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1. Das Deutsche Reich - S. 146

1905 - Berlin : Mittler
146 — Von da ab wußten sich Venedig und Genua die Vorherrschaft im Handel mit dem Orient zu verschaffen und Konstantinopel die Vermittlerrolle zu entreißen. An Stelle der Donaulinie kamen die Alpenstraßen über den Brenner, Julier und Septimer zu großer Bedeutung. Die Hansa. Ahnlich wie auf dem Mittelmeer entwickelte sich ein reges Handels- und Verkehrsleben auf der Ostsee. Im Ib. und 14. Jahr- hundert lag der Ostseehandel vollständig in den Händen der Hansa, eines Städtebundes, der zur Sicherung gemeinsamer Handels- und Seefahrts- interessen geschlossen wurde. Die Führerin dieses mächtigen Bundes, der seine Handelsbeziehungen nach Kußland, Polen, Dänemark, Schweden und Norwegen, England, den Niederlanden und später auch nach dem Süden ausdehnte, war Lübeck. Die Hansa wurde mit der Zeit so mächtig, daß sie Kriege führen konnte, und Könige sich um ihre Gunst bewarben. Zur Blütezeit der Hansa war Deutschland nicht nur politisch der mächtigste Staat Europas, sondern zugleich auch der erste Handelsstaat. 16. bis 18. Jahrhundert. Während die westeuropäischen Staaten infolge der Entdeckung Amerikas und des Seeweges nach Ostindien zu hoher Blüte gelangten, begann der allmähliche Verfall des deutschen Außenhandels. Die Macht der Hansa wurde durch die aufstrebenden Seestaaten und durch innere Zwistigkeiten gebrochen. Ein Handels- gebiet nach dem andern ging ihr verloren. Auch der süddeutsche Handel wurde lahmgelegt, verloren doch Venedig und Genua mit der Entdeckung des Seeweges nach Ostindien ihre Bedeutung für den Handel mit dem fernen Orient. Mit dem Bückgange auf kommerziellem Gebiete war der Zerfall Deutschlands auf politischem Gebiete verbunden. Die Auflösung in machtlose Kleinstaaten und religiöse Streitigkeiten be- siegelten seine Bedeutungslosigkeit für Weltpolitik und Welthandel. Deutsch- land bildete nur noch einen Schatten seiner einstigen Größe. Der dreißig- jährige Krieg richtete vollständig zugrunde, was noch übrig geblieben war. Landwirtschaft, Gewerbe, Bergbau und Bürgertum waren vernichtet. Im 18. Jahrhundert macht sich endlich wieder eine allmähliche Besserung in den wirtschaftlichen Verhältnissen Deutschlands bemerkbar. Die industrielle Produktion fängt an sich zu heben, und mit ihr wird eine mehr und mehr zunehmende Ausfuhr an Lernen, Tuchen, Metallwaren, Schwarzwälder Uhren und Nürnberger Kurzwaren möglich. An Stelle der Ostsee erlangt die Nordsee und mit ihr Hamburg und Bremen mehr und mehr Bedeutung für den deutschen Seehandel und für die Einfuhr an Kaffee, Tee, Reis, Zucker, Tabak und anderen ausländischen Waren. Während die genannten Seestädte die Einfuhr nach Norddeutschland vermittelten, versorgte Holland Süddeutschland mit Kolonialprodukten. Die zweite Blütezeit des deutschen Welthandels. Nach der Los- reißimg der englischen Kolonien vom Mutterlande im letzten Viertel des 18. Jahrhunderts entstand durch Vermittlung Hamburgs und Bremens bald ein reger Handelsverkehr zwischen Deutschland und der nordameri- kanischen Union. Derselbe erfuhr- aber durch die von Napoleon I. ver- hängte Kontinentalsperre eine jähe Unterbrechung, und für längere Zeit war der deutsche Außenhandel lahmgelegt. Allerdings hielt sie auch die englische Konkurrenz fern, was für die Entwicklung der deutschen Industrie von großem Vorteil war. Als dami die früheren Beziehungen zum Aus- lande durch die Vermittlung der Hansastädte wieder in Fluß kamen, er- wies sich die deutsche Industrie auf den verschiedensten Gebieten sehr

