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1. Leitfaden für den Geschichtsunterricht in Mittelschulen - S. 227

1877 - Würzburg : Stahel
227 Zinke Rheinufer an Frankreich berlie und in die Entschdigung der hiedurch benachteiligten deutschen Fürsten durch Skularisationen und Aufhebung reichsunmittelbarer Städte willigte. England versprach im Frieden zu Amiens 1802 die den Franzosen und Hollndern abgenommenen Kolonieen und Malta wider zurckzugeben. Zur Ausfrung des Luneviller Friedens traten in Regensburg Deputirte des deutschen Reiches, ferner Frankreich's und Rulaud's zusammen, und so kam unter dem Einflsse Napoleon's und seines Ministers Talleyrand 1803 der sogenannte Reichsdeputations-Hanptschluss zu Stande, in Folge dessen alle Reichsstdte, bis auf Augsburg, Nrnberg, Frankfurt, Bremen, Hamburg und Lbeck, und alle geistlichen Besitzungen an verschiedene weltliche Fürsten verteilt und Salzburg, welches der Groherzog von Toskana erhielt Wrttemberg, Baden und Hessen-Cassel mit der Kurwrde beschenkt wurden. Bei dieser Gelegenheit erhielt Bayern die Bistmer Wrzburg, Bamberg, Augsburg, Eich-stdt und Freising ganz, Passau zum Teil, ferner 13 Abteien, darunter Kempten, 15 Reichsstdte und die Reichsdrfer Gochsheim und Sennfeld. Iii. Koalition. Friede zu Preburg 1805. 124. Napoleon schuf wrend seines Consulats verschiedene Verbesserungen in Frankreich: es entstunden neue Straen, Kanle, Hfen, Brcken, und durch die neu gegrndete polytechnische Schule hob sich der industrielle Geist zusehends. Diese Sorge fr das Wol des Landes und der Ruhm, mit dem er sich dnrcb seine Kriegstaten bedeckte, begeisterten die Fran-zosen in der Mae, dass sie blind waren gegen das einem Hofstate gleichende Leben und Treiben in den Tuilerien, wie gegen eine Politik, die auf Ausrottung der Republik abzielte. Wenn sich aber da und dort ein Widerstand zeigte, dann sorgte sein eifriger Ponzeunmister Fouch6 dafr, ihn im Keime zu ersticken. Mehrere Attentate auf das Leben Napoleon's wurden vereitelt. Er entging glcklich der Gefar der Hllen-Maschine, auch die Verschwrung Pichegru's wurde entdeckt, der samt seinen Ge-nossen um's Leben kam, wrend der in das Verbrechen eingeweihte Moreau nach Amerika verbannt wurde. Um auch die Royalisteu zu schrecken, lie er den Herzog von Eughien, den Enkel des Prinzen Conde, im Badischen aufheben und vor Paris erschieen. Endlich wurde Napoleon durch Senatsbeschlnss 1804 zum erblichen Kaiser der Franzosen ernannt, balt) darauf zum Könige von Italien, wo er alsdann seinen Stieffon Eugen Beauharnais als Vizeknig einsetzte. Doch schon vorher (1603) hatte England, weil es Malta heraus-geben sollte, den Krieg von neuem begonnen, und nun brachte der unennndliche William Pitt 1805 eine dritte Koalition mit Oesterreich, Nuland und Schweden zu Stande. Napoleon warf seine zum Scheine in Boulogne aufgestellte Hauptarmee rasch nach Oesterreich. Sein General Beruadotte umging mit Verletzung der preuischen Neu-tralitt den sterreichischen Feldherrn Mack und brachte ihn am -0. Okt. 1805 zur schmachvollen Kapitulation von Ulm, wodurch cm g^es sterreichisches Armeecorps in Kriegsgefangenschaft geriet. 15*

