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1. Abriß der Allgemeinen Erdkunde, Erdkundliches Lesebuch - S. 72

1911 - Halle a. d. S. : Verl. der Buchh. des Waisenhauses
72 I Zibritz der Allgemeinen Erdkunde. Halbinsel, wenn man von einer zur anderen unserer beiden Meeresküsten gelangen will, läßt die deutschen Ostseehäfen somit weit schneller als bisher vom Kanal und der Nordsee aus anfahren und gestattet in Kriegszeiten unserer Kriegsflotte freie Bewegung längs unserer ganzen Doppelküste, ohne daß dänische Sunde durchfahren werden müssen. 2. Asien. Vorderindien. Vorderindien allein hat durch die englische Regierung ein großes Eisenbahnsystem empfangen. Bombay als Hauptausfuhrhafen steht mit den beiden anderen wichtigsten Handelsplätzen Kalkutta und Madras in Schienenverbindung. Netzartig ziehen sich bereits gewaltig lange Schienen- wege über Dekan und Ceylon, dichter noch über das flache Hindostan, das nicht nur hierin der Po-Ebene Italiens ähnelt. Auch für die Heeres- bewegungen im Kriegsfall ist es wichtig, daß das ganze Indus- und Gangesgebiet von Eisenbahnen durchzogen wird bis zur Festung Peschawar am Fuß der Randgebirge von Afghanistan. ^Asien^ Außerdem hat nur noch das russische Asien mehrere wichtige Eisenbahnlinien aufzuweisen. Die Jsthmusbahn durch Trauskau- kasien über Tiflis nach Baku verknüpft die pontischen mit den kaspischen Schiffahrtslinien und findet ihre wichtige Fortsetzung in der trans- kaspischen Eisenbahn. Diese geht aus vom kaspischen Gestade schräg gegenüber von Baku, zieht genau in der Richtung des Kaukasuskammes am Fuß des nordpersischen Randgebirges nach So., biegt dann nach No. um, durchzieht die Merw-Oase, überschreitet den Amu, wendet sich von Buchara im Bogen ostwärts nach Samarkand und von dort mit einem No.-Zweig nach Taschkent, mit einem längeren O.-Zweig zwischen den Tienschan- ketten gegen den Nordfuß der Pamirplatte hin bis zum kleinen Orte Andidschan. Sie erschließt also Turan von der kaspischen Westseite her, wohin kein Flußtal leitet. Ein zweites Mal wird Turan noch unmittelbarer an das russische Eisenbahnnetz angeschlossen, indem von Taschkent eine vornehmlich militärischen Zwecken dienende Strecke, dem Sir folgend, um das N.-Ufer des Aralsees herum nach Orenburg geleitet ist. Bedeu- tungsvoller noch ist die transsibirische Eisenbahn, die das Eisenbahn- netz des europäischen Rußland durch Südsibirien an das ostasiatische an- schließt. Sie führt über Omsk und Jrkutsk nach der Mandschurei, durch- mißt sie gegen So. bis nach Wladiwostok und entsendet innerhalb der Mandschurei einen s. Zweig nach Port Arthur am Gelben Meer. Das ist die längste aller Eisenbahnen der Erde, eine ostfestliche Pazifiebahn, an die das nun endlich gleichfalls im Ausbau begriffene chinesische Eisenbahn- system anwächst. Die Fahrt von Petersburg nach Wladiwostok (10 200 km)

