit vorausgehendem 600 m langem Felseinschnitt.
Hohentwiel.
Nun folgt die Strecke Engen-Siugeu, die am Fuße der vulkauischeu
Felskegel des Hegaues, Hoheustoffelu, Hohenkrähen, Hohentwiel, sich hin-
zieht, nm bei Singen in die badische Hauptbahn Mannheim-Karlsruhe-
Freiburg-Basel-Konstanz einzumünden. Hohentwiel trägt auf seinem Gipfel
Ruinen von Befestigungen deren Ursprung man anf die Römer zurückführt.
Was deu Eindruck der Schwarzwaldbahu, insbesondere der Hauptstrecke
Hausach-Villingen, betrifft, so gewährt sie allerdings nicht wie die Brenner-
bahn den Ausblick in eine wilde, großartige Hochgebirgslandschaft mit
Schneegebirgen, Gletfchermafsen, Bergseen und Abgründen — aber dafür
in reizende grüne Thäler, die mit freundlichen Bauernhäusern übersäet sind;
und weuu man weiter hinaufgekommen, in zahlreiche, mitlanb- und Nadelholz
geschmückte Bergknppen, die fast ineinander verflochten scheinen, und wieder
mit jeder Steigung und Wendung der Bahn auf die zahlreichen, tief unten
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau]]
TM Hauptwörter (100): [T5: [Rhein Main Wald Thüringer Teil Schwarzwald Gebirge Neckar Saale Jura], T49: [Berg Gebirge Höhe Fuß Ebene Seite Gipfel Gebirg Elbe Meer], T93: [Alpen See Schweiz Rhein Berg Bodensee Fuß Italien Schweizer Paß]]
TM Hauptwörter (200): [T6: [Berg Fuß Höhe Gipfel Gebirge Schnee Meer Fels Ebene See], T96: [Stadt Thüringer Saale Schloß Wald Gotha Dorf Heidelberg Weimar Einw.], T139: [Donau Rhein Main Tiefebene Teil Jura Alpen Tiefland Gebiet Fluß], T119: [Fluß See Kanal Strom Lauf Wasser Land Ufer Mündung Elbe], T11: [Kanal Rhein Verkehr Eisenbahn Fluß Land Meer Handel Stadt Deutschland]]
Autor: Klöden, Gustav Adolph von, Regnet, A., Köppen, Fedor von, Barth, Hermann von
Auflagennummer (WdK): 2
Sammlung: Geographieschulbuecher Kaiserreich
Schultypen (WdK): Alle Lehranstalten
Schultypen Allgemein (WdK): Alle Lehranstalten
Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Regionen (OPAC): Bayern
Inhalt Raum/Thema: Vaterländische Geschichte
Geschlecht (WdK): koedukativ
Alpenübersteigungen in früherer Zeit. 99
der Etsch und südlich der Rienz das Fassaner Gebirge, die oft genannten
Dolomiten Südtirols mit den abenteuerlichen Gestalten eines Monte Cristallo
{3245 m.), Dreischuster, Dreizinnen, Langkosl n. a. Die Höhe seiner Gipfel
übertrifft jene der nördlichen Kalkalpen nicht unbeträchtlich, und manche von
ihnen, wie die Vedretta Marmolata (3506 m.) und der Antelao (3255 m.), sind
mit ewigem Eise überglast. Die von mächtigen Porphyrmassen durchbrochenen
Tridentiner Alpen schieben sich am linken Etschuser am weitesten gegen die
Poebene vor. Ostwärts reihen sich daran die Cadorischen Alpen mit dem
gletschertragenden Mte. Cauiu (2275 m.), welchen jenseit des oberen Jsonzo-
thales die Gruppe des mächtigen dreihäuptigen Ter glon (2865 m.) oder Tri-
glav (Dreikopf) gegenübersteht. Die Karnischen Alpen und die Karawan-
ken, zu welchen auch das Steiner Gebirge mit dem Grintonz (2529 m.) zählt,
begleiten den Mittellauf der Drau im Süden. Den Zwischenraum zwischen
Drau und Save füllen die Sannthaler und Cilli-Berge, nördlich davon
das Bacher- und weiter gegen Osten das Kroatisch-Slavonisch e Ge-
birge. Das im Südosten der Terglon-Gruppe beginnende Karstgebirge
oder das Gebiet der Jnlischen Alpen nimmt den südwestlichen Theil Kärn-
tens, Jstrien und einen Theil des nördlichen Kroatien ein; es verknüpft sich
mit den dalmatinischen Küstengebirgen und den südlich der Save und an der
unteren Douau bis zum Eisernen Thore sich hinziehenden bosnischen und ser-
bischen Berglandschaften. Den südlichen Theil des Karstgebirges bildet das
von der Wien-Triester Eisenbahn umzogeue, speziell der Karst genannte
Hochplateau, von welchem der wilde Nordsturm, die berüchtigte Bora, an die
Küsten des Adriatischen Meeres hinabbraust. Dasselbe fällt mit einem steilen
Abhang von 394 m. Höhe gegen den Triester Meerbusen ab.
