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Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Das Deutsche Reich - S. 74

1905 - Berlin : Mittler
74 — Dresden (400 000). Etwa 67°/0 der Bewohner nähren sich von der Industrie, die durch die Nachbarschaft bedeutender Kohlen- lager besonders begünstigt ist. Zu den wichtigsten Erzeugnissen industrieller Tätigkeit gehören Gold- und Silberwaren, Musikinstrumente, mathematische und physikalische Instrumente, Nähmaschinen, landwirtschaftliche Ma- schinen, Möbel, photographisches Papier, Strohhüte, künstliche Blumen und Federn, Bier, Schokolade (Hartwig & Vogel), feine Zuckerwaren und Zigaretten. Hoher Blüte erfreut sich endlich noch die Kunst - und Han dels- gärtnerei. 2. Die Lausitz. Was versteht man darunter? Die Lausitz umfaßt das Gebiet, das sich nördlich vom Lausitzer Gebirge ausbreitet und von der Spree und der Görlitzer Neiße entwässert wird. In welche Glieder zerfällt sie? a) Lausitzer Gebirge (Oberlausitz). Das Berg- und Hügelland, das teils zu Schlesien, teils zu Sachsen gehört und im Norden Brandenburg erreicht, führt den Namen »Oberlausitz« und ist reich an vielen Granitstein- brüchen. Die wichtigste Stadt ist Zittau mit Webeindustrie und bedeutendem Gemüsebau. b) Nach Nord geht das Lausitzer Berg- und Hügelland allmählich in ein fruchtbares, mit Lehm bedecktes Flachland über, das den Ackerbau sehr begünstigt. Es führt den Namen »Niederlausitz« und hegt bereits in Brandenburg. Lebhafte Webeindustrie und bedeutende Braunkohlen- gewinnung kennzeichnen dieselbe. Die Textilindustrie betreiben die Städte Kottbus, Forst, Guben, Spremberg und Sorau. (Tuchfabrikation.) Die wichtigsten Plätze der Braunkohlengewinnung sind: Senftenberg und Fürstenberg. Im Jahre 1902/03 betrug die Kohlenförderung der »Nieder- lausitzer Kohlen werke« auf den Betrieben Fürstenberg und Zschipkau 9 Mill. Hektoliter, die Menge der Preßkohlen 4 Mui. Zentner. c) Den nördlichsten Teil der Niederlausitz bildet der »Spreewald«, eine bruchartige Gegend, die von zahllosen Spreearmen netzartig durchflössen und im Frühjahre und Herbst vielfach überschwemmt wird.

2. Das Deutsche Reich - S. 78

1905 - Berlin : Mittler
78 — beschäftigen. Einen hohen Ruf genießt Halle durch seine Maschinenfabrikation, die wesentlich unterstützt wird durch die Bedeutung der Stadt Halle als Eisenbahnkreuzungspunkt. 7. den Verkehr. Gleich dem Handel ist auch der Verkehr Sachsens ein ungemein lebhafter. Ihm dienen: 1. die Wasserstraßen, 2. die Eisen- bahnen. Welchen wirtschaftlichen"wert haben die Wasserslrafsen? Unter den Wasserstraßen kommt fast nur die Elbe in Be- tracht, weshalb sie von höchster wirtschaftlicher Bedeutung für Sachsen ist. (Die übrigen Flüsse sind nur auf ganz kurze Strecken schiffbar.) Die Eisenbahnen: Keine Landschaft innerhalh des Reiches kann sich rühmen, ein so engmaschiges Eisenbahnnetz zu be- sitzen wie Sachsen. Die Gesamtlänge der Schienenwege im Königreich Sachsen beträgt über 3000 km. Die wichtigsten Linien, die meist Teilstrecken inter- nationaler Verkehrswege bilden, sind folgende: a) Leipzig—berlin, b) Leipzig—magdeburg—hamburg, c) Leipzig—kassel—frankfurt a. M., d) Leipzig—hof—nürnberg—münchen (bayerische Bahn), e) Leipzig—eger—regensburg—münchen, Leipzig—riesa—dresden \ —Görlitz—breslau, Leipzig—riesa—dresden I Bodenbach—wien. Reichenbach—chemnitz—dresden—görlitz—breslau. Den Verkehrsmittelpunkt dieser letzten Bahn, die am Nordfuße des Erzgebirges entlangzieht, bildet Chemnitz; alle das Gebirge überschreitenden Strecken münden in diese. Zusammenfassung. So nimmt Sachsen infolge seines ergiebigen Bodenbaues, seines großen Reichtums an wertvollen Bodenschätzen, seiner zahlreichen Verkehrsmittel und gediegenen Bildungsstätten aller Art eine außerordent- lich hohe, wirtschaftliche Stellung im Reiche ein. Ja,