2. Uebungsblaetter - S. 99

1828 - Berlin Bromberg Posen : Mittler
99 den, und vorzugsweise die zwischen Griechenland und Kleins asien belegene im Aegeischen Meere. Arcanum ist ein geheimes Mittel, besonders Arzeneimittel. Akustik ist die Lehre vom Hörbaren oder vom Schalle, eine Abtheilung der Physik oder Naturlehre. Batterie ist jede Art der Verschanzung, worin eine Anzahl Kanonen aufgestellt ist, auch eine Geschützabtheilung von 6 bis 8 Kanonen. Artils lerie nennt man das sämmtliche schwere Geschütz, abär auch die Geschützkunst. Euphonie ist der Wohllaut der Töne, bezieht sich auf den Klang oder die Qualität des Tons, und gehört zu den Schönheiten der Sprache. 193. Beringsstraße eine Meerenge zwischen der Wests küste von Nordamerika und Nords Ostküste von Asien, von einem Jütländer, Namens Bering, im I. 1741 entdeckt. Bergstraße, ein schmaler, sehr fruchtbarer Landstrich diesr seits des Rheins, welcher eine herrliche, mitnußr und Kar stanienbäumen besetzte hohe Landstraße vom Odenwald bilr der, ungefähr 6 M. lang, von Darmstadt bis Nienburg. Berlins, eine Art Kutschen, von einem Architekten des Kurf. Fr. Wilhelms des gr. erfunden. Bernstein, ein Erdharz, mehr oder weniger durchsichtig, welches die Ostsee auswirft, auch gegraben und gedrechselt, auch zu Firr niß und Oelbereitung gebraucht wird. Betel eine Pfeffers pflanze Ostindiens, deren Blatter mit Tabacksblättern, ger löschtem Kalk und der Arecanuß zusammengesetzt, von den Ostindiern gekaut werden, daher Jeder eine Betelbüchse bei sich führt. Bey's türkische Befehlshaber in Städten und Seehäfen, welche einzelne Provinzen regieren. Bay ein kleiner Meerbusen, der einen Sack bildet, indem er tief in's Land eindringt und am Ende sich verengt. Bezoar, eine Kugel, die sich in dem Magen einiger Thiere, besonders des Antilopengeschlechts, aus Haaren und Pflanzenfasern bildet, und zu einem Stein verhärtet, dem sonst Heilkräfte zuger schrieben wurden. Bisam oder Moschus, eine starkriechende Substanz, welche von dem männlichen Visamthiere gewonr nen wird. Er kommt aus China, Ostindien und Persien. Biscuit, eigentlich Zwieback, nennt man in der Töpfers Fayencer und Porzellanfabrik den zu Fliesen oder zu Fayence bestimmten Teig, wenn er keine Glasur hat, oder Porzellan ohne Glasur. Bivouac (Biwacht) bezeichnet das Liegen der Soldaten mit Gewehr unter freiem Himmel, und diese bis vouagiren, wenn sie ohne Zelt auf dem Boden liegen, oder in offener Strohhütte. Bizarrerie das Ungereimte und Seltr

