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1. Das Deutsche Reich - S. 146

1905 - Berlin : Mittler
146 — Von da ab wußten sich Venedig und Genua die Vorherrschaft im Handel mit dem Orient zu verschaffen und Konstantinopel die Vermittlerrolle zu entreißen. An Stelle der Donaulinie kamen die Alpenstraßen über den Brenner, Julier und Septimer zu großer Bedeutung. Die Hansa. Ahnlich wie auf dem Mittelmeer entwickelte sich ein reges Handels- und Verkehrsleben auf der Ostsee. Im Ib. und 14. Jahr- hundert lag der Ostseehandel vollständig in den Händen der Hansa, eines Städtebundes, der zur Sicherung gemeinsamer Handels- und Seefahrts- interessen geschlossen wurde. Die Führerin dieses mächtigen Bundes, der seine Handelsbeziehungen nach Kußland, Polen, Dänemark, Schweden und Norwegen, England, den Niederlanden und später auch nach dem Süden ausdehnte, war Lübeck. Die Hansa wurde mit der Zeit so mächtig, daß sie Kriege führen konnte, und Könige sich um ihre Gunst bewarben. Zur Blütezeit der Hansa war Deutschland nicht nur politisch der mächtigste Staat Europas, sondern zugleich auch der erste Handelsstaat. 16. bis 18. Jahrhundert. Während die westeuropäischen Staaten infolge der Entdeckung Amerikas und des Seeweges nach Ostindien zu hoher Blüte gelangten, begann der allmähliche Verfall des deutschen Außenhandels. Die Macht der Hansa wurde durch die aufstrebenden Seestaaten und durch innere Zwistigkeiten gebrochen. Ein Handels- gebiet nach dem andern ging ihr verloren. Auch der süddeutsche Handel wurde lahmgelegt, verloren doch Venedig und Genua mit der Entdeckung des Seeweges nach Ostindien ihre Bedeutung für den Handel mit dem fernen Orient. Mit dem Bückgange auf kommerziellem Gebiete war der Zerfall Deutschlands auf politischem Gebiete verbunden. Die Auflösung in machtlose Kleinstaaten und religiöse Streitigkeiten be- siegelten seine Bedeutungslosigkeit für Weltpolitik und Welthandel. Deutsch- land bildete nur noch einen Schatten seiner einstigen Größe. Der dreißig- jährige Krieg richtete vollständig zugrunde, was noch übrig geblieben war. Landwirtschaft, Gewerbe, Bergbau und Bürgertum waren vernichtet. Im 18. Jahrhundert macht sich endlich wieder eine allmähliche Besserung in den wirtschaftlichen Verhältnissen Deutschlands bemerkbar. Die industrielle Produktion fängt an sich zu heben, und mit ihr wird eine mehr und mehr zunehmende Ausfuhr an Lernen, Tuchen, Metallwaren, Schwarzwälder Uhren und Nürnberger Kurzwaren möglich. An Stelle der Ostsee erlangt die Nordsee und mit ihr Hamburg und Bremen mehr und mehr Bedeutung für den deutschen Seehandel und für die Einfuhr an Kaffee, Tee, Reis, Zucker, Tabak und anderen ausländischen Waren. Während die genannten Seestädte die Einfuhr nach Norddeutschland vermittelten, versorgte Holland Süddeutschland mit Kolonialprodukten. Die zweite Blütezeit des deutschen Welthandels. Nach der Los- reißimg der englischen Kolonien vom Mutterlande im letzten Viertel des 18. Jahrhunderts entstand durch Vermittlung Hamburgs und Bremens bald ein reger Handelsverkehr zwischen Deutschland und der nordameri- kanischen Union. Derselbe erfuhr- aber durch die von Napoleon I. ver- hängte Kontinentalsperre eine jähe Unterbrechung, und für längere Zeit war der deutsche Außenhandel lahmgelegt. Allerdings hielt sie auch die englische Konkurrenz fern, was für die Entwicklung der deutschen Industrie von großem Vorteil war. Als dami die früheren Beziehungen zum Aus- lande durch die Vermittlung der Hansastädte wieder in Fluß kamen, er- wies sich die deutsche Industrie auf den verschiedensten Gebieten sehr

