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1. Bilder von den deutschen Nordseeküsten und aus dem westlichen Tiefland - S. 105

1885 - Leipzig : Spamer
Lage und Geschichte Bremens. 105 bremischer Tapferkeit und Milde. Bremische Seefahrer halfen 1141 Lissabon erobern, und 1189 gründeten Bremer Kaufleute vor Aecon den Deutschen Orden. Schon im 13. Jahrhundert wußte sich die Stadt der erzbischöflichen Ge- walt immer mehr und mehr zu entziehen; sie war bereits im 13. Jahrhundert Herrin über „ihren Strom"; dazu stärkte sie sich durch Bündnisse mit andern gleichstrebenden Städten. So finden wir sie im Jahre 1255 im rheinischen Städtebunde; bald nachher trat sie dem Bunde der Seestädte bei, aus dem der Städteverein der Hansa rasch sich entwickelte. Streitigkeiten zwischen der Bürgerschaft und dem Rate störten auch hier die innere Ruhe und verwickelten Bremen in Zwi- stigkeiten mit den übrigen Hansa- städten, bis erst im 15. und 16. Jahrhundert diese Zerwürfnisse durch Vergleiche gehoben wurden. Das Verhältnis zwischen dem Erz- bischose, der sich fortdauernd die Oberherrschaft anmaßte, und der Stadt, die einen nicht anerkannten Anspruch auf Reichsfreiheit be- hauptete, blieb immer gespannt. Kriege mit den Nachbarn, beson- ders mit den Friesen, die bis in das 15. Jahrhundert dauerten, und später gegen den Herzog von Burgund wurden mit abwechseln- dem Glücke geführt und gaben den Bremern mehrmals Gelegenheit, ihre Tapferkeit zu beweisen. In der ersten Hälfte des 16. Jahr- Hunderts wurden die Befestigungen der Stadt so bedeutend vermehrt, daß sie im Schmalkaldischeu und Dreißigjährigen Kriege und später gegen die Schweden Belagerungen aushalten konnte. Die Reichs- sreiheit der Stadt, wie früher von den Erzbischöfen, so später von den Schweden bestritten, welchen nach dem Dreißigjährigen Kriege das Gebiet des ehemaligen Erzstiftes als Entschädigung zufiel, wurde zwar im Westfälischen Frieden (1648) anerkannt; aber erst nachdem das Herzogtum Bremen an Brannschweig-Lüne- bürg gefallen war, kam die Stadt endlich 1731 zum unbestrittenen Besitze der Vorrechte und Freiheiten einer Reichsstadt. Der Reichsdepntationsrezeß von Güldenkammertreppe im Bremer Rathause.

