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1. Methodischer Leitfaden für den geographischen Unterricht in gehobenen Schulanstalten - S. 79

1879 - Berlin : Stubenrauch
§. 3. 79 rüben u. f. w. werden vorzüglich in den nördlichen Ebenen gebaut. Der Wein- bau lst namentlich in der Champagne, in Burgund, an den Ufern der Garonne und in der Dauphins sehr beträchtlich. Die Viehzucht ist nicht bedeutend, besser der Fischsang in den Flüssen. Außer Steinkohlen und Salz gewinnt man wenig Mineralien. Die Industrie steht in Frankreich auf hoher Stufe, besonders sind die Luxusartikel, die Seidenwaren, Bijouteriesachen, Porzellan- und Broncewaren vorzüglich geschmackvoll und unübertroffen. Neben dieser nur von England an Großartigkeit übertroffenen Industrie ist auch der Handel sehr bedeutend. Derselbe wird nicht nur durch die schiff- baren Flüsse und durch die das Land umgebenden Meere begünstigt, sondern im Innern auch durch große Kanäle und eine große Anzahl Schienenwege. Der großartigste Kanal ist der von Languedoc (v. du midi), welcher das atlantische Meer mit dem Mittelmeer verbindet und eine Länge von 30 Meilen hat. Außerdem finden wir noch Kanäle, welche die Loire mit der Saone, die Loire mit der Seine, die Somme mit der Schelde, die Saone mit dem Rhein verbinden. Die meisten Schienenwege gehen von Paris aus in alle Theile des Landes. Die Bewohner des Landes, die Franzosen, sind hervorgegangen aus dem Gemisch von keltischen, lateinischen und germanischen Stämmen. Die B re- tonen in der Bretagne (1 Mill.) sind keltischen Ursprungs und die Basken in den Pyrenäen sind ein Ueberrest der alten Iberer in Spanien. Die Fran- zosen sind lebhaften Temperaments, fröhlich und heiter, aber geneigt zur Heftigkeit und Streitsucht. Ihre Höflichkeit, Gutmüthigkeit, Geselligkeit sind bekannt. Ihr Nationalstolz artet nur zu leicht in Eitelkeit aus. Die Hauptbeschäftigungen der Bewohner sind außer den gewerblichen Beschäftigungen Ackerbau und besonders Weinbau, Seidenbau, Fischerei und Handel. Für den Volksunterricht wird in letzterer Zeit viel mehr gethan, als früher, obgleich auch jetzt noch ein großer Theil des Volkes weder lesen noch schreiben kann. Die herrschende Religion ist die katholische. Vor der christlichen Zeitrechnung hieß Frankreich Gallien und war durch Cäsar eine römische Provinz geworden. Nach der Völkerwanderung setzten sich hier Franken- stamme fest, die Chlodwig zu einem Reiche, dem fränkischen, vereinigte. Als die Nachfolger Chlodwigs sich unfähig zur Regierung zeigten, kam das Reich in die Hände der Karolinger, welche es nach Osten und Süden immer mehr ausdehnten. Karl d. Gr. erweiterte das Reich sogar bis zur Elbe. Aber unter seinen Nachfolgern verfiel das große Reich bald,und im Vertrage zu Verdun 843 bekam sein Enkel Karl der Kahle das eigentliche Frankreich, Lothar das Land zwischen Rhein, Rhone, Saone und Maas, Lotharingen genannt, und Ludwig das eigentliche Deutschland, östlich vom Rheine. Als die Karolinger in Frankreich ausgestorben waren, kamen am Ende des 10. Jahrhunderts die Kapetinger und im 14. Jahrhundert die Valois an die Regierung. Aber erst unter den Bourbonen, seit Heinrich Iv. (f 1642), bekam Frankreich eine einflussreiche Stellung in Europa, die besonders für Deutschland von nachtheiligen Folgen war, denn viele deutsche Besitzungen eigneten sich die französischen Könige im 17. und 18. Jahrhundert an. Aber trotzdem brach im Jahre 1789, hauptsächlich durch die Schuld der Könige, eine Revolution aus, wobei der König Ludwig Xvi. fein Leben verlor und Frankreich eine Republik wurde, die jedoch schon 1804 Napoleon I. in ein Kaiser- thum umschuf. Als derselbe auf dem Gipfel seines Glückes stand und fast ganz Europa stch unterworfen hatte, sollte jedoch in dem Kriege mit Russland, 1812, seinen Plänen ein Ende gesetzt werden. Seine große Armee ging in einem Winter fast gänzlich unter und in den folgenden Jahren erhoben sich auch dre geknechteten Deutschen, Preußen an der Spitze, gegen ihn, und 1815 wurde der große Kaiser gefangen genommen und nach Helena verbannt. Die Bourbons kamen wieder auf den französischen Thron, mussten jedoch in der Juni-Revolution 1830 den Orleans weichen, die in der Revolution 1848

