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1. Neuer Kinderfreund für sächsische Volksschulen - S. 36

1844 - Leipzig : Tauchnitz
Erste Abtheilung. 36 bis dreissig Pfund wiegen; die ohne Samen erreicht höchstens die Grösse eines Menschenkopfes. Unter der rauhen, grünen Rinde derselben befindet sich ein weisses, schwammichtes Fleisch, so locker wie neugebacknes Brot. Die völlig reife Frucht sieht gelb aus und enthält einen widerlich süssen Brei, der aber selten und nur mit Vorsicht genossen wird, weil er ungesund sein soll. Gewöhnlich nimmt man die Frucht vor der Reife ab, schneidet sie geschält oder ungeschält in drei bis vier Theile, wickelt sie in Blätter und röstet sie auf heissen Steinen; denn ungeröstet kann sie nicht gegessen wgrden. Nach dieser Zubereitung schmeckt sie wie Waizenbrot, worunter etwas Kartoffelmehl gemischt ist. Man bereitet sie aber auch noch auf eine andere Art zu. Die nicht völlig reifen Früchte werden abgenommen und aufgeschüttet, damit sie nachreifen. Sodann wirft man das von der Rinde und von dem Frucht- kerne abgesonderte Fleisch in tiefe, gepflasterte Gruben, bedeckt es mit Blättern und Steinen und lässt es gähren. Von diesem durchgohrenen und durchsäuerten Teige bildet man kleine Brote, wickelt sie in Blätter und bäckt sie auf heissen Steinen. So hält das Brot sich länger, als wenn es ungegohren geröstet wird, daher es die Taheitier auf weiten Reisen mit sich nehmen. Der Brotbaum lässt sich in heissen Ländern sehr leicht fortpflanzen. Drei Bäume ernähren einen Mann beinahe ein ganzes Jahr, und zehn derselben sind für eine nicht allzu zahlreiche Familie hin- reichend. Das Holz ist weich und gelblich und wird zwar zu allerlei Arbeiten benutzt, nimmt aber keine Politur an. Aus dem Splinte bereitet man Zeuge, und die Blätter dienen theils zum Einwickeln der Frucht heim Rösten und Backen, theils statt Tischtücher beim Speisen. Die abgefallenen männlichen Blüthen werden als Zunder benutzt. Der Saft, welcher nach gemachten Einschnitten aus dem Stamme her- vordringt, giebt, mit Kokosmilch eingekocht, einen guten Vogelleim und mit Sagomehl, Zucker und Eiweiss einen festen Kitt. Man hat bisher vergebens versucht, diesen nützlichen Baum in Südeuropa anzupflanzen; doch hat man die Hoffnung eines glücklichen Erfolges noch nicht aufge- geben. Funke.