2. Erzählungen aus der neuen Geschichte - S. 37

1882 - Oldenburg : Stalling
37 keine rohen Neger, sondern lebten in blhendem Wohlstande, hatten Städte, Manufakturen, Handel und Ackerbau, und ihr König war von einem prchtigen Hofstaat umgeben. Ein Kaufmann aus Tunis, der sich des Handels wegen hier auf-hielt, freute sich sehr, hier so unvermutet Europer zu finden. Gama lie sich durch ihn dem Samorin oder König von Ca-licut vorstellen und hatte schon die Hoffnung ein vorteilhaftes Bndnis zu stnde zu bringen, als die Mohammedaner, welche von einem solchen Verein den grten Nachteil fr ihren indischen Handel frchten muten, aus Neid das gute Einvernehmen strten; sie machten die Portugiesen verdchtig, als kmen sie,, dem König das Reich zu rauben, so da Gama am Ende froh war, mit dem Leben und seinen Schiffen entrinnen zu knnen. Er segelte schnell nach Melinda, von da um das Kap nach Europa zurck und lief den 29. August 1499 in den Tajo ein. Schon im folgenden Jahre sandte König Emanuel eine Flotte von dreizehn Schiffen aus unter den Befehlen des Admirals Cabral, der den Auftrag erhielt, wenn gtliche Unterhandlungen nichts fruchten sollten, durch Waffengewalt festen Fu in Indien zu fassen, und das Christentum mit Gte oder Gewalt auszubreiten. Cabral hielt sich auf dieser Reise westlicher als sein Vorgnger und fand Brasilien in Sdamerika. Er nahm das Land mit den gewhnlichen Feierlichkeiten fr den König von Portugal in Besitz und fertigte eins seiner Schiffe mit der Botschaft nach Lissabon ab. Mit den brigen brach er am 15. Mai 1500 von Brasilien auf und wandte sich nach dem Vorgebirge der guten Hoffnung. Auf diesem Wege ereilte ihn ein entsetzlicher Sturm, und er hatte den Schmerz, mehrere seiner Schiffe und mit diesen den Entdecker des Kaps, Bartholomus Diaz, vor seinen Augen vom Meere verschlungen zu sehen. Nach vielen Gefahren erreichte er endlich mit nur noch sechs Schiffen Melinda, und am 13. September lief er in den Hafen von Calicut ein. Er hatte eine Zusammenkunft mit dem Samorin und erklrte ihm, da er hergesandt sei, fr Gold und Silber indische Ware einzukaufen und bat um eine Niederlage fr diese Waren. Der Samorin gewhrte dies anfangs, aber durch die Rnke der Mohammedaner entstanden bald wieder Zwistigkeiten. Die Portugiesen wurden in dem eingerumten

3. Deutschlands Hauptverkehrsländer - S. 90

1906 - Berlin : Mittler
90 günstigen Vorbedingungen, fruchtbarer Boden und mildes Klima, vorhanden sind. 44 vh. des Bodens dienen dem Ackerbau, 31 vh. als Wiesen und Weiden der Viehzucht. Die wertvollsten Boden baubezirke sind die kleineren Inseln : Laaland, Langeland und Falster, sowie der größte Teil Seelands und die Ostküste Jütlands. Seeland ist die eigent- liche Kornkammer Dänemarks. Getreide, und zwar Hafer, Gerste, Roggen und etwas Weizen, ferner Zuckerrüben, Futterkräuter und Hülsen- früchte sind die wichtigsten Erzeugnisse. Die Viehzucht, begünstigt durch ausgedehnte Weiden und den Anbau von Futterrüben und -kräutern, wird äußerst rationell betrieben und bildet daher den Glanzpunkt der Erwerbs- quellen. Die zahlreichen Molkereigenossenschaften sind für andere Länder vielfach vorbildlich geworden. Die Zahl der Rinder ist sehr bedeutend; Mastvieh und Butter (jährlich etwa 1,4 —1,5 Millionen Zentner) gelangen zur Ausfuhr. Auch die Pferdezucht ist berühmt. Die Seefischerei liefert Lachse, Hummern und Austern. Ii. Bergbau und Industrie. Der Bergbau ist unbedeutend. Bornholm bringt Granit, Jiitland Ton, Kalk und Bernstein, Seeland Kreide zur Ausfuhr. Die dänische Industrie ist infolge des Mangels an Kohlen und Wasserkräften wenig entwickelt. Nur in der Hauptstadt Kopenhagen haben einzelne Zweige wie Schiffbau, Handschuh-, Porzellan- und Tonwaren- fabrikation größere Bedeutung erlangt. Auch die Mehl- und Biererzeugung ist beachtenswert. C. Verkehr und Handel. I. Verkehrswege. Seeverkehr. Außenhandel. Allgemeines. Dänemark hat trotz seiner günstigen Lage seine Stellung im Weltverkehr, die es vor Jahrhunderten inne hatte, nicht behaupten können. Die Erschütterung der See- machtstellung Dänemarks durch die Engländer (1807), der Verlust Norwegens (1814) und endlich die Abtretung von Schleswig-Holstein (1864) haben seinen Anteil am Weltverkehr

