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1. Im neuen Deutschen Reich - S. 26

1914 - Leipzig [u.a.] : Teubner
26 Iv. Die Anfänge der Koionialpoutif und wenn wir sehen, daß der Baum Wurzel schlägt, anwächst und gedeiht und den Schutz des Reiches anruft, so stehen wir ihm bei, und ich sehe auch nicht ein, wie wir ihm das rechtmäßig versagen können............ b) vom 13. März 1885. . . . wir wirtschaften und streben für die Hebung des wirtschaftlichen Gesamtvermögens der deutschen Nation. . . . Die Kolonien wie Kuba, wie portoriko, wie die westindischen und all die äquatorialen Kolonien sind vom Mutterlande stets in ihrem Geldwert sehr hoch geschätzt. Deshalb ist dahin aber noch keine große Auswanderung gegangen; man hat nicht darauf gerechnet, daß dort Weizen oder Wolle produziert werbe, welche nachher zum Schreien des Herrn Vorredners zollfrei bei uns eingelassen werden sollten; sondern es sind eben tropische Produkte, die bei uns nicht wachsen. Das ist gerade die Hauptsache, dort Plantagen anzulegen, Deutsche des gebildeten und halbgebildeten Standes auf diesen Plantagen zu beschäftigen. . . . Nehmen Sie an, wenn ein Teil der Baumwolle, des Kaffees, den wir bei uns importieren, auf deutschem Grund und Boden über See wüchse, wäre denn das nicht eine Vermehrung des deutschen Nationalreichtums? Wir kaufen jetzt die sämtliche Baumwolle von Amerika und sind auf ein gewisses Monopol der Amerikaner angewiesen, weil die indische und ägyptische Baumwolle nicht in der Vollkommenheit bearbeitet und vorbereitet wird, daß sie sofort leicht in verbrauch zu nehmen ist wie die amerikanische. Wenn wir demgegenüber mit der gleichen Intelligenz, wie die Amerikaner ihre Baumwolle pflanzen und bearbeiten, in Gegenden wie Neuguinea, wie Kamerun, wie die afrikanischen äquatorialen Gegenden Baumwolle züchten könnten, die wir nicht mehr von Ausländern, sondern von deutschen überseeischen Besitzern kaufen würden, so wäre das ein Vorteil für unser Nationalvermögen, während jetzt das Geld, das wir für Baumwolle, Kaffee, Kopra und alle solche äquatoriale Produkte ausgeben, rein ä fonds perdu herausgeht aus unserem vermögen. .. . 3ch bin auch weit entfernt, der französischen Politik auf diesem Pfade zu folgen; wir folgen überhaupt keinem fremden Beispiele, sondern wir folgen unseren Kaufleuten mit unserem Schutze. Das ist das Prinzip, das wir von Hause aus beobachtet haben, und woran Sie uns irre machen können, wenn Sie uns die Mittel dazu nicht bewilligen. Aber dann, meine Herren, wiederhole ich immer, muß ich auch fordern, daß Sie vor dem Volke die Tatsache klar stellen, daß nicht die Regierungen es sind, die die Mittel nicht hergeben wollen für diesen Schutz, sondern daß die Abgeordneten des Volkes es sind, die die Mittel dazu verweigert haben. Die Klarheit darf ich verlangen. Sie dürfen nicht die Tatsache, daß Sie uns die Mittel dazu verweigern, bedecken, bemänteln durch allerhand andere Gründe: Wir würden sie bewilligen,

