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1. Sächsischer Zeitspiegel - S. 27

1862 - Döbeln : Thallwitz
27 9. Wilhelm von Weimar, aus einem angesehenen thüringenschen Grafenhause, -s 1062. 10. Otto, des Vorigen Bruder, si 1067. 11. Eckbert von Braunschweig, ein Verwandter Kaiser Heinrichs Iv., und in Niedersachsen reich begütert, t 1068. 12. Eckbert Ii., des Vorigen Sohn, über welchen eine Zeitlang Graf D edo von Wettin die Vormundschaft führte; der nachher langwierige Kämpfe mit dem böhmischen Herzoge Wratislaw Ii. zu führen hatte, welcher die erst 1032 wieder an Meißen gekommenen Gaue Nisan und Milze aber- mals losriß und solche seinem Schwiegersöhne, dem Grafen Wiprecht von Groitzsch, gab; der auch in den Jahren 1088 —1092 selbst Meißen inne hatte, während welcher Zeit Markgraf Eckbert im Braunschweig'schen lebte und daselbst durch Meuchelmord starb (1090). 13. Heinrich 1., vom Stamme Wettin, ein Sohn des vorhin erwähnten Dedo Ii., Markgrafen von der Lau- sitz, von seiner Stammburg Eilenburg auch Heinrich von Eilen bürg genannt, 4 1103. 14. Heinrich Ii., des Vorigen nachgeborncr Sohn, 4 1123. Iii. Da8 Land. In der Geschickte der Kämpfe der deutschen Könige und Kaiser und ihrer Markgrafen mit den Böhmen und Polen um den Besitz hiesiger Lande im 10.—12. Jahrhunderte kommen hauptsächlich folgende Orte und Landstriche vor: Meißen. Schloß und Stadt; 984 von den Böhmen unter Boleslaw 11. durch Lift und Verrath eingenommen, im folgenden Jahre wieder ausgegeben: 1015 von den Polen unter Miesko belagert, und, mit Ausnahme des Schlosses, verbrannt; um das Jahr 1088 von den Böhmen unter Wratislaw 1l erobert und bis 1092 behauptet.

2. Sächsischer Zeitspiegel - S. 28

1862 - Döbeln : Thallwitz
28 Kyleb, großes Dorf bei Meißen (am Keilbuschc), dessen Bewohner die durch Herzog Wratislaw von Böhmen ver- suchte Erbauung des Schlosses Guozedeck hinderten (um 1088). Guozedeck, ein von dem gedachten Wratislaw um 1087 angelegtes, aber unvollendet gebliebenes Schloß, nebst Stadt, auf dem Gottersteine unfern Meißen; dessen Zweck war, von da aus Meißen den Todesstoß zu versetzen. Zlomizi, im Gau Daleminci (Lommatzschcr Pflege), ein schon damals trefflich angebauter Landstrich, 1004 von Boleslaw von Polen von Ci rin (Zehren) aus bis nach Mogelin (Mügeln) hinab mit Feuer und Schwert schreck- lich verwüstet und seiner Einwohner beraubt; 1015 aber- mals von den Polen unter Miesko bis zur Gana (Jahna) hinab verheerend durchzogen. Mogelin (Mügeln), Stadt, 984 von einem böhmi- schen, 1004 von einem polnischen Kriegsheere unter Boles- law heimgesucht. Woßin (Hohenwussen)', ein fester Punct, wo 1080 Graf Wiprecht von Groitzsch und Herzog Wratislaw von Böhmen auf ihrem Verwüstungszuge durch das Meißnerland ihre Vereinigung bewirkten. Strehla, Stadt des Grafen Hermann, 1004 von den Polen freundlich behandelt, 1010 vom Markgrafen Gunzelin vergeblich belagert und bestürmt; 1015 Zufluchtsort des Kö- nigs Heinrich 1!. Bo ritz und Ni sank (vielleicht Riesa), wo König Hein- rich Ii. 1005 Schiffbrücken über die Elbe schlagen ließ, um den Herzog Boleslaw (von Polen und Böhmen) über sein Vorhaben, nach Böhmen vorzudringen, zu täuschen. Dieses Vordringen geschah nämlich durch den das ganze Erzgebirge bedeckenden Wald Miriquidui, und der in Böhmen weilende Boleslaw hielt den Marsch durch diesen Wald für so unmöglich, daß

