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1. Verschüttete Römerstädte, die Römer in den Provinzen, Lager und Soldatenleben, Religion und Philosophie, der Ausgang des römischen Weltreichs - S. 46

1884 - Leipzig : Freytag [u.a.]
r — 46 — Kult des Bal und des Melkart trotz des römischen Firnisses, der sich darüber legte, zähe festhielt. Die Regierung war den Gadi-tanern günstig, da die Stadt den gesamten Export der westlichen Landschaften nach Italien in der Hand hatte und ihre Bürger zu deu geldkräftigsten des ganzen Reiches gehörten; Augustus gab ihr römisches Municipalrecht und machte sie zum Vorort eines der Gerichtsspreugel der Provinz. Die anderen phönikischen Gründungen an der Küste waren im Laufe der Zeit eingegangen oder verfallen: ein Stück „Altertum" für die Römer selbst, die aus den Nachrichten phönikischer Schiffer der älteren Zeit Wohl wußten, daß an jenen unwirtlichen Sandflächen einst blühende Niederlassungen sich erhoben 'hatten. Auch die von den Römern besiedelten ehemals phönikischen, dann verbündeten Orte, wie Matara, gewannen kaum .größere Bedeutung; wenngleich gerade von Malaca das in Bronze gegrabene Stadtrecht (aus der Zeit des Vespasian) uns erhalten ist. Die älteste römische Kolonie und die bedeutendste Stadt der „Bäticä" war Eordnba (das heutige Cordova), wo der Statthalter residierte und das municipale Wesen fern von allem Waffenlärm ruhig sich entfalten konnte; denn abgesehen von einem Maurenaufstand unter Marl Aurel, der auch Südspanien bedrohte, genoß man hier seit dein Bürgerkriege zwischen Cäsar und Pompeins eines fünfthalbhundertjährigen Friedens. Neben Corduba gelangte auch Hispalis (das heutige Sevilla) zu Bedeutung. Im fruchtbaren Thal des Bätis aber drängte sich Stadt an Stadt, der Export nach Italien führte zahlreiche römische Kaufleute hierher, welche wieder die einheimische Bevölkerung ins Interesse zu ziehen verstanden; so daß beim Tode des Augustus die bätische Provinz bereits als eine wesentlich roma-nisierte betrachtet werden konnte. In Lnsitanien (das heutige Portugal und ein Teil des westlichen Spanien) war Augusta Emerita (Merida) die

2. Das Deutsche Reich - S. 146

1905 - Berlin : Mittler
146 — Von da ab wußten sich Venedig und Genua die Vorherrschaft im Handel mit dem Orient zu verschaffen und Konstantinopel die Vermittlerrolle zu entreißen. An Stelle der Donaulinie kamen die Alpenstraßen über den Brenner, Julier und Septimer zu großer Bedeutung. Die Hansa. Ahnlich wie auf dem Mittelmeer entwickelte sich ein reges Handels- und Verkehrsleben auf der Ostsee. Im Ib. und 14. Jahr- hundert lag der Ostseehandel vollständig in den Händen der Hansa, eines Städtebundes, der zur Sicherung gemeinsamer Handels- und Seefahrts- interessen geschlossen wurde. Die Führerin dieses mächtigen Bundes, der seine Handelsbeziehungen nach Kußland, Polen, Dänemark, Schweden und Norwegen, England, den Niederlanden und später auch nach dem Süden ausdehnte, war Lübeck. Die Hansa wurde mit der Zeit so mächtig, daß sie Kriege führen konnte, und Könige sich um ihre Gunst bewarben. Zur Blütezeit der Hansa war Deutschland nicht nur politisch der mächtigste Staat Europas, sondern zugleich auch der erste Handelsstaat. 16. bis 18. Jahrhundert. Während die westeuropäischen Staaten infolge der Entdeckung Amerikas und des Seeweges nach Ostindien zu hoher Blüte gelangten, begann der allmähliche Verfall des deutschen Außenhandels. Die Macht der Hansa wurde durch die aufstrebenden Seestaaten und durch innere Zwistigkeiten gebrochen. Ein Handels- gebiet nach dem andern ging ihr verloren. Auch der süddeutsche Handel wurde lahmgelegt, verloren doch Venedig und Genua mit der Entdeckung des Seeweges nach Ostindien ihre Bedeutung für den Handel mit dem fernen Orient. Mit dem Bückgange auf kommerziellem Gebiete war der Zerfall Deutschlands auf politischem Gebiete verbunden. Die Auflösung in machtlose Kleinstaaten und religiöse Streitigkeiten be- siegelten seine Bedeutungslosigkeit für Weltpolitik und Welthandel. Deutsch- land bildete nur noch einen Schatten seiner einstigen Größe. Der dreißig- jährige Krieg richtete vollständig zugrunde, was noch übrig geblieben war. Landwirtschaft, Gewerbe, Bergbau und Bürgertum waren vernichtet. Im 18. Jahrhundert macht sich endlich wieder eine allmähliche Besserung in den wirtschaftlichen Verhältnissen Deutschlands bemerkbar. Die industrielle Produktion fängt an sich zu heben, und mit ihr wird eine mehr und mehr zunehmende Ausfuhr an Lernen, Tuchen, Metallwaren, Schwarzwälder Uhren und Nürnberger Kurzwaren möglich. An Stelle der Ostsee erlangt die Nordsee und mit ihr Hamburg und Bremen mehr und mehr Bedeutung für den deutschen Seehandel und für die Einfuhr an Kaffee, Tee, Reis, Zucker, Tabak und anderen ausländischen Waren. Während die genannten Seestädte die Einfuhr nach Norddeutschland vermittelten, versorgte Holland Süddeutschland mit Kolonialprodukten. Die zweite Blütezeit des deutschen Welthandels. Nach der Los- reißimg der englischen Kolonien vom Mutterlande im letzten Viertel des 18. Jahrhunderts entstand durch Vermittlung Hamburgs und Bremens bald ein reger Handelsverkehr zwischen Deutschland und der nordameri- kanischen Union. Derselbe erfuhr- aber durch die von Napoleon I. ver- hängte Kontinentalsperre eine jähe Unterbrechung, und für längere Zeit war der deutsche Außenhandel lahmgelegt. Allerdings hielt sie auch die englische Konkurrenz fern, was für die Entwicklung der deutschen Industrie von großem Vorteil war. Als dami die früheren Beziehungen zum Aus- lande durch die Vermittlung der Hansastädte wieder in Fluß kamen, er- wies sich die deutsche Industrie auf den verschiedensten Gebieten sehr

3. Lehrbuch der Erdkunde für höhere Schulen - S. 65

1908 - Leipzig : Freytag [u.a.]
Die Pyrenäische Halbinsel. 65 mohammedanischen Staat, den die Araber oder Mauren hier gegründet hatten. Die Hauptstadt Spaniens ist Madrid; sie ist als Knotenpunkt 8116. wichtiger Straßen ein Sammelplatz für Handel und Verkehr geworden. Südlich davon liegt am Tajo die frühere Hauptstadt Toledo. Von Spa- Madrid führen Eisenbahnen nach allen Haupthäfen des Laudes, so nach Santander am Golf von Biskaya, nach Barcelona (barßelöua), Valencia und Murcia smürßia) an der Mittelmeerküste und nach Cadiz (kadis) am Atlantischen Ozeane. Von diesen hat Barcelona auch eine rege Industrie, die sich auf das Vorkommen von Kohlen und Eisen in dem katatonischen Küstengebirge gründet, Valencia dagegen einen bedeutenden Handel mit Südfrüchten und Seide. In dem gut bebauten Tieflande Andalusien am Guadalquivir blüht Sevilla (sewilja), am Nordfuße der Sierra Nevada in einem fruchtbaren Tale Grauada und an der weinreichen Südküste des andalnsischen Gebirgslaudes Malaga (m^laga) ans. An der Südspitze haben die Engländer die Felsenfestung Gibraltar zur Bewachung der Einfahrt in das Mittelmeer errichtet. Das Königreich Portugal nimmt die atlantische Abdachung der Halbinsel ein. Es ist wenig angebaut und besitzt keine nennenswerte Industrie. Nur der Handel entwickelte sich in diesem Küstenlande. Die Hauptstadt Lissabon am Tajo ist der erste Hafenplatz. Von Porto an der Mündung des Duero werden vornehmlich die guten portugiesischen Weine ausgeführt. Die innige Berührung mit dem Meere führte die Bewohner der Kol«. Halbinsel ans die See hinaus. Spanier wie Portugiesen waren eiust die kühnsten Seefahrer der Welt. Sie erwarbeu sich großen Kolonialbesitz, von dem den Spaniern aber nur eiu kleiuer Teil in Afrika, den Portugiesen einige Gebiete in Indien und in Afrika verblieben sind. Flächeninhalt in qkm Einwohner Hauptstadt Einw. in Tausenden Pyrenäenhalbinsel..... 588 000 23v2 Mill. Das Königreich Spanien . 497 000 18 7* Madrid 520 Portugal mit Azoren..... 91 000 51/* „ Lissabon 360 Republik Andorra .... 450 5200 Kolonien Spanische........ Portugiesische....... in Afrika ....... in Asien........ I 220 000 2 100 000 660 000 7v2 Mill. Namen der einzeln nen Kolonien Centa, Kanaren, Fernando Po Madeira, Azoren, Kapverdische Inseln, Portug.-Guinea, St. Thome,Principe,An- gola, Port.-Ostafrika Goa, Diu, Macao, Osttimor

4. Lehrbuch der Erdkunde für höhere Schulen - S. 207

1908 - Leipzig : Freytag [u.a.]
Skandinavien. 207 kühnsten Entdeckungsfahrten nach Island, Grönland und selbst Nord- amerika; sie waren zugleich aber auch berüchtigt wegen ihrer Seeräuberei, die sie von ihren Schlupfwinkeln aus fast unbestraft betreiben konnten. Der Schwede beschäftigt sich mehr mit Viehzucht und Ackerbau, der im südlichen Tieflande guten Ertrag gibt und sogar Ausfuhr gestattet. Dadurch kommt er mehr mit der Außenwelt in Berührung; er ist weniger verschlossen als der Norweger, nimmt mehr teil an den Freuden des Lebens und zeichnet sich durch seinen freiheitlichen Sinn aus. Hier keimte c daher auch zuerst das nationale Bewußtsein auf, das schou im 16. Jahr- hundert zur Lostreuuuug des Landes von der dänischen Union führte, bei der Norwegen noch Jahrhunderte verblieb. 1814 wurde dieses mit Schweden zu einem Buude vereinigt. Jedes der Reiche hatte seine eigene Verfassung, nur der König war beiden in einer Person gemeinsam. Dieser Bund wurde 1905 wieder aufgelöst, und zwei Königreiche gebildet. In beiden Ländern herrscht das lutherische Bekenntnis. issa. Die große Ausdehnung des Hochgebirges sowie das rauhe Klima der östlichen und nördlichen Teile der Halbinsel bewirken, daß die Be- völkernng Skandinaviens an Zahl nur gering ist. Auf der 770 000 qkm großen Fläche wohnen nur 7^/z Millionen Menschen; bei gleichmäßiger Ver- teilnng kämen noch nicht 10 auf 1 qkm. Norwegen hat sogar nur eine Volks- dichte von 7, in Schwedn steigt sie auf 12. Die geringe Zahl von Einwohnerin ist auch bedingt durch das Fehlen größerer Industrie, die in dem Lande, das der Kohlen fast völlig entbehrt, kaum möglich ist. Es bilden außer der Landwirtschaft uur noch der Handel und die Reederei, namentlich die Aus- fuhr von Holz, Eisen und Fischen, einigermaßen ergiebige Erwerbsquellen. Gleichwohl reicht auch diese nicht aus, um die Bewohner zu ernähren; viele von ihnen sehen sich darum zur Auswanderung gezwungen. Dem Handel verdanken auch sämtliche größeren Siedlungen ihre §307. Entwicklung. Voran steht das am Abflüsse des Mälarsees malerisch iimgen. gelegene Stockholm, die Hauptstadt Schwedens. Von hier führt über die Seeu eine znni Teile künstliche Binnenschiffahrtsstraße quer durch das Land hindurch. Am andern Ende der Straße erstand die Handels- stadt Göteborg (jöteborg), deutsch Gotenburg, an der Mündung des Göta-Elf. Malmö am Südende Schwedens, Kopenhagen gegenüber, ver- mittelt den Verkehr von Stockholm nach Mitteleuropa. Zu Schweden gehören auch die baltischen Inseln Öl and und Gotland. Auf Gotlaud liegt das heute unbedeutende Wisby, einst eine wichtige Hansastadt. Norwegens Hauptstadt ist Ehristiauia, am Nordende eines von dem Skagerrak aus tief ins Land einschneidenden Fjordes, inmitten der einzigen fruchtbaren Niederung des Reiches. An der Westküste, an dem Nordweg, entstanden nur kleinere Handelsplätze, so Bergen, der Haupt- markt für die Fischerei, und Trondhjem, deutsch Drontheim, an einem von flacheren Ufern umgebenen Fjord, das über die Hochfläche hinweg mit Kristiania und Stockholm durch eiue Eisenbahn verbunden ist. Im hohen Norden noch jenseits des Polarkreises liegt Tromsö, der Mittelpunkt des Kabeljaufanges, und Hammerfest, die nördlichste Stadt der Erde. In diesen Orten sind die Häuser fast sämtlich aus Holz aufgebaut. Während der langen Winternacht ist Hammerfest elektrisch beleuchtet.

5. Lehrbuch der Erdkunde für höhere Schulen - S. 227

1908 - Leipzig : Freytag [u.a.]
Immergrüne Eichen. Pinien. Fig. 58. Campagna bei Rom. liegt Anco na. In Süditalien treffen wir in Bari, Brindisi und Otranto größere Seeplätze. Unter diesen ist Brindisi als Ausgangs- Punkt der Schiffahrt nach dem Suezkanal wichtig. Das übrige Süditalien, das einstige Großgriechenland, ist heute das ärmste Gebiet der Halbinsel; die alten griechischen Pflanzstädte sind zum Teile verschwunden. An dem von Kalabrien und Apulien umschlossenen Busen hat sich nur Tarent als größerer Ort erhalten. In Sizilien beginnt infolge der besseren Ausnutzung des Bodens §330. sowie der Herstellung geordneter Verhältnisse gegenwärtig ein neuer Sizilien. Aufschwung. Es ist der wärmste Teil Italiens, in dem der kälteste Monat an Wärme noch unserem Mai gleichkommt. Dort gedeiht schon die Banmwoll- staude und das Zuckerrohr. Die Insel war einst die Kornkammer des Die Halbinsel und Inseln Italiens. 227 Das wirtschaftliche Interesse der Halbinsel ist in erster Linie auf die See gerichtet. Daher liegen fast alle größeren, geschichtlich bedeut- samen Städte auch an der Küste. Namentlich gilt das für Süditalien. Die wichtigste Hafenstadt ist dort das volkreiche Neapel, in der frncht- baren Landschaft Kampanien, mit wahrhaft paradiesischer Umgebung am Fuße des Vesuv. Ein herrlicher Gols schneidet hier tief ins Land ein; an seinem Ausgange liegen die Inseln Jschia (iskia) und Capri. Im Mittelalter blühten als Seestädte auch Amalsi und Saleruo au der südlichen Steilküste der Halbinsel von Sorrent. Die wenig fruchtbaren adriatifcheu Küstenlandschaften östlich der Apenninen entbehren größerer Städte. In der Landschaft der Marken Altrömische Wasserleitung

6. Lehrbuch der Erdkunde für höhere Schulen - S. 232

1908 - Leipzig : Freytag [u.a.]
232 Europa. zwangen zur Auswanderung, Kriege und Revolutionen machten eine gesunde Entwicklung unmöglich. Daher stehen heute die Spanier und die Portugiesen, die einst auch auf dem Gebiete der Kunst und Literatur Hervorrageudes leisteten, in der Bildung hinter den übrigen Nationen Europas weit zurück. Namentlich gilt das von dem Portugiesen, der sich den Fortschritten der Zivilisation gegenüber gleichgültig verhält. In dem Spanier steckt zweifellos mehr Kraft und Streben. Er ist auch in seinem Wesen vornehmer. Der echte Spanier, wie er uns in Kastilien, dem Kernlande des Reiches, begegnet, zeichnet sich durch Stolz und Ritterlichkeit aus, er ist freimütig und genügsam, aber zugleich auch träge und lässig und wie alle Südeuropäer grausam. Daher erhielt sich hier auch die häßliche Sitte der Stiergefechte. §334. Das heutige Königreich Spanien umfaßt etwa fünf Sechstel der langen Halbinsel. Es hat nur in den Küstenebenen eine dichtere Bevölkerung Inneres und ansehnliche Städte; im Innern treffen wir auf deu weithin unbebauten nördl. Hochebenen nur vereinzelt größere Siedlungen. Dort liegt innerhalb einer Spa- rauhen, öden Gegend die Hauptstadt des Reiches, Madrid; sie verdankt ihr Aufblühen dem Willen des Königs Philipp Ii., der sie zu seiner Residenz erhob. Heute ist die Stadt der Sammelplatz des Verkehrs, von dem nach allen Haupthäfen des Landes Eisenbahnen gehen. Auf der Hoch- ebene von Neukastilien finden wir ferner am Tajo das alte Toledo, das zur Zeit der Gotenherrschaft die Hauptstadt des Landes war. Auch das etwas fruchtbarere Altkastilien hat nur wenig Städte. Wichtige Verkehrsknotenpunkte sind Valladolid (valjadolid) und die Festung Burgos. Hier haben Steinkohlengruben auch einige Gewerbtätigkeit ermöglicht. Lebhaftere Industrie treffen wir im Norden in den baskischen Provinzen, wo bei Bilbao Bergbau auf Eisen betrieben wird. An der Küste liegt der Hafenort San tan der (santander), der mit Madrid durch eine Bahn verbunden ist. Das Meer hat hier, besonders in der Landschaft Galicien, ein feetüchtiges Volk erzogen, das gleich den Bewohnern der französischen Bretagne über den ganzen nordatlantischen Ozean hin Fischerei ausübt. Zu deu gewerbtätigeu Gebieten gehört vor allem die Landschaft Katalonien am Mittelmeere, wo reiche Kohlenlager den Aufschwung der Industrie, die hauptsächlich iu Weberei besteht, unterstützen. Den Mittelpunkt dieser bildet Barcelona, die zweitgrößte Stadt Spaniens, zugleich ein bedeutender Hafen. Das Hinterland wird von der Landschaft Aragonien eingenommen, die wenig fruchtbar ist, sich aber wegen der tiefen Lage eines milderen Klimas erfreut. An dein Ebro liegt die einst vielumstritteue Hauptstadt Zaragoza (faragofsa). dorr'a ^n e*nem etwa 1000 m hohen Tale der Pyrenäen hat sich der kleine Freistaat Andorra völlige Selbständigkeit erhalten. An Flächen- inhalt ist er nur wenig größer als das Gebiet Hamburgs. Seine 5200 Bewohuer leben von der Viehzucht und der Holzverwertung. Die am besten angebauten Landschaften sind die Ebenen an der südöstlichen und südlichen Küste. Inmitten gartenartiger Anlagen erheben ^ sich Valencia und Murcia, zwei blühende Städte mit lebhafter Seiden- Süd- und Samtfabrikatiou. Weiter südlich liegt die Festung Eartagena, spanien. Spaniens Kriegshafen. Nahe dieser Ostküste ragen aus dem Mittelmeere

7. Lehrbuch der Erdkunde für höhere Schulen - S. 117

1908 - Leipzig : Freytag [u.a.]
Die Staaten Südamerikas. 117 Wie die Pflanzen- und Tierwelt, so ist auch die menschliche Bevöl- §210. keruug seit Ankunft der Europäer stark verändert. Die Ureinwohner, die Indianer, waren meist Fischer- und Jägervölker. In den gesegneten Tropenländern führten sie ein sorgenloses Dasein, das sie zum Teil in Hängematten ruhend verträumten. Sie standen daher anch auf niedriger Kulturstufe. Auf den Hochflächen der Anden war dagegen der Lebens- unterhalt kärglich beschert. Dort mußten die Bewohner Ackerbau treiben, um sich die erforderliche Nahrung zu schaffen. Das führte zu einem seßhaften Leben und begründete, wie auf dem Hochlande von Mexiko, eine höhere Kultur. Diese wurde aber vou den ersten Eroberern Südamerikas, den Spaniern, vernichtet. Heute leben nur noch einzelne freie Indianer- stämme in den unzugänglichsten Gebieten der Anden und im Innern der östlichen Tiefländer. Die Staaten Südamerikas. Den östlichen Teil Südamerikas erwarben die Portugiesen. Ans §211. ihren Kolonien haben sich die Vereinigten Staaten von Brasilien Aa entwickelt, welche fast das ganze Tiefland vom Orinoko bis zum Paraua und die östlichen Bergländer umfassen. Das Reich ist nur an der Küste dichter bevölkert. Es wird über- wiegend von Negern und Mulatten bewohnt, deren Vorfahren zur Bewirtschaftung der Plantagen als Sklaven eingeführt wurden. Durch r/^ den ausgedehnten Plantagenbau, namentlich von Kaffee und Tabak, nimmt es am Welthandel einen bedeutenden Anteil. Auch Baumwolle und Zucker- " rohr werden viel gebaut. Die Hauptstadt des Reiches, Rio de Janeiro, freist zugleich auch der wichtigste Ausfuhrhafen. Doch sind Bahia, Per- ^lambneo sowie Para nahe der Mündung des Amazonenstromes eben- falls große Hafenplätze. In den südlichen Provinzen leben viele Deutsches- namentlich in dem Staate Rio grande do Sul mit der Hauptstadt Porto Alegre. Im Norden Brasiliens liegt das einzige europäische Kolonialland Guayana, in das sich die Franzosen, Engländer und Nieder- läuder teilen. Es herrscht dort ein heißfeuchtes, ungesundes Klima. Die übrigen südamerikanischen Staaten sind aus spanischen Kolonien § 212. hervorgegangen. Im Süden grenzen an Brasilien die kleinen Republiken Paraguay am mittleren Parana und Uruguay an dem Rio de la Plata an. Die uru-' Hauptstadt der letzteren, Montevideo, ist ein bedeutender Ausfuhrhafen ■ für die Erzeugnisse der hier in großem Maßstabe betriebenen Viehzucht. Die Viehzucht ist auch der Haupterwerbszweig der Bewohner der h-*-'* Republik Argentinien, welche das Pampasgebiet und Patagonien bis zum Hauptkamme der Anden umfaßt. Die Hauptstadt Buenos Aires am Südufer des Rio de la Plata ist der größte Ort Südamerikas. Die weiten Pampas sind belebt von ungeheuren Herden von Schafen, Rindern und Pferden, die von den reitegewandten Gauchos (gautfchos) gehütet werden. Auf den waldlosen Ebenen von Patagonien und auf den Feuerlandsinseln wohnen noch freie Jndianerstämme. Die Pata-- gonier sind treffliche Reiter geworden, sie leben hauptsächlich von der

8. Lehrbuch der Erdkunde für höhere Schulen - S. 55

1908 - Leipzig : Freytag [u.a.]
Skandinavien. 55 der Glomm, der Klar-Elf und der Dal-Elf. Im Südosten liegen die großen Seen Wener-, Mälar- und Wetter see. Ein mildes Klima herrscht hier; denn die Küste wird von einem Klima, warmen Meere bespült. Bis über den Polarkreis hinaus gedeiht daher noch Getreide. Auf der Hochfläche selbst ist das Klima rauh; hier eut- wickeln sich große Firnfelder, die gewaltige Gletscher talabwärts senden. Rauh ist auch das Klima im flacheren Osten. Nur im Südeu treffen wir milderes Klima und zugleich ertragreichen Ackerbau. Weiter nach uutjung. Norden gedeiht uur uoch die Viehzucht. Doch liefern hier die dichten Wälder reichlich Holz, deffen Versand den Bewohnern großen Gewinn Fig. 26. Fjord. bringt. In dem östlichen Gebiete sind auch ergiebige Eisenerzlager er- schlössen worden. In den waldreichen Gegenden leben Bär, Wolf, Luchs und Hirsch, ^ere. im hohen Norden bereits Eisbär und Polarfuchs. Dort ist das Renntier das wichtigste Haustier. Infolge der Armut des Landes an natürlichen Bodenschätzen ist § 100. es uur dünn bevölkert. Auf der 770 000 qhn umfaffenden Halbinsel wohnen nur 7^ Millionen Menschen. Diese sind überwiegend Germanen. Be- Nur im unwirtlichen Norden leben die finnischen Lappen als Renntier- nomaden. Beide Vötkerstämme sind lutherisch. Auf der Halbinsel bestehen jetzt zwei Königreiche, Norwegen im Staaten. Westen und Schweden im Osten.

9. Lehrbuch der Erdkunde für höhere Schulen - S. 203

1908 - Leipzig : Freytag [u.a.]
Dänemark. 203 Norden um und bildet den Grundstock der Halbinsel Jütland, die Nord- und Ostsee voneinander scheidet. Im Norden wird diese Halb- insel von dem Skagerrak und im Osten vom Kattegat begrenzt. Nach Osten reiht sich ihr eine ausgedehnte Inselgruppe an. Die Haupt- inseln sind Fünen und Seeland, die unter sich und von dem Festlande durch den Kleinen und den Großen Belt und den Sund getrennt sind. Jütland und die Inselgruppe bilden zusammen mit dem felsigen Eilande Born Holm das Königreich Dänemark. Seiner Bodenbeschassenheit nach erscheint Dänemark mit Ausnahme Boden-- von Bornholm als eine Fortsetzung des norddeutschen Tieslaudes. Das 0 ganze Gebiet ist flach, von Sand, Lehm und Kies bedeckt, aus dem auf den Inseln vereinzelt Kreidefelsen hervorragen. Jütland trägt an der Ostküste ein mannigfaltiges Hügelland, dessen höchste Punkte noch bis 170 in ansteigen, mit vielfach steilem Abfalle zur See, die hier in schmalen Zungen, sogenannten Föhrden oder Fjorden, tief in das Land eingreift. Der bedeutendste unter ihnen ist der Liimsjord, der die Halbinsel bis zur Nordsee durchschneidet. Nach Westen zu füllt Jütland allmählich ab und erreicht als niedrige Sandküste die Nordsee. In dem westlichen Flugsandgebiete, das vielfach von langen Dünenwällen durchzogen wird, ist der Boden trotz reichlicher Benetzung unfruchtbar, nur Heide und Moor treffen wir dort. Auf der Ostseite dagegen liegt ein ertrag- reiches Ackerland, das von prächtigen Buchenwaldungen unterbrochen wird. Die dänischen Inseln eignen sich gut für Ackerbau und Viehzucht §302. und ernähren dadurch hauptsächlich ihre Bewohner. Der Betrieb der Land- Wirtschaft wird durch das Klima sehr begünstigt, das ozeanisch ist und dem unseres nordwestlichen Deutschland gleicht. Der Ertrag des Bodens und der Viehzucht erlaubt eine nicht unbedeutende Ausfuhr. Dänemark nimmt ferner als Übergangsgebiet zwischen Mittel- und Handel. Nordeuropa und zugleich durch seine Lage zwischen zwei Meeren auch eine wichtige Stellung im Weltverkehre ein. Dadurch war seine Ent- Wicklung zu einer bedeutenden Seemacht bedingt. Im frühen Mittelalter unternahmen die Däueu große Eroberungszüge zur See. Ihre Könige beherrschten einst auch Schweden und Norwegen, letzteres noch zu Beginn des 19. Jahrhunderts. Aus früherer Zeit sind den Dünen noch manche Besitzungen geblieben wie die Färöer und Island, die Westküste Grönlands und einige Inseln in Westindien. Seine heutige Aus- dehnuug erhielt Dänemark im Jahre 1864, wo es die Herzogtümer Schleswig-Holstein verlor. Dem Handel und dem Schiffahrtsverkehre verdankt auch die einzige ,Agen. Großstadt des Reiches, Kopenhagen, ihr Aufblühen. An der wichtigsten Verbindungsstraße zwischen Nord- und Ostsee, dem Sunde, gelegen, ist sie in erster Linie Handelsstadt. Doch hat sich in ihren Mauern auch eine lebhafte Industrie entwickelt. Sie ist zugleich Residenz und besitzt bedeutende Anstalten für Kunst und Wissenschaft. Der treffliche Hafen dient auch als Kriegshafen. Das übrige Land entbehrt größerer Städte, selbst die hafenreiche Ostküste Jütlands hat nur in Aarhuns (orhfis) einen namhaften Handelsplatz. Die Dänen gehören dem nordischen oder skandinavischen Ger- wohner. manenstamme an. Gleich ihren Nachbarn, den Norwegern und Schweden, 14*

10. Erzählungen aus der neuen Geschichte - S. 37

1882 - Oldenburg : Stalling
37 keine rohen Neger, sondern lebten in blhendem Wohlstande, hatten Städte, Manufakturen, Handel und Ackerbau, und ihr König war von einem prchtigen Hofstaat umgeben. Ein Kaufmann aus Tunis, der sich des Handels wegen hier auf-hielt, freute sich sehr, hier so unvermutet Europer zu finden. Gama lie sich durch ihn dem Samorin oder König von Ca-licut vorstellen und hatte schon die Hoffnung ein vorteilhaftes Bndnis zu stnde zu bringen, als die Mohammedaner, welche von einem solchen Verein den grten Nachteil fr ihren indischen Handel frchten muten, aus Neid das gute Einvernehmen strten; sie machten die Portugiesen verdchtig, als kmen sie,, dem König das Reich zu rauben, so da Gama am Ende froh war, mit dem Leben und seinen Schiffen entrinnen zu knnen. Er segelte schnell nach Melinda, von da um das Kap nach Europa zurck und lief den 29. August 1499 in den Tajo ein. Schon im folgenden Jahre sandte König Emanuel eine Flotte von dreizehn Schiffen aus unter den Befehlen des Admirals Cabral, der den Auftrag erhielt, wenn gtliche Unterhandlungen nichts fruchten sollten, durch Waffengewalt festen Fu in Indien zu fassen, und das Christentum mit Gte oder Gewalt auszubreiten. Cabral hielt sich auf dieser Reise westlicher als sein Vorgnger und fand Brasilien in Sdamerika. Er nahm das Land mit den gewhnlichen Feierlichkeiten fr den König von Portugal in Besitz und fertigte eins seiner Schiffe mit der Botschaft nach Lissabon ab. Mit den brigen brach er am 15. Mai 1500 von Brasilien auf und wandte sich nach dem Vorgebirge der guten Hoffnung. Auf diesem Wege ereilte ihn ein entsetzlicher Sturm, und er hatte den Schmerz, mehrere seiner Schiffe und mit diesen den Entdecker des Kaps, Bartholomus Diaz, vor seinen Augen vom Meere verschlungen zu sehen. Nach vielen Gefahren erreichte er endlich mit nur noch sechs Schiffen Melinda, und am 13. September lief er in den Hafen von Calicut ein. Er hatte eine Zusammenkunft mit dem Samorin und erklrte ihm, da er hergesandt sei, fr Gold und Silber indische Ware einzukaufen und bat um eine Niederlage fr diese Waren. Der Samorin gewhrte dies anfangs, aber durch die Rnke der Mohammedaner entstanden bald wieder Zwistigkeiten. Die Portugiesen wurden in dem eingerumten
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