2. Leitfaden für den Geschichtsunterricht in Mittelschulen - S. 228

1877 - Würzburg : Stahel
228 Schon einige Wochen nachher besetzte Murat Wien, uttb am 2. Dez. 1805 schlug Napoleon die vereinigten Oesterreichs? und Russen in der sogenannten Dreikaiserschlacht bei Austerlitz vollstndig auf's Haupt. Anstatt nun die aus Italien heraneilende siegreiche Armee des Erzherzogs Karl und die angekndigten Verstrkungen der Nssen zu erwarten, schloss Kaiser Franz vorschnell am 26. Dez. 1805 den Frieden zu Preburg, verzichtete auf forderest erreich (an Wrttemberg und Baden), Tirol (anbayern) und Benetien (an Italien), bezalte die Kriegskosten und erhielt nur Salzburg mit Berchtesgaden. Kurz vor dem Abschlsse despre-burger Friedens hatte Napoleon das durch die Haugwitz'sche Partei irregeleitete neutrale Preußen gezwungen, Ansbach-Bayreuth, Cleve und Neuenburg gegen Hannover abzutreten, wodurch es in einen kurzen Krieg mit England verwickelt wurde. Doch waren die Waffen Frankreichs in diesem Jare nicht berall glcklich gewesen. Am 21. Okt. 1805 nmlich wurde die spanisch-franzsische Flotte bei Trafalgarvon den Englndern vollstndig vernichtet, die dabei freilich auch ihren siegreichen Admiral Nelson einbten. Mit dem Anfange des Jares 1806 starb auch der unermdliche Pitt mit banger Sorge fr sein Vaterland, und sein Nachfolgen Fox zeigte sich dem Frieden mit Frankreich geneigt. Stiftung des Rheinbundes 1806. Krieg mit Preußen 18061807. 125. Mit dem Beginne des Jares 1806 teilte Napoleon an seine Bundes-genossen und Verwandten mit vollen Hnden Lnder und Wrden aus: Bayern z. B. erhielt zur Knigswrde Tirol mit Voralberg, die Markgrasschaft Burg au, die Salzburger Teile des Bistums Passau, die Reichs st a d t Augsburg, die Markgrafschaft Ansbach, verlor aber das Herzogtum Berg an Napoleon's Schwager Murat und das Gebiet des ehemaligen Bistums Wrzburg an den Kurfrsten von Salzburg. Die Absicht Napoleon's, eine groe Fderativmonarchie mit franzsischem Protektorate herzustellen, trat immer unver-hllter hervor, als von seinen Brdern der lteste, Joseph, Neapel (weil der dortige König Englnder aufgenommen hatte, dekretnle Napoleon: Das Haus der Bourbons in Neapel hat aufgehrt zu regieren!"), Ludwig das in ein Knigreich umgewandelte Holland erhielt, und als es endlich den Bemhungen des franzsischen Ministers Talleyrand und Dalberg's gelang (dieser bezeichnete Napoleon als Nachfolger Karl's des Groen im abendlndischen Rmer-reiche), im Juli 1806 den Rheinbund iu's Leben zu rufen, wo-durch zunchst 16 deutsche Fürsten dem Reiche gegenber, dessen Verfall allerdings unheilbar war, vllige Sonvernett