3. Das Deutsche Reich - S. 101

1905 - Berlin : Mittler
— 101 — es vor allem die günstigen Absatz- und Verkehrsverhältnisse, die fördernd auf die Entwicklung des Gärtnereibetriebes eingewirkt haben. Aber trotz großer Fortschritte wird der Bedarf an Gartenbauerzeugnissen doch nur zu einem Teile durch die in- ländische Produktion gedeckt. Mit der Zunahme der Be- völkerung des Deutschen Reiches steigerte sich auch die Einfuhr. So bezifferte sich beispielsweise die Mehreinfuhr an Obst (die Ausfuhr in Abzug gebracht) im Jahre 1902 auf 46,6 Mill. Mark. a) Der Gemüsebau kann als der einträglichste Zweig des Gartenbaues bezeichnet werden. Die von ihm gelieferten Ge- müse, wie Spargel, Gurken, Kohlarten, Rüben, sind sehr begehrte Nahrungsmittel und finden namentlich in der Nähe großer Städte schnellen Absatz. Den ersten Platz im Gemüse- bau und in der Erzeugung von Gemüse-Sämereien nimmt Erfurt ein; wichtige Anbaugebiete sind aber auch die Yierlande bei Hamburg, die Gegenden von Bamberg, Braunschweig, Liegnitz, Ulm und verschiedenen anderen größeren Städten. Ausgedehnten Spargelbau treiben Braunschweig, Han- nover, Magdeburg, Lübeck, Hamburg, Erfurt und die süd- deutschen Städte Mainz und Ulm. Durch den Anbau von Kohl zeichnen sich Magdeburg (Sauerkraut), Berlin (Rotkraut) und Hamburg aus. Meerrettich liefern in großen Mengen und vorzüglicher Qualität der Spreewald, die Gegenden von Liegnitz, Hannover, Hamburg, Nürnberg, Erlangen, Bamberg und Würzburg. Zwiebelzucht wird im großen im Spreewalde, bei Borna in Sachsen, im Regierungsbezirk Erfurt, in der bayerischen Rheinpfalz und bei Offenbach a. M. betrieben. Berühmt sind die Teltower Rüben der Mark Brandenburg. In der Her- stellung von Gemüsekonserven nimmt Braunschweig den ersten Platz ein. b) Blumenzucht. Blumenkultur wird in der Nähe aller Großstädte des Deutschen Reiches betrieben ; sie erlangt mit der zunehmenden Wohlhabenheit und ästhetischen Ausgestaltung des Lebens immer höhere Bedeutung. Erfurt genießt seiner Blumenzucht und seines Samenbaues wegen Weltruf. Auch Quedlinburg, Halberstadt, Berlin, München, Mainz und Darm- stadt produzieren Blumen und Blumensämereien weit über den örtlichen Bedarf. c) Der Obstbau. Geschichtliches. Obstbau treibt man in Deutschland schon seit Jahrtausenden; aber trotzdem steht er heute in vielen Gebieten unseres Vaterlandes noch lange nicht auf der Höhe. Im Mittelalter machte die Obstkultur