3. Erzählungen aus der neuen Geschichte - S. 35

1882 - Oldenburg : Stalling
35 da man fr das Stck wohl einen halben Dukaten bezahlte. Dabei wurde fast die ganze Schiffsmannschaft krank, und neunzehn starben." Den 6. Mrz 1521 erblickten sie endlich eine Inselgruppe, die sie wegen ihrer diebischen Einwohner die Ladronen oder Diebesinseln nannten, wie sie noch jetzt heien. Das klare Wasser, ein berflu erquickender Frchte, besonders der Kokospalme, und heitere milde Luft stellte alle Kranken in kurzer Zeit wieder her. Magalhaens segelte darauf nach den Inseln, die spter die Philippinen genannt wur-den. Hier aber fand er in einem Gefechte mit den feind-liehen Wilden seinen Tod, den 27. April 1521. Der Rest der kleinen Mannschaft setzte nun auf zwei Schiffen die Reise fort und erreichte den 8. November die groe Insel Borneo, und von da Tidor, eine der Mo-lucken. Hier fanden sie Portugiesen, die nicht wenig erstaunt waren, Europer von Osten herkommen zu sehen, und die bald Feindseligkeiten begannen. Die Mannschaft des einen stark beschdigten Schiffes mute sich an die Portugiesen ergeben; das andere, einzig noch brige, Victoria genannt, nahm un-ter seinem Fhrer Sebastian de Elcano in Eile eine gute Ladung moluckischer Gewrze ein, schiffte nach dem Vor-gebirge der guten Hoffnung ab und erreichte endlich nach vielen Unglcksfllen am 7. September 1522 den Hafen von Sevilla, von dem es vor drei Jahren ausgelaufen war. Dies war die erste Reise um die Welt. Von 237 Leuten aber, die ausgeschifft waren, kamen nur achtzehn zurck, und diese waren grtenteils krank. V. Weitere Entdeckungen der Portugiesen. Vaseo de Gama Cabral. Pacheeo Pereira. Unter der Regierung des Knigs Emanuel von Portugal wurde eine Flotte von vier Schiffen ausgerstet, um den von Bartholomus Diaz entdeckten Seeweg weiter zu verfolgen. Sie ging am 9. Julius 1497 unter Segel. An der Spitze stand der treffliche Seemann Vasco de Gama. Seine Reisegesellschaft, die aus nicht mehr als hundert Mann be- 3*

4. Erzählungen aus der neuen Geschichte - S. 37

1882 - Oldenburg : Stalling
37 keine rohen Neger, sondern lebten in blhendem Wohlstande, hatten Städte, Manufakturen, Handel und Ackerbau, und ihr König war von einem prchtigen Hofstaat umgeben. Ein Kaufmann aus Tunis, der sich des Handels wegen hier auf-hielt, freute sich sehr, hier so unvermutet Europer zu finden. Gama lie sich durch ihn dem Samorin oder König von Ca-licut vorstellen und hatte schon die Hoffnung ein vorteilhaftes Bndnis zu stnde zu bringen, als die Mohammedaner, welche von einem solchen Verein den grten Nachteil fr ihren indischen Handel frchten muten, aus Neid das gute Einvernehmen strten; sie machten die Portugiesen verdchtig, als kmen sie,, dem König das Reich zu rauben, so da Gama am Ende froh war, mit dem Leben und seinen Schiffen entrinnen zu knnen. Er segelte schnell nach Melinda, von da um das Kap nach Europa zurck und lief den 29. August 1499 in den Tajo ein. Schon im folgenden Jahre sandte König Emanuel eine Flotte von dreizehn Schiffen aus unter den Befehlen des Admirals Cabral, der den Auftrag erhielt, wenn gtliche Unterhandlungen nichts fruchten sollten, durch Waffengewalt festen Fu in Indien zu fassen, und das Christentum mit Gte oder Gewalt auszubreiten. Cabral hielt sich auf dieser Reise westlicher als sein Vorgnger und fand Brasilien in Sdamerika. Er nahm das Land mit den gewhnlichen Feierlichkeiten fr den König von Portugal in Besitz und fertigte eins seiner Schiffe mit der Botschaft nach Lissabon ab. Mit den brigen brach er am 15. Mai 1500 von Brasilien auf und wandte sich nach dem Vorgebirge der guten Hoffnung. Auf diesem Wege ereilte ihn ein entsetzlicher Sturm, und er hatte den Schmerz, mehrere seiner Schiffe und mit diesen den Entdecker des Kaps, Bartholomus Diaz, vor seinen Augen vom Meere verschlungen zu sehen. Nach vielen Gefahren erreichte er endlich mit nur noch sechs Schiffen Melinda, und am 13. September lief er in den Hafen von Calicut ein. Er hatte eine Zusammenkunft mit dem Samorin und erklrte ihm, da er hergesandt sei, fr Gold und Silber indische Ware einzukaufen und bat um eine Niederlage fr diese Waren. Der Samorin gewhrte dies anfangs, aber durch die Rnke der Mohammedaner entstanden bald wieder Zwistigkeiten. Die Portugiesen wurden in dem eingerumten