2. Bilder aus den Landschaften des Mittelrheins - S. 32

1881 - Leipzig : Spamer
32 Der Hunsrück und das Nahethal. Wie eines Mörders Seele, so schwarz und bang war die Nacht, Da ward die Klosterpforte zu Sponheim aufgemacht, Ein Mann, verhüllt im Mantel, trat schweigend über die Schwelle, Schritt durch den Kreuzgang und pochte dann an des Abtes Zelle. Als Trithemins 1506 von seinem Kloster abwesend war, kam es unter den Mönchen zu tumultuarischen Auftritten. Sie hatten die strenge Zucht des Abtes satt und sehnten sich nach größerer Freiheit. Das brachte diesen zum Entschluß, nicht mehr nach Sponheim zurückzukehren. Er besuchte zunächst den Kurfürsten Joachim in Berlin, blieb neun Monate bei diesem und nahm dann die ihm angebotene Stelle eines Abtes an St. Jakob in Würzburg an. Er starb 1516. Seine in Sponheim zurückgelassene berühmte Bibliothek kam 1611 nach Heidelberg, wo sie sich hente noch befindet. Von den Klostergebäuden ist nichts mehr übrig. Stork sah noch einen Theil derselben, der im gothischeu Stile erbaut war, mit einem schönen, aus Holz geschnitzten Marienbilde und altertümlichen Chorstühlen. Die Grafen von Sponheim stifteten auch das Kloster Ravengiersburg bei Simmern, das ebenfalls für die Kultur des Landes von großer Bedeutung war. Sie hingen später der lutherischen Lehre an, und so wurde das Kloster aufgehoben. Der letzte Abt vermählte sich mit der Aebtissin eines Klosters bei Köln. Wir bemerken zur Geschichte der Grasschaft Sponheim nur dies: daß ihre Besitzungen im Laufe der Zeit theils an Baden, theils an die Grafschaft Veldenz fielen. Von dieser ging ein Theil an Simmern und Zweibrücken, während der größte Theil der sogenannten vorderen Grafschaft Kurpfalz gehörte. Nach mehrfachen Theilnngen fiel 1801 die ganze Grafschaft an Frankreich, von dem Preußen sie 1815 erhielt. Ein anmnthiger Punkt ist der imthaledes Güldenbaches gelegene Strom- berg, mit den mächtigen Ueberresten seiner Burg; auf einer andern Bergecke erheben sich die Reste des Goldenfels, beides ehemals pfalzgräfliche Besitzungen und von den Franzosen zerstört, die bekanntlich mit Mord, Brand und Raub gegen die Besitzung der Pfalzgrafen vorgingen und am ärgsten in Bacharach, Oberwesel sowie iu der bayerischen Pfalz gehaust haben. Zum Gebiete des Huusrücks, gegenüber dem zur Mosel abfallenden Theile desselben, gehören auch die Ruinen der Burg Veldenz, die eine halbe Stunde vom Dorfe Mülheim liegen. Die Burg war der Mittelpunkt einer Graf- schast, die an die Pfalzgrafen kam. Georg Gustav wurde, weil er prote- stantisch war, von den Spaniern vertrieben. Im Jahre 1648 erhielt sein Sohn Leopold Ludwig Veldenz zurück. Nach dessen Tode kamen die Besitzungen an den Kurfürsten Johann Wilhelm, und erhielt sich dieses Verhältnis; bis zur Ankunft der französischen Heere. Die Umgebung der malerischen Ruinen ist recht schön und werden letztere vielfach von Fremden besucht. Das Thal der oberen Nahe bietet manche schöne Landschaftsbilder dar, die der flüchtig auf der Eisenbahn dahinstürmende Tourist nicht nach Verdienst würdigt. Da ist Kirn mit den Ruinen der Kirburg, einst Besitzung der Wildgrafen und von den Franzosen 1744 gesprengt, mit der Burg Stein-Kallensels in der Nähe; da ist Oberstein mit einer alten Burg, die lange verfallen ist, und einer neuen, die 1855 durch Brand zerstört wurde. Besonderes Interesse ge- währte eine 1482 von Wyrich Hi. von Dhaun und Oberstein gestiftete Felsenkirche.

3. Bilder aus den neuen Reichslanden und aus dem südwestlichen Deutschland - S. 370

1880 - Leipzig : Spamer
370 Die Pfalz. Diese Ruine ist wol die umfangreichste der Pfalz, der höchstens Hardenburg bei Dürkheim au die Seite gestellt werdeu kauu. Ein Überwältigeuder Aus- blick bietet sich uns hier, wie auf audereu hohen Punkten des östlicheu Hardtgebirges; besonders reizend ist der durch eine Oeffuuug im Schloßhofe wieder hiueiu ius Gossersweiler Thal und dann hinüber zu Scharfenberg, Auebos und Trifels, zu welch letzterer Burg man in gut zwei Stunden auf herrlichem Waldwege gelangen kann; denn der Rodenberg hängt mit den Trägern der Burgdreifaltigkeit zusammeu. Die Madenburg ist wol eiues der ältesten Schlösser der Pfalz, denn fchon im Jahre 1107 erscheint ein Herr von Madelbnrg unter den Rittern des Landes. Ueber die srü- here Zugehörigkeit der Madeuburg sind verschiedene, noch nicht vollständig begründete Kunden vorhanden. Im Jahre 1516 aber wird sie Eigenthum des Bischofs vou Speyer. Nicht lauge dauach rückten die Nußdorfer Bauern, deren Führung sich fast die ganze Umgegend anschloß, nachdem sie sich im Hose des Klosters Enßersthal gesammelt hatten, vor die Mauern der Madenburg. Der Bischof hatte in fein werthvolles Besitzthum zwar auch eine Besatzung gelegt und zwar Bauern ans dem Oberamte Lauterburg; allem deren Führer, Niclas Wynstall, übergab sie au die heraurückeudeu Bauern und machte mit ihnen gemeinschaftliche Sache in der Plünderung des Schlosses. Da ging es lnstig zu, und des Herrn Bischofs guter Wein floß stromweise durch die durstigen Bauernkehlen und stärkte und erfreute die Glieder, die so oft in hartem Frohndienste ermüdet waren. Und nachdem sie gegessen und getrunken, da standen sie ans und zündeten das Schloß an, daß seine hell auflodernden Flammen drüben in Speyer und weithin am Rhein verkündeten, die Bauern wollen frei sein. Als die Bauern niedergeworfen waren, zwang der Bischof seine ganze Bauernschaft im Oberamte Lauterbnrg, ihm die Madenbnrg und das Schloß zu Jockgrimm, das sie ebenfalls zerstört hatten, wieder auszubauen, und in die Keller der ueugebauteu Schlösser setzte er Die, welche die Bauer» geführt, aber uicht mehr zum Weiu und fröhlichen Schmause, sondern in Ketten und zu Waffer und Brot. Im Jahre 1552 wurde die Burg vom Mark- grasen vou Brandenburg zerstört; dann brausten die Stürme des Dreißig- jährigen Krieges anch über dieses Schloß einher, und der Gras Ernst von Mansfeld, der in Landau als Kommaudaut lag, überkam die Burg, raubte sie aus und legte pfälzische Besatzung hinein. Dann nahmen sie 1633 die Franzosen, 1635 die Kaiserlichen und 1644 wieder die Franzosen, und im Westfälischen Frieden wurde sie dem Bischöfe wieder zugesprochen. 'Nach dem Nymweger Frieden 1679 wurde sie wie der Elsaß die Beute der Franzosen, und in demselben Jahre kam Montclar, um sie wie alle übrigen Bergfesteu, die unter Frankreichs Oberhoheit gekommen waren, zu schleifen. Die Fran- zösische Revolution nahm die Burg und ein paar hundert Morgen Tannen- wald, dann Kastauieupslauzuugen und was soust zur Herrschaft Madenburg gehörte, und verkaufte es an Private. Mehr und mehr verfiel die Burg, der Schutt füllte die Räume und über dem Schutte wucherten Brombeer- sträucher und Brennnesseln in lustigem Wetteifer, bis die Neuzeit durch deu