4. Das Deutsche Reich - S. 110

1905 - Berlin : Mittler
110 bauten, sowie die von den zahlreichen industriellen Anlagen den fließenden Gewässern zugeführten Abwässer haben die Er- gebnisse der Flußfischerei stark beeinträchtigt. Durch Fischerei- gesetze, künstliche Fischzucht und Gründung von Fischerei- vereinen ist man mit Erfolg bemüht, der weiteren Verminderung des Fischbestandes in den Flüssen und Seen entgegenzuarbeiten. Besonders ergiebig an Fischen sind die zahlreichen Seen in Ost- und Westpreußen, in Hinterpommern, Brandenburg und Mecklenburg; sie liefern hauptsächlich Hechte, Barsche, Maränen, Bleie, Schleie und Aale. Die Teichwirtschaft, die besonders in der Lausitz und dem angrenzenden Schlesien in Blüte steht, beschäftigt sich mit Karpfen- und Forellenzucht. Für den Lachsfang sind Rhein und Weser von Bedeutung; erst in zweiter Linie kommen Elbe, Weichsel und Oder. In den schnell fließenden Gewässern Mittel- und Süddeutschlands findet man Forellen und Äschen. Für den Störfang bildet die Unterelbe das Hauptgebiet. Den jährlichen Ertrag der Binnenfischerei in Deutschland schätzt man auf 40 Mill. Mark. Für manchen Landwirt wirft die Fischerei eine ansehnliche Rente ab, und für viele ärmere Familien gibt die lohnende Ausübung derselben ein auskömm- liches Brot. 3. Küsten- und Hochseefischerei. Küsten- und Hochseefischerei werden mehr und mehr zu einem wichtigen Zweige unseres nationalen Erwerbslebens. Die Entwicklung der letzteren fällt in die neueste Zeit. Frühere Versuche zum Betriebe derselben sind wiederholt fehlgeschlagen. Die wichtigsten Häfen der Nordseefischerei sind Emden, Geeste- münde, Altona und Hamburg. Ende 1900 bestand die Nordsee- fischereiflotte aus 122 Dampfern und 419 Segelschiffen. Das Hauptgebiet der deutschen Hochseefischerei ist die Nordsee. Hier ist der Fischereibetrieb international und wird von England, Schottland, den Niederlanden, Frankreich, Belgien, Dänemark und Norwegen ausgeübt. Eine Zone von 3 See- meilen Breite ist für die Küstenfischerei reserviert und darf von fremden Nationen nicht befischt werden. An den Erträgnissen der Nordseefischerei hat Deutschland im Vergleich zu England, Schottland und Holland bis jetzt nur einen geringen Anteil. Neben Schellfisch und Scholle sind es Heringe, Dorsche, Kabeljaue, Seehechte und Seelachse, welche die Nordseefischer

5. Das Deutsche Reich - S. 121

1905 - Berlin : Mittler
121 Deutschland Bedeutendes geleistet, besonders von den Städten Berlin, München, Nürnberg, Iserlohn, Leipzig und Dresden. 2. Textilindustrie. a) Wollindustrie. Das deutsche Wollgewerbe hatte schon im 13. Jahrhundert eine ge- wisse Selbständigkeit erlangt. Damals kam, ebenso wie es heute noch der Fall ist, die Schafwolle als Rohprodukt für die Wollverarbeitung in erster Linie in Betracht. Kaschmir-, Angora-, Alpaka- imd Lamawolle, wenn auch nicht ohne Bedeutung, treten der Schafwolle gegenüber in den Hintergrund. Im Gegensatz zu früherer Zeit muß heute die Wollindustrie ihren Bedarf, der sich jährlich auf etwa 180 bis 200 Mill. Kilo beläuft, zum größeren Teile im Auslande decken. Viele Millionen gehen in jedem Jahre für Schafwolle nach Australien, Süd- amerika und Südafrika. Ehe die Wolle zur Herstellung eines Yerbrauchsartikels ver- wendet werden kann, muß sie verschiedenartigen Bearbeitungen unterzogen werden. Es mögen hier nur drei Haupt zweige der Wollindustrie namhaft gemacht werden: die Wollbereitung, die Wollspinnerei und die Wollweberei. Für die Woll- bereitung (Wollwäscherei, -kämmerei) gibt es zahlreiche Be- triebe in Deutschland. Die größten unter ihnen, gleichsam Riesenbetriebe, von denen jeder mehr als 500 Personen be- schäftigt, befinden sich in Döhren (Bezirk Hannover), Harburg, Blumenthal (Bezirk Stade), Delmenhorst (Oldenburg), Mylau (Plauen) und Leipzig. Für Wollspinnerei und Woll- weberei, die meist in enger Verbindung stehen, kommen fol- gende Hauptbezirke in Betracht: 1. der brandenburgisch-niederschlesische, 2. der thüringisch-reußische, 3. der sächsische, 4. der bayerisch-oberfränkische, 5. der rheinisch-bergische, 6. der elsässische. Tuch- und Buckskinfabrikation blühen in Branden- burg (Kottbus, Luckenwalde), Schlesien (Görlitz, Sagan), im Rheinlande (Aachen, Eupen, Düren) und im Königreich Sachsen. Die stärkste und zugleich vielseitigste Wollwaren- erzeugung im Königreich Sachsen weist die Kreishauptmann- schaft Zwickau auf, welche in der Webeindustrie allein über 5000 Betriebe mit 25 000 Personen zählt. Die größten Spinne-