5. Erzählungen aus der neuen Geschichte - S. 43

1882 - Oldenburg : Stalling
43 Dieser war begierig die gemachte Entdeckung weiter zu verfolgen und befahl eine neue Ausrstung, deren Ausfhrung er dem Ferdinand Cortez bertrug, der durch Mut, Unerschrockenheit und Geistesgegenwart zu dieser Unternehmung besonders geeignet war. Cortez hatte sich sechs Jahre zuvor in eine Verschwrung gegen Velasquez eingelassen, war aber begnadigt worden und die Sache schien lngst vergessen. Jetzt aber reizten die Klugheit und der Eifer, die er bei der Aus-rstung entwickelte, seine Feinde und Neider, den Verdacht gegen ihn in dem Herzen des Velasquez von neuem rege zu machen, so da diesen die Wahl des Cortez schon zu reuen anfing. Um so mehr beschleunigte letzterer die Ausrstung und ging den 10. Februar 1519 mit elf kleinen Schiffen unter Segel. Er fhrte 600 Mann mit sich, von denen nur 16 mit Pferden und 13 mit Flinten versehen waren. Sein Geschtz bestand in 14 kleinen Kanonen. Cortez landete an der Kste von Neuspanien, da wo jetzt ein Fort Namens St. Juan de Ulloa liegt. Die Ein-wohner, die auch hier auf einer hhern Stufe der Bildung standen, lieen sich mit den Spaniern in einen friedlichen Verkehr ein. Beim Anblick der geharnischten Reiter glaubten sie, da diese Menschen mit ihren Pferden zusammengewachsen seien, und entsetzten sich, als die Reiter abstiegen und so das, was sie fr ein Ganzes hielten, sich teilte. Als sie nun gar den Donner der Geschtze vernahmen, bewiesen sie den Spa-niern als hheren Wesen die grte Ehrfurcht. Es kam dem Cortez auerordentlich zu statten, da er eine Indianerin aus Aukatan mitgebracht hatte, welche die mexicanische Sprache verstand und daher, weil auch einer der Spanier der Sprache Iukatans mchtig war, als Dolmetscherin dienen konnte. Nachdem Cortez der das Reich und dessen Hauptstadt nhere Erkundigungen eingezogen hatte, gab er den Indianern zu verstehen, da er nach Mexico aufbrechen wolle, um ihrem König Auftrge von seinem Herrn, dem mchtigen Beherrscher der Ostlnder, zu berbringen. Dies ward dem Könige Mon-tezuma, welcher durch seine Statthalter bereits Nachricht, ja sogar Abbildungen von den Fremdlingen erhalten hatte, schnell hinterbracht. Nicht lange darauf erschienen Gesandte bei Cortez und brachten ihm nebst Geschenken den Befehl, das Land zu verlassen. Da sich Cortez nicht dazu verstand, kam