Alpenübersteigungen in früherer Zeit. Der Drang des Menschen zum
Menschen suchte und saud schon srühe die Mittel, um die mächtige Scheidewand,
welche die Natur zwischeu Völkern verschiedenen Stammes — Römer, Romanen
auf der einen, Germanen, Deutsche auf der anderen Seite — gezogen hatte, zu
überwinden. Am nächsten lag die Benutzung der Thäler da, wo die von den
Bergen herabströmenden Flüsse die hemmenden Gebirgsschranken durchwaschen
und sich Thore geöffnet hatten. Solche Wege dienten indessen zunächst nur als
Fußwege oder Saumpfade dem örtlichen Verkehre zwischen den Gebirgsbewoh-
nern benachbarter Thäler. Manche von ihnen sind mit der Zeit so außer Ge-
brauch gekommen, daß sie jetzt nur uoch von Schmugglern benutzt werden; andere
erheben sich so hoch in die Schneeregion, daß es nur im Sommer möglich ist, sie
zu besteigen. Anders verhält es sich mit denjenigen Alpenübergängen, welche als
Völkerstraßen dem Weltverkehr dienen sollen. Die Durchwaschungen und Ein-
sattelungen im Kamme der Hauptkette siud selten. Die Gebirgszüge rücken je
näher dem Hauptkamme, desto enger zusammen und bilden endlich eine nicht
mehr zu umgehende Schranke, welche den menschlichen Geist gleichsam zum
Kampfe mit der Natur herausfordert, oder sie beschränken doch den Verkehr
auf die durch die Querthäler der größeren Flüsse in das Gebirge eiugeschnit-
tenen Furcheu, wobei immer noch, als der schwierigste Theil des Weges, die
Wasserscheide zwischen den Flußgebieten im Hauptkamme zu übersteigen bleibt.
7*
TM Hauptwörter (50): [T44: [Alpen See Stadt Schweiz Italien Meer Berg Insel Fuß Inn], T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau]]
TM Hauptwörter (100): [T93: [Alpen See Schweiz Rhein Berg Bodensee Fuß Italien Schweizer Paß], T49: [Berg Gebirge Höhe Fuß Ebene Seite Gipfel Gebirg Elbe Meer]]
TM Hauptwörter (200): [T90: [Alpen See Schweiz Inn Rhein Bodensee Gotthard Paß Rhone Italien], T153: [Donau Ungarn Land Hauptstadt Böhmen Königreich Wien Stadt Galizien Siebenbürgen], T11: [Kanal Rhein Verkehr Eisenbahn Fluß Land Meer Handel Stadt Deutschland], T136: [Leben Mensch Geist Natur Zeit Volk Welt Kunst Sinn Wesen], T6: [Berg Fuß Höhe Gipfel Gebirge Schnee Meer Fels Ebene See]]
Autor: Klöden, Gustav Adolph von, Regnet, A., Köppen, Fedor von, Barth, Hermann von
Auflagennummer (WdK): 2
Sammlung: Geographieschulbuecher Kaiserreich
Schultypen (WdK): Alle Lehranstalten
Schultypen Allgemein (WdK): Alle Lehranstalten
Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Regionen (OPAC): Bayern
Inhalt Raum/Thema: Vaterländische Geschichte
Geschlecht (WdK): koedukativ
106 Das Alpengebirge.
Um das Geschütz über die Berge zu schaffen, wurden die Röhre in ausgehöhlte
Baumstämme gelegt und so fortgeschleift, die Laffetteu den Manlthieren auf-
geladen. Das den Ausgang des Passes sperrende Fort Bard bei Aosta wurde
mittels eines in die Felsen gehaueneu Stufenweges umgangen.