2. Reallexikon des classischen Alterthums für Gymnasien - S. 687

1877 - Leipzig : Teubner
Mahlzeiten. 687 Naturalbeiträgen (cvfißoxas), im Hause eiues der Theilnehmer oder eines Freigelassenen veranstaltetes Gelage, ein Ssinvov octto cvfißoxav (bei Homer sqccvos) sein; oder mochte endlich eilt Einzelner auf eigene Kosten Andere bewirthen. Die Einladungen gingen gewöhnlich vou dem Wirthe selbst am Tage der Mahlzeit aus. Auch ^ ungeladene {uy.xt]xol, avxöaccxoi) Gäste wareu willkommen , wie z. 93. Sokrates den Aristodemos zum Gastmahl des Agathen mitbringt, der den ungeladenen Gast aufs freundlichste bewillkommnet. Fiat. symp. p. 174 E. Uebrigens kam es auch vor, daß diese Gastfreiheit gemisbraucht wurde, namentlich von den s. g. Parasiten (das Wort kommt auch in anderer Bedeutung vor, vgl. 71«-Qccolzog), die sich förmlich ein Gewerbe daraus machten, an wohlbesetzten Tafeln, besonders junger Leute, zu erscheinen, und die als Spaßmacher (ythotoitolol), wie sie die Gaste durch ihre Späße ergötzten, selbst auch zur Zielscheibe des^ Witzes dienten, oder die sich als Schmeichler (xd^axss), wie der Artotrogus in Plautus' Mil es gloriosus, oder endlich als -^Epatrsurixot, durch allerlei Gefälligkeiten unentbehrlich zu machen suchten. Die Sitte erforderte, wenn man zum Gastmahle ging, aus Kleidung und das Aeußere Sorgsalt zu ver- 3 wenden. — Man aß zu Homers Zeit im Sitzen, später, mit Ausnahme der Frauen und Kinder, die aber in der Regel von den Mahlzeiten der Männer ausgeschlossen waren, im Liegen, gewöhnlich zwei Personen aus einer nuvrj, so daß man mit dem linken Arm sich auf das im Rücken liegende Kissen (ngoshscpczlcclov) stützte und so den rechten Arm frei behielt. Gewöhnlich wies der Wirth die Plätze an; der Ehrenplatz scheint neben dem Wirthe gewesen zu fein. Vor dem Essen nahmen die Sklaven die Sohlen ab (vnoxvsiv) und wuschen die Füße (anoviteiv), sodann wurde Wasser gereicht zum Häudewaschen (vdaq xata Xslqos ido&ri), nebst einem Handtuch (^sipo^a-xtqov), was nach der Mahlzeit wiederholt wurde (unovcipag&cu), da man Messer! und Gabeln nicht gebrauchte (von Gourmands, oipocpäyoi., wird ans Gerstengraupen (jia£a), sodann Brod (apros) und verschiedene Gemüse, als Malve (fiaxccyrj), Salat (S-ptdai), Kohl (po'qpo'ro?, ngafißr]), Bohnen (kvuiiol), Linsen ((pcc-mxi:), Zwiebeln (xpo-fj,vov) lt. s. w.; sodann Fleischspeisen, Lämmer, Ziegen, Schweine, endlich Fische, das eigentliche o>ov, mit denen viel Verschwendung getrieben wurde. Auch Wild kommt vor. Bereitet wurde die tägliche Kost durch Sklavinnen unter Aussicht der Hausfrau. Bei Gastmählern wurde oft ein Koch, [Kxyzlqos, angenommen: besonders berühmt waren die ficilischen Köche. — In der Regel hatten je zwei Gäste einen eigenen Tisch (xqu7zst;<x) vor sich. Nach dem Essen wurden die Tische weggenommen (alqslv, (X71cclqslv, Kcpcclqeiv, ßocgtcc- gsiv zu? xqani'qag), der Fußboden gereinigt, das Waschwasser nebst dem Gfirjy^icc, einer Art Seife, oft auch Salben und Kränze, gereicht und sodann das Trankopfer (cnovsai) ans ungemischtem Wein mit der Formel dyaq’ov Scclfiovog oder vyiscag gebracht. — Sodann wurde der Nachtisch, dev-Tzqccl xqccn^ai, ausgetragen, bestehend ans Früchten, Salz, uleg, wol um zum Trinken zu reizen, in späterer Zeit mannigfache Näschereien (rqayrj-[luxu), namentlich auch Käse, besonders stctitscher, und Kuchen, wovon man während des Trinkgelages nach Belieben aß. — Mit dem Nachtisch 5 begann nun das Trinkgelage (ov^nögiov, vgl. Convivium), gewürzt durch Scherz und Heiterkeit, Musik und Tanz, wie auch durch geistreiche Gespräche, wovon namentlich das platonische Symposion, wenngleich schon der tiefe Inhalt und die vollendete Form der Reden uns verbieten, dasselbe für eilte naturgetreue Schilderung und Beschreibung zu halten, den glänzendsten Beweis gibt. Der Hauptzweck des Symposion war nur der Genuß des Weines. Zu den vorzüglichsten Weinen des weinreichen Hellas gehörten unter andern der thafifche, lesbische, naxische und vorzüglich der Ehierwein. Auch Mischungen verschiedener Arten kommen vor. Zuweilen wurde der Wein mit fremden Bestandtheilen, z. B. Gewürzen, Honig, versetzt. Allgemein wurde der Wein mit Wasser gemischt getrunken, mit warmem oder eiskaltem, oft mit Schnee gekühltem (Ttöoig Sia. %Lovoq). Den Wein ungemischt (uy.quxov) zu trinken, galt für barbarisch, schon die Mischung zu gleichen Theilen, lgov l'gco, wurde für zu schwer gehalten. Uebrigens war das Mischungsverhältniß nicht immer gleich; am gewöhnlichsten waren 3 Theile Wasser auf 1 Theil Wein, höchstens 3 Theile Wasser und 2 Theile Wein. Die Mischung geschah meist im Mischgesäße (xgart^), aus dem erzählt, daß sie ihre Hände gegen Hitze abhärteten, oder gar Handschuhe trugen, um die Speisen recht heiß genießen zu können); Löffel (fivjgxixt], fivgxgov, -og) hatte man, meist von Metall. Tischtuch und Servietten hatte man nicht; die Hände reinigte man sich während des Essens mit gekneteten Brodkrumen (anouccysuhui, s. d.). Die Bedienung geschah durch Sklaven, oft brachten auch die Gäste ihre Sklaven mit. Die Leitung und Beaufsichtigung des Ganzen hatte ein eigener 4 Sklave, der xgcnt^onolog. — Die Kost war in älterer Zeit einfach; später stieg der Taselluxus zu einer großem Höhe. Das Hauptgericht, besonders für die ärmere Classe, war eine Art Brei dann mit der olvoxör] der Wein in die Becher (kvu&oi) geschöpft wurde. — Die Leitung des 6 Gelages übernahm ein vou der Gesellschaft durch Wahl oder durchs Loos bestimmter Vorsteher (ciqxcov 7t0g£(0g ? Gv[ntogluqxog, ßctcixsvg), der das Mischverhältiliß bestimmte, für die Unterhaltung sorgte und Strafen auflegte, die gewöhn-

