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1. Schul-Lesebuch - S. 15

1873 - Berlin : Stubenrauch
15 Der größte Theil des Landes ist nicht sonderlich ergiebig; besonders gilt dies von dem Rücken der Höhen. Daber sind weit mehr die vielen Thäler, die zugleich durch Freundlichkeit anlocken, zu Wohnplätzen auäersehen. Hier ist das Klima milder als auf den Höhen. Getreide- und Obstbau wird mit Erfolg be- trieben, in den zum Maingebiet gehörigen südlichen Streifen des Landes sogar Weinbau. Diejenigen Thalgründe. welche oft und leicht den Ueberschwemmungen der Flüsse ausgesetzt sind, benutzt man zu ergiebigen Wiesen. An den gewöhnlich steilen Thalwänden stehen die Häuser, daher sie an der Bergseite einstöckig, an der Thalseite zweistöckig sind. Das Hessenland gehört dem Rbeingebiet wie dem Wesergebiet an.. Von jeher wurde es daher von wichtigen Straßen durchzogen, welche vom Rhein und Main nach der Fulda und Werra führen. An diesen den Flüssen entlang füh- renden Straßen wurden auch die wichtigsten Oerter gegründet. An der Fulda liegt die Stadt gleiches Namens; sie ist an derjenigen Stelle des Flußthales er- baut, wo der Apostel der Deutschen, Bonifazius, im Jahre 744 ein Kloster gründete. Wandert man von Süden her auf die Stadt zu, so sieht man sie in einem unmuthigen Wiesenthale mit ihren vielen Thürmen vor sich, umgeben von stattlichen Klostergebäuden und Kirchen auf den Hügeln und Bergkrippen ringsum. Eine Hauptzierde der Stadt ist die erzene Bildsäule-des Bonifazius. Das gott- begeisterte Auge desselben schaut aufwärts, die Rechte erhebt das Kreuz, die Linke hält eine Bibel. In einer Gruft der Domkirche liegen die Gebeine des Apostels. Alljährlich, in der Woche des 5. Juni, wird mit großer Feierlichkeit das Bonifazius- fest begangen. Dann strömt das Volk aus der Umgegend zum Grabe des frommen Heidenbekehrers. Die Einwohner ganzer Ortschaften kommen und gehen mit Sang und Klang, mit dem Schmuck heiliger Bilder, mit Kerzen und Fahnen. Vom Morgen bis zum späten Abend schallen die Gesänge aus der Gruft, in welcher sich die gläubige Menge drängt, um an dem Grabe des Apostels zu beten. — Weiter unten im Fuldathale, da, wo in dasielbe die von der Lahn herkommende Straße eintritt, liegt die Hauptstadt der Provinz, Kassel. Gar anmuthig ist ihre Lage in dem weiten.fuldabecken, welches der ansehnliche Fluß in mehrfachen Windungen durchzieht. In Hinsicht auf Gewerbfleiß kann sich Kassel den thätigsten Städten Preußens anreihen. Auch sein Handel ist be- deutend; denn er wird durch den Verkehr auf dem schiffbaren Fluffe befördert. Au der Lahn, also im Rheingebiet, liegt Marburg. Es erhebt sich auf und an einem weit in das Flußthal vorspringenden steilen Bergrücken, von welchem aus dasselbe nach beiden Richtungen hin beherrscht wird. Der höchste Punkt, das Schloß, ragt über die ganze Stadt hinweg. Enge, steile Straßen führen zu ihm hinauf. Einen schönen Anblick gewähren auch die alterthümlichen, am Berg- . ab hang übereinander stehenden Häuser. In Marburg stiftete des Landgrafen Ludwig fromme Gemahlin, die heilige Elisabeth, ein Krankenhaus, in welchem sie unablässig der Pstege stpn Elenden und Kranken oblag, und in welchem sie -ihren Anstrengungen in blühenden Jahren erlag. Ihre Grabesstätte zog bald unzählige Schaaren von Andächtigen hierher, und Marburg wurde ein berühmter Wallfahrtsort. Die Wichtigkeit der Dtadt gründet sich ferner auf ihren regen Handelsverkchr. — Eine andere hessische Stadt ist Hanau. — Sie liegt in dem Win- kel, welcher durch den Ausfluß der Kinzig in den Main gebildet wird. Im 16. Jahr- hundert ließen sich hier evangelische Niederländer nieder, welche um ihres Glaubens willen aus dem Vaterlande vertrieben worden waren. Diese kunststeißigen Ein- wanderer machten dm Ort zu einem Sitz des Gewerbcsteißes und des Handels. Letzterer wird durch die günstige Lage sehr befördert. Die Waaren gehm theils den Main abwärts nach Westen, in den Rhein; theils den Main aufwärts, nach Franken hinein; theils die Kinzig hinauf, ins Thal der Fulda hinüber. Besonders lebhaft ist der Handel mit Holz. Es kommt vom Speffart hierher und wird nach den Niederlanden geflößt.