Napoleon I. faud inmitten des Kriegsgetümmels uoch Zeit, um acht
größere Fahr- und Heerstraßen über die Alpen theils neu zu bauen, theils zu
verbessern und zu erweitern. Sein Neffe, Napoleon Iii., fand bei seinem
Kriege gegeu Oesterreich 1859 die von jenem kunstvoll ausgebauten, breiten
Straßen über den Mont Cenis und Mont Genevre vor, aus welchen ein Theil
seiner Armee, ohne auf Schwierigkeiten zu stoßen, nach Italien hinabzog, wäh-
rend der Hanpttheil zu Schiffe von Toulon uach Genua befördert wurde.
Die Hauptstraßen über die Alpen. Der menschliche Geist fand mit der
Zeit immer mehr Mittel, um die gigantischen Hindernisse der Natur zu über-
wiudeu. Die Kriegspläne der Eroberer und der friedliche Verkehr der Völker
untereinander halfen dasselbe Ziel fördern. An Stelle der gefahrvollen Saum-
pfade, die neben stürzenden Waldbächen an schroffen Felshängen hinführten und
auf denen kaum ein Rad sich bewegte, — denn die Wagen wurden vielfach am
Fuße der eigentlichen Paßhöhe auseinander genommen und auf Maulthiereu
hinübergeschafft, — entstanden breitgebahnte und geebnete Kunststraßen uiid
Eisenbahnen zur Förderung des Völker- und Weltverkehrs und als Verbin-
duugswege zwischen den großen Kulturplätzen diesseit und jenseit der Alpen, so
daß diese jetzt als das wegsamste Hochgebirge gelten können. Wenn anch die
Thore der Alpenpässe nicht auf dem Boden des deutschen Reichsgebietes liegen,
so sind doch die letzteren von solcher Wichtigkeit für den Verkehr Deutschlands
mit seinen südlichen Nachbarländern, daß wir uns der Ausgabe uicht entziehen
können, die wichtigsten derselben in den Kreis unserer Betrachtung aufzunehmen.
Wir erwähnen zunächst die Eisenbahn (Cornichebahn), welche aus der
Provence am Meeresuser entlang über Nizza nach Genua und bis Pisa
führt, das ganze Alpensystem südlich umgeht und die französischen Küstenstädte
(Marseille, Toulon, Nizza) mit den italienischen (Oneglia, Savona, Genua)
verbindet. Dieselbe ist unter Ueberwiuduug großer Schwierigkeiten binnen
sieben Jahren erbaut worden, zum Theil tief in Vorgebirge und Felsen ein-
geschnitten und über wilde Thäler und Abgründe hinweggeführt.
Ganz auf italienischem Gebiete liegt die Straße, welche von Oneglia an
der Meeresküste über Pieve in den Lignrischen Alpen nach Camaragua ins
Thal des Tanaro hinabsteigt, weiterhin über Ormea und Mondovi führt und
sich in Coni an die Eisenbahn nach Turin anschließt.
Von Frankreich nach Italien führen über die Alpen verschiedene Straßen,
deren Münduugspuukte durch Eiseubahueu mit Turin verbunden find.
Von Nizza am Meere geht eine Straße über den Colle di Tenda nach
Simone und weiter nach Coni; hier Eisenbahnverbindung mit Turin.
Aus dem Thale der Durauce führt eine Straße von Gap über den Col
del'argentiere nach Coni, eine andere von Mont Dauphin über den Monte
Biso nach Faluzzo im Pothale (daselbst Eiseubahnverbiuduug nach Tnrin und
nach Coni), eine dritte von Mont Dauphin über den Col de la Croix nach
TM Hauptwörter (50): [T44: [Alpen See Stadt Schweiz Italien Meer Berg Insel Fuß Inn]]
TM Hauptwörter (100): [T93: [Alpen See Schweiz Rhein Berg Bodensee Fuß Italien Schweizer Paß], T33: [Stadt Meer Italien Neapel Hauptstadt Rom Insel Genua Spanien Land], T9: [Krieg Deutschland Reich Frankreich Preußen Macht Zeit Kaiser Jahr Frieden], T16: [Ende Körper Strom Bild Hebel Hand Auge Wasser Gegenstand Seite]]
TM Hauptwörter (200): [T90: [Alpen See Schweiz Inn Rhein Bodensee Gotthard Paß Rhone Italien], T197: [Italien Mailand Stadt Rom Venedig Neapel Republik Kaiser Genua Sardinie], T11: [Kanal Rhein Verkehr Eisenbahn Fluß Land Meer Handel Stadt Deutschland], T6: [Berg Fuß Höhe Gipfel Gebirge Schnee Meer Fels Ebene See], T182: [Krieg Jahr Zeit Land Deutschland Regierung Frankreich Volk Folge Revolution]]
Extrahierte Personennamen: Bard Napoleon_I. Napoleon Oneglia
Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Geschlecht (WdK): koedukativ