4. Deutschlands Hauptverkehrsländer - S. 154

1906 - Berlin : Mittler
— 154 — (Kamerun), Loando, Benguela, Swakopmund und Kapstadt. Den Verkehr mit unseren westafrikanischen Kolonien besorgt die Woermannlinie von Hamburg aus. — Mit den belebtesten Häfen des Indischen Ozeans, Suez, Tanga, Daressalam, Zanzibar, Mozambique, Beira, Durban, East London und Port Elisabeth unterhält die deutsche Ostafrikalinie in ihren östlichen und westlichen Rundfahrten um Afrika regelmäßige Verbindung. Die Schiffe des Norddeutschen Lloyd, der Hamburg—amerika- linie und der deutschen Levantelinie laufen die afrikanischen Häfen des Mittelmeeres an (Algier, Tunis, Tripolis, Bengasi, Alexandrien, Port Said u. a. m.). Ii. Deutschlands Handelsverkehr. a. Mit den Staaten und Kolonien Nordafrikas. 1. Ägypten. Allgemeines. Ägypten (1 Mill, qkm mit 9,8 Mill. Einwohnern) gehört zwar wie Tripolis zur afrikanischen Türkei, der Vizekönig (Khedive) ist aber fast selbständig und steht unter dem Schutze Englands, das sich um die wirtschaftliche Entwicklung des Landes große Verdienste erworben hat. Das einzige große Gewerbe der größtenteils mohammedanischen Be- völkerung ist die Landwirtschaft, welche Weizen, Baumwolle, Mais, Zuckerrohr, ferner Bohnen, Reis, Gerste, Hirse und Gartengewächse in reicher Menge liefert. I )ic außerordentliche Fruchtbarkeit des Niltales ist auf die regelmäßigen Überschwemmungen des Nil, der den „Lebensnerv" von ganz Ägypten bildet, zurückzufuhren. Das Nildelta ist durch ein weitverzweigtes Kanalnetz urbar gemacht worden. Die Verkehrsver- hältnisse des Landes erfreuen sich einer fortschreitenden Entwicklung, und der Außenhandel nimmt beständig zu. Deutsch-ägyptischer Handelsverkehr. Für die Einfuhr aus Ägypten in das deutsche Zollgebiet, die im Jahre 1903 über 57 Mill. Mark betrug und sich im letzten Jahrzehnt fast ununterbrochen gesteigert hat, kommen hauptsächlich rohe Baumwolle (48,5 Mill.), Zigaretten (5,5 Mill.), Gummi arabicum und Zwiebeln in Betracht. Die Ausfuhr nach Ägypten (22,7 Mill. Mark) besteht hauptsächlich aus Erzeugnissen der Textil-, Eisen- und Porzellanindustrie. Den Schiffsverkehr mit Ägypten vermitteln die Ostafrikalinie, die bei ihren Rundfahrten um Afrika den Hafen von Alexandria anläuft, und die Levantelinie, die einen regelmäßigen halbmonatlichen Verkehr mit Ägypten unterhält. 2. Algerien. Der Handelsverkehr des Deutschen Reiches mit Algerien umfaßt in der Einfuhr hauptsächlich natürlichen phosphor-