2. Schul-Lesebuch - S. 4

1863 - Berlin : Stubenrauch
4 Tafel- und Griffelschiefers. Viele Gebäude erhalten jährlich vom Thü- ringer Walde ihr Dach und Tausende von Kindern ihre Tafeln und Griffeln. Zum Einrahmen der Tafeln allein werden jährlich an 600 Klaftern Holz verbraucht. Eisen liefern- die Berge des Thüringer Waldes jährlich gegen 120,000 Centner. Am ergiebigsten sind die Eisenwerke bei Suhl, Saatfeld und Lobenstein. In Suhl allein werden jährlich 7000 Centner Eisen und Stahl zu Flinten, Beilen, Bohrern, Messern und Scheeren verarbeitet. An Brennmaterialien lie- fert der Thüringer Wald besonders Steinkohlen. — Auch Glashütten giebt es auf dem Gebirge viele; die größte derselben ist zu Lauscha, südwestlich von Saalfeld. — Ein anderer Erwerbszweig ist der Fang der Singvögel, besonders der Finken. Dieselben werden nach dem Fange mit großer Sorgfalt gepflegt und Monate lang geübt, daß sie einen recht schönen, gleichmäßigen Schlag annehmen. Die besten Sän- ger werden oft mit 12 bis 14 Thalern bezahlt; doch sind auch viele unter den gefangenen Vögeln, an denen alle Mühe und Sorgfalt ver- geblich ist, und die oft für wenige Groschen verkauft werden. Häufig halten auch die Bewohner des Thüringer Waldes die Vögel zum eigenen Vergnügen. Vor allen Fenstern sieht man in den Gebirgsdörfern Vogelbauer hängen und hört die Finken schlagen, einen immer schöner als den andern. — Wenn der Sommer kommt, so bedecken Erd-, Heidel- und Preißelbeeren den Boden des Waldes. Unter Sang und Lust ziehen dann die Leute hinaus, um die würzigen Beeren zu sammeln und sie den Bewohnern der Städte zuzuführen. 2. Nach Norden hin breiten sich vor dem Thüringer Walde ge- segnete Auen aus, auf denen der Weizen, der Roggen, mancherlei Oel- srüchte und Obstbäume trefflich gedeihen. — Bei der Stadt Eisenach, die zum Großherzogthum Weimar gehört, schaut von einem steilen Berge ein altes Schloß mit Mauern und Thürmen in die Ebene hinaus. Das ist die Wartburg, wo vor länger als 300 Jahren Luther gewohnt hat, als der Kurfürst von Sachsen ihn gegen die Nach- stellungen seiner Feinde sichern wollte. Oestlich von Eisenach liegt die Hauptstadt von Thüringen, Erfurt. Die Lckadt ist sehr alt. Die Sage berichtet, daß sie im 5. Jahrhundert nach Christi Geburt ge- gründet worden sei. Bonifazius soll an der Stelle, wo heut der Dom steht, zuerst das Kreuz aufgepflanzt haben. Das von ihm im Jahre 740 errichtete Bisthum ging bald wieder ein. Karl der Große verlieh der Stadt schon manche Gerechtsame. Eine besondere Quelle des Reich- thums wurde für sie der Waidbau und der Handel. Im 13. Jahr- hundert stieg die Einwohnerzahl auf 60,000. Die Stadt war zu die- ser Zeit Mitglied der Hansa und erwarb sich fast die Rechte einer Freien Reichsstadt. Die Reformation wurde von derzmrgerschaft wil- ig angenommen; in Folge dessen entstanden manche Streitigkeiten zwi- chen ihr und der katholischen Geistlichkeit. Im Bauernkriege wurden Archen und Klöster geplündert. Die silbernen Särge, welche im Dom landen, rettete der Rath der Stadt, ließ jedoch nachher aus denselben ne sogenannten Sarggroschen mit Todtenkopf und gekreuzten Knochen rügen. Viel Leiden brachten der dreißigjährige und der siebenjährige srieg über die Stadt. Im Jahre 1802 kam Erfurt an Preußen. — Inter den Kirchen ist am merkwürdigsten der alte, ehrwürdige Dom.

