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1. Das Deutsche Reich - S. 146

1905 - Berlin : Mittler
146 — Von da ab wußten sich Venedig und Genua die Vorherrschaft im Handel mit dem Orient zu verschaffen und Konstantinopel die Vermittlerrolle zu entreißen. An Stelle der Donaulinie kamen die Alpenstraßen über den Brenner, Julier und Septimer zu großer Bedeutung. Die Hansa. Ahnlich wie auf dem Mittelmeer entwickelte sich ein reges Handels- und Verkehrsleben auf der Ostsee. Im Ib. und 14. Jahr- hundert lag der Ostseehandel vollständig in den Händen der Hansa, eines Städtebundes, der zur Sicherung gemeinsamer Handels- und Seefahrts- interessen geschlossen wurde. Die Führerin dieses mächtigen Bundes, der seine Handelsbeziehungen nach Kußland, Polen, Dänemark, Schweden und Norwegen, England, den Niederlanden und später auch nach dem Süden ausdehnte, war Lübeck. Die Hansa wurde mit der Zeit so mächtig, daß sie Kriege führen konnte, und Könige sich um ihre Gunst bewarben. Zur Blütezeit der Hansa war Deutschland nicht nur politisch der mächtigste Staat Europas, sondern zugleich auch der erste Handelsstaat. 16. bis 18. Jahrhundert. Während die westeuropäischen Staaten infolge der Entdeckung Amerikas und des Seeweges nach Ostindien zu hoher Blüte gelangten, begann der allmähliche Verfall des deutschen Außenhandels. Die Macht der Hansa wurde durch die aufstrebenden Seestaaten und durch innere Zwistigkeiten gebrochen. Ein Handels- gebiet nach dem andern ging ihr verloren. Auch der süddeutsche Handel wurde lahmgelegt, verloren doch Venedig und Genua mit der Entdeckung des Seeweges nach Ostindien ihre Bedeutung für den Handel mit dem fernen Orient. Mit dem Bückgange auf kommerziellem Gebiete war der Zerfall Deutschlands auf politischem Gebiete verbunden. Die Auflösung in machtlose Kleinstaaten und religiöse Streitigkeiten be- siegelten seine Bedeutungslosigkeit für Weltpolitik und Welthandel. Deutsch- land bildete nur noch einen Schatten seiner einstigen Größe. Der dreißig- jährige Krieg richtete vollständig zugrunde, was noch übrig geblieben war. Landwirtschaft, Gewerbe, Bergbau und Bürgertum waren vernichtet. Im 18. Jahrhundert macht sich endlich wieder eine allmähliche Besserung in den wirtschaftlichen Verhältnissen Deutschlands bemerkbar. Die industrielle Produktion fängt an sich zu heben, und mit ihr wird eine mehr und mehr zunehmende Ausfuhr an Lernen, Tuchen, Metallwaren, Schwarzwälder Uhren und Nürnberger Kurzwaren möglich. An Stelle der Ostsee erlangt die Nordsee und mit ihr Hamburg und Bremen mehr und mehr Bedeutung für den deutschen Seehandel und für die Einfuhr an Kaffee, Tee, Reis, Zucker, Tabak und anderen ausländischen Waren. Während die genannten Seestädte die Einfuhr nach Norddeutschland vermittelten, versorgte Holland Süddeutschland mit Kolonialprodukten. Die zweite Blütezeit des deutschen Welthandels. Nach der Los- reißimg der englischen Kolonien vom Mutterlande im letzten Viertel des 18. Jahrhunderts entstand durch Vermittlung Hamburgs und Bremens bald ein reger Handelsverkehr zwischen Deutschland und der nordameri- kanischen Union. Derselbe erfuhr- aber durch die von Napoleon I. ver- hängte Kontinentalsperre eine jähe Unterbrechung, und für längere Zeit war der deutsche Außenhandel lahmgelegt. Allerdings hielt sie auch die englische Konkurrenz fern, was für die Entwicklung der deutschen Industrie von großem Vorteil war. Als dami die früheren Beziehungen zum Aus- lande durch die Vermittlung der Hansastädte wieder in Fluß kamen, er- wies sich die deutsche Industrie auf den verschiedensten Gebieten sehr