6. Erzählungen aus der neuen Geschichte - S. 55

1882 - Oldenburg : Stalling
Werden, aber dagegen erhob sich Huaskar, der in beiden Reichen die Nachfolge in der Herrschaft verlangte. Darber kam es zwischen beiden Stiefbrdern zum Krieg, in welchem Atahualpa den Huascar gefangen nahm und alle Sprlinge aus dem Stamme der Ankas von Cusco umbringen lie. Diese im Lande herrschende Zerrttung kam den Spaniern sehr zu statten. Unaufhaltsam drangen sie vor, und bald erschienen Gesandte des Huaskar, die um Hlfe baten. Als dies Atahualpa erfuhr, schickte auch er Gesandte mit reichen Geschenken an Pizarro, um ihn fr sich zu gewinnen. Pi-zarro sagte ihm sogleich Beistand zu und rckte darauf nach dem Flecken Caxamalca vor, wo ihm der König einen Besuch abstatten wollte. Der spanische Befehlshaber hatte den ge-Heimen Plan, ihn dort gefangen zu nehmen. Der Inka erschien auf das reichste und prachtvollste ge-schmckt, auf einem Tragsessel, begleitet von einem glnzenden Hofstaate, und mit tmem Heere von 30000 Mann. Ein spanischer Geistlicher trat hervor und hielt ihm eine Anrede in spanischer Sprache, welche schlecht gedolmetscht wurde, in der er dem König erklrte, da Christus der Erlser der sndigen Menschheit und Herr der Welt sei, da er die Herrschaft der Welt dem Papste bertragen und dieser alle Lnder der neuen Welt dem Könige von Spanien geschenkt habe, dem folglich auch der Anka sich unterwerfen mte. Diese Lehre mute dem Atahualpa natrlich ganz unverstndlich sein. Er berief sich auf sein ererbtes Recht und fragte den Priester, woher er diese Lehren habe. Dieser antwortete, es stehe in dem Buche, das er in Hnden habe, worin das Wort Gottes enthalten sei, und reichte ihm sein Gebetbuch hin. Der Anka nahm das Buch, hielt es unbekannt mit der Schreibekunst ans Ohr und sagte: Es schweigt, es sagt mir nichts," und warf es gleichgltig auf die Erde. Ha," rief bei diesem Anblick der erzrnte Priester, das Evangelium ist entweiht, zu den Waffen, Christen! Rchet diese Entheiligung an diesen ruchlosen Hunden!" Pizarro gab das verabredete Zeichen und der Angriff geschah. Die nchsten Peruaner um den Dnka wurden niedergehauen, er selbst von Pizarro fort-geschleppt, indes das Einhauen der Reiterei und die Wirkung zweier Kanonen hinreichten, das ganze Heer in verwirrte Flucht zu treiben. Die Spanier setzten den Fliehenden nach

7. Erzählungen aus der neuen Geschichte - S. 31

1882 - Oldenburg : Stalling
31 gierde der Spanier nach Gold und holte einen groen Vorrat dieses in seinen Augen wertlosen Metalles hervor, um ihnen ein Geschenk damit zu machen. Als er nun vollends sah, wie die Spanier beim Abwgen des Goldes unter einander in Zank gerieten, sagte^er: Ihr Habtunrecht, euch solchen Tandes wegen zu zanken; wenn euch aber wirklich so viel daran liegt, so will ich euch ein Land zeigen, wo ihr so viel davon be-kommen knnt, als ihr begehrt. Aber der König dieses Lan-des ist ein mchtiger Herr, und wenn ihr ihn angreisen wollt, mt ihr viel zahlreicher sein." Der Indianer meinte Peru. Nach seiner Versicherung lag es sechs Sonnen oder Tage-reisen nach Mittag hin, wo ein neues Weltmeer beginne, von dem das Goldland begrenzt werde. Balboa vermutete mit Recht, da dies das Meer sei, welches Kolumbus hier zwar gesucht, aber nicht gefunden hatte, und auf welchem man durch eine westliche Fahrt nach Ostindien kommen knnte. Mit 190 Gefhrten machte er sich auf, den Weg nach dem gezeigten Goldlande zu verfolgen, auf welchem ihn der junge Kazike und tausend Indianer, welche den Spaniern Lebensmittel zutrugen, begleiteten. Die khnen Abenteurer hatten mit unsg-lichen Beschwerden und Hindernissen zu kmpfen. Der Weg ging durch Morste, dicht verwachsene Wlder, hohe Berge voll zahlloser Schlangen und giftigen Ungeziefers; hier und da stell-ten sich ihnen Kaziken mit ihren Leuten bewaffnet entgegen, um sie vom weiteren Vordringen abzuhalten. Sie wurden an-gegriffen und durch die Wirkungen des Schiegewehrs sowie durch gewaltige Hunde, die man auf sie hetzte, besiegt und zu-rckgeschlagen. Indes waren aus den sechs Sonnen schon fnf-undzwanzig geworden, und doch hatte man trotz aller Anstrengun-gen an manchen Tagen kaum eine Meile Weges zurcklegen kn-nen. Endlich kamen sie an einen hohen Berg. Die Indianer deuteten ihnen an, wenn sie den erstiegen htten, wrden sie den Ozean vor sich liegen sehen. Balboa wollte sich die Ehre, eine solche Entdeckung zuerst gemacht und das Entzcken darber zuerst genossen zu haben, von keinem anderen streitig machen lassen. Er stieg ganz allein auf den Gipfel des Berges: und vor seinen freudetrunkenen Blicken lag das unermeliche Weltmeer ausgebreitet. Er fiel auf die Knie und dankte Gott fr diese Entdeckung. Nun lieen sich auch seine Gefhrten nicht mehr lnger halten, sie erstiegen gleichfalls die Hhe