3. Schul-Lesebuch - S. 8

1863 - Berlin : Stubenrauch
8 welchem am 2. Mai 1813 die Preußen und Russen den ersten Kampf im Freiheitskriege mit den Franzosen zu bestehen hatten. Zur Erin- nerung daran ist eine 80 Fuß hohe Säule errichtet, welche die In- schrift trägt: „Die gefallenen Helden ehrt dankbar König und Vater- land. Sie ruhen in Frieden! Den 2. Mai 1813." Eine Stunde davon entfernt, in der Nähe von Lützen, liegt das Schlachtfeld, auf welchem König Gustav Adolph am 16. November 1632 den Heldentod starb. Im Jahre 1838 ist zur dankbaren Erinnerung an ihn ein Denk- mal errichtet worden. In der Nähe von Dürrenberg, unweit des Dorfes Keuschberg, findet man noch Ueberreste von Erdwällen und Schanzen, welche aus der Zeit stammen, als der deutsche König Hein- rich I. im Jahre 933 auf diesem Felde das Heer der Ungarn in furcht- barer Schlacht vernichtete. Noch jetzt wird alljährlich in der Kirche zu Keuschberg ein Dankgottesdienst zum Andenken an den herrlichen Sieg abgehalten, durch welchen die Macht des wilden Heidenvolkes über die deutsche Christenheit gebrochen ward. In nordöstlicher Richtung von Naumburg liegt an der Saale die Stadt Merseburg. In dem schönen Dome ist Herzog Rudolph von Schwaben begraben, der im Jahre 1080 mit Heinrich Iv. um die Kaiserkrone rang. Er starb im Schlosse zu Merseburg an seinen schwe- ren Wunden. Im Kampfe war ihm die rechte Hand abgehauen wor- den. Man fand dieselbe auf dem Schlachtfelde, und als man sie ihm zeigte, ries er schmerzvoll aus: „Das ist die Hand, mit der ich dem Kaiser den Eid der Treue geschworen!" Noch jetzt wird dieselbe Je- dem gezeigt, der in dem Dome sich umherführen läßt. Das alte, geräu- mige Schloß, das auf einem Hügel an der Saale liegt, war ehedem der Sitz eines Bischofs; später residirten Herzöge von Sachsen-Merse- burg darin. — Nordwärts von Merseburg mündet auf dem rechten Ufer der Saale die weiße Elster in dieselbe. 2. Eine der bedeutendsten Städte an der Saale ist Halle. Die Stadt verdankt ihren Ursprung dem Salz, das schon seit der Zeit Karls des Großen in dieser Gegend gewonnen wurde. Das Salz wird von den Halloren bereitet. Diese sind Nachkommen der Wenden und haben bis jetzt noch vielfach die Sitten ihres Volksstammes be- wahrt. Aus alter Zeit sind ihnen auch noch manche Gerechtsame ge- blieben. Sie stehen untev einem eigenen Beamten, dem die Leitung der Arbeit und die Handhabung der Ordnung unter ihnen zusteht. Dieser Beamte heißt der Salzgras. Auch das Recht des freien Fisch- und Vogelfanges ist ihnen bis auf den heutigen Tag verblieben. In jedem Herbste senden sie dem Könige die ersten Lerchen, die sie fangen. Zu Neujahr überreichen sie ihm, wenn er bei Tafel sitzt, als eine Lehnsgabe Salz, eine große Schlackwurst und Sooleier. Dafür wer- den sie im Schlosse gespeist und dürfen jedem Könige nach der Thron- besteigung in einem feierlichen Aufzuge besonders huldigen. Der Kö- nig schenkt ihnen zu diesem Zwecke ein Pferd aus seinem Marstalle rnd eine neue Fahne. Bei Feuers- und Wassersnoth leisten die Hallo- :en der Stadt treffliche Dienste; auch besorgen sie oft die Bestattung >er Leichen und erscheinen dabei in ihrer alten Volkstracht. — In den Walzwerken zu Halle ist die Sook so gut, daß sie nicht erst auf Gra- irwerken von erdigen und wässerigen Bestandtheilen gereinigt zu werden

