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1. Das Deutsche Reich - S. 146

1905 - Berlin : Mittler
146 — Von da ab wußten sich Venedig und Genua die Vorherrschaft im Handel mit dem Orient zu verschaffen und Konstantinopel die Vermittlerrolle zu entreißen. An Stelle der Donaulinie kamen die Alpenstraßen über den Brenner, Julier und Septimer zu großer Bedeutung. Die Hansa. Ahnlich wie auf dem Mittelmeer entwickelte sich ein reges Handels- und Verkehrsleben auf der Ostsee. Im Ib. und 14. Jahr- hundert lag der Ostseehandel vollständig in den Händen der Hansa, eines Städtebundes, der zur Sicherung gemeinsamer Handels- und Seefahrts- interessen geschlossen wurde. Die Führerin dieses mächtigen Bundes, der seine Handelsbeziehungen nach Kußland, Polen, Dänemark, Schweden und Norwegen, England, den Niederlanden und später auch nach dem Süden ausdehnte, war Lübeck. Die Hansa wurde mit der Zeit so mächtig, daß sie Kriege führen konnte, und Könige sich um ihre Gunst bewarben. Zur Blütezeit der Hansa war Deutschland nicht nur politisch der mächtigste Staat Europas, sondern zugleich auch der erste Handelsstaat. 16. bis 18. Jahrhundert. Während die westeuropäischen Staaten infolge der Entdeckung Amerikas und des Seeweges nach Ostindien zu hoher Blüte gelangten, begann der allmähliche Verfall des deutschen Außenhandels. Die Macht der Hansa wurde durch die aufstrebenden Seestaaten und durch innere Zwistigkeiten gebrochen. Ein Handels- gebiet nach dem andern ging ihr verloren. Auch der süddeutsche Handel wurde lahmgelegt, verloren doch Venedig und Genua mit der Entdeckung des Seeweges nach Ostindien ihre Bedeutung für den Handel mit dem fernen Orient. Mit dem Bückgange auf kommerziellem Gebiete war der Zerfall Deutschlands auf politischem Gebiete verbunden. Die Auflösung in machtlose Kleinstaaten und religiöse Streitigkeiten be- siegelten seine Bedeutungslosigkeit für Weltpolitik und Welthandel. Deutsch- land bildete nur noch einen Schatten seiner einstigen Größe. Der dreißig- jährige Krieg richtete vollständig zugrunde, was noch übrig geblieben war. Landwirtschaft, Gewerbe, Bergbau und Bürgertum waren vernichtet. Im 18. Jahrhundert macht sich endlich wieder eine allmähliche Besserung in den wirtschaftlichen Verhältnissen Deutschlands bemerkbar. Die industrielle Produktion fängt an sich zu heben, und mit ihr wird eine mehr und mehr zunehmende Ausfuhr an Lernen, Tuchen, Metallwaren, Schwarzwälder Uhren und Nürnberger Kurzwaren möglich. An Stelle der Ostsee erlangt die Nordsee und mit ihr Hamburg und Bremen mehr und mehr Bedeutung für den deutschen Seehandel und für die Einfuhr an Kaffee, Tee, Reis, Zucker, Tabak und anderen ausländischen Waren. Während die genannten Seestädte die Einfuhr nach Norddeutschland vermittelten, versorgte Holland Süddeutschland mit Kolonialprodukten. Die zweite Blütezeit des deutschen Welthandels. Nach der Los- reißimg der englischen Kolonien vom Mutterlande im letzten Viertel des 18. Jahrhunderts entstand durch Vermittlung Hamburgs und Bremens bald ein reger Handelsverkehr zwischen Deutschland und der nordameri- kanischen Union. Derselbe erfuhr- aber durch die von Napoleon I. ver- hängte Kontinentalsperre eine jähe Unterbrechung, und für längere Zeit war der deutsche Außenhandel lahmgelegt. Allerdings hielt sie auch die englische Konkurrenz fern, was für die Entwicklung der deutschen Industrie von großem Vorteil war. Als dami die früheren Beziehungen zum Aus- lande durch die Vermittlung der Hansastädte wieder in Fluß kamen, er- wies sich die deutsche Industrie auf den verschiedensten Gebieten sehr