2. Methodischer Leitfaden für den geographischen Unterricht in gehobenen Schulanstalten - S. 212

1879 - Berlin : Stubenrauch
212 Im Verlage von Adolph Stubenrauch in Berlin sind erschienen: C. Barnitz, Dr., Lehrbuch der Botanik Ausgabe A. Nach methodischen Grund- sätzen. Ii. vermehrte Auflage. Mit 462 Holzschnitten. 2 Mark. C. Barnitz, !>»., Lehrbuch der Botanik Ausgabe B. Nach dem natürlichen System und unter Berücksichtigung des Linne'schen Systems für Gymnasien, Realschulen, Semiuarieu. Mit 443 in den Text gedruckten Holzschnitten. Preis 2 M. C. Barnitz, I>r., Botanik für gehobene Elementarschulen. Mit 268 Holzschnitten. Preis 1 Mark. C. Barnitz, Di*. , Lehrbuch der Physik in populärer Darstellung. Mit 239 Holz- schnitten und einer Farbentafel. Vii. verbesserte und vermehrte Auflage. 2 Mark. C. Barnitz, V.r., Physik für Volksschulen. Mit 108 Holzschnitten. Ix. verbesserte und vermehrte Auflage. 0,60 Mark. C. Barnitz, Dr., Lehrbuch der Chemie und Mineralogie. I. Theil <Chemie). Mit 146 Holzschnitten und einer Farbentafel. Iii. vermehrte Auflage. 2 Mark. C. Barnitz, Dr., Lehrbuch der Chemie und Mineralogie. Ii. Theil (Mineralogie). Mit 104 Holzschnitten. 1 Mark. C. Barnitz, Dr., Chemie und Mineralogie für gehobene Elementar- und höhere Mädchenschulen. Mit 102 Holzschnitten. Preis 1 Mark. C. Barnitz, Vi'., Lehrbuch der Zoologie. Mit 477 Holzschnitten. Hi. vermehrte Auflage. 2 Mark. C. Barnitz, Dr., Zoologie für gehobene Elementarschule». Mit 280 Holzschnitten, 1 Mark. Wir lassen hier einige Beurtheilungen über die Zoologie von pädagogischen Zeit- schristen folgen: Herr Schulrath Seminardirector Dr. Schütze in Waldenburg äußert sich folgender- maßen über die Lehrbücher: „Alles was Dr. Baenitz arbeitet, ist, wie wissenschaftlich auch methodisch ausgezeichnet. Diese gediegenen Schulschriften bedürfen freilich gar keiner Empfehlung mehr. Die gefammte Lehrerwelt kennt und schätzt sie und lernt aus ihnen und lehrt nach ihnen." Herr Oberlehrer Dr. Leimbach schreibt iu der Zeitung für das höhere Unter- richtswesen: Der Werth des Werkes basirt besonders auf der vortrefflichen metho- difchen Grundlage und praktischen Bearbeitung, wodurch es sich vor allen bekannteren zoologischen Lehrbüchern rühmlichst auszeichnet. Wer die praktischen Winke und Finger- zeige über die Anordnung und Vertheilung und richtige Verarbeitung des Lehrstoffes sich zu eigen macht, der wird gar bald zu der Ueberzeugung kommen, daß auf diesem und nur auf diesem, von der Methodik vorgezeichneten Wege als Ziel des Unterrichts das edle Metall, nicht unedle Schlacke, gewonnen wird. — Dem Werke dient zur weitere« Empfehlung der große Reichthnm an naturgetreuem Anschauungsmaterial — und zwar sind es nicht die nackten Bilder der Thiere, sondern im wahren Sinne des Wortes großtentheils Lebensbilder — wodnrch es in der Hand des Schülers einen besonderen Werth erhält. Die Verlagshandlung hat sich bemüht, dem Buche auch sonst eine gute Ausstattung zu geben, so daß ein zweckmäßigeres und billigeres Unterrichts- buch iu diesem Zweige der Naturgeschichte wohl schwerlich gefunden werden möchte. Wir wünschen im Interesse des zoologischen Unterrichts dem Werke eine recht weitgehende Verbreitung. Das Kgl. Preuß. Ministerium d. Unterrichts - Angeleg. hat den Gebrauch der Baenitz'schen Bücher genehmigt. Viele Preuß. Regierungen haben dieselben empfohlen. Das Königl. Bayrische Unterrichts-Ministerinm hat die Lehrbücher der Zoologie und Botanik für den Unterricht in Gymnasien und Realschulen empfohlen, ebenso der Großherzogliche Oberschulrath in Carlsruhe sämmtliche Bücher.