4. Schul-Lesebuch - S. 17

1863 - Berlin : Stubenrauch
17 4. Heinrichs Tod. Im Jahre 936 begab sich Heinrich mit geringer Begleitung nach Memleben an der Unstrut. Da stand in jener Zeit eine prächtige Pfalz, und neben dieser ein schönes Kloster. — Heut ist Memleben ein schlichtes Dorf, in dem nur noch die Reste einer stattlichen Kirche an vergangene Herrlichkeit erinnern. Hier ward der König krank. Er fühlte, daß sein Ende nahe sei, und ergab sich in Gottes Willen. In Gegenwart seiner Söhne und einiger vornehmer Sachsen hauchte er seine Seele aus. Der Klageruf drang schnell zu seiner Gemahlin, der frommen Königin Mathilde. Von Schmerz bewegt, trat sie in das Sterbezimmer. Zu ihren Söhnen, welche weinend an des Vaters Lager standen, sprach sie: „Meine theuren Söhne, schreibt euch in das Herz, was ihr hier sehet; ehret Gott, und fürchtet den, der Macht hat, solches zu thun." Es war Sonnabend, der 2. Juni 936, als Heinrich starb. Das Grab wurde ihm in Quedlinburg bestellt, in dem Klo- ster, welches er selbst gegründet hatte. In der Kirche desselben vor dem Altar wurde unter dem Wehklagen einer unzähligen Menschen- menge die Leiche beigesetzt. Noch heut ruht sie an dieser Stelle, und wer nach Quedlinburg kommt, besucht gern die geweihte Stätte. In der Unterkirche, die man dort das alte Münster nennt, bezeichnet eine einfache Marmorplatte Heinrichs Grab. Die Platte ist geborsten und in eichene Bohlen gefaßt, die von vier kurzen Pfosten an den Ecken ge- tragen werden. Kein Sonnenstrahl dringt in dieses Königsgrab. Es ist aber ein schönes Sinnbild für König Heinrich, der das Große gern in der Stille that. 13. Heinrich der Vogelsteller. >' (Lies: Schul-Lesebuch Ausgabe Seite 388; Ausgabe B. Seite 326). 16. Kaiser Heinrichs Waffen. Als Heinrich Kaiser ward im Reich, schickt er zum Waffenschmied sogleich: Er soll dem Kaiser schaffen die kaiserlichen Masten. Zu Goßlar war's im hohen Schloß, da tummelt sich der Diener Troß; da will der Kaiser kühle ruhn in der Mittagsschwüle. Erst hing er Schwert und Schildesrand zu seinen Häupten au die Wand, und streckt aufs Lager nieder die kaiserlichen Glieder. Da fuhr ins Schloß ein Donuerschlag dicht neben, wo der Kaiser lag; er aber schlief in Frieden, den Gott gesalbt hienieden. Die Diener stürzen schnell zu Häuf; da wacht der Kaiser ruhig auf, sieht staunend seine Waffen noch heiß und umgeschaffen. 2

5. Schul-Lesebuch - S. 18

1863 - Berlin : Stubenrauch
18 Er rief mit freudigem Gemüth: „Mau schmiede, wenn das Elsen glüht!" und schwang sogleich den Hammer, daß dröhnte Haus und Kammer. Und als darauf der Schmied erschien, des Kaisers Willen zu vollziehn, ganz seines Winks gewärtig, war Schild und Schwert schon fertig. Das Schwert, das er sich selbst gemacht, der Kaiser schwang's in mancher Schlacht; der Schild, von Blitz geschmolzen, hielt gegen Spieß und Bolzen. Das Schwert, von Gottes Blitz geweiht, schwang zürnend er wie Blitz im Streit in zwei und sechszig Kämpfen, des Reiches Feind zu dämpfe». 17. Otto I. (936 bis 973). 1. Seine Krönung. Nach Heinrichs Tod versammelten sich die Großen der Franken und der Sachsen zur Wahl eines neuen deutschen Königs. Sie erkoren Heinrichs Sohn; der hieß Otto. Nach der Wahl brach dieser, von vielen edlen Fürsten begleitet, von Quedlinburg nach Aachen auf. Er wünschte, daß daselbst auch die übrigen deutschen Fürsten seine Wahl bestätigten. — In einer Säulenhalle neben dem Dom, welchen Karl der Große hatte bauen lassen, versammelten sich am 8. August 936 die Großen aus allen deutschen Landen, erhoben Otto feierlich auf den Thron und gelobten ihm unter Handschlag Treue ans immerdar und Beistand gegen alle seine Widersacher. — Otto hatte bei dieser Feier- lichkeit sein weites sächsisches Gewand abgelegt und trug ein knappes Kleid nach Sitte der Franken, weil er auf fränkischem Boden die Krone empfing. In feierlichem Zuge, von den Herzögen, Grafen und Herren begleitet, begab er sich nach dem Doni. Wer nach Aachen kommt, kann denselben heute noch sehen. In der ^ Gestalt eines Achtecks steigt er zu mächtiger Höhe empor. Im Innern läuft ein zwiefacher, mit Säulen gezierter Umgang herum. In der Mitte auf dem Boden ist die Stelle bezeichnet, wo der große Kaiser Karl sein Grab gefunden hat. Die Gänge oben erfüllte dicht gedrängt das Volk, das von weit und breit herbeigeströmt war, dem festlichen Tage beizuwohnen. In benannteren Raume aber erwartete der Erzbischof Hildebert von Mainz mit allen Erzbischöfen, Bischöfen und vielen Priestern den jungen König. Als dieser in der Pforte erschien, schritt der Erzbischof ihm entgegen und führte ihn bis in die Mitte des Domes, wo Kaiser Karls Grabstein liegt, und wo Otto von allen Seiten erblickt werden konnte. Hier wandte er sich um und rief laut zum Volke: „Sehet, ich führe euch Otto zu, den Gott zu eurem König erwählt, König Heinrich bestimmt und alle Fürsten erhoben haben. Gefällt euch solche Wahl, so erhebt eure Rechte zum Himmel!" — Und Alle erhoben die Hände, und