F=
6 Einleitende Bemerkungen.
dem nordwestlichen Gebirgslande Ungarns verknüpft, aus dem besonders die
Hohe Tatra hervorragt. Unter den von den Hauptmassen völlig isolierten Er-
Hebungen erscheint das Gebirge der Krim als eine Fortsetzung des Kaukasus;
andre isolierte Gruppeu bilden nur uoch die Gebirge von Corsica und Sar-
diuieu, die Bergländer des nördlichen Frankreich und die Erhebungen der
britischen Inseln. An die von den Hauptmassen entfernter liegenden Gebirge
schließen sich kleinere Tiefländer an, so an diejenigen Spaniens, Italiens, der
Balkanhalbinsel und der zuletzt erwähnten Inseln. — Die hydrographischen
Verhältnisse werden durch die wunderbar mannigfaltige Gestaltung der Ober-
fläche Europas naturgemäß bestimmt. Es finden sich Quellzentren, von welchen,
wie anfangs erwähnt, die Stromläufe sternförmig auslaufen. Die bedeutendsten
dieser Quellzentren find die Waldaihöhe in Rußland mit den Strömen Wolga,
Düua, Dujepr, zu welchen die wenig entfernteren Quellen der Newa, der
Dwina und des Dou treten; ferner das Verbindungsglied zwischen den Karpathen
und den Sudeten, in deffen Nähe sich die Gebiete der Weichsel, Oder, Donau
und Elbe berühren, und endlich der Grenzabschnitt zwischen dem Berninagebirge
und dem St. Gotthard, wo sich die Gebiete der Donau, des Rheins, des Po
und der Rhone in hohem Maße nähern. Aus solchen und ähnlichen Hydro-
graphischen Verhältnissen haben sich leicht zahlreiche künstliche Wasserverbindungen
ergeben müssen, welche die Entwicklung des Erdteils zu fördern geeignet waren.
Aus allen diesen Momenten ergibt sich die schon zu Anfang behauptete
äußerst günstige Gestaltung der allgemeinen Naturverhältnisse Europas.
TM Hauptwörter (50): [T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden], T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau]]
TM Hauptwörter (100): [T48: [Fluß Meer See Strom Land Wasser Mündung Kanal Lauf Ostsee], T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung], T50: [Klima Land Meer Gebirge Europa Zone Norden Küste Süden Winter], T93: [Alpen See Schweiz Rhein Berg Bodensee Fuß Italien Schweizer Paß], T16: [Ende Körper Strom Bild Hebel Hand Auge Wasser Gegenstand Seite]]
TM Hauptwörter (200): [T193: [Meer Halbinsel Gebirge Norden Süden Osten Westen Küste Insel Europa], T87: [Meer Rußland Wolga Stadt Petersburg Moskau See Ostsee Hauptstadt Ural], T11: [Kanal Rhein Verkehr Eisenbahn Fluß Land Meer Handel Stadt Deutschland], T183: [Kind Lehrer Schüler Unterricht Schule Frage Stoff Aufgabe Zeit Geschichte], T14: [Gebirge Wald Teil Höhe Berg Harz Thüringer Bergland Gebirg Weser]]
Extrahierte Personennamen: Corsica Gotthard
Extrahierte Ortsnamen: Ungarns Frankreich Spaniens Italiens Europas Donau Donau Rheins Europas
Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Geschlecht (WdK): koedukativ
162 Skandinavien.
4. Der Sognefjord.
Eine besondere Eigentümlichkeit Norwegens sind die schon mehrfach er-
wähnten langen und schmalen Meerbusen, Fjorde genannt, die sich bis über
300 km weit in das Land hineindrängen und das an Landstraßen ziemlich
arme Innere desselben in direkte Verbindung mit der Außenwelt setzen. Die
meisten und größten Fjorde zerklüsten die Westküste; unter ihnen sind der H ar-
danger-, der Sogne-, der Throndhjems- und der Lyngenfjord die
bemerkenswertesten; jeder hat seine Vorzüge und ist höchst besnchenswert; wir
wollen nachstehend dem Sognefjord eine kurze Schilderung widmen.