2. Neuer Kinderfreund für sächsische Volksschulen - S. 42

1844 - Leipzig : Tauchnitz
42 Zweite Abtheilung. 8. 3. Ihr habt bereits gehört, daß man die Wörter, welche von keinem andern Worte abstammen, Wurzeln oder Wurzelwörter nennt. Sie bilden die kleinste Zahl der Wörter; auch werden jetzt neue Wurzeln nicht mehr gebildet. Nur Zeitwörter, doch nicht alle, sind Wurzelwörter. So sind die Zeitwörter: trin- ken, schließen, binden, ziehen — Wurzelwörter; dagegen sind schiffen, Hobeln, steinigen, rathschlagen, argwöhnen, anver- trauen T- abgeleitete und zusammengesetzte Zeitwörter. Von den Wurzelwörtern werden also die andern Wörter gebildet und zwar zunächst durch Ableitung. Dieses geschieht nun, wie ihr aus dem vorhergehenden §. gesehen habt, entweder ohne Endung oder mittels einer Endung, welche man Ab- leitungsendung nennt. Geschieht es ohne Endung, so ver- ändert man gewöhnlich den Stimmlaut der Wurzel; z. B. Flug von fliegen; Band von binden; Schloß von schließen. Bisweilen läßt man ihn auch unverändert; z. B. Fahrt von fahren; Stoß von stoßen. Die Wörter, welche ohne Endung von Wurzelwörtern abgeleitet worden sind, bedeuten entweder etwas Thätiges, wie: die Fliege — das Fliegende; schön — das Scheinende, oder etwas Gethanes, wie: Spruch = das Gesprochene, oder die Thätigkeit selbst, wie: der Sprung — die Thätigkeit des Springens.*) Noch wichtiger aber für euch ist das, was über die Bildung der Wörter durch Ab- leitungsendungen zu sagen ist, wie ihr aus dem Folgenden sehen werdet. 8. 4. Mittels der Ableitungöendungen kann man sowohl von Wurzelwörtern, als auch von abgeleiteten und zusammengesetzten Wörtern neue Wörter und zwar Ding-, Eigenschafts- und Zeitwörter bilden. Wir betrachten zuerst die abgeleiteten Ding- wörter. Die Endungen, mittels welcher man sie bildet, sind: *) Zu dieser Art der abgeleiteten Wörter rechnet man auch die Wörter, welche dievorsilbe ge oder eine derunbedeutsamen Endungen er, el, ctt, e haben; z. B. Gehalt, Gefahr; Tochter, Wetter; Sattel, Ziegel; Becken, Brunnen; Wage, Schlange,

3. Neuer Kinderfreund für sächsische Volksschulen - S. 56

1844 - Leipzig : Tauchnitz
56 Zweite Abtheilung. müßt ihr bei der Veränderung des Zeitworts auf eine ganz eigenthümliche Erscheinung aufmerksam gemacht werden. Jedes hinbezügliche Zeitwort hat nämlich zwei vollständige Haupt- formen, die Thätigkeitsform und die Leideform; die ande- ren Zeitwörter haben die Leideform nur unvollständig, nämlich bloß in der dritten Person der Einzahl sächlichen Geschlechts. Der Unterschied zwischen beiden Formen besteht darin, daß die Thätigkeitsform gebraucht wird, wenn das Subjekt Etwas thut und die Leideform, wenn mit dem Subjekte Etwas ge- schieht.*) Z. B. ich schlage — ich werde geschlagen; ich schlug — ich wurde geschlagen; ich habe geschlagen — ich bin geschlagen worden; ich hatte geschlagen — ich war geschlagen worden; ich werde schlagen — ich werde geschlagen werden; ich werde geschlagen haben — ich werde geschlagen worden sein. Beide Formen kann man mit einander vertauschen und es ist kein großer Unterschied, ob ich sage: der Gärtner pflanzt den Baum oder: der Baum wird von dem Gärtner gepflanzt. Auch bildet man von den Zeitwörtern eine Art Eigenschafts- wörter, welche man Mittelwörter nennt; es giebt deren drei: z. B. schreibend, geschrieben, zu schreiben; z. B. der Brief ist zu schreiben; schickend, geschickt, zu schicken. Wenn man das Zeitwort ohne alle Bezeichnung einer Person angiebt, so nennt man Das die Dingform des Zeitworts. Dergleichen Ding- formen sind in der Thätigkeitsform: schicken oder zu schicken, geschickt haben oder zu haben, schicken werden; in der Leide- form: geschickt werden, geschickt worden sein, werden geschickt werden. Durch das Erwähnte habt ihr eine Einsicht in die Abwandlung eines Zeitwortes erhalten, welche für euch nütz- licher ist, als die Kenntniß von den verschiedenen Conjugatio- nen der deutschen Sprache. Zu eurer Uebung wird euer Lehrer, wenn er Zeit dazu hat, euch einige Zeitwörter voll- ständig abwandeln lassen damit ihr eine Uebersicht über eine vollständige Abwandlung erhaltet. 8. 19. Die Sätze sind aber selten so beschaffen, daß sie bloß aus Subjekt und Prädikat bestehen; gewöhnlich werden sie durch ') Vergleiche die Beispiele Nr. 3. zu Ende.