3. Reallexikon des classischen Alterthums für Gymnasien - S. 688

1877 - Leipzig : Teubner
688 Maia — lief) darin bestanden, daß ein Becher ohne Absetzen (unvsvgzi) getrunken werden mußte. Zn den Unterhaltungen gehörten z. B. scherzhafte Fragen und Räthsel (cilvlyfiazcc, yptqoot), Spiele, besonders der sehr beliebte xo'rrarßos, der, obgleich es verschiedene Arten gab, im Wesentlichen darin bestand, daß man aus seinem Becher den Rest des Weines, lära^ Xcctciyri (daher Icctaysiv), in kleine Wagschaaleu (niolatiyyis), die an einem Wagebalken (ßvyöv) über kleine Figuren von Erz lzn-weilen über eine Figur, Maues genannt) befestigt waren, spritzen mußte, so daß die Schale sich aus die eine Figur senkte und durch den Gegenstoß aus die andere Figur geworfen wurde, und so abwechselnd; oder daß man den Wein in kleine schwimmende Schalen spritzte, so daß diese durch die hineinfallende Flüssigkeit versenkt wurden. Wer eine gestellte Aufgabe nicht löste, mußte in der Regel zur Strafe trinken, und oft, wenn es auf starkes Trinken (tilvsiv ngog ßiav) abgesehen war, ein nicht geringes Maß. Auch durch gegenseitiges Zutrinken, zur Rechten herum (eni Ss^ä), wurden die Gäste zum Trinken genöthigt. — Häufig wurde das Vergnügen noch durch das Erscheinen von Flötenfpielerinnen (avxrjtqlötg) und mimische Darstellungen erhöht. Vgl. Becker, 7 Charikles Ii, 231 ff. — Ii) der Römer. Hier müssen vor allen Dingen die verschiedenen Zeiten aus einander gehalten werden, da die Gewohnheit von der genügsamsten Einfachheit allmählich, besonders gegen das Ende der Republik, wo durch die Kriege in Griechenland und Asien größere Ueppigkeit aufgekommen war, und von wo an man auch besondere Köche und Bäcker hielt (f. Pistor und Coquus), zu der raffinirtesten Ver-schwendnng stieg. In ältester Zeit erscheint als allgemeine Speise ein Brei, puls, aus Dinkel, far, ador (vgl. Juv. 14, 170 ff.), und blieb es auch wol in späterer Zeit für den gemeinen Manu. Nebenher aß mau auch wol grüne Gemüse, olera, und Hülsenfrüchte, leguinina, aber wol wenig Fleisch. Für die spätere Zeit müssen die verschiedenen Mahlzeiten im Lause eines Tages unter- . schieden werden. Ientaculurn war das am Morgen eingenommene erste Frühstück, wofür wol die Stunde nicht feststand, sondern nach Bedürfniß oder Wahl verschieden war; es war wol in der Siegel Brod, mit Salz oder Anderem gewürzt, dazn getrocknete Weintrauben, Oliven. Käse u. dgl., oder auch Milch und Eier. Das Prandium war das zweite Frühstück oder genau Mittagsmahl, das nur durch die Aussicht auf die spätere coena beschränkt ward; in der Regel wol um die 6te Stunde, d. h. um Mittag, und bald in warmen: Speisen, bald in kalter Küche bestehend, wozu oft die Üeberrefte der letzten coena dienen mochten. Als man schwelgerischer wurde, kamen olera, : Schalthiere, Fische, Eier u. a. dazu. Getrunken wurde dabei Mulsum, Wein und besonders die 8 beliebte calda (s. d.). Uebrigens scheint der seltenere Ausdruck merenda dasselbe zu bedeuten wie; prandium. Die Hauptmahlzeit nach vollendeter Tagesarbeit war die Coena, die letzte am Tage, i zwischen Mittag und Sonnenuntergang, nach der verschiedenen Jahreszeit also verschieden, im Sommer etwa in der 9., im Winter in der 10. Stunde, nach unserer Zeitbestimmung zwischen 2 und 3 Uhr Nachmittags. Die früher veranstalteten oder J aiandros. bis in die Nacht ausgedehnten hießen tempesti-vae. Im Winter verschob man sie wol etwas weiter, um vorher alle Geschäfte erledigen zu können. Sie war von ziemlich langer Dauer, da man sie zugleich zur Erholung und mannigfaltigsten Unterhaltung benutzte; selbst bei frugaleren Leuten ging sie wol oft über 3 Stunden hinaus. Sie bestand immer ans 3 Theilen: gustus oder gustatio, auch promulsis genannt, fercula, in verschiedenen Gängen bestehend, und Nachtisch, mensae secundae oder tertiae. Das Voresftn, gustus, sollte den Appetit reizen und die Verdauung fördern, weshalb besonders laetuca genossen ward, Schalthiere, leicht verdauliche Fische mit pikanten Saucen, zuerst gewöhnlich Eier, daher die sprichwörtlich gewordene Redensart ab ovo usque ad mala (Cic. ad fam. 9, 20. Schol. zu Hör. sät. 1, 3, 6.). Hierzu trauk man mul-sum, eine Art Meth, aus Most oder Wein und Honig bereitet, woher auch das ganze Voressen promulsis hieß. Die Gänge der eigentlichen Coena wurden als prima, altera, tertia coena unterschieden, früher meist nur zwei. Der nie fehlende Nachtisch bestand in Backwerk (bellaria), frischem und getrocknetem Obste und künstlich bereiteten Schaugerichten (epideipnides). Ursprünglich saß man, später lag man bei Tische, s. Lectus und Triclinium. — Küchenzettel findet mau unter andern bei Mart. 5, 78 ff. 10, 48 ff. Macrob. sät. 2, 9. Vgl. Becker, Gallus Iii, 220 ff. Maia, Maicc ober Maiug, Maja, Tochter des Atlas und der Pleione, älteste der Pleiaden, Mutter des Hermes (s. d.), im Sternbilde der Pleiaden. Cic. Arat. 270. Verg. G. 1, 225. — Mit dieser griechischen Göttin ward eine altitalische Naturgöttiu Maja oder Majesta (ein Deus Mains zu Tn-sculuni) ibentificirt, deren Verehrung mit dem Monat Mai zusammenhing. Am 1. Mai opferte ihr der flamen Vulcanalis ein trächtiges Schwein. Sie wurde für die Gemahlin des Bulcanus erklärt und ward außer der obengenannten Maia mit der Tellus, Bona Dea, Fauna, Ops ibentificirt. Maiandrios, Maiuvöqiog, 1) Geheimschreiber des Polykrates von Samos. Nach Ermorbnng des P. bemächtigte er sich der Tyrannis von Samos, unterlag aber nach wenigen Jahren dem mit persischer Unterstützung zurückkehrenden Bruder desselben, dem Syloson, und steh mit den Schätzen des Polykrates nach Sparta, wurde aber von Kleomenes I. bald wieder entfernt. Hdt. 3, 142 f. — 2) ein Historiker, wahrscheinlich ans Milet; sonst nicht näher bekannt. Müller, fragm. bist, graec. Ii, 334 ff. Maiaiulros, Maiarsgog, Maeander, j. Bojuk Menber d. i. großer M., oft genannter berühmter Flnß Kleinasiens, entspringt bei Kelainai in Phrygien (eigentlich aus einem See in der Nähe, welchem auch der Marsyas entströmt; beide kommen aber unterhalb des Sees an verschiedenen Seiten des Berges Aulokrene zum Vorschein). Xen. Anab. 1, 2, 7. Strab. 12, 577 ff. In einem schlangenartig gewundenen, sprichwörtlich gewordenen (Cic. Pis. 22. Ov. met. 8, 162. Liv. 38, 13.) Laufe strömt er westwärts und tritt, nachdem er unterhalb Saodifeia den Lykos aufgenommen hat, in Karten ein, welches er, an der Südseite des Mesogisgebirges hinfließend, durchströmt, vou liuks her durch den Harpaso.s und beit