Dieser ist unter allen westlichen Fjorden Norwegens der längste und am
weitesten verzweigte. Vom Meere bis zu seinem westlichen Ende hat er eine
Länge von ungefähr 180 km und dabei eine Tiefe bis zu l000m. Von seinen
ausgedehnten Zweigen sind die wichtigsten und an Naturschönheiten reichsten der
Fjärlands-, Sogndals-, Lyster-, Aaardals- und Aurlaudsfjord;
aber die ganze Landschaft Sogn, welche eine Größe von 9000 dkm und
eine Einwohnerschaft von etwa 38 000 Seelen hat, muß als eine der groß-
artigsten Gegenden nicht nur Skandinaviens, fondern auch Europas betrachtet
werden. Im einzelnen wiederum bieten die Thäler von Lyster und Aardal
Bilder von einer solchen Wildheit und Erhabenheit dar, wie sie auch das Auge
des verwöhntesten Reisenden zu fesseln vermögen. Der Hauptarm des Sogne-
fjords ist verhältnismäßig eintönig, während die Naturschönheiten sich in den
Seitenzweigen desselben zusammendrängen. Die Wasserfälle, welche zu dem
Sognefjord herabstürzen, sind zum Teil sehr hoch — der Veltisfoß in Aardal
hat eine Höhe von 260 m — aber sie enthalten weniger Wasser als diejenigen,
die den Hardangerfjord schmücken. Zu den Hauptvorzügen des Sogn gehören
namentlich die ungeheuren Gletscher, die in seiner Nähe lagern; vor allem der
gewaltige Jostedalsbrä, der interessanteste und großartigste Norwegens und,
wenn man von Island absieht, auch Europas.
Bei Soguefest lenkt das Dampfboot, welches alle diese Naturschönheiten
zugänglich macht, in den Sognefjord ein; hier sind die umgebenden Berge noch
niedrig, steigen jedoch immer höher empor. Bei der Station Vik sieht man den
südlichsten Zweig des Jostedalsbrä, den Gletscher von Vetlefjord, abwärts
gleiten. Bei Balholmen, das sich in überaus malerischer Lage befindet, hat
man nach West und Nord eine prachtvolle Gebirgsansicht, während sich ostwärts
der breite Hauptfjord öffnet, der wiederum von dem 2000 m hohen Bleja
überragt wird. Hier und in der Gegend von Lekanger, das in dem herrlichen
und gartenreichen Sjöstrand liegt, hat die Frithjofsfage ihren Schauplatz,
die durch Tegncrs herrliche Dichtung Gemeingut aller gebildeten Völker ge-
worden ist. Auf dem weiteren Wasserwege berührt man den anmutigen, sich
gegen Norden abzweigenden Sogndals-, und vor allem anch den durch seine
jähen, bis zu 1500 m hohen Felswände und durch seine wilde Umgebung höchst be-
merkenswerten Näröfjord. Von gleicher Großartigkeit ist auch der, wie dieser,
gegen Süden ablenkende A u r l a n d s fj o r d, an welchem das pittoreske F l a a m s d a l
mit herrlichen Wasserfällen sich weiter gegen Süden hin öffnet. Nachdem die Fahrt
eine größere Strecke, den Hanptsjord hindurch ostwärts gegangen ist, erreicht
das Dampfschiff das in einem südöstlichen Seitenzweige gelegene Lärdalsören,
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf]]
TM Hauptwörter (100): [T93: [Alpen See Schweiz Rhein Berg Bodensee Fuß Italien Schweizer Paß], T50: [Klima Land Meer Gebirge Europa Zone Norden Küste Süden Winter], T28: [Schiff Meer Wasser Land Küste Ufer Insel See Flut Welle], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T49: [Berg Gebirge Höhe Fuß Ebene Seite Gipfel Gebirg Elbe Meer]]
TM Hauptwörter (200): [T6: [Berg Fuß Höhe Gipfel Gebirge Schnee Meer Fels Ebene See], T160: [Insel Hafen Meer Küste Stadt Halbinsel Neapel Straße Einw. Hauptstadt], T127: [Volk Sprache Land Zeit Sitte Kultur Bildung Geschichte Bewohner Stamm], T11: [Kanal Rhein Verkehr Eisenbahn Fluß Land Meer Handel Stadt Deutschland], T25: [Stadt Schloß Straße Garten Berg Dorf Nähe Park Ufer Haus]]
Extrahierte Ortsnamen: Skandinavien Norwegens Norwegens Skandinaviens Europas Aardal Norwegens Island Europas Nord