3. Leitfaden für den Geschichtsunterricht in Mittelschulen - S. 229

1877 - Würzburg : Stahel
229 erlangten, dafr aber Napoleon als ibren Protektor aner-kannten. (Der Kurerzkanzler und Primas" Dalberg erhielt Frank-fnrt, den Sitz des Bundes, Bayern Nrnberg mit Gebiet und die Hoheit der 13 reichsunmittelbare Herrfchaften, darunter die Frstentmer der Hohenlohe, Oettingen, Schwarzenberg, der Thurn und Taxis und die Grafschaften der Fugger.) Durch diese schmachvolle Schpfung war das heilige rmische Reich deutscher Nation aufgelst, und Franz Ii. legte deshalb am 6. Aug. 1806 den Titel eines deutschen K a i s e r's nieder, nachdem er sich schon seit 1804 Erbkaiser voll Oesterreich" nannte. So herrschte also in Deutschland ein fremder Eroberer, ein Despot, der jede nationale Aeuerung mit den hrtesten Ma-regeln strafte. Weil sich der wackere Nrnberger Buchhndler Palm weigerte, den Verfasser der in seinem Verlage erschienenen Schrift: Deutschland in seiner tiefsten Erniedrigung" zu nennen, wurde er am 26. August 1806 zu Braunau erschossen, und als in demselben Jare Arndts Geist der Zeit", ein Produkt reinster Vaterlandsliebe, voll Entrstung der die Deutschlands Ehre angetane Schmach, erschien, konnte sich dieser einem nlichen grausamen Schicksale nur durch die Flucht entziehen. Zur vlligen Niederwerfung Deutschlands gehrte noch die Demtigung Preuens, wo seit 1797 der edle, aber unentschiedene Friedrich Wilhelm Iii. herrschte und unablssig bestrebt war, seinem Volke den Frieden zu erhalten. Darum hatte er zu mehreren Verletzungen der preuischen Neutralitt stille geschwiegen, auch fr seine Markgraf-tmer Hannover angenommen. Selbst von einem Bndnisse mit Ru-land hatte er sich durch Napoleon lange zurckhalten lassen, auch die Bildung des Rheinbundes gestatten mssen. Als nun Napoleon Hannover wider dem Könige von England, freilich vergebens, anbot und der eben angeratenen Stiftung eines norddeutschen Bundes mit preuischer Spitze heimlich entgegenwirkte, da blieb dem schwer gekrnkten Könige keine andere Wal, als dem bermtigen Frankreich ein Ultimatum zu senden. Er zauderte aber auch jetzt noch, den Krieg zu erklären, weil er auer dem Kurfrsten von Sachsen nur noch ewige kleinere deutsche Fürsten zu Bundesgenossen hatte, und so gewann Napoleon Zeit, die noch vom letzten Kriege in Sddeutschland stehenden Franzosen mit den Rhein-bundstruppen zusammenzuziehen, und rckte dann in Thringen ein. Schon am 10. Okt. 1806 gewann er der die Vorhut der am Nord-abhange des Thringer Waldes hchst ungnstig postirten Preußen das Gefecht zu Saalfeld, wo Ludwig Ferdinand von Preußen, das Haupt der Kriegspartei, fiel. So waren also die wichtigen Saalepsse in der Gewalt des Feindes; aber die preuische Armee war noch stark und mutig und wre sicher nicht unterlegen, htte sie die neuere Taktik ge-kannt und tchtige Frer und Offiziere gehabt. So aber entschied sich am 14. Okt. 1806 die Doppelschlacht bei Jena und Auerstdt blutig gegen Preußen. Gleich beim Beginne der Schlacht strzte bei Auerstdt der 7tjrige Oberansrer Ferdinand von Braun--schweig, von einer feindlichen Kugel der die Augen gestreift, besin-

4. Grundriß der deutschen und bayrischen Geschichte - S. 158

1878 - Würzburg : Stahel
1805 158 § 71. Krieg der dritten Koalition gegen Frankreich. 2. Der Krieg von 1805. Bereits 1803 brach der Krieg mit England auf's neue aus. Dieses wollte nämlich wegen der Eingriffe Napoleon's in die Verhältnisse der Schweiz und der Einverleibung Piemont's in Frankreichs die Insel Malta nicht herausgeben. Napoleon ließ deswegen Hannover besetzen und traf zugleich in den nördlichen Häfen Frankreichs (Laaer von Boulogne) Vorbereitungen zu einer Landung in England. Diese Gewalttätigkeiten und die sich überall Ban brechende Ueberzeugung, dass in England und Europa keine Ruhe bestehen könne, so lange ein Soldatenkaiser an der Spitze Frankreichs stehe, machten es dem unpersönlichen Feinde Napoleon's, dem jüngeren ptt, leicht, 1805 eine dritte Koalition zu stände zu bringen. An derselben beteiligten sich außer England Oesterreich, Rußland und Schweden. Oesterreich stellte zwei Armeeen auf: die eine unter Erzherzog Karl in Italien, wo man Napoleon erwartete, die andere unter Mack an der Donau. Um die Verbindung zwischen beiden Armeeen aufrecht zu erhalten, stand Erzherzog Johann mit einer kleinen Armee in Tirol. Napoleon dagegen ließ jetzt das Lager in Boulogne aufheben und die französische Armee in Eilmärschen an den Rhein mar'schiren. Er selbst übernahm den Oberbefehl an der Donau, wärend er Masssna nach Italien schickte. Mit ihm verbündet waren die süddeutschen Fürsten. Napoleon schlug zunächst in widerholten Gefechten Mack in der Nähe von Ulm und schloss ihn dann in der genannten Festung ein. Bei dieser Gelegenheit verletzte der aus Hannover über Cassel und Würzburg heraneilende Bernadotte die preußische Neutralität, indem er, one anzufragen, durch das Ansbachische zog. Schmählicher Weise übergab Mack Ulm schon nach wenig Tagen. Nun waren die bereits bis zum Inn vorgedrungenen Russen unter Kutusow und Bagration zum Rückzüge gezwungen und wandten sich, um Verstärkungen abzuwarten, nach Mähren. Die Franzosen aber drangen unaufhaltsam an der Donau vorwärts, und Murat besetzte Wien, welches der aus Italien herbeieilende Karl (zu ihm war auch der sich zurückziehende Erzherzog Johann gestoßen) nicht mehr retten konnte. Napoleon aber rückte gegen Kutusow nach Mähren vor, und hier kam es in der Dreikaiserschlacht bei Austerlitz 2. Dezember 1805 zur Entscheidung, indem Napoleon einen glänzenden Sieg erfocht. Ausgang: Kaiser Franz verlor jetzt den Mut. Er verließ sich weder auf seine Heere, noch auf die angekündigten Verstärkungen der Russen und schloss vorschnell den Frieden zu Preßburg 26. Dezember 1805. In diesem Frieden verzichtete er auf Vorderösterreich (dies kommt an Württemberg und Baden), Tirol (an Bayern) und Venetien (an Italien) und erhielt dagegen nur Salzburg mit Berchtesgaden. Bayern erhielt außerdem die Markgrafschaften Bnrgan und Ansbach, die Salzburger Teile des Bistums Pafsa'u, die Reichsstadt Augsburg und die Königswürde, verlor dagegen Berg an Murat und das Gebiet des ehemaligen Bistums Würzburg als Großherzogtum an den bisherigen Kurfürsten von Salzburg. Rußland blieb im Kriegszustände.

