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1. Das Deutsche Reich - S. 146

1905 - Berlin : Mittler
146 — Von da ab wußten sich Venedig und Genua die Vorherrschaft im Handel mit dem Orient zu verschaffen und Konstantinopel die Vermittlerrolle zu entreißen. An Stelle der Donaulinie kamen die Alpenstraßen über den Brenner, Julier und Septimer zu großer Bedeutung. Die Hansa. Ahnlich wie auf dem Mittelmeer entwickelte sich ein reges Handels- und Verkehrsleben auf der Ostsee. Im Ib. und 14. Jahr- hundert lag der Ostseehandel vollständig in den Händen der Hansa, eines Städtebundes, der zur Sicherung gemeinsamer Handels- und Seefahrts- interessen geschlossen wurde. Die Führerin dieses mächtigen Bundes, der seine Handelsbeziehungen nach Kußland, Polen, Dänemark, Schweden und Norwegen, England, den Niederlanden und später auch nach dem Süden ausdehnte, war Lübeck. Die Hansa wurde mit der Zeit so mächtig, daß sie Kriege führen konnte, und Könige sich um ihre Gunst bewarben. Zur Blütezeit der Hansa war Deutschland nicht nur politisch der mächtigste Staat Europas, sondern zugleich auch der erste Handelsstaat. 16. bis 18. Jahrhundert. Während die westeuropäischen Staaten infolge der Entdeckung Amerikas und des Seeweges nach Ostindien zu hoher Blüte gelangten, begann der allmähliche Verfall des deutschen Außenhandels. Die Macht der Hansa wurde durch die aufstrebenden Seestaaten und durch innere Zwistigkeiten gebrochen. Ein Handels- gebiet nach dem andern ging ihr verloren. Auch der süddeutsche Handel wurde lahmgelegt, verloren doch Venedig und Genua mit der Entdeckung des Seeweges nach Ostindien ihre Bedeutung für den Handel mit dem fernen Orient. Mit dem Bückgange auf kommerziellem Gebiete war der Zerfall Deutschlands auf politischem Gebiete verbunden. Die Auflösung in machtlose Kleinstaaten und religiöse Streitigkeiten be- siegelten seine Bedeutungslosigkeit für Weltpolitik und Welthandel. Deutsch- land bildete nur noch einen Schatten seiner einstigen Größe. Der dreißig- jährige Krieg richtete vollständig zugrunde, was noch übrig geblieben war. Landwirtschaft, Gewerbe, Bergbau und Bürgertum waren vernichtet. Im 18. Jahrhundert macht sich endlich wieder eine allmähliche Besserung in den wirtschaftlichen Verhältnissen Deutschlands bemerkbar. Die industrielle Produktion fängt an sich zu heben, und mit ihr wird eine mehr und mehr zunehmende Ausfuhr an Lernen, Tuchen, Metallwaren, Schwarzwälder Uhren und Nürnberger Kurzwaren möglich. An Stelle der Ostsee erlangt die Nordsee und mit ihr Hamburg und Bremen mehr und mehr Bedeutung für den deutschen Seehandel und für die Einfuhr an Kaffee, Tee, Reis, Zucker, Tabak und anderen ausländischen Waren. Während die genannten Seestädte die Einfuhr nach Norddeutschland vermittelten, versorgte Holland Süddeutschland mit Kolonialprodukten. Die zweite Blütezeit des deutschen Welthandels. Nach der Los- reißimg der englischen Kolonien vom Mutterlande im letzten Viertel des 18. Jahrhunderts entstand durch Vermittlung Hamburgs und Bremens bald ein reger Handelsverkehr zwischen Deutschland und der nordameri- kanischen Union. Derselbe erfuhr- aber durch die von Napoleon I. ver- hängte Kontinentalsperre eine jähe Unterbrechung, und für längere Zeit war der deutsche Außenhandel lahmgelegt. Allerdings hielt sie auch die englische Konkurrenz fern, was für die Entwicklung der deutschen Industrie von großem Vorteil war. Als dami die früheren Beziehungen zum Aus- lande durch die Vermittlung der Hansastädte wieder in Fluß kamen, er- wies sich die deutsche Industrie auf den verschiedensten Gebieten sehr