3. Sächsischer Zeitspiegel - S. 30

1862 - Döbeln : Thallwitz
30 (Boritz), Burgwarte, und Nierichua (Ncrchau) Burgwarte, 983. Iteren (Eythra) 984. Trebezin (Trebsen) 991. Muchcrini (Machern), Coldici (Colditz) und Lipzk, Libzi (Leipzig) um 1015. Screbez (Schrebitz), Burg- warte, 1063. Grimma. Burgwarte, Oszechs (Oschatz), Burgwarte, Strehla und Hcrstcin (Hirschstein an der Elbe) 1065. Buistrici (Pesterwitz), Burgwarte, und Liu- bitana (Löbtau bei Dresden) 1068. Luuin (Leuben bei Lommatzsch), Burgwarte, 1069. Godiwo (Göda bei Bautzen), Burgwarte, Br ese n ice (Dricßnitz bei Dresden), Burgwarce, Woz (Weißtropp oder Weißig), Burgwarte, Tre- viste (Treben beistaucha), Burgwarte, 1071. Groitzsch 1073. Lise ni g (vielleicht Lößnig bei Strehla oder Lößnitz im Schönburgschcn, nicht Leisnig) und Zadili (Zadel bei Meißen), Burgwarte. 1074. Musitstin, im Gau Chutici (wahrscheinlich Mutzschen) 1081. Schillawe (wahrscheinlich Zscheila bei Meißen), Burgwarte, um 1081. Nimucowe (Burgwarte an der Jahna), Bigowia (Pegau) und Hila (Eyla bei Borna) 1090. Stonse (Stönzsch bei Pegau), Luzke (Lausigk) 1105. Dohna, um 1113. Dewin (Döben bei Grimma) 1116. Zwickowe (Zwickau) 1118. Plawen (Plauen im Doigt- landc) 1122. Chemnitz 1125. Iv. Die Zzewohuer. Die Bewohner unseres Vaterlands bildeten in diesem Zeiträume noch keinen eigenthümlichen Volksstamm, sondern waren theils Sorben — auf den Dörfern die Mehrzahl — theils Deutsche, besonders aussachsen, Thüringen und Franken, in den Städten vorherrschend. Das Erzgebirge war nur zum kleinsten Theile bewohnt; doch gab cs hin und wieder kleine sorbische Colonien. Die Städte waren erst im Entstehen und konnten sich lange zu keiner Bedeutung erheben. Ihre Bauart war schlecht: die Häuser waren nur von Holz. Wie hätte sonst