5. Deutschlands Hauptverkehrsländer - S. 106

1906 - Berlin : Mittler
— 106 — In Galizien besteht die Fabrikation von Guß- und Schmiedeeisen, Schokolade und Mehl. In Valencia blüht die Verarbeitung von Rohseide, in Murcia Erzschmelzerei und Espartoflechterei, in Andalusien die Dampfeisengießerei und Gewehrfabrikation (Sevilla). Die Tabakfabrikation, die in 10 Fabriken mit zum Teil 3 bis 4000 Arbeitern betrieben wird, ist Monopol der Regierung. C. Verkehr und Handel. I. Verkehrswege. Seeverkehr. Außenhandel. Allgemeines. Die mangelhaften wirtschaftlichen und poli- tischen Verhältnisse haben lange Zeit in Spanien eine den modernen Anforderungen entsprechende Verkehrsentwicklung verhindert. Die Eisenbahnen wurden sämtlich von aus- ländischen Gesellschaften gebaut und sind durchweg Privat- bahnen. Mit seinem Post-, Telegraphen- und Telephonwesen*) ist Spanien vielen andern Staaten gegenüber arg im Rück- stände geblieben. Erst in den letzten Jahren ist ein langsamer Fortschritt in der Ausgestaltung der Verkehrswege und Ver- kehrsmittel zu beobachten. Verkehrswege. Land- und Binnenwasserstraßen. Der Landstraßenverkehr ist des mangelhaften Zustandes der Straßen wegen mit großen Schwierigkeiten verbunden. An Stelle von Pferden benutzt man vielfach Esel und Maultiere zur Fort- schaffung der Lasten. Die Binnenschiffahrt ist wenig bedeutend, denn die Flüsse sind wasserarm, haben meist reißenden Lauf und teilweise auch Stromschnellen. Dampfschiffverkehr auf nur kurze Strecken haben Ebro (von Tortosa ab), Guadalquivir (von Sevilla ab). Minho und Guadiana werden nur im Mündungs- gebiet mit Dampfern befahren. Kanalstrecken sind nur wenig vorhanden (Kaiserkanal und Kastilianischer Kanal); ihre Ver- kehrsbenutzung ist gering. Den Mittelpunkt des Bahnnetzes, das am Ende des Jahres 1902 eine Länge von 13 770 km hatte (2,7 km auf 1 qkm), bildet Madrid. Von hier gehen direkte Linien nach den wichtigeren Hafenplätzen, so in nordöstlicher Richtung über *1 Siehe Posttabelle im Anhang.

6. Deutschlands Hauptverkehrsländer - S. 140

1906 - Berlin : Mittler
— 140 — Größere Handels- und Verkehrsplätze: Buenos Ayres . . 836 000 Tucuman .... 34 000 Rosario .... 94 000 Mendoza..........29 000 Cordoba .... 48 000 Santa Fé .... 26 000 La Plata .... 45 000 Parana..........24 000 Iii. Deutsch-argentinischer Wirtschaftsverkehr. Ar- gentinien ist nicht nur als Lieferant landwirtschaftlicher und tierischer Erzeugnisse und Abnehmer deutscher Waren von hoher Bedeutung, sondern ist auch, ähnlich wie Brasilien, ein beliebtes Ziel für deutsche Auswanderer. In neuester Zeit sind dort auch größere deutsche Unter- nehmungen ins Leben getreten. Eine Bremer Aktiengesellschaft hat größere Ankäufe von Grundbesitz gemacht, um dort Absiedlungen zu gründen und durch Anlage von Fabriken und Mühlen eine zweckmäßige Verwertung der landwirtschaftlichen Produkte zu erzielen. Von anderer Seite sind zum Zwecke eines geordneten Weizenhandels mit dem Auslande zahlreiche Kornhäuser errichtet worden. Folgende große Dampf Schiffahrtsgesellschaften unterhalten mit Ar- gentinien von Hamburg, bzw. Bremen und Bremerhaven aus einen regel- mäßigen und regen Verkehr: 1. Hamburg—südamerikanische Dampfschiffahrtsgesellschaft ge- meinsam mit der Hamburg—amerikalinie. 2. Deutsche Dampfschiffahrtsgesellschaft »Kosmos« in Hamburg. 3. Norddeutscher Lloyd. Einfuhr. Besondere Bedeutung hat Argentinien für unsere Einfuhr an Wolle, Weizen, Mais und Tierhäuten. Die Wichtig- keit für unsere Wolleinfuhr mag folgende Aufstellung aus dem Jahre 1903 beleuchten: Argentinien......101,3 Mill. Mark Britisch Australien .... 94,2 Großbritannien . . . . . 37,7 Britisch Südafrika .... 25,0 Für die Weizen einfuhr Deutschlands steht Argentinien unter allen Ländern an dritter Stelle; es lieferte uns im Jahre 1903 für 42,2 Mill. Mark. In der Einfuhr an Tier- häuten, Fellen, Mais und Quebracheholz weist das genannte Jahr folgende Zahlen auf: Tierhäute und Felle .... 50,7 Mill. Mark Mais.........23,0 » Quebracheholz......9,1 » » Ausfuhr. Für unsere Ausfuhr an Industriewaren ist Argentinien ein guter Abnehmer. Die Ausfuhr umfaßt die ver- schiedenartigsten Industrieerzeugnisse, besonders Textil- und Eisenwaren. Ihr Wert stieg im Jahre 1903 nach einem be-