4. Das Deutsche Reich, Wirtschaftsgeographie und allgemeine Erdkunde - S. 46

1911 - Leipzig : Teubner
46 Sächsisch-Thüringische Bucht. Druckmaschinensaal einer Leipziger Buchdruckerei. Nähe) und Altenburg (40) mit Zigarre?:-, Handschuh- und Maschinenfabriken. Kuch sie wurden durch die Großstadt Leipzig in ihrem Wachstum gehindert. Nur das benachbarte Halle (180) ist in neuerer Zeit zu hoher Bedeutung gelangt. Es liegt wie Leipzig in sehr fruchtbarer Umgebung und besitzt ebenfalls eine altberühmte Universität. Dazu kommt noch, daß die schiffbare Saale an ihm vorüberfließt, und daß sich in der Nähe reiche Bodenschätze (Braunkohlen, Salz, Porzellanerde) finden, die das Emporkommen verschiedener Industrien begünstigt haben. Außerdem hat Preußen die Stadt zu einem wichtigen Eisenbahnknotenpunkte gemacht und dadurch einen Teil des Verkehrs von Leipzig, das im Königreiche Sachsen liegt, abgelenkt. Da sich aber der Verkehr des sächsischen Berglandes nach Leipzig hinzieht, während der Handel Thüringens vornehmlich auf Halle gerichtet ist, können beide Städte un- gestört nebeneinander blühen. In der Magdeburger Börde baut man außer Getreide besonders Hackfrüchte (Zuckerrüben, Zichorien) und Gemüse (Kohlf Gurken, Zwiebeln). Die Landschaft ist überaus ertragreich und deshalb dicht bevölkert- die Bewohner leben in Wohlstand. Der Boden birgt auch Salz und Braunkohlen. Bei Staßfurt (17) befindet sich das größte deutsche Steinsalzlager. Gegenwärtig wird jedoch das Steinsalz an Be- deutung noch von den Salzen übertroffen, die die oberen Schichten des gewaltigen Lagers bilden. In früheren Zeiten wurden sie als lästiges Material weggeräumt und führen deshalb auch heute noch die Bezeichnung ,,5lbraumsalze". Jetzt werden sie zu sehr geschätzten Düngemitteln („Kali") verarbeitet, sowie zur Herstellung von