2. Erzählungen aus der neuen Geschichte - S. 32

1882 - Oldenburg : Stalling
32 und teilten die Wonne ihres begeisterten Fhrers. Dann stieg Balboa zur Kste hinab, ging mit Schwert und Schild-bis an die Brust ins Wasser und nahm das Weltmeer fr den König von Spanien in Besitz (1513). Balboa sand hier mehr Gold und Perlen: auch besttigte sich durch die Eingeborenen die Sage von dem nach Sden gelegenen Goldland. Da aber seine Mannschaft nicht zahl-reich genug, die meisten auch schwach und krank geworden waren, so kehrte er im Anfang des Jahres 1514 nach St. Maria zurck. Eilig schickte er einen Abgeordneten nach Spa-nien mit einem Teile der kostbaren Beute, die er gemacht hatte, und bat um eine Verstrkung von ungefhr tausend Mann, um den Zug in das sdlichere Goldland antreten zu knnen. In Spanien erweckte die Nachricht von seiner Entdeckung un-gemeine Freude, denn man glaubte endlich einen andern See-weg nach Indien gefunden zu haben, als der war, den die Portugiesen entdeckt hatten. Der König Ferdinand handelte gegen den verdienstvollen Balboa eben so ungerecht und mi-trauisch, als einst gegen Kolumbus. Nicht Balboa, sondern ein talentloser Mensch, Namens Pedrarias, ward mit fnfzehn Schiffen und 1200 Soldaten zum Statthalter nach Panama ernannt. Noch fnfzehnhundert andere Spanier hatten sich ihm freiwillig angeschlossen, welche ihre Goldgier zu befriedigen hofften, denn in Spanien ging die Sage, man drfe dort nur ein Netz ins Meer werfen, um Gold zu fangen. Sobald Pedrarias in den Meerbusen von Danen ein-gelaufen war, sandte er einen Offizier ab, um dem Balboa seine Absetzung und die Ernennung eines neuen Statthalters zu melden. Sie trafen ihn in einem groben baumwollenen Wamms, in eben so schlechten Beinkleidern und in Schuhen, die von Bast geflochten waren. Er war eben mit einigen Indianern beschftigt, seine Htte mit Rohr zu decken. So groß auch Balboas Befremden der den unerwarteten Undank war, so sehr auch seine Soldaten, deren Zahl bis auf vier-hundert angewachsen war, in ihn drangen, sein Recht auf diesen Posten mit den Waffen geltend zu machen, so unter-wars er sich doch freiwillig der kniglichen Verfgung und den Befehlen des neuen Statthalters. Die erste That des Pedrarias war, dem Balboa wegen einer frheren Anklage gegen denselben eine Geldstrafe aufzuerlegen. Ii

