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1. Bilder vom Niederrhein - S. 208

1882 - Leipzig : Spamer
208 Kleve. so daß es wol die „Perle des Niederrheins" genannt zu werden verdient. Ein mildes Klima, eine reine gesunde Luft beglücken die Einwohner und führen sie einem hohen Alter entgegen. Oft weht zwar ein mehr als frischer Wind über die offen liegende Landschaft, doch man macht ihn sich dienstbar und läßt ihn die langen Arme vieler Windmühlen drehen. Daher heißt es von Kleve mit Recht: „Hier ist die Luft gesund; hier lebt man von dem Wind; Hier bleibt man lange frisch und stirbt nicht so geschwind." Kleve war einst die Hauptstadt des geschichtlich berühmten gleichnamigen Herzogthums, jetzt ist es der Hauptort des nach ihm benannten Kreises mit 22,000 Einwohnern. Sind auch die Straßen zum Theil wegeu der bergigen Lage steil und abschüssig, so wandert man doch gern im Innern der gefällig gebauten Stadt umher, die durch ihr schmuckes, freundliches Aussehen schon die Nähe holländischer Reinlichkeit anzeigt. Stolz überragt die Stadt der alte Schwanenthurm, und auf dem nahen Mühlberge schwingt eine Windmühle ihre riesigen Flügel. Nur wenig Mauerreste erinnern daran, daß Kleve einst eine Festung war. Noch siud die Namen der früheren Festuugsthore erhalten. Auf dem Mittelthore soll eine Glocke gehangen haben, die nur bei Feuers- brünsten, Hinrichtungen und Aufruhren geläutet wurde, und zwar nur met vereinet, d. h. „mit Verdruß"; sie hieß nach einer Inschrift: „Loose gramme Grriet". Von öffentlichen Plätzen verdient nur der Marktplatz Erwähuuug, der einst ein Waffenplatz gewesen sein und durch einen unterirdischen Gang mit der Schwanenburg zusammengehangen haben soll. Unser erster Besuch gilt natürlich dem auf einem Felsenvorsprunge auf der Südostseite der Stadt gelegenen berühmten Schloß, der sogenannten Schwanen- bürg, deren Bau in ein graues Alterthum hinausreicht. Sie trägt die Merk- male verschiedener Jahrhunderte, hatte zwei Höfe und war von drei gewaltigen Warten, dem Schwanen-, Spiegel- und Johannisthurm, gedeckt. Jetzt zeigt sie kaum noch die Hälfte des einst so bedeutenden Bollwerks und ist zum Theil durch Neubauten entstellt. Der Sage nach hatte schon Julius Cäsar (56 v. Chr.) hier einen Wartthurm errichtet; weuigsteus bezeugen Funde von Urnen, Münzen und Votivsteinen die Anwesenheit der Römer. Unwahrscheinlich dagegen ist, daß der alte Name des Schloßberges Hertenkamp von Hercules herstamme, dem hier zu Ehren ein geweihter Tempel gestanden habe; vielmehr bedeutet das plattdeutsche Wort hert so viel als Hirsch. Nicht minder zweifelhaft ist die Etymologie des Heibergs von Heidenberg, und die Annahme, daß hier einst Augustus einen Apollotempel erbaut, entbehrt jeden Grundes. Schwanenthurm. Schwanrittersage. Ein besonderer Nimbus um- webt den majestätischen, 56 in hohen Schwanenthurm, dessen Spitze ein Schwan ziert zur Erinnerung an jenen sagenhaften Ritter, welcher der be- drängten Beatrix von Kleve auf fo wunderbare Weise zu Hülfe kam. Ist es auch nur eiue Sage, die höchst wahrscheinlich jedes historischen Anhaltes ent- behrt, so liegt in ihr doch ein ganz besonderer Zauber, welcher dem auch sonst so anmnthig gelegenen Schlosse noch einen eigenartigen Reiz verleiht. Geben wir uns zunächst dem unmittelbaren Eindrucke der Volksüberlieserung hin, ohne uns zum voraus durch Zweifel oder gelehrte Untersuchungen den Schmelz und die Schönheit derselben zu verwischen.

