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1. Lebensbilder und Ereignisse aus der vaterländischen Geschichte nebst einem Kanon der einzuprägenden Zahlen - S. 79

1916 - Leipzig : Teubner
I. Aus der brandenburg-preußischen Geschichte: Friedrich Ii., der Große. 79 Brandenburg, den Oderbruch abwärts der Warthemündung, in sechsjähriger Arbeit gewonnen hatte, meinte er froh: „Hier habe ich im Frieden eine neue Provinz erobert." Das Neuland war so groß, daß über 1200 Familien darauf reichen Besitz erhalten konnten. Nicht minder groß war die Sorge, die er dem Heere zuwandte. Heerwesen Er vermehrte es auf 200000 Mann, rüstete es gut aus, besichtigteunb 1,Kett,t'5pflei,f es oft und führte die Manöver ein. Für eine der höchsten Herrschertugenden hielt er die Gerechtigkeit. Deswegen schaffte er gleich beim Antritt feiner Regierung die unmenschliche Folter ab. Er hat ein neues Gesetzbuch, das „Allgemeine Landrecht", ausarbeiten lassen und die Gerichte neu geordnet und verbessert. Er verlangte schnelle und unparteiische Rechtsprechung, der er sich auch selbst unterwarf. Oft hat man sich zum Beweise dafür folgende Geschichte erzählt: Wenn er zu Sanssouci arbeitete, störte ihn häufig das Klappern einer nahen Mühle. Er bot dem Besitzer viel Geld für diese an, ja er wollte ihm eine größere Mühle anderswo bauen lassen. Aber der Müller sagte: „Mein Großvater hat die Mühle gebaut, er und mein Vater haben darin gemahlen, so sollen sie nun auch meine Kinder einst von mir bekommen." „Weiß Er denn aber nicht, daß ich Ihm die Mühle wegnehmen könnte?" „Ja", sagte der Müller, „wenn das Kammergericht in Berlin nicht wäre!" Der König ließ ihm die Mühle, hocherfreut, daß fein Volk fo fest auf die Unparteilichkeit feiner Gerichte vertraute. Im Jahre 1786 starb Friedrich, vierundsiebzig Jahre alt, tief betrauert von fast ganz Europa. „Wer soll nun die Welt regieren!" rief ein schwäbisches Bäuerlein bei der Todesnachricht aus. Und in der Tat hat Friedrich der Große weit über Preußens und Deutschlands Grenzen hinaus den größten Einfluß ausgeübt. Viele Herrscher Europas ahmten seine für Land und Volk so wohltätigen Maßnahmen nach, niemand besser als seine große Gegnerin, die Kaiserin Maria Theresia von Österreich, die eine treffliche Landesmutter war, und ihr Sohn Kaiser Joseph Ii. Uns Deutsche aber erinnert am schönsten an den „Großen König" das herrliche Denkmal, das „Unter den Linden" in Berlin steht und von dem trefflichen Bildhauer Rauch entworfen ist, der auch das liebliche Marmorbild der Königin Luise im Charlottenburger Mausoleum geschaffen hat.

2. Preußische Kulturarbeit im Osten - S. 2

1915 - Leipzig [u.a.] : Teubner
A. Dar „Retablissement" Ostpreußens? I. Über die Kolonisation Ostpreußens. ^ Kabinettsorder Friedrich Wilhelms I. an die Litauische Kammer. (2. 3uli 1718.) Damit Unsere bäuerlichen Unterthanen desto mehr zu Gott geführet werden, und also Segen und Gedeyen erlangen mögen, so wollen wir, daß in allen großen Dörfern Schulmeistere bestellet, und einem jeden eine halbe Hube Land, frei) von Zins, Kontribution und Einquartierung von Unsern wüsten Huben zu seinem Unterhalt eingegeben werden solle ... Und weilen . . . unumbgänglich nöthig, daß in den Rmbtern tüchtige Beambte, die gute Wirthe, und der Rechnungen erfahren seyen, bestellet werden, so wollen ü)ir vor dieselbe zureichende (Behälter conftituieren .. . Wir sind gäntzlich resolviret, die wüst gewordene Dörfer hinwieder und von nun an anbauen und besetzen zu lassen, zu welchem Ende ihr und die Beambte auf solche lviederbesetzung des Landes alle Mühe anzuwenden habet, und besorget seyn sollet, dahero denn auch ein Dorf nach dem andern wieder angebauet, nicht aber alles zugleich angefangen, einem jeden Bauern in den neuen Dörfern zwey Hufen eingeräumet und zum Besatz hinfüro, weile wir wahrgenommen, daß mit dem bisherigen Besatz der Bauer seine Wirthschaft nicht recht betreiben, noch den Acker, wie es sich gehöret, bearbeiten können, vier Pferde und vier Ochsen, außer den andern Besatz-Stücken und zwar sogleich bey seinem Hntritt auf einmahl gegeben ... und jährlich bei dem einzusendenden (Etat zugleich deutlich berichten sollet, wie 1 Kein geringerer Beurteiler als Friedrich der Große hat die (Erneuerung Ostpreußens eine „heroische Tat" genannt (vgl. A Vii 2). Und wirklich ist es ein Riesenwerk gewesen, dessen König Friedrich Wilhelm I. sich unterfing. Wahrend des Schwedisch-Polnischen Krieges in den Jahren 1656—57 wurde es durch Tatareneinfälle aufs entsetzlichste verwüstet; 13 Städte, 249 Flecken und Dörfer, viele Einzelhöfe, 37 Kirchen wurden niedergebrannt, 23000 Menschen in die Sklaverei geführt. Dann kamen Hungersnöte, Seuchen, vor allem die große Pest 1708—1711, die fast eine Viertelmillion, mehr als ein Drittel der Bevölkerung, hinraffte. Das Vieh starb an Hunger, Seuchen oder fiel, ohne Aufsicht, den Wölfen zum Opfer. Die Äcker wurden wüst. Die Bauern waren leibeigen, rechtlos, in Elend versunken, unwissend und träge. Aus diesem zerrütteten Lande hat der König in rastloser Arbeit wieder eine blühende Provinz gemacht — wahrlich, ein Lebenswerk für sich und doch nur eins von den vielen, unvergänglichen Werken dieses gewaltigen, nicht überall voll gewürdigten Monarchen! 2 Stadelmann. Friedrich Wilhelm I. in seiner Tätigkeit für die Landeskultur Preußens. S. 234f.