2. Abriß der Allgemeinen Erdkunde, Erdkundliches Lesebuch - S. 81

1911 - Halle a. d. S. : Verl. der Buchh. des Waisenhauses
§ Is. Det Handelsverkehr der Gegenwart. 81 reichen Landen Westindiens und Südamerikas. An dieser Schiff- fahrtsbewegung nehmen alle Nationen der W.-Hälfte Europas teil, Haupt- sächlich die Engländer und die Deutschen. Viele und wichtige Dampferlinien nach Amerika gehen von Liverpool aus. Von hier erreicht man Kanada in gut 7 Tagen; im Sommer ist Quebek Zielpunkt, im Winter wegen Gefrierens des Lorenzstroms Halifax. Nicht ganz so lange dauert die Fahrt von Liverpool, Cux- Häven oder Bremerhaven nach New Jork (6—8 Tage). Deutsche Schnell- und Frachtdampfer verbinden Hamburg und Bremen in regelmäßigem Verkehr mit den meisten atlantischen Häfen der Union von Boston bis nach New Orleans. Postdampfer des Norddeutschen Lloyds legen die von der Gibraltarstraße aus rein ostwestliche Fahrt von Genua nach New f)ork in 11 Tagen zurück. Die rascheste Überfahrt nach der Panama-Enge ist die von Southampton nach Colon (in 19 Tagen). Auch Hamburger Schiffe verkehren regelmäßig nach Westindien und Mittelamerika. Von Liverpool nach Rio de Janeiro fährt man 3 Wochen, ebenso lange von Hamburg nach Bahia (eingerechnet einen 1 tägigen Aufenthalt in Lissabon); 2 Tage später trifft man in Rio ein. Nach Buenos Aires dauert die Fahrt von Hamburg (über Madeira) gegen 4 Wochen. Die weiteste Ausfahrt eines Postdampfers nach Amerika ist die von Hamburg durch die Magel- lansstraße bis zur peruanischen Hafenstadt Callao (in 72 Tagen); sie wird überhaupt an Länge nur übertroffen von einigen Linien, die Eng- land mit Australien und Neuseeland verknüpfen. 4. Über die Südsee. Amerikanische Postdampfer fahren wie im Atlantischen Ozean so 4. Verkehr auch in der Südsee fast nur längs den eigenen Küsten, z.b. zwischen Panama und San Francisco in 16 Tagen; die Fahrt von Colon Ozean, nach New Jork dauert nur eine Woche. Die ganze Südsee wird jedoch im N. auch von einer amerikanischen Linie, San Francisco- Yokohama, in 16 Tagen durchmessen, außerdem von der etwas kürzeren englischen, Vancouver-Yokohama, in 12 Tagen. Die umfang- reichste Postlinie durch die Südsee ist abermals eine englische; sie führt von San Francisco über Honolulu, Pago-Pago auf den Samoa- Inseln und Auckland in 26 Tagen nach Sydney. Eine Schnellreise um die Erde wäre bei genauen Anschlüssen der Dampfer an die Eisenbahnen ohne Aufenthalt jetzt in 42 Tagen aus- führbar: Von Berlin mit der Eisenbahn nach Wladiwostok lh1/2 Tage, Lampe, Erdkunde. Heft 4. (j