2. Bilder aus den neuen Reichslanden und aus dem südwestlichen Deutschland - S. 516

1880 - Leipzig : Spamer
516 Von Metz nach Trier. Hier schlössen auch 1324 am 24. August Johaun, König von Böhmen, Erzbischof Balduin von Trier, Herzog Ferry von Lothringen und Graf Eduard von Bar ein Bündniß gegen die Stadt Metz. Auf dem linken Moselufer in einiger Entfernung vom sogenannten Rothenhaus, das früher ein Zollhaus war, liegt das Dorf Neuuig, in wissenschaftlichen Kreisen bekannt durch seinen prachtvollen Mosaikboden und den Jnschrifteustreit, bei dem der geschätzte Trierer Archäologe Domkapitular von Wilmowsky betheiligt war. Ersterer wurde im Jahre 1853 entdeckt und für Rechnung der Gesellschaft für nützliche Forschungen in Trier bloß- gelegt. Er gehörte zu einer römischen Villa, von welcher die Ueberreste eines Prachtsaales mit dem genannten Fußboden, einem Wasserbecken und Wandverzierungen erhalten waren. Der Boden ist 16 in lang und 10 m breit und stellt die Hauptpartie der Malereien einen Gladiatorenkampf vor, der von Medaillons sowie von Fechter- und Thiergruppen umgeben ist. Die Ausführung gehört zu dem Schönsten, was man in dieser Hinsicht seither im Moselgebiete aufgefunden hat, und erregt daher auch bei Freunden der antiken Kuust das höchste Juteresse. Die Regierung zu Trier hat das Gauze überdachen und vor Zerstörung sicher stellen lassen. Im Jahre 1866 deckten die mit der weiteren Ausgrabung der Römervilla beauftragten Arbeiter einen Rundbau auf, dessen in antikem Roth wohlerhaltener Verputz vier römische Inschriften in großen schwarzen Buchstaben zeigte. Als dieser Fund allgemeiner bekannt wurde, machten sich verschiedene Bedenken gegen die Echtheit der Inschriften geltend. Es entstand ein lebhafter Kampf in Zeitungen, wissenschaftlichen Journalen und Flugschriften, der für und gegen den antiken Ursprung geführt wurde, der heute aber wol zu Gunsten der Unechtheit entschieden sein dürfte. Wer Näheres zu erfahre» wünscht, der lese die darauf bezügliche Schrift des Professors Ans'm Werth in Bonn über die Nenniger Inschriften, bei deren Auffindung der ehrwür- dige Domkapitular von Wilmowsky zu Trier einem plumpen Fälscher zum Opfer gefallen ist. Während bei Remich das Moselthal eine bedeutende Erweiterung zeigt, treten weiter unten die Höhen schon näher an den Fluß. Grevenmachern ist ein luxemburgischer Ort, dessen Bewohner Weinhandel treiben. Das rechte Ufer zeigt eine Reihe malerisch gelegener Dörfer, von Obstbäumen umgebeu. Sie gehören zum Kreise Saarburg, denn die Saar nähert sich mehr und mehr der Mosel, obgleich sie noch nicht sichtbar ist. Zu den merkwürdigen Zeugen der Anwesenheit der Römer im Mosel- thale gehört das im Dorfe Igel neben der Landstraße nach Luxemburg sich erhebende Secnndinermonnment, vom Volke die Jgeler Säule ge- nauut, das einst das Kennerauge eines Goethe entzückte und Kunstfreunde und Archäologen vielfach beschäftigt hat. Es ist aus röthlichem Sandstein verfertigt, 22% m hoch und 4 resp. 5 m breit. Es ist ganz mit Figuren und Inschriften bedeckt, die stellenweise sehr beschädigt sind. Wundern muß man sich noch, daß in all den großen Stürmen, die durch das Mosel- thal dahin gebraust sind, das Monnment überhaupt uoch vorhanden ist