2. Erzählungen aus der neuesten Geschichte (1815 - 1881) - S. 505

1877 - Oldenburg : Stalling
505 gestelltes Ultimatum (24. Nov. 1861) wurde keiner Antwort gewrdigt. Nun langte zuerst ein spanisches Corps an und besetzte Veracruz, und im Januar 1862 folgten Franzosen und Englnder. Aber die 6000 Spanier unter General Prim, Grasen von Reus, 3000 Franzosen, zu denen spter eine Verstrkung unter General Grafen Lorencez stie, und 1000 englische Seesoldaten reichten nicht hin, um einen so groen Staat wie Mexico zu unterwerfen. Da sie in der kleinen und ungesunden Hafenstadt kein Unterkommen finden konnten, so rckten die Franzosen und Spanier in die in einem gesunden Klima gelegenen Städte Cordova, Orizaba und Techuacan, während die Englnder sich wieder einschifften (April 1862), sowohl um den tdtlichen Einflssen des Klimas zu entgehen, als auch um den weiter sich entwickelnden Plnen Napoleons Iii. nicht frderlich zu sein. Bald folgten ihnen auch die Spanier (Mai 1862). Napoleon hatte nmlich mit dem von Juarez verbannten General Almonte den Plan verabredet, in Mexico eine Monarchie zu grnden und die Krone dem streichischen Erz-herzog Ferdinand Maximilian, dem ltesten Bruder des Kaisers Franz Joseph, anzutragen, wozu Spanien und England ihre Mitwirkung versagten. Napoleon hoffte auf diese Weise Handelsvortheile fr Frankreich zu gewinnen, vielleicht auch durch Abtretung einer mexicanischen Provinz in Amerika festen Fu zu fassen, besonders aber, durch Grndung eines Thrones seiner Dynastie neuen Glanz zu verleihen und die Aufmerksamkeit der Franzosen von den heimischen Zustnden abzulenken. Er rechnete dabei auf eine Massenerhebung der mexicanischen Bevlkerung gegen Juarez und auf einen Sieg der confderirten Staaten der die Union in Nordamerika. Aber beide Berechnungen erwiesen sich als trgerisch. Der franzsische General Lorencez rckte mit nur 5000 Mann gegen Puebla vor, mute sich jedoch nach wiederholten Gefechten vor der 12,000 Mann starken mexicanischen Armee nach Orizaba zurckziehen, schlug aber hier den Angriff des mexicanischen Generals Ortega zurck. Napoleon sandte den General Forey mit einem 45,000 Mann starken Heere nach Mexico. Doch fiel Puebla, welches Ortega heldenmtig vertheidigte, erst nach dreimonatlicher Belagerung (17. Mai