3. Abriß der Allgemeinen Erdkunde, Erdkundliches Lesebuch - S. 90

1911 - Halle a. d. S. : Verl. der Buchh. des Waisenhauses
90 Ii. Erdkundliches Lesebuch. sie vor allen anderen Städten in der Welt verdient wegen ihrer Größe und Schönheit und auch wegen der Kurzweil, Freude und Wollust, die man dort findet, so daß die Einwohner glauben können, sie weilten im Paradiese. Die Stadt wurde öfters von Marco Polo besucht, der sorgfältig und fleißig alles beobachtete und sich nach allem erkundigte, was sie betraf. Er machte sich Aufzeichnungen, aus denen folgende Einzelheiten wieder- gegeben werden sollen. Nach der allgemeinen Schätzung hat die Stadt hundert Meilen im Umfange. Ihre Straßen und Kanäle sind sehr weit, und es gibt da- selbst Marktplätze, die eine außerordentlich große Ausdehnung haben, weil sie eine ungeheure Menschenmenge aufnehmen müssen. Auf der einen Seite der Stadt liegt ein See mit frischem, klarem Wasser, anf der andern aber ein Strom, dessen Wasser durch zahlreiche große und kleine Kanäle in die Stadt geleitet wird. Diese führen allen Schmutz in den See und von dort in das Meer, so daß stets eine reine und gesnnde Luft in der Stadt vorhanden ist. Überall kann man auf deu Gassen gehen, fahren und reiten und daneben auf den Kanälen in Schiffen da- hingleiten. Die Straßen und Kanüle sind so groß, daß sie Raum bieten für die Boote auf der einen und für die Wagen auf der andern Seite, welche ganz bequem mit den für die Bedürfnisse der Bewohner nötigen Gegenständen dahinfahren können. Man sagt allgemein, daß die Zahl der Brücken, der großen und kleinen, sich auf zwölftausend belaufe. Die, welche über die Hauptkanäle geschlagen sind und in Verbindung mit den vornehmsten Straßen stehen, haben so hohe und mit solcher Kunst aufgerichtete Bögen, daß Schiffe mit ihren Masten unter ihnen wegfahren können, während zu gleicher Zeit über sie Karren und Menschen hinwegziehen; so gut ist auch der Auf- und Abstieg von den Straßen der Höhe des Bogens angepaßt. Wären diese Brücken aber nicht so zahlreich, so könnte man nicht so bequem von einem Platze zum andern gelangen. Außerhalb der Stadt zieht sich ein Graben, der sie auf der einen Seite umfaßt, etwa vierzig Meilen hin; er ist sehr breit und mit Wasser Chinesischen nicht mächtig. Der alte Name Quinsai (eigentlich King-tsze) heißt Residenz. Jbn Batüta (um 1340), ein arabischer Reisender, nennt Hangtschoufu die größte von allen Städten der Erde. Seit 1127 hatten die Kaiser ihren Wohnsitz in ihr. Die Mongolenkaiser verlegten ihn später nach Peking: aber durch den Großen Kanal hob sich unter ihnen die Handelsbedeutung des Platzes, der eine Hauptoermittlungsstätte für den Binnenverkehr aus dem s. China (Reisfrachten!) ins n. wurde. Die Entfer- nungsangabe M. Polos bezieht sich auf das n. gelegene Wukiang (bei Polo Vagin).

4. Abriß der Allgemeinen Erdkunde, Erdkundliches Lesebuch - S. 78

1911 - Halle a. d. S. : Verl. der Buchh. des Waisenhauses
78 I. Abriß der Allgemeinen Erdkunde schasfenen von Suez und der erst im Bau begriffenen von Panama. Solange der mittelamerikanische Kanal noch fehlt, benutzt Post- und Per- sonenverkehr den Seeweg zur Panama-Enge und dann die Panama-Eisen- bahn; der Güterverkehr zieht hingegen größtenteils die nordamerikanischen Überlandbahnen vor, unter Umständen sogar die Fahrt dnrch die Magellans- straße, weil der Weg über Panama die zwar knrze, aber sehr tenre Eisen- bahnverfrachtung daselbst nebst doppelter Umladung erfordert. 1. Von Europa nach Südost-Asien und Australien. tl. Einzelne Die beiden stärksten Menschenansammlungen befinden sich in Europa ^gebiete*' und Ul den Monsunländern Asiens von Vorderindien bis Japan. 1. Ostfahrt. Jenes ist der Raum der großartigsten Fabrikation, diese sind ein Raum a) Handels- umfassender Rohstosserzengung (Weizen, Baumwolle, Kaffee, Tee, Seide); gegenstände. tiefer Rohstoffe, diese sind ein Gebiet ansehnlichen Absatzes europäischer Fabrikate, dem sich im So. noch Australien anschließt, das zwar viel weniger bevölkert ist, aber auch Rohstoffe (Wolle) gibt und Fabrikate empfängt. Daher durchziehen die Handels- und Verkehrsstraßen das Mittelmeer und deu Indischen Ozean vornehmlich in der Richtung von Nw. nach So. und umgekehrt. i>) Handels- Gamas Seeweg ums Kap war viel zu weit. Zumal der ge- luefle' waltige Aufschwung des Handels zwischen England und Indien drängte auf die Wegverkürzung über das Mittelmeer. Nur 100 km Landunter- brechung, die Suez-Enge, sperrte diesen Weg sür alle Schiffe. Man be- förderte die Postsendungen aus deu Dampfern der Peninsular Steani Navigation Compam1 bis uach Alexandrien, auf anderen Dampfern von Suez nach Indien; nachmals übernahm jene Gesellschaft die Fahrten durch das Rote Meer nach Indien mit und heißt seitdem Peninsular an<l Oriental Steani Navigation Companj'.2 Sie wurde seit 1869 die wichtigste Schiffahrtsgesellschaft für Europas Verkehr gegeu So. auch hinsichtlich der Warenbeförderung: Die Eröffnung des Snez-Kanals zwischen Port Said im N., Suez im S. erhob plötzlich das seit Kolumbus etwas verödete Mittelmeer zu dem befahrensten aller Meere nächst dem nordatlantischen; über seine Fläche kann man nuu von England bis 1 Tie Peninsular Steani Navigation Company, d. h. Halbinsel - Dampffchisf- fahrts-Gesellschaft, führte ihren Namen danach, daß sie ursprünglich nur die Sendungen nach der Pyrenäischen Halbinsel, nämlich nach Gibraltar besorgte. — 2 Meist abgekürzt als 1' and 0 [pi änd o], wie die Hamburg-Amerika-Linie ans den Anfangsbuchstaben ihres vollständigen Namens Hamburg-Amerikanische-Paket- fahrt-Aktien-Gesellschaft das Wort Hapag gebildet hat.