5. Das Deutsche Reich, Wirtschaftsgeographie und allgemeine Erdkunde - S. 60

1911 - Leipzig : Teubner
60 Hamburg. Altona. Harburg. Bremen. Kaiser-Wilhelmhafen in Hamburg. Schiffahrt noch die Börse, die täglich von 3000 bis 4000 Raufleuten besucht wird, ferner die großen Banken, Seeversicherungsgesellschaften und endlich die bedeutenden Handelskontore genannt werden. — 3n Hamburgs Seehafen, Cuxhaven, ver- kehren jährlich über 1300 Seeschiffe. Er ist besonders während des Winters von Wichtigkeit, wo die Schiffe infolge der Eisbedeckung zeitweise die Elbe nicht bis Hamburg hinaufkönnen. Hamburg ist aber auch ein wichtiger Industrieort. Besonders berühmt find sein Schiffs- und Maschinenbau, sowie die Fabriken, in denen überseeische Rohstoffe verarbeitet werden (Schokoladen- und Seifenfabriken, Kaffeeröstereien, Reisschäl- anstalten, Dampfmühlen, Baumwollspinnereien usw.). — Unmittelbar an Hamburg grenzt das schleswig-holsteinische Kltona (172), das ebenfalls lebhaften Handel und Industrie treibt. Beiden gegenüber liegt Harburg (62). Da aber die größeren Seeschiffe die Stadt nicht erreichen können, hat sie für den Seehandel geringere Be- deutung- doch blüht die Industrie. Besonders werden hier eine Menge von einge- führten Rohstoffen (Palm- und Kokosnußöl, Jute, Gummi u. a.) verarbeitet. Die Freie S tadt Bremen (247) ist nach Hamburg der bedeutendste deutsche Seehandelsplatz und der erste europäische 5luswandererhafen. Dazu trägt viel bei, daß in Bremen der Sitz des „Norddeutschen Lloyd" ist, dessen Schiffe alljährlich nahezu V4 Million Leute hauptsächlich nach Nordamerika befördern. 5luch vermittelt der „Lloyd" den Neichspostdampferverkehr nach den Ländern am Indischen und Stillen Ozean. Demnach steht Bremen vor allem in reger Verkehrsverbindung mit Amerika, Ostasien und Australien. Die Gesamtzahl der Seeschiffe, die jährlich in den Hafen von Bremen einlaufen, beträgt über 2600. Der Vorhafen Bremer- Häven wird von nahezu 1800 Seeschiffen angelaufen. 5ln Gütern bemißt sich die Einfuhr nach Bremen jährlich auf 500 bis 600 Millionen Mark. Baumwolle, Tabak, Fette und Gle, Reis, Volle, Kaffee, Zucker, Tee und Getreide sind die Haupthandelswaren.