2. Die Grundzüge der Geographie - S. 64

1904 - Braunschweig : Westermann
— fi4 — hier bilden Agaven mit ihren stachelrandigen Blättern undurchdringliche Dickichte, selbst Dattelpalmen kommen vereinzelt oder in lichten Gruppen vor, doch ohne reife Früchte zu tragen, und die Felsen von Gibraltar sind die einzige Stelle in Europa, wo Affen (nordafrikanische Makakos) wild leben; auch Andalusien ist heiß, aber wohl bewässert. Die ausgedehnten Hochflächen im Inneren sind nur im Sommer heiß, dazu staubig und wasserarm, im Winter schneidend kalt; die flachen Küstenstriche am Atlantischen Ozean dagegen sehr regenreich, am Mittelmeer paradiesisch schön, ein wahrer Blumengarten. Dem Klima entsprechen die Produkte des Landes. An sonnigen Abhängen gedeiht überall ein feuriger Wein; der Süden bringt Orangen, Oliven und Feigen hervor, hier wächst vortrefflich der Maulbeerbaum und ermöglicht eine ausgedehnte Seidenindustrie. Der Norden hat mehr Obst- und Getreidebau, er ist auch die Heimat der Korkeiche, deren Korktafeln einen bedeutenden Ausfuhrartikel bilden. Erwähnenswert ist die Zucht der Merinoschafe in Kastilien und edler Pferde in Andalusien. Hervorragend sind die mineralischen Produkte des Landes: es liefert Eisen, Silber, Kupfer, Schwefel, viel Kochsalz und hat bei Almaden an der Sierra Morena die reichsten Quecksilbergruben Europas. § 45. Die alten Einwohner der Pyrenäischen Halbinsel waren die Iberer; im zweiten Jahrhundert v. Chr. kam das Land unter römische Herrschaft, und das Volk wurde romanisiert. In der Völkerwanderung setzten sich hier die Westgoten fest, ihr Reich erlag aber 711 n. Chr. den Arabern, welche von Nordafrika her eindrangen. In der zweiten Hälfte des Mittelalters wurde von den nördlichen Provinzen aus, welche christlich geblieben waren, allmählich das Land zurückerobert, bis 1492 das letzte Königreich der Mauren, Granada, zerstört wurde. So entstanden auf der Halbinsel die beiden Königreiche Spanien und Portugal deren romanische Bevölkerung fast durchweg katholisch ist. A. Königreich Portugal. (89000 qkm mit 5 ‘/2 Mill. Einwohnern.) Portugal umfaßt den Küstenstrich um den unteren Lauf des Duero (portugiesisch Douro) und des Tajo (Tejo) vom Minho bis Guadiana; im fünfzehnten und sechzehnten Jahrhundert ein zur See mächtiger und in der Geschichte der Entdeckungen berühmt gewordener Staat, ist er jetzt sehr in Verfall geraten. Die Hauptstadt Lissabon (Lisboa) (360000 Einw.) liegt am rechten Ufer des Tejo nicht weit vor seiner Mündung amphitheatralisch aufgebaut, sie ist zugleich die erste Handels-