4. Bilder aus den neuen Reichslanden und aus dem südwestlichen Deutschland - S. 451

1880 - Leipzig : Spamer
Die Franzosen in der Pfalz. 451 so sagte das Schriftstück unter anderem Schönen, werde durch den Frieden des Kaisers mit dem Türken genöthigt, sein Land zu schützen und darum die Westgrenze des Deutschen Reiches zu besetzen. Es ist gleichgiltig, was noch alles für Ansprüche erhoben wurden — in diesem war die Thür ge- öffnet zu neuem Eindringen in die Pfalz, und — wie gesagt, so gethan; am 29. September 1687 wurden die Städte Kaiserslautern, Alzey, Neu- stadt, Oppenheim besetzt und die Reichsstädte Worms, Speyer, Mainz, Heilbronn zur Ausnahme französischer Besatzungen gezwungen. Auch Heidel- berg mußte am 24. Oktober seine Thore dem Marschall Dnras öffnen. Die Franzosen in der Pfalz. Mannheim wurde eingeschüchtert und kapitulirte am 10. November, Franken- thal am 18. November. Die Neuenburger Pfalzgrafen ließen das Land nnvertheidigt in der Hand seiner Dränger und zogen sich nach Jülich zurück. Als Ludwig so wie die Pfalz das ganze Rheinland besetzt hatte, ver- einigten sich die Mächte gegen ihn, und da er sah, daß er das Geraubte nicht durch einen regelrechten Krieg werde behaupten können, so beschloß er, was eines Nero würdig war, die Pfalz zu verbrennen. Mit dem Jahre 1688 begann das königliche Werk. In Heidelberg probirte man das Pulver und seine Kraft am Schlosse, sprengte Thürme und Mauern in die Lnft, verwüstete die Banmpslauzungen und Weinberge. 29*