5. Grundriß der deutschen und bayrischen Geschichte - S. 212

1878 - Würzburg : Stahel
1800 verlor. Für den Verlust der Pfalz am Rhein 1801 ward er 1803 durch bte Gebiete der Bistümer Würzburg, Bamberg, Augsburg, Eichstädt Z^^ng., (Passau zum Teil), ferner durch 13 Abteien und eine Anzcil von Reichsstädten entschädigt. Die entehrende Zumutung Oesterreichs, er solle sein Heer entwaffnen, bestimmten den Kurfürsten, sich im Krieg 1805 mit Frankreich zu verbinden. Der Sieg bei Austerlitz 2. Dez. 1805 fürte am 26. Dez. den Preßbnrger Frieden herbei, in welchem Bayern — gegen den verzicht auf das ehemalige Bistum Würzburg (an den bisherigen Kurfürsten von Salzburg) und auf das Herzogtum Berg (an Murat) — Tirol mit Vorarlberg, die Markgrafschaften Burgau und Ansbach, die Reichsstädte Lindau und Augsburg, die Salzburger Teile des Bistums Passau und mit Zu-Napoleon s und Oesterreich's den Rang als Königreich erhielt. 1806 trat Bayern dem Rheinbünde bei und erhielt die freie Stadt Nürnberg, ferner die Hoheit über 13 reichsunmittelbare Herrschaften. Als 1809 der Kaiser von Oesterreich gegen Napoleon einen neuen Krieg begann, drangen seine Heere in Bayern ein, und zugleich erhoben sich die Tiroler gegen die bayerische Herrschaft. Aber Napoleon drängte die Oesterreicher rn den schlachten bei Abensberg, Landshut, Regensburg und Eckmühl zurück, und die Bayern^ mussten Tirol räumen, wo der Aufstand erst nach dem Frieden von Schönnbrunn gedämpft wurde. Der südliche Teil Tirol’s kam 1810 an Italien, der südöstliche an Jllyrien, für welchen Verlust Bayern zu den Errungenschaften von Schönbrunn (Salzburg, Berchtesgaden und dem Jnnviertel) die etadt Regensbura und die Markaraf-Ichaft Bayreuth erhielt. Erst nach _ den großen Niederlagen, welche Napoleon in Rußland erlitt, konnten die Bande gelöst werden, die Bayern an Frankreich gefesselt hielte». König Maximilian schloss am 8. Okt. 1813 mit Oesterreich den Vertrag zu Ried und trat auf die Seite der Verbündeten, one dass aber Feldmarschall Wrede am 30. Okt. 1813 bei Hanau die bei Leipzig geschlagenen Franzosen aufzuhalten vermocht hätte. Durch die Wiener Bundesakte 1816 ward endlich das Verhältnis der deutschen Staten zu einander geordnet. Bayern gab Tirol mit Vorarlberg, Salzburg und das Jnnviertel an Oesterreich zurück und erhielt dagegen das Großherzogtum Würzburq mit Aschaffenburg und die linksrheinische Pfalz. Schon früher hatte König Maxmilian die Leibeigenschaft in Bayern aufgehoben. 1818 erhielt das Land eine Verfassung und trat dann in die Reihe der konstitutionellen Staten ein. Mit Trauer vernahm das Volk den Tod dieses trefflichen Monarchen (1825), der sich zugleich durch seine Milde und Herablassung aller Herzen gewonnen hatte. § 12. König Ludwig I. 1825—1848. Ludwig, der hochbegabte und hochgebildete Sou Maximilian's, über- * nahm die Regierung Bayern's mit dem Walspruche: „Gerecht und beharrlich!" Er verlegte die Landesuniversität Altbayern's, welche unter seinem