6. Das Deutsche Reich - S. 146

1905 - Berlin : Mittler
146 — Von da ab wußten sich Venedig und Genua die Vorherrschaft im Handel mit dem Orient zu verschaffen und Konstantinopel die Vermittlerrolle zu entreißen. An Stelle der Donaulinie kamen die Alpenstraßen über den Brenner, Julier und Septimer zu großer Bedeutung. Die Hansa. Ahnlich wie auf dem Mittelmeer entwickelte sich ein reges Handels- und Verkehrsleben auf der Ostsee. Im Ib. und 14. Jahr- hundert lag der Ostseehandel vollständig in den Händen der Hansa, eines Städtebundes, der zur Sicherung gemeinsamer Handels- und Seefahrts- interessen geschlossen wurde. Die Führerin dieses mächtigen Bundes, der seine Handelsbeziehungen nach Kußland, Polen, Dänemark, Schweden und Norwegen, England, den Niederlanden und später auch nach dem Süden ausdehnte, war Lübeck. Die Hansa wurde mit der Zeit so mächtig, daß sie Kriege führen konnte, und Könige sich um ihre Gunst bewarben. Zur Blütezeit der Hansa war Deutschland nicht nur politisch der mächtigste Staat Europas, sondern zugleich auch der erste Handelsstaat. 16. bis 18. Jahrhundert. Während die westeuropäischen Staaten infolge der Entdeckung Amerikas und des Seeweges nach Ostindien zu hoher Blüte gelangten, begann der allmähliche Verfall des deutschen Außenhandels. Die Macht der Hansa wurde durch die aufstrebenden Seestaaten und durch innere Zwistigkeiten gebrochen. Ein Handels- gebiet nach dem andern ging ihr verloren. Auch der süddeutsche Handel wurde lahmgelegt, verloren doch Venedig und Genua mit der Entdeckung des Seeweges nach Ostindien ihre Bedeutung für den Handel mit dem fernen Orient. Mit dem Bückgange auf kommerziellem Gebiete war der Zerfall Deutschlands auf politischem Gebiete verbunden. Die Auflösung in machtlose Kleinstaaten und religiöse Streitigkeiten be- siegelten seine Bedeutungslosigkeit für Weltpolitik und Welthandel. Deutsch- land bildete nur noch einen Schatten seiner einstigen Größe. Der dreißig- jährige Krieg richtete vollständig zugrunde, was noch übrig geblieben war. Landwirtschaft, Gewerbe, Bergbau und Bürgertum waren vernichtet. Im 18. Jahrhundert macht sich endlich wieder eine allmähliche Besserung in den wirtschaftlichen Verhältnissen Deutschlands bemerkbar. Die industrielle Produktion fängt an sich zu heben, und mit ihr wird eine mehr und mehr zunehmende Ausfuhr an Lernen, Tuchen, Metallwaren, Schwarzwälder Uhren und Nürnberger Kurzwaren möglich. An Stelle der Ostsee erlangt die Nordsee und mit ihr Hamburg und Bremen mehr und mehr Bedeutung für den deutschen Seehandel und für die Einfuhr an Kaffee, Tee, Reis, Zucker, Tabak und anderen ausländischen Waren. Während die genannten Seestädte die Einfuhr nach Norddeutschland vermittelten, versorgte Holland Süddeutschland mit Kolonialprodukten. Die zweite Blütezeit des deutschen Welthandels. Nach der Los- reißimg der englischen Kolonien vom Mutterlande im letzten Viertel des 18. Jahrhunderts entstand durch Vermittlung Hamburgs und Bremens bald ein reger Handelsverkehr zwischen Deutschland und der nordameri- kanischen Union. Derselbe erfuhr- aber durch die von Napoleon I. ver- hängte Kontinentalsperre eine jähe Unterbrechung, und für längere Zeit war der deutsche Außenhandel lahmgelegt. Allerdings hielt sie auch die englische Konkurrenz fern, was für die Entwicklung der deutschen Industrie von großem Vorteil war. Als dami die früheren Beziehungen zum Aus- lande durch die Vermittlung der Hansastädte wieder in Fluß kamen, er- wies sich die deutsche Industrie auf den verschiedensten Gebieten sehr