6. Das Deutsche Reich, Wirtschaftsgeographie und allgemeine Erdkunde - S. 123

1911 - Leipzig : Teubner
Pflanzenleben. 123 Iv. vom Leben auf der Erde. J. vom Pflanzenleben. Die verschiedene Zusammensetzung der Bodenkrume und der Wechsel des Ulimas bedingen die mannigfaltige Gestaltung der pflanzen- welt auf der Erde. 3) Einfluß des Bodens auf den Pflanzenwuchs. Der salzdurchtränkte Boden der Meeresküsten weist eine große Zahl von pflanzen auf, die nur auf diesem Untergrund gedeihen. Sie finden sich z. T. auch an Salzquellen, in Salzsteppen und an ähnlichen Grten. Lei diesen pflanzen ist also die chemische Beschaffenheit des Bodens für ihr Fortkommen maßgebend. 5lndere Gewächse wieder lieben Kalkboden, der wasserdurchlässig, also verhältnismäßig trocken und warm ist, noch andere den Sandboden, der ähnliche Eigenschaften besitzt. Die Kultur- gewächse aber, die der Mensch auf seinen Feldern und in den Gärten baut, lieben tiefgründigen, lehm- und mergelreichen Boden. b) Einfluß des Klimas auf den Pflanzenwuchs. Je mehr wir uns dem Pole nähern, desto dürftiger wird der Pflanzenwuchs; lenken wir aber unsere Schritte dem Äquator zu, so werden wir durch die Fülle verschiedener Pflanzenformen und den Reichtum an Blüten und Farben überrascht. Nach den Kulturgewächsen, von denen das Wirtschaftsleben des Menschen größtenteils abhängt, unterscheidet man auf der Erde verschiedene Vegetationsgebiete, die mit den Klimazonen eng verwandt sind. Das tropische Gebiet ist durch die Nutzpflanzen gekennzeichnet, die gleichmäßig hoher Wärme und reichlicher Niederschläge bedürfen. In den heißfeuchten Niederungen ist die Vegetation üppiger und mannigfaltiger als in den kühleren und trockneren höhen. In den Niederungen ist der Boden zum größten Teil mit Urwald bedeckt, der wert- volle Holzarten enthält, von den Getreidearten gedeihen Neis und Mais; besonders wichtig sind auch Ananas, Banane, Dlpalme, Kokospalme, Brotfruchtbaum und Sago- palme. von Genußmitteln werden angebaut: Kakao, Zuckerrohr, Tabak und Kaffee. Als Gewürzpflanzen sind Pfeffer, Gewürznelkenbaum, Muskatnußbaum, Zimt und vanille zu nennen. Rohstoffe für die Industrie liefern uns die Gespinstpflanzen (Jute, Manilahanf) und die Kautschukbäume. — 3n den Höhenlagen des Landes steht der Ackerbau im vor- dergrund. Mais, Neis, Zuckerrohr und Baumwolle gedeihen vortrefflich, z. T. allerdings nur bei künstlicher Bewässerung. Außerdem finden sich Pflanzungen von Kaffee und Tee, sowie wildwachsend Palmen, Bananen und Kautschukbäume. In dem subtropischen Gebiet mit seinen trocknen Sommern findet sich wenig Wald. Grasfluren nehmen weite Flächen ein. Ackerbau wird meistens nur mit künst- licher Bewässerung betrieben. Besonders Weizen und Gerste, aber auch Mohn und Bohnen werden angebaut. Selbst die Baumwolle gibt noch gute Erträge. Besonders wichtig sind in diesem Gebiete die Südfrüchte: Apfelsinen, Zitronen, (Vliven, Feigen, Mandeln, Wal- und Haselnüsse, Kastanien, pfirsische, Aprikosen und im Wüstenklima Datteln. Der Maulbeerbaum wird wegen der Seidenraupenzucht angebaut. Die Nebe liefert süße, likörartige Weine und Rosinen. Das gemäßigt-w arme Gebiet wird durch bestimmten jahreszeitlichen Temperatur- Wechsel und unregelmäßig über das ganze Jahr verteilte Niederschläge gekennzeichnet, „hier ist das Hauptgetreidegebiet mit Weizen, Gerste, Hafer, Noggen, Kartoffel und Flachs. Mais, Tabak, Zuckerrübe, pfirsisch und Aprikose gedeihen nur in günstigen Lagen, harte Obstsorten, Apfel, Birnen, Pflaumen, Kirschen und Beeren sind hier eigentümlich; die Hebe bringt herbe, blumige, sehr geschätzte weine, wertvolle Futtergewächse (Gräser, Klee, Luzerne, Futterrübe) lassen besonders Pferde- und Rindviehzucht gedeihen. Die

7. Das Deutsche Reich, Wirtschaftsgeographie und allgemeine Erdkunde - S. 84

1911 - Leipzig : Teubner
84 Viehzucht. Ackerbau. deutendsten ist sie gegenwärtig noch in Norddeutschland. Zur Pferdezucht eignen sich hauptsächlich die Ebenen Bayerns und Norddeutschlands (Ost- und lvestpreußen, Posen, Mecklenburg, Schleswig-Holstein, Hannover und Oldenburg). Den Bedarf an Pferden vermochte aber die deutsche Zucht nicht zu decken? 1909 wurden mehr als 100 000 Pferde aus dem Auslande (Rußland, Dänemark, Belgien, Niederlande, Frankreich, Gsterreich-Ungarn) eingeführt. Rinder- und Schweinezucht sind über das ganze Reich verbreitet. Doch bezieht Deutschland, abgesehen von der bedeuten- den Einfuhr frischen Fleisches, jährlich noch für über 90 Itcill. Itc. Schlachtvieh, 100 Ittül. Itc. Butter und Itcilch und 100 Itcill. Itc. Schweineschmalz aus dem Aus- lande (Niederlande, Dänemark, Rußland, Österreich-Ungarn, Schweiz, Nordamerika). Geflügel wird in Deutschland bei weitem nicht in dem Itcatze gezüchtet, wie es notwendig wäre. Allein für Eier gingen im Jahre 1909 rund 150 Itcill. Itc. in das Kusland, und zwar besonders nach Gsterreich-Ungarn, Rußland und einigen Ländern der Balkanhalbinsel. Die deutsche Bienenzucht erzeugt ungefähr ein viertel des gesamten europäischen Honigertrages. Die Fischerei gewinnt in den letzten Jahren immer mehr an Ausdehnung. Die Binnenfischerei .hat freilich unter dem starken Schiffsverkehr, unter Abwässern, die aus den Fabriken in die Ströme geleitet werden u. dgl. sehr zu leiden. Aber die Seefischerei blüht unter dem Schutze unsrer Kriegsmarine mächtig auf. Sie liefert hauptsächlich Schellfische, Kabeljau, Heringe, Aale, Sprotten und Flundern. Doch deckt der Ertrag der deutschen Fischerei bei weitem nicht den Bedarf. Im Jahre 1909 gingen aus Deutschland über 75 Itcill. Itc. für Fisch waren in das Ausland, wovon allein 32 Itcill Itc. auf gesalzene Heringe entfielen. Ackerbau. Für den Ackerbau ist Deutschlands Boden und Klima nicht in dem Itcaße günstig, wie vielfach angenommen wird. Die Kiese und Gerolle in Ober- deutschland, die schwer verwitternden Granite und Gneise im Ivasgen- und Schwarz- wald, Bayrischen Wald und Fichtelgebirge, die kalkigen Juragesteine Frankens und Schwabens, die Sande im weiten Umkreis von Nürnberg, die Schieferschichten zu beiden Seiten des Rheins, die schwer verwitternden vulkanischen Gesteine im Ge- biete von Eifel, Siebengebirge, hessischem Bergland und Thüringerwald, die Sand- massen, Itcoore und Brücher des norddeutschen Flachlandes: sie alle schmälern die Anbaufähigkeit des Bodens. Trotzdem dient aber fast die Hälfte von Deutschlands Erde (46,8 0 0) dem Acker-, Garten- und Weinbau. Getreide und Hackfrüchte ge- deihen besonders in Gebieten, die beträchtliche Sommerwärme und geringe Nieder- schlüge während der Erntemonate erhalten, also in Gegenden mit Landklima, im Osten Deutschlands. Besonders lohnend ist natürlich der Ackerbau dort, wo gleich- zeitig ein fruchtbarer Boden vorhanden ist. Daher dient auch die Landschaft im Umkreis des Harzes und in Thüringen, im Rhein-, Itcain- und Neckargebiet, im vorpommerschen Küstenstrich, in der lveichselniederung, in Holstein und Mecklenburg, in der Sächsisch-Thüringischen und in der Schleichen Tieslandsbucht ganz hervor- ragend dem Feld- und Gartenbau. Die klimatisch außerordentlich begünstigten Landschaften des Rhein-, Neckar- und Maingebietes bringen neben Getreide in erster Linie Wein und Obst, sowie Handelsgewächse hervor (Hopfen, Tabak, Hanf, Zucker-