6. Grundriß der deutschen und bayrischen Geschichte - S. 164

1878 - Würzburg : Stahel
164 § 75. Krieg Oesterreichs gegen Frankreich. Friede zu Schönbrunn 1809. Salzburg, das Jnnviertel, Westgalizien, Lllyriew gehen für Oesterreich verloren, welches auch dem Kontinentalsystem beitritt. a) Ursachen: Der schiefe Stand der Napoleonischen Sache in Spanien^ namentlich die heldenmütige Verteidigung von Saragossa durch Palafox 1808—1809, weckte allenthalben in Europa den Volksgeist und munterte Oesterreich, das auf die patriarchalische Anhänglichkeit seiner Völker, wie auf die Unterstützung der deutschen Staten rechnete, zu einem neuen Vers-suche gegen Frankreich auf (großartige Rüstungen; Ausruf an das deutsche Volk). b) Ausbruch: Napoleon kehrte daher im Januar 1809 aus Spanien zurück und forderte von Oesterreich Einstellung der Rüstungen. Kaiser Franz erklärte nun den Krieg, und fast gleichzeitig rückten Erzherzog Ferdinand-in Warschau, Erzherzog Karl in Bayern und Erzherzog Johann in Italien ein. c) Verlauf: Aber so groß auch diese Anstrengungen waren, die Stunde der Erlösung hatte noch nicht geschlagen. Vielmehr ermöglichten die mit dem Rückzug Karl's endigenden Treffen von Abensberg, Landshut, Regensburg und Eckmühl den Einzug Napoleon's in Wien 1809. Zwa^ erlitt der bis dahin Unbesiegte durch Karl bei Aspern und Eßlingen 1809 eine Niederlage; doch wurde dieselbe durch den Sieg Napoleon's bei Wagram 1809 über den vergeblich auf Verstärkung harrenden Erzherzog-Karl mehr als ausgewogen, da sich Oesterreich jetzt zum Abschluss des Friedens gezwungen sah. Karl zog sich für immer in das Privatleben, zurück und starb 1847. d) Der Friede zu Schönbrunn 1809: Auch das polnische und das italienische Heer der Oesterreicher hatten nichts auszurichten vermocht. Daher schloss Kaiser Franz 1809 den Frieden zu Schönbrunn (Wien) und trat 1) Salzburg, Berchtesgaden und das Jnnviertel an Bayern, 2) Westgalizien an das Großherzogtum Warschau (Sachsen), 3) das Küstenland Jllyrien an Napoleon ab, welcher diesen Stat der illyrischen Provinzen unter Marmont als Gouverneur stellte. 4) Oesterreich musste nun ebenfalls dem Kontinentalsystem beitreten. Aufstand der Tiroler 1809: Die Tiroler, welche ungern bayrisch geworden waren, hatten sich gleich beim Beginne des Feldzuges in hochherziger Treue unter Andreas Hofer, Speckbacher und Haspinger für ihren Kaiser erhoben und nach ihrem Sieg am Jsel berge im April 1809 Innsbruck genommen und die Bayern aus dem Lande vertrieben. Im Frieden zu Schönbrunn war ihnen nun zwar gegen Niederlegung der Waffen Straflosigkeit zugesichert worden. Weil ihnen derselbe jedoch die verheißene Widervereinigung mit Oesterreich nicht brachte, so entstund ein neuer Aufstand. Jetzt erschien der Vizekönig Eugen mit ansehnlicheren Heeresmafsen und unterwarf die Tiroler. Hofer ward durch Verrat gefangen und im Januar 1810 zu Mantua erschossen. Tirol wurde geteilt: a) Der südliche Teil Tirol's kam an Italien; b) der südöstliche an Jllyrien, c) der nördliche blieb bei Bayern, das für das Verlorene mit der Markgraffchaft Bayreuth und mit Regensburg entschädigt wurde (1810).