4. Neuer Kinderfreund für sächsische Volksschulen - S. 99

1844 - Leipzig : Tauchnitz
Naturgeschichte. 99 kommensten Thiere sind die Sinnenthiere; denn bei diesen finden wir alletheile deskörperö und alle Sinnenorgane, welche in den erwähnten Thierklassen nur theilweise oder unvollkom- men ausgebildet vorkommen, vereinigt. Sie bilden die 13. Klasse oder die Klasse der Säugethiere. Alle Thiere zerfallen dem- nach in 13 Klassen. 8. 18. Die Infusorien oder Ausgußthierchen kannte man vor Erfindung des Mikroskops durch Leeuwenhök noch gar nicht, weil man sie ohne mehr als hundertmalige Vergröße- rung nicht sehen kann. Es sind die Thierchen, welche in niebt ganz reinem Wasser millionenweise herumschwimmen. Ihre Gestalt ist sehr verschieden. Die Polypen sind dage- gen dem freien Auge sichtbar. Sie leben, wie die Infusorien und Quallen, nur im Wasser. Ihr Körper besteht aus einem hohlen, gallertartigen Stiele, um dessen vorderes Mundende ein Kreis von Fangarmen liegt, mit welchen sie ihre Beute ergreifen. Zerschneidet man sie in Stücke, so wird aus jedem Stücke wieder ein ganzes Thier. Bei uns kommt in Teichen und Flüssen der Armpolyp vor, 1 Zoll lang und so dick, wie eine Rabenfeder, mit 6 —12 Fühlfäden, den Fangarmen, am Munde. Die Korallen, von welchen wir die schönen rothen Korallen erhalten, sind auch Polypen, die in großen Gesellschaften im Meere beisammen sitzen und allmählich aus ihren Körpersäften eine feste holz- oder Horn- oder steinartige Masse nach innen hinein absetzen, welche ihnen zum festen An- sitzpunkte dient. Die Quallen, vielmündige Thiere, schwimmen als grö- ßere und kleinere gallertartige, durchsichtige und milchicht weiß- liche Scheiben im Meere auf und nieder, dienen den Fischen zur Nahrung und leuchten besonders bei Nacht in den schön- sten Farben. 8. 19. Die Muscheln haben ein häutiges Herz mit zwei Herz- ohren und sind von zwei Schalen bedeckt, wie die Pfahl- muschel oder der Schifföbohrwurm, welcher den Schiffen oft großen Schaden zufügt; die Flußmuschel, die gemeine Nagel- oder Riesenmuschel, deren beide Schalen bis 6 Centner wiegen;