3. Erzählungen aus der neuen Geschichte - S. 9

1882 - Oldenburg : Stalling
Da sich Kolumbus zunchst an seine Vaterstadt Genua gewandt habe, um dieser die Ehre und Vorteile seiner Unter-nehmung zuzuwenden, ist eine Annahme, die um so weniger Glauben verdient, als Genua in seinem damaligen Verfall es nicht wagen durfte, auf ein Unternehmen einzugehen, durch das es notwendig in Hndel mit der portugiesischen Seemacht verwickelt worden wre. Kolumbus begab sich vielmehr an den Hof nach Lissabon, um diesem seinen Entwurf vorzulegen, da sich Portugal gerade damals in Unternehmungen dieser Art mehr als irgend ein anderer Staat einlie. Hier wurden seine Vorschlge mit der grten Aufmerksamkeit angehrt, aber nachdem man ihm seinen ganzen Plan entlockt hatte, machte man sich, wie es heit, der niedertrchtigsten Treu-losigkeit gegen ihn schuldig. Man beschlo, ihm die Ehre der Entdeckungen zu rauben, rstete schnell ein Schiff aus und trug einem andern Seehauptmann auf, den bezeichneten Weg zu verfolgen. .Allein dieser war nicht von dem Geiste i>es Kolumbus beseelt, kehrte nach einer kurzen Fahrt wieder um und versicherte, der ganze Plan sei ebenso unvernnftig als gefhrlich. Voll des tiefsten Unwillens der diesen Betrug verlie Kolumbus Portugal und wandte sich nun nach Madrid an den spanischen Hof. Da er jedoch besorgte, da sein Vor-schlag auch hier verworfen wrde, so schickte er seinen Bruder Bartholomus, dem er alle seine Gedanken mitgeteilt hatte, nach England, um zu versuchen, ob er nicht dort etwas ausrichten knnte. In Spanien herrschten damals Ferdinand der Katholische von Aragonien und Jsabella von Castilien, welche ihre ganze Kraft auf die Bekmpfung der Mauren im sdlichen Spanien richteten. Dieser Krieg war dem Unternehmen des Kolumbus nicht gnstig. Dennoch wurde er am Hofe mit aller Achtung aufgenommen, und sein Plan einem Ausschusse von gelehrten Mnnern und Geistlichen zur Prfung bergeben. Von diesen mute er die abgeschmacktesten Einwendungen hren. Der eine behauptete, das Meer zwischen Europa und Indien sei so unermelich, da man auch bei der glcklichsten Fahrt wenigstens drei Jahre brauche, um von Europa aus nach dem nchsten Festlande zu segeln. Ein anderer meinte, wenn man da so weit herumsegeln wollte, so mte man ja zuletzt immer

4. Erzählungen aus der neuen Geschichte - S. 37

1882 - Oldenburg : Stalling
37 keine rohen Neger, sondern lebten in blhendem Wohlstande, hatten Städte, Manufakturen, Handel und Ackerbau, und ihr König war von einem prchtigen Hofstaat umgeben. Ein Kaufmann aus Tunis, der sich des Handels wegen hier auf-hielt, freute sich sehr, hier so unvermutet Europer zu finden. Gama lie sich durch ihn dem Samorin oder König von Ca-licut vorstellen und hatte schon die Hoffnung ein vorteilhaftes Bndnis zu stnde zu bringen, als die Mohammedaner, welche von einem solchen Verein den grten Nachteil fr ihren indischen Handel frchten muten, aus Neid das gute Einvernehmen strten; sie machten die Portugiesen verdchtig, als kmen sie,, dem König das Reich zu rauben, so da Gama am Ende froh war, mit dem Leben und seinen Schiffen entrinnen zu knnen. Er segelte schnell nach Melinda, von da um das Kap nach Europa zurck und lief den 29. August 1499 in den Tajo ein. Schon im folgenden Jahre sandte König Emanuel eine Flotte von dreizehn Schiffen aus unter den Befehlen des Admirals Cabral, der den Auftrag erhielt, wenn gtliche Unterhandlungen nichts fruchten sollten, durch Waffengewalt festen Fu in Indien zu fassen, und das Christentum mit Gte oder Gewalt auszubreiten. Cabral hielt sich auf dieser Reise westlicher als sein Vorgnger und fand Brasilien in Sdamerika. Er nahm das Land mit den gewhnlichen Feierlichkeiten fr den König von Portugal in Besitz und fertigte eins seiner Schiffe mit der Botschaft nach Lissabon ab. Mit den brigen brach er am 15. Mai 1500 von Brasilien auf und wandte sich nach dem Vorgebirge der guten Hoffnung. Auf diesem Wege ereilte ihn ein entsetzlicher Sturm, und er hatte den Schmerz, mehrere seiner Schiffe und mit diesen den Entdecker des Kaps, Bartholomus Diaz, vor seinen Augen vom Meere verschlungen zu sehen. Nach vielen Gefahren erreichte er endlich mit nur noch sechs Schiffen Melinda, und am 13. September lief er in den Hafen von Calicut ein. Er hatte eine Zusammenkunft mit dem Samorin und erklrte ihm, da er hergesandt sei, fr Gold und Silber indische Ware einzukaufen und bat um eine Niederlage fr diese Waren. Der Samorin gewhrte dies anfangs, aber durch die Rnke der Mohammedaner entstanden bald wieder Zwistigkeiten. Die Portugiesen wurden in dem eingerumten