7. Erzählungen aus der neuen Geschichte - S. 37

1882 - Oldenburg : Stalling
37 keine rohen Neger, sondern lebten in blhendem Wohlstande, hatten Städte, Manufakturen, Handel und Ackerbau, und ihr König war von einem prchtigen Hofstaat umgeben. Ein Kaufmann aus Tunis, der sich des Handels wegen hier auf-hielt, freute sich sehr, hier so unvermutet Europer zu finden. Gama lie sich durch ihn dem Samorin oder König von Ca-licut vorstellen und hatte schon die Hoffnung ein vorteilhaftes Bndnis zu stnde zu bringen, als die Mohammedaner, welche von einem solchen Verein den grten Nachteil fr ihren indischen Handel frchten muten, aus Neid das gute Einvernehmen strten; sie machten die Portugiesen verdchtig, als kmen sie,, dem König das Reich zu rauben, so da Gama am Ende froh war, mit dem Leben und seinen Schiffen entrinnen zu knnen. Er segelte schnell nach Melinda, von da um das Kap nach Europa zurck und lief den 29. August 1499 in den Tajo ein. Schon im folgenden Jahre sandte König Emanuel eine Flotte von dreizehn Schiffen aus unter den Befehlen des Admirals Cabral, der den Auftrag erhielt, wenn gtliche Unterhandlungen nichts fruchten sollten, durch Waffengewalt festen Fu in Indien zu fassen, und das Christentum mit Gte oder Gewalt auszubreiten. Cabral hielt sich auf dieser Reise westlicher als sein Vorgnger und fand Brasilien in Sdamerika. Er nahm das Land mit den gewhnlichen Feierlichkeiten fr den König von Portugal in Besitz und fertigte eins seiner Schiffe mit der Botschaft nach Lissabon ab. Mit den brigen brach er am 15. Mai 1500 von Brasilien auf und wandte sich nach dem Vorgebirge der guten Hoffnung. Auf diesem Wege ereilte ihn ein entsetzlicher Sturm, und er hatte den Schmerz, mehrere seiner Schiffe und mit diesen den Entdecker des Kaps, Bartholomus Diaz, vor seinen Augen vom Meere verschlungen zu sehen. Nach vielen Gefahren erreichte er endlich mit nur noch sechs Schiffen Melinda, und am 13. September lief er in den Hafen von Calicut ein. Er hatte eine Zusammenkunft mit dem Samorin und erklrte ihm, da er hergesandt sei, fr Gold und Silber indische Ware einzukaufen und bat um eine Niederlage fr diese Waren. Der Samorin gewhrte dies anfangs, aber durch die Rnke der Mohammedaner entstanden bald wieder Zwistigkeiten. Die Portugiesen wurden in dem eingerumten