5. Neuer Kinderfreund für sächsische Volksschulen - S. 112

1844 - Leipzig : Tauchnitz
112 Vierte Abtheilung. chens) läßt sich in eine Länge von 500 Fuß ausdehnen und in 180000 sichtbare Theilchen zerschneiden. Diese Eigenschaft der Körper erhöht sehr die Nutzbarkeit derselben. 8. 3. Die Körper sind auch porös oder haben Zwischen- räume. Bei vielen Körpern sieht man diese Zwischenräume mit bloßen Augen, wie bei dem Schwamme, dem Bimssteine u. dgl.; bei andern kann man sie nur durch Vergrößerungs- gläser oder Mikroskope wahrnehmen. Die sogenannten leeren Stellen sind meistens mit Luft gefüllt. So dringt das Licht durch das Glas und durchsichtige Steine; aber nicht durch Eisen. So kann man das Quecksiber nicht bloß durch Leder, sondern auch durch Holz drücken, aber nicht durch das Glas. Durch Vergrößerungsgläser nimmt man Zwischenräume wahr, wo man sie mit bloßen Augen nicht wahrnehmen kann, z. B. bei den Drosseln, Adern und Zellen der Pflanzen, ferner an der Haut des Menschen und vielen andern Gegenständen. Vielfacher erscheint noch die Anziehungskraft der Kör- per. Man muß hier eine doppelte Anziehungskraft unter- scheiden; die Anziehungskraft, welche zwischen den einzelnen Körpertheilchen und die, welche zwischen den Körpern über- haupt besteht. Durch die Anziehung der einzelnen Kör- pertheilchen unter einander wird der Zusammenhang der- selben in einem Körper bewirkt. Bei einigen Körpern hän- gen die Theilchen fester, bei andern weniger fest zusammen. Ein Eisenstab von einem rheinländischen Ouadratzoll Quer- schnitt reißt erst bei 50000 Pfund Belastung; dagegen ein gleicher Stab von gut ausgetrocknetem Eichenholz schon bei 26500 Pfund. Ein Menschenhaar reißt schon, wenn man 2000 Gran oder ungefähr Loth daran hängt. Geflochtene Seile reißen schwerer, als gedrehte. Ferner lassen sich bei einigen Körpern die einzelnen Theile leicht verschieben oder von einander trennen, wie bei dem Wasser und der Luft; bei andern findet ein solches Verschieben der Theile nicht Statt, wie bei Eisen, Holz u. dgl. Deshalb könnt ihr zwar Was- ser mit leichter Mühe aus einem Gefäße in das andere füllen; mit dem Holze und dem Eisen könnt ihr aber Dieses nicht thun. Jene Körper nennt man flüssige, diese feste. Die flüssigen

6. Neuer Kinderfreund für sächsische Volksschulen - S. 114

1844 - Leipzig : Tauchnitz
114 Vierte Abtheilung. sich, wenn man eine trockne Glasscheibe mit Sand bestreut und dann umkehrt. Es fallen nämlich dann nur die schwere- ren Sandkörnchen ab; die leichten bleiben aber hängen. Wemr man feste Körper mit tropfbar-flüsstgen oder auch nur mit flüssig gemachten Körpern bestreicht, so hängen sie fester an einander. Das Zusammenkitten und Leimen, das Lo- then und Schweißen, das Drucken und Zeichnen, Ver- golden, Versilbern und Verzinnen und das Belegen der Spiegel beruht auf dieser Eigenschaft der Körper. End- lich giebt es noch eine sogenannte chemische Anziehung der Körper unter einander, nach welcher sich einige Kör- per in den andern völlig auflösen, daß man sie zuletzt gar- nicht mehr sieht. Wenn man z. B. geschabte Kreide in Essig wirft oder ein Stückchen Kupfer in Salpetersäure, so sieht man bald nichts mehr von der Kreide und dem Kupfer. Das- selbe könnt ihr auch täglich wahrnehmen, wenn ihr Salz in die Suppe, oder Zucker in den Kaffee werft; ihr werdet bald weder von dem Salze, noch von dem Zucker Etwas sehen. Manche Flüssigkeiten wollen aber nichts mit einander gemein haben und halten sich ganz abgesondert. Wenn man in ein Glas Quecksilber, zerflossenes Weinstein-Salz, Weingeist und Bergöl gießt und Alles durch einander schüttelt, so vermengen sich dessenungeachtet nicht diese Flüssigkeiten, sondern setzen sich sämmtlich über und unter einander. Man spricht in dieser Beziehung von der Wahlverwandtschaft der Körper und versteht unter derselben die Eigenschaft einzelner Körper, nach welcher sie sich mit andern vereinigen. 8. 5. Die S ch w e r e der Körper hängt mit der Anziehungskraft auch sehr genau zusammen. Eine Folge derselben ist, daß jeder Körper einen Druck auf den unter ihm liegenden Körper ausübt, der bei einigen Körpern schwächer, bei andern stärker ist, wie ihr Dieses erfahren könnt, wenn ihr einen Stein in die eine Hand und eine Feder in die andere Hand legt. Man erklärt die Schwere als das Streben der Körper, nach dem Mittel- punkte der Erde zu fallen, welches durch die Anziehungskraft hervorgebracht werde, die alle Punkte der Erdkugel gegen jeden Körper, der sich auf ihrer Oberfläche befindet, ausübt. Ohne