4. Sächsischer Zeitspiegel - S. 77

1862 - Döbeln : Thallwitz
77 hiesigen Landsassen dem militairischen Aufgebote des Mark- grasen aus eigenem Interesse willig Folge geleistet haben. Als aber die Zeiten ruhiger wurden, und man des markgrästicken Schutzes seltener bedurfte, wurde auch das Verhältniß der Unterordnung unter den Markgrafen lockerer und die hiesigen Landsasscn fanden es ihrem Interesse mehr angemessen, sich als unmittelbare R ei ch s a n g eh ö ri ge zu betrachten und die deutschen Kaiser sahen dies nicht un- gern, da sie hierin ein Mittel erblickten, die immer mehr an- schwellende Macht der Markgrafen in Schranken zu halten. Bei Unterwerfung der hiesigen Lande hatten sich die deutschen Kaiser bedeutende Landstrecken selbst Vorbehalten. Tiefe ließen sie durch Voigte regieren, welche auf dem al- ten Schlosse Voigtsberg ihren Sip hatten. Als in den langwierigen Kriegen Kaiser Heinrichs Iv. mit den Sachsen und Thüringern die kaiserliche Macht immer mehr sank, wuß- ten sich diese Voigte, wie so manche andere Reichsvasallen, in den ihnen nur zur Verwaltung übergebenen kaiserli- chen Besitzungen erblich zu machen, und gehorchten fortan auch den Markgrafen nur insoweit, als sie es ihrem In- teresse für zuträglich erachteten. Ganz in Vergessenheit kam jedoch die Verbindlichkeit der Unterordnung unter den Markgrafen nicht. So wurde im Jahre 1254, als der Markgraf Heinrich der Erlauchte mit den Voigten, die sich bereits in die drei Linien von Weida, Plauen und Gera gespalten hatten, ein Schutz« rutd Trutzbündniß besonders wider Böhmen und den Erz- bischof von Magdeburg schloß, in dem Vertrage aus- drücklich bestimmt, „daß die Voigte in dem Rechtsverhältnisse bleiben sollten, in welchem ihre Vorfahren zu des Markgra- fen Vater gestanden hätten und wie dasselbe durch gräfliche und burggräflichc Zeugen auf's Neue eidlich erhärtet werden sollte." Es wurde dieses Verhaltniß der markgräslichen Oberbotmäßigkeit über die kaiserlichen Voigte und andere Reichsvasallcn des sogenannten Voigtlands auch fortan beharrlich ausrecht erhalten und in der Folge sogar mit dem Schwerte in der Hand von Zeit zu Zeit zur Gel- tung gebracht. Neben den Voigten besaßen die Grafen von Eber- stein, als freie Reichsvasallcn, die Herrschaft D obenan,

5. Sächsischer Zeitspiegel - S. 78

1862 - Döbeln : Thallwitz
78 welche die weile Umgegend von Plauen begriff, während die eigentliche Voigtei Plauen die Pflege von Voigts- berg, Oelsnitz und Adorf umfaßte. Anfangs auf der Burg D oben au wohnend, verlegten sie später ihren Sitz in das von ihnen begründete Plauen, wo sie zuerst (1122) eine Kirche für den ganzen weiten Umkreis ihrer Herrschaft, dann aber auch für sich in deren Nähe ein Schloß gebauet hatten. Durch den günstigen Umstand, daß durch die Ge- gend Plauen (Plawe, d. h. Aue, Nicderlnrg) die große Heerstraße führte, welche das nördliche Deutschland mit dem Süden verband, kam nun die Stadt Plauen schnell em- por. Das hiesige Kirchcnpalronat überließen sie um 1273 dem deutschen Orden, der bald noch weitere Erwerbun- gen im Voigtlande machte*). Die Herrschaft Dodenau verblieb den Grafen von E berste in bis zu ihrem Ausster- den (1327), worauf dieselbe an die Voigte von Plauen kam. — Schöncck war ein Ebcrsteinsches Dasallengut. Weiter besaßen die Herren von Lobedaburg — die sich nach Lobeda, unweit Jena nannten — die Herrschaft Elsterbrrg, und gründeten hier einen besonderen Zweig ihres Hauses, der namentlich zwischen den Jahren 1225 bis 1354, in welchem letzten Jahre sie ihre Neichsunmittclbarkcit verloren, eine nicht unbedeutende Rolle spielten. Ihnen ge- hörten auch die Schlösser und Pflegen Mühltroff, Pausa (Pusin) und Falken stein. Von bedeutendem Umsange war ferner die Herrschaft Mylau (Milin), zu welcher in früherer Zeit auch Reichen- bach gerechnet wurde. Um das Jahr 1212 gab Kaiser Friedrich Ii. die Pflegen Milin und Neichenbach, sanimt Lehn und Diensten dem Könige Ottokar 1. von Böhmen, der selbige den Voigten von Plauen und Greiz in Lehn reichte; durch Kauf kamen sie zwar im 14. Jahrhunderte wieder an Böhmen zurück, wurden aber später von der Krone Böhmen an Markgraf Friedrich den Streitbaren ab- getreten. Die Kirche zu Neichenbach, die einen sehr weiten Sprengel hatte, war schon 1140 vorhanden und ge- ') Alle gehörten zur deutschen Ordensballei Thüringen und standen unter deren oberstem Vorstände, dem L and com« thur von Thüringen, der zu Zwetzen (unweit Jena) feinen Sitz hatte.