3. Die Grundzüge der Geographie - S. 92

1904 - Braunschweig : Westermann
— 92 — Reiche Gliederung zeigt nur die Westküste; hier schneiden Buchten tief in das Land, zahlreiche Halbinseln springen vor, und die Küste begleitet eine Kette von Inseln, unter denen Rhodus, im Altertum ein mächtiger Handelsstaat, im Mittelalter eine Zeit-lang Sitz des Johanniterordens, ferner das weinreiche Chios, Samos und Lesbos die bedeutendsten sind. Der Südküste ist die schöne Insel Cypern vorgelagert, welche den Engländern gehört. Der bedeutendste Fluß der Halbinsel ist der Kysyl-Irmak (Halys), welcher einen tiefen Bogen nach Sw. beschreibt und schließlich in das Schwarze Meer mündet; auf der Südseite mündet in der Nordostecke des Mittelmeeres der am Antitaurus entspringende Saleph oder Kalykadnus, in dessen kalten Fluten Kaiser Rotbart auf dem dritten Kreuzzug seinen Tod fand (1190). Die Bewohner der inneren Landschaften sind hauptsächlich Türken, die der Küstenstriche vorwiegend Griechen. Außer Südfrüchten sind Meerschaum, Kamelgarn (aus dem Haare der Angoraziege), Galläpfel und feine Gewebe die wichtigsten Ausfuhrartikel des Landes. Hauptort ist die bedeutende Handelsstadt Smyrna (200 000 Einw.) am Agäischen Meere, nördlich von Smyrna die Ruinen von Pergamon (jetzt Bergama), einst die prächtige Hauptstadt des Attalidenreiclies, südlich vom Mar-marameere das gewerbtätige Brussa; am Schwarzen Meere Sinope und Tarabison (Trapezunt); an der Siidküste Tarsos, der Geburtsort des Apostels Paulus; im Inneren Konia (Ikonium) und das durch seine Schalwebereien bekannte Angora. Am Eingang in den Hellespont erhebt sich nahe der Küste vor dem Idagebirge der Hügel Hissarlik, welcher das alte Troja trug. c. Mesopotamien ist das Flachland zwischen Euphrat und Tigris, das sich allmählich zum Persischen Meerbusen senkt; der nördliche Teil ist eine wasserarme, dürre Steppe, der südliche von der Stelle an, wo die beiden Flüsse sich einander nähern, von üppiger Fruchtbarkeit, soweit die künstliche Bewässerung reicht. Leider sind die dazu nötigen Anlagen jetzt größtenteils verfallen oder zerstört, so daß das Land verödet ist und stagnierendes Wasser statt eines reichen Kulturbodens nur fieberatmende Sümpfe schafft. Bagdad (150000 Einw.) am reißenden Tigris, einst die berühmte Hauptstadt der arabischen Kalifen, ist auch heute noch durch seinen Handel bedeutend; südwestlich von Bagdad bezeichnen ungeheure Trümmerhaufen zu beiden Seiten des Euphrat die Stelle, wo das stolze Babylon stand; Basra am Schat-el-Arab mit bedeutender Ausfuhr von Datteln; Mosul am Tigris, ihm

4. Die Grundzüge der Geographie - S. 75

1904 - Braunschweig : Westermann
— 75 rahmter Ebene gelegene Stadt ist immer noch, reich an Resten aus der-alten hellenischen Zeit; von den herrlichen Bauten auf dem Burgberge, der Akropolis (Propyläen, Parthenon), sind freilich nur noch Trümmer übrig. 8 km von Athen entfernt liegt die lebhafte Hafenstadt Piräus (Peiraieus), welche im Altertume durch die langen Mauern mit der Hauptstadt verbunden war; Lepanto (Naupactus) an der Enge des Meerbusens von Korinth; Missolongi, Festung. Längs der Nordostküste zieht sich die langgestreckte Insel Euböa hin, südwestlich von Attika liegen Salamis (Seeschlacht 480 v. Chr.) und Ägina, südöstlich die Gruppe der Kykladen, unter denen besonders Syros (Syra) mit der auiblühenden Handelsstadt Hermupolis, Naxos, Paros, Delos und das vulkanische Santorin (Thera) zu nennen sind. 2) Die Fruchtebene Thessalien mit Larissa. 3) Der Peloponnes (Morea). Am südwestlichen Ausgang der Landenge, die jetzt durch einen 6 km langen Kanal durchstochen ist, lag das alte Korinth mit Akrokorinth; das heutige Neukorinth ist ein unbedeutender Ort am innersten Winkel des Meerbusens; Sparta am Eurotas, an der Stelle des alten Sparta; Nauplion, Festung am Meerbusen gleichen Namens; Patras, schrägüber von Lepanto; an der Westküste der Hafen Pylos (Navarino). Südlich vom Peloponnes liegt die Insel Kythera (Cerigo), die man zu den Ionischen Inseln rechnet; diese liegen sonst längs der Westküste im Ionischen Meere, nämlich Zakynthos (Zante), Kephallenia und daneben das felsige Ithaka, am weitesten nördlich endlich das herrliche Kerkyra (Korfu).