6. Schul-Lesebuch - S. 20

1863 - Berlin : Stubenrauch
20 verdanken meinte, setzte er nie aufs Haupt, ohne vorher gefastet zu haben. Unter allen Königen aus dem Stamme der Sachsen ist Otto der berühmteste. Alle seine Feinde haben seine gewaltige Hand ge- fühlt. Wer ihm zu widerstehen wagte, den warf er zu Boden. Es war traurig, daß er gegen den eigenen Bruder Heinrich, welcher das Banner der Empörung aufpflanzte, streiten mußte. Er besiegte ihn mehrere Male, vergab aber großmüthig dem Reuigen seine Fehle. Die Wenden empfanden gar oft die Schwere seines Armes. Selbst gegen feie Dänen war er siegreich. Die Ungarn hat er in der heißen Schlacht auf dem Lechfelde an der Donau so aufs Haupt geschlagen, daß sie seitdem nie wieder deutschen Boden betraten. Auch über die Alpen führte er seine Schaaren, bezwang die stolzen Städte der Lombardei und ließ sich zu Rom mit der Kaiserkrone krönen. Alle Fürsten de- müthigten sich vor dem gewaltigen Kaiser. 3. Ottos Tod. Wie seinen Vater Heinrich, ereilte auch ihn der Tod in Mem- leben. Sein Leichnam wurde nach Magdeburg gebracht; hier ruht er neben dem seiner Gemahlin Editha in einem marmornen Sarge. Der Besetzung der Leiche wohnten viele deutsche Fürsten bei. Der Erzbischof von Magdeburg segnete sie ein, ehe sie in die Gruft hernieder- gelassen wurde. Ein prunkloses Denkmal bezeichnet die Stelle. Es ist eins der merkwürdigsten im Vaterlande. Gern weilt der Wandersmann da und gedenkt der vergangenen Größe des deutschen Reiches. Das Volk wurde nicht müde, von den ruhmreichen Thaten des Kaisers Otto zu erzählen. Es gab ihm den Beinamen des Großen. Auf dem Sarge aber stehen in lateinischer Sprache diese Worte: König war er und Christ, der Heimath herrlichste Zierde; Der hier von Marmor bedeckt.- dreifach beklagt ihn die Welt. Magdeburg, welches er vor allen Städten auszeichnete, hat das Andenken des großen Kaisers schon vor Alters durch ein 'Standbild von Erz geehrt. 18. Otto und Heinrich. (Lies: Schul-Lesebuch Ausgabe B. Seite 326). 19. Ludwig der Ciserne, Landgraf von Thüringen. (1140—1172). 1. Wenn auch in alten Zeiten ein Kaiser über Deutschland herrschte, so wurden doch die einzelnen Landestheile von eigenen Fürsten regiert. Sachsen und Thüringen hatten lange unter einem Herzoge gestanden. Aber der Kaiser Lothar erhob einen Grafen Ludwig zum Landgrafen von Thüringen und übergab ihm und seinen Nachfolgern als selbst- ständigen Fürsten das Land zur Regierung. Sie sorgten für die Ruhe und Sicherheit desselben, sprachen Recht und ließen auch eigene Mün- zen prägen, auf denen das Thüringer Wappen, ein silberner Löwe mit goldener Krone im himmelblauem Felde, prangte. Der Sohn Ludwig I. war Ludwig der Eiserne. So nannte ihn sein Volk, weil er beständig mit eisernem Panzer bekleidet war.
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