8. Deutschlands Hauptverkehrsländer - S. 90

1906 - Berlin : Mittler
90 günstigen Vorbedingungen, fruchtbarer Boden und mildes Klima, vorhanden sind. 44 vh. des Bodens dienen dem Ackerbau, 31 vh. als Wiesen und Weiden der Viehzucht. Die wertvollsten Boden baubezirke sind die kleineren Inseln : Laaland, Langeland und Falster, sowie der größte Teil Seelands und die Ostküste Jütlands. Seeland ist die eigent- liche Kornkammer Dänemarks. Getreide, und zwar Hafer, Gerste, Roggen und etwas Weizen, ferner Zuckerrüben, Futterkräuter und Hülsen- früchte sind die wichtigsten Erzeugnisse. Die Viehzucht, begünstigt durch ausgedehnte Weiden und den Anbau von Futterrüben und -kräutern, wird äußerst rationell betrieben und bildet daher den Glanzpunkt der Erwerbs- quellen. Die zahlreichen Molkereigenossenschaften sind für andere Länder vielfach vorbildlich geworden. Die Zahl der Rinder ist sehr bedeutend; Mastvieh und Butter (jährlich etwa 1,4 —1,5 Millionen Zentner) gelangen zur Ausfuhr. Auch die Pferdezucht ist berühmt. Die Seefischerei liefert Lachse, Hummern und Austern. Ii. Bergbau und Industrie. Der Bergbau ist unbedeutend. Bornholm bringt Granit, Jiitland Ton, Kalk und Bernstein, Seeland Kreide zur Ausfuhr. Die dänische Industrie ist infolge des Mangels an Kohlen und Wasserkräften wenig entwickelt. Nur in der Hauptstadt Kopenhagen haben einzelne Zweige wie Schiffbau, Handschuh-, Porzellan- und Tonwaren- fabrikation größere Bedeutung erlangt. Auch die Mehl- und Biererzeugung ist beachtenswert. C. Verkehr und Handel. I. Verkehrswege. Seeverkehr. Außenhandel. Allgemeines. Dänemark hat trotz seiner günstigen Lage seine Stellung im Weltverkehr, die es vor Jahrhunderten inne hatte, nicht behaupten können. Die Erschütterung der See- machtstellung Dänemarks durch die Engländer (1807), der Verlust Norwegens (1814) und endlich die Abtretung von Schleswig-Holstein (1864) haben seinen Anteil am Weltverkehr

9. Deutschlands Hauptverkehrsländer - S. 154

1906 - Berlin : Mittler
— 154 — (Kamerun), Loando, Benguela, Swakopmund und Kapstadt. Den Verkehr mit unseren westafrikanischen Kolonien besorgt die Woermannlinie von Hamburg aus. — Mit den belebtesten Häfen des Indischen Ozeans, Suez, Tanga, Daressalam, Zanzibar, Mozambique, Beira, Durban, East London und Port Elisabeth unterhält die deutsche Ostafrikalinie in ihren östlichen und westlichen Rundfahrten um Afrika regelmäßige Verbindung. Die Schiffe des Norddeutschen Lloyd, der Hamburg—amerika- linie und der deutschen Levantelinie laufen die afrikanischen Häfen des Mittelmeeres an (Algier, Tunis, Tripolis, Bengasi, Alexandrien, Port Said u. a. m.). Ii. Deutschlands Handelsverkehr. a. Mit den Staaten und Kolonien Nordafrikas. 1. Ägypten. Allgemeines. Ägypten (1 Mill, qkm mit 9,8 Mill. Einwohnern) gehört zwar wie Tripolis zur afrikanischen Türkei, der Vizekönig (Khedive) ist aber fast selbständig und steht unter dem Schutze Englands, das sich um die wirtschaftliche Entwicklung des Landes große Verdienste erworben hat. Das einzige große Gewerbe der größtenteils mohammedanischen Be- völkerung ist die Landwirtschaft, welche Weizen, Baumwolle, Mais, Zuckerrohr, ferner Bohnen, Reis, Gerste, Hirse und Gartengewächse in reicher Menge liefert. I )ic außerordentliche Fruchtbarkeit des Niltales ist auf die regelmäßigen Überschwemmungen des Nil, der den „Lebensnerv" von ganz Ägypten bildet, zurückzufuhren. Das Nildelta ist durch ein weitverzweigtes Kanalnetz urbar gemacht worden. Die Verkehrsver- hältnisse des Landes erfreuen sich einer fortschreitenden Entwicklung, und der Außenhandel nimmt beständig zu. Deutsch-ägyptischer Handelsverkehr. Für die Einfuhr aus Ägypten in das deutsche Zollgebiet, die im Jahre 1903 über 57 Mill. Mark betrug und sich im letzten Jahrzehnt fast ununterbrochen gesteigert hat, kommen hauptsächlich rohe Baumwolle (48,5 Mill.), Zigaretten (5,5 Mill.), Gummi arabicum und Zwiebeln in Betracht. Die Ausfuhr nach Ägypten (22,7 Mill. Mark) besteht hauptsächlich aus Erzeugnissen der Textil-, Eisen- und Porzellanindustrie. Den Schiffsverkehr mit Ägypten vermitteln die Ostafrikalinie, die bei ihren Rundfahrten um Afrika den Hafen von Alexandria anläuft, und die Levantelinie, die einen regelmäßigen halbmonatlichen Verkehr mit Ägypten unterhält. 2. Algerien. Der Handelsverkehr des Deutschen Reiches mit Algerien umfaßt in der Einfuhr hauptsächlich natürlichen phosphor-