5. Bd. 6 - S. 199

1846 - Braunschweig : Westermann
Völkervcrkehr und Handel. 199 §. 23. Italischer, französischer, englischer, spanischer Handel. Die Handelswichtigkcit der italischen Staaten erhielt sich. Vor allen glänzte Venedig. Obgleich von seinen morgcnländischcn Vesizungen viele durch der Mongolen und noch mehreren durch der osmanischen Türken rohe Kriegsgcwalt verloren gingen; dennoch erhielt sich sein ostindischer Handel über Aegypten und hiedurch der gewinnbringendste Verkehr mit allen Abendländern. Auch die übrigen Hauptstädte Italiens, auch jenseits des adriatischen Meeres das durch Sprache und politisches Verhältniß ihnen unge- hörige Ragusa, einst Venedig Unterthan, seit der Mitte des I4ten Jahr- hunderts aber frei, erhielt oder machte der Handel reich und mächtig. Vierzig tausend Einwohner zählte diese gcwerbfleißige Stadt. Dreihundert ihrer Schiffe befuhren das Meer. Sieben Millionen Zechinen lagen 1480 im öf- fentlichen Schaz. Einzelne Bürger vermachten demselben Hunderttausende. Auswärts besaß Ragusa viele Camtoirs und Niederlassungen; und selbst unter der türkischen Oberhoheit, die es nothgcdrungen erkannte, blcb cs in inneren Geschäften frei und hochwichtig für den morgcnländischcn wie für den abend- ländischen Handel. Weit weniger bedeutend war der französische Handel, wiewohl einige südliche Städte, zumal Marseille und Lyon, durch selbstthätigen Verkehr sich bereicherten. Das mittlere und nördliche Frankreich diente mehr dem bel- gischen und dem hanseatischen Handel. Auch England erhob sich nur langsam zur kommerziellen Wichtigkeit. Lange spielte cö gegen die N i e d e r l ä n d e r und gegen die teutschen H a n se at c n eine untergeordnete Rolle. Die Leztcn duldete es jedoch weniger unwillig auf seinen Märkten, als die Ersten. Eduard Hi. hob die Industrie seines Lan- des durch Aufnahme vieler aus Flandern auswandernder Wollwcber, dann durch das Verbot der Ausfuhr roher Wolle und der Einfuhr fremder Tücher. Verschiedene Handelsgeseze, in gleichem Geiste erlassen, folgten nach, jedoch zur Zeit noch ohne entscheidende Wirkung. Spanien, begünstigt durch den Reichthum seines Bodens und den Ge- werbflciß seiner maurischen und jüdischen Einwohner, trieb ansehnlichen Handel, Portugal nicht minder. Doch erst am Ende der Periode ging für beide durch die glücklichsten geographischen Entdeckungen die allcrglänzendste Aussicht auf. Diese ^gcnrcichcn Entdeckungen in Osten und Westen, da sie

6. Bd. 8 - S. 265

1846 - Braunschweig : Westermann
268 des siebenjährigen Krieges. unterstüzte »freudig und mit Begeisterung die Unternehmungen ihres weisen Ministers, und brittische Helden, an Kraft und Geistesgröße den gepricsensten der Griechen und Römer gleich, verherrlichten Meer und Land durch über- raschenden Thatenglanz. Auf zwei Hauptschaupläzen, in Ostindien und in Nordamerika, entfalteten die Britten ihre Größe. In Ostindien eroberten der Admiral Watson und der gleich kühne, als geistvolle Lord Clive Calcutta wieder (1738), welches zwei Jahre lang zuvor Nabob Serajah Dowlah der eng- lischen Kompagnie entrissen, und dabei viele ihrer edelsten Mitglieder in der schwarzen Höhle hatte verschmachten lassen. Von da aus ward in raschem Voranschreiten ein großer Theil Beugalens erobert. Die Nabobs wurden Vasallen der Kompagnie. Dieselbe gebot bereits über ein weites Reich. Auch Surate ward eingenommen, und die französischen Besizungcn, mit Pondi- ch erh, fielen in der Britten Gewalt. Unermeßliche Schäze strömten vom Ganges und von den indischen Meeren in Englands Schooß*). Gleich glücklich ward in Amerika gestritten. Durch Eroberung von Louis bürg hatte Canada ein mächtiges Bollwerk verloren. Admiral Saunders und der junge, heldenmüthige James Wolfe drangen auf und längs dem St. Laurenz ström siegreich in das weite Land. Wolfe zwar, im Augenblick des glorreichsten Triumphes bei Quebec, verlor sein Heldcn- leben (13. Sept. 1739). Aber Quebec, als herrliche Frucht seines Sieges, wurde sofort von Sau'nders cingenommcu. Im folgenden Jahre fiel auch Montreal. Ticondcrago, Crownpoint, das Fort Niagara waren schon früher gefallen; Alles wich der brittischen Macht. Vergebens sandte Frankreich neue Flotten und Heere nach Amerika, sie wurden geschlagen, ganz Canada war erobert. Auch in Westindien war der Britte siegreich. Guadeloupe (1739) und später auch Dominique, das reiche und starke Martinique (1762), auch Grenada, St. Lu eie und St. Vincent wurden erobert. Kein Wclttheil blieb unbctrcten von den siegenden Britten. Die fran- zösischen Besizungcn in Afrika, am Senegal und auf der Insel Go ree fielen schon 1738 in ihre Gewalt. *) G-schichte der indischen Staatsverändernngen von Sprengel (von 1736-1783). Sechzig 17i8. ,