5. Erzählungen aus der neuen Geschichte - S. 39

1882 - Oldenburg : Stalling
39 Festung geschickt. Die Zeit endeckte seine Unschuld; man gab ihn frei, dachte aber nicht weiter an seine vormaligen Ver-dienste und lie ihn in Armut sterben. Vi. Francesco de Almeida, Alfons von Albo-qnerqne, Statthalter in Ostindien. Im Jahre 1505 wurde eine aus zwei und zwanzig Schiffen bestehende Flotte nach Ostindien geschickt, unter dem Oberbefehl des.francesco de Almeida. Er hatte den Auftrag, an einigen geeigneten Stellen Festungen anzulegen und dann den Titel eines Unterknigs anzunehmen. Er ntigte die indischen Fürsten, die Oberhoheit des Knigs von Portugal anzuerkennen, Zins zu entrichten, und die Anlage von Faktoreien, ja sogar von Citadellen, in ihren eigenen Hauptstdten zu gestatten. Auch zwangen die Portugiesen die Eingeborenen, ihnen zu bestimmten Preisen zu verkaufen, und keine anderen Kufer zuzulassen, bis sie selbst hinlnglich mit Vorrten versehen wren. Es war natrlich, da diese Beschrnkungen den grten Unwillen der Inder erregten und in ihnen die Begierde erweckten, das verhate Joch der Frem-den abzuschtteln. Doch alle ihre Versuche vermochten gegen die unwiderstehliche Tapferkeit Almeidas und seiner Krieger nichts auszurichten. Sein Sohn Lorenzo war der erste Por-tugiese, der nach Ceylon, dem Vaterlande des Zimts, kam und erwarb unsterblichen Heldenruhm. An der Spitze von elf Schiffen trieb er zweihundert feindliche in die Flucht, die der Samorin mit Anstrengung aller seiner Krfte ihm ent-gegengestellt hatte. Dieser indische Fürst erwartete jetzt von dem Sultan gyptens und Syriens wirksamen Beistand, der durch den Handel der Portugiesen keinen geringen Schaden erlitt. Da auch die Venetianer ihren Handel durch die Por-tugiesen, welche den persischen und arabischen Meerbusen zu sperren suchten, gefhrdet sahen, so untersttzten sie den Sul-tan von gypten durch allerlei Kriegsbedrfnifse. Nun sandte der Sultan eine Flotte in die indischen Gewffer. Lorenzo, Almeidas Sohn, zog ihr an der Spitze einiger Schiffe ent-gegen. Seine Lage wurde gefhrlich, dennoch dachte er nicht

6. Erzählungen aus der neuen Geschichte - S. 6

1882 - Oldenburg : Stalling
6 er sich um sein Vaterland und um die Welt unsterbliche Ver-dienste erworben und das kleine Knigreich Portugal zu einem der angesehensten Lnder Europas erhoben hatte. Die Ge-schichte nennt ihn den Seefahrer. Nach seinem Tode erkaltete der Eifer fr Entdeckungsreisen etwas; das Gold von Guinea war nun das Ziel aller Meerfahrten, und nur was hier in der Nhe lag, ward gelegentlich entdeckt. So fand man (1472) die Prinzeninsel und die Inseln St. Thomas und Anobon, dicht um den quator. Indessen war man hiermit der die Linie (den quator) hinausgekommen, wo-durch das Vorurteil widerlegt war, als sei die heie Zone in ihrer Mitte vor Hitze unbewohnbar. Einen neuen Aufschwung gewannen die Entdeckungsreisen, als in Portugal König Johann Ii. zur Regierung karrt (1481), der Heinrichs Plne mit gleichem Eifer aufnahm und aus-fhrte. Seineschiffe entdeckten (1484) die Knigreiche Benin und Congo auf der sdlichen Halbkugel, und man hrte mit Freuden, da sich Afrika gegen Sden nicht erweitere, wie es auf alten Karten abgebildet war, sondern da es sich immer mehr sdostwrts abschrge. Um so lebhafter erwachte wieder die Hoffnung, man knne die sdlichste Spitze Afrikas erreichen, dieselbe umschiffen und auf diese Weise zur See nach Indien gelangen. Art der Spitze eines kleinen Ge-schwaders unternahm der khne Bartholomus Diaz eine neue Reise und umsegelte die Sdspitze Afrikas (1487), aber weiter vorzubringen verhinderten ihn Meutereien unter seinen Leuten, die sich frchteten, auf dem unbekannten Meere Hungers zu sterben. Er trat daher die Rckfahrt an und nannte jenes Vorgebirge von den Strmen, die er bei der ersten Umsegelung hatte ausstehen mssen, das strmische Vorgebirge. Als aber nach seiner Ankunft König Johann Ii. die frohe Nachricht erhielt, rief er voll freudigen Vertrauens: Nein, es heie das Vorgebirge der guten Hoffnung, jetzt ist der Seeweg nach Indien gefunden!" Dieser Name ist der herrschende geblieben, und weitere Fahrten haben ge- -zeigt, da die Hoffnung des Knigs wohlbegrndet war.