8. Erzählungen aus der neuen Geschichte - S. 40

1882 - Oldenburg : Stalling
40 art Rckzug, obschon ihm eine feindliche Stckkugel den halben Schenkel wegri; er verharrte auf dem Verdecke und fuhr fort, seine Befehle zu erteilen, bis eine zweite Kugel ihn ttete. Der Rest der Mannschaft verteidigte sich noch, bis alle verwundet und die Pulvervorrte aufgegangen waren. Den heldenmtig gefallenen Sohn rchte Almeida durch einen glnzenden Sieg. Nachdem er Verstrkungen aus Portugal erhalten hatte, brachte er der mohammedanischen Flotte eine solche Niederlage bei, da dieselbe fast gnzlich vernichtet wurde (1509). Noch in demselben Jahre wurde er nach Portugal zurckgerufen und hatte nach so groen Thaten in Indien das Unglck, auf der Rckreise an der afrikanischen Kste von wilden Hottentotten erschlagen zu werden. Dem Almeida folgte in der Statthalterschaft Alfons von Alboqiterque. Schon ehe er diese Wrde erhielt, eroberte er die Insel Ormus, am Eingang des persischen Meer-busens, den allgemeinen Stapelplatz der persischen, arabischen und gyptischen Kaufleute. Der Beherrscher dieser Insel hatte bisher dem Perserknige Tribut zahlen mssen. Als er fragte, wie er es von nun an mit diesem Tribut halten solle, schickte ihm Alboquerque einige Degenspitzen und Kanonenkugeln, mit dem Bedeuten, diese solle er den persischen Gesandten berreichen und dabei sagen, in solcher Mnze bezahlten die Schutz-genossen des Knigs von Portugal, wenn ein anderer ihnen Tribut abforderte. Er hatte schon eine Festung erbaut, welche die beiden Hfen der Insel beschtzte, als ihn die Eifersucht der Seinigen und die Treulosigkeit des Knigs zwang, bte Insel wieber den Mohammedanern zu berlassen. Nachdem auch ein zweiter Zug gegen die Insel miglckt war, schwur er im Weggehen, sich nicht eher den Bart abnehmen zu lassen, als bis er Ormus wieder gewonnen htte. Als er Unterknig geworden war, ging er stets mit dem khnen Gedanken um, den Portugiesen bte Herrschaft an den Ksten und in den Gewssern von Jnbien zu verschaffen. Mit groer Weisheit whlte er Goa, das aus einer kleinen Insel in der Mitte der malabarischert Kste liegt, zum Mittel-Punkt des portugiesischen Handels. Die Stadt ward einge-nommen (1510), aber bald erschien ein Vasall des Knigs von Dekan und belagerte die Portugiesen. Alboquerque mute die Stadt rumen und sich auf seine Schiffe begeben, bis