3. Methodischer Leitfaden für den geographischen Unterricht in gehobenen Schulanstalten - S. 188

1879 - Berlin : Stubenrauch
188 §. 45. oft in gediegenen Klumpen, Metallwaren, aufs Feinste gearbeitet, Vorräte der elegantesten Kleider von allen Fa<zons und Moden, feinste Wäsche, übermäßige Borräte von Esswaren, chinesische Waren aller Art, europäische Gegenstände in allen Formen. Dazu kommen noch die Menge Speisewirtschaften und Ersrischungsörter, die Spielhäuser, welche in unheimlicher Menge sogar auf den Straßen erblühen und schon von ferne an dem Gelächter der Spielenden, an den wilden Ausrufen der Verlierenden kenntlich sind. Ueberall ist Unruhe und ein Gewühl von Menschen aller Völkerschaften. Hier sieht man den originellen Chinesen mit seinem Haarzopf und breitkrämpigen Hute, dort zeigt sich ein eleganter Europäer, ferner der Goldwäscher vom Oberland, ziemlich einem Straßenräuber gleichend, dann der deutsche Krämer mit einschmeichelndem Wesen und endlich die Matrosen aus allen Theilen der Welt. Dieser außerordentlichen Mischung zufolge hat Franziska keinen eigentlichen Charakter, es ist weder europäisch noch etwas anderes. Es ist deshalb schwierig, sich in diesem bunten Gemisch heimisch zu fühlen. D. Die Territorien. 1. Washington, zwischen Oregon und britisch Columbia. 2. Idaho, am Colorado; goldreich. 3. Montana an der Missouriquelle; Gold. 4. Dakota im Norden von Nebraska. 5. Utah, südlich von Oregon, am obern Colorado und dem Salzsee. Sitz der religiösen Sekte der Mormonen. Neu-Jerusalem, Hauptstadt. 6. Arizona am Columbia, südlich von Utah. 7. Nen-Mexiko am obern Rio grand del Norte. 8. Indianer-Gebiet, nördlich von Texas. 9. Wyoming, das jüngste Gebiet, nördlich vom Colorado. 10. Aljaska, früher das russische Amerika; 1867 von der Union gekauft; ein arktisches Land mit 24 000 ^Meilen und 54 000 Einwohnern. 9w für Pelzhandel wichtig; in jüngster Zeit sind auch Goldlager daselbst entdeckt. Iv. Die Mepuölik Memko. §. 45. Der Freistaat Mexiko, von 1864—1867 ein Kaiserthum, umfasst 36 000 ^Meilen mit 9 Mill. Einwohnern, die theils ansässige Indianer (4 72 Mill.), theils Mischlinge, theils Kreolen (das sind eingeborne romanische Weiße), theils Neger sind. Das Land ist reich an edeln Metallen, feinen Hölzern, Vanille, Cochenille, Kakao, Tabak, Indigo, Baumwolle u. s. w. Das Klima an den Küsten ist heiß und ungesund, auf den Terrassenländern und dem Plateau dagegen herrscht ewiger Frühling. Das Land hat hohe Vulkane (Popoeatepetl) und nur kleine Gewässer. Äckerbau und Gewerbe stehen auch in den fruchtbareren Gegenden auf niedriger Stufe. Die Viehzucht wird stark betrieben. Mexiko, (210) schöne Hauptstadt, 2100 m über dem Meere; Mittel- punkt des mexikanischen Handels. Vera-Cruz, am Meerbusen von Mexiko, Hafen. Acapulco, Hafen am stillen Ocean. Merida auf der waldreichen Insel Aucatan. Pucbla, (75) älteste Stadt in Mexiko. St. Lonis Potosi, Gold- und Silbergruben.