5. Bilder aus den neuen Reichslanden und aus dem südwestlichen Deutschland - S. 114

1880 - Leipzig : Spamer
114 Elsasser Geschichtsbilder. städtischen Macht und warf seine Blicke nicht selten nach dem Auslande hin- über, begann auch schon, in Tracht und Sitte dem welschen Nachbar nach- zuahmen. So geschah es, daß die wichtigen Ereignisse in Frankreich häufig ihre Rückwirkung auf das Elsaß übten. Schon Engnerrand von Coucy, Herzog von Bedford, der mächtige Schwiegersohn König Ednard's Iii. von England, suchte als Sohn einer österreichischen Herzogstochter Ansprüche auf sein mütterliches Erbtheil im Elsaß, das ihm von den Habsbnrgern vorenthalten wurde, mit den Waffen geltend zu macheu. Da soeben in dem langen Kriege zwischen Frankreich und England eine Waffenruhe eingetreten war (1360), so betrachteten die müßigen englischen Heerhaufen die reichen Städte des Elsaß als eine lockende Beute. Ein verwegener Abenteurer, der Hauptmann Arnanld von Servole, vom Volke gewöhnlich „der Erzpriester von Verny" genannt, überzog (1365) mit nahezu 50,000 dieser Söldner Lothringen nn£ das Elsaß, angeblich, um die Erbrechte seines Herrn, des Ritters von Concy, zu vertreten, in Wahrheit aber, um zu plündern und Geld zu erpressen. Zu spät uahte Kaiser Karl Iv. mit Reichshülfe, um die „Engländer" zu vertreiben, nachdem diese das Land bereits nach allen Richtungen verheert und aus- geplündert hatten. Der Coucy gab aber seine Erbansprüche noch nicht ans; er erschien zehn Jahre später mit seinen Kriegsscharen im Oberelsaß und verließ das Land nicht eher, als bis sein Vetter Leopold von Oesterreich sich durch Abtretung einiger Herrschaften mit ihm verglichen hatte. Noch schwerer waren die Heimsuchungen, welche das Elsaß im Laufe des folgenden Jahrhunderts erfuhr, und welche immer deutlicher die Gestalt von französischen Rheingelüsten annahmen. Unter dem vielen zucht- und Herren- losen Gesindel, welches während des hundertjährigen Krieges zwischen Frank- reich und England sich auf französischem Boden herumtrieb, waren die Scharen der Armagnacs die gefürchtetsten. Sie nannten sich nach ihrem früheren Feldhauptmann, dem kühnen Grafen Bernhard von Armagnac, obgleich dieser längst erschlagen war, und betrieben den Krieg um keines andern Zweckes willen, als um ungestraft rauben und plündern zu können. Dennoch befand sich auch in diesen Scharen ein großer Theil der französischen Ritterschaft, mit welcher der elsässische Adel gute nachbarliche Beziehungen pflegte. Der Bischof, die Ritterschaft und ueuu Reichsstädte nebst Straßburg verbündeten sich am 5. Febr. 1439 gegen die „ecorcheurs". In den Tagen Karl's Vii. von Frankreich war es (23. Febr. 1439), als ein dichter Schwärm dieser ungebetenen Gäste von dem Zaberner Passe herabstieg, um sich wie eine Heuschreckenplage über die gesegneten Fluren des Elsaß zu verbreiten. Nur Wenige wagten es, den Räubern mit den Waffen entgegenzutreten. Diejenigen, „deren Wand kalt blieb", verhielten sich still zu Hause. Nur eine muthige Schar Straßburger warf sich ihnen entgegen, mußte aber nach tapferer Gegenwehr das Feld räumen. Die abenteuerlichen Kriegshaufen boten einen seltsamen Anblick, wenn sie die offenen Orte durchzogen. Einige ritten im blanken Harnisch mit Stahlhaube, Andere in Wamms und Gngel- hnt, noch Andere schleppten sich auf magern Mähren oder zerlumpt und