7. Leitfaden beim ersten Schulunterricht in der Geschichte und Geographie - S. 109

1851 - Braunschweig [u.a.] : Westermann
— 109 - bai und das Baffi ns land. Außer Canada mit der Hauptstadt Quebeck, Neubraun schweig und Neuschottland sind diese Länder meist kalte und unfruchtbare Strecken. Pclzhandel. 4) Die vereinigten Staaten von Nordamerika. Sie gränzen nördlich an die britischen Besitzungen, östlich an den atlantischen Occan, westlich an das stille Meer, südlich an den Golf und den Staat von Mexiko. Zwischen großen Gebirgen sehr fruchtbares Hügelland, ungeheure grasreiche Ebenen und unermeßliche Waldungen. Reichthnm an Producten. Canäle. Dampfschiffe. Eisenbahnen. Elek- trische Telegraphen. Die 34 selbstständigen Republiken haben über 21 Millionen Einwohner auf 100,000 Geviertmeilen. Washington im District Columbia ist die Hauptstadt des Bundes und Sitz des Präsidenten und des aus dem Senat und dem Hause der Repräsen- tanten bestehenden Congresses. Andere große Städte: an deroftküste Philadelphia, Neu-Uork, Boston; an der Südküste Neu- Orleans und nördlich davon St. Louis. —In diesen jungen Staaten haben die Einwohner volle religiöse und bürgerliche Freiheit und viel Gelegenheit, sich durch Arbeit ihren Lebensbedarf und darüber noch Besitzthum zu erwerben. Daher wandern alljährlich viele tausend Menschen von Europa und insbesondere von Deutschland dahin aus. 8) Das indianische Nordamerika von der Behringsstraße bis zur Hud- sonsbai. 6) Der mexikanische Bundesstaat. Die Hauptstadt Mexiko liegt zwi- schen zwei kleinen Seen und ist die schönste, reichste und größte Stadt in ganz Amerika. Der Spanier Ferdinand Cortez hatte 1819 den Staat von Mexiko entdeckt und eroberte ihn. Montezu ma. Guatimozin. Von 1821 bis 1822 war Mexiko ein spanisches Vice- königreich. Ii. Mittelamerika. 1) Der mittelamerikanische Bundesstaat mit der Hauptstadt Gua- temala. 2) Die Westindischen Inseln. Iii. Südamerika. 1) Der Freistaat Columbia an dernordwcstseite zu beiden Seiten des Aequators. Er zerfällt in drei Staaten: Venezuela mit Caracas, Neugranada mit Bogota und Ecuador mit Quito. 2) Der Freistaat Peru südlich von Columbia an der Westküste mit der Hauptstadt Lima. Franz Pizarro hat 1330 dieses lange gesuchte Goldland (Eldorado), welches schon 1813 von Balbao aufgesunden war. erobert. Die Uuka's. Ermordung des Pizarro. Peter de la Gaska. 3) Der Freistaat Bolivia mit der Hauptstadt Chuquisaca. Potosi mit reichen Silbergruben. 4) Der Freistaat Chile, ein schmales Küstenland längs dem stillen Meere; in der Mitte des Landes die Hauptstadt St. Jago. 8) Die vereinigten Staaten am La Piata mit der Hauptstadt Buenos Ayres am rechten Mündungsuser des La Plata. 6) Der Freistaat von Uruguay, nördlich der Platamüudung, mit der Hauptstadt Montevideo. 7) Paraguay, westlich vom Parana (Nebenfluß des Plata) mit der Hauptstadt Asuncion.