4. Hand-Fibel - S. 31

1868 - Berlin : Stubenrauch
31 13. Zum Geburtstage der Mutter. Von des Lebens erstem Morgen hast du, Mutter, mich gepflegt und mit mütterlichen Sorgen mich ernähret und gehegt. O, mit welcher Muttertreue nahmst du mich an deine Brust! Sorgtest täglich wohl auf's Neue für des Kindes Freud' und Lust. Saßest sorgend an der Wiege, daß mich ja kein Un- glück traf, daß nicht Mücke und nicht Fliege störte meinen süßen Schlaf. Wenn vor Schmerz dein Kindlein weinte, hast du wohl die ganze Nacht an dem kleinen Wiegenbettchen schwer besorgt bei mir gewacht. Habe Dank für deine Liebe! Gute Mutter, habe Dank! Und ich will mit treuem Herzen lieben dich mein Lebenlang. 14. Zum Geburtstage des Vaters. Lieber Vater, ich bringe dir Meinen schönsten Glückwunsch hier: Will dich immer herzlich lieben, Hab' dies Berschen selbst geschrieben. Möchte es dich doch erfreu'n! Künftig Jahr soll's besser sein.

5. Hand-Fibel - S. 32

1868 - Berlin : Stubenrauch
15. Den Eltern. Ich bringe heut zum neuen Jahr Mein zärtlich Herz voll Liebe dar, Und bitte, liebet ferner mich, So, wie bisher, herzinniglich. Gar gerne will ich Euch erfreu'n, Will fleißig, artig, folgsam sein. Der treue Gott im Himmel dort Beschee? Euch Gutes fort und fort. 16. Gebet eines kleinen Kindes an den heiligen Christ. Du lieber, frommer, heiliger Christ, der für uns Kinder kommen ist, damit wir sollen weiß und rein und rechte Kinder Gottes sein; Du Licht, vom lieben Gott gesandt in unser dunkles Erdenland, du Himmelslicht und Himmelsschein, damit wir sollen himmlisch sein; Du lieber, frommer, heiliger Christ, weil heute dein Geburtstag ist, drum ist auf Erden, weit und breit, bei allen Kindern ftohe Zeit. O segne mich, ich bin noch klein, o mache mir da- Herze rein, o bade mir die Seele hell in deinem reinen Silberquell. Daß ich wie Engel Gottes sei in Demuth und in Liebe treu, daß ich dein bleibe für und für, du heiliger Christ, .das schenke mir.