7. Neuer Kinderfreund für sächsische Volksschulen - S. 121

1844 - Leipzig : Tauchnitz
Naturlehre. 121 wärtö ziehen. Wer in Wassergefahr kommt, thut, wenn er nicht schwimmen kann, am besten, wenn er den Kopf ein wenig zurück legt, so daß die Nase den höchsten Punkt ein- nimmt, die Brust und Bakken möglichst zu erweitern sucht, die Arme untertaucht und weit ausstreckt und die Füße in die Lage bringt, die sie bei dem Treppensteigen haben. Auch darf er dabei nicht ängstlich sein; denn sonst würde er sich wohl kaum an diese Verhaltungsmaßregeln erinnern. Iv. D i e Luft. 8. 11. Unter den elastisch-flüssigen Körpern ist die Luft besonders er- wähnenswerth. Die Luft ist ein feiner, leichtflüssiger Kör- per, den wir vorzüglich durch das Gefühl und das Gehör wahr- nehmen. Als Körper kommen ihr alle die allgemeinen Eigen- schaften zu, von denen ich früher euch Einiges mitgetheilt habe. Besonders wichtig aber sind die Auödehnsamkeit und die Schwere derlust. Die Ausdehnsamkeit derluft zeigt sich dann, wenn man sie zusammendrückt und mit dem Drucke wie- der nachläßt. Auf dieser Eigenschaft beruht die Einrichtung der Windbüchse und der Feuerspritze. Die Taucherglocke, welche gegen 8 Fuß hoch ist und einen solchen Umfang hat, daß sich in ihrem Innern einige Menschen aufhalten können, zeigt uns auch, daß sich die Luft zusammenpressen läßt. Sie wird gebraucht, um Perlen, Schwämme und andere Gegenstände aus der Tiefe des Wassers zu holen. Sie ist wie eine Thurm- glocke gestaltet; ganz oben ist ein starkes, gewölbtes Glas an- gebracht, damit das Licht eindringen kann; unten ist sie mit Gewichten belastet und an den Seiten sind durch einige Röh- ren mit Lust gefüllte Schläuche befestigt, die bis an die Ober- fläche des Wassers reichen. Der Taucher sitzt oder steht darin und der obere Theil seines Körpers bleibt trocken. Daß die Luft Schwere hat, beweisen der Saug- und Stechheber, die Luft- und Wasserpumpe und auch das Barometer; auch die Erscheinung, daß dem Menschen, sobald er sehr hohe Berge besteigt, das Blut aus den Lippen und dem Zahnfleische dringt. Die Lust wird nämlich in der höheren Atmosphäre immer dün- ner und übt deshalb nicht mehr den Druck aus, den sie in der niedern Atmosphäre ausübt. Die Luftpumpe, von Otto