7. Deutschlands Hauptverkehrsländer - S. 143

1906 - Berlin : Mittler
— 143 — Ii. Außenhandel. An dem Außenhandel Brasiliens, der jährlich etwa 1 Milliarde Mark beträgt, sind vorzugsweise die Ver- einigten Staaten, Großbritannien und Deutschland beteiligt. Die Ausfuhr ist etwa doppelt so groß wie die Einfuhr. (Aktive Handelsbilanz.) Unter den Ausfuhrgegenständen nehmen Kaffee, Kautschuk, Tabak, Baumwolle, Häute, Kakao und Yerba-Mate*) die erste Stelle ein. Etwa 40 vh. der ausgeführten Waren nimmt die Union auf. Größere Handels- und Verkehrsplätze: Rio de Janeiro . Sao Paulo. . . Bahia . 700 000 260 000 200 000 Pernambuco . Porto Alegre . Para . 120 000 100 000 100 000 Iii. Deutsch-brasilianischer Wirtschaftsverkehr. Brasilien ist ein Land, das in wirtschaftlicher Beziehung eine große Zukunft hat. Deutschland ist bestrebt, an der Ausbeutung seiner Naturprodukte regen Anteil zu nehmen. Zur Förderung dieser Bestrebungen ist von der Hamburg—amerikalinie eine neue Schiffahrtslinie eingerichtet worden, die von Hamburg nach Para und von da auf dem Marannon aufwärts bis nach Manaos fährt. Deutschland hat sich auch einen größeren Anteil an der Bewältigung des Küsten- und Auslandsverkehrs zu verschaffen gewußt. Der deutsch-brasilianische Handelsverkehr erreichte im Jahre 1903 einen Gesamtwert von 184 Mill. Mark, wovon auf die Einfuhr nach Deutschland rund 132 Mill und auf die Ausfuhr nach Brasilien 52 Mill, kamen. Einfuhr. Unter den nach Deutschland eingeführten Gegen- ständen steht Kaffee weit im Vorder gründe. Im Jahre 1903 betrug die deutsche Kaffeeinfuhr aus Brasilien 75,3 Mill. Mark. Kein anderes Land hat für unsern Kaffeeimport nur annähernd die Bedeutung wie Brasilien. Von den sonstigen Einfuhrwaren des Jahres 1903 erzielten die höchsten Werte: (Wert in Mill. Mark) Rindshäute.....18,7 Kautschuk u. Guttapercha 13,4 Tabakblätter .... 13,6 Kakaobohnen .... 3,0 Ausfuhr. Während unsere Einfuhr aus Brasilien im Laufe von 10 Jahren ganz beträchtlich gewachsen ist, nimmt die Ausfuhr nach dort im allgemeinen mehr ab als zu. Ihren höchsten Stand zeigte sie im Jahre 1895 mit 75,2 Mill. Mark. *) Tee verschiedener Ilexarten des mittleren Südamerika.