3. Brandenburgisch-preußische Geschichte in Verbindung mit der neueren deutschen Geschichte - S. 7

1912 - Leipzig : Teubner
Karl Iv. von Luxemburg. 7 Der ichlaue Rechenmeister Karl Iv. verlor den Plan nicht aus dem flugc, bimark fr fein eignes luxemburgisches Haus zu gewinnen. Die Zeit kam ganz von selbst, bafs ihm die Leute in den Scho fiel. Ludwig dem Rmer folgte fem ruber wtto der Faule. <r war ein fchwachipstger, genuwchtiger und wurbelofer Mann. Seinem Beinamen machte er alle (Ehre; benn um die Regierung kmmert- er stch nlfai_der Kaiser hetzte die verwandten in Bayern gegen ihn auf und hatte den stets verschuldeten Schwchling endlich ganz in seiner Gewalt. 3m vertrage von Srstenwalde trat Gtto der Faule sein Kurfrstentum fr Geld an den Kaiser ab, 1373. So kam Brandenburg an die Luxemburger. Das halbe Jahrhundert der Wittelsbacher (1324-73) hatte der Mark fast nur Unheil gebracht. Rlle Grenzgebiete waren eine Beute der Nachbarn geworden; die Ittark war kaum noch so groß wie die heutige Provinz Brandenburg. 3m 3nnern des Landes aber herrschte Gesetzlosigkeit und Armut. Die Luxemburger in der Mark. Karliv hat als Regent der Ittark nur noch wenige3ahre gewaltet (13731378), aber mit groem Segen. (Er wrbe so gut ein wahrer Lanbesvater Branbenburgs, tote er sich als Bhmens rechter Vater" bewiesen hatte (s. Iii, 78!). Mit Klugheit und Kraft schaffte er Sicherheit der Straen und eine bessere innere Verwaltung. (Er wohnte selbst in der Ittark, machte Tangermnbe a. b. (Elbe zu seiner Besibenz und baute hier ein stattliches Schlo. Er lie die Wasserstrae auf der (Elbe bis hinab zur Norbsee vertiefen, und Gangermnbe blhte schnell zu einer ansehnlichen hanbels-ftabt empor. heute ist bei uns in Dorf und Stadt jebes Grunbstck genau vermessen, nach seinem Werte und seiner (Ertragsfhigkeit genau abgeschtzt, und eine Zeichnung von dem (Brunbstcee wirb auf dem (Brunbbuchamte jebes Amtsgerichts aufbewahrt. Diese (Einrichtung ist nottvenbig fr Kufe, (Erbregelungen, Schulbeneintragungen usm.; sie erforbert aber, wenn sie zuverlssig sein soll, eine ungeheure Vorarbeit. Karl Iv. hat ein berartiges Werk schon bamals ausfhren lassen und eben baburch eine geregelte Besteuerung und Verwaltung des Landes mglich gemacht. Sein Lanb-buch der Mark ist heute noch vorhanben. Karl hatte dem Namen nach fr feinen unmnbigen Sohn Wenzel regiert. Hls Wenzel nach des Vaters Tode Kaiser wrbe, fiel die Mark feinem Bruder Sigis-munb zu. Damit kamen fr unfer Land von neuem traurige Seiten. Sigismund mar der Schwiegersohn des Knigs von Ungarn und Polen. Um sich dort die Erb-folge zu sichern, hatte er viele Kmpfe durchzufechten. Nach Wenzels Absetzung wurde er auch zum deutschen Kaiser gewhlt und war mit wichtigen Dingen im Reiche beschftigt (Konzil zu Konstanz, Iii, 84). (Er hatte weder Seit noch Lust, sich um die arme Mark zu kmmern. Dazu war er infolge feiner Prachtliebe fast immer in Geldnot und hatte fr Brandenburg nichts brig. Nur zweimal kam er ins Land, um Steuern zu holen. Bald verpfndete er die Mark an seinen Vetter 3 obstvon Mhren. Dieser war nur darauf bedacht, aus der Pfandschaft ein Geschft zu machen. Um die Verwaltung des Landes bemhte er sich nickt? nur die Steuern lie er pnktlich
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