7. Erzählungen aus der neuen Geschichte - S. 31

1882 - Oldenburg : Stalling
31 gierde der Spanier nach Gold und holte einen groen Vorrat dieses in seinen Augen wertlosen Metalles hervor, um ihnen ein Geschenk damit zu machen. Als er nun vollends sah, wie die Spanier beim Abwgen des Goldes unter einander in Zank gerieten, sagte^er: Ihr Habtunrecht, euch solchen Tandes wegen zu zanken; wenn euch aber wirklich so viel daran liegt, so will ich euch ein Land zeigen, wo ihr so viel davon be-kommen knnt, als ihr begehrt. Aber der König dieses Lan-des ist ein mchtiger Herr, und wenn ihr ihn angreisen wollt, mt ihr viel zahlreicher sein." Der Indianer meinte Peru. Nach seiner Versicherung lag es sechs Sonnen oder Tage-reisen nach Mittag hin, wo ein neues Weltmeer beginne, von dem das Goldland begrenzt werde. Balboa vermutete mit Recht, da dies das Meer sei, welches Kolumbus hier zwar gesucht, aber nicht gefunden hatte, und auf welchem man durch eine westliche Fahrt nach Ostindien kommen knnte. Mit 190 Gefhrten machte er sich auf, den Weg nach dem gezeigten Goldlande zu verfolgen, auf welchem ihn der junge Kazike und tausend Indianer, welche den Spaniern Lebensmittel zutrugen, begleiteten. Die khnen Abenteurer hatten mit unsg-lichen Beschwerden und Hindernissen zu kmpfen. Der Weg ging durch Morste, dicht verwachsene Wlder, hohe Berge voll zahlloser Schlangen und giftigen Ungeziefers; hier und da stell-ten sich ihnen Kaziken mit ihren Leuten bewaffnet entgegen, um sie vom weiteren Vordringen abzuhalten. Sie wurden an-gegriffen und durch die Wirkungen des Schiegewehrs sowie durch gewaltige Hunde, die man auf sie hetzte, besiegt und zu-rckgeschlagen. Indes waren aus den sechs Sonnen schon fnf-undzwanzig geworden, und doch hatte man trotz aller Anstrengun-gen an manchen Tagen kaum eine Meile Weges zurcklegen kn-nen. Endlich kamen sie an einen hohen Berg. Die Indianer deuteten ihnen an, wenn sie den erstiegen htten, wrden sie den Ozean vor sich liegen sehen. Balboa wollte sich die Ehre, eine solche Entdeckung zuerst gemacht und das Entzcken darber zuerst genossen zu haben, von keinem anderen streitig machen lassen. Er stieg ganz allein auf den Gipfel des Berges: und vor seinen freudetrunkenen Blicken lag das unermeliche Weltmeer ausgebreitet. Er fiel auf die Knie und dankte Gott fr diese Entdeckung. Nun lieen sich auch seine Gefhrten nicht mehr lnger halten, sie erstiegen gleichfalls die Hhe