8. Deutschlands Hauptverkehrsländer - S. 145

1906 - Berlin : Mittler
— 145 Salpeter- und Boraxlager, sowie Silberminen und Fund- stätten des als Düngemittel geschätzten Guanos. In der Nähe von Valparaiso, der wichtigsten Handelsstadt des Landes, gibt es überaus reiche Kupferlager. Chile gilt als das erste Kupferland der Erde. C. Verkehr und Handel. I. Verkehrsverhältnisse. Der Verkehr Chiles vollzieht sich den Oberflächen Verhältnissen entsprechend auf sehr verschiedenen Wegen. Während er sich in den Cordilleren auf Saumpfade, die vornehmlich von Maultieren begangen werden, beschränkt, baut man in den feuchten Gegenden Landwege, die mit Holzplatten belegt werden. Auf diesen kommt der Ochsenkarren zur Verwendimg. Der Eisenbahnbau ist der schwierigen Terrainverhältnisse wegen langsam fortgeschritten. Gegenwärtig hat Chile etwa 5000 km Eisenbahn- länge (siehe Tafel im Anhang). Von den verschiedenen Linien sind folgende die wichtigsten: 1. Valparaiso—santiago. 2. Antofagasta—oruru (922 km). 3. Iquique—pisagua (Salpeterbahn). 4. Andentalbahn (im Bau). Die südamerikanische Pacificbahn (Buenos Ayres—valparaiso) über- steigt die Anden in einer Höhe von 3200 m. Nur eine kurze Strecke davon befindet sich auf chilenischem Gebiet. Neben einem regen Küstenverkehr hat Chile auch einen umfang- reichen Seeverkehr, der sich besonders lebhaft zwischen Chile und dem Deutschen Reiche entwickelt hat. Die größten Hafen platze sind Valparaiso und Iquique, ersterer für die Einfuhr, letzterer für die Ausfuhr. Ii. Außenhandel. Chile erzielte im Jahre 1902 einen Handelsumsatz von 487 Mill. Mark, wovon auf die Einfuhr 202,6 Mill, und auf die Ausfuhr 284,4 Mill, entfielen. Die Hauptverkehrsländer Chiles sind Großbritannien, Deutschland, die Union und Frankreich. Von der chilenischen Ausfuhr nimmt ersteres den weitaus größten Teil auf. Von den Ausfuhrgegenständen fallen nur die Bergwerkserzeugnisse, wie Salpeter, Kupfer, Silber, Jod, Gold und Borkalk ins Gewicht; pflanzliche und tierische Produkte treten ihnen gegenüber bedeutend zurück. Eingeführt werden hauptsächlich Erzeugnisse der Industrie, Kaffee, Tee und Holz. Größere Handels- und Verkehrsplätze: Santiago .... 292 000 Iquique..........43 000 Valparaiso .... 136 000 Talca......41 000 Concepción . . . 50 000 Chillan..........35 000 Wolff —Pflug, Wirtschaftsgeographie. Ii. 10 t*