6. Hand-Fibel - S. 13

1868 - Berlin : Stubenrauch
13 kommt er hervor aus seiner dunkeln Kammer, um Schnabel- weide zu halten. Von trockner Wärme ist er eben so wenig ein Freund, als von strenger Kälte, daher trifft man ihn im heissen Sommer 2—3, im Winter sogar bis 10 Fuss tief in der Erde. Die Regenwürmer vermehren sich sehr stark und zwar durch Eier, die sie in Klümpchen ;legen. Sie schaden den Gartenpflänzchen, weil sie die kleinen Wurzeln abnagen. Der Maulwurf frisst gar manchen Regenwurm auf und wird dadurch sehr nützlich. 33. Knabe und Schmetterling. Knabe: Schmetterling, kleines Ding, sage, wovon dn lebst! Sd-metterling: Blumensast, Sonnenschein, das ist die Nahrung mein. Der Knabe, der wollt' ihn fangen, da bat er mit Zittern und Bangen: „Lieber Knabe, thu' es nicht, laß mich spielen im Sonnen- licht, eh' vergeht das Abendroth, lieg' ich doch schon kalt und todt." 34. Vas Kaiipeniicst. I. Karl sah in einer Gartenecke einen Nesselbusch, der ganz mit Raupen bedeckt war. Es waren lauter hässliche, schwarze Thiere mit stachlichten Rücken und grünen Streifen zwischen den Stacheln. „Soll ich die Raupen todt treten?11 fragte Karl seinen Vater. „Nein,“ sagte der Vater; „denn wie du sichst, nähren sie sich von den Nesseln, sind also nicht schädlich. Wenn sie aber auf einem Kirschbaum sässen, dann dürftest du sie als schädliche Thiere todt treten. Nimm sie mit nach Hause und füttere sie.“ Freudig trug der Knabe die Raupen nach Hause, steckte sie mit den Nesseln in ein grosses Glas und band ein Papier darüber. In das Papier stach er kleine Löcher, damit die Raupen nicht er- stickten, und freute sich nun, wie die Raupen ein Blatt nach dem andern abfrassen. Am andern Tage nach dem Früh- stücke fragte der Vater: „Hast du denn deinen Raupen auch Frühstück gegeben?“ „0,“ sagte Karl, „die Raupen haben noch das ganze Glas voll Nesseln 1“ „Aber sieh sie an,“ sagte der Vater, „ob sie nicht ganz vertrocknet sind. Dürre Nes- seln können die armen Thier eben doch nicht fressen. Du hast die Gäste einmal angenommen, nun ist es deine Pflicht, sie zu ernähren; denn sie selber können es doch nicht mehr.“ Da vergass Karl seine Pfleglinge nicht mehr. Ii. Am sechsten Tage wollte er ihnen wieder Futter geben, aber, o Wunderl da er das Papier wegnehmen wollte, hatten sich alle Raupen daran gehängt. Theils am Papiere, theils am Glase sassen sie mit den Hinterfüssen so fest, als wenn sie angeleimt wären. Besorglich fragte Karl seinen Vater: „Ach, was fehlt doch meinen Räupchen, lieber Vater?

7. Hand-Fibel - S. 65

1868 - Berlin : Stubenrauch
65 Zweiter Abschnitt. 1. Die Familie. Zu Hause bin ich bei Vater und Mutter. Vater und Mutter find meine Eltern. Meine Eltern haben außer mir noch mehrere Kinder. Dies sind meine Brüder und Schwestern oder meine Geschwister. Eltern und Kinder machen zusammen eine Familie aus. Der Vater ist das Oberhaupt der Familie. Er arbeitet für alle; er schafft allen Nahrung und Kleider. Die Mutter sorgt für die Haushaltung, während der Vater an sein Geschäft geht. Vater und Mutter haben mich sehr lieb, darunr liebe ich sie wieder. Ich zeige meine Liebe dadurch, daß ich ihnen ge- horsam bin und ihnen diene. Zur Familie gehört auch das Gesinde, Knechte und Mägde, die uns in der Haus- und Feldarbeit helfen. Das Gesinde muß fleißig, folgsam, bescheiden und namentlich treu sein. Die Herr- schaft aber muß gegen das Gesinde fteundlich sein und ihm sei- nen Lohn zu rechter Zeit zahlen. 2. Der Vater im Himmel. Äus dem Himmel ferne, wo die Lnglein fmd, schaut doch Gott so gerne her auf jedes Kind, Höret feine Sitte treu bei Tag und Nacht, nimmt's bei jedem Schritte väterlich in Ächt. Giebt mit Vaterhändeu ihm fein täglich Srot, Hilst an allen Enden ihm aus ^ngst und Noth. Sagt's den Kindern allen, daß ein Vater ist, dem ste Wohlgefallen, der ste nie vergißt. Büttner, Handfibel Ii.