8. Leitfaden beim ersten Schulunterricht in der Geschichte und Geographie - S. 150

1851 - Braunschweig [u.a.] : Westermann
— 150 — theilte sich in viele kleinere und größere Freistaaten. Italien stand lange Zeit unter den deutschen Kaisern. Es setzten sich aber auch die Franzosen in Oberitalien fest, und Ncavel und Sicilien gehörte, bald vereinigt, bald getrennt, den Franzosen oder den Spaniern. Jetzt zerfällt die apenninische Halbinsel in folgende Staaten. A. Oberitalien: a) Das Königreich Sardinien, der westliche Theil von Oberitalien und die Insel Sardinien, mit den Städten Turin, Alessandria, Chambery, Nizza, Genua; Cagliari und Sassari auf Sardinien; b) das lombardisch-venetianische Königreich, das östliche Oberitalien mit den Hauptstädten Mailand und. Venedig; e) das Herzogthum Parma, südlich vom Mittlern Po; 6) das Herzogthum Modena, östlich von Parma. B. Mittelitalien: a) das Großherzogthum Toscana mit Einschluß des Herzogthums Lucca, südlich von Modena, vom Arno durchflossen, mit der Hauptstadt Florenz; b) der Kirchenstaat. Der Papst ist auch Schutzherr der kleinen Republik San Marino. Der jetzige Papst heißt Pius Ix. C. Unteritalien oder das Königreich beider Sici- lien besteht 1) aus dem Königreiche Neapel mit der gleichnamigen Hauptstadt; 2) aus der Insel Sicilien mit der Hauptstadt Palermo. König ist Ferdinand Ii. 2) Griechenland. Die Schwäche des türkischen Reichs benutzten die unterdrück- ten Griechen und erhoben 1821 einen Aufstand, welcher den glücklichen Erfolg hatte, daß Griechenland jetzt ein eignes Kö- nigreich ausmacht. Alexander Npfllanti. Die Seehelden Ka- naris und Miaulis. (Ibrahim Pascha.) Graf Kapodi- strias, Präsident von Griechenland. Seeschlacht bei Nava- rino (das alte Pylos an der Westküste von Messenien) den 20. October 1827. Der Friede zu Adrianopel zwischen Rußland und der Türkei 1829. Der neue griechische Staat unter dem 1832 gewählten König Otto I., dem zweiten Sohn des Königs von Baiern, besteht aus Livadien (Hellas), Morea (Peloponnes) und den Inseln im ägeischen Meere; diese drei Theile zerfallen in zehn Nomen oder Kreise, welche sämmtlich die Namen der ältesten Einthei-