7. Grundriß der deutschen und bayrischen Geschichte - S. 172

1878 - Würzburg : Stahel
172 § 80. Napoleon's Rückkehr und Untergang. b) Territorialbestimmungen: 1) Oesterreich erhielt die Lombardei, Renetten, die illyrischen Provinzen, Galizien; Tirol, Salzburg und das Jnnviertel. 2) Preußen bekam für die an das „Königreich" Hannover und an Bayern abgetretenen Gebiete die größere Hälfte von Sachsen, schwedisch Pommern, Jülich und Berg die ehemaligen Kurstaten Trier und Cöln und von seinen früheren Gebieten Preußen und Posen. 3) Bayern erhielt für die an Oesterreich abgetretenen Länder Würzburg und Aschaffenburg und bekam die Pfalz links vom Rhein zurück. Es wurde die dritte deutsche Macht. 4) Rußland erhielt den größten Teil des Großherzogtums Warschau als Königreich Polen. 5) Holland und Belgien wurden zum Königreich der Niederlande vereinigt. 6) Die Schweiz wurde als neutraler Freistatenbund erklärt. 7) In Spanien, Portugal und in den meisten italienischen Staten wurden die früheren Zustände wider hergestellt. Eugen Beauharnais erhielt Eichstädt mit dem Titel eines Herzogs von Leuchtenberg. 2. Feld zu g 1815. Napoleon hatte seine hunderttägige Herrschaft mit den friedlichsten Versprechungen begonnen. Aber die Mächte glaubten den Worten des Ruhestörers nicht und erneuerten die europäische Allianz, wärend sich für Napoleon nur Murat von Neapel erhob. Bald überschritt Schwarzenberg den Oberrhein, Barclay den Mittel-rhein, wärend eine englisch-holländisch-deutsche Armee unter Wellington und die preußische unter Blücher von Norden her gegen Frankreich vordrangen. Um die Vereinigung dieser Nordarmeeen zu hindern, warf sich Napoleon auf Blücher und drängte denselben am 16. Juni 1815 bei Ligny nach hartem Kampfe zurück, wärend gleichzeitig Ney one Erfolg gegen die Vorhut der Wellington'schen Armee beiquatrebras kämpfte (Wilhelm von Braunschweig f) und schließlich zurückgeworfen wurde. Den geschlagenen Preußen sandte Napoleon seinen General Grouchy nach, er selbst aber griff Wellington am Morgen des 18. Juni bei Waterloo an. Doch 'schlug derselbe die furchtbaren Angriffe des übermächtigen Gegners mit bewunderungswürdiger Zähigkeit zurück (auf den Höhen von Mont St. Jean). Da endlich, als die Kraft der Wellington'schen Armee schon erlamen wollte, erschien um 6 Uhr abends Blücher, dem es gelungen war, über Waore Wellington zu Hilfe zu kommen, im Rücken des Feindes und entschied den Sieg. Das französische Heer ergriff die Flucht und eilte aus Paris zu. Das rechtzeitige Eingreifen Blücher's in diesen denkwürdigen Kampf ist die großartigste Leistung des greisen Feldmarschalls, der bei Ligny durch sein verwundetes Pferd bedeutende Quetschungen erlitten hatte und seine geschlagene, hungernde, auf durchweichtem Boden hinziehende Armee nur durch den Zauber seines Wortes fortzu- reißen vermochte. Das geschlagene französische Heer, dessen Garde in der Schlacht zusammengehauen worden war, wurde durch Bülow und Gneisenau eifrig verfolgt und völlig zersprengt. Mit dem Glücke des Gewaltigen war es jetzt zu Ende. Schon am 22. Juni 1815 entsagte er zum zweiten Male der Herrschaft, und am 7. Juli hielten die Verbündeten den zweiten Einzug in Paris. Napoleon aber wurde, als er nach Rochefort ging, um sich nach Amerika einzuschiffen, von den Engländern gefangen und als „der Gefangene Europa's" nach St. Helena gebracht. Frankreich erhielt im zweiten Pariser Frieden die Grenzen von 1790, zalte 700 Millionen Franken, musste alle geraubten Kunstschätze herausgeben und in seinen Grenzfestungen 150,000 verbündeter Truppen unter Wellington drei Jare unterhalten. Murat war schon im Mai 1815 von den Oesterreichern bei Tolentino am Po geschlagen und zur Flucht nach Frankreich genötigt worden. Er verlor jetzt Neapel an den früheren König Ferdinand, und als er gegen diesen einen Landungsversuch in Calabrien machte, wurde er ergriffen und als Verbrecher erschossen (Oktbr. 1815).