6. Sächsischer Zeitspiegel - S. 79

1862 - Döbeln : Thallwitz
79 langte später, wie die zu Plauen, unter den deutschen Or- den. Auch Len gen seid und Neu mark gehörten den Dynasten von Mylau, wie nicht minder Netzschkau. Wiedersbcrg und Sacbsgrün waren ehedem rcichs- rittcrlich freie unmittelbare Reichsherrschaften, von de- nen jene fcühzeilig an die Voigte von Plauen, diese an die Rcichsrittcr von Streitberg kam, welche zu den angesehensten dieser kleinen Dynasten in Deutschland gehör- ten. Auch Treuen (Drewe) und Auerbach (Vrbach) wa- ren reichslehnhaste Festen. Die Städte Oclsnitz, Adorf und Neukirchen die ursprüngliches Zubehör der Reichsvoigtei Plauen waren' entstanden wohl im 12. oder 13. Jahrhunderte: denn wir' finden ihrer sammt ihren Kirchen schon im 13. und 14. Jahrhunderte, als von langer Zeit her bestehend, gedacht. Die Kirche zu Adorf stand, wie die zu Plauen und Nei« chenbach. unter dem deutschen Orden. Die kirchliche Oberaufsicht über das Voigtland stand den Bischöfen von Naumburg zu. Zweites Buch. Die Zeit vom Ende der fiegicrnng Heinrichs des Erlanch- tcn bis 3ur Erwerbung der herzoglich sächsischen Lande unter Friedrich dem Streitbaren. (12s8 —1423.) !. A uise r tiche £1 ö e r [} e r r e n. 1. Rudolph von Habsbürg bewog noch kurz vor seinem Tode den Landgrafen Albrecht (den Entarteten) von Thüringen zur Herausgabe des P le i ß n erl an ds (10. Nov. 1290), zwar gegen das Versprechen der nachträglichen Her«, auszahlung von 10,000 Mark Silbers, welche aber wohl unterblieben ist. da Rudolf schon am 15. Juli 1291 starb.

7. Sächsischer Zeitspiegel - S. 82

1862 - Döbeln : Thallwitz
82 Kaiser Karl Iv. suchte übrigens seine Stellung als böhmi- scher König sehr zum Nachthcil des Wettinschen Nachbarhau- ses zu benutzen, indem er eine ziemliche Anzahl von Herr- schaften in hiesigen Landen kaufte, viele markgräfliche Vasallen bewog, ihre Besitzungen von Böhmen zu Lehn zu nehmen und das Stift Meißen in ein Abhängigkcitsvcrhältniß von dem Erzstifte Prag zu bringen versuchte. Erstarb imfahre 1378. 7. Wenzel, Karls Iv. ältester Sohn, ebenfalls Kö- nig von Böhmen (als solcher Iv.), ein minder tüchtiger Fürst, unter welchem Markgraf Wilhelm der Einäugige von Meißen sich des böhmischen Einflusses auf die Angele- genheiten der Mark wieder zu erwehren vermocbte, mußte, da Ruprecht von der Pfalz und Iodocus von Mäh- ren als erwählte Gegenkönige nicht aufkamen, die deutsche Königswürde 1411 seinem Bruder 8. Sigismund abtrcten, welcher im Kampfe wider die Hussiten fortwährend des Beistandes Markgraf Fried- richs des Streitbaren benöthigt war und demselben, zur Belohnung dieser Dienste und zur Vergütung des gemachten Aufwandes, 1420, außer den voigtländischen Herrschaften Mylau, Reichenbach und Schöneck, auch verschiedene böhmische Herrschaften (Brüx, Dux u. a.) — die, nebst Riesenburg, in demselben Kriege wieder verloren gingen. — abtrat und ihn im Jahre 1423, nach erfolgtem Ausster- den der Herzöge und Kurfürsten von Sachsen, aska- nifchen Stammes, mit der erledigten Herzogs- und Kur- würde von Sachsen und allen dazu gehörigen Rechten und Besitzungen feierlich belieh. Ii. Markgrafen. Markgraf Heinrich der Erlauchte hatte schon bei seinem Leben (im Jahre 1265) seinem ältesten Sohne, Al- brecht (dem Entarteten) die Landgrafschaft Thürin- gen und die Pfalzgrafschaft Sachsen zu vollem Ei-