8. Das Deutsche Reich, Wirtschaftsgeographie und allgemeine Erdkunde - S. 59

1911 - Leipzig : Teubner
Hamburg. 59 Warenschuppen der Hamburg-Kmerikalime. und ist der hervorragendste Rasenplatz des europäischen Festlandes. In ihrer ver- kehrsbedeutung reiht sie sich unmittelbar London und Liverpool an. Nahezu 13 000 Seeschiffe verkehrten 1908 in ihrem Hafen. Hamburg ist aber auch der Hauptplatz der Binnenschiffahrt auf der Elbe, welcher über 20 000 Fahrzeuge dienen. Die wich- tigsten Einfuhrwaren, die sich jährlich auf einen Wert von etwa 3000 Millionen Mark belaufen, sind nach ihrem Werte geordnet: Kaffee, Baumwollgarne, Ma- schinen, Tabak, (Betreibe, Leder, Felle, Häute, Butter, Flachs, Seidenwaren, Eisen- waren, Wein, Zucker, Schmalz, Steinkohlen (England), Koks und Petroleum. Zur Ausfuhr, die es nur auf einen Wert von rund 1000 Millionen Mark bringt, ge- langen: Wollwaren und Wollgarne, Baumwolle, pelze, Felle, Maschinen, Spiritus und Spirituosen, Flachs, Butter, Zigarren, die verschiedensten Waren deutschen Ge- werbefleißes, Pferde und Schlachtvieh. - von allen ausländischen Waren, die in Deutschland verkauft werden sollen, wird an der Grenze ein Zoll erhoben. (Warum? s. S. 90.) Die Hamburger Kausieute verhandeln aber die fremden Güter auch nach außerdeutschen Ländern, besonders nach den nordischen Staaten Europas. Für diese Waren wird kein Zoll erhoben. (Warum nicht?) Sie werden deshalb in den Frei- Hafen gebracht; alle andern Güter müssen dem Zollhafen zugeführt werden. — Die bedeutendste Hamburger Schiffahrtsgesellschaft ist die Hamburg-Kmerika-Linie. Sie verfügt über etwa 160 Ozeandampfer, die alle Meere der Erde befahren. Als wichtige Förderungsmittel des Hamburger Verkehrs müssen außer der