9. Erzählungen aus der neuen Geschichte - S. 41

1882 - Oldenburg : Stalling
41 ihn die Ankunft von Verstrkungen aus Europa in den Stand setzte, einen abermaligen Angriff zu machen. Im November 1510 eroberte er Goa zum zweiten Male, und traf nun -alle Anstalten, um es zu erhalten und zum Hauptsitze der portugiesischen Macht in Ostindien zu erheben. Im nchsten Jahre (1511) unternahm er einen Zug gegen Malacca. Die Stadt wurde durch zahlloses Geschtz verteidigt, dennoch gelang es den 800 Portugiesen durch die auero^>entlichste Anstrengung sie zu nehmen. Alboquerque machte ungeheure Beute, erffnete Handelsverbindungen mit Java und Sumatra, und ein Teil der Flotte drang weiter vor und eroberte die Molucken, das Vaterland der feinsten Gewrze. Von allen Seiten erschienen Gesandtschaften, und die Fürsten von nah und fern wetteiferten gleichsam mit ein-ander, sich um die Freundschaft Alboquerques und des Knigs von Portugal zu bewerben. Jetzt erst kam -Alboquerque auf seinen alten Plan zu-rck, Ormus wegzunehmen und dadurch den Mohammedanern den Weg nach Indien ganz zu verschlieen. Sein schnee-weier Bart war indes so lang geworden, da er ihm bis der den Grtel hinabreichte. Er rckte 1515 vor die Stadt und beschlo mit ihrer Eroberung die lange Reihe seiner glnzenden Thaten. Denn als er nach Goa zurcksegeln wollte, erhielt er vom König seine Entlassung; ein Mensch, den er selbst zur Strafe nach Portugal zurckgeschickt hatte, wurde zu seinem Nachfolger bestimmt. Diese Nachricht krnkte ihn tief, und schon entkrftet von einer gefhrlichen Krank-heit, wollte er gern Goa noch einmal sehen. Er sah es und entschlummerte kurz vorher, ehe sein Schiff in den Hafen einlief, den 16. September 1515. Alboquerque war von schner Gestalt, seine Zge waren freundlich und einnehmend, im Zorn aber war sein Blick furchtbar. Im Umgang war er munter und angenehm und sehr reich an witzigen Einfllen. Seine Soldaten betrauerten ihn als ihren Vater, die Bewohner der von ihm bezwungenen Städte verdankten ihm die Einfhrung besserer Gesetze und einer guten Ordnung, die besiegten Völker rhmten dankbar seine Menschlichkeit und Migung, und es hat wenig Helden gegeben, in denen so groe Kraft mit so vieler Gte vereinigt war. Viele Jahre nach seinem Tode wnschte man seine

10. Deutschlands Hauptverkehrsländer - S. 90

1906 - Berlin : Mittler
90 günstigen Vorbedingungen, fruchtbarer Boden und mildes Klima, vorhanden sind. 44 vh. des Bodens dienen dem Ackerbau, 31 vh. als Wiesen und Weiden der Viehzucht. Die wertvollsten Boden baubezirke sind die kleineren Inseln : Laaland, Langeland und Falster, sowie der größte Teil Seelands und die Ostküste Jütlands. Seeland ist die eigent- liche Kornkammer Dänemarks. Getreide, und zwar Hafer, Gerste, Roggen und etwas Weizen, ferner Zuckerrüben, Futterkräuter und Hülsen- früchte sind die wichtigsten Erzeugnisse. Die Viehzucht, begünstigt durch ausgedehnte Weiden und den Anbau von Futterrüben und -kräutern, wird äußerst rationell betrieben und bildet daher den Glanzpunkt der Erwerbs- quellen. Die zahlreichen Molkereigenossenschaften sind für andere Länder vielfach vorbildlich geworden. Die Zahl der Rinder ist sehr bedeutend; Mastvieh und Butter (jährlich etwa 1,4 —1,5 Millionen Zentner) gelangen zur Ausfuhr. Auch die Pferdezucht ist berühmt. Die Seefischerei liefert Lachse, Hummern und Austern. Ii. Bergbau und Industrie. Der Bergbau ist unbedeutend. Bornholm bringt Granit, Jiitland Ton, Kalk und Bernstein, Seeland Kreide zur Ausfuhr. Die dänische Industrie ist infolge des Mangels an Kohlen und Wasserkräften wenig entwickelt. Nur in der Hauptstadt Kopenhagen haben einzelne Zweige wie Schiffbau, Handschuh-, Porzellan- und Tonwaren- fabrikation größere Bedeutung erlangt. Auch die Mehl- und Biererzeugung ist beachtenswert. C. Verkehr und Handel. I. Verkehrswege. Seeverkehr. Außenhandel. Allgemeines. Dänemark hat trotz seiner günstigen Lage seine Stellung im Weltverkehr, die es vor Jahrhunderten inne hatte, nicht behaupten können. Die Erschütterung der See- machtstellung Dänemarks durch die Engländer (1807), der Verlust Norwegens (1814) und endlich die Abtretung von Schleswig-Holstein (1864) haben seinen Anteil am Weltverkehr
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