8. Sächsischer Zeitspiegel - S. 84

1862 - Döbeln : Thallwitz
84 niaiui Mmnnh mit Ansprüchen auf die Länder des Groß- vaters hervor, weil sw der Meuumg waren, daß ihr Vater mit Ti) ü ringe n, ihr Vetter aber mit dem Ostcrlande (Landsberg) bereits hinlänglich ab^fanden seien; und wäh- lend Diezmann von der Lausitz Besitz nahm, wußte Friedrich den Vater zu nöthigen, ihm einen ansehnlichen Theil des Mcißnerlands abzutreten. Friedrich der Kleine, um seine Existenz besorgt wer- dend, schloß setzt mit dem Könige Wenzel Ii. von Böh- in en einen Vertrag ab, kraft dessen er diesem feine sämmtli- chcn Besitzungen, bestehend aus den Schlossern und Pflegen: Scharfenberg, Dresden, Pirna, Dohna, Tharand, Pnrschen- stein, Dippoldiswalde, Fraucnsteiu, Lauen stein, Saida. Hain, Saathain, Tiefenau, Sörnewitz, Radcberg, Liebethal. Weh- len, Radeburg, Lößnitz, Nossen, Lichtcwalde und Sachsen- burg, ingleichen alle von der Abtei Hcrsfeld (in Hessen) zu Lehn rührenden Burgen und Städte, die früher Markgraf Heinrich und seitdem Friedrich (der Kleine) gehabt, an den König Wenzel gegen ein jährliches Einkommen von 4500 Mark Silbers, Prager Gewichts, abzutreten versprach. Zwar kam dieser, vom Kaiser Rudolf unterm 12. März 1289 bestätigte, Vertrag nicht zur Ausführung, da so- wohl der Landgraf Al brecht, als der Landsberger Fried- rich, ihre Erbansprüche auf Friedrichs des Kleinen Besitzun- gen geltend machten und Friedrich von Lands b erg diese Güter für eine bedeutende Summe Geldes au sich brachte, so daß Friedrich der Kleine fortan nur das Nutzungs- recht bezüglich einiger dieser Güter (worunter Dresden, Hain, Tharand re.) behielt; ohne Nachtheil blieb aber dieser Handel für das Haus Wett in doch nicht, da Böhmens Kö- nige später doch die Lehn sh oh eit über diese und andere Wettinsche Schlösser und Pflegen beanspruchten und dieselbe auch endlich zur Geltung zu bringen wußten.