5. Teil 2 = Mittel- und Oberstufe - S. 149

1914 - Halle a. d. S. : Verl. der Buchh. des Waisenhauses
§ 1§. Die südamerikanischen Länder. 149 Staaten, aber fast nur in den Küstenprovinzen seßhaft bewohnt, und zwar hier ganz überwiegend von Negern und Mulatten; im Innern schweifen träge und daher armselige Jndianerhorden, z. B. die Botokuden.^ Ins tiefe Binnenland führen fast nur die noch kaum benutzten, herrlichen Wasser- straßen; aus den Urwäldern gewinnt man wenig mehr als den Kautschuk 2 In den Küstenlandschaften baut man Zuckerrohr und Baumwolle, Haupt- sächlich aber Kaffee, und zwar mehr als die Hälfte der auf Erdeu über- Haupt erzeugten Menge. Die Landschaft gilt als eine der schönsten auf Erden: Küstengebirge von wenig gegliederter Tafelbergform wechseln mit einem Haufenwerk seltsam gestalteter Berge (z. B. der Zuckerhut am Buchteingang, fast 400 m hoch); reicher Pflanzen- wuchs (Palmen und Bananen). *Rio de Janeiro [de schaneroj an der schönsten Hafenbai Süd-h) Siede- amerikas, ist Kaffee-Ausfuhrhafen, 8 Ht. E. Der meiste Kaffee geht freilich lungcn. über das kleine Santos weiter im S., den Hafen von *S«n Paulo, etwas hinter der Küste, mit fast y4 Mm. E. der zweiten Stadt Brasiliens. Großstädte mit mehr als 1 Ht. E. sind nur noch *Bahia sba-la^ (oder S. Salvador) und *Pernambuko (auch Recise genannt); nach ihm wird das Brasilholz^ auch Peruambuk-Holz genannt. "Belem am Tokan- tins (oder Parä) ist für Kautschukausfuhr wichtig. Im außertropischen S., wo der europäische Ansiedler ohne Negerhilfe den äußerst fruchtbaren Boden selbst bestellen kann, erblühen deutsche Kolonien; schon über 3 Ht. * Benannt nach dem in die Unterlippe eingeschobenen Holzklotz (Botoke). — * Eingedickter Saft tropischer Bäume: auch das Neibgummi ist Kautschuk, — * Ein Farbholz, das, in Wasser gekocht, roten Saft liefert; nach ihm be- nannten die Entdecker Brasilien.