3. Erzählungen aus der neuen Geschichte - S. 33

1882 - Oldenburg : Stalling
Das ungesunde Klima raffte indes viele Leute des Pe-drarias hinweg. Die brigen durchstreiften das Land, pln-derten und mihandelten die Eingeborenen auf die unmensch-lichste Weise, so da die freundschaftlichen Verhltnisse, welche Balboa mit einigen Kaziken geschlossen hatte, bald zerstrt wurden. König Ferdinand sah endlich seinen Migriff ein: er ernannte den Balboa zum Unterstatthalter in allen an der Sdsee liegenden Lndern und befahl zugleich dem Pedrarias, ihn in allen Unternehmungen zu untersttzen, selbst aber ohne dessen Rat nichts zu unternehmen. Balboa brachte nun unter groen Schwierigkeiten vier kleine Kriegsfahrzeuge, die man Brigantinen nennt, zu-stnde, mit welchen er die Eroberung Perus ausfhren wollte. Eben war er im Begriff, mit seiner Mannschaft abzuziehen, als eine Botschaft von Pedrarias anlangte, die ihn zu einer Unterredung an einem bestimmten Orte aufforderte. Kaum war Balboa dort angekommen, als ihn der hinterlistige Pe-drarias, in dessen Herzen Neid und Eifersucht von neuem erwacht waren, in Fesseln legen lie. Er ward beschuldigt, mit verrterischen Absichten gegen den König und den Statt-Halter umzugehen und zum Tode verurteilt. Alle Spanier, selbst die Richter, flehten um das Leben des Unglcklichen. Vergebens: der verdienstvolle Balboa ward vorgefhrt und ffentlich enthauptet. Der ruchlose Pedrarias unternahm nichts, und der schon vorbereitete Zug unterblieb. Der Ruhm, die lange gesuchte Durchfahrt nach Indien endlich gefunden zu haben, gebhrt dem Portugiesen Ferdi-nand Magalhaens. Er segelte den 10. August 1519 von Sevilla ab, fuhr an der Kste von Sdamerika hinunter und untersuchte jede Bucht. Den 12. Januar 1520 erreichte er die breite Mndung des groen Flusses La Plata. Von hier an hatte er mit gefhrlichen Klippen und rauher Wit-terung zu kmpfen und mute den 31. Mrz m den Hafen St. Julian einlaufen, um den Winter abzuwarten, der be-kanntlich jenseits der Linie in unsere Sommermonate fllt. Hier lernten die Europer zuerst eine Menschengattung kennen, die von ungewhnlicher Leibesgre war, alle an sieben Fu und darber. Die Gesichter waren rot bemalt, um die Augen herum hatten sie gelbe Streifen und auf den Backen Stacke, Neue Geschichte. 10. Aufl. 3

4. Erzählungen aus der neuen Geschichte - S. 37

1882 - Oldenburg : Stalling
37 keine rohen Neger, sondern lebten in blhendem Wohlstande, hatten Städte, Manufakturen, Handel und Ackerbau, und ihr König war von einem prchtigen Hofstaat umgeben. Ein Kaufmann aus Tunis, der sich des Handels wegen hier auf-hielt, freute sich sehr, hier so unvermutet Europer zu finden. Gama lie sich durch ihn dem Samorin oder König von Ca-licut vorstellen und hatte schon die Hoffnung ein vorteilhaftes Bndnis zu stnde zu bringen, als die Mohammedaner, welche von einem solchen Verein den grten Nachteil fr ihren indischen Handel frchten muten, aus Neid das gute Einvernehmen strten; sie machten die Portugiesen verdchtig, als kmen sie,, dem König das Reich zu rauben, so da Gama am Ende froh war, mit dem Leben und seinen Schiffen entrinnen zu knnen. Er segelte schnell nach Melinda, von da um das Kap nach Europa zurck und lief den 29. August 1499 in den Tajo ein. Schon im folgenden Jahre sandte König Emanuel eine Flotte von dreizehn Schiffen aus unter den Befehlen des Admirals Cabral, der den Auftrag erhielt, wenn gtliche Unterhandlungen nichts fruchten sollten, durch Waffengewalt festen Fu in Indien zu fassen, und das Christentum mit Gte oder Gewalt auszubreiten. Cabral hielt sich auf dieser Reise westlicher als sein Vorgnger und fand Brasilien in Sdamerika. Er nahm das Land mit den gewhnlichen Feierlichkeiten fr den König von Portugal in Besitz und fertigte eins seiner Schiffe mit der Botschaft nach Lissabon ab. Mit den brigen brach er am 15. Mai 1500 von Brasilien auf und wandte sich nach dem Vorgebirge der guten Hoffnung. Auf diesem Wege ereilte ihn ein entsetzlicher Sturm, und er hatte den Schmerz, mehrere seiner Schiffe und mit diesen den Entdecker des Kaps, Bartholomus Diaz, vor seinen Augen vom Meere verschlungen zu sehen. Nach vielen Gefahren erreichte er endlich mit nur noch sechs Schiffen Melinda, und am 13. September lief er in den Hafen von Calicut ein. Er hatte eine Zusammenkunft mit dem Samorin und erklrte ihm, da er hergesandt sei, fr Gold und Silber indische Ware einzukaufen und bat um eine Niederlage fr diese Waren. Der Samorin gewhrte dies anfangs, aber durch die Rnke der Mohammedaner entstanden bald wieder Zwistigkeiten. Die Portugiesen wurden in dem eingerumten

5. Erzählungen aus der neuen Geschichte - S. 56

1882 - Oldenburg : Stalling
56 und metzelten, so lange der Tag dauerte. An viertausend Peruaner sollen an diesem Tage niedergehauen worden sein. Die Beute an Gold und Silber war unermelich. Es mu jedoch bemerkt werden, da die Spanier ihre Treulosigkeit durch die Behauptung entschuldigen, Atahualpa sei deshalb mit einem so groen Heere gekommen, um unter dem Schein des Friedens die Spanier zu berfallen, worin ihm Pizarro nur zuvorgekommen sei. Als Atahualpa die Goldgier der Spanier gewahrte, er-bot er sich, fr seine Freiheit so viel Gold herbeizuschaffen, als das Zimmer seines Gefngnisses bis zu einer Hhe, die er mit seinen Hnden noch erreichen konnte, fassen wrde. Pizarro ging darauf ein und zog mit Kohle einen Strich um alle vier Wnde des Zimmers, das zweiundzwanzig Fu lang und sechzehn Fu breit war. Der Ynka lie das Gold aus Tempeln und Palsten herbeischaffen. Indes aber bot Huaskar, der sich noch in Atahualpas Gewahrsam befand, dem Pizarro eine noch grere Menge Goldes wenn er ihm seine Hlfe zuwenden wolle. Davon wurde Atahualpa benachrichtigt und in der Angst, sein Bruder mchte obsiegen und dann sein Leben verwirkt sein, gab er seinen Leuten den geheimen Befehl, seinen Bruder zu tten. Der Befehl wurde pnktlich vollzogen, bald aber sollte des Bruders Blut der ihn selbst kommen. Vorher jedoch teilten die habschtigen Spanier das herbeigeschaffte Gold. Die Geschichte stellt kein Beispiel einer so groen und pltzlichen Bereicherung von Soldaten auf. Der Reiter bekam 8000 Pesos, der Fugnger die Hlfte, der Hauptmann 20 000 Pesos in Gold*), ohne das Silber zu rechnen. Nun lie Pizarro, der den Untergang des Atahualpa beschlossen hatte, diesem einen frmlichen Proze machen. Er selbst und Almagro saen zu Gericht. Das Ergebnis war, da der Inka als Gtzendiener, Thronruber, Brudermrder und Emprer gegen den König von Spanien zum Feuertode verurteilt wurde. Vergebens bat Atahualpa, man mchte ihn nach Spanien schicken, wo er vom König ein milderes Urteil hoffte. Pizarro befahl, ihn augenblicklich zum Nicht- *) Der Peso betrgt etwa 4 Mark. brigens ist zu bemerken, da das Gold damals einen ungleich hheren Wert hatte, als jetzt.

6. Erzählungen aus der neuen Geschichte - S. 52

1882 - Oldenburg : Stalling
r - 52 wlzte indes die Schuld von sich ah, indem er berichtete, da ihn die Spanier mit Ungestm gentigt htten, die Mexi-caner also zu bedrcken. Diese Bedrckung veranlate Em-prungen, die nur durch die grte Hrte und Grausamkeit gedmpft wurden. Einmal wurden bei der Bestrafung eines solchen Aufstandes vierhundert mexicanische Edle mit einander lebendig verbrannt, ihre Weiber und Kinder aber gezwungen, diesem schauderhasten Auftritt beizuwohnen. Noch zweimal bewirkten die Neider des Cortez, da der Hof in Spanien Bevollmchtigte absandte, um die Verwal-tung des Statthalters zu untersuchen. Cortez aber, zu stolz, sich gegen sie zu verantworten, begab sich selbst nach Spanien, und hielt, umgeben von einem Gefolge mexicanischer Edlen, mit der grten Pracht seinen Aufzug am kniglichen Hofe (1528). Sein Gebieter, Karl V., berhufte ihn zwar mit den grten Ehrenbezeugungen, berlie ihm jedoch von nun an nur die Militrgewalt, während er die innere Landes-Verwaltung einem andern bertrug. Aus dieser Teilung der obersten Gewalt in Neuspanien entstanden fortwhrende Streitigkeiten zwischen den beiden hchsten Beamten. Teils aus Verdru darber, teils von Thatendurst getrieben, ging Cortez auf neue Unternehmungen aus und entdeckte (1536) die Halbinsel Kalifornien. Seine Feinde ruhten indes nicht, ihn zu verfolgen. Er ging zum zweiten Mal nach Spanien, fand aber eine sehr kalte Ausnahme. Mimutig der den Undank seines Herrn, starb er in einem Alter von zweiundsechzig Jahren (1547). Sein Krper wurde nach Mexico geschafft, wo seine Gebeine noch jetzt gezeigt werden. Viii. Franz Pizarro, oder die Eroberung von Peru. Almagro. Pedro de la Gasen. Balboa hatte zuerst die Spur des reichen Peru gefunden; der Ruhm, es vllig zu entdecken und fr Spanien zu erobern, war dem Franz Pizarro vorbehalten. Er war der Sohn eines Hauptmanns und soll, von seinem Vater gnzlich ver-

7. Deutschlands Hauptverkehrsländer - S. 90

1906 - Berlin : Mittler
90 günstigen Vorbedingungen, fruchtbarer Boden und mildes Klima, vorhanden sind. 44 vh. des Bodens dienen dem Ackerbau, 31 vh. als Wiesen und Weiden der Viehzucht. Die wertvollsten Boden baubezirke sind die kleineren Inseln : Laaland, Langeland und Falster, sowie der größte Teil Seelands und die Ostküste Jütlands. Seeland ist die eigent- liche Kornkammer Dänemarks. Getreide, und zwar Hafer, Gerste, Roggen und etwas Weizen, ferner Zuckerrüben, Futterkräuter und Hülsen- früchte sind die wichtigsten Erzeugnisse. Die Viehzucht, begünstigt durch ausgedehnte Weiden und den Anbau von Futterrüben und -kräutern, wird äußerst rationell betrieben und bildet daher den Glanzpunkt der Erwerbs- quellen. Die zahlreichen Molkereigenossenschaften sind für andere Länder vielfach vorbildlich geworden. Die Zahl der Rinder ist sehr bedeutend; Mastvieh und Butter (jährlich etwa 1,4 —1,5 Millionen Zentner) gelangen zur Ausfuhr. Auch die Pferdezucht ist berühmt. Die Seefischerei liefert Lachse, Hummern und Austern. Ii. Bergbau und Industrie. Der Bergbau ist unbedeutend. Bornholm bringt Granit, Jiitland Ton, Kalk und Bernstein, Seeland Kreide zur Ausfuhr. Die dänische Industrie ist infolge des Mangels an Kohlen und Wasserkräften wenig entwickelt. Nur in der Hauptstadt Kopenhagen haben einzelne Zweige wie Schiffbau, Handschuh-, Porzellan- und Tonwaren- fabrikation größere Bedeutung erlangt. Auch die Mehl- und Biererzeugung ist beachtenswert. C. Verkehr und Handel. I. Verkehrswege. Seeverkehr. Außenhandel. Allgemeines. Dänemark hat trotz seiner günstigen Lage seine Stellung im Weltverkehr, die es vor Jahrhunderten inne hatte, nicht behaupten können. Die Erschütterung der See- machtstellung Dänemarks durch die Engländer (1807), der Verlust Norwegens (1814) und endlich die Abtretung von Schleswig-Holstein (1864) haben seinen Anteil am Weltverkehr

8. Deutschlands Hauptverkehrsländer - S. 154

1906 - Berlin : Mittler
— 154 — (Kamerun), Loando, Benguela, Swakopmund und Kapstadt. Den Verkehr mit unseren westafrikanischen Kolonien besorgt die Woermannlinie von Hamburg aus. — Mit den belebtesten Häfen des Indischen Ozeans, Suez, Tanga, Daressalam, Zanzibar, Mozambique, Beira, Durban, East London und Port Elisabeth unterhält die deutsche Ostafrikalinie in ihren östlichen und westlichen Rundfahrten um Afrika regelmäßige Verbindung. Die Schiffe des Norddeutschen Lloyd, der Hamburg—amerika- linie und der deutschen Levantelinie laufen die afrikanischen Häfen des Mittelmeeres an (Algier, Tunis, Tripolis, Bengasi, Alexandrien, Port Said u. a. m.). Ii. Deutschlands Handelsverkehr. a. Mit den Staaten und Kolonien Nordafrikas. 1. Ägypten. Allgemeines. Ägypten (1 Mill, qkm mit 9,8 Mill. Einwohnern) gehört zwar wie Tripolis zur afrikanischen Türkei, der Vizekönig (Khedive) ist aber fast selbständig und steht unter dem Schutze Englands, das sich um die wirtschaftliche Entwicklung des Landes große Verdienste erworben hat. Das einzige große Gewerbe der größtenteils mohammedanischen Be- völkerung ist die Landwirtschaft, welche Weizen, Baumwolle, Mais, Zuckerrohr, ferner Bohnen, Reis, Gerste, Hirse und Gartengewächse in reicher Menge liefert. I )ic außerordentliche Fruchtbarkeit des Niltales ist auf die regelmäßigen Überschwemmungen des Nil, der den „Lebensnerv" von ganz Ägypten bildet, zurückzufuhren. Das Nildelta ist durch ein weitverzweigtes Kanalnetz urbar gemacht worden. Die Verkehrsver- hältnisse des Landes erfreuen sich einer fortschreitenden Entwicklung, und der Außenhandel nimmt beständig zu. Deutsch-ägyptischer Handelsverkehr. Für die Einfuhr aus Ägypten in das deutsche Zollgebiet, die im Jahre 1903 über 57 Mill. Mark betrug und sich im letzten Jahrzehnt fast ununterbrochen gesteigert hat, kommen hauptsächlich rohe Baumwolle (48,5 Mill.), Zigaretten (5,5 Mill.), Gummi arabicum und Zwiebeln in Betracht. Die Ausfuhr nach Ägypten (22,7 Mill. Mark) besteht hauptsächlich aus Erzeugnissen der Textil-, Eisen- und Porzellanindustrie. Den Schiffsverkehr mit Ägypten vermitteln die Ostafrikalinie, die bei ihren Rundfahrten um Afrika den Hafen von Alexandria anläuft, und die Levantelinie, die einen regelmäßigen halbmonatlichen Verkehr mit Ägypten unterhält. 2. Algerien. Der Handelsverkehr des Deutschen Reiches mit Algerien umfaßt in der Einfuhr hauptsächlich natürlichen phosphor-

9. Deutschlands Hauptverkehrsländer - S. 106

1906 - Berlin : Mittler
— 106 — In Galizien besteht die Fabrikation von Guß- und Schmiedeeisen, Schokolade und Mehl. In Valencia blüht die Verarbeitung von Rohseide, in Murcia Erzschmelzerei und Espartoflechterei, in Andalusien die Dampfeisengießerei und Gewehrfabrikation (Sevilla). Die Tabakfabrikation, die in 10 Fabriken mit zum Teil 3 bis 4000 Arbeitern betrieben wird, ist Monopol der Regierung. C. Verkehr und Handel. I. Verkehrswege. Seeverkehr. Außenhandel. Allgemeines. Die mangelhaften wirtschaftlichen und poli- tischen Verhältnisse haben lange Zeit in Spanien eine den modernen Anforderungen entsprechende Verkehrsentwicklung verhindert. Die Eisenbahnen wurden sämtlich von aus- ländischen Gesellschaften gebaut und sind durchweg Privat- bahnen. Mit seinem Post-, Telegraphen- und Telephonwesen*) ist Spanien vielen andern Staaten gegenüber arg im Rück- stände geblieben. Erst in den letzten Jahren ist ein langsamer Fortschritt in der Ausgestaltung der Verkehrswege und Ver- kehrsmittel zu beobachten. Verkehrswege. Land- und Binnenwasserstraßen. Der Landstraßenverkehr ist des mangelhaften Zustandes der Straßen wegen mit großen Schwierigkeiten verbunden. An Stelle von Pferden benutzt man vielfach Esel und Maultiere zur Fort- schaffung der Lasten. Die Binnenschiffahrt ist wenig bedeutend, denn die Flüsse sind wasserarm, haben meist reißenden Lauf und teilweise auch Stromschnellen. Dampfschiffverkehr auf nur kurze Strecken haben Ebro (von Tortosa ab), Guadalquivir (von Sevilla ab). Minho und Guadiana werden nur im Mündungs- gebiet mit Dampfern befahren. Kanalstrecken sind nur wenig vorhanden (Kaiserkanal und Kastilianischer Kanal); ihre Ver- kehrsbenutzung ist gering. Den Mittelpunkt des Bahnnetzes, das am Ende des Jahres 1902 eine Länge von 13 770 km hatte (2,7 km auf 1 qkm), bildet Madrid. Von hier gehen direkte Linien nach den wichtigeren Hafenplätzen, so in nordöstlicher Richtung über *1 Siehe Posttabelle im Anhang.