6. Bilder aus den neuen Reichslanden und aus dem südwestlichen Deutschland - S. 117

1880 - Leipzig : Spamer
Peter von Hageubach, ein elsässischer Geßler. 117 daß die habsburgische Landgrafschaft im Elsaß in den Händen des Herzogs Sigmund von Tirol war, der durch seine unglücklichen Kriege gegen die Eidgenossen in fortwährende Geldverlegenheiten gerieth und daher gern ein- willigte, ihm die Habsburgischen Besitzungen im Elsaß, Sundgau und Breis- gau für eine Summe Geldes (80,000 Gulden) zu verpfänden. Der Handel kam am 21. März 1469 zum Abschluß. Kaiser Friedrich Iii. war wol davon unterrichtet, aber er ließ es ge- schehen. Er betrieb damals selbst den Plan einer Verbindung seines Sohnes Maximilian mit der viel umworbenen Erbtochter Karl's des Kühnen, der edlen und anmuthigen Maria von Burgund, und hoffte seinem Hanse so durch Heirath und Erbschaft reichlich wieder zu gewiunen, was ihm jetzt durch Verpfändung zeitweilig entfremdet wurde. Anders dachten die Elsasser darüber; sie sahen in dem Vertrage nur eine neue Form, das Elsaß vom Reiche abzubringen, und erklärten fest und entschlossen, daß sie sich nicht verhandeln ließen. Ihre Unzufriedenheit ward noch gesteigert, als der Her- zog ihuen einen harten und tyrannischen Landvogt setzte, der die Pläne seines Herrn, die habsburgische Landgrafschaft im Elsaß für immer an Burgund zu bringen, mit List und Gewalt auszuführen trachtete. Peter von Hagenbach — so hieß dieser elsässische Geßler — war ein Deutscher von Geburt, aber ein Hasser deutschen bürgerlichen Wesens und städtischer Freiheit. Mit rücksichtsloser Härte schrieb er im Lande Steuern für seinen Herzog aus und quälte die Bewohner mit Erpressungen aller Art. Bei seiner Hochzeit, die er (1470) zu Thann feierte, bestimmte er selbst die Geschenke, welche ihm von den Einwohnern gemacht werden sollten. Den Straßbnrgern ließ er höhnisch sagen, sie würden nächstens keinen Rath und Ammeister mehr zu wählen brauchen; er würde ihnen einen setzen, der weder Schneider noch Schuster sei — den Herzog von Burgund; aber die Straß- burger antworteten, „nimmer reiße man das Elsaß von Kaiser und Reich ab." In Mülhausen wollte er die Verschuldung der Bürger benutzen, um die Stadt für den Herzog zu kaufen. Er versprach deu Mülhausenern, ihre Schulden zu bezahlen, wenn sie dem Herzog huldigen wollten; im Weige- rnngsfalle drohle er mit Gewalt. Die Mülhausener wandten sich in ihrer Be- drängniß an die Schwesterstädte im Reiche, und diese standen ihnen nicht allein mit Vorschüssen bei, sondern sie brachten die Pfandsumme auf, um die Herzog Sigmund Land und Leute dem Burgunder Herzog überlassen hatte. Kaum war diese Nachricht im Elsaß bekannt geworden, so erhob sich allerorten das Volk, um die burgundischen Beamten aus dem Lande zu jagen (1474). Zu Ensisheim, wo der Landvogt seinen Sitz hatte, schlössen ihm die Bürger bei seiner Rückkunft die Thore. Da kam er in der Oster- Woche bei Nacht und lagerte mit fünfhundert Gewaffneten vor der Stadt, um, während die Glocken zur Frühmesse läuteten, die Sturmleitern an die Mauern zu legen. „Da" — so erzählt die Sage — „warf sich ihm ein weißgekleidetes Weib zu Füßeu und flehte ihn um Erbarmen für die Stadt an. „Schone wenigstens der Weiber und der Kinder", bat sie, „entehre das Heiligthum nicht! Dein Becher ist voll von Blut, man muß Dir Halt