8. Erzählungen aus der neuen Geschichte - S. 41

1882 - Oldenburg : Stalling
41 ihn die Ankunft von Verstrkungen aus Europa in den Stand setzte, einen abermaligen Angriff zu machen. Im November 1510 eroberte er Goa zum zweiten Male, und traf nun -alle Anstalten, um es zu erhalten und zum Hauptsitze der portugiesischen Macht in Ostindien zu erheben. Im nchsten Jahre (1511) unternahm er einen Zug gegen Malacca. Die Stadt wurde durch zahlloses Geschtz verteidigt, dennoch gelang es den 800 Portugiesen durch die auero^>entlichste Anstrengung sie zu nehmen. Alboquerque machte ungeheure Beute, erffnete Handelsverbindungen mit Java und Sumatra, und ein Teil der Flotte drang weiter vor und eroberte die Molucken, das Vaterland der feinsten Gewrze. Von allen Seiten erschienen Gesandtschaften, und die Fürsten von nah und fern wetteiferten gleichsam mit ein-ander, sich um die Freundschaft Alboquerques und des Knigs von Portugal zu bewerben. Jetzt erst kam -Alboquerque auf seinen alten Plan zu-rck, Ormus wegzunehmen und dadurch den Mohammedanern den Weg nach Indien ganz zu verschlieen. Sein schnee-weier Bart war indes so lang geworden, da er ihm bis der den Grtel hinabreichte. Er rckte 1515 vor die Stadt und beschlo mit ihrer Eroberung die lange Reihe seiner glnzenden Thaten. Denn als er nach Goa zurcksegeln wollte, erhielt er vom König seine Entlassung; ein Mensch, den er selbst zur Strafe nach Portugal zurckgeschickt hatte, wurde zu seinem Nachfolger bestimmt. Diese Nachricht krnkte ihn tief, und schon entkrftet von einer gefhrlichen Krank-heit, wollte er gern Goa noch einmal sehen. Er sah es und entschlummerte kurz vorher, ehe sein Schiff in den Hafen einlief, den 16. September 1515. Alboquerque war von schner Gestalt, seine Zge waren freundlich und einnehmend, im Zorn aber war sein Blick furchtbar. Im Umgang war er munter und angenehm und sehr reich an witzigen Einfllen. Seine Soldaten betrauerten ihn als ihren Vater, die Bewohner der von ihm bezwungenen Städte verdankten ihm die Einfhrung besserer Gesetze und einer guten Ordnung, die besiegten Völker rhmten dankbar seine Menschlichkeit und Migung, und es hat wenig Helden gegeben, in denen so groe Kraft mit so vieler Gte vereinigt war. Viele Jahre nach seinem Tode wnschte man seine

9. Deutschlands Hauptverkehrsländer - S. 90

1906 - Berlin : Mittler
90 günstigen Vorbedingungen, fruchtbarer Boden und mildes Klima, vorhanden sind. 44 vh. des Bodens dienen dem Ackerbau, 31 vh. als Wiesen und Weiden der Viehzucht. Die wertvollsten Boden baubezirke sind die kleineren Inseln : Laaland, Langeland und Falster, sowie der größte Teil Seelands und die Ostküste Jütlands. Seeland ist die eigent- liche Kornkammer Dänemarks. Getreide, und zwar Hafer, Gerste, Roggen und etwas Weizen, ferner Zuckerrüben, Futterkräuter und Hülsen- früchte sind die wichtigsten Erzeugnisse. Die Viehzucht, begünstigt durch ausgedehnte Weiden und den Anbau von Futterrüben und -kräutern, wird äußerst rationell betrieben und bildet daher den Glanzpunkt der Erwerbs- quellen. Die zahlreichen Molkereigenossenschaften sind für andere Länder vielfach vorbildlich geworden. Die Zahl der Rinder ist sehr bedeutend; Mastvieh und Butter (jährlich etwa 1,4 —1,5 Millionen Zentner) gelangen zur Ausfuhr. Auch die Pferdezucht ist berühmt. Die Seefischerei liefert Lachse, Hummern und Austern. Ii. Bergbau und Industrie. Der Bergbau ist unbedeutend. Bornholm bringt Granit, Jiitland Ton, Kalk und Bernstein, Seeland Kreide zur Ausfuhr. Die dänische Industrie ist infolge des Mangels an Kohlen und Wasserkräften wenig entwickelt. Nur in der Hauptstadt Kopenhagen haben einzelne Zweige wie Schiffbau, Handschuh-, Porzellan- und Tonwaren- fabrikation größere Bedeutung erlangt. Auch die Mehl- und Biererzeugung ist beachtenswert. C. Verkehr und Handel. I. Verkehrswege. Seeverkehr. Außenhandel. Allgemeines. Dänemark hat trotz seiner günstigen Lage seine Stellung im Weltverkehr, die es vor Jahrhunderten inne hatte, nicht behaupten können. Die Erschütterung der See- machtstellung Dänemarks durch die Engländer (1807), der Verlust Norwegens (1814) und endlich die Abtretung von Schleswig-Holstein (1864) haben seinen Anteil am Weltverkehr