9. Stoffe und Probleme des Geschichtsunterrichts in höheren Schulen - S. 182

1915 - Leipzig [u.a.] : Teubner
182 Dom Itlittelalter zur Neuzeit gernd vom Riten 3um Heuen übergehend, alles (Bott überlassend, der schon selbst der Wahrheit zum Stege helfen werde- Johann der Beständige, der entschlossene Vorkämpfer der evangelischen Sache, wie Georg der Bärtige, der zähe Verteidiger des alten Glaubens; Johann Friedrich, ehrlich, fromm und tapfer als Bekenner, aber tatenscheu und träge; Moritz, der geistig bedeutendste von allen, religiös indifferent; Hugust, der fanatisch orthodoxe Lutheraner und harte Verfolger jeder leisesten Abweichung vom „rechten Glauben"; Johann Georg I. endlich ein neuer Johann Friedrich, nur politisch noch unentschlossener und ohne Verständnis für die religionspolitische Pflicht des vornehmsten lutherischen Fürsten im Reiche. Die Hufgabe kann, ähnlich wie die erste, durch Arbeitsteilung ,und -Vereinigung gelöst werden, wobei der Lehrer die Gesichtspunkte angibt, nach denen zu arbeiten ist. 6. Die politische Seite der Reformationsgeschichte läßt sich darstellen durch Beantwortung der Fragen: a) weshalb wurde das Wormser Edikt nicht vollstreckt, und weshalb brach der Schmalkaldische Krieg nicht 1531, sondern erst 1546 aus? b) Inwiefern haben Kaiser, Papst und Sultan die Reformation gerettet? 7. Die Hufnahme der Reformation in den deutschen Territorien. (Eine rein statistische, aber recht belehrende Feststellung des Tempos der reformatorischen Bewegung, besser für einige „Freiwillige" als für die ganze Klasse geeignet. Zwei Lösungen sind denkbar. Die einfachere ist die Hnlage einer chronologischen Tabelle, auf der hinter jeder Jahreszahl die (größeren) Territorien verzeichnet werden, die in dem betr. Jahre reformiert worden sind. Damit eine gewisse Vollzähligkeit erreicht wird, wird man wohl zum Konversationslexikon seine Zuflucht nehmen müssen (schon deshalb die Freiwilligkeit!). Ist die Tabelle fertig, so werden sich eine Hnzahl Wendejahre ergeben, in denen besonders viele oder besonders bedeutende Gebiete zum Luthertum übergegangen sind, und man kann nunmehr eine Hnzahl Karten herstellen, die den Wechsel veranschaulichen. Um unnützen Zeitaufwand zu vermeiden, müssen die Karten bis auf die Flächenfarbe fertig sein oder, wenn das nicht tunlich ist, werden sie durchgepaust, nicht abgezeichnet, und dann auf Grund der Tabelle mit einer katholischen und einer evangelischen Flächenfarbe (s. v. v.) koloriert und in der Klasse ausgehängt. 8. Die Hufnahme der Reformation durch die Stände des deutschen Volks. Lin sehr weitschichtiges, aber auch sehr wichtiges Thema, das da-

10. Stoffe und Probleme des Geschichtsunterrichts in höheren Schulen - S. 194

1915 - Leipzig [u.a.] : Teubner
194 Die Neuzeit beth, die Einzelheiten von Karls Xii. türkischem Abenteuer, die verzwickten Verwandtschaftsverhältnisse der spanischen (Erbamvärter. Die Geschichte der Französischen Revolution wird fast durchgehends viel zu breit dargestellt. Für die Franzosen mag es einen Sinn haben, roenn sie alle die großen journees mit ihren Greueln bis in die (Einzelheiten durchnehmen und einprägen lassen - in deutschen Schulen ist es wahrlich nicht berechtigt. Ulan sollte sich hier zu ganz radikalen Streichungen entschließen. Fortfallen könnten auch manche unbeglaubigte oder geradezu ungeschichtliche Anekdoten, roie die vom Stallmeister Froben (gehört in die deutsche Stunde), die von Friedrich dem Großen bei Lissa und vom luütler von Sanssouci. Letztere ist eher geeignet, die richtige Vorstellung von Friedrichs Verhältnis zur Rechtspflege zu verdunkeln, wie die Geschichte vom Wassermüller Arnold und vom Grafen Schmettau beweist, ist es Friedrich sehr schwer geworden, auf die Kabinettsjustiz zu verzichten; immerhin hat er in diesem Falle zwar die Richter bestraft, aber das Urteil nicht kassiert. (Endlich kann die Territorialgeschichte erheblich eingeschränkt werden. Huf diesem Gebiete geschieht zweifellos vielfach des Guten zuviel. (Es ist üblich und auch nötig, wenn man zum Großen Kurfürsten kommt, einen Hbschnitt „Vorgeschichte des brandenburg-preußischen Staates" einzuschieben, an dem besonders der (Erwerb der drei räumlich getrennten Landesteile durch die hohenzollern von Wichtigkeit ist. Deshalb braucht aber gewiß nicht gemerkt zu werden, wann und auf welche weise Zossen und Krossen, Ruppin und Kottbus usw. usw. angegliedert worden sind, ebensowenig wie eine Liste aller brandenburgischen Assanier. sinnliches gilt von anderen Landesgeschichten. flufderunter stufe gilt es zunächst, Me g r o ß e n Itt e n s ch e n des an gewaltigen Persönlichkeiten so reichen Zeitalters dem jugendlichen Sinn vertraut und lieb zu machen. Die köstlichen Preußenlieder Fontanes und Rudolf Herzogsi können dazu viel beitragen. Neben den großen europäischen Itt acht- und Gebietsverschiebungen (Wechsel der Großmächte) muß auch der Kampf um den Welthandel und die Kolonialreiche wenigstens in seinen Hauptzügen klar werden. Die segensreiche Arbeit des Absolutismus läßt sich an einer ganzen Reihe von Beispielen zeigen.- Licht- und Schattenseiten des Absolutismus lassen sich an Paaren 1 In feiner „preußischen Geschichte". * Huch an Ludwig Xiv., der doch nicht nur als Landräuber dargestellt werden darf.
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