6. Teil 2 = Mittel- und Oberstufe - S. 153

1914 - Halle a. d. S. : Verl. der Buchh. des Waisenhauses
J 18. Di« südamerikanischen £dnb«r. 153 amerika fast überall unseren Tee und Kaffee. Hst. ist 'Assuncion saßuußiöu) mit Ausfuhr von Häuten und Holz. 8. Uruguay ö. vom unteren Uruguay, treibt auf seinen weiten 8. Uru- Grasflächen wie Paraguay vorwiegend Viehzucht und ist ähnlich wie Argentinien das Ziel romanischer, besonders italienischer Auswanderung, mehr als deutscher. Die Ausfuhr besteht fast nur aus Erzeugnissen der Viehzucht: Häute, Liebigscher Fleischextrakt, d. i. eingedickter Rindfleischsaft. Die Hst. "Montevideo am Eingang zum La Plata-Busen hat rund 3 Ht. E. 9. Die Föderativrepublik Argentinien ^ liegt ähnlich Chile in süd-9. Argen- licheren, gesunderen Breiten und ist deshalb staatlich geordneter als die übrigen Kreolenrepubliken. Das Land ist mehr als fünfmal so groß wie Deutschland, zählt jedoch noch nicht so viel Einwohner wie Bayern (2 auf 1 qkm). Es umfaßt im W. Teile der Anden, meist aber Pampasland mit Herden von Schafen, Pferden und Rindern, doch auch mit blühendem Weizenanbau, der reiche Ausfuhrernten besonders für Westeuropa liefert z. B. nach Antwerpen. Der Wert der Weizen- und Maisausfuhr über- trifft den der Wolle bereits ums Doppelte. Das Nomadisieren berittener Hirten früherer Zeiten, der Gauchos sgaütschos), wird seltener, seßhaftes Ansiedlerleben auf festen Farmen immer häufiger und wichtiger; doch spielt im Wirtschaftsleben Ausfuhr von Wolle, Häuten und getrockneten! Fleisch noch immer eine Rolle. ,Die Hst. "Buenos Aires im Hinter- grund des La Plata nahe der Mündung des Parana, zählt P/3 Mill. E., ist also die größte Stadt Südamerikas und Ausgangspunkt der einzigen süd- amerikanischen Pacificbahn; sie führt über den Cumbre-Paß der Anden nach Santiago und Valparaiso. Über *Rosario am Parana führt eine Eisenbahn bis nach Assuncion. Das argentinische Patag>5nien ist im Gegensatz zum stark befeuchteten, daher stattlich bewaldeten chilenischen eine waldleere Ebene, in der bisher kleine Scharen hochgewachsener patagonischer Indianer zu Roß Strauße und Guanakos jagten; doch dehnt sich die europäische Ansiedlung immer weiter nach S. und gewinnt den Boden als Weideland. Es gibt 25 T. Deutsche. Iv. Die Südmseln. lv. Süd- Jenseit der vom spanischen Seefahrer Magellan * entdeckten stür- lwfcln* mischen Meerenge liegt der Fenerland-Archipel, so einst von den Spa- ' Die Entdecker fanden dort Silberschmuck bei Häuptlingen; daher wurde Land und Golf nach dem Silber (spanisch argent [nrgcnt] und platä) benannt. — 2 Der Name dieses geborenen Portugiesen, des ersten Weltumseglers. lautet eigentlich Magalhaes smagaljängsch).