7. Bilder aus den neuen Reichslanden und aus dem südwestlichen Deutschland - S. 158

1880 - Leipzig : Spamer
158 Straßburg, die Königin des Oberrheins. In der Nacht vom 27. auf den 28. September 1681 hatte sich eine französische Truppenabtheilung durch Ueberrumpelung der alteu Zollschanze am Rhein bemächtigt, und wer am folgenden Morgen von der Höhe des Münsterthnrms die Umgegend um Straßburg überblickte, der sah im weiten Umkreis die französischen Bajonnete blitzen und die französischen Dragoner ihre Rosse im Rhein tränken. Wo sind nun die Männer, unter deren Leitung und Rath die Stadt ehedem so wohlverwahrt war vor Psaffeutrug und welscher Raubsucht, die Schott und Brand, die Sturm und Zorn? — Wol giebt es auch jetzt im Rathe noch Männer von deutscher Gesinnung und Vaterlandsliebe, denen die Zumuthuug des fremden Königs die Zornröthe in die Wangen treibt; aber es fehlt jener stolze, zuversichtliche Much, der ihre Vorgänger beseelte, es fehlt das Vertrauen aus die schützenden Schwingen des Reichsaars. Ein finsterer Geist ist in die alte Reichsstadt eingezogen, seitdem die frommen Jünger Loyola's drüben in Molsheim ihre Bekehrungsschule begründet haben (1580), und beschleicht sogar in Gestalt von Einschüchterung und Verlockung die Gewissen der Rathsherren. Im Buude mit den Jesniten wirkt der verrätherifche Bischof Egon von Fürstenberg, um die Kiuder seines Bis- thnms unter die Herrschaft Frankreichs zu führen. Der deutsche Kaiser- Leopold aber deukt uur darauf, die seinen Erbstaaten durch die Türken drohende Gefahr abzuwehren, und versäumt darüber die Bewachung der Westmark des Reichs vor dem weit gefährlicheren Feinde. Boten auf Boten werden vou Straßburg abgesandt, um auf dem Reichstage zu Regensburg die Hülfe von Kaiser und Reich anzurufen, aber der französische Truppen- befehlshaber hat Vorkehrungen getroffen, daß alle Botschaften aufgefangen werden und in seine Hände gelangen. So bleibt die Stadt in der Stunde der Roth sich selbst überlassen. Wo ist nun jeues weltberühmte „Straßburger Geschützt, das mit „Venedigs Macht und Augsburgs Pracht den Teufel und seine Kunst ver- lacht?" — Wol rasseln auch jetzt Geschütze durch die Straßen nach den Stadtwallen, aber es geschieht mehr, um deu Schein zu wahren und der aufgeregten Stimmung Genüge zu thuu, als weil man ernstlich an Ver- theidignng denkt, denn man hat ihnen nicht einmal Munition mitgegeben. Wie soll auch die kaum 800 Mann starke Truppe der Stadtmiliz einen Widerstand gegen die kriegskundigen Heere wagen, die in der Stärke von 30,000 Mann die Stadt umlagern! In dieser Bedräuguiß beschließt die Rathsversammlung, eine Abordnung in das französische Lager zu entsenden und Unterhandlungen mit dem da- selbst zu Jllkirch, eiue kleine Stnnde von der Stadt, bereits eingetroffenen Minister des Königs, dem Marquis von Lonvois, anzuknüpfen. Mit be- klommenem Herzen begeben sich die würdigen Männer nach dem Zelte des Mannes, dessen Name durch die auf seine Anstiftung in deutschen Landen verübten Kriegsgreuel und Verwüstungen mit einem unauslöschlichen Brand- mal befleckt ist. Sie berufeu sich auf die deutsche Geschichte ihrer Vater- stadt, auf die Friedensschlüsse von Münster und Rimwegeu, durch welche

8. Bilder aus den neuen Reichslanden und aus dem südwestlichen Deutschland - S. 212

1880 - Leipzig : Spamer
212 Wanderungen im Sagenlaude. Oertlichkeiten noch das andere Mißverständniß mit, daß man die sogenannten Manth- oder Wartthürme, die namentlich am Rhein zahlreich sind, aus Miß- verständniß des aus dem Lateinischen stammenden muta, mittelhochdeutsch mute, in Mänsethürme verwandelte. Verwandter Art ist die Sage von den feindlichen Brüdern, die an die Schlösser Windeck und Schöneck und die Bergseste Lichtenberg sich anlehnt. Auf den ersten Schlössern entzweiten sich die Brüder wegen einer schönen Jungfrau; der jüngere hieb dem älteren im Kampfe die Hand ab, und diese rollte blutig auf einen platten Stein, der noch vor Kurzem zwischen Witsch und Sturzelbronn zu sehen war und die Herzogshand hieß. Auf der Berg- feste Lichtenberg haßten sich die beiden Brüder so gründlich, daß der eine den andern verhungern und dieser jenen verdursten lassen wollte. In den Hungerkerker geworfen, fristete der eine Bruder von der herabtriefenden Feuchtigkeit sein Leben. Da wurde er iu eine hochgelegene heiße Kammer gebracht, wo er verschmachtete; der andere stürzte sich dann später aus Gewissensqualen vom Felsen in den Abgrund. Die nächste Veranlassung zu dieser Sage gaben wol drei Fratzenköpfe in einem Kreuzgewölbe der Burg, iu welchen man das Bild eines Verschmachtenden in den verschiedenen Stadien seines Hinschwindens erkennen wollte. Schließen wir unsere Wanderungen mit zwei Sagen aus Straßburg. Die eine bezieht sich auf Straßburgs Losreißung von Deutschland. In einer Septembernacht des Jahres 1680 hörten zwei beim Münster wohnende Bürger zu ungewöhnlicher Stunde die Glöcklein des Uhrwerks schlagen; sie verfügten sich still in das Münster, und da hörten sie zugleich eine hell- tönende Knabenstimme singen: „Wo Gott der Herr nicht bei uns hält, Wenn unsre Feinde toben" Nttd „Nach Leib und Leben sie uns stehn, Deß wird sich Gott erbarmen." Ein Jahr darauf sammelte sich die protestantische Gemeinde zum letzten Mal im Münster und sang vergebens „Aus tiefer Roth schrei ich zu dir." Das Münster wurde, obwol nur zwei katholische Familien in Straßburg seß- Haft waren, den Protestanten entrissen. Aber trotzdem ging deutfch-protestan- tische Gesinnung im Elsaß nicht unter. Die zweite Straßburger Sage bezieht sich auf die einstige Erlösung der Stadt. Schon Luther handelte nach den Tischreden mit seinen Freunden von einer alten Prophezeiung, daß der König von Frankreich vor Straß- bürg sollte geschlagen werde». Aehnlich verkündet eine Straßburger Weis- sagung, die Franzosen werden noch einmal nach Deutschland kommen, aber dann am Rhein geschlagen und Frankreich in sieben Theile zerstückelt wer- den. Die Sage hat sich bis in die neueste Zeit im Elsaß erhalten. „Ströme von Blut werden fließen in der mörderischen Feldschlacht am Rhein, wo das Schicksal Europa's auf lauge Zeit hinaus entschieden wird, so daß die Rosse bis an die Kniee im Blute waten werden