8. Neuer Kinderfreund für sächsische Volksschulen - S. 122

1844 - Leipzig : Tauchnitz
122 Vierte Abtheilung. von Guericke, Bürgermeister zu Magdeburg, im Jahr 1650 erfunden, hat über die Lust die wichtigsten Lehren verbreitet. Man wendet die Luftpumpe an, um einen gewöhnlich durch eine Glasglocke abgeschlossenen Raum so viel als möglich luft- leer zu machen. In einem solchen Raume verlöschen bren- nende Lichter, runzlige Äpfel werden glatt, keine Glocke läßt einen Ton hören, kein Flintenschloß giebt Funken, Thiere, welche man in denselben bringt, sterben bald darin und eine Flaumfeder fällt eben so schnell zu Boden, wie ein Stück Blei. Zwei Halbkugeln, welche genau auf einander gepaßt werden, hängen, sobald sie luftleer gemacht sind, so fest zusammen, daß man sie nur mit vieler Mühe von einander reißen kann. Otto von Guericke machte einen solchen Versuch mit zwei metalle- nen Halbkugeln, deren jede eine Elle Durchmesser hatte und mit eisernen starken Ringen umgeben war, vor dem Kaiser Ferdinand Iii. und erst 24 bis 30 Pferde waren im Stande, sie von einander loszureißen. Auch das Barometer oder das sogenannte Wetterglas giebt einen Beweis von der Schwere der Luft. Die Einrichtung desselben könnt ihr an jedem Barometer sehen. Je stärker der Luftdruck ist, desto mehr steigt das Quecksilber im Barometer; je schwächer der- selbe ist, desto mehr fällt es. Nun ist aber bei schönem Wet- ter die Lust reiner von Dünsten und deshalb schwerer, als bei schlechtem Wetter, wo sie mit Wasserdämpfen vereinigt ist; des- halb wird schönes Wetter, wenn das Quecksilber im Barome- ter steigt und schlechtes, wenn es fällt. Statt des Quecksil- bers füllt man auch die Glasröhre mit Weingeist. Mit völ- liger Sicherheit kann man sich aber nicht darauf verlassen und es ist nicht ganz unrichtig, wenn man sagt, daß die Wetter- gläser trügen. Denn es wirken oft andere Dinge, wie bei den Gewittern die Elektricität, auf das Barometer ein. Am sichersten ist in unsern Gegenden das Steigen des Barometers bei Ost- und das Fallen desselben bei Westwinden. Das Barometer dient jedoch nicht bloß als Wetterglas, sondern ,nñrb auch gebraucht, um Höhen damit auszumessen. Es fällt nämlich, wenn man es an höhere Orte bringt, weil die Lust dort dünner ist und ihr Druck dadurch vermindert wird. Man braucht dazu zwei gleichgearbeitete Barometer, von denen das eine an dem niedrigern, das andere an dem höheren Orte aust

9. Neuer Kinderfreund für sächsische Volksschulen - S. 126

1844 - Leipzig : Tauchnitz
126 Vierte Abtheilung. Wassers vergleichbar. Doch ist die Lust nicht das einzige Mittel der Fortpflanzung des Schalles; auch durch feste Kör- per pflanzt sich der Schall fort, wie ihr das deutlich daraus wahrnehmen könnt, daß, wenn ihr das Ohr auf die Erde legt ihr den entfernten Kanonendonner besser hört, als wenn ihr aufrecht steht; endlich pflanzen auch tropsbar-flüssige Körper, wie das Wasser, den Schall fort. Auf den Klang einer Glocke kommen die Fische zur Oberfläche, wenn dies das Zeichen ihrer Fütterung ist. Die Geschwindigkeit des Schalls ist gleichförmig, doch nicht immer dieselbe. Bei reiner Luft und 10 Grad Wärme nach Reaumur (p 10o R.) legt der Schall in einer Sekunde 1048 Fuß zurück (das Licht dagegen über 40000 geographische Mei- len). Auch der Wind hat auf den Schall Einfluß, wie die tägliche Erfahrung uns lehrt, indem bei entgegengesetztem Winde der Schall z. B. einer menschlichen Stimme leicht ver- weht wird. §. 14. Aus der Art, wie sich der Schall fortpflanzt, läßt sich auch das Echo, an dem ihr euch gewiß schon oft erfreut habt, er- klären. Wenn die Schallwellen an einen dichteren Körper, durch welchen sie nicht durchdringen können, stoßen, z. B. an Mauern, Gebäude, Gebirgswände, Bäume u. dgl., oder auch wenn sie an einen dünneren Körper stoßen, welcher nicht alle Schallwellen aufnehmen kann, z. B. an Leinwand, so werden sie zurückgewor- fen und es entsteht das Echo. Es giebt einfache und mehr- fache Echos und diese sind wieder theils einsilbig, theils mehrsilbig. Das merkwürdigste Echo ist das in der Villa Simonetta bei Mailand, das ein Wort 24 — 30 Male, ja bei starkem Schalle 56 Male wiederholt. Das Echo zu Roseneath in der Grafschaft Argyle giebt 8 —10 Trompe- tenstöße einen Ton tiefer, schweigt dann einige Zeit und wieder- holt dann ein Stück noch zweimal, doch immer schwächer, als zuvor. Auch der Nachhall ist ein Echo, das aber wegen der Nähe der tönenden Körper zu den den Schall zurückwerfenden Wänden sich von demurschalle wenig unterscheidet. Es hat etwas Geisterhaftes, wenn wir in der Stille der Nacht in einsamen Gängen unsere Tritte zu hören meinen; das sind aber keine Gespenster, die uns nachschleichen, sondern es ist dies der ganz