7. Teil 2 = Mittel- und Oberstufe - S. 354

1914 - Halle a. d. S. : Verl. der Buchh. des Waisenhauses
354 V. Die wichtigsten Handels- und verkehrsstrahen. zur Columbia-Mündung, 2. von Philadelphia und 3. von New Orleans in den äußersten Sw. der Union, 4. von Vera Cruz über Mejico nach der mejieanischen Sw.-Küste, 5. die über die Landenge von Tehuantepec, 6. die Panamabahn durch die Landenge von Panama. Diese Bahn ist schon seit 1855 vorhanden und verknüpfte an der schmälsten Stelle ganz Amerikas die darum hierhin strebenden Schifsahrtslinien von der atlanti- schen und pazifischen Seite, schon ehe der sür den Weltverkehr bedeutsame Wasser- Kanaldurchstich von Panama vollendet war. — In der wasserreichen Ost- straßen. h^fte der Vereinigten Staaten dient außerdem ein ganzes Netz natür- licher und künstlicher Wasserstraßen insbesondere dem Güterverkehr. Durch einen Umgehungskanal des Niagarafalls auf der britischen W.-Seite gelangen Seeschiffe mäßigen Tiefgangs bis nach Chicago. Von Chicago führt der Jllinoiskanal zum Illinois, verbindet also die Kanadischen Seen mit dem Mississippisystem. Andere Kanäle verknüpfen jene Seen sowie den Mississippi ostwärts mit den Flüssen der atlantischen Küste, die das Alleghaniegebirge günstig durchbrechen. Von ihnen ist der wichtigste der Erie-Kanal, weil er von Buffalo an der O.-Spitze des Eriesees ö. zum Hudson führt, mithin den Warenverkehr des Binnenlandes mit New Dork vermittelt. Süd- Südamerika hingegen ist mit seinen Verkehrswegen noch fast so amerika. zurückgeblieben wie Afrika. Nur die beiden Südrepubliken Chile und Argentinien besitzen nebst dem südlichsten Brasilien ausgedehntere Eisen- bahnen; man fährt von Valparaiso oder Santiago über die Kordilleren mittels eines Tunnels in 3200 m Höhe nach Buenos Aires. Das ganze Innere des tropischen Südamerika kennt noch keine einzige Bahn; das riesengroße Stromsystem des Amazonas (S. 147), der 17 Nebenflüsse besitzt, die den Rhein an Länge übertreffen, wird vom Dampferverkehr noch recht spärlich benutzt. Peru und Ecuador haben zwar den Ruhm der drei höchsten Volleisenbahnen der Erde; aber die Strecken enden auf der Hoch- fläche als Sackgassen, ohne die O.-Kordillere zu überschreiten, dienen folg- lich nur örtlichen Bedürfnissen, nicht dem Weltverkehr. Ii. Seedampferlinien. I. Allge- Der die ganze Erde umspannende Weltverkehr und Welthandel meines. ^ rmr möglich durch Benutzung des Weltmeers. Wegen der Schnellig- feit und Sicherheit wird auch für den Gütertransport das Dampfschiff i. vor dem Segelschiff bevorzugt. Dampfer sind ungleich unabhängiger ^und^ 1,0111 als Segler und fahren d-rei- bis fünfmal rascher als diese. Segler. Weil ein Dampfer also in derselben Zeit 3 bis 5 Hin- und Rückfahrten

8. Teil 2 = Mittel- und Oberstufe - S. 355

1914 - Halle a. d. S. : Verl. der Buchh. des Waisenhauses
§ 2. kaupt. verkehrsstratzen der Segenwart. 355 ausführt, in der ein Segler nur eine bewältigt, bringt jener drei- bis fünfmal so viel ein, kostet freilich an Betrieb auch mehr, weil er außer der Kohle auch größerer Bemannung bedarf. Die über 2100 Dampfer der deutschen Handelsflotte, die mehr als 4900 Schiffe zählt, bedeuten an Leistungsfähigkeit so viel wie mindestens 6000 Segler von gleicher Trägkraft. Man rechnet deshalb bei Vergleichungen des Tonnengehalts der Flotten die „registrierte", d. h. wirkliche Tragfähigkeit des Dampfers * stets mindestens dreifach gegenüber der des Seglers, weil sie für die Lasten- bewältigung so viel mehr bedeutet. Trotzdem fährt noch etwa ein Dritteil aller Seefrachten der Billigkeit halber unter Segel. Im allgemeinen läuft ein Schiff die Wege und zu den Zeiten, wie die vorhandenen Lasten es vorschreiben. Man berechnet, daß nach der Leistungsfähigkeit die englische Flotte fast 47 % der Welthandelsflotte ausmacht, die deutsche über 11%/ die der Vereinigten Staaten 7%, die norwegische 5 %, die fran- zösische 4%, die japanische über 3%, die russische und italienische je 3%. Dampferlinien mit regelmäßiger Ab- und Rückfahrtszeit („Post- 2. Sub- dampferlinien") und festbestimmten Anlegeplätzen konnten sich zumal nierte* auf Strecken mit noch nicht andauernd starkem Verkehr erst kräftig ent- Strecken, falten, seitdem die die Kosten tragenden Privatunternehmer oder Gesell- schaften vom Staat festbestimmte Jahresunterstützung („Subvention") erhielten. Das aber förderte dann stets den Handel auf diesen Linien außerordentlich, weil der Handel auf festgesetzte Termine für Ausfahrt und Rückfahrt großes Gewicht legen muß. Neuerdings besitzt auch Deutsch- land solche vom Reich subventionierte Postdampferlinien nach Afrika, So.- und O.-Asien; der Norddeutsche Lloyd in Bremen (S. 101 Anm. 3) stellt die auf diesen Linien fahrenden „Reichspostdampfer" und verwaltet ihre Fahrten. Den Verkehr zwischen Deutschland und Amerika versieht außer ihm vornehmlich eine noch bedeutendere, in Ham- bürg ansässige Schiffahrtsgesellschaft, die Hamburg-Amerika-Linie, die auch nach Afrika und Asien Schiffe sendet. Diese Gesellschaften sind die größten Reedereien auf Erden und besitzen die vornehmsten, pünkt- lichsten, sichersten und größten Schnell- und Postdampfer. Weil der Verkehr zur See viel wohlfeiler ist als der zu Lande, suchen 3. Häfen, die Worenfrachten im Welthandel aus dem Landesinnern so bald wie möglich die Seeküste zu erreichen und dann wieder so weit wie möglich den Seeweg einzuhalten; daher liegen so viele bedeutende Handelsstädte in der innersten Nische von Meerbusen, z. B. London und Hamburg, Odessa und 1 Vgl. S. 61 Abb. 17. Die Leistungsfähigkeit der deutschen Handelsflotte ist deshalb weit größer als die der nordamerikanischen. 23*