8. Hand-Fibel - S. 46

1868 - Berlin : Stubenrauch
46 21. December ist der kürzeste Tag, die längste Nacht. Die Sonne be- schreibt nur einen sehr kleinen Bogen am Himmel und steht am Mittag sehr niedrig am Himmel. Von da ab nehmen die Tage wieder zu, bis am 21. März wieder Tag und Nacht gleich sind. Ein Jahr ist herum, und Alles kehrt in derselben Ordnung wieder. 98. Die dunkelblaue Wiese. Vater. Ich kenne eine große, dunkelblaue Wiese. — Emil. Vater, das ist dein Spaß; solche giebt's ja nicht; die Wiesen sehen grün aus, aber nicht blau. Vater. Meine Wiese sieht aber doch blau aus und ist größer, als alle Wiesen auf der Welt. Laura. Hab' ich sie gesehen, Vater? Vater. Ihr alle habt sie gesehen und bekommt sie alle Tage zu sehen. Auf meiner Wiese gehen Jahr aus, Jahr ein, einen Tag wie den andern, eine unzählbare Menge großer und kleiner Schafe auf die Weide, obwohl nichts da wächst. — Anton. Aber Vater, was machen sie denn dort, wenn sie nichts zu fressen finden? Die Schafe können doch nicht hungern? Vater. Meine Schafe und Lämmer fressen nicht und hungern auch nicht. Emil. Dahinter steckt etwas, das sind gewiß keine lebendigen Schafe, denn die müssen doch fressen, sonst verhungern sie. Vater. Lebendig sind meine Schafe; sie leben schon über tausend Jahr, und immer sind sie noch wie ehemals, ob sie gleich weder hungern noch dursten. Emil. Ueber tausend Jahre werden deine Schafe alt, Vater? Das kommt mir wunderbar vor. Die Schafe, hat unser Lehrer gesagt, werden höchstens nur vierzehn Jahre alt. Vater. Aber es ist doch so, wie ich gesagt habe, liebes Kind? Und schön sind meine Schafe, so schön und glänzend und golden, daß die Schafe in — in — wie heißt doch das Land, wo die besten Schafe sind? Emil. In Spanien! in Spanien! Sieh', Vater, ich hab's ge- merkt! Vater. Daß die Schafe in Spanien gar nicht mit ihnen können verglichen werden: denn die ganze Heerde hat goldene Pelze. D.ie Kinder sahen einander verwundert an, brachen aber plötzlich in ein lautes Gelächter aus und riefen: Nein, solche giebt es nicht, mit goldenen Fellen! wie könnten die schwachen Thiere eine solche Last ttagen? Vater, du willst nur sehen, ob wir es glauben. Vater. Es ist mein Ernst, Kinder! Die Felle schimmern wirklich wie Gold, so hell und leuchtend, und ihr habt euch schon oft darüber gcfreu't. Emil. Vater, sind sie den ganzen Tag auf der Weide? hört nian sie nicht schreien? Vater. Sie sind zwar den ganzen Tag darauf, aber man sieht sie nicht; auch hat sie nock niemand schreien hören. Li da. Wenn aber der böse Wolf kommt, dann schreien sie doch und laufen davon^

9. Hand-Fibel - S. 47

1868 - Berlin : Stubenrauch
47 Vater. Auf diese Weide'kann niemals ein Wölk kommen; und dann haben sie auch einen Hirten, der über sie wacht. Anton. Einen Hirten? kann denn der auf so viele Schafe Acht geben? Wie sieht er denn aus? Vater. Der trägt ein schönes, helles, weißes Kleid, das wie Silber glänzt und niemals schwarz wird. Denn ob er wohl weit länger, als taufend Jahr die Heerde bewacht hat, so ist er doch nie eingeschlafen und hat sein Kleid nie ausgezogen. Er bleibt stets hell und munter, und sein Kleid inimer rein. Emil. Nein, daraus kann ich nicht klug werden; das muß ein närrischer Mann sein. Lida. Der muß ja weder stehen noch gehen können, und blind sein, wie der alte Tobias da drüben, der doch erst achtzig Jahr alt ist. Vater. Er steht nie still, sondern geht immer unter seinen Schafen umher; auch ist er nicht blind, sondern sieht sehr hell. Laura. Vater, er schläft gewiß, und du sagst nur so, damit wir nicht so lange schlafen sollen. Er kann auch schlafen; denn seine Hunde werden schon die Heerde bewachen. Vater. Seine Hunde? Hunde hat er gar nicht und braucht auch keine. Laura. Aber eine Schalmei hat er doch und bläst darauf? Vater. Eine Schalmei zwar nicht, aber ein schönes, silbernes Horn; blasen kann er aber nicht, und das Horn giebt auch keinen Ton von sich. Anton. Nun, das kommt immer wunderlicher. Ein Hirt mit seinen Schafen, die über tausend Jahr alt sind, der ein Horn hat und nicht blasen kann, der nie schläft und immer munter ist — das begreif' ich nicht. Emil. Vater, in welchem Lande liegt denn die Wiese, wo die Wunderschafe gehen? Vater. Sie liegt in gar keinem Lande, sondern geht über alle Länder weg. Lida. In der Lust also, Vater, in der Lust? Vater. Ja, da liegt sie. Lida. Aber wie kommen denn die Schafe dahin? sie können doch nicht fliegen? Vater. O ja, meine Schafe können in der Luft umher spazieren und fliegen und fallen nicht herunter. Anton. Nun, die möcht' ich fliegen sehenl Vater. Du kannst sie alle Tage sehen. Wenn es Abend wird, kommen sie zum Vorschein und weiden die ganze Nacht. Emil. Ach! nun weiß ich, wer die goldenen Schafe sind, aber der Hirt — Vater. Der ist auch bei den Schafen, und wenn ihr ihn sehen wollt,- so seht einmal zum Fenster hinaus, denn dort kommt er heraus. Alle Kinder. Der Mond! der Mond! O, nun wissen wir's, und die Sterne sind die Schafe, und die blaue Wiese ist der Himmel! Du hast es uns aber zu schwer gemacht, Vater! Aber noch eins; es war so hübsch, noch eins! Vater. Morgen, Kinder!