10. Neuer Kinderfreund für sächsische Volksschulen - S. 131

1844 - Leipzig : Tauchnitz
Naturlehr e. 131 erst durch Zurückweisung der Lichtwcllen eines selbstleuchten- den Körpers erhellt werden, wie die Planeten, Monde und Kometen. Das Licht oder die Lichtwellen pflanzen sich in ge- raden Linien fort. Sobald die Lichtstralen auf die polirte Oberfläche eines undurchsichtigen Körpers fallen, so werden sie von diesem zurückgeworfen. Auf dieser Beschaffenheit des Lichtes beruhet die Einrichtung der verschiedenen Spiegel und zwar der ebenen, wie der gekrümmten, des Kalei- doskops, des Guckkastens, des Sammelspiegels, zu dem auch der Brennspiegel gehört. Ein solcher Sammel- spiegel von 4 Fuß Durchmesser und 6 Fuß Brennweite erzeugt eine Hitze, welche die unmittelbare Erwärmung durch Son- nenstralen gegen 5000 Mal an Stärke übertrifft. Sobald die Lichtstralen einen durchsichtigen Körper treffen, welcher mehr oder weniger dicht ist, und zwar in schräger Richtung, so lenken die Lichtstralen auch von ihrer geraden Bahn ab und man nennt Dieses die Brechung des Lichtes. Darauf beruht die Einrichtung der geschliffenen Gläser und zwar der ebenen, wie der gekrümmten Gläser. Ein dreiseitiges Prisma d. h. ein senkrechtes, dreiseitiges, reines und krystallhelles Glas, dessen Seiten möglichst eben geschliffen und polirt sind, ist be- sonders dazu geeignet, die Entstehung der Farben durch die Brechung der Lichtstralen zu zeigen. Zu den gekrümmten Gläsern gehören die Brillen, die Vergrößerungsgläser oder Mikroskope, die bei der dunklen Kammer oder Ca- mera obscura angebrachten Gläser, die verschiedenen Fern- röhre oder Teleskope. Wie wichtig alle diese Werkzeuge sind, wie sie das schwache Auge des Menschen stärken, wie durch sie viele Entdeckungen in der Naturgeschichte und Stern- kunde gemacht worden sind, und wie sie auch zu sinnreichen Vergnügungen gebraucht werden können, das giebt uns einen neuen Beweis dafür, daß das Denken im Menschen eine große und herrliche Gottesgabe ist. 8. 19. Durch die Brechung der Lichtstralen entstehen auch die Farben. Man muß deshalb die Farben als verschiedene Lichtarten ansehen und erklärt sich dieselben aus den größeren und kleineren Ätherschwingungen und aus den durch dieselben
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