9. Teil 2 = Mittel- und Oberstufe - S. 357

1914 - Halle a. d. S. : Verl. der Buchh. des Waisenhauses
§ 2. kaupt. Verkehrsstraßen der Gegenwart. 357 Weg über Panama z. T. weiter, z. T. durch die Kanalgebührm kostspieliger sein wird. 1. Von Europa nach Südost-Asien und Australien. Die beiden stärksten Menschenansammlungen befinden sich in Europa Ii. und in den Monsunländern Asiens von Vorderindien bis Japan.®ijjg*erillttc Jenes ist der Raum der großartigsten Fabrikation, diese sind ein Raum kehrs- umfassender Rohstosferzeugung (Weizen, Baumwolle, Kaffee, Tee, Seide); gebiet jene bedürfen dieser Rohstoffe, diese sind ein Gebiet ansehnlichen Absatzes a] europäischer Fabrikate, dem sich im So. noch Australien anschließt, das delsgegen- zwar viel weniger bevölkert ist, aber auch Rohstoffe (Wolle) gibt und stände. Fabrikate empfängt. Daher durchziehen die Handels- und Verkehrsstraßen das Mittelmeer und den Indischen Ozean vornehmlich in der Richtung von Nw. nach So. und umgekehrt. Gamas Seeweg ums Kap war viel zu weit. Zumal der gewaltige b) Han- Aufschwung des Handels zwischen England und Indien drängte auf die delswege. Wegverkürzung über das Mittelmeer. Nur 100 km Landunterbrechung, die Suez-Enge, sperrte diesen Weg für alle Schiffe. Man beförderte die Postsendungen auf den Dampfern der Peninsular Steam Navigation Company1 bis nach Alexandrien, auf anderen Dampfern von Suez nach Indien; nachmals übernahm jene Gesellschaft die Fahrten durch das Rote Meer nach Indien mit und heißt seitdem Peninsular and Oriental Steam Navigation Company.2 Sie wurde seit 1869 die wichtigste Schiffahrtsgesellschaft für Europas Verkehr gegen So. auch hinsichtlich der Warenbeförderung: Die Eröffnung des Suez-Kanals zwischen Port Said im N., Suez im S. erhob plötzlich das seit Kolumbus etwas ver- ödete Mittelmeer zu dem befahrensten aller Meere nächst dem nord- atlantischen; über seine Fläche kann man nun von England bis nach Odessa ohne Umladung alle Waren verschiffen, die nach Vorder- oder Hinter- indicn, nach dem Malaien-Archipel oder Australien, nach China oder nach Japan bestimmt sind. Segler vermeiden allerdings den Suez- kanal wegen der im Roten Meer herrschenden, höchst ungünstigen Wind- 1 Die Peninsular Steam Navigation Company ^peninßjuler sttut näwigaschn kömveni), d. h. Halbinsel-Dampfschiffahrts-Gesellschaft, führte ihren Namen danach, daß sie ursprünglich nur die Sendungen nach der Pyrenäischen Halbinsel, nämlich nach Gibraltar besorgte, — * Meist abgekürzt als P and 0 [pi änd o], wie die Hamburg-Amerika-Linie ans den Anfangsbuchstaben ihres vollständigen Namens Hamburg-Amerikanische-Paketfahrt-Aktien-Gesellschaft das Wort Hapag gebildet hat. Oriental ['oriental] — morgenländisch.