10. Deutschlands Hauptverkehrsländer - S. 106

1906 - Berlin : Mittler
— 106 — In Galizien besteht die Fabrikation von Guß- und Schmiedeeisen, Schokolade und Mehl. In Valencia blüht die Verarbeitung von Rohseide, in Murcia Erzschmelzerei und Espartoflechterei, in Andalusien die Dampfeisengießerei und Gewehrfabrikation (Sevilla). Die Tabakfabrikation, die in 10 Fabriken mit zum Teil 3 bis 4000 Arbeitern betrieben wird, ist Monopol der Regierung. C. Verkehr und Handel. I. Verkehrswege. Seeverkehr. Außenhandel. Allgemeines. Die mangelhaften wirtschaftlichen und poli- tischen Verhältnisse haben lange Zeit in Spanien eine den modernen Anforderungen entsprechende Verkehrsentwicklung verhindert. Die Eisenbahnen wurden sämtlich von aus- ländischen Gesellschaften gebaut und sind durchweg Privat- bahnen. Mit seinem Post-, Telegraphen- und Telephonwesen*) ist Spanien vielen andern Staaten gegenüber arg im Rück- stände geblieben. Erst in den letzten Jahren ist ein langsamer Fortschritt in der Ausgestaltung der Verkehrswege und Ver- kehrsmittel zu beobachten. Verkehrswege. Land- und Binnenwasserstraßen. Der Landstraßenverkehr ist des mangelhaften Zustandes der Straßen wegen mit großen Schwierigkeiten verbunden. An Stelle von Pferden benutzt man vielfach Esel und Maultiere zur Fort- schaffung der Lasten. Die Binnenschiffahrt ist wenig bedeutend, denn die Flüsse sind wasserarm, haben meist reißenden Lauf und teilweise auch Stromschnellen. Dampfschiffverkehr auf nur kurze Strecken haben Ebro (von Tortosa ab), Guadalquivir (von Sevilla ab). Minho und Guadiana werden nur im Mündungs- gebiet mit Dampfern befahren. Kanalstrecken sind nur wenig vorhanden (Kaiserkanal und Kastilianischer Kanal); ihre Ver- kehrsbenutzung ist gering. Den Mittelpunkt des Bahnnetzes, das am Ende des Jahres 1902 eine Länge von 13 770 km hatte (2,7 km auf 1 qkm), bildet Madrid. Von hier gehen direkte Linien nach den wichtigeren Hafenplätzen, so in nordöstlicher Richtung über *1 Siehe Posttabelle im Anhang.
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