10. Deutschlands Hauptverkehrsländer - S. 154

1906 - Berlin : Mittler
— 154 — (Kamerun), Loando, Benguela, Swakopmund und Kapstadt. Den Verkehr mit unseren westafrikanischen Kolonien besorgt die Woermannlinie von Hamburg aus. — Mit den belebtesten Häfen des Indischen Ozeans, Suez, Tanga, Daressalam, Zanzibar, Mozambique, Beira, Durban, East London und Port Elisabeth unterhält die deutsche Ostafrikalinie in ihren östlichen und westlichen Rundfahrten um Afrika regelmäßige Verbindung. Die Schiffe des Norddeutschen Lloyd, der Hamburg—amerika- linie und der deutschen Levantelinie laufen die afrikanischen Häfen des Mittelmeeres an (Algier, Tunis, Tripolis, Bengasi, Alexandrien, Port Said u. a. m.). Ii. Deutschlands Handelsverkehr. a. Mit den Staaten und Kolonien Nordafrikas. 1. Ägypten. Allgemeines. Ägypten (1 Mill, qkm mit 9,8 Mill. Einwohnern) gehört zwar wie Tripolis zur afrikanischen Türkei, der Vizekönig (Khedive) ist aber fast selbständig und steht unter dem Schutze Englands, das sich um die wirtschaftliche Entwicklung des Landes große Verdienste erworben hat. Das einzige große Gewerbe der größtenteils mohammedanischen Be- völkerung ist die Landwirtschaft, welche Weizen, Baumwolle, Mais, Zuckerrohr, ferner Bohnen, Reis, Gerste, Hirse und Gartengewächse in reicher Menge liefert. I )ic außerordentliche Fruchtbarkeit des Niltales ist auf die regelmäßigen Überschwemmungen des Nil, der den „Lebensnerv" von ganz Ägypten bildet, zurückzufuhren. Das Nildelta ist durch ein weitverzweigtes Kanalnetz urbar gemacht worden. Die Verkehrsver- hältnisse des Landes erfreuen sich einer fortschreitenden Entwicklung, und der Außenhandel nimmt beständig zu. Deutsch-ägyptischer Handelsverkehr. Für die Einfuhr aus Ägypten in das deutsche Zollgebiet, die im Jahre 1903 über 57 Mill. Mark betrug und sich im letzten Jahrzehnt fast ununterbrochen gesteigert hat, kommen hauptsächlich rohe Baumwolle (48,5 Mill.), Zigaretten (5,5 Mill.), Gummi arabicum und Zwiebeln in Betracht. Die Ausfuhr nach Ägypten (22,7 Mill. Mark) besteht hauptsächlich aus Erzeugnissen der Textil-, Eisen- und Porzellanindustrie. Den Schiffsverkehr mit Ägypten vermitteln die Ostafrikalinie, die bei ihren Rundfahrten um Afrika den Hafen von Alexandria anläuft, und die Levantelinie, die einen regelmäßigen halbmonatlichen Verkehr mit Ägypten unterhält. 2. Algerien. Der Handelsverkehr des Deutschen Reiches mit Algerien umfaßt in der Einfuhr hauptsächlich natürlichen phosphor-
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