9. Bd. 5 - S. 287

1846 - Braunschweig : Westermann
287 Völkervcrkehr und Handel. So viele Entdeckungen ermunterten den Handelsgeist der Nation und machten ihn fernwirkend. In Gemeinschaft mit den längst betriebsamen Wenden, die an der Ostsee hausten, führten die Normannen eine Zeitlang der Haupthandcl der Welt *). Einerseits ging derselbe zur See an die Küsten- länder Tcutschlands und Frankreichs, später zumal in die niederländischen Städte, wohin, als zur bequemsten Zwischenlage, die italienischen Kauf- leute die Waaren des Südens führten; anderseits auf mehreren Land - und Flußstraßcn durch Rußland, zumal über Nowogorod, nach dem schwar- zen Meere und bis in's innere Asien. Damals herrschte an den Küsten der Ostsee ein reges Leben, ja Reichthum und Pracht. Noch soll man an der Stelle, wo Winetha, die uralte pommer'sche Handelsstadt, in die Mceres- wcllen versank, auf deren Grund ihre marmornen Trümmer erblicken. Ju lin, wohin nachmals der Handel sich zog, erfuhr durch Krieg und Brand nicht geringere Zerstörung **). Auch Wisby (aufgothland), Güzkow, Stettin, Garz waren ansehnlich und reich. Nach Unterjochung der Wenden durch Dänen und Sachsen zog der Handel sich mehr nach den Städten ihrer Ueberwinder, worunter Bardewik schon früher berühmt war. Eine lebendige Kenntniß vieler fernen Länder und einen weit reichenden Handel unterhielten die Wallfahrten nach Palästina und anderen heiligen Orten und dann die Kreuzzüge. Aber noch weiter öffnete sich der geogra- phische Gesichtskreis durch einige berühmte Reisende, welche theils ihre eigenen Beobachtungen, theils sonst gesammelte Notizen in ihre sehr denkwürdigen Neisebeschrcibungen eintrugen. Der Jude Benjamin von Tudcla (um 1160), welcher in Angelegenheiten seiner Nation den Orient durchreiste; dann die Mönche Plan Carpin und Askolin, welche Papst Jnnocentius Iv. an den mongolischen Chan Gayuk sandte; Andreas de Rubruquis, an den Chan Mangu von Ludwig Ix. geschickt; Marco Polo, der (1269) von Venedig aus eine 26jährige Handelsreise durch Asien that und unter den Europäern der Erste China sammt dessen Hauptstadt Peking sah, und 80 Jahre später der Engländer John Maundeville, der die nämlichen Gegenden bereiste, sind die vorzüglichsten derselben. Ihre — mit Wunder- geschichten und Fabeln reich vermischten — Beschreibungen der inner-, *) Vergl. F. G, E. Fischer's Geschichte des teutschen Handels. Hannover 1790. ") Diese beiden Städte werden jedoch von Einigen für die nämliche gehalten.

10. Erzählungen aus der neuen Geschichte - S. 37

1882 - Oldenburg : Stalling
37 keine rohen Neger, sondern lebten in blhendem Wohlstande, hatten Städte, Manufakturen, Handel und Ackerbau, und ihr König war von einem prchtigen Hofstaat umgeben. Ein Kaufmann aus Tunis, der sich des Handels wegen hier auf-hielt, freute sich sehr, hier so unvermutet Europer zu finden. Gama lie sich durch ihn dem Samorin oder König von Ca-licut vorstellen und hatte schon die Hoffnung ein vorteilhaftes Bndnis zu stnde zu bringen, als die Mohammedaner, welche von einem solchen Verein den grten Nachteil fr ihren indischen Handel frchten muten, aus Neid das gute Einvernehmen strten; sie machten die Portugiesen verdchtig, als kmen sie,, dem König das Reich zu rauben, so da Gama am Ende froh war, mit dem Leben und seinen Schiffen entrinnen zu knnen. Er segelte schnell nach Melinda, von da um das Kap nach Europa zurck und lief den 29. August 1499 in den Tajo ein. Schon im folgenden Jahre sandte König Emanuel eine Flotte von dreizehn Schiffen aus unter den Befehlen des Admirals Cabral, der den Auftrag erhielt, wenn gtliche Unterhandlungen nichts fruchten sollten, durch Waffengewalt festen Fu in Indien zu fassen, und das Christentum mit Gte oder Gewalt auszubreiten. Cabral hielt sich auf dieser Reise westlicher als sein Vorgnger und fand Brasilien in Sdamerika. Er nahm das Land mit den gewhnlichen Feierlichkeiten fr den König von Portugal in Besitz und fertigte eins seiner Schiffe mit der Botschaft nach Lissabon ab. Mit den brigen brach er am 15. Mai 1500 von Brasilien auf und wandte sich nach dem Vorgebirge der guten Hoffnung. Auf diesem Wege ereilte ihn ein entsetzlicher Sturm, und er hatte den Schmerz, mehrere seiner Schiffe und mit diesen den Entdecker des Kaps, Bartholomus Diaz, vor seinen Augen vom Meere verschlungen zu sehen. Nach vielen Gefahren erreichte er endlich mit nur noch sechs Schiffen Melinda, und am 13. September lief er in den Hafen von Calicut ein. Er hatte eine Zusammenkunft mit dem Samorin und erklrte ihm, da er hergesandt sei, fr Gold und Silber indische Ware einzukaufen und bat um eine Niederlage fr diese Waren. Der Samorin gewhrte dies anfangs, aber durch die Rnke der Mohammedaner entstanden bald wieder Zwistigkeiten. Die Portugiesen wurden in dem eingerumten
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