9. Deutschlands Hauptverkehrsländer - S. 147

1906 - Berlin : Mittler
— 147 Mark. Als Abnehmer unserer Industrieerzeugnisse ist es nächst Argentinien, Brasilien und Chile das wichtigste Land Süd- amerikas. b. Peru. Diese Republik ist zwar ein mit natürlichen Reichtümern ausgestattetes Land; aber die verworrenen poli- tischen und wirtschaftlichen Verhältnisse lassen es zu keiner rationellen Ausbeute derselben kommen. Für unsere Einfuhr an Silbererzen, Guano, Alkaloide (Antipyrin, Antifibrin) ist Peru nicht ohne Bedeutung. C. Venezuela. Unsere wirtschaftlichen Beziehungen zu Venezuela sind auf Grund der anarchistischen Zustände, die in diesem Lande herrschen, sehr unsichere. Das ist um so bedauerlicher, als deutsches Kapital sehr stark an der Ent- wicklung des Landes beteiligt ist. Der Warenverkehr mit Venezuela ist in der Einfuhr stark zurückgegangen; die Einfuhr sank in der Zeit von 1894 bis 1899 von 20,4 Mill, auf 9,4 Mill. Mark. Eingeführt wurden 1903 in der Hauptsache Kaffee (für 4,8 Mill. Mark), Kautschuk (für 2,2 Mill. Mark) und Kakao- bohnen (für 1,4 Mill. Mark). Den Güterverkehr vermittelt die Hamburg -Amerikalinie, deren Schiffe den Hafen von Caracas, La Guayra, anlaufen. d. Kolumbien. Dieser Staat hat gleich unsichere politische und wirtschaftliche Zustände wie Venezuela. Zur Einfuhr nach Deutschland kommen zumeist teure Erzeugnisse des Land- baues, hauptsächlich Kaffee, unbearbeitete Tabakblätter, Kaut- schuk, Kakaobohnen und Kokosnüsse. Nur die beiden erst- genannten Gegenstände erzielten in der Einfuhr des Jahres 1903 höhere Beträge. e. Ecuador ist für uns von Bedeutung durch seinen Kakao, den Deutschland in steigendem Umfange von dort bezieht. Wie aus dem beigefügten Zahlenbilde ersichtlich ist, bildet Ecuador für uns das wichtigste Einfuhrland für Kakao- bohnen. (Wert in Mill. Mark) Einfuhr 1. Ecuador . . . 1901 1902 1903 7,0 6,6 7,0 3,9 4,7 4,3 2,2 2,7 3,2 4,0 3,8 3,0 1,6 1,6 2,7 2. Portugies. Westafrika . 3. Dominik. Republik . . 4. Brasilien..... 5. Portugal.....

10. Deutschlands Hauptverkehrsländer - S. 168

1906 - Berlin : Mittler
168 Küstenschiffahrt nimmt die deutschç Flagge einen bevorzugten Platz ein, und auch in der Flußschiffahrt des Jangtse, der Haupt- verkehrsader Chinas, gewinnt Deutschland mehr und mehr eine führende Stellung. In dem Eisenbahn- und Bergwerksbetrieb der Provinz Schantung arbeiten annähernd 70 Mill, deutsches Kapital. Deutsch - chinesischer Warenaustausch. Im Jahre 1903 betrug der Gesamtwert der deutschen Ein- und Ausfuhr 79,5 Mill. Mark; die Einfuhr war mit 34,8 Mill, und die Ausfuhr mit 44,7 Millionen beteiligt. In den letzten 20 Jahren hat unser Ein- und Ausfuhrhandel mit China eine starke Zunahme erfahren. Wir beziehen aus China hauptsächlich Sesam, Borsten, Rindshäute, Tee, Bettfedern, Galläpfel, ungefüttertes Pelzwerk und Strohbänder und liefern nach dort vornehmlich Farbstoffe, Eisen- und Textilwaren, sowie Zucker und Bier. b. Japan. Allgemeines. Das Kaisserreich Japan (417 400 qkm mit 46,4 Mill. Einwohnern; 103 auf 1 qkm) setzt sich aus 4 großen, zum Teil vulkanischen Inseln (Hiuschin, Schikoku, Nippon, Jesso) und vielen kleinen zusammen. Die Japaner sind ein wißbegieriges und kunstsinniges Volk, das sich im Gegensatz zu den benachbarten Chinesen mit Eifer und großer Intelligenz die Fortschritte der modernen Wissenschaft und Technik zu eigen zu machen sucht. Etwa die Hälfte der Bevölkerung findet seinen Erwerb in der intensiv betriebenen Landwirtschaft. Aber auch Seefischerei, Bergbau und Industrie sind wichtige Erwerbsquellen. In den beiden letzten Jahrzehnten hat sich in Japan mit überraschender Schnelligkeit eine Großindustrie entwickelt, welche mit ihren Erzeugnissen auf dem Weltmarkte bereits eine Rolle spielt. Der Außenhandel Japans hatte im Jahre 1903 einen Gesamtwert von rund 1,3 Milliarden Mark; Ein- und Ausfuhr halten sich fast das Gleichgewicht. Größere Handels- und Verkehrsplätze: Tokio..... 1 440 000 Kobe..........210 000 Osaka..... 821 000 Yokohama .... 194 000 Kioto..... 353 000 Hiroshima .... 122 000 Nagoya .... 244 000 Nagasaki .... 107 000
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