3. Bilder aus den neuen Reichslanden und aus dem südwestlichen Deutschland - S. 538

1880 - Leipzig : Spamer
538 Die Mosel von Trier bis Koblenz. sogar den Ninus in Assyrien selber in das Reich der Fabeln verwiesen. Die Trierer wurden von den Römern unterjocht und ihre Stadt Sitz eines Präsekteu als Hauptstadt der Provinz Belgica prima. Von 287 bis gegen Ende des 4. Jahrhunderts wählten römische Kaiser Trier zu ihrer Residenz. Sie legten prächtige Paläste, Theater, Bäder, Tempel, Wasserleitungen n. s. w. an und übertrugen den Luxus Roms ans diese ihre zweite Hauptstadt, die durch bequeme Heerstraßen mit Metz, Mainz, Koblenz und Köln verbunden war. In den Thälern der Umgegend er- standen an schönen Punkten prächtige Villen, von denen häufig noch Trümmer ausgegraben werden, die uns ein klares Bild römischer Kunst vor Augen führen. Prachtvolle, farbenreiche Mosaikböden, marmorne Bassins, Wandmalereien, Marmorsäulen und Statuen, Gegenstände aus Bronze, Silber und Gold schmückten das Innere dieser Landhäuser, die ein Abbild der Kaiserpaläste Triers waren. In Nennig, Wiltingen und Fließem haben wir heute Gelegenheit, Ueberbleibsel derselben zu bewundern. Als sie noch in ihrem vollen Glänze prangten, weilten auf ihnen die staunenden Blicke des Ausouius, denn er singt: Ragende Villen dahier, auf Hangenden Ufern gegründet, Dort von Bacchus umgrünete Höh'n, anmuthige Wogen, Dort, in murmelndem Lauf hinab still rinnend, Mosellas. An einer andern Stelle heißt es: Preis' ich die Hallen nun noch, längs grünenden Matten sich dehnend, Und die Bedachungen all', unzählige Säulen belastend? Oder die Bäder, die dicht an den Flußrand sorglich gewölbet, Rauchen, wenn Mulciber, was er entschöpft umschlossenem Glutraum Wälzet als prasselnde Flammen durch wohlumschloss'ne Gemächer, Durch ausstrebende Glut aufwirbelnd gebundene Dämpfe. Dieser Glanz des römischen Lebens erblich, als die Alemannen 261 vortrier anlangten. Im Jahre 399 kamen die Franken, die unerbittlichen Feiude der Römer, deueu im Jahre 408 die Vaudaleu mit Brand, Mord und Raub folgten. Trier ward eine weite Trümmerstätte und die den vielfachen Zerstörungen entgangene Bevölkerung führte elend ihr Dasein, bis Chlodwig in Paris die Herrschaft der Franken begründete und geregelte Zustände wiederkehrten. Im Jahre 821 war Ludwig der Fromme, 842 Kaiser Lothar in Trier. Diese Stadt erlebte alle wechselnden Gestaltungen des Fränkischen Reiches mit und wurde in alle Kriegsstürme der Nachfolger Karl's des Großen verwickelt, hatte auch 883 eine Zerstörung durch die Normannen durch- zumachen, aus der sie aber wieder ueu gekräftigt sich erhob. Als erster Erzbischof wird 327 der heilige Agritius genannt. Von ihm beginnt eine lange Reihe von Kirchenfürsten, die bei Ankunft der Franken mit dem Kurfürsten Clemens Wenzeslans schloß. Unter ihnen befinden sich viele bedeutende Männer, die in der Geschichte Deutschlands und des Rheiulaudes eine hervorragende Stelle einnahmen und sich große Verdienste um das Erzstift, den Kurstaat und die Stadt Trier erworben haben. Wie in Köln und Mainz, suchten diese Bischöfe die Rechte und
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