9. Sächsischer Zeitspiegel - S. 48

1862 - Döbeln : Thallwitz
48 dadurch begründet, daß derselbe hier, im lieblichen Elbthale, eine Burg errichtete, um welche nachher eine Anzahl Hau« ser erbaut wurde — wie dies der Anfang der meisten Städte unsers Landes gewesen ist. Urkundlich kommt das Schloß Dresden zum ersten Male 1206 vor, und zehn Jahre später geschieht auch schon der Stadt Dresden ausdrück- lich Erwähnung. Der Name des neubegründeten Ortes wurde offenbar von dem gegenüber liegenden Sorbendorfe entlehnt. Unter Heinrichs des Erlauchten Regierung kam Dres- den schnell empor, da der Markgraf in den letzten zehn Jah- ren seines Lebens meist hier residirte. Doch hatte die Stadt damals noch keinen weiten Umfang. Die Frauenkirche lag außerhalb der Ringmauer; die Pirnaer-, die See- und die Wilsdrufer Dorstadt bestanden noch nicht; das Dorf Poppitz war durch einen weiten Raum von der Stadt getrennt. Erst in den folgenden Jahrhunderten erlangte der Ort allmählig seine Größe und Bedeutsamkeit. Um dieselbe Zeit, wo das Schloß Dresden - begründet wurde, mag auch das Schloß Radeberg seinen Ursprung genommen haben, neben welchem ebenfalls allmählig ein Städtchen entstand. Im Jahre 1212 nannte sich bereits ein markgräfliches Vasallengeschlccht nach dem Orte. Auch das Schloß Radeburg war am Ende des 13. Jahrhunderts bereits vorhanden. Dippoldiswalde verdankt seinen Ursprung wohl den ehemals reichen Erzgängen in dasiger Gegend. Am Ende der Regierungszeit des erlauchten Heinrich bestanden hier be- reits zwei markgräfliche Schlösser. Rabenau (Rabinowe) gehörte bereits am Ende des 13. Jahrhunderts den Burggrafen von Dohna. Außer Pirna mögen wohl auch noch Liebethal (1213 Libindal), Wehlen (1299 Vylin) und Liebstadt (im 13. Jahrhunderte den Burggrafen von Dohna gehörig) ihre Begründung theils durch die Wiprechte, theils durch die böhmischen Herzöge und Könige und deren Va- sallen erfahren haben. Wenn auch nicht mit völliger Gewißheit behauptet wer- den kann, daß der lspis rvais, auf dem sich der böhmi- sche König Wenzel 1. im Mai 1241 einmal aufhielt, iden- tisch mit unserm Königstein sei, da man allenfalls auch

10. Sächsischer Zeitspiegel - S. 49

1862 - Döbeln : Thallwitz
49 denhradschin (in Prag) darunter verstehen könnte, so ist doch so viel gewiß, daß der Königstein unter dem Namen des Steins oder großen Steins schon im 13. Jahrhun- derte, nebst Pirna und Tetschen, ein Hauptschlüssel des Elb Passes war. Am Ende des 13. Jahrhunderts finden wir Nymancz. Burggrafen in Stein, als Herrn der Burgen Stein und Rathen, in der Eigenschaft eines kö- niglich böhmischen Vasallen. Im Gau Dalemincien finden wir, längs der böh- mischen Grenze die Schlösser und Pflegen Lauen stein (urkundlich Lewenstein) und B ärenste in (urk. Bernstein), auf deren Gebieten im weitern Verlaufe der Zeit, in Folge des Bergbaus, die Städte Alt- und Neu- Geising, Allenberg, Schmiedeberg und Glas- hütte begründet wurden. Obige beiden Hauptorte kommen, wie es scheint als Meißnische Lehne, zuerst in den Jahren 1289 und 1324 urkundlich vor. Mit Schloß und Herrschaft Frauenstein (Vrowin- stein) belieh Heinrich der Erlauchte die Brüder Heinrich und Johann von Serico (auch von Sytin oder Seiden genannt) und erst im folgenden Jahrhunderte (1329) kam es, ebenfalls durch markgräfliche Beleihung, an die Burg- grafen von Meißen. Purschenstein (urkundlich Borsenstein) und Saida (Saydow, jedenfalls der Stammort der schon in Urkunden von 1213 vorkommenden markgräflichen Vasallenfamilie von Eiden) trat der böhmische König Ottokar 11. 1252 dem Markgrafen Heinrich von Meißen zum Ersatz für An- sprüche des Letztem auf böhmische Güter und Pflegen ab. Saida war, als frühe Grcnzscste und Grenzhandelsstadt zwischen Meißen und Böhmen, ehedem ansehnlicher als jetzt, und namentlich auch von vielen Juden bewohnt. Ueber Purschenstein und Frauen stein führte zur Zeit der sächsischen Kaiser eine Heerstraße aus Böhmen in's Meißnische. Das war sicher die Straße, auf welcher K. Heinrich 11. 1004 von der Elbe aus wider B ol e slaw 111. nach Böhmen zog. Lauterstein (Luterstein), erst am Ende des 13. Jahr- Hunderts (1296), in der unruhevollen Zeit des Schwaben- 4
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