9. Bilder aus den neuen Reichslanden und aus dem südwestlichen Deutschland - S. 130

1880 - Leipzig : Spamer
130 Straßburg, die Königin des Oberrheins. erste Grundlage, auf welcher sich dann allmählich der stolze Bau der freien städtischen Selbstverwaltung erhoben hat. In der folgeudeu Zeit strebte die Stadt unter Anlehnung an die kaiserliche Macht uach Erweiterung ihrer Rechte und Freiheiten gegenüber der bischöflichen Gewalt, und sowol die Salischen als insbesondere die Hohenstanfischen Kaiser waren ihr darin förderlich. Die höchste Anerkennung ihrer Selbständigkeit und Freiheit, die Stellung unter den unmittelbaren Schutz von Kaiser und Reich, erlangte Straßburg unter König Philipp von Schwaben. Derselbe erhob durch einen Erlaß aus der Pfalz zu Hage- uau (1205) Straßburg zur freien Reichsstadt. Ein späterer Grund- vertrag zwischen Bischof und Stadt (1249) zog noch schärfer die Grenze der beiderseitigen Rechte. Die freie Reichsstadt mußte aber für ihre Uuabhäugigkeit noch manche Kämpfe bestehen. Nur widerwillig verzichteten die Bischöfe anf die Aus- Übung ihrer alten Hoheitsrechte, und als die Zeit der Zwischenregierung hereinbrach, in welcher die Stadt des schützenden Arms mächtiger Kaiser entbehrte, da glaubte der Bischof den Augenblick gekommen, um seine Macht wieder herzustellen und vielleicht auch hier am Oberrhein ein geistliches Fürstenthum mit weltlicher Macht zu begründen, wie solche weiter abwärts am Rhein und an der Mosel, in Mainz, Köln und Trier, bereits bestanden. Da galt es für Straßburg, auf der Hut zu sein und seine Reichssreiheit gegen die Anmaßungen des Bischofs zu vertheidigeu. Herr Walter von Geroldseck war um diese Zeit (seit 1260) auf den bischöflichen Stuhl gekommen, eiu hochmüthiger, prunkliebender Herr, von dem die Bürger sich nichts Gutes zu versehen hatten. Kaum saß er im Amte, so begann der Streit um Bischofsrecht und Stadtrecht. Jeder der beideu Theile blieb hartnäckig bei seiner Auslegung. „Herr im Münster und in seiner Pfalz ist der Bischof, in unserer Stadt sind wir allein Meister", sagten die Straßburger, und als sie endlich des Worthaders müde waren, da zogen sie am Psingstfest in hellen Hausen zum Thore hinaus und kühlteu ihr Müthchen mit Zerstörung des vom Bischöfe kürzlich begonnenen Baues der Haldenburg bei Mundolsheim. Darüber wallte der stolze geistliche Herr im Zorn anf; er belegte die Stadt mit dem Kirchenbann, so daß kein Gottesdienst gehalten, keine kirch- liche Handlung vorgenommen, keine Glocke gerührt werden durfte, und verließ mit allen Domherren, Pfaffen und Dienern die arge Stadt, um mit Truppen zurückzukehren. Die offene Fehde war damit erklärt. Bischof Walter lagerte mit seinen Reisigen auf den Höhen westlich Straßburgs. Der größte Theil des Landadels leistete ihm Zuzug, auch der Erzbischof von Trier kam ihm mit 1700 Mann zu Hülfe. Die Städte des Elsaß aber, welche ohnehin (1255) mit Straßburg im Bunde waren, sahen durch das Auftreten des Bischofs ihre eigene Freiheit bedroht und schickten sich an, den Straßburgeru Hülfe zu leisten. In Mülhausen wurde der bischöfliche Vogt zur Flucht geuöthigt. In Kolmar leitete das berühmte Geschlecht der Rösselmann den Widerstand gegen die Bischöflichen; zwar

10. Bilder aus den neuen Reichslanden und aus dem südwestlichen Deutschland - S. 131

1880 - Leipzig : Spamer
Alte Stadtgeschichten. Bischof und Stadtherren. Der Tag von Hausbergen. 131 gelang es den Letzteren, den Schultheiß Johannes Rösselmann ans der Stadt zu vertreiben; aber bald darauf wurde dieser, in einer Tonne ver- steckt, zurückgeführt und öffnete nun seinen Helfern die Thore. Von Wichtigkeit war es, daß auch der Landgraf Rudolf von Habsburg, der nachmalige Kaiser, den Städten beistand. Unterdessen hatte der Bischos mit seinen Leuten die Stadt berannt und umschlossen, und ließ während des Herbstes nicht einen Tropfen Wein hinein- kommen. Das war nun für die Stadtherren sehr peinlich, als sie merkten, daß die Fässer leer wurden und nicht wieder gefüllt werden konnten, während doch die Weinernte so reichlich ausgefallen war, daß die Bischöflichen draußen den Wem vou deu Bauern billiger kaufen konnten als das Faß, darin er war; aber sie wollten doch lieber dursten als nachgeben. Zu Weihnachten zogen die Bürger ans, um die Burg Wickersheim anzugreifen, von wo aus ihnen viel Schaden zugefügt wordeu. Als sie in das Dorf kamen, fanden sie selbiges voll Weines und tranken sehr viel, dieweil sie während des Jahres nicht genug getruukeu hatten. Dies gewahrte der Bischof und ließ die große Glocke vou Molsheim läuten; .dem: er hatte befohlen, daß, wenn diese Glocke anstimme, auch das nächste Dorf läuteu solle und also- ein Dorf nach dem andern bis gegen Schlettstadt und Rheinau und gegen Zabern und Hagenau. So läutete er all sein Volk zusammen und hätte gern mit den Bürgern gefochten, aber er konnte nicht schnell genug über das Wasser; dadurch gewaunen die Bürger Zeit zum Abzug. Etliche blieben jedoch bei dem Wein sitzen und wollten nicht mit den Anderen heimfahren; über diese kamen die Feinde und hieben sie nieder. Alle Ränke, die der Bischof anspann, um die ärmeren Bürger der Stadt gegen die wohlhabenden, die Handwerker gegen die Geschlechter aufzureizen, blieben erfolglos. So nahte das Frühjahr und mit ihm die Entscheidung. Das war eiu rechter Ehrentag für die Straßburger, der Tag von Hausbergen (8. März 1262), an dem sie ihre Unabhängigkeit von den bischöflichen Herren durch eigeue Kraft ein- für allemal siegreich begründeten. Die Bischöflichen hatten einen festen Thurm bei Muudolsheim erbaut, der die Straßen nach Zabern und Hagenau sperrte; da beschlossen die Straß- burger, die soeben Zuzug von den Städten erhalten hatten, durch einen Ausfall sich wieder Luft zu schasfeu. Sie zogen ans mit der Hälfte ihrer Fnßlente und berittenem Volke, so viel sie haben mochten, mit Steinmetzen und anderen Werkleuten, vertrieben die geringe Besatzung und rissen unter Schimpf und Scherz das Bollwerk nieder. Aber hinter dem Berge lauerte der Bischof, um ihnen die Freude zu verderben. In der Meinung, daß durch den Ausfall die Besatzung von Straßburg bedeutend geschwächt sei, und daß es ihm daher gelingen möchte, die Stadt zu überrumpeln, sammelte er in der Eile sein Heer und rückte von Dachstein gegen Straßburg au. Als die ausgefallenen Bürger die Absicht des Bischofs erkannten, besetzten sie schnell den Höhenzug bei Hausbergen, um sich ihm dort entgegenznwersen. ^n der ^tadt läuteten die Sturmglocken; was die Waffen tragen konnte, stürmte hinaus zu deu Thoren in den männerverheerenden Kampf. 9*
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