10. Hand-Fibel - S. 85

1868 - Berlin : Stubenrauch
85 35. Die Schule. Bei uns zu Lande ist fast in jeden: Orte eine Schule, auch in den: kleinsten Dorfe. Die Schulkinder versammeln sich zum Unterricht in der Schulstube, die ein Theil des Schulhauses ist. Sie sitzen auf Banken, vor denen lange, schmale Tische oder Pulte stehen. Bei den: Schreiben müssen die Kinder gerade sitzen, der Lehrer will es haben, und er hat recht. Wer viel krumm sitzt, kann seine Brust und seine Augen verderben. — Vor den Schulbänken ist der Sitz für den Lehrer. Nicht weit davon ist die große, schwarze Schultafel. Neben derselben hängen an der Wand auch Lesetafeln und Karten. Andere Sachen sind in dem Schulschranke verwahrt. Es gefällt n:ir, wenn iu der Schule Alles neu angestrichen ist und reinlich aussieht. Aber es giebt Kinder, welche die Ge- räthe in der Schule immer wieder verunreinigen und verderben. Bald verschütten sie Tinte, bald kratzen sie mit den: Griffel in das Holz, bald schnitzeln sie sogar mit einen: Meffer daran. Solche Kinder verdwnen harte Strafe. Sie beschreiben und be- schmieren auch außerhalb der Sch,ne Wände und Zäune mit ihren unnützen Händen, und das ist eben so häßlich von ihnen. In der Schule soll gelernt werden; deshalb darf Niemand das Lernen stören. Wer zu spät konnnt, stört den Unterricht; wer plaudert, noch mehr. Was verdienen solche Kinder, die dem Lehrer beständig Verdruß machen und d:e andern Schiller am Lernen hindern? Der Lehrer freut sich, wenn alle Kinder rein gewaschen und ordentlich gekleidet in die Schule konnnen. Es gefällt ihn:, wenn alle Kinder ihr Haar gut ausgekämmt und ihre Kleider ausge- bürstet haben. Fettstecke oder Tintenkleckse in den Büchern ge- reichen weder den Knaben, noch den Mädchen zur Ehre. Wer seine Bücher, sein Schreibzeug, oder was er sonst in der Schule braucht, verdirbt, verliert, oder zu Hause vergißt, ist unordentlich. Ein braver Schüler ist stets ordentlich und fleißig. Er ist gegen seine Mitschüler gefällig und freundlich, er zankt beim Spiel auf dem Hofe nicht mit ihnen und neckt und stößt sie nicht. Ein braver Schüler ist höflich; er grüßt ältere Leute auf der Straße und nimmt dabei seine Mütze ordentlich ab. Ich hoffe, ihr wer- det eurem Lehrer und euren Eltern Freude machen, auch wenn ihr der Schule entwachsen seid. Das Gesetz bestimmt, daß jedes Kind die Schule besuchen soll. Wer nichts gelernt hat, ist ja auch im Leben zu nichts zu brauchen. Kinder, welche die Schule versäumen, iverden aufge- schrieben. Nach den: Gesetz werden die Eltern wegen der Sch'ul- versäumnisse ihrer Kinder bestraft. Brave Kinder sorgen dafür,
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