8. Grundriß der deutschen und bayrischen Geschichte - S. 153

1878 - Würzburg : Stahel
§ 68. Krieg der ersten Koalition gegen Frankreich. 153 werden. Auch der Großherzog von Toskana und der König von Spanien machten Frieden mit Frankreich. Krieg von 1796—1797. Nun machte das im Oktober 1795 ein- me-gesetzte Direktorium große Anstrengungen zur Weiterfürung des Krieges und beschloss, in Ausfürung der Pläne Carnot's, Oesterreich an drei Punkten anzugreifen: a) Jourdau sollte durch Franken, b) Moreau durch Süddeutschland, c) Bonaparte durch Italien vordringen. 1. Feldzug in Deutschland 1796: Der Feldzug in Deutschland war für die Franzosen anfangs glücklich. Wärend nämlich^ der 24järige Erzherzog Karl dem in Bayern eingedrungenen Moreau die Spitze zu bieten genötigt war, drang Jourdau über Frankfurt und Nürnberg bis in die Öberpfalz vor. Jetzt ergriff Karl die Offensive. Er trieb Jourdan durch die siegreichen Gefechte bei Amberg und Würz bürg 1796 über den Rhein zurück und nötigte dadurch auch Moreau, der unterdessen bereits München besetzt hatte, zum meisterhaft bewerkstelligten Rückzug über die Schwarzwaldpässe (Höllental). 2. Feldzug in Italien 1796—1797: Die Entscheidung des Krieges aber wurde nicht in Deutschland, sondern in Italien herbeige- sürt, wo seit 1796 Napo-Nr. 5. leon Bonaparte den Ober- befehl übernommen hatte. Nachdem er die Oesterreicher bei Montenotte und M i l l e si m o 1796 zurückgedrängt, die Sardinier bei Mondovi geschlagen und zum Frieden gezwungen hatte 1796 (Savoyen und Nizza an Frankreich), besiegte er die Oesterreicher bei Lodi 1796 und hielt dann seinen Einzug in Mailand (Eroberung der Lombardei). Nunmehr legten auch die übrigen italienischen ©taten die Waffen nieder, so dass Napoleon nur noch die Oesterreicher gegen sich hatte und sofort zur Belagerung der Festung Mantua 1796—1797 schreiten konnte. Um diese Stadt entspann sich nun ein ivarhaft großartiger Kampf. Fünfmal zogen die Oesterreicher zum Entsätze heran, und fünfmal wurden sie geschlagen: Wurmser bei Castiglione, Roveredo und Bassano 1796 (derselbe wirft sich indes nach Mantua), Alvinzy bei Arcole 1796 und bei Rivoli 1797. Endlich nach 7 monatlicher Belagerung musste sich am 2. Februar 1797 Mantua ergeben. Wurmser erhielt indessen freien Abzug. Inzwischen hatte der siegreiche Erzherzog Karl den Oberbefehl in Italien übernommen. Er wurde jedoch mit seiner entmutigten und unzureichenden Armee ebenfalls zurückgedrängt, und Napoleon rückte über die Alpen bis Judenburg vor. Als aber ein Verzweiflungskampf der öfter- Maiii
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