10. Deutschlands Hauptverkehrsländer - S. 145

1906 - Berlin : Mittler
— 145 Salpeter- und Boraxlager, sowie Silberminen und Fund- stätten des als Düngemittel geschätzten Guanos. In der Nähe von Valparaiso, der wichtigsten Handelsstadt des Landes, gibt es überaus reiche Kupferlager. Chile gilt als das erste Kupferland der Erde. C. Verkehr und Handel. I. Verkehrsverhältnisse. Der Verkehr Chiles vollzieht sich den Oberflächen Verhältnissen entsprechend auf sehr verschiedenen Wegen. Während er sich in den Cordilleren auf Saumpfade, die vornehmlich von Maultieren begangen werden, beschränkt, baut man in den feuchten Gegenden Landwege, die mit Holzplatten belegt werden. Auf diesen kommt der Ochsenkarren zur Verwendimg. Der Eisenbahnbau ist der schwierigen Terrainverhältnisse wegen langsam fortgeschritten. Gegenwärtig hat Chile etwa 5000 km Eisenbahn- länge (siehe Tafel im Anhang). Von den verschiedenen Linien sind folgende die wichtigsten: 1. Valparaiso—santiago. 2. Antofagasta—oruru (922 km). 3. Iquique—pisagua (Salpeterbahn). 4. Andentalbahn (im Bau). Die südamerikanische Pacificbahn (Buenos Ayres—valparaiso) über- steigt die Anden in einer Höhe von 3200 m. Nur eine kurze Strecke davon befindet sich auf chilenischem Gebiet. Neben einem regen Küstenverkehr hat Chile auch einen umfang- reichen Seeverkehr, der sich besonders lebhaft zwischen Chile und dem Deutschen Reiche entwickelt hat. Die größten Hafen platze sind Valparaiso und Iquique, ersterer für die Einfuhr, letzterer für die Ausfuhr. Ii. Außenhandel. Chile erzielte im Jahre 1902 einen Handelsumsatz von 487 Mill. Mark, wovon auf die Einfuhr 202,6 Mill, und auf die Ausfuhr 284,4 Mill, entfielen. Die Hauptverkehrsländer Chiles sind Großbritannien, Deutschland, die Union und Frankreich. Von der chilenischen Ausfuhr nimmt ersteres den weitaus größten Teil auf. Von den Ausfuhrgegenständen fallen nur die Bergwerkserzeugnisse, wie Salpeter, Kupfer, Silber, Jod, Gold und Borkalk ins Gewicht; pflanzliche und tierische Produkte treten ihnen gegenüber bedeutend zurück. Eingeführt werden hauptsächlich Erzeugnisse der Industrie, Kaffee, Tee und Holz. Größere Handels- und Verkehrsplätze: Santiago .... 292 000 Iquique..........43 000 Valparaiso .... 136 000 Talca......41 000 Concepción . . . 50 000 Chillan..........35 000 Wolff —Pflug, Wirtschaftsgeographie. Ii. 10 t*
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