10. Teil 2 = Mittel- und Oberstufe - S. 360

1914 - Halle a. d. S. : Verl. der Buchh. des Waisenhauses
360 V. Di« wichtigsten Kandels- und verk.'hrsstraßen. Viele und wichtige Dampferlinien nach Amerika gehen von Liverpool aus. Von hier erreicht man Kanada in gut 7 Tagen; im Sommer ist Onebek Zielpunkt, im Winter wegen Gefrierens des Lorenzstroms Hali- fax. Nicht ganz so lange dauert die Fahrt von Liverpool, Cuxhaven oder Bremerhaven nach New Jork (6—8 Tage). Deutsche Schnell- und Frachtdampfer verbinden Hamburg und Bremen in regelmäßigem Verkehr mit den meisten atlantischen Häfen der Union von Boston bis nach New Orleans. Postdampfer des Norddeutschen Lloyds legen die von der Gibral- tarstraße aus rein ostwestliche Fahrt von Genua nach New Jork in 11 Tagen zurück. Die rascheste Überfahrt nach der Panama-Enge ist die von Southampton nach Colon (in 19 Tagen). Auch Hamburger Schiffe verkehren regelmäßig nach Westindien und Mittelamerika. Von Liverpool nach Rio de Janeiro fährt man 3 Wochen, ebenso lange von Hamburg nach Bahia (eingerechnet einen 1 tägigen Aufenthalt in Lissabon); 2 Tage später trifft man in Rio ein. Nach Buenos Aires dauert die Fahrt von Hamburg (über Madeira) gegen 4 Wochen. Die weiteste Ausfahrt eines Postdampfers nach Amerika ist die von Hamburg durch die Magel- lansstraße bis zur peruanischen Hasenstadt Callao (in 72 Tagen); sie wird überhaupt an Länge nur übertroffen von einigen Linien, die Eng- lnnd mit Australien und Neuseeland verknüpfen (S. 359). 4. Über die Südsee. 4. Verlehr Amerikanische Postdampfer fahren wie im Atlantischen Ozean so Großen" auc^ in der Südsee fast nur längs den eigenen Küsten, z.b. zwischen Ozean. Panama und San Francisco in 16 Tagen; die Fahrt von Colon nach New 9)ork dauert nur eine Woche. Die ganze Südsee wird jedoch im N. auch von einer amerikanischen Linie, San Francisco-Iokohama, in 16 Tagen durchmessen, außerdem von der etwas kürzeren englischen, Vancouver-Iokohama, in 12 Tagen. Die umfangreichste Postlinie durch die Südsee ist abermals eine englische; sie führt von San Fran- cisco über Honolulu, Pago-Pago auf den Samoa-Jnseln (S. 333) und Auckland in 26 Tagen nach Sydney. Eine Schnellreise um die Erde wäre bei genauen Anschlüssen der Dampfer an die Eisenbahnen ohne Ausenthalt jetzt .in 42.„Tagen aus- führbar: Von Berlin mit der Eisenbahn nach Wladiwostok 15y2 Tage, mit dem Dampser nach Tsuruga an der W.-Küste von Honbo und mit der Eisenbahn nach Yokohama 23/4 Tage